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IVluldentrockner. Es ist an sich bekannt, Siebböden an Trockenvorrichtungen
in Form einer doppelwandigen Mulde anzuordnen, deren innere Wand durchlocht ist,
und in welcher eine mit Messern oder Kratzern besetzte Welle sich dreht. Es ist
auch die mehrstöckige Anordnung von Trockenmulden bekannt. Demgegenüber stellt der
Erfindungsgegenstand eine verbesserte Ausführung dar, welche einem ganz besonderen
Zweck dient, nämlich der stufenweisen Trocknung und Wiederabkühlung des Trockengutes.
Zu diesem Zweck sind zwei muldenförmige, über der Förderschnecke sich wölbende,
oben offene Siebböden stockwerkartig übereinander angeordnet. Die eingeblasene Luft
kann frei durch die untere Mulde hindurch nach der oberen Kammer und dann auch durch
die obere Mulde hindurchstreichen. Die muldenförmige Ausbildung ider Siebe hat vor
den flachen Sieben den großen Vorteil, daß die Luft von allen Seiten auf das Gut
eindringen kann. Diese Siebbodenanordnung ist besonders günstig, weil sie einen
raschen und völlig freien Durchtritt der Druckluft durch das Trockengut gewährleistet.
Diese Einrichtung soll zusammenwirken mit den zwei Luftkammern, in welche Luft von
verschiedener Wärme eingeblasen wird, und zwar in die eine heiße, in die andere
kalte Luft, welche beiden Luftströme von demselben Gebläse geliefert werden. Durch
diese Verbindung der stockwerkartig übereinander angeordneten beiden Siebmulden
und der beiden Luftkammern für Heißluft und Kaltluft wird der von dem Trockenwut
zurückzulegende Weg in vier Abschnitte unterteilt. Die kalte Luft durchstreicht
zunächst das letzte Ende des unteren Siebbodens, über den das heiße . getrocknete
Gut hinweggeführt wird. Hier wird das Trockengut abgekühlt, während sich gleichzeitig
die Kühlluft ein wenig erwärmt. Diese urigewärmte Kühlluft gelangt in den darüber
befindlichen Vorwärmeabschnitt und wärmt das aufgegebene Trockengut an.
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Die heiße Luft gelangt zunächst unter den ersten Teil der unteren
Trockenmulden, wo das bereits vorgetrocknete Gut durch die größte Hitze einer vollständigen
Trocknung unterworfen wird. Die hierdurch etwas abgekühlte Heißluft streicht nach
dem obercn Stock in die zweite auf die Vorwärmstuf: folgende Vortrockenstufe des
oberen Siebbodens; hier wird das Gut der vorbereitenden Trocknung unterworfen. Das
Gut durchfließt demgemäß nacheinander folgende Stufen: i. Die Vorwärmstufe, 2. die
Vortrockenstufe, 3. die Haupttrockenstufe, 4. die Abkühlstufe. Alle diese Wirkungen
werden nur durch zwei Luftströme, einen heißen und einen kalten, erreicht. Durch
die Siebböden kann der allmählich sich entwickelnde Staub auf den Boden der Luftkammern
herabfallen. Er wird hier durch den Luftstrom stets in einer Richtung geblasen und
sammelt sich an dem Vorderende jeder Kammer. An dem äußersten Druckpunkt jeder Kammer
ist eine Klappe angeordnet, die durch den inneren Überdruck geschlossen gehalten,
gegen diesen Druck aber geöffnet werden kann, so daß der in der Kammer befindliche
Staub abgeblasen wird. Das Abblasen kann entweder von Hand oder auch mechanisch
in bestimmten Abständen geschehen.
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Eine Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen Ab@b. i die Gesamtanordnung im Schnitt von der Seite, Abb. 2 die gleiche
Anordnung von oben, ebenfalls geschnitten, Abb. 3 einen Querschnitt nach A-B in
Abb. i.
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Die Vorrichtung weist ein Gebläse i auf, das ihr durch einen Kana12
Druckluft zuführt. Der Luftstrom wird geteilt, derart, daß der eine Teil durch den
Stutzen 3 in eine Heizvorrichtung 4 und von dort aus durch das Rohr 5 den Heißluftkammern
6 zuströmt. Wenn zwei Siebböden nebeneinander angeordnet sind, teilt sich das Rohr
5 in zwei Abzweigungen 5', 5'. Der übrige Teil der Druckluft wird 'durch das Rohr
7 den Kühl-Luftkammern 8 zugeführt. Eine Drosselklappe g dient dazu, das Verhältnis
der der Heißluftleitung und der Kaltluftleitung zugeführt°n Luftmengen gegenseitig
zu regeln. Der eigentliche Trockenbehälter besteht aus einer oben offenen Wanne
io mit einem Einlauf i i, über dem ein Füllrumpf 12 angebracht ist. In der Wanne
io sind sie zu je zwei übereinander gelagerten Siebböden 13, 13' angeordnet, die
die Fördervorrichtungen,
die beispielsweise in Schnecken 14 bestehen
können, überwölben. Die Schnecken können auch durch einzelne Rührscheiben 15 (Abb.
2) ersetzt werden. Die Wellen 16 der Fördervorrichtungen werden durch beliebige
Vorgelege von einem Riemenantrieb 17 aus in Umlauf gesetzt. Jeder Siebboden hat,
wie aus -der Zeichnung .ersichtlich ist, die Form einer die zugehörige Fördervorrichtung
überwölbenden Mulde. Hierdurch wird erreicht, daß die Luft von allen Seiten auf
das Trockengut gleichmäßig eindringen kann. Um diese Wirkung zu verstärken,'können
die Luftkammern 6, 8 ebenfalls als Mulden mit oben zusammenlaufenden Wänden ausgebildet
sein, derart, d'aß sie den unteren Siebboden 13 vollkommen umfassen, und daß zwischen
dem Siebboden und der Kammerwand ein Raum von mondsichelförmigem Querschnitt (vgl.
Abb.3) verbleibt. Hierdurch wird ebenfalls die gleichmäßige Verteilung der Druckluft
auf den ganzen Innenraum des Siebbodens gefördert. An dem Endpunkt der untersten
Mulde ist unten eine Absackvorrichtung 18 angeordnet.
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Es ist vorteilhaft, nur die unteren Siebböden 13 .mit sichelförmigen
Luftkammern zu umgeben, während die oberen Mulden 13' offen über den unteren Mulden
13 angebracht sind. Sie umschließen die zugehörigen Fördervorrichtungen 14' in der
gleichen Weise wie die unteren Siebböden. Um eine bessere Einwirkung der Preßluft
auf das Trockengut zu erzielen, können die Wellen 16' der Fördervorrichtung hohl
ausgebildet sein und durch irgendwelche Öffnungen oder Schlitze dem Innenraum der
Siebböden Druckluft zuführen.
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Um Explosionen durch den durch die Siebböden herabfallenden Staub
zu vermeiden, sind an dem äußersten Druckpunkt 2o, d. h. dem dem Lufteinlaß entgegengesetzten
Ende jeder Luftkammer 6, 8, Klappen 21 in abwärts gerichteten Stützen 22 angeordnet.
Vorzugsweise liegen .die Klappen auf einer ringsum laufenden inneren Randleiste
22 des Stutzens 22, wobei vorzugsweise irgendein Dichtungsmittel, wie Filz o. dgl.,
eingefügt wird. Die Klappen 21 sind an ihrer Anlenkkante auf einer Spindel 23 befestigt,
die durch einen Handgriff 24 gegen den Druck gedreht werden kann. An dem Stutzen
22 wird ein Filterbeute125 angehängt, in dem .der abgeblasene Staub gesammelt wird.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Das Trockengut läßt
man durch den Füllrumpf 12 stetig in den Einlauf i i hinabfließen, wobei durch einen
Schieber in dem Füllrumpf die Menge des aufgebrachten Gutes geregelt werden kann.
Das Gut wird in der oberen Mulde i3' von der Schnecke 14' erfaßt und langsam über
den muldenförmigen Siebboden 13' fortgeschoben, wobei eine stetige starke Umrührung
des Gutes stattfindet. Von hier aus gelangt das Gut auf den unteren Siebboden 13
und' wird dort in umgekehrter Richtung dem Auslauf 18 zugeführt. Während des Vorschubs
über die Siebböden 13, 13' strömt aus der Heißluftkammer 6 und der Kühlluftkammer
8 Preßluft durch die Öffnungen der Siebböden 13, 13', und zwar von allen Seiten
gleichmäßig auf das Gut, wobei dieses durch das Umrühren ständig so umgelagert wird,
daß alle Teile des Gutes mit der behandelten Luft in Berührung kommen. Auf dem Wege
von dem Einlauf i i bis zur A:bsackvorrichtung 18 durchläuft das Gut zunächst auf
dem Siebboden 13' eine Anwärmstufe, 'dann eine heißere Stufe, gelangt dann auf den
Siobboden 13 in die heißeste Stufe, die allmählich in die Abkühlstufe übergeht,
worauf es in üblicher Weise abgesackt wird. Hierbei kann die Einwirkung .der Luftströme
verstärkt werden durch zusätzliche, durch die Hohlwellen 16' zugeführte Luftströme.
Wenn sich im Laufe der Behandlung Staub in den Luftkammern 6 und 8 angesammelt hat,
dreht man den Handgriff 24 und öffnet hierdurch die Klappe 21 gegen den .inneren
Überdruck der Kammern 6 und B. Infolgedessen wird durch den Kammerdruck der Staub
durch den Stutzen 22 in den Filterbeutel 25 geblasen, wo er gesammelt wird.