DE3525793A1 - Verfahren und vorrichtung zur umwandlung von erdoelverarbeitungsrueckstaenden - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur umwandlung von erdoelverarbeitungsrueckstaenden

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    • C10G69/06Treatment of hydrocarbon oils by at least one hydrotreatment process and at least one other conversion process plural serial stages only including at least one step of thermal cracking in the absence of hydrogen

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Umwandlung von Erdölverarbeitungsrückständen zu höherwertigen Ölprodukten, wie Leichtöldestillaten, durch Aufspaltung der Makromoleküle der Erdölverarbeitungsrückstände mittels reaktionsfähiger Stoffe.
Die Verarbeitung von Erdöl zu höherwertigen Ölprodukten kann mit der atmosphärischen oder Vakuumdestillation erfolgen. Neben den erwünschten Ölprodukten fallen Erdöl-Rückstände an, die nur teilweise, nämlich als schweres Heizöl zur Verfeuerung in Kraftwerken verwendet werden können. Da dabei ein für diese Zwecke an sich zu wertvoller und auch zu teurer Rohstoff verlorengeht, hat man über katalytische und thermische Crackverfahren, eine weitere Veredelung der Rückstände vorgenommen. Auch diese Verfahren ermöglichen jedoch nur eine teilweise Umwandlung der Rückstände in höherwertige Ölprodukte. Eine vollständige Umwandlung war bisher nur durch hydrierendes Cracken, das sogenannte Hydrocracken, möglich, wobei stabile Produkte der Leichtölfraktionen gewonnen werden. Dieser Prozeß ist wegen der vorgeschalteten Wasserstofferzeugung, Vor- und Zwischenbehandlungsstufen und des Verbrauchs von Katalysatoren sehr aufwendig. Er ist daher mit hohen Investitions- und Betriebskosten belastet und konnte sich für die Umwandlung von Erdölverarbeitungsrückständen nicht durchsetzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, für ein Verfahren zur Umwandlung von Erdölverarbeitungsrückständen in höherwertige Ölprodukte hochreaktive und wenig kostenaufwendige Stoffe zur Aufspaltung der Makromoleküle der Erdölverarbeitungsrückstände zur Verfügung zu stellen und in das Umwandlungsverfahren einzuführen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Reaktivität von Erdgas durch Radikalbildung der Kohlenwasserstoffbestandteile erhöht und das Erdgas in diesem Zustand den Erdölverarbeitungsrückständen zugeführt wird. Es ist also nicht erforderlich, über eine übliche Wassergasreaktion mit energieaufwendigen und kostenträchtigen Verfahrensschritten Wasserstoff herzustellen, sondern es wird insbesondere der Hauptbestandteil des Erdgases, nämlich das wasserstoffreiche Methan, zur Bildung hochreaktiver Stoffe verwendet. Erdgas ist heute überall verfügbar und preiswert. Seine Reaktivität läßt sich soweit erhöhen, daß die Umwandlung der Erdölverarbeitungsrückstände mit den hochreaktiven Radikalen ermöglicht wird, ohne daß kostenaufwendige Katalysatoren eingesetzt werden müßten. Es erfolgt desweiteren eine direkte Umwandlung auch von Erdgas zu Leichtöldestillaten, was bisher nur mit aufwendigen Verfahren möglich war. Erdgas dient hier also als Rohstoff direkt zur Benzinherstellung. Die erhaltenen Mengen an höherwertigen Reaktionsprodukten entsprechen in etwa den eingesetzten Mengen an Erdgas- und Erdölverarbeitungsrückständen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, d. h. dem getrennten Vorbehandeln von Erdgas und Erdölverarbeitungsrückständen, gelingt es überhaupt erstmalig, Erdgas mit Erdölrückständen zu höherwertigen Ölprodukten zu verarbeiten. Bei Mischung der beiden Komponenten vor einer Wärmezufuhr erfolgt bei niedrigen Temperaturen keine Reaktion, bei mittleren Temperaturen nur eine geringe Nachreaktion der Erdölrückstände, während das Erdgas nur verschwindend gering reagiert, und bei höheren bis höchsten Temperaturen vergast der Erdölrückstand zu Koks und Gas, wobei das erst bei höchsten Temperaturen reagierte Erdgas die Verkokung der Erdölrückstände nicht aufhalten kann.
Die Reaktivitätserhöhung des Erdgases läßt sich in Weiterbildung der Erfindung dadurch erreichen, daß das Erdgas auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der Methan und andere Kohlenwasserstoffbestandteile in hochreaktive Produkte, wie Methyl (CH3) oder Methylen (CH2) zerfallen und so Radikale bilden oder indem bei mittleren Temperaturen mittels Einsatz von Katalysatoren eine Radikalbildung des Kohlenwasserstoffbestandteils Methan hervorgerufen wird. Im ersteren Fall kann von einer rein thermischen Aktivierung gesprochen werden. Der Einsatz von Katalysatoren für die Radikalbildung ist nicht mit dem Einsatz von Katalysatoren zur Crackung von Makromoleküle zu vergleichen. Die hier verwendeten Katalysatoren werden wesentlich weniger belastet, werden nicht vergiftet und sind daher langlebig.
In Weiterbildung der Erfindung wird der Erdölverarbeitungsrückstand in eine sehr fein verteilte Form gebracht, aerosolförmig in der Reaktionskammer verteilt und mit dem Erdgas vermischt. In einem Aerosolstrom findet eine besonders intensive Verwirbelung und innige Vermischung statt, und die angestrebte Reaktion verläuft sehr rasch mit hoher Ausbeute.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist den besonderen Vorteil auf, daß die nicht zur Reaktion gelangten Bestandteile der Erdölverarbeitungsrückstände und des Erdgases von den Reaktionsprodukten abgeschieden und erneut dem Reaktionsprozeß zugeführt werden können. Dadurch ist eine fast vollständige Umwandlung der Erdölverarbeitungsrückstände möglich.
Setzt man größere Erdgasmengen ein, als zur einfachen Reaktion mit den Erdölverarbeitungsrückständen erforderlich sind, z. B. Erdölverarbeitungsrückstände zu Erdgas im Mengenverhältnis von 1 : 3, so steht eine Erdgasüberschußmenge zur Reaktion mit den Erdölrückständen zur Verfügung, wodurch ein größerer Anteil der Rückstände zur Reaktion gelangt. Ein Überangebot an Erdgas wird man immer dann wählen, wenn Erdgas kostengünstig zur Verfügung steht. Das nicht zur Reaktion gelangte Erdgas kann von den erzeugten höherwertigen Ölprodukten abgeschieden und zur Deckung des Energiebedarfs des Verfahrens verwendet werden.
Neben den angestrebten Reaktionsprodukten bilden sich auch nicht weiter reaktionsfähige, schwere Reaktionsprodukte. Da diese brennbar sind, können sie ebenfalls zur Deckung des Energiebedarfs des Verfahrens verwendet werden.
Die Temperaturführung in dem erfindungsgemäßen Verfahren hat sich dann als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das Erdgas zunächst bei ca. 1000-1200°C reaktiv gemacht wird, und die Erdölverarbeitungsrückstände auf ca. 300°C erhitzt werden. Die Reaktion findet bei ca. 400-600°C statt, wobei die Temperatur sich aus der hohen Temperatur des hocherhitzten Erdgases, der niedrigen Temperatur des verteilten Erdölverarbeitungsrückstandes und der bei den radikalischen Reaktionen (An-, Umlagerungs-, Spalt-, Abbruchreaktionen und Hydriervorgängen) freiwerdenden bzw. verbrauchten Energien ergibt.
In Weiterbildung des Verfahrens kann in einer nachgeschalteten Hydrierstufe eine Nachreaktion bei einer Temperatur von ca. 350°C durchgeführt werden.
Die gewonnenen Reaktionsprodukte werden in bekannten Luft- oder Wasserkühlern kondensiert und in Abscheidern aufgefangen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Umwandlung der Erdölverarbeitungsrückstände zu höherwertigen Ölprodukten zeichnet sich dadurch aus, daß eine das Erdgas thermisch aktivierende Ofenkammer direkt in eine Reaktionskammer mündet und daß wenigstens eine Zuführungsleitung für Erdölverarbeitungsrückstände im Mündungsbereich oder in der Reaktionskammer in einer Verteilerdüsenanordnung endet, die so ausgebildet ist, daß sie die über die Zuführungsleitung zuströmenden Erdölverarbeitungsrückstände fein verteilt in das thermisch aktivierte Erdgas versprüht. Durch die unmittelbare Nebeneinanderanordnung von Ofenkammer und Reaktionskammer und die intensive Verwirbelung des Erdölverarbeitungsrückstandes mit dem Erdgas sofort nach dessen thermischer Aktivierung werden eine vorzeitige Rekombination der radikalischen Bruchstücke des Erdgases und die Bildung unerwünschter Produkte des aktivierten Erdgases verhindert und der Wirkungsgrad des Umwandlungsprozesses optimiert.
Der die Verteilerdüsenanordnung tragende Endabschnitt der Zuführungsleitung für Erdölrückstände ist vorzugsweise in der Ofenkammer derart angeordnet, daß er von thermisch aktiviertem Erdgas umspült ist. Die beim thermischen Reaktionsprozeß gebildeten Wasserstoffradikale, die eine besonders kurze Lebensdauer haben, sollten mit dem Erdölrückstand bereits möglichst früh zur Reaktion gebracht werden. Dies gelingt in Weiterbildung der Erfindung dadurch, daß der von thermisch aktiviertem Erdgas umspülte Endabschnitt aus einem für Wasserstoffradikale durchlässigen Material, z. B. einer Palladiumlegierung wie einer Palladium-Silber-Legierung, besteht.
Die Ofenkammer kann ein von außen beheiztes, thermisch aktiviertes Erdgas zum Mündungsbereich führendes Mantelrohr aufweisen. Dabei ist der die Verteilerdüse tragende Endabschnitt der Zuführungsleitung für Erdölrückstände ein konzentrisch im Mantelrohr eingebautes Innenrohr. Zwischen Mantelrohr und Innenrohr kann ein weiteres konzentrisches Rohr angeordnet sein, daß mit einer Recyclinggasleitung verbunden ist und das Recyclinggas dem Mündungsbereich der Ofenkammer in die Reaktionskammer zuführt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm, das den prinzipiellen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Umwandlung der Erdölverarbeitungsrückstände veranschaulicht; und
Fig. 2 schematisch die wesentlichen Komponenten eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Durchführung dieses Umwandlungsverfahrens.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Im einem Vorwärmer 1 werden die Erdölrückstände auf eine Temperatur von etwa 300°C vorgewärmt und dann mittels einer Druckpumpe 2 in die Reaktionskammer 3 gepumpt. Die Erdölrückstände werden möglichst fein verteilt in die Reaktionskammer eingeführt. In einem Ofen 4 wird Erdgas auf eine Temperatur zwischen 1000 und 1200°C erhitzt. Bei diesen Temperaturen zerfallen das Methan und andere Kohlenwasserstoffe des Erdgases in radikalische Bruchstücke, wie Methyl- oder Methylenradikale und Wasserstoffatome, die als Radikale mit kurzer Lebensdauer schnell weiterreagieren. Um eine Rekombination dieser Radikale und die Bildung unerwünschter Produkte, wie u. a. Ruß, zu verhindern, wird das Erdgas unmittelbar nach seiner Reaktivitätserhöhung der Reaktionskammer 3 zugeführt. Es bildet zusammen mit den in der Reaktionskammer fein verteilten Erdölrückständen einen Aerosolstrom, der durch die Reaktionskammer in Richtung des Hydrierreaktors 5 fließt. Die innige Vermischung im Aerosolstrom erhöht die Reaktionsfähigkeit zwischen den beiden Reaktionsbestandteilen. In der Reaktionskammer stellt sich eine Temperatur von ca. 400-600°C ein, die sich aus der hohen Temperatur des Erdgases und der niedrigen Temperatur der fein verteilten Erdölrückstände und der bei den radikalischen Reaktionen freiwerdenden bzw. verbrauchten Energien ergibt. Hier wird deutlich, daß eine thermodynamisch ungünstige Aufheizung des Erdölrückstandes überflüssig wird und daß sich auch der Einsatz von üblichen Katalysatoren erübrigt.
In einem Hydrierreaktor 5 wird eine Nachreaktion durchgeführt, wobei hier die Temperatur auf ca. 350°C gehalten wird. In einem nachfolgenden Destillationsturm 6 werden die Reaktionsprodukte zu Leichtöldestillaten fraktioniert und als Rohbenzin abgeführt. Bestandteile der Erdölverarbeitungsrückstände und des Erdgases, die nicht zur Reaktion gelangt sind, werden in die Reaktionskammer 3 zurückgeführt. Aus der Reaktionskammer können Anteile unerwünschter Reaktionsprodukte oder überschüssiges Gas als Brennstoff zum Heizen des Ofens abgezweigt und dem Ofen 4 zugeführt werden.
Im folgenden werden als Beispiele zwei Modellversuche beschrieben.
Erster Modellversuch:
Erdgas- und Erdölverarbeitungsrückstände wurden zur Herstellung von Leichtöldestillaten in zwei Reaktionsgefäßen erhitzt. Die Reaktionstemperatur für Methan wurde auf 1145°C und für Heizöl S auf 410°C eingestellt. Nach dem Zusammenführen der Produkte im Wasserdampfstrom wurde das Gemisch zur Nachreaktion durch ein temperiertes Reaktionsgefäß geleitet. Im Reaktionsgefäß herrschte eine Temperatur von ca. 370°C. Die Kondensation der Produkte erfolgte in nachgeschalteten Luft- und Wasserkühlern. Die Produkte werden in Abscheidern aufgefangen.
Das Rohprodukt enthielt 52% = 130,7 g Leichtöl (davon 6,0 g siedend bis 210°C).
Bilanz der chemischen Umsetzung:
Betrachtet werden die nicht siedenden Rückstände und die Leichtöle.
Da die Gasmasse abgenommen und die Leichölmasse zugenommen hat, und zwar ohne daß eine Crackreaktion stattgefunden haben kann, muß die gewünschte Reaktion eingetreten sein.
Als mögliche Erklärung für die Massenzunahme des Rückstandes bietet sich der Einbau und die Anlagerung von Wassermolekülen im Reaktor an.
Zweiter Modellversuch:
Es wurde wie im ersten Modellversuch vorgegangen, jedoch das Erdgas auf 1133°C und die Erdölverarbeitungsrückstände auf 330°C erhitzt.
Bilanz der chemischen Umsetzung:
Die bei diesem Versuch fehlende Masse kann dadurch erklärt werden, daß Gas durch die thermisch hochbeanspruchte Stahlwandung des Ofenrohres entwichen ist.
Das Gaschromatogramm zeigt die typischen Benzinkomponenten, aber in geringem Maße auch Leichtölanteile.
Die Ausbeute an Rohbenzin, bezogen auf den Erdölverarbeitungsrückstand, liegt bei ca. 35%, bezogen auf das flüssige Endprodukt bei ca. 20%.
Aus den oben angeführten Kriterien und Mengenbilanzen ergibt sich, daß Leichtöl, in einem Falle im wesentlichen Benzin, aus der Reaktion von Erdgas mit Erdölverarbeitungsrückständen gewonnen werden kann. Es ist nach allen Erfahrungen auszuschließen, daß sich Leichtöl direkt aus Erdgas bzw. Methan gebildet hat. Daß sich Leichtöl aus Crackreaktionen des Erdölverarbeitungsrückstandes gebildet hat, ist nach den Erfahrungen der thermischen Crackung, wonach der Rückstand 20 Minuten einer Temperatur von mindestens 420°C ausgesetzt werden muß, und aus der Mengenbilanz auszuschließen. Auch das chemische Verhalten der Reaktionsprodukte, nämlich die Neigung zur Polymerisation und das sehr auffällige Wasserbindungsvermögen, sprechen für radikalische Reaktionen.
Fig. 2 zeigt schematisch die wesentlichen Komponenten, nämlich die Reaktionskammer 3 und eine Ofenkammer 4 eines besonderen Ausführungsbeispiels der Vorrichtung zur Umwandlung von Erdölverarbeitungsrückständen.
Eine außen von einem zylindrischen Mantelrohr 40 begrenzte Ofenkammer 41 mündet im Bereich 42 unmittelbar in die Reaktionskammer 3. An dem dem Mündungsbereich 42 gegenüberliegenden Ende der Ofenkammer 41 wird gegebenenfalls vorgeheiztes Erdgas über eine Erdgaszuführleitung 10 zugeführt. Der Erdölrückstand gelangt über die Druckpumpe 2 in eine Zuführleitung 20, die in einem zum Mantelrohr 40 konzentrisch angeordneten Rohrstutzen 21 endet. Am freien Ende des Rohrstutzens 21 ist eine Pralldüse 22 angeordnet, die den Erdölverarbeitungsrückstand in feiner Verteilung etwa radial in den im Ofen 4 zuvor thermisch aktivierten Erdgasstrom eindüst. Die versprühten Teile der Erdölverarbeitungsrückstände werden in der Reaktionskammer 3 mit dem im Mantelrohr 40 zuvor von außen auf die Reaktionstemperatur gebrachten Erdgas kräftig verwirbelt und vermischt, so daß die gewünschte Reaktion, d. h. die Umwandlung der Erdölverarbeitungsrückstände entsprechend dem zuvor erläuterten Verfahren ablaufen kann. Durch einen Dämpfeabzug 30 werden die dampfförmigen Reaktionsprodukte aus der Reaktionskammer 3 abgeführt und beispielsweise dem in Fig. 1 dargestellten Hydrierreaktor 5 zur Nachreaktion zugeführt. Über einen Flüssigkeitsabzug werden die flüssigen und nicht zur Reaktion gelangten Bestandteile der Erdölverarbeitungsrückstände und des Erdgases abgeschieden. Sie können entweder erneut dem Reaktionsprozeß unterworfen oder entsprechend der Darstellung in Fig. 1 zur Deckung des Energiebedarfs des Prozesses im Ofen 4 verfeuert werden.
Zwischen dem Mantelrohr 40 und dem Innenrohr 21 ist ein weiteres konzentrisches Rohr 50 angeordnet, das mit einer Recyclinggasleitung 51 verbunden ist. Das Recyclinggas wird etwa im Mündungsbereich 42 zunächst dem Erdgasstrom und danach dem aerosolartigen Gemisch aus Erdölrückständen und thermisch reagiertem Erdgas beigemischt.
Der Rohrstutzen 21 besteht im Bereich des Ofens 4 aus einem Material, durch das Wasserstoffradikale, die nach Aufspaltung der Erdgasmoleküle entstehen, eindiffundieren können. Dadurch werden vor allem die extrem kurzlebigen Radikale bereits vor der Verwirbelungsstelle (Mündungsbereich 42) in den Strom von Erdölverarbeitungsrückständen eingeleitet und können mit letzterem reagieren. Das Material des Mantelrohrs 40 ist dagegen aus einem bis wenigstens 1100°C temperaturbeständigen, für Wasserstoffatome undurchlässigen Werkstoff.
Die als Ofen 4 dargestellte Kammer 41 kann auch die letzte Stufe eines Mehrkammerofens sein; alternativ kann auch der von außen erhitzten Ofenkammer 41 ein bereits geeignet vorerhitzter Erdgasstrom zugeführt werden. Gegebenenfalls ist das Innenrohr 21 aus einem geeignet wärmedämmendem Material oder mit wärmedämmendem Material umgeben, um den Wärmeübergang zur Aufrechterhaltung eines geeigneten Wärmegradienten zwischen Erdgas und Erdölrückstand zu verringern.

Claims (20)

1. Verfahren zur Umwandlung von Erdölverarbeitungsrückständen zu höherwertigen Ölprodukten, wie Leichtöldestillaten, durch Aufspaltung der Großmoleküle der Erdölverarbeitungsrückstände mittels reaktionsfähiger Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß Erdgas durch Radikalbildung der Kohlenwasserstoffbestandteile reaktiv gemacht und zu diesem Zustand den Erdölverarbeitungsrückständen zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdgas auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der Methan und andere Kohlenwasserstoffbestandteile in hochreaktive Radikale zerfallen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mittleren Temperaturen mittels Einsatz von Katalysatoren ein Zerfall des Methans und anderer Kohlenwasserstoffbestandteile in hochreaktive Radikale herbeigeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Erdölverarbeitungsrückstand in eine sehr fein verteilte Form gebracht, aerosolförmig im Raum verteilt und dann mit thermisch aktiviertem Erdgas vermischt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht zur Reaktion gelangten Bestandteile der Erdölverarbeitungsrückstände und des Erdgases von den Reaktionsprodukten abgeschieden und erneut dem Reaktionsprozeß unterworfen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht zur Reaktion gelangte Erdgas von den erzeugten höherwertigen Ölprodukten abgeschieden und zur Deckung des Energiebedarfs des Verfahrens verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nicht weiter reaktionsfähige, schwere Reaktionsprodukte zur Deckung des Energiebedarfs des Verfahrens verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von zur Reaktion zusammengeführten Erdölverarbeitungsrückständen und Erdgas 1, vorzugsweise ca. 1 : 3 ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdgas auf 1000 bis 1200°C und die Erdölverarbeitungsrückstände auf ca. 300°C erhitzt und dann zusammengeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in einer nachgeschalteten Hydrierstufe eine Nachreaktion bei einer Temperatur von ca. 350°C durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte einer Destillation unterworfen werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte in Luft- oder Wasserkühlern kondensiert und in Abscheidern aufgefangen werden.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine das Erdgas thermisch aktivierende Ofenkammer (41) direkt in eine Reaktionskammer (3) mündet und daß wenigstens eine Zuführungsleitung (20, 21) für Erdölverarbeitungsrückstände im Mündungsbereich (42) oder in der Reaktionskammer (3) in einer Verteilerdüsenanordnung (22) endet, die so ausgebildet ist, daß sie (22) die über die Zuführungsleitung (20, 21) zufließenden Erdölverarbeitungsrückstände in feiner Verteilung in das thermisch aktivierte Erdgas versprüht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilungsdüsenanordnung als Drall- oder Pralldüse (22) ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der die Verteilerdüsenanordnung (22) tragende Endabschnitt (21) in der Ofenkammer (41) derart angeordnet ist, daß er (21) von thermisch aktiviertem Erdgas umspült ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ofenkammer (41) ein thermisch aktiviertes Erdgas zum Mündungsbereich (42) führendes, von außen beheiztes Mantelrohr (40) aufweist und daß der die Verteilerdüse (22) tragende Endabschnitt (21) der Zuführungsleitung (20, 21) für Erdölrückstände ein konzentrisch im Mantelrohr (40) eingebautes Innenrohr (21) ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Mantelrohr (40) und Innenrohr (21) ein weiteres konzentrisches Rohr (50) angeordnet ist, das mit einer Recyclinggasleitung (51) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der von thermisch aktiviertem Erdgas umspülte Endabschnitt (21) der Zuführungsleitung (20, 21) aus einem für Wasserstoffradikale durchlässigen Material besteht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das für Wasserstoffradikale durchlässige Material eine Palladiumlegierung ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die den Erdgasstrom außen begrenzende Ofenwand (40) aus einem bis wenigstens 1100°C temperaturbeständigen, wasserstoffundurchlässigen Material besteht.
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