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Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von gedämpftem oder gekochtem Gemüse.
Beim Trocknen von gedämpftem oder gekochtem Gemüse mittels Luft nach dem Gegenstromprinzip hat man dem Umstande Rechnung getragen, dass an der Stelle, wo das Gemüse trocken aus der betreffenden Einrichtung tritt und die Luft eingeleitet wird, eine Temperatur von höchstens 70 C herrschen darf, weil Luft einer höheren Temperatur einen nachteiligen Einfluss
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was, aus wirtschaftlichem Gesichtspunkt betrachtet, nachteilig ist, weil Luft einer so verhältnismässig niedrigen Temperatur auch nur verhältnismässig wenig Wasser enthalten kann und die Luftmenge pro Gewichtseinheit des zu trocknenden Gemüses hiebei dementsprechend gross sein soll.
Luft von 700 C kann pro m3 bei einem Sättigungsgrade von 90% nur etwa o-22 kg Wasser in Dampfform enthalten ; bei 1000 C beträgt diese Menge unter übrigens gleichen Umständen bereits rund 0'731lg pro ici'.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die pro Gewichtseinheit des zu behandelnden Gemüses erforderliche Trockenluftmenge und dadurch den Kraftverbrauch der Ventilatoren nach Möglichkeit zu verringern ; gemäss der Erfindung kann dies dem Wesen nach dadurch erreicht werden, dass man das zu trocknende Gemüse mit einer Anfangstemperatur von etwa 1000 C allmählich durch einen Trockenraum führt, in welchem zwischen Ein-und Auslass und im Gegenstrom mit dem Gemüse an verschiedenen Stellen Trockenluft eingeführt wird mit Temperaturen, die vom Gemüseauslass zum Gemüseeinlass stufenweise anwachsen. Hiedurch ist man in der Lage, dem Gemüse praktisch an jeder Stelle Trockenluft einer so hohen Temperatur zuzuführen, als es mit Rücksicht auf seinen Feuchtigkeitsgrad noch eben vertragen kann, ohne zu sengen oder in anderer Weise nachteilig beeinflusst zu werden.
Natürlich wird man bei der Auslassöffnung für das getrocknete Gemüse Luft von etwa 700 C eintreten lassen, während beim Gemüseeinlass Luft von etwa 1000 C oder selbst etwas höher eingeleitet werden kann, weil das Material beim Eintritt in den Trockenraum noch soviel Feuchtigkeit enthält und infolge der Dämpfung oder Kochung noch so heiss ist, dass es durch Luft dieser hohen Temperatur nicht gesengt werden kann.
Die Erfindung besteht weiter aus einer Vorrichtung, welche sich zur Ausführung des neuen Verfahrens hervorragend eignet und die im nachstehenden an Hand der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform beschrieben werden soll. In dieser einigermassen schematisch gehaltenen Zeichnung zeigt :
Fig. i einen Querschnitt, Fig. 2 eine Vorderansicht und Fig. g eine Hinteransicht des Apparates.
Nach Fig. i umfasst die Vorrichtung zwei einander gleiche, aufrecht stehende und sich von oben nach unten verjüngende Gehäuse I, I a. Oberhalb dieser Gehäuse ist ein Aufgabetrichter o vorgesehen, aus welchem das zu trocknende Gemüse herunterstürzt ; die Öffnung des Trichteis befindet sich ausschliesslich über der rechten Hälfte des Gehäuses I und der linken Hälfte des Gehäuses Z a.
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vorgesehen, die je vier radiale und sich über die ganze Länge der Wellen in den Gehäusen erstreckende, rechtwinkelig zueinander stehende Flügel 6,6 a aus durchlöchertem Blech tragen.
Die radiale Länge der auf den Wellen 2, 2 a angeordneten Flügel ist grösser als diejenige der Flügel auf den Wellen 3,3 a, welche ihrerseits wiederum grösser ist als diejenige der Flügel auf den Wellen 4, 4 a usw.
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Die Wellen 2 bis 5 bzw. 2 a bis 5 a werden durch ein geeignetes Triebwerk kontinuierlich und sehr langsam mit gleichen Winkelgeschwindigkeiten derart angetrieben, dass zwei im selben Gehäuse einander unmittelbar folgende Wellen sowie auch die Wellen 2 und 2 a unter sich. die Wellen 3 und 3 a unter sich usw. in einander entgegengesetzten Richtungen drehen. Die Vorrichtung ist weiter so getroffen, dass, wenn die Flügel auf der Welle 2 vertikal bzw. horizontal stehen, auch diejenigen der Wellen 2 a, 4 und 4 a eine entsprechende Lage einnehmen und die Flügel auf den übrigen Wellen einen Winkel von etwa 450 damit bilden.
Die Innenwände der Gehäuse t, I a sind derart zylindrisch ausgebildet, dass die Flügel 6.6 a bei ihrer Drehung mit ihren Rändern möglichst lange Zeit dicht über diese Wände gleiten : zwecks besserer Abdichtung sind Die Ränder dieser Flügel mit Filzstreifen oder Bürsten 7, 7 c versehen.
Die einander abgekehrten Wände der Gehäuse I, I a sind an drei Stellen durchbrochen zwecks Anschluss der übereinanderliegenden Lufteinlassleitungen 8 bis Io bzw. 8 abis IO a. und zwar in geringer Entfernung unter den entsprechenden Wellen bis 5 bzw. 2 a bis 5 a; and der Unterseite stehen die beiden Gehäuse in offener Verbindung mit einem Raume H. in welchem eine Förderschnecke I2 vorgesehen ist und dessen Wände eine Anzahl Öffnungen z3 besitzen.
Unter der Förderschnecke I2 befindet sich eine zweite Förderschnecke I4, deren Drehungsrichtung derjenigen der Schnecke I2 entgegengesetzt ist, wobei die Einrichtung derart getroffen ist. dass aus den Gehäusen I, I a fallendes Gemüse durch die Schnecke I2 bis nahe an einer Stirnwand des Apparates befördert wird, dort in den Trog der Schnecke I4 herunterstürzt, um durch letztere in entgegengesetzter Richtung geführt zu werden und danach aus dem Apparate zu treten. Auch die Wände des Troges der Schnecke I4 sind mit Öffnungen I3 ve sehen.
Die Leitungen 8 bis IO und 8 abis IO a münden sämtlich in einen durch einen Kasten I5 umschlossenen Raum aus, welcher an der Unterseite bei I6 an der Druckleitung eines nicht dargestellten Ventilators angeschlossen ist ; in diesem Raume liegen eine Anzahl Heizrohren I7. durch welche Dampf zirkulieren kann, wöhrend in den Leitungen 8 bis IO und 8 abis IO a Dampf- heizungsspiralen 23, 23 a und Drehschieber 24, 24 a vorgesehen sind.
In den aneinander zugekehrten Wänden der Gehäuse I, I a befinden sich zwischen je zwei der Wellen 2 bis 5 bzw. 2 a bis 5 a über die ganze Länge durchgehende Drehschieber I8, I8 a. wodurch die Räume in diesen Gehäusen in offene Verbindung mit dem zwischen den Gehäusen liegenden Raume gebracht werden können, der mittels Leitungen 20 mit der Saugseite eines nicht dargestellten Ventilators verbunden ist. In der Nähe des Bodens ist der Raum I9 an einer
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Über und durch das feuchte Gemüse, welches durch die Flügel 6. 6 a auf den Wellen 2. 2 a getragen wird, strömt daher Trockenluft von etwa I00 C. Diese hohe Temperatur der Luft kann dem selbst eine Temperatur von etwa 1000 C aufweisenden Gemüse nicht schädlich sein : demgegenüber wird der Vorteil erzielt. dass diese heisse Luft eine sehr grosse Feuchtigkeitsmenge aufzunehmen vermag.
Ist das Gemüse auf die Flügel der Welle 3 bzw. 3 a geschoben worden. so hat es einen Teil des ursprünglich darin enthaltenen Wassers verloren und es ist daher gegen die Einwirkung heisser
Luft weniger widerstandsfähig ; hier ist das Material der Einwirkung der Luft ausgesetzt. die durch die Leitungen 9. 9 a einströmt und eine Temperatur von etwa 900 C besitzt. d. h. eine Temperatur, die das Gemüse mit Rücksicht auf seinen Feuchtigkeitsgrad noch eben vertragen kann.
Nachdem das Gemüse sich herunterbewegt und sein Wasser verliert, gelangt es in Räume, in denen, die Temperatur der Trockenluft niedriger, vorzugsweise aber immer noch so hoch ist. als das Gemüse ohne zu sengen noch gerade vertragen kann. Auf diese Weise fällt es mit einer
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nachgetrocknet, so dass es schliesslich mit einer Temperatur, welche nur wenig höher als diejenige der Aussenluft ist, bei 29 vollkommen trocken aus der Vorrichtung fällt.
Die Zufuhr heisser Luft in die mit radialen Öffnungen versehenen Hohlachsen. 2 bis 5 und 2 abis 5 a hat zum Zwecke, die Trockenluft möglichst allseitig auf das Gemüse einwirken zu lassen ; vorzugsweise werden die Temperaturen der in die Hohlachsen geführten Luft in derselben Weise reguliert wie diejenigen der Luft. welche durch die Leitungen 8 bis IO bzw. 8 a bis-ru a eingeführt wird. Eine Luftzufuhr durch diese Hohlachsen ist indessen nicht unbedingt erforderlich.
Die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft zieht in den zwischen den Kasten I5 und 22 befindlichen Raum ab, um dann durch den Schornstein in die Aussenluft abgeführt zu werden. Diese heisse Luft stellt einen sehr wirksamen Wärmeschutz für die ganze Vorrichtung dar, so dass Wärmeverluste auf ein Mindestmass beschränkt bleiben.
Durch die Drehschieber I8 bis I8 a hat man es in der Hand. die in den unteren Abteilen
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sie dutch die Leitung 20 abgesaugt wird ; das sich hier bildende Kondenswasser fliesst durch die Leitung 2I ab. Die Drehschieber I13 bis I8 a könnten gegegebenenfalls selbsttätig, und zwar in Abhängigkeit der Winkelstellung der Flügel 6 gesteuert werden, in welchem Falle sie mit dem Triebwerke dieser Wellen gekuppelt werden könnten.
Abgesehen davon, dass die beschriebene Vorrichtung eine minimale Menge Trockenluft erfordert, hat sie den Vorteil, dass das durch eigene Schwere nach unten bewegende Gemüse nirgends frei herunterstürzt, jedoch immer gleichmässig von dem einen Flügel auf den anderen
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ändernden Richtung auf das Material ein, wodurch ihre trockenwirkung verbessert wird. Nachdem die gehäuse I, I a sich von oben nach unten verjüngen. bleiben dieselben, ungeachtet des. Austrocknens des gemüses. doch überall mit Gemüse gefüllt. wodurch die Tiockenluft keine Gelegenheit findet, durch den Apparat zu strömen, ohne überall innig mit dem zu behandelnden Material in Berührung zu kommen.
Es ist von Vorteil, das ganze Innenwerk der vorbeschriebenen Einrichtung. d. h. die Wellen 2 bis 5 und 2 a bis 5 a mit den darauf vorgesehenen Flügeln sowie die FörderSchnecken I2 bis I4 als ein Ganzes auf einem Wagen anzubringen, so dass es bei abgenommener Hinterwand ausgezogen, nachgesehen und gereinigt werden kann.
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