DE3545411C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Greifzange, insbesondere eine Kom­ bizange, deren an ihren Enden je einen Maulbacken bildende, über ein Gelenk in Wirkverbindung stehende Griffschenkel sich in der Griffschenkelebene etwa ellipsenförmig gegenüberliegen und im Bereich der Kopplungsfläche zur Hand einen etwa ellip­ senförmigen Querschnitt aufweisen.

Derartige Kombizangen werden zu unterschiedlichen Tätigkeiten benutzt. Die Einzeltätigkeiten hierbei sind:

• - Halten
• - Formen und
• - Trennen

von Gegenständen oder Werkstoffen. Es ist unmittelbar einseh­ bar, daß bei formenden und trennenden Tätigkeiten größere Klemmkräfte notwendig sind als bei haltenden Tätigkeiten, die senkrecht auf die beiden Griffschenkelrücken aufgebracht werden müssen. Haltende und formende Tätigkeiten erfordern dann zu­ sätzliche Krafteinleitung um und in Richtung der Zangenlängs- und Querachse. Bei ungünstig geformten Griffschenkeln können hierbei extreme Druckspitzen im Innenhand- und Fingerbereich auftreten.

Haltende und formende Tätigkeiten erfordern zum Arbeitsfort­ schritt in der Regel ein häufiges Nach- und Umgreifen am Ar­ beitsgegenstand, wobei die Zange in Lage verbleiben soll, was an herkömmlichen Zangen nur erschwert möglich ist, weil diese durch die Zugriffsbedingungen beim Öffnen der Fingerglieder ihre Lage in der Hand verändern.

Es ist bereits ein zangenförmiges Handwerkzeug der eingangs genannten Art bekannt (DE-Gbm 75 25 115.9). Bei diesem sind die beiden Seitenflanken jedes Griffschenkels gradlinig und paral­ lel zueinander verlaufend ausgebildet. Bei einer Ausführungs­ form bilden die Seitenflanken eine flache Stufe, so daß in dem dem Maul zugewandten Bereich die Griffe eine etwas geringere Dicke aufweisen.

Weiterhin bekannt ist eine Zange (DE-OS 30 19 734), bei der die beiden Griffschenkel in ihrem dem Maul der Zange zugewandten Bereich Verrippungen aufweisen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handseite einer Greifzange der eingangs genannten Art, insbesondere einer Kom­ bizange, unter ergonomischen Gesichtspunkten so zu verbessern, daß auch bei allen vorkommenden unterschiedlichen Tätigkeiten mit der Zange, insbesondere auch beim Öffnen und Schließen der Zange, die Anpassung der Griffschenkel an die Anatomie und An­ thropometrie der menschlichen Hand erhalten bleibt.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Zange nach dem Anspruch 1 vorgesehen. Die Ausbuchtungen dienen auf der Schenkelvordersei­ te als Bett für den Daumen und auf der Schenkelrückseite als Bett für den Zeigefinger. Damit läßt sich die Zange insbeson­ dere beim Umgreifen mit den beiden Fingern sehr einfach halten, ohne daß ein Abrutschen möglich ist.

In Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß die Seitenflanken der Griffschenkel gegen die Zangenlängsachse je einen Winkel von α = 4° bilden. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß der längere Zeigefinger eine größere Umschlingungsfläche hat, als die kleineren Finger.

Zum leichteren Öffnen der Zange mit Hilfe des kleinen Fingers kann vorgesehen sein, daß die Seitenflanken zur Innenseite der Griffschenkel facettenförmige Ausnehmungen aufweisen.

In Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß die Griffschenkel zur Arbeitsseite hin Abgleitsicherungen aufweisen. Diese Ver­ breiterungen dienen nicht nur dem Abgleiten, sondern auch beim Drehen der Zange um ihre Längsachse als Anlageflächen zur Ver­ besserung des Hebelarms.

Zur Verbesserung der Kupplungsbedingungen von Daumen und Zeige­ finger gegenüber der Zange kann vorgesehen sein, daß im Bereich der taillenartigen Ausbuchtungen profilierte Greiffelder aufge­ bracht sind.

Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt

Fig. 1 die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Kombizange,

Fig. 2 die Seitenansicht der Kombizange,

Fig. 3 Ansicht A der Fig. 1 und

Fig. 4 die Kopplung der Zange mit der Hand.

Ausgangspunkt bei der neuen Gestaltung der Griffschenkel 1 und 2 ist, daß die Kombizange in der Greifart Hand-Zufassung getätigt wird. Sowohl an der Handwurzel als auch im Bereich des Fingerverbundes ist eine natürliche Wölbung durch das Handskelett vorgegeben. Dieser wird durch eine entsprechende Formgebung der Griffschenkel 1 u. 2 Rechnung getragen. Wie Fig. 1 zeigt, liegen sich die beiden Griffschenkel 1 und 2 in der Griffschenkelebene ellipsenförmig gegenüber und weisen im Bereich der Kopplungsfläche zur Hand nach Fig. 3 einen ellipsenförmigen Querschnitt auf. Wie in Fig. 2 dargestellt, sind die Seitenflanken 2 der Griffschenkel 1 und 2 eben, sie bilden jedoch gegen die Zangenlängsachse je einen Winkel α = 4°. Hiermit ist Rechnung getragen, daß der gegenüber den Kleinfingern längere Zeigefinger eine größere Umschlingungsfläche hat. An den Seitenflanken zur Innenseite der Griffschenkel sind facettenförmige Ausnehmungen 4 mit Neigung von 2 bis 45 Grad ausgebildet (Fig. 1). Sie sollen das Öffnen des Fingergriffschenkels mit den Fingerkuppen begünsti­ gen. Die Gesamtschenkellänge L nach Fig. 2 soll 110 mm nicht überschreiten. Damit ist erreicht, daß eine relative Ausrichtung der Zangenlängsachse zur Handlängsachse möglich ist. Längere Griffschenkel verhindern dies durch Behinderung des Schenkelendes am Kleinfingerbalken.

Nach Fig. 2 weisen die Seitenflanken 3 der Griffschenkel 1 und 2 im Bereich der Zeigefinger- und Daumenlage taillienartige Ausbuchtungen 6 auf. Wie in Fig. 4 gezeigt, dienen die Ausbuchtungen 6 auf der Schenkelvorderseite als Bett für den Daumen 10, während sie auf der Schenkelrückseite als Bett für den Zeigefinger 11 dienen. Damit ist erreicht, daß die Zange beim Nach- und Umgreifen, also beim Öffnungsvorgang der vier Finger, durch die Greifart Zweifinger-Zufassung zwischen Zeigefingergrundglied und Daumenendglied gehalten werden kann, so daß die Zange beim Öffnungs- und Schließvorgang ständig in Lage verbleiben kann (siehe Fig. 4). Um diese günstigen Kopplungsbedingungen auch bei negativen Einflüssen wie z. B. Schmutz, Nässe, Fett, usw. zu gewährleisten, sind im Bereich der taillienartigen Ausbuchtungen 6 profilierte Greiffelder 8 und 9 aufgebracht (siehe Fig. 1).

Die Universalität der Kombizange wird für spezielle Anwendungen entflochten durch unterschiedliche Backenquerschnitte der Arbeitsseiten. Die erfindungs­ gemäße Griffschenkelform hat für folgende Backenquerschnitte analoge Gültigkeit: flach, flachrund, rund, halboval, hohl, spitz, sowie für die folgenden Kombinationen: flach und halboval, hohl und rund, flach und rund.

• Bezugszeichenliste
  1 Griffschenkel
  2 Griffschenkel
  3 Seitenflanken
  4 facettenförmige Ausnehmungen
  5 Abgleitsicherung
  6 taillienartige Ausbuchtungen
  7 Abgleitsicherung
  8 profiliertes Greiffeld
  9 profiliertes Greiffeld

Claims (5)

1. Greifzange, insbesondere Kombizange, deren an ihren Enden je einen Maulbacken bildende, über ein Gelenk in Wirkver­ bindung stehende Griffschenkel (1, 2) sich in der Griff­ schenkelebene etwa ellipsenförmig gegenüberliegen und im Bereich der Kopplungsfläche zur Hand einen etwa ellipsen­ förmigen Querschnitt aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflanken (3) der Griffschenkel (1, 2) im Be­ reich der Zeigerfinger- und Daumenlage taillenartige Aus­ buchtungen (6) aufweisen.

2. Greifzange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflanken der Griffschenkel (1, 2) gegen die Zan­ genlängsachse je einen Winkel α = 4° bilden.

3. Greifzange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflanken zur Innenseite der Griffschenkel (1, 2) facettenförmige Ausnehmungen (4) aufweisen.

4. Greifzange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Griffschenkel (1, 2) zur Arbeitsseite hin Abgleitsicherungen (5, 7) aufweisen.

5. Greifzange nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß im Bereich der taillenartigen Ausbuchtungen (6) profilierte Greiffelder (8, 9) aufge­ bracht sind.