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Trockner für landwirtschaftliche Erzeugnisse Die Erfindung bezieht
sich auf einen Trockner für landwirtschaftliche Erzeugnisse, insbesondere Grünfutter.
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Die bisherigen Erfahrungen mit Trocknern für Grünfutter haben gezeigt,
daß hinsichtlich Betriebssicherheit, einfacher zuverlässiger Bauart und einfacher
Bedienung der Bandtrockner den Vorzug verdient. Es sind auch schon Ein- und Mehrbandtrockner
für die Trocknung von landwirtschaftlichenErzeugnissen bekanntgeworden, jedoch haben
sich diese Trockner bisher nicht eingeführt. Der Grund liegt darin, daß der Trockner,
wenn er in wärmetechnischer Hinsicht wirtschaftlich arbeiten soll, mit hohen Temperaturen
betrieben werden muß, weil das hier in Frage kommende Trocknungsgut wertmäßig geringer
zu veranschlagen ist als andere Trocknungsgüter, wie beispielsweise Textilprodukte,
bei denen die Wirtschaftlichkeit der Trocknung ini Verhältnis zum Werte des T rocknungsgutes
selbst sowie zti den Kosten der sonstigen Behandlungsverfahren keine so große Rolle
spielt und für die sich der Mehrbandtrockner gut bewährt hat. Die Anwendung der
hohen Temperaturen hat aber beim Trocknen von Grünfutter zur Folge, daß die Förderbänder
binnen kurzer Zeit verkleben und der Durchgang für die Trockenluft behindert wird.
Das Verkleben des Förderbandes ist auf die unmittelbare Berührung der heißen
Metallteile
des Bandes mit dem frischen Trocknungsgut zurückzuführen, die ein Anbacken des Trocknungsgutes
an den Metallteilen zur Folge hat. Die Vermeidung dieses Anbackens durch Herabsetzuizg
der Trocknungstemperatur kommt praktisch nicht in Betracht, da dadurch, wie schon
angedeutet, die Wirtschaftlichkeit der Trocknung in Frage gestellt wäre. Ein weiterer
Nachteil der bisher vorgeschlagenen Bandtrockner war auch noch das Verschmoren der
anbackenden pflanzlichen Teile, wodurch die Beschaffenheit des erhaltenen Trocknungsgutes
beeinträchtigt wurde.
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Man hat als Notbehelf an den Umkehrstellen des oder der endlosen Bänder
des Trockners Reinigungsbürsten zur Entfernung der angeklebten Trocknungsgutteile
vorgesehen. Diese haben sich aber nicht bewährt. Im übrigen hat die Anordnung solcher
Bürsten, als welche nur Drahtbürsten in Frage kommen, den Nachteil, daß die sich
etwa raus ihnen lösenden Drahtborsten oder Teile solcher in das fertige Trockengut
gelangen und dadurch das .damit gefütterte Vieh gefährden. Aus diesen Gründen hat
sich der Bandtrockner für die Trocknung von Grünfutter nicht eingeführt.
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Die Erfindung geht von der bekannten Erfahrung aus, daß sich durch
ein Vortrocknen des frischen Grünfutters eine Beschaffenheit des Trocknungsgutes
erreichen läßt, die die Gefahr des Anklebens an den heißen Metallteilen in den nachfolgenden
mit sehr hoher Temperatur arbeitenden Trocknungszonen ausschließt.
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Um auch schon bei der Vortrocknung sehr hohe Temperaturen anwenden
zu können, erfolgt diese Trocknung nicht, wie es bereits bekannt ist, auf einem
Förderband oder -rost, z. B. dem obersten Band eines Mehrbandtrockners, sondern
im freien Fall, und zwar beim Übergang vom oberen Ende eines das Trocknungsgut fördernden
Schrägelevators zum unteren Ende eines zweiten Schrägelevators, der seinerseits
das Gut dem Bandfrockner zuführt. Dabei wird das Gut - außer während des Falles
- auch auf den beiden Elevatoren durch Durchblasen von Luft getrocknet, und zwar
auf dem ersten Elevator mit Luft von mäßiger, auf dem zweiten Elevator mit Luft
von sehr hoher Temperatur.
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An sich ist die Freifalltrocknung bekannt, zum Beispiel als Teil einer
rein pneumatischen Trocknung in mehreren Stufen, darunter eine Stufe zum Vortrocknen
unter gleichzeitig pneumatischer Förderung, also im Gleichstrom. Diese rein pneumatisch
arbeitenden Trocknungsanlagen haben sich zwar zum Trocknen von körnigem Gut, nicht
aber von Grünfutter und ähnlichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen bewährt, dabei
solchem Gut große Ventilatorleistungen für die Förderung notwendig sind und zum
anderen auch die Rohrleitungen leicht verstopfen können.
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Eine Stufentrocknung läßt sich zwar auch bei Mehrbandtrocknern durch
Temperaturregelung im Bereich der einzelnen Bänder erreichen, jedoch besteht hier
der bereits erwähnte erhebliche Mangel, daß man bei Bandtrocknung zunächst nicht
mit hohen Temperaturen arbeiten kann. Demgegenüber ist die Erfindung durch die Kombination
von mehreren Schrägelevatoren mit dazwischenliegender Freifallstrecke mit einem
Ein-oder Mehrbandtrockner in einem gemeinsamen Trocknergehäuse gekennzeichnet, und
zwar derart, daß der oder die ersten Schrägelevatoren als Antrocknungszone mit niedriger
Temperatur, der oder die nachfolgenden als Vortrocknungszone mit Warmluft hoher
Temperatur und der Bandtrockner als Fertigtrocknungszone mit Warmluft, die weniger
warm ist als die den Schrägelevatoren zugeführte Warmluft, ausgebildet sind.
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Dabei beträgt die Warmtemperatur in der Antrocknungszone etwa bis
r2o° C, in der Vortrocknungszone Zoo bis 25o° C und in der Fertigtrocknungszone
etwa roo° C, abfallend bis auf etwa 8o° C.
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Der Wasserentzug auf der Freifallstrecke, also in der Trocknungszone
höchster Temperatur, ist so stark, daß ein Anbacken auch von besonders saftreichem
Grünfutter, z. B. Rübenblättern, an den heißen Metallteilen nicht mehr zu befürchten
ist.
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Die Belüftung des Trockners erfolgt erfindungsgemäß in den ersten
beiden Trocknungszonen mittels den Schrägelevatoren zugeordneter Lufteinführungstaschen
und in der dritten Zone mittels dem Bandtrockner zugeordneter Luftumwälzgebläse,
wobei unterhalb aller drei Zonen ein Heizgaskanal verläuft.
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Für die weitere Beschreibung wird auf die Zeichnung verwiesen: Abb.
r stellt den Trockner gemäß der Erfindung im senkrechten Längsschnitt dar; Abb.
2 zeigt einen senkrechten Querschnitt durch die Fertigtrocknungszone, die in dem
Ausführungsbeispiel als Dreibandtrockner vorgesehen ist.
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Das Trocknungsgut gelangt von der nicht dargestellten Zerkleinerungsmaschine
in den Aufgabetrichter a und wird von dem Schrägelevator b aufgenommen und nach
oben befördert. Von hier gelangt es im freien Fall auf den Schrägelevator c, von
dem es wiederum nach oben befördert wird. Der Schrägelevator c gibt das Gut auf
das oberste Band d ab, von wo es nacheinander auf die Bänder e und
f weiterbefördert wird. Das Band f befördert das trockne Gut aus dem
Trockner, von wo es von Hand oder maschinell weitergefördert werden kann.
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Die Elevatoren b und c sind als endlose Bänder mit geeigneten Mitteln
zur Aufnahme des T rocknungsgutes vorgesehen. Zwischen den Bändern der Elevatoren
sind Lufteinführungstaschen g und h angeordnet, und zwar zweckmäßig zu beiden Seiten
mit dem Ziel einer gleichmäßigen Beaufschlagung des Trocknungsgutes durch die Trocknungsluft.
Durch die Lufteinführungstaschen g gelangt Luft von mäßiger Temperatur, während
die Lufteinführungstaschen h bereits hocherhitzte Luft zuführen. In beiden Zonen
ist die Möglichkeit vorgesehen, die Trocknungsluft umzuwälzen. Zu diesem Zweck sind
die nicht dargestellten Gebläse in bekannter Weise mit den entsprechenden Luftführungskanälen
und Regelklappen ausgerüstet. Auch sind Mittel
vorgesehen, um die
Umluft mit hinzutretender Frischluft und Heizgasen beliebig zu mischen. Die Heizgase
gelangen von einem Koksofen durch den Kanal i zum Trockner. In jeder Zone können
die Heizgase mit Frischluft beliebig gemischt werden, so daß es möglich ist, in
jeder Zone die erforderliche Trocknungstemperatur einzustellen und aufrechtzuerhalten.
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In der Fertigtrocknungszone, die nach der Abbildung als Dreibandtrockner
dargestellt ist, hat das Trocknungsgut schon so viel Feuchtigkeit verloren, daß
hier das Luftumwälzverfahren in erhöhtem MaßeAnwendung finden kann. Zum Zwecke einer
gleichmäßigen Luft- und Wärmeverteilung werden zweckmäßig zwei oder mehrere (je
nach Länge der Fertigtrocknungszone) Luftumwälzgebläse k auf die Kammerlänge verteilt,
die ebenfalls mit dem Heizgaskanal i und der Frischluftzuführung in Verbindung stehen.
Auch hier kann entsprechend der erforderlichen Temperatur das Mischungsverhältnis
von Heizgas, Frischluft und Umwälzluft beliebig eingestellt werden. Die mit Feuchtigkeit
gesättigteAbluft wird durch die Kammerdecke entweder durch natürlichen Zug oder
mit Hilfe eines Absaugeventils ins Freie geführt. Sowohl im ersteren als auch im
letzteren Fall sind Regelklappen L vorhanden, welche der Einstellung der Abluftmenge
und damit gleichzeitig der Menge des Umwälzluftstromes dienen.
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Die Vereinigung von Schrägelevatoren mit einem Ein- oder Mehrbandtrockner
und die Unterteilung in verschiedene Behandlungszonen hat nicht nur den Vorteil
der Verhinderung des Anbackens der Pflanzenteile an heißen Eisenteilen, sondern
es ergibt sich auch hieraus der weitere Vorteil, daß die Bänder des Bandtrockners
wesentlich höher mit Trocknungsgut beschickt werden können, da es schon vorgetrocknet
ist und daher der Trocknungsluft einen nur geringen Widerstand bietet. Der Trockner
gemäß der Erfindung hat deshalb im Vergleich zu den alten Einrichtungen gleicher
Größe auch eine höhere Leistung. Um diese zu erreichen, ist die Fördergeschwindigkeit
vom ersten Schrägelevator bis zum letzten Trocknungsband in bekannter Weise so abgestuft,
daß sie nach dem Auslauf zu immer geringer wird. Demgemäß nimmt auch die Beschickungshöhe
vom ersten Schrägelevator bis zum letzten Förderband immer mehr zu. Nach der Erfindung
sind .die Elevatoren und auch die Trocknungsbänder hinsichtlich ihrer Umlaufgeschwindigkeit
in bekannter Weise regelbar.
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An allen Umkehrstellen sowohl der Elevatoren als auch der waagerechten
Bänder sind Fingerwalzen m vorgesehen, welche den Übergang des Trocknungsgutes von
der einen nach der anderen Trocknungszone erleichtern.