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Verfahren und Einrichtung zum Trocknen und gleichzeitigen Kühlen des
aus der Zentrifugenstation kommenden Weißzuckers Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Einrichtung zum Trocknen und gleichzeitigen Kühlen des aus der Zentrifugenstation
kommenden Weißzuckers.
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Für die Durchführung dieses Behandlungsprozesses hat sich mit besonderem
Vorteil ein Ringscheibentrockner bewährt, dessen oberer Teil als Trocken- und dessen
unterer Teil als Kühlzone ausgebildet ist. Diese Apparatur besteht im wesentlichen
aus übereinanderliegenden Ringscheiben für die Aufnahme des Behandlungsgutes, die
so eingerichtet sind, daß der Zucker nach einmaliger Umdrehung des Ringscheibensystems
auf die jeweils darunterliegende Ringscheibe übergeleitet wird. Es erfolgen also
während der gesamten Trocknung und Kühlung nur so wenig Umlagerungen der Zuckerschichten,
wie Ringscheiben vorhanden sind, so daß eine schonende Behandlung garantiert ist.
Die Scharfkantigkeit, der Glanz und die Kristallstruktur des Zuckers bleiben dadurch
erhalltern. Erwähnt sei noch, daß in dem auf den Ringscheiben umschlossenen freien
Innenraum Lüfter angeordnet sind, die einer ständigen Umwälzung der Trocken-bzw.
Kühlluft dienen.
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Es ist auch schon bekannt, einem Ringscheibentrockner der beschriebenen
Art einen rotierenden Ausgleichbunker vorzuschalten. Nach einem weiterer Vorschlag
soll dieser Ausgleichbunker durch Hindurchleitung der gesamten Abluft des Ringscheibentrockners
gleichzeitig zur Vortrocknung
des Zuckers ausgenutzt werden. Eine
solche Vortrocknung hat sich insbesondere -bei der Behandlung von feinkristallinischem
Zucker, zu dessen Herstellung die Zuckerindustrie übergeht, als vorteilhaft erwiesen.
Die sehr feinen und noch die ganze Feuchtigkeit -einschließenden Zuckerkristalle
neigen im Ringscheibentrockner auf den obersten Ringetagen infolge der geringen
Umschichtung zum Zusammenbacken, so daß sich Konglomerate bilden. Dagegen kann,
wie eingehende Versuche bestätigt haben, ein derartiges Zusammenbacken nicht stattfinden,
wenn die Vortrocknung unter ständiger Bewegung der Gutsschichten z. B. in einer
rotierenden Trommel oder ähnlichen Einrichtung bis auf einen bestimmten Wassergehalt
durchgeführt wird. Es konnte die Feststellung gemacht werden, daß die oftmalige
Umschichtung der noch feuchten Zuckermassen auf die Strukturerhaltung, die Scharfkantigkeit
usw. keinen ungünstigen Einfluß ausübt, wenn ein Wärmegehalt von o,ao/o nicht unterschritten
wird.
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Zur Vervollkommnung der bekannten Arbeitsweise wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, nur eine Teilmenge der Abluft des Ringscheibentrockners durch einen
Vortrockner der erwähnten Art zu leiten und diese nach Durchströmung des Vortrockners
in den Ringscheibentrockner zurückzuführen, so daß ein Luftkreislauf entsteht.
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Durch Veränderung der Leistung des Umwälzventilators, den Einbau von
Drosselklappen in die Umführungsleitung us-,v. ist es möglich, die Menge der durch
den Vortrockner umgewälzten Luft den gegebenen Verhältnissen anzupassen. Ein wesentlicher
Vorteil der erwähnten Arbeitsweise ist darin zu sehen, daß bei dem Vortrockner auf
eine Entstaubungseinrichtung verzichtet werden kann, die, wenn die Luft aus dem
Vortrockner unmittelbar ins Freie geführt würde, unerläßlich wäre. Es ist nämlich
so, daß die dauernde Umwälzung der Zuckermassen im Vortrockner und die Geschwindigkeit,
mit der die Warmluft den Vortrockner durchzieht, Ursache dafür sind, daß feinste
Zuckerkristalle von der Luft mitgerissen werden. Diese gelangen bei der erfindungsgemäßen
Arbeitsweise mit dem zurückgeführten Luftstrom in den Ringscheibentrockner, in dem
sie niedergeschlagen werden. Diese Wirkung beruht darauf, daß, entsprechend der
Anzahl der zentral angeordneten Lüfter, inerhalb des Ringscheibentrockners einzelne
Luftumwälzzonen entstehen. Die Luft strömt hierbei. von den Lüftern in radialer
Richtung über die Ringscheiben und wird alsdann nach scharfer Umlenkung wieder in
radialer Richtung von den Lüftern angesaugt, wobei eine Teilluftmenge in die jeweils
darüberliegende Zone gelangt. Diese Umwälzströme nehmen auch die aus dem Vortrockner
zurückgeführte Luft auf. Dabei zeigt sich, daß die damit in die Umwälzströme eingebrachten
feinsten Zuckerkristalle an den Luftumlenkstellen, insbesondere unmittelbar hinter
den Außenkanten der Ringscheiben, abgeschieden werden und in dem Ringkanal zwischen
Trocknergehäuse und Ringscheibensystem nach unten absinken. Außerdem findet ein
Niederschlag der in den Umwälzströmen enthaltenen feinen Zuckerkristalle auf die
Zuckerschichten statt.
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Die besondere Art des erwähnten Ringscheibentrockners ermöglicht es
also, daß die aus dem Vortrockner in den Ringscheibentrockner zurückgeführte Luft
auf dem Wege zum Abluftschlot von den mitgerissenen Zuckerkristallen befreit wird.
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Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine Einrichtung zur Ausführung
des Verfahrens.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine schematische Darstellung eines Ringscheibentrockners
mit Vortrockner, Fig. z einen Schnitt durch den Ringscheibentrockner nach Linie
A-B in Fig. i.
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Im einzelnen bedeuten die Bezugszeichen: i das Gehäuse des Ringscheibentrockners
mit den übereinander angeordneten Ringscheiben z. Die Ringscheiben sind an einem
Drehgerüst 3 befestigt. Auf dem Umfang der Ringscheiben sind Spalten 3" freigelassen,
durch die die Zuckermassen mittels Abstreifer 4 auf die darunterliegende Ringscheibe
übergeführt werden. Selbstverständlich sind derartige Abstreifer auf jeder Ringetage
vorgesehen, so daß der bei 5 aufgegebene Zucker nach und nach absinkt und an der
Ausfallstelle 6 die Apparatur verläßt. Durch den Stutzen 7 wird Kühlluft in die
Apparatur eingelassen, die mittels -der Lüfter 8 zuerst im untersten Teil der Apparatur
umgewälzt wird, wodurch der Zucker die gewünschte Endtemperatur erhält. Die langsam
nach oben steigende Luft erwärmt sich sodann an den Heizelementen 9 und dient im
obersten Teil des Apparates der Trocknung des Zuckers. Ein Teil der Abluft entweicht
durch den Abluftstutzen io, während der übrige Teil in den Vortrockner i i, der
in diesem Falle als rotierende Trockentrommel ausgebildet ist, einströmt. In dieser
Trockentrommel werden die durch die bei 1.2 zugeführten Zuckermassen unter ständiger
Umlagerung der Schichten so weit vorgetrocknet, daß Zusammenbackungen des Zuckers
in dem nachgeschalteten Ringscheibentrockner nicht eintreten können. Die die Trockentrommel
durchziehende Warmluft gelangt über die Leitung 13 und den Ventilator 14 in den
Ringscheibentrockner zurück. Durch die Eigenart des Belüftungssystems erfolgt in
dem Ringscheiben-.trockner, wie schon beschrieben, eine Abscheidung der in der rückgeführten
Luft enthaltenen feinen Zuckerkristalle. Die Menge des aus der Trockentrommel rückgeführten
Warmluftstromes kann durch Veränderung der Leistung des Ventilators 14 oder durch
Verstellung der Drosselklappe 15 geregelt werden.
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Erwähnt sei noch, daß es zweckmäßig ist, zwischen der Trocken- und
Kühlzone des Ringscheibentrockners einen Ringboden 16 anzubringen, so daß der Übertritt
der Luft aus der Kühlzone in die Trockenzone zwangsweise nur durch die Schlitze
der Ringscheiben erfolgen kann.
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Das beschriebene Verfahren sowie die Einrichtung zu seiner Ausführung
können im Rahmen der
Erfindung mannigfach abgeändert und ausgestaltet
werden. Wesentlich ist, daß für die Vortrocknung des Zuckers eine Apparatur zur
Anwendung kommt, die eine ständige Umschichtung der Zuckermassen gewährleistet.
An Stelle der Spalten aufweisenden Ringscheiben können die Ringscheiben auch aus
Klappsegmenten bestehen, die durch Herunterklappen den Zucker auf di®nächst untere
Etage abwerfen. Es ist ferner möglich, die von dem Ringscheibentrockner in den Vortrockner
überströmende Warmluft z. B. durch einen Lufterhitzer oder durch Zumischung von
heißen Gasen aufzuheizen.