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Vorrichtung zur Trocknung von Gut in mehreren Stufen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von Gut in mehreren Stufen, bei der das Gut
von Stufe zu Stufe befördert wird, während die Trockenluft im Gegenstrom zum Gut
durch die Trockenstufen hindurchgeleitet wird.- Solche Einrichtungen können fortlaufend
oder auch absatzweise betrieben werden.
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Die Erfindung ist besonders für die Trocknung von Früchten, Kernen,
Saaten o. dgl. bestimmt. Bei derartigem Trockengut, wie z. B. Kokosnüssen, Palmkernen,
Kaffee, hat es sich als Übelstand herausgestellt, daß, insbesondere bei Früchten,
die aus dem Ausland stammen, durch eine trockene Erhitzung die Schale eintrocknet,
gewissermaßenverkrustet, während das Innere der Frucht noch feucht bleibt. Durch
die Eintrocknung schließen sich die Poren der Schale, und die Feuchtigkeit kann
aus dem Innern nicht entweichen. .Beim Versand schimmelt dann die Frucht von innen
heraus und wird dadurch unbrauchbar.
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Zur Beseitigung dieses Nachteiles soll bei Trocknung gemäß der Erfindung
die äußere Schale so lange durchlässig gehalten werden, bis eine genügende Trocknung
von innen heraus stattgefunden hat. Dieser Zweck wird gemäß der Erfindung durch
eine schachtartige Trockenvorrichtung erreicht, die mit einer Mehrzahl übereinanderliegender,
kreisförmiger und aus einem gelochten Boden und Wandung bestehender 1 rockenbehälter
ausgestattet ist, neben denen ein oder mehrere Luftzuführungsschächte angeordnet
sind, die in Höhe der einzelnen Stufen mit AuslaB-öffnungen für die Trockenluft
versehen sind. Vor den Auslaßöffnungen sind zweckmäßig Klappen angeordnet, die von
außen einstellbar sind. Durch die Erfindung wird ermöglicht, jeder Trockenstufe
frische Trockenluft in regelbarer Menge zuzuführen. Man kann also den Grad der zusätzlichen
Erhitzung der Beschaffenheit des betreffenden Gutes anpassen. Die Luft ist so in
jeder Trockenstufe feucht genug, um eine Eintrocknung der Schale zu verhindern,
anderseits wird genügend Wärme zugeführt, um die Trocknung von innen heraus zu bewerkstelligen.
Durch diese zusätzliche Erhitzung wird außerdem vermieden, daß sich an den Böden
der Trockenstufen die Feuchtigkeit niederschlägt und wieder auf das Gut abtropft.
Auch hat die von Stufe zu Stufe immer wieder erfolgende Zuführung frischer Trockenluft
den Vorteil, daß sogar noch am Eintragsende der Trockenvorrichtung die Trockenluft
so viel Wärme enthält, daß sie zur Vertrocknung des Gutes in der Aufgabevorrichtung
.benutzt werden kann. Zu diesem Zweck kann z. B. der Aufgabetrichter siebartig gelocht
sein. Die Anzahl der Trockenstufen ist beliebig.
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Die Durchführung des Gutes durch die Trockenvorrichtung erfolgt im
Zickzackwege. Man hat das Gut z. B. in die oberste Trockenstufe in der Mitte durch
eine regelbare Aufgabevorrichtung
aufgegeben, auf dem Boden dieses
Behälters durch Leitvorrichtungen bis an die äußere Wand führen und dann auf die
zweite Trockenstufe durchfallen lassen. Auf dieser wird es .dann von außen nach
innen zu einer mittleren Durchtrittsöffnung geleitet usf. Als Leitvorrichtungen
auf den einzelnen Stufen können z. B. Schaufeln verwendet werden, die in ihrer Wirkungsweise
von außen geregelt werden können, z. B. durch Einstellen der Schräglage der Schaufeln.
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Man kann der Trockenvorrichtung Einrichtungen vorschalten, die eine
gewisse Abscheidung von Feuchtigkeit aus dem Gut gestatten, bevor es in die Trockenvorrichtung
gelangt. So kann z. B. das der Trockenvorrichtung zuzuführende Gut auf einen Abtropftisch
aufgegeben werden, von dem es dann auf eine Schnecke mit Siebtrog gelangt. Aus diesem
kommt das Gut dann in ein Becherwerk, das ebenfalls gelochte Becher haben kann,_
und wird schließlich z. B. durch einen Trichter der Trockenvorrichtung zugeführt.
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Der Durchschnittsquerschnitt der öffnungen, durch welche das Gut auf
die erste und von da auf die weiteren Stufen aufgegeben wird, wird zweckmäßig regelbar
gestaltet.
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Es ist bei Trockenvorrichtungen mit in Abteilen übereinanderliegenden
Förderbändern vorgeschlagen worden, die quer zur Förderrichtung strömende Trockenluft
in jedem Abteil durch Heizkörper aufzuheizen und mittels eines jeder Trockenstufe
zugeordneten Ventilators teils im Kreislauf zu führen, teils zur nächstfolgenden
Stufe weiterzuleiten. Zur Regelung des Mengenverhältnisses der im Kreislauf zugeführten
und abgezweigten Trockenluft sind einstellbare Klappen zwischen den einzelnen Ventilatoren
eingebaut. Ferner ist bei einer aus einer Anzahl von in einem allseitig geschlossenen
Kasten übereinander angeordneten, gegenläufig bewegten, endlosen Fördersieben für
das Trockengut bestehenden Trockenvorrichtung vorgeschlagen worden, die Trockenluft
durch das Gut hindurchzuführen und dabei auf ihrem Wege durch zwischen den endlosen
Sieben eingebaute Heizkörper stufenweise zu erwärmen. Bei beiden Vorrichtungen wird
also bereits zum Trocknen benutzte Luft aufgewärmt. Bei der Vorrichtung gemäß der
Erfindung dagegen kann jeder Trockenstufe heiße Frischluft in regelbarer Menge zugeführt
werden, was bei der erwähnten Vorrichtung nicht möglich ist. Dadurch wird ermöglicht,
in jeder Stufe den Grad der zusätzlichen Erhitzung dem betreffenden Gut weitestgehend
anzupassen. Außerdem ist die Regelung der zusätzlichen Erhitzung der bereits in
einer Vorstufe wirksam gewesenen Trockenluft durch Zuführung frischer Heißluft in
den einzelnen Stufen gemäß der Erfindung sehr einfach. Die Menge der zusätzlichen
Trockenluft kann der Art des zu behandelnden .Gutes leicht angepaßt werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Abb. i einen Axialschnitt durch eine Trockenvorrichtung,
Abb.2 einen Querschnitt nach Linie A-B der Abb. i, Abb. 3 eine seitliche Ansicht
der Trockenvorrichtung der Abb. i in Pfeilrichtung x gesehen.
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Abb. q., 5 und 6 stellen Einzelheiten dar. Das zu trocknende Gut wird
zunächst auf einen Abtropftisch i (Abb. 3) gebracht, dann durch eine in einem Siebtrog
2 laufende Schnecke 2' einem Becherwerk 3 zugeführt, dessen Becher ebenfalls gelocht
sein können. Aus dem Becherwerk gelangt das Gut über eine Rutsche q. in den Aufgabetrichter
5 (Abb. i) . Auch die Rutsche q. und der Aufgabetrichter $ können mit gelochten
Wandungen versehen werden. Aus dem Trichter 5 fällt das Gut auf einen Äufgabeteller
6. Dieser Aufgabeteller sitzt auf einer drehbaren Welle 7, die in beliebiger Weise
angetrieben wird. Der Aufgabeteller ist mit Leitvorrichtungen 6' versehen (Abb.2),
die das Gut in den Behälter 8 (Abb. i) der ersten Trockenstufe fördern. Boden und
Wandung der Behälter in sämtlichen Trockenstufen sind mit Durchbrechungen versehen,
z. B. gelocht.
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Auf der Welle 7 sitzen ferner Arme 9 mit Schaufeln io, die zweckmäßig
in an sich bekannter Weise verstellbar sind (s. Abb. q. und 5) und zum Wenden und
Fördern des Gutes während seiner Trocknung und zusätzlichen Erhitzung dienen, Die
Verstellung der Schaufeln io kann von außen erfolgen, z. B. mittels einer Stange
io', die durch eine verschließbare Öffnung in der Gehäusewand zugänglich ist. Das
freie Ende der Stange io' ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer
Öse io" versehen. Durch diese Öse und Löcher 9' der Arme kann zwecks Festlegung
der Stange ein Bolzen gesteckt werden (Abb. q.). Durch die Schaufeln io wird das
Gut allmählich von der zentralen Aufgabestelle aus nach der Behälterwand hin gefördert
und gelangt zu Öffnungen i i (Abb. i), deren Durchtrittsquerschnitt, z. B. durch
von außen einstellbare Schieber 12, geregelt werden kann. Durch diese öffnungen
i i fällt das Gut auf den nächsten Trockenboden 8a. Auch über diesen Trockenboden
arbeiten an Armen 9 befestigte Schaufeln
io, die ebenfalls von
außen verstellbar sind: Sie fördern das Gut nunmehr von außen nach innen zu einer
zentralen Durchtrittsöffnung 13. Das Gut fällt dann wieder auf einen Aufgabeteller
6, der ähnlich wirkt wie der unter dem Aufgabetrichter angeordnete Teller.
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Die Aufgabe kann sowohl bei dem unter dem Aufgabetrichter liegenden
Teller 6 als auch bei den weiteren Tellern 6, die unter zentralen Durchtrittsöffnungen
liegen, geregelt werden, etwa durch einen Ring 14 (Abb. i und 3), der auf und ab
geschoben wird, und zwar kann diese Regelung ebenfalls von außen erfolgen, wie dies
z. B. in Abb.3 dargestellt ist, nämlich durch einen Doppelhebel 15, der bei 16 drehbar
gelagert ist und dessen einer Arm 15' durch die Gehäusewand der Trockenvorrichtung
nach außen geführt wird. Das Gut gelangt alsdann auf die Trockenstufe 8h und wird
auf dieser wieder, wie auf der Trockenstufe 8a, nach außen geführt, gelangt dann
durch die Durchtrittsöffnungen i i auf die Trockenstufe 8c und wandert mit Hilfe
der Schaufeln io zu der mittleren Öffnung 13 und durch diese auf den unterhalb
dieser Stufe liegenden Aufgabeteller 6. Schließlich fällt das Gut auf den Gehäuseboden,
auf dem es dann mittels Schaufeln io zu den Ausfallöffnungen ii' geleitet wird.
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Die Trockenluft wird von einem Ventilator 17 durch eine Heizkammer
18 zu Kanälen i 9 geführt. Diese Kanäle gehen durch die Trockenstufen hindurch und
haben in jeder Trockenstufe eine z. B durch eine ebenfalls von außen verstellbare
Klappe 2o regelbare Austrittsöffnung i9' (Abb. 6). Die in die unterste Trockenstufe
8d eingetretene Luft strömt nun durch die Siebböden und -mäntel der Behälter in
den Trockenstufen 8,1, 8h, 8a und 8 hindurch und schließlich durch die gelochte
Wandung des Einlauftrichters 5 nach außen, wobei sie auch das in dem Aufgabetrichter
befindliche Gut durchdringt. Dieser nach oben strömenden Luft wird nun in jeder
Trockenstufe ein Zusatzstrom von erhitzter Luft beigegeben, so daß immer wieder
eine Erhitzung eintritt, wobei der Grad der Zusatzerhitzung durch die Klappe 2o
geregelt werden kann. Eine weitere Regelung des Trockenverfahrens wird durch die
regelbaren Aufgaben 6, 1q. ermöglicht sowie die regelbare Förderung auf den Trockenstufen
und durch die Verstellung der äußeren Durchtrittsöffnungen ii.
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Im Innern der Trockenvorrichtung ist also eine heiße feuchte Luft
vorhanden, die selbst noch in der obersten Trockenstufe auf einer Temperatur gehalten
werden kann, die eine genügende Erhitzung zur Einleitung der Trocknung in dieser
Stufe gewährleistet. Der feuchte Zustand der Luft bewirkt gewissermaßen eine Ausdehnung
der zu trocknenden Kerne o. dgl. und eine Öffnung der Poren, so daß die Feuchtigkeit,
die sich in den Kernen o. dgl. befindet, nach außen heraustreten kann. Beim Lauf
des Gutes über -die einzelnen Trockenstufen wird die Erhitzung immer stärker. Es
bleibt aber immer ein gewisser Feuchtigkeitsgehalt der Luft, der eine Eintrocknung
bzw. Verkrustung des Trockengutes an der Schäle verhindert. Erst in der untersten
Trockenstufe 8d kommt dann das weitgehend vorgetrocknete Gut, das ja noch in der
Trockenstufe 8c einer bis zu einem gewissen Grade feuchtheißen Luft ausgesetzt war,
unter die Einwirkung der frischen heißen Trockenluft.
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An Stelle der alle Stufen durchdringenden und diese mit zusätzlicher
Heizluft speisenden Kanäle können auch in den einzelnen Stufen noch Heizkörper angeordnet
werden, die alle gleichzeitig oder einzeln ein- und ausgeschaltet werden können.
Man kann auch auf den einzelnen Trockenstufen zwei oder mehrere unabhängig voneinander
ein- und ausschaltbare Heizkörper anbringen, um auf jeder Trockenstufe den Grad
der Zusatzerhitzung regeln zu können. Diese Heizkörper dienen als Hilfsmittel für
die oben beschriebene und in der Zeichnung veranschaulichte Kanalheizung, um nach
Bedarf die Zusatzerhitzung auf den einzelnen Stufen ziz verstärken, sei es, um bei
einem teilweisen Versagen der Kanalheizung ganz oder teilweise als Reservezusatzheizung
in Wirkung zu treten.