DE3525793C2 - - Google Patents
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- C10G9/34—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils by direct contact with inert preheated fluids, e.g. with molten metals or salts
- C10G9/36—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils by direct contact with inert preheated fluids, e.g. with molten metals or salts with heated gases or vapours
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Umwandlung von Erdölverarbeitungsrückständen zu höherwertigen
Ölprodukten, wie Leichtöldestillaten, durch Aufspaltung der
Makromoleküle der Erdölverarbeitungsrückstände mittels reaktionsfähiger
Stoffe.
Die Verarbeitung von Erdöl zu höherwertigen Ölprodukten kann
mit der atmosphärischen oder Vakuumdestillation erfolgen.
Neben den erwünschten Ölprodukten fallen Erdöl-Rückstände an,
die nur teilweise, nämlich als schweres Heizöl zur Verfeuerung
in Kraftwerken verwendet werden können. Da dabei ein für diese
Zwecke an sich zu wertvoller und auch zu teurer Rohstoff verlorengeht,
hat man über katalytische und thermische Crackverfahren
eine weitere Veredelung der Rückstände vorgenommen.
Auch diese Verfahren ermöglichen jedoch nur eine teilweise
Umwandlung der Rückstände in höherwertige Ölprodukte. Eine
vollständige Umwandlung war bisher nur durch hydrierendes
Cracken, das sogenannte Hydrocracken, möglich, wobei stabile
Produkte der Leichtölfraktionen gewonnen werden. Dieser Prozeß
ist wegen der vorgeschalteten Wasserstofferzeugung, Vor- und
Zwischenbehandlungsstufen und des Verbrauchs von Katalysatoren
sehr aufwendig. Er ist daher mit hohen Investitions- und Betriebskosten
belastet und konnte sich für die Umwandlung von
Erdölverarbeitungsrückständen nicht durchsetzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, für ein Verfahren zur Umwandlung
von Erdölverarbeitungsrückständen in höherwertige Ölprodukte
hochreaktive und wenig kostenaufwendige Stoffe zur Aufspaltung
der Makromoleküle der Erdölverarbeitungsrückstände zur Verfügung
zu stellen und in das Umwandlungsverfahren einzuführen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die
Reaktivität von Erdgas durch Radikalbildung der Kohlenwasserstoffbestandteile
erhöht und das Erdgas in diesem Zustand den
Erdölverarbeitungsrückständen zugeführt wird. Es ist also
nicht erforderlich, über eine übliche Wassergasreaktion mit
energieaufwendigen und kostenträchtigen Verfahrensschritten
Wasserstoff herzustellen, sondern es wird insbesondere der
Hauptbestandteil des Erdgases, nämlich das wasserstoffreiche
Methan, zur Bildung hochreaktiver Stoffe verwendet. Erdgas ist
heute überall verfügbar und preiswert. Seine Reaktivität läßt
sich soweit erhöhen, daß die Umwandlung der Erdölverarbeitungsrückstände
mit den hochreaktiven Radikalen ermöglicht
wird, ohne daß kostenaufwendige Katalysatoren eingesetzt werden
müßten. Es erfolgt des weiteren eine direkte Umwandlung
auch von Erdgas zu Leichtöldestillaten, was bisher nur mit
aufwendigen Verfahren möglich war. Erdgas dient hier also als
Rohstoff direkt zur Benzinherstellung. Die erhaltenen Mengen
an höherwertigen Reaktionsprodukten entsprechen in etwa den
eingesetzten Mengen an Erdgas- und Erdölverarbeitungsrückständen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, d. h. dem getrennten
Vorbehandeln von Erdgas und Erdölverarbeitungsrückständen,
gelingt es überhaupt erstmalig, Erdgas mit Erdölrückständen zu
höherwertigen Ölprodukten zu verarbeiten. Bei Mischung der
beiden Komponenten vor einer Wärmezufuhr erfolgt bei niedrigen
Temperaturen keine Reaktion, bei mittleren Temperaturen nur
eine geringe Nachreaktion der Erdölrückstände, während das
Erdgas nur verschwindend gering reagiert, und bei höheren bis
höchsten Temperaturen vergast der Erdölrückstand zu Koks und
Gas, wobei das erst bei höchsten Temperaturen reagierte Erdgas
die Verkokung der Erdölrückstände nicht aufhalten kann.
Die Reaktivitätserhöhung des Erdgases läßt sich in Weiterbildung
der Erfindung dadurch erreichen, daß das Erdgas auf eine
Temperatur erhitzt wird, bei der Methan und andere Kohlenwasserstoffbestandteile
in hochreaktive Produkte, wie Methyl
(CH3) oder Methylen (CH2) zerfallen und so Radikale bilden
oder indem bei mittleren Temperaturen mittels Einsatz von
Katalysatoren eine Radikalbildung des Kohlenwasserstoffbestandteils
Methan hervorgerufen wird. Im ersteren Fall kann
von einer rein thermischen Aktivierung gesprochen werden. Der
Einsatz von Katalysatoren für die Radikalbildung ist nicht mit
dem Einsatz von Katalysatoren zur Crackung von Makromoleküle
zu vergleichen. Die hier verwendeten Katalysatoren werden
wesentlich weniger belastet, werden nicht vergiftet und sind
daher langlebig.
In Weiterbildung der Erfindung wird der Erdölverarbeitungsrückstand
in eine sehr fein verteilte Form gebracht, aerosolförmig
in der Reaktionskammer verteilt und mit dem Erdgas
vermischt. In einem Aerosolstrom findet eine besonders intensive
Verwirbelung und innige Vermischung statt, und die angestrebte
Reaktion verläuft sehr rasch mit hoher Ausbeute.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den besonderen Vorteil
auf, daß die nicht zur Reaktion gelangten Bestandteile der
Erdölverarbeitungsrückstände und des Erdgases von den Reaktionsprodukten
abgeschieden und erneut dem Reaktionsprozeß
zugeführt werden können. Dadurch ist eine fast vollständige
Umwandlung der Erdölverarbeitungsrückstände möglich.
Setzt man größere Erdgasmengen ein, als zur einfachen Reaktion
mit den Erdölverarbeitungsrückständen erforderlich sind, z. B.
Erdölverarbeitungsrückstände zu Erdgas im Mengenverhältnis von
1 : 3, so steht eine Erdgasüberschußmenge zur Reaktion mit den
Erdölrückständen zur Verfügung, wodurch ein größerer Anteil
der Rückstände zur Reaktion gelangt. Ein Überangebot an Erdgas
wird man immer dann wählen, wenn Erdgas kostengünstig zur
Verfügung steht. Das nicht zur Reaktion gelangte Erdgas kann
von den erzeugten höherwertigen Ölprodukten abgeschieden und
zur Deckung des Energiebedarfs des Verfahrens verwendet werden.
Neben den angestrebten Reaktionsprodukten bilden sich auch
nicht weiter reaktionsfähige, schwere Reaktionsprodukte. Da
diese brennbar sind, können sie ebenfalls zur Deckung des
Energiebedarfs des Verfahrens verwendet werden.
Die Temperaturführung in dem erfindungsgemäßen Verfahren hat
sich dann als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das Erdgas
zunächst bei ca. 1000-1200°C reaktiv gemacht wird, und die
Erdölverarbeitungsrückstände auf ca. 300°C erhitzt werden. Die
Reaktion findet bei ca. 400-600°C statt, wobei die Temperatur
sich aus der hohen Temperatur des hocherhitzten Erdgases, der
niedrigen Temperatur des verteilten Erdölverarbeitungsrückstandes
und der bei den radikalischen Reaktionen (An-, Umlagerungs-,
Spalt-, Abbruchreaktionen und Hydriervorgängen) freiwerdenden
bzw. verbrauchten Energien ergibt.
In Weiterbildung des Verfahrens kann in einer nachgeschalteten
Hydrierstufe eine Nachreaktion bei einer Temperatur von ca.
350°C durchgeführt werden.
Die gewonnenen Reaktionsprodukte werden in bekannten Luft-
oder Wasserkühlern kondensiert und in Abscheidern aufgefangen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Umwandlung der Erdölverarbeitungsrückstände
zu höherwertigen Ölprodukten zeichnet
sich dadurch aus, daß eine das Erdgas thermisch aktivierende
Ofenkammer direkt in eine Reaktionskammer mündet und daß
wenigstens eine Zuführungsleitung für Erdölverarbeitungsrückstände
im Mündungsbereich oder in der Reaktionskammer in einer
Verteilerdüsenanordnung endet, die so ausgebildet ist, daß sie
die über die Zuführungsleitung zuströmenden Erdölverarbeitungsrückstände
fein verteilt in das thermisch aktivierte
Erdgas versprüht. Durch die unmittelbare Nebeneinanderanordnung
von Ofenkammer und Reaktionskammer und die intensive
Verwirbelung des Erdölverarbeitungsrückstandes mit dem Erdgas
sofort nach dessen thermischer Aktivierung werden eine vorzeitige
Rekombination der radikalischen Bruchstücke des Erdgases
und die Bildung unerwünschter Produkte des aktivierten
Erdgases verhindert und der Wirkungsgrad des Umwandlungsprozesses
optimiert.
Der die Verteilerdüsenanordnung tragende Endabschnitt der
Zuführungsleitung für Erdölrückstände ist vorzugsweise in der
Ofenkammer derart angeordnet, daß er von thermisch aktiviertem
Erdgas umspült ist. Die beim thermischen Reaktionsprozeß gebildeten
Wasserstoffradikale, die eine besonders kurze Lebensdauer
haben, sollten mit dem Erdölrückstand bereits möglichst
früh zur Reaktion gebracht werden. Dies gelingt in Weiterbildung
der Erfindung dadurch, daß der von thermisch aktiviertem
Erdgas umspülte Endabschnitt aus einem für Wasserstoffradikale
durchlässigen Material, z. B. einer Palladiumlegierung wie
einer Palladium-Silber-Legierung, besteht.
Die Ofenkammer kann ein von außen beheiztes, thermisch aktiviertes
Erdgas zum Mündungsbereich führendes Mantelrohr aufweisen.
Dabei ist der die Verteilerdüse tragende Endabschnitt
der Zuführungsleitung für Erdölrückstände ein konzentrisch im
Mantelrohr eingebautes Innenrohr. Zwischen Mantelrohr und
Innenrohr kann ein weiteres konzentrisches Rohr angeordnet
sein, daß mit einer Recyclinggasleitung verbunden ist und das
Recyclinggas dem Mündungsbereich der Ofenkammer in die Reaktionskammer
zuführt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm, das den prinzipiellen Ablauf
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Umwandlung
der Erdölverarbeitungsrückstände veranschaulicht;
und
Fig. 2 schematisch die wesentlichen Komponenten eines
Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Durchführung
dieses Umwandlungsverfahrens.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Im einem Vorwärmer 1
werden die Erdölrückstände auf eine Temperatur von etwa 300°C
vorgewärmt und dann mittels einer Druckpumpe 2 in die Reaktionskammer
3 gepumpt. Die Erdölrückstände werden möglichst
fein verteilt in die Reaktionskammer eingeführt. In einem Ofen
4 wird Erdgas auf eine Temperatur zwischen 1000 und 1200°C
erhitzt. Bei diesen Temperaturen zerfallen das Methan und
andere Kohlenwasserstoffe des Erdgases in radikalische Bruchstücke,
wie Methyl- oder Methylenradikale und Wasserstoffatome,
die als Radikale mit kurzer Lebensdauer schnell weiterreagieren.
Um eine Rekombination dieser Radikale und die Bildung
unerwünschter Produkte, wie u. a. Ruß, zu verhindern, wird
das Erdgas unmittelbar nach seiner Reaktivitätserhöhung der
Reaktionskammer 3 zugeführt. Es bildet zusammen mit den in der
Reaktionskammer fein verteilten Erdölrückständen einen Aerosolstrom,
der durch die Reaktionskammer in Richtung des Hydrierreaktors
5 fließt. Die innige Vermischung im Aerosolstrom
erhöht die Reaktionsfähigkeit zwischen den beiden Reaktionsbestandteilen.
In der Reaktionskammer stellt sich eine Temperatur
von ca. 400-600°C ein, die sich aus der hohen Temperatur
des Erdgases und der niedrigen Temperatur der fein verteilten
Erdölrückstände und der bei den radikalischen Reaktionen freiwerdenden
bzw. verbrauchten Energien ergibt. Hier wird deutlich,
daß eine thermodynamisch ungünstige Aufheizung des Erdölrückstandes
überflüssig wird und daß sich auch der Einsatz
von üblichen Katalysatoren erübrigt.
In einem Hydrierreaktor 5 wird eine Nachreaktion durchgeführt,
wobei hier die Temperatur auf ca. 350°C gehalten wird. In
einem nachfolgenden Destillationsturm 6 werden die Reaktionsprodukte
zu Leichtöldestillaten fraktioniert und als Rohbenzin
abgeführt. Bestandteile der Erdölverarbeitungsrückstände und
des Erdgases, die nicht zur Reaktion gelangt sind, werden in
die Reaktionskammer 3 zurückgeführt. Aus der Reaktionskammer
können Anteile unerwünschter Reaktionsprodukte oder überschüssiges
Gas als Brennstoff zum Heizen des Ofens abgezweigt und
dem Ofen 4 zugeführt werden.
Im folgenden werden als Beispiele zwei Modellversuche beschrieben.
Erdgas- und Erdölverarbeitungsrückstände wurden zur Herstellung
von Leichtöldestillaten in zwei Reaktionsgefäßen erhitzt.
Die Reaktionstemperatur für Methan wurde auf 1145°C und für
Heizöl S auf 410°C eingestellt. Nach dem Zusammenführen der
Produkte im Wasserdampfstrom wurde das Gemisch zur Nachreaktion
durch ein temperiertes Reaktionsgefäß geleitet. Im Reaktionsgefäß
herrschte eine Temperatur von ca. 370°C. Die Kondensation
der Produkte erfolgte in nachgeschalteten Luft- und
Wasserkühlern. Die Produkte werden in Abscheidern aufgefangen.
Das Rohprodukt enthielt 52% = 130,7 g Leichtöl (davon 6,0 g
siedend bis 210°C).
Bilanz der chemischen Umsetzung:
Betrachtet werden die nicht siedenden Rückstände und die Leichtöle.
Betrachtet werden die nicht siedenden Rückstände und die Leichtöle.
Da die Gasmasse abgenommen und die Leichtölmasse zugenommen
hat, und zwar ohne daß eine Crackreaktion stattgefunden haben
kann, muß die gewünschte Reaktion eingetreten sein.
Als mögliche Erklärung für die Massenzunahme des Rückstandes
bietet sich der Einbau und die Anlagerung von Wassermolekülen
im Reaktor an.
Es wurde wie im ersten Modellversuch vorgegangen, jedoch das
Erdgas auf 1133°C und die Erdölverarbeitungsrückstände auf
330°C erhitzt.
Die bei diesem Versuch fehlende Masse kann dadurch erklärt
werden, daß Gas durch die thermisch hochbeanspruchte Stahlwandung
des Ofenrohres entwichen ist.
Das Gaschromatogramm zeigt die typischen Benzinkomponenten,
aber in geringem Maße auch Leichtölanteile.
Die Ausbeute an Rohbenzin, bezogen auf den Erdölverarbeitungsrückstand,
liegt bei ca. 35%, bezogen auf das flüssige Endprodukt
bei ca. 20%.
Aus den oben angeführten Kriterien und Mengenbilanzen ergibt
sich, daß Leichtöl, in einem Falle im wesentlichen Benzin, aus
der Reaktion von Erdgas mit Erdölverarbeitungsrückständen
gewonnen werden kann. Es ist nach allen Erfahrungen auszuschließen,
daß sich Leichtöl direkt aus Erdgas bzw. Methan
gebildet hat. Daß sich Leichtöl aus Crackreaktionen des Erdölverarbeitungsrückstandes
gebildet hat, ist nach den Erfahrungen
der thermischen Crackung, wonach der Rückstand 20 Minuten
einer Temperatur von mindestens 420°C ausgesetzt werden muß,
und aus der Mengenbilanz auszuschließen. Auch das chemische
Verhalten der Reaktionsprodukte, nämlich die Neigung zur Polymerisation
und das sehr auffällige Wasserbindungsvermögen,
sprechen für radikalische Reaktionen.
Fig. 2 zeigt schematisch die wesentlichen Komponenten, nämlich
die Reaktionskammer 3 und eine Ofenkammer 4 eines besonderen
Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Umwandlung von Erdölverarbeitungsrückständen.
Eine außen von einem zylindrischen Mantelrohr 40 begrenzte
Ofenkammer 41 mündet im Bereich 42 unmittelbar in die Reaktionskammer
3. An dem dem Mündungsbereich 42 gegenüberliegenden
Ende der Ofenkammer 41 wird gegebenenfalls vorgeheiztes
Erdgas über eine Erdgaszuführleitung 10 zugeführt. Der Erdölrückstand
gelangt über die Druckpumpe 2 in eine Zuführleitung
20, die in einem zum Mantelrohr 40 konzentrisch angeordneten
Rohrstutzen 21 endet. Am freien Ende des Rohrstutzens 21 ist
eine Pralldüse 22 angeordnet, die den Erdölverarbeitungsrückstand
in feiner Verteilung etwa radial in den im Ofen 4 zuvor
thermisch aktivierten Erdgasstrom eindüst. Die versprühten
Teile der Erdölverarbeitungsrückstände werden in der Reaktionskammer
3 mit dem im Mantelrohr 40 zuvor von außen auf die
Reaktionstemperatur gebrachten Erdgas kräftig verwirbelt und
vermischt, so daß die gewünschte Reaktion, d. h. die Umwandlung
der Erdölverarbeitungsrückstände entsprechend dem zuvor erläuterten
Verfahren ablaufen kann. Durch einen Dämpfeabzug 30
werden die dampfförmigen Reaktionsprodukte aus der Reaktionskammer
3 abgeführt und beispielsweise dem in Fig. 1 dargestellten
Hydrierreaktor 5 zur Nachreaktion zugeführt. Über
einen Flüssigkeitsabzug 31 werden die flüssigen und nicht zur
Reaktion gelangten Bestandteile der Erdölverarbeitungsrückstände
und des Erdgases abgeschieden. Sie können entweder
erneut dem Reaktionsprozeß unterworfen oder entsprechend der
Darstellung in Fig. 1 zur Deckung des Energiebedarfs des Prozesses
im Ofen 4 verfeuert werden.
Zwischen dem Mantelrohr 40 und dem Innenrohr 21 ist ein weiteres
konzentrisches Rohr 50 angeordnet, das mit einer Recyclinggasleitung
51 verbunden ist. Das Recyclinggas wird etwa im
Mündungsbereich 42 zunächst dem Erdgasstrom und danach dem
aerosolartigen Gemisch aus Erdölrückständen und thermisch
reagiertem Erdgas beigemischt.
Der Rohrstutzen 21 besteht im Bereich des Ofens 4 aus einem
Material, durch das Wasserstoffradikale, die nach Aufspaltung
der Erdgasmoleküle entstehen, eindiffundieren können. Dadurch
werden vor allem die extrem kurzlebigen Radikale bereits vor
der Verwirbelungsstelle (Mündungsbereich 42) in den Strom von
Erdölverarbeitungsrückständen eingeleitet und können mit
letzterem reagieren. Das Material des Mantelrohrs 40 ist dagegen
aus einem bis wenigstens 1100°C temperaturbeständigen,
für Wasserstoffatome undurchlässigen Werkstoff.
Die als Ofen 4 dargestellte Kammer 41 kann auch die letzte
Stufe eines Mehrkammerofens sein; alternativ kann auch der von
außen erhitzten Ofenkammer 41 ein bereits geeignet vorerhitzter
Erdgasstrom zugeführt werden. Gegebenenfalls ist das Innenrohr
21 aus einem geeignet wärmedämmendem Material oder mit
wärmedämmendem Material umgeben, um den Wärmeübergang zur
Aufrechterhaltung eines geeigneten Wärmegradienten zwischen
Erdgas und Erdölrückstand zu verringern.
Claims (20)
1. Verfahren zur Umwandlung von Erdölverarbeitungsrückständen
zu höherwertigen Ölprodukten, wie Leichtöldestillaten,
durch Aufspaltung der Großmoleküle der Erdölverarbeitungsrückstände
mittels reaktionsfähiger Stoffe,
dadurch gekennzeichnet,
daß Erdgas durch Radikalbildung der Kohlenwasserstoffbestandteile
reaktiv gemacht und zu diesem Zustand den Erdölverarbeitungsrückständen
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Erdgas auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der Methan
und andere Kohlenwasserstoffbestandteile in hochreaktive Radikale
zerfallen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei mittleren Temperaturen mittels Einsatz von Katalysatoren
ein Zerfall des Methans und anderer Kohlenwasserstoffbestandteile
in hochreaktive Radikale herbeigeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Erdölverarbeitungsrückstand in eine sehr
fein verteilte Form gebracht, aerosolförmig im Raum verteilt
und dann mit thermisch aktiviertem Erdgas vermischt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die nicht zur Reaktion gelangten Bestandteile
der Erdölverarbeitungsrückstände und des Erdgases von den
Reaktionsprodukten abgeschieden und erneut dem Reaktionsprozeß
unterworfen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das nicht zur Reaktion gelangte Erdgas von
den erzeugten höherwertigen Ölprodukten abgeschieden und zur
Deckung des Energiebedarfs des Verfahrens verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß nicht weiter reaktionsfähige, schwere Reaktionsprodukte
zur Deckung des Energiebedarfs des Verfahrens
verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Reaktion zusammengeführten Erdölver
arbeitungsrückständen und das Erdgas in einem Mengenverhältnis
1, vorzugsweise von 1 : 3 eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Erdgas auf 1000 bis 1200°C und die Erdölverarbeitungsrückstände
auf ca. 300°C erhitzt und dann zusammengeführt
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer nachgeschalteten Hydrierstufe eine
Nachreaktion bei einer Temperatur von ca. 350°C durchgeführt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte einer Destillation
unterworfen werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte in Luft- oder Wasserkühlern
kondensiert und in Abscheidern aufgefangen werden.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine das
Erdgas thermisch aktivierende Ofenkammer (41) direkt in eine
Reaktionskammer (3) mündet und daß wenigstens eine Zuführungsleitung
(20, 21) für Erdölverarbeitungsrückstände im Mündungsbereich
(42) oder in der Reaktionskammer (3) in einer Verteilerdüsenanordnung
(22) endet, die so ausgebildet ist, daß sie
(22) die über die Zuführungsleitung (20, 21) zufließenden
Erdölverarbeitungsrückstände in feiner Verteilung in das thermisch
aktivierte Erdgas versprüht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verteilungsdüsenanordnung als Drall- oder Pralldüse (22)
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Verteilerdüsenanordnung (22) tragende
Endabschnitt (21) in der Ofenkammer (41) derart angeordnet
ist, daß er (21) von thermisch aktiviertem Erdgas umspült
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ofenkammer (41) ein thermisch aktiviertes Erdgas zum Mündungsbereich
(42) führendes, von außen beheiztes Mantelrohr
(40) aufweist und daß der die Verteilerdüse (22) tragende
Endabschnitt (21) der Zuführungsleitung (20, 21) für Erdölrückstände
ein konzentrisch im Mantelrohr (40) eingebautes
Innenrohr (21) ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Mantelrohr (40) und Innenrohr (21) ein weiteres konzentrisches
Rohr (50) angeordnet ist, das mit einer Recyclinggasleitung
(51) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der von thermisch aktiviertem Erdgas umspülte
Endabschnitt (21) der Zuführungsleitung (20, 21) aus
einem für Wasserstoffradikale durchlässigen Material besteht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
das für Wasserstoffradikale durchlässige Material eine Palladiumlegierung
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Erdgasstrom außen begrenzende
Ofenwand (40) aus einem bis wenigstens 1100°C temperaturbeständigen,
wasserstoffundurchlässigen Material besteht.
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1986
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