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Aufschlagzünder für Abwurfgeschosse. Die Erfindung bezieht sich auf
Zünder für Geschosse, die von Luftfahrzeugen abgewor-I fen werden und deren Entsicherung
durch (lie Geschoßdrebung bewirkt wird.
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Die Erfindung besteht hauptsächlich darin, (laß durch die Flielikraftwirkung
-der nach I einer bestimmten Fallzeit des Geschosses eintretenden Geschoßdrehung
leicht bewegliche Sicherheitsorgane aus ihrer Sperrlage gebracht werden, die bei
normaler Flu#gbahn des Geschosses weitere Sicherheitsorgane freigeben, die nach
ihrer Lageänderung den
Zünder entsichern, #välirend 1)ei anornialer
Flugbahn des Geschosses, z. D. ohne GeschoßrIrehung, die zweiten Sicherheitsorgane
den Zünder -esichert halten.
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Z,
Der Zweck der ErfinrIum, ist folgender: Kleinere Abwurfgeschosse
von etwa 5 bis 12 k- Gewicht #xcrrlen bereits von 2oo ni Flöhe und
(laruntür vom Flu-zeuze abL-ewor-Z, el III fen. Aut dieser Fallhöhe erreicht das
Geschoß mir eine etwa dreimalige Umdrehung in der Sekunde. Bei dieser geringen Geschoßdrebung
und kleinen Fliehkraftwirkung müssen die Sicherungsorgane aus ihrer Sperrlage wer(lei
i, weil sonst (las Geschoß blind geht. Die Zündersicherung ist daher so empfindlich,
daß beim Abwerfen von Fliegerbomben,aus Höhen von io bis 3oni, wie dies bei #.\-otlalidiiii-eii
zur Entlastung des Flugzeuges nötig wird, infolge des Aufprallens des Geschosses
auf den Erdboden, also ohne Geschoßdrehung, die Sicherungsflielil<5rper aus ihrer
Sperrlage springen und dem Flugzeuge gefährliche Geschoßexplosionen eintreten.
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Beim Erfindungsgegenstande sind solche z# t'
Unglücksfälle ausgeschlossen,
weil selbst nach dein Ausschwingen der leicht beweglichen I Fliehkörper noch eine
zweite, Sicherung da ist. Die Fliehkörper treten nach diesem z Unre,-elinälli<"-eii
Geschoßaufschlag infolge einer anderen Kraft, z. B. einer Ferler, sofort wieder
in ihre Sperrlage und halten die zweite Z,
Sicherun-,wieder fest, ehe sie
die 2-'üi2.-lorgane freigegeben hat.
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Bei den bekannten Geschoßzündern für Geschütze u. dgl., bei denen
durch die erste eine zweite Sicherung freigegeben wird, erfolgt (la.#e-en die Freigabe
der ersten Sicherung durch den gewaltigen Stoß orler die Flamme I der Treibladung
beim Schuß. Alle diese Zünder sind daher für Abwurfgeschosse unbrauchbar.
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In (-ler Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführtnigsbeispielen
dargestellt. Abb. i zeigt einen Zünder im Längsschnitt und Abb. 2 einen Ouerscblitt
A-B, bei dem durch das Ausschwingen der als Fliehkörper wirkenden Sperrklinken eine
Sicherungsmuttc freigegeben und durch eine Feder verstellt wird.
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Abb. 3 zeigt einen Zünder im Längsschnitt und Abb. 4 im Querschnitt
C-D, bei dein nach (-lern Aussch-,vingen der Sperrklinken eine Sicherungshülse freigegeben
wird, die beim senkrechten Fallen des Geschosses durch ihr Gewicht oder durch eine
Feder aus der Sicherstellung gebracht wird.
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Abb. 5 zeigt einen Zünder im Längsschnitt und Ah.b.6 im OuerschnittE-F,
bei dein nach (k-iii AusschWingen 1 der Sperrklinken eine Sicherungsniutter
freigegeben und mit Hilfe von im Zünder angeordneten. Windfahnen aus der Sicherstellung
geschraubt wird.
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Diese Nusführungsbeispiele erschöpfen den f,-'rfiiidi-iiigs,-edai)ken
nicht. Es können z. B. auch Scheiben oder Sperrbolzen nach dein A,usschwingen der
Sperrklinken, Fliehkörper o. rIgl. freigegeben und hiernach allmählich aus der Sicherstellung
gebracht -werden.
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Nach Abb. i und 2 sind im Zünderkörper a die Sperrklinken
b angeordnet und werden mit Federn c so nach innen gedrückt, daß
Z,
ihre Sperrnase bl in Eingriff mit einer Zahnun" der Sicherungsniutter
d steht.
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Diese Sicherungsmutter d verhindert in der Sicherstellung (Abb.
i) jede Bewegung von C, 15 Zündnadel i oder Zündbolzen k und entsichert nach
dein Ausschwingen der Sperrklinken 1) den Zünder nur allmählich, je nach
der Zahl der Gewindegänge, tun die sie \-erscliratibt wird.
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Eine Feder f ist mit dein oberen Ende fl in der Sicherungsintitter
d und mit dem unteren E-1i(le P am Schlagstift,- derart befestigt,
(laß sie die Sicherungsinutter d auf dem Gewinde 91 des Schlagstiftes
g drehen und verstellen kann.
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An Stelle der Feder f kann auch eine Uhrfeder und bei genügender Geschoßdrehun-
. die Trägheit der Sicherungsmutter d gegenübdr der Geschoßdi:ehung
zum Verstellen der Sicherungstnutter d auf der Schraube benutzt werden.
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Die Sicherungsniutter d kann auch durch einen besonderen Fliehkörper
gedreht werden, der ähnlich mechanischen Zeitzündern mit einer Zahnung derart mit
einein Zahntrieb der Sicherungsniutter in Eingriff steht, ,laß der Fliehkörper beim
Ausschwingen infolge der Geschoßdrehung die Sicherungsmutter mitdreht.
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Ein Vorstecker h geht durch den Zünderkörper a und den Schlagstift
g und bildet die Transportsicherung. # or dem Abwerfen des Geschosses ist
der Vorstecker h zu entfernen. Die Sicherungsniutter d legt sich vorn ebenfalls
gegen den Vorstecker h und wird auch hierdurch noch festgehalten.
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Der längsverschiebbare Schlagstiftg trägt die Zündnadel i und wird
nach Entfernen des Vorsteckers h durch die Sicherungsmutter d
und nach deren
Verstellung rIturch die Federf und die Feder p festgehalten.
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Z,
Der Schlagstiftg trügt vorn eine abnehmbare, z. B. abschraubbare
Spitze r, die früber auf das Ziel auftrifft als das eigentliche Geschoß.
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Der Schlagstift g kann auch selbst über die Zünderspitze raggen
und z. B. durch einen
querdurcligebenden Vorstecker festgehalten
werden, wenn seine Verschiebtin- beim Gezn b Cllt wird. schoßaufschlage nicht
-eN#7ÜIJS Wirkun,- des Zün d ers. Infolge der Drehung des fallenden Gescbosses
schwingen die Sperrklinken b nach außen und -eben die Sicherungsmutter
d frei, ZD die durch die Federf auf dein Schlke;stifth nach der Geschoßspitze
zu geschraubt wird und sich vom Zündbolzen /, uni (las Maß entfernt, welches die
Zündnadel i zum Anstechen rics Zündhüteliens in ])raucht.
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Schlägt der Schlagstift g init der Spitze r auf (las Ziel,
so wird d-c Zündnadel * in das Zündhütchen iit getriel)c;i, ehe die eigentliche
Geschoßspitze auftritt, und das Geschoß explodiert mit Frühzündung.
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Ist die Spitze r nicht aufgeschraubt oder wird der Schlagstift
g auf andere Weise festgehalten, so schlägt das Geschoß auf das Ziel auf,
und der Zündbolzen k fliegt infolge seiner Trägheit mit dein Zündhütchen in
gegen die Zündnadel i, und das Geschoß explodiert mit Spätzündung Fällt (las
Geschoß nach Entfernen des Vorstdcl,zers li. z. B. aus niedrigen Höhen, ohne sich
zu drelif-ii, so können sich beim Aufschlage die Sperrklinken b aus der Sicherstellung
entfernen, und zwar die zufällig unten liegenden Sperrklinken ' infolge ihrer
,heit und die oben liegenden durch den Träg Anprall auf die Sicherungsmutterd. Der
Zünder ist aber dann noch nicht entsichert, weil sich die Sicherungsinutter d noch
in der Sperrlage befindet. Ehe die Sichertingsiiiiitterd aber durch die Feederf
verstellt ist, schlagen die Sperrklinken 1) wieder zurück, kon-iinen wierler init
der Sicherun-smutterd in Eingriff und halten sie fest.
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Es ist daher ausgeschlossen, daß in diesem Falle init dein Ausschwingen
der Sperrklinken 1) durch den gleichzeitig aufschlagenden Schlagstiftg mit
Spitzer das Geschoß vorzeitig zur Explosion gebracht werden kann.
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Schlägt das Geschoß auf, ehe die Sieherun-sinutterd ihre Sperrlage
verlassen hat, so werden Schlagstift x und Zündbolzen k
durch
den Stoß des Geschoßaufschla- ,es aufeinander zu beweg gt und drücken gegen die
Sicherungsinkterd, die sich daher in diesem Augenblick infolge starker Reibung überhaupt
nicht drehen kailn, obwohl die Sperrklinken b ausgeklinkt sind. Inzwischen
sind aber die Sperrklinken b'wieder durch die Feclerc zurückgesclinellt und halten
die Sieherungsmutter- d fest.
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.Nach Abb. 3 und 4 werden Schlagstift g
und Zündbolzen
k durch Kugeln s auseinandergehalten, die sich außen gegen die Sicberungshülse
t legen. Die Sicherungshülse t ist- längsverschiebbar Z,
und wird durch den
Vorstecker li und durch (len Eingriff der Sperrnasen 1,1 der Sperrklinken
1) in Rillen t11 festgehalten.
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Die hintereinander in beliebiger Zahl ange-or#Ineten Rillen t' haben
den Zweck, daß die Sicherungshülse t nicht sofort ihre ganze Sperrlage verlassen
kanii, weim beim Fallenlassen des Geschosses aus niedrigen Höhen, z. B. bei
10 bis 3o ni, die Sperrklinken 1) beim Gre.,#choßaufschlage aus ihrer Sperrlage
sprin-Die Sperrklinkcii 1,) werden nach dein Aufschlage sofort durch die Federn
c in die Rillen t' gedrückt und halten die Sperrhülse t fest. Sollte sich die Sperrhülse
t inzwischen. während die Sperrklinken b außer Eingriff init ihr waren, etwas
in der Entsicberungsricbtung verschoben haben, dann faßt der Zahn bl der Sperrklinke
1? in eine der nächsten* Rillen t' und- hält die Sperrhülse t fest. In der
Sperrhülse t sind so viel Rillen t' angebracht, ,laß ein völlige,; Verschieben aus
ihrer Sicherstellung tiii(1 die Freigal),2 der Kugeln s selbst bei inelirrnali
in, unbeabsichtigtem Herausspringen der Sperrklinken 1) atis den Rillen t' nicht
eintritt.
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Behn Falleii und Drehen des Geschosses (Teben die Sperrklinken 1)
jedoch die Sicherungshülse t nach Erreichung einer bestimmten _Lrndrebtingsgescli,%#-iiidi,-k-eit
cles GT c -schosses dauernd frei. Die Hülse fällt nunmehr durcb ihre eigene
Schwere vor oder wird durch eine Federz, so weit vorgeselioben, (laß sie mit den
Ausschnitten t' den Ki-i-,e CY In s gegenüber zu stehen kommt. Die ICti-Cle
In s treten infolge der Flielik-raftwirkung durch die Ausschnitte t' aus
ihrer Sperrlage und geben Sclilagstift und Zündbolzen 1,
frei.
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An Stelle der Kugeln s können auch andere Sperrorgane durch
Federkraft aus der Sperrlage gedrückt werden, sobakl sich die Sieherungsbülse t
genü.-end weit verschoben hat.
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Nach Abb. 5 und 0 werden Sdlilagstift,--und Zündbo17en
b, wie in Ab.b. i und :2 durch eine Sicherungsnii-itter d -Lind diese
durch Sperrklinken b gesperrt gehalten.
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Der Vorstecker h bildet rlie Transportsicherulic7 An der Sicherungsmutter
d sind Windfahnen z befestigt, welche nach dein Aus16sen der Sperrklinken
1) durch den Luftwiderstand (ler ini Zünder befindlichen Luft gehemmt werden und
dadurch ein Herausschrauben der Sicherungsnititter (1 aus der Sicherstellung be-Glünstigen.
Andernfalls wäre in diesem Falle b
da-, Herausschrauben der Sicherungsinutter
d lediglich durch ihre Trägheit gegenüber der z# Geschoßl)esclilei.iiii-ling möglich.
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Bei der zunehmenden oder beschleunigten Umdrehung des Geschosses wird
die im Hohlraum,
des Zünders befindliche Luft'ihres geringeren spezifischen
Gewichtes wegen nicht so schnell die Ihndrehungsgeschwin(ligkeit des mit zunehmender
Viii (Irehungsgeschwin-(Ii-II:eit fallenden Gesch(-)ss?s annehmen.
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Eg entstehen außerdem Luftwirbel im Zünrler, die sich hemmend gegen
die Windfahnen z legen und sie in ihrer Umdrehung aufhalten.
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. Bei dieser Einrichtung des Zünders mit Windfahnen können
die Sperrklinken b unter Umständen ganz fortfallen, weil das mög' lichst
niedrig gehaltene Ge##iclit von Sicherungsmutter d und WinrIfahnen
-- nach dem Entfernen des Vorsteckers h bei den Erschütterungen des Zünders
bei Start und Landun,., des Flugzeuges nicht (lerart auf Sicherungsmutter
d und Windfahnen 1- einwirken können, daß sie sich vorzeitig verstellen.
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Der Zünder würde dann erheblich einfacher.
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Der Sclilagstift g in Abh. 1, :2, 5 und
6 biesitzt vor seinem Gewindeteil gl einen glatten Teilgl, mit welchem er
sich bei der Zündung im Muttergewinde der Sicherungsmutter d
zwecks schneller
Zündung ungehindert von flieser verschieben kann.
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'Würrle die Sicherungsinutterd noch mit dein Gewinde des Schla-qtiftes
Z in Eingriff stehen, so inüßte er bei der Frühzündung das ganze Gewicht
der Sicherungsmutter d mit verschieben, wodurch die Zündung verlangganit
wird.