-
Vorrichtung zum Trocknen von lose schichtbarem Material, z. B. Gras
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von lose schichtbarem Material,
z. B.
-
Gras.
-
Es sind Vorrichtungen bekannt, bei denen dies Trocknen in Horden
erfolgt, die einen oberen und einen Unteren luftdurchlässigen Boden besitzen und
die auf die offene Oberseite einer Trockenkammer so aufgelegt werden, daß sie von
dem heißen Trockenmittel der Trockenkammer durchströmt werden.
-
Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung solcher Vorrichtungen mit
dem Ziele einer Beschleunigung der Trocknung und Erleichterung des Transportes des
zu trocknenden oder bereits getrockneten Materials.
-
Gemäß der Erfindung sind oben an den Längswänden der Trockenkammer
Laufschienen angeordnet und ist die Trockenkammer so lang, daß auf ihrer Oberseite
mehrere Horden nebeneinander Platz haben. Jede Horde ist mit Tragelementen versehen,
die auf den Laufschienen laufen und die Horden derart tragen, daß sie um I800 um
eine Achse, die quer zur Richtung der Schienen liegt, geschwenkt werden können.
-
Daher können gleichzeitig mehrere Horden getrocknet werden. Die Trocknung
der einzelnen
Horden'erfolgt fortschreitend und die einzelnen Horden
werden während des Trockenvorganges um I800 geschwenkt, so.daß das Trockenmittel
zeitweise in der einen Richtung und zeitweise in entgegengesetzter Richtung quer
durch die Horden strömt.
-
Die Trockenkammer kann der Länge nach in mehrere Abschnitte unterteilt
sein, den,en das Trockenmittel getrennt zugeführt wird, so daß das gleichzeitige
Trocknen von mehreren Horden in beliebigem Maße gesteuert werden kann. q Das Troclçenmittel,
das durch eine Horde geströmt ist, kann wieder in die Trockenkammer zurückgeleitet
werden.
-
Die Horden können als Behälter ausgebildet werden, die mit einer
Einfüllöffnung versehen sind.
-
Das zu trocknende Gras oder lose Material wird in diese beim Füllen
aufrecht stehenden transportablen Behälter gefüllt, die zwei senkrecht stehende
Seiten aus Lattenwerk od. dgl. besitzen.
-
Die gefüllten Behälter werden dann in die waagerechte Lage umgelegt,
so daß die Lattenwerkseiten oben und unten liegen und in dieser Lage auf die Oberseite
einer Trockenkammer gebracht werden, in die mittels eines Gebläses od. dgl. das
heiße Trockenmittel geblasen wird. Die Stoßstellen zwischen den einzelnen Behältern
sowie zwischen Behältern und Trockenkammerwänden werden vorübergehend abgedichtet,
so daß das Trockenmittel durch das Material in die Behälter strömt und dann ins
Freie gelangt.
-
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele
erläutert.
-
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Vorrichtung zum künstlichen
Trocknen von Gras; Fig. 2 ist eine Seitenansicht zu Fig. I; Fig. 3 zeigt in perspektivischer
Ansicht einen Behälter in der Stellung, in der das Gras getrocknet wird; Fig. 4
zeigt in perspektivischer Ansicht den gleichen Behälter in der Füllstellung; Fig.
5, 6 und 7 zeigen Seitenansichten anderer Ausführungsformen der Trocknungsvorrichtung.
-
Gemäß Fig. I bis 4 ist eine Reihe gleichartiger, leichter, rechteckiger
Behälter II vorhanden. Jeder dieser Behälter besitzt zwei einander gegenüberliegende
Wände 12, deren jede mit einem Paar in Scharnieren befestigten Klappen 13 versehen
ist, ferner zwei einander gegenüberliegende geschlossene Seitenwände I4, deren jede
in der Mitte eine Laufrolle 15 besitzt, und Ober- und Unterwände I6, die aus einem
Gitterwerk, z. B. aus parallelen Leisten oder aus einer sonstigen Wand mit oeffnungen,
bestehen.
-
Für das Trocknen von Blattmaterial ist es erwünscht, daß es in die
Behälter so gefüllt wird, daß die Blattflächen senkrecht zu den Wänden I6 liegen,
so daß das Trockenmittel frei zwischen den Blattflächen hindurchtreten kann. Das
ist besonders wünschenswert, wenn die zu trocknenden Blätter sehr breit sind, beispielsweise
beim Trocknen von Kohl-, Zuckerrübenblättern od. dgl. Wenn das Material durch die
Seitenwand 12 eingefüllt wird, während diese'sich, wie Fig. 4 zeigt, oben befindet,
so legen sich die Blätter schichtweise waagerecht und somit in rechtem Winkel zu
den Wänden I6.
-
Die Weite der Ladeöffnung zwischen den Klappen I3 kann dadurch eingestellt
werden, daß die Enden der Innenkanten der zweiteiligen Klappen 13 in Rasten 35 eingerastet
-werden. Man kann die Klappen 13 auch nach rückwärts klappen, wie Fig. 4 in strichpunktierten
Linien zeigt, um eine möglichst große Ladeöffnung zu erhalten.
-
Wenn alle Behälter II gefüllt sind, werden ihre Klappen 13 geschlossen
und durch Bolzen 17 verriegelt und dann auf einem Fahrgestell zur Trockenkammer
gezogen. Die Trockenkammer besteht aus einem Kasten, der unten und an den Seiten
geschlossen, aber oben offen ist und an seinen Längswänden 20 längs der Oberkante
waagerechte Schienen 19 besitzt, die sich nach außen hin über die Querwände 21 der
Kammer erstrecken. In die Trockenkammer I8 wird heißes Trockenmittel durch eine
Leitung 22, ein Gebläse 23 und einen Verteiler 24 eingelassen, der mit Regelventilen
25 versehen sein kann.
-
Die Behälter werden von dem Fahrgestell auf die Schienen 19 gebracht
und nacheinander auf ihren Rollen 15 in waagerechte Stellung gebracht, wie Fig.
I, 2 und 3 zeigen, und über die Kammer IS geschoben. Die Kammer ist so lang, daß
sie genau von der gewählten Zahl der Behälter, also beispielsweise von sechs Behältern,
völlig bedeckt wird. Die Seitenwände 12 der Behälter liegen dabei dicht aneinander
und ebenfalls die Wände 21 der Kammer mit den Wänden 12 der Behälter. Die Seiten-
und Querwände der Kammer können durch Abdeckungen oder andere elastische Mittel
abgedichtet werden. Die Behälter bilden daher mit ihren luftdurchlässigen Wänden
I6, zwischen denen das zu trocknende Gras liegt, eine vollständige Decke der Kammer
I8.
-
Nach einer gewissen Trocknungszeit werden die Behälter um ihre Rolle
15 gedreht, so daß die Heißluft sie in umgekehrter Richtung durchströmt.
-
Nach dem Trocknen werden die Behälter von der Trockenkammer abgezogen,
wieder in senkrechte Lage gebracht, die Klappen 13 der dann unten liegenden Fläche
geöffnet und somit das Gras entladen.
-
Die Wände I6 der Behälter können aufeinander zu beweglich sein, so
daß sie das Gras zusammenpressen oder zum Entladen freigeben. Wenn das Gras während
des Trocknens schrumpft, kann es dann zwischen diesen Wänden festgehalten werden,
auch wenn die Behälter gekippt oder transportiert werden.
-
Beim Trocknen von feinkörnigem Material, z. B.
-
Getreidekorn, können perforierte Einsätze gegen die Wände I6 gelegt
werden.
-
Beii der Ausführungsform der Trockenkammer nach Fig. 5 ist eine Querwand
26 vorgesehen, durch die zwei Kammern 27, 28 gebildet werden. Das Trockenmittel
wird dann durch die Ventile 25 des Verteilers 24 derart gesteuert, daß es den Kammern
27 und 28 getrennt zugeführt wird. Die Behälter 1
oberhalb der Kammer
28 können z. B. nasses Gras enthalten, während die Behälter oberhalb der Kammer
27 vorgetrocknetes Gras enthalten. Die Behälter werden entsprechend dem Trocknen
des Grases von der Kammer 28 zur Kammer 27 geschoben.
-
Bei der Ausführungsform der Trockenkammer nach Fig. 6 ist die Kammer
27 mit einer Haube 29 versehen. Das Trockenmittel, das durch das vorgetrocknete
Gras oberhalb der Kammer 27 geströmt ist, strömt durch die Leitung 30 zum Gebläse
23 zurück, so daß es erneut durch die Kammern strömt, während das Trockenmittel,
das durch das nasse Gras oberhalb der Kammer 28 geströmt ist, ins Freie gelangt.
-
Bei der Ausführungsform der Trockenkammer nach Fig. 7 ist die ganze
Kammer mit einer Haube 3I versehen. Außer der mittleren Teilwand 26, welche die
Kammer 27 abteilt, ist eine bewegliche oder einstellbare Teilwand 32 vorgesehen,
um zwei weitere Kammern 33 und 34 abzuteilen. Das Trockenmittel wird vom Gebläse
23 nur in die Kammer 27 geblasen; von hier strömt es durch das teilweise getrocknete
Gras oberhalb dieser Kammer und von dort durch die Haube 3I nach unten durch das
Gras oberhalb der Kammer 33 und 34. Das Gras oberhalb der Kammer 34 ist naß und
das Trockenmittel wird, nachdem es dieses Gras durchströmt hat, ins Freie abgelassen.
Das Gras oberhalb der Kammer 33 ist vorgetrocknet und das Trockenmittel, das dieses
Gras durchströmt hat, strömt zum Gebläse 23 zurück. Die Wand 32 wird zur Verlängerung
der Kammer 34 und zur Verkürzung der Kammer 33 oder umgekehrt eingestellt entsprechend
dem Feuchtigkeitsgehalt, den das Gras oberhalb dieser Kammer besitzt, so daß mit
Feuchtigkeit fast gesättigtes Trockenmittel, das durch nasses oder wenig getrocknetes
Gras geströmt ist, in die Kammer 34 und von dort ins Freie strömen kann.
-
Die Trocknung ist leicht durchzuführen und die dazu erforderlichen
Vorrichtungen sind einfach und billig. Die Erfindung eignet sich besonders für solche
Fälle, in denen verhältnismäßig geringe Mengen Gras oder anderes Material zu trocknen
sind. Da nur das Gebläse einen Antrieb erfordert, verbraucht die Anordnung nur wenig
Energie. Die Behälter sind auf ihren Rollen ausgewuchtet und können von dem Fahrgestell
leicht zu den Schienen der Trockenkammer hin und wieder zurück bewegt werden.