AT155352B - Sicherungsvorrichtung für mechanische Zeitzünder. - Google Patents

Sicherungsvorrichtung für mechanische Zeitzünder.

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AT155352B
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Description


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  Sicherungsvorrichtung für mechanische   Zeitzilnder.   



   Die Erfindung bezieht sich auf einen, über wenigstens einen Bruchteil einer Umdrehung tempier- baren mechanischen Zeitzünder für Artilleriegeschosse, dessen durch eine Schlagfeder gespannter
Zündstift durch ein von einem Uhrwerk angetriebenes Zeitsteuerorgan so lange in dieser Lage fest- gehalten wird, bis nach Ablauf einer, der vorher eingestellten Tempierung entsprechenden Zeit, dieses
Zeitsteuerorgan den den Schlagstift festhaltenden Riegel der auf ihn wirkenden Fliehkraft frei gibt, so dass der nunmehr frei bewegliche Schlagstift unter der Wirkung seiner Feder gegen die Zündpille geschleudert wird und'dadurch die Explosion des Geschosses einleitet. 



   Bei solchen Zündern ist es bekannt, den Schlagstiftriegel getrennt von dem Zeitsteuerorgan, selbst noch zu verriegeln, beispielsweise durch einen Bolzen, der beim Abschuss, vermöge seiner Trägheit in eine unwirksame Lage zu liegen kommt und den eigentlichen Schlagstiftriegel   entsichert.   Diese zusätzliche Sicherung bezweckt das Geschoss für den Transport ungefährlich zu machen, indem ein vorzeitiges Explodieren desselben ausgeschlossen ist, auch wenn das Uhrwerk unbeabsichtigt in Gang kommen sollte. 



   Allen diesen durch ihre Trägheit wirkenden Sicherungen haften jedoch schwerwiegende Mängel an, insbesondere die geringe Sicherheit nach der Tempierung. Da der Widerstand, den   solche Trägheits-   bolzen bei ihrer Lageänderung zu überwinden haben, nicht beliebig gewählt werden kann, sondern vielmehr der beim Abschuss auftretenden Beschleunigung angepasst werden muss, so tritt bei Zündern für
Geschosse mit kleiner Anfangsgeschwindigkeit eine unbeabsichtigte Entsicherung beispielsweise durch zufälliges Fallenlassen des schon tempierten Geschosses schon aus sehr geringen Fallhöhen von wenigen Dezimetern ein. Solche Geschosse können dann, weil die Entsicherung äusserlich nicht ersichtlich ist, bei einer nachfolgenden Änderung der Tempierung ohne weiteres explodieren. 



   Von diesem Übelstand ist der Zünder nach der Erfindung frei und bietet zudem den Vorteil einer vollkommenen Sicherung, sowohl während des Tempierens als auch während des Transportes in bereits tempiertem Zustand. Ferner kann jederzeit gefahrlos die Tempierung geändert oder rückgängig gemacht werden, weil nur ein Ablaufen des Zeitsteuerorgans und eine gleichzeitige minimale Geschossrotation die Auslösung des Schlagstiftes bewirken können.

   Dies wird dadurch erreicht, dass der Sicherungsriegel einerseits die Nullstellung der Tempierung festlegt und anderseits vom Zeitsteuerorgan in dieser Nullstellung selber gegen das zufällige Ausklinken verriegelt wird, jedoch derart, dass er die Tempierung durch sein zwangsläufiges Ausklinken ohne weiteres gestattet, aber beim Zurückführen des Zeitsteuerorgans in die Nullstellung selbsttätig wieder die Verriegelungsstellung einnimmt, falls er nicht einer, einen bestimmten Betrag übersteigenden Fliehkraft unterworfen ist, die ihn in der ausgeklinkten Lage festhält und so die Auslösung des Schlagstiftes ermöglicht. 



   Im folgenden ist an Hand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert : Fig. 1 ist ein Axialschnitt durch den unteren Teil eines Zeitzünders, Fig. 2 ist ein Schnitt und teilweise   Draufsicht'nach 11-11   in Fig. 1 und zeigt die Sicherungsorgane in der Nullage. Fig. 3 entspricht der Stellung der Organe bei der maximalen Tempierung. Fig. 4 zeigt die Stellung der Organe während des Geschossfluges unmittelbar vor dem Ausschnappen des Schlagstiftriegels 13. 



   Der Schlagstift 10 steht unter der Wirkung der gespannten Feder 11 und ist in der Führungshülse 12 durch den Riegel 13 an seiner Vorbewegung gegen die Zündpille verhindert. Dieser Riegel 13 ist um die Achse 14 derart schwingbar angeordnet, dass er sich unter dem Einfluss der Fliehkraft nach   aussen   zu bewegen sucht. Mit seinem inneren Teil greift er in eine Kerbe 15 des Schlagstiftes 10 ein, 

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 und steht anderseits mit seiner Nase   16   gegen den inneren Rand eines ringförmigen Ansatzes 17 eines Zahnkranzes 18 an. Der Zahnkranz mit seinem Ansatz bilden zusammen das Zeitsteuerorgan, welches über das Ritzel 19, sowohl mit der angedeuteten Antriebachse 20 des Uhrwerkes als auch mit den nicht dargestellten äusseren Tempierorganen in Verbindung steht. 



   Im Ansatz 17 des Zahnkranzes 18 ist ein Ausschnitt 21 (Fig. 3) vorgesehen, der z. B. ein Zwölftel seines Umfanges beträgt und derart ausgeführt ist, dass auf einer Seite die Schnittfläche 22 mit der Innenwand des Ansatzes 17, auf der gegenüberliegenden Seite die Schnittfläche 23 mit der Aussenwand des Ansatzes einen spitzen Winkel bildet. 



   Im Zahnkranz 18 ist ferner an einer durch die Stellung des Ausschnittes 21 vorbestimmten Stelle eine Zahnlücke ausgelassen und dadurch ein Anschlag 24 gebildet, so dass die maximale Tempierung 
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 vorgesehen, in welcher ein zweiter Riegel 27, der Sicherungsriegel, gleitbar gelagert ist und der Wirkung einer Feder 28 untersteht, die ihn nach innen zieht. Dieser Sicherungsriegel ist mit einem Kopf 29 versehen, der nach innen durch eine in bezug auf die radiale Mittelebene des Riegels geneigte Fläche 30 begrenzt ist. Die der Fläche 23 des Ansatzes 17 gegenüberliegende Fläche 31 des Sicherungsriegelkopfes ist derart, dass in der Nullstellung diese beiden Flächen aufeinander passen, schief gegen die Kraftrichtungen gestellt sind, und die oben beschriebenen Teile, die in Fig. 2 dargestellte Stellung einnehmen. 



  In dieser Nullstellung verhindert der Sicherungsriegel eine Drehung des Zahnkranzes im Uhrzeigersinn, wobei infolge der Keilwirkung, die von der Fläche 23 des Zahnkranzansatzes auf die Fläche 31 des Sicherungsriegels ausgeübt wird, eine kraftschlüssige Verriegelung des ganzen Sicherungssystems erzielt wird, die nur durch das Tempieren des Zünders entriegelt werden kann, indem das Zeitsteuerorgan in entgegengesetztem Uhrzeigersinn und entgegen der motorischen Kraft des Zünderuhrwerkes gedreht wird. Dabei erlaubt die Fläche 30 des Sicherungsriegels diesen bei Drehung des Zahnkranzes in entgegengesetztem Uhrzeigersinn derart radial nach aussen zu bewegen, dass die Spitze 32 des Zahnkranzansatzes der Fläche 30 entlang gleitet und damit den Sicherungsriegel abhebt und ihn, entgegen der Wirkung der Feder   28,   in die Stellung von Fig. 3 bringt.

   Bei einer eventuellen   Rücktempierung   auf Null, also bei einer Drehung des Zahnkranzes in Uhrzeigerrichtung, fällt der Sicherungsriegel infolge der Wirkung der Feder 28 selbsttätig wieder in die ursprüngliche Sperrlage, Der Riegel 13 kann also nur dann in den Ausschnitt 21 gelangen und den Schlagbolzen freigeben, wenn der Sicherungsriegel, wie aus der Fig. 4 ersichtlich, infolge der Fliehkraft entgegen der Wirkung der Feder 28 ständig radial nach aussen gedrückt wird und sich der Zahnkranz durch das Ablaufenlassen des Uhrwerkes um einige Grade im Uhrzeigersinn über die Nullstellung hinaus gedreht hat. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, muss daher in der Nullstellung zwischen Ritzel 19 und   Zahnkranzanschlag 24 noch   das, einer Zahnkranzdrehung um einige Grade'entsprechende Spiel verbleiben. 



   Die Aufgabe des Sicherungsriegels 27 ist erfindungsgemäss also eine vierfache : Erstens soll er, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die Nullstellung der Tempierung festlegen, indem er den Zahnkranz 18 an einer weiteren   reehtsläufigen   Drehung hindert, die sonst die Auslösung des Schlagstiftriegels 13 unter der Wirkung eines zufälligen, auf das Geschoss ausgeübten seitlichen Schlages zur Folge haben könnte, was natürlich die sofortige Geschossexplosion verursachen würde. 



   Zweitens soll der Sicherungsriegel 27 in dieser Nullstellung der Tempierung selber gegen ein zufälliges Ausklinken verriegelt sein. 



   Drittens soll der Sicherungsriegel 27 die linksläufige Drehung des Zahnkranzes, wie es bei der Tempierung nötig ist, durch sein zwangsläufiges Ausklinken ohne weiteres gestatten und muss bei der Rückgängigmachung der Tempierung selbsttätig wieder in die Verriegelungsstellung nach Fig. 2   zurückkommen.   
 EMI2.2 
 selbst eine, die erwünschte Auslösung des Schlagstiftriegels 13 nicht hemmende Stellung beibehalten, was durch die Fliehkraft geschieht, sobald diese grösser wird als die ihr entgegenwirkende Kraft der Feder 28. 



   Statt des radial beweglichen Sicherungsriegels 27 kann auch irgendein anderes, aus dem Weg des Zeitsteuerorgans   ausrückbares   Organ, beispielsweise ein exzentrisch gelagerter, schwingbarer Riegel, verwendet werden. 

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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Sicherungsvorrichtung für mechanische Zeitzünder, die über mindestens einen Bruchteil einer Umdrehung tempierbar und mit einer Verriegelung des Zeitsteuerorgans durch einen Sicherungsriegel ausgestattet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsriegel (27) zu dem Zwecke einerseits die Nullstellung der Tempierung festzulegen, anderseits vom Zeitsteuerorgan (17, 18) in der Nullstellung gegen zufälliges Ausklinken verriegelt zu sein, derart, dass der Sicherungsriegel (27) die Tempierung durch zwangsläufiges Ausklinken ohne weiteres gestattet, aber beim Zurückführen des Zeitsteuerorgans in die Nullstellung selbsttätig wieder die Verriegelungsstellung einnimmt, sofern <Desc/Clms Page number 3> er nicht einer einen bestimmten Betrag übersteigenden Fliehkraft unterworfen ist,
    der ihn in der ausgeklinkten Lage festhält und so die Auslösung des Schlagstiftes j ermöglicht, aus einem aus dem Weg des Zeitsteuerorgans (17, 18) beweglichen, z. B. radial verschiebbaren und der Wirkung einer Feder (28) unterstellten Fliehorgan besteht, das mit einem, zwei Schrägflächen (31, 30) aufweisenden Ansatz (29) ausgestattet ist, welche bewegungsabhängig von zwei Gegenflächen (22, 23) des Zeitsteuerorgans (17, 18) gesteuert werden.
    2. Sicherungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Bewegung des Zeitsteuerorgans (17 und (18) im Sinne des Tempierens, einer seiner Teile (32) auf eine, auf die Bewegungsrichtung schief gestellte Fläche (30) des Sicherungsriegels zu wirkt, um ihn aus seiner Sperrlage zu bringen.
    3. Sicherungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenseitige Verriegelung des Zeitsteuerorgans (17) und (18) und des Sieherungsriegels (27) durch Aneinanderstossen zweier Flächen (23) und (31) geschieht, die schief gegen die Kraftrichtungen gestellt sind, die sowohl auf das Zeitsteuerorgan als auch auf den Sicherungsriegel wirken, so dass bei Bewegung mindestens eines dieser Teile, eine Verklemmung beider Teile erfolgt.
    4. Sicherungsvorrichtung nach den Ansprüchen l bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitsteuerorgan (17) und (18) aus einem Zahnkranz (18) besteht, und dass zur Festlegung der maximalen Tempierung, ein Anschlag, z. B. durch Auslassen mindestens einer Zahnlücke (24) des Zahnkranzes, auf dem Zeitsteuerorgan vorgesehen ist. EMI3.1
AT155352D 1937-05-25 1938-02-19 Sicherungsvorrichtung für mechanische Zeitzünder. AT155352B (de)

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