DE3524080A1 - Zuender fuer einen gefechtskopf - Google Patents

Zuender fuer einen gefechtskopf

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    • F42C15/18Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges wherein a carrier for an element of the pyrotechnic or explosive train is moved
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Description

Die Erfindung betrifft einen Zünder für einen Gefechts­ kopf nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem aus der US-PS 38 55 933 bekannten gattungsglei­ chen Zünder ist ein eine Zündnadel tragendes Schlagstück vorgesehen, das sich bei einer Verzögerung des Gefechts­ kopfes infolge seiner Massenträgheit gegen die Rückstell­ kraft einer Feder in Längsaxialrichtung vorbewegt und dabei den Detonator ansticht. Bei geringen Verzögerungs­ werten, die beispielsweise dann auftreten, wenn der Ge­ fechtskopf im Zielgebiet auf Bäume, weiche Erde oder schneebedeckten Boden auftrifft, muß relativ häufig mit Zündversagern gerechnet werden, da das Schlagstück des Zünders die rückstellende Federkraft nicht überwinden kann. Diese Zündversager führen zu gefährlichen Blind­ gängern, deren Beseitigung mit Gefahren verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zünder für einen Gefechtskopf dahingehend zu verbessern, daß unabhängig von der Höhe der Verzögerungskraft eine Zündung der im Gefechtskopf enthaltenen Wirkladung er­ folgt.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Zünder der ein­ gangs näher bezeichneten Art durch die im kennzeich­ nenden Teil des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeich­ nungen näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1: Zünder und Zündergehäuse im Längsschnitt;
Fig. 2: eine Aufsicht auf den Detonatorträger.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch Zünder und Zünder­ gehäuse. Das Zündergehäuse 10 a ist Teil eines nicht vollständig dargestellten Gefechtskopfs, der eine Wirkladung, vorzugweise in Form einer Hohlladung trägt. Gefechtsköpfe dieser Art, die in der Fachliteratur häu­ fig auch als Bomblets bezeichnet werden, sind in großer Stückzahl in von Rohrwaffen verfeuerten Trägergeschos­ sen verlastet, werden von diesen über das Zielgebiet transportiert und dort ausgestoßen. Sobald sie beim Herabfallen auf ein Ziel, z. B. einen Kampfpanzer auf­ treffen, wird ihr Zündmechanismus aktiviert und die Wirkladung in Funktion versetzt.
Die Erfindung sichert dabei ein sicheres Ansprechen des Zünders, unabhängig von der Höhe der Verzögerungs­ kräfte, die - je nach Beschaffenheit des Zielgebiets oder der Zieloberfläche - unterschiedlich groß aus­ fallen können und daher bei herkömmlichen Zündern zu Zündversagern Anlaß geben.
Der Zünder 10 umfaßt einen im Zündergehäuse 10 a in Radialrichtung beweglich gelagerten Detonatorträger 3, der durch zwei unabhängig voneinander wirkende Sicherungseinrichtungen in Sicherstellung gesichert ist.
Die erste Sicherungseinrichtung umfaßt einen mit dem De­ tonatorträger 3 fest verbundenen Stößel 3 a, der mit einer im Mantel des Zündergehäuses 10 a angeordneten Bohrung 3 b fluchtet. Dieser Stößel 3 a wird durch einen nachfolgen­ den Gefechtskopf, die säulenartig zu mehreren übereinan­ der gestapelt sind, während ihrer Lager- und Transport­ zeit im Trägergeschoß gesperrt, so daß er nicht durch die Bohrung 3 b hindurchtreten kann, wodurch eine Radial­ bewegung des Detonatorträgers 3 verhindert wird. Die zweite Sicherungseinrichtung (Fig. 2) umfaßt zwei Stifte 1, die in senkrecht zur Längsausdehnung des Detontator­ trägers 3 angeordneten Bohrungen 1 a gleitbar gelagert sind, jedoch in Ruhelage vermittels eines Federelements 1 b in Ausnehmungen in beiden Längsseiten des Detonator­ trägers 3 gedrückt werden und somit ebenfalls eine Bewe­ gung des Detonatorträgers 3 in Radialrichtung selbst dann verhindern, wenn der Stößel 3 a durch die freigege­ bene Bohrung 3 b hindurchtreten kann. Eine Aufhebung der letztgenannten Sicherungseinrichtung 1, 1 a, 1 b ist erst unter Wirkung von Fliehkräften möglich, die bei Rota­ tion des Gefechtskopfes auftreten. In diesem Fall wer­ den die Stifte 1 gegen die Kraft des Federelements 1 b in Radialrichtung nach außen gedrückt, wobei sie in den Bohrungen 1 a geführt werden, bis der Detonatorträ­ ger 3 frei wird und in Radialrichtung nach außen vor­ schnellen kann. Erst dann ist es dem im Detonatorträger 3 angeordneten Detonator 3 d möglich, in Zündstellung zu gelangen. Die letzterwähnten Sicherungselemente dienen demzufolge auch als Handhabungssicherung, da sie ihre Sicherungsfunktion erst bei Auftreten einer durch Rota­ tion des Gefechtskopfes entstehenden Fliehkraft aufge­ ben können. Sobald beide Sicherungseinrichtungen aufge­ hoben sind, ist es dem Detonatorträger 3 möglich, in Radialrichtung nach außen vorzuschnellen, um den Deto­ nator 3 d in Zündstellung zu bringen. Um ein Verändern dieser Zündstellung zu verhindern, ist im Detonatorträ­ ger 33 eine L-förmig ausgebildete Blattfeder 3 c ange­ ordnet, deren freier Schenkel bei Erreichen der Zünd­ stellung des Detonatorträgers 3 in eine Ausnehmung 10 b des Zündergehäuses 10 a einrastet und somit ein Zurück­ gleiten des Detonatorträgers 3 verhindert. Zur Beauf­ schlagung des Detonators 3 d ist ein eine Zündnadel 4 d tragendes Schlagstück 4 vorgesehen, das im Zünderge­ häuse 10 a auf einer Achse 4 c schwenkbar gelagert und von einer Schlagfeder 6 beaufschlagt ist. In Sicher­ stellung wird ein Verschwenken des Schlagstücks 4 durch Formschluß von Flächen 2 und 5 des Schlagstücks 4 mit dem Zündergehäuse 10 a einerseits und der Oberfläche des Detonatorträgers 3 andererseits verhindert. Der Form­ schluß der Fläche 5 mit der Oberfläche des Detonator­ trägers 3 wird aufgehoben, wenn letztgenannter sich nach Aufhebung der eingangs beschriebenen zwei Siche­ rungseinrichtungen in Radialrichtung nach außen bewegt hat und durch die Blattfeder 3 c in dieser Zündstellung gehalten ist. Der Formschluß im Bereich der Fläche 2 des Schlagstücks 4 mit dem Zündergehäuse 10 a wird erst dann aufgehoben, wenn durch eine relativ geringe Verzögerungskraft das Schlagstück 4 infolge seiner Massenträgheit in Längsachsenrichtung des Zünderge­ häuses 10 a auf seiner Lagerachse 4 c verschoben wird, auf der es mit einem Langloch 4 a aufsitzt. Erst dann kann das von der Schlagfeder 6 beaufschlagte Schlagstück 4 um die Achse 4 c herumschnellen, so daß die Zündnadel 4 b auf den in Zündstellung befind­ lichen Detonator 3 d auftrifft und diesen anstechen kann.
Durch den Detonator 3 d wiederum und eine ggf. noch vorge­ sehene pyrotechnische Übertragungskette mit einer Verstär­ kungsladung wird dann die Wirkladung des Gefechtskopfes beaufschlagt. Eine weitere Sicherung gegen ein vorzeitiges Verschieben des Schlagstücks 4 in seinem Langloch 4 a ist durch den abgekrümmten Schenkel 6 a der Schlagfeder 6 gege­ ben. Dieser abgekrümmte Federschenkel 6 a kann auf eine be­ stimmte Fallhöhe ausgelegt werden, so daß erst die dieser Fallhöhe entsprechenden Trägheitskräfte des Schlagstücks 4 die Haltekraft des Federschenkels 6 a überwinden.
Die Wirkungsweise des Zünders 10 ist wie folgt: Sobald die Gefechtsköpfe aus dem Trägergeschoß ausgestoßen wor­ den sind und sich voneinander getrennt haben, kann der Stößel 3 a durch die Bohrung 3 b hindurchtreten, womit eine der beiden Sicherungen des Detonatorträgers 3 auf­ gehoben ist. Infolge der Rotation des Gefechtskopfes und der dadurch entstehenden Fliehkräfte heben sich die beiden Stifte 1 von dem Längsseiten des Detonatorträgers 3 ab und geben diesen frei, indem sie in die Bohrungen 1 a zurückgleiten. Der freigewordene Detonatorträger 3 ge­ langt in Zündstellung, indem er radial nach auswärts glei­ tet. In dieser Zündstellung wird er durch die Blattfeder 3 c gesichert, deren freier Schenkel in die Ausnehmung 10 b im Zündergehäuse 10 a einrastet und demzufolge ein Zurück­ gleiten des Detonatorträgers 3 verhindert. Obwohl kein Formschluß mehr zwischen der Fläche 5 des Schlagstücks 4 und der Oberfläche des Detonatorträgers 3 besteht, wird das Schlagstück 4 nach wie vor in der in Fig. 1 darge­ stellten Lage gehalten, da es noch mit seiner Fläche 2 am Zündergehäuse 10 a anliegt.
Erst beim Aufprall des Gefechtskopfes 10 auf ein Hinder­ nis, vorzugsweise die Zieloberfläche, tritt eine Verzöge­ rungskraft auf, die das Schlagstück 4 in Axialrichtung des Gefechtskopfes 10 soweit auf der Achse 4 c verschiebt, daß der Formschluß im Bereich der Fläche 2 aufgehoben wird und das Schlagstück 4 um die Drehachse 4 c, durch die Schlagfeder 6 beschleunigt, herumschwenken kann. Dabei trifft die Zündnadel 4 b auf den in Zündstellung befind­ lichen Detonator 3 d und sticht diesen an. Dieser wiederum versetzt über eine nicht dargestellte pyrotechnische Über­ tragungsladung die ebenfalls nicht dargestellte Wirkladung in Funktion. Dabei bereits geringfügige Verzögerungen zur Axialverschiebung des Schlagstücks 4 ausreichen, nachdem der Detonatorträger 3 in Wirkstellung verschoben ist und zudem der Detonator 3 d durch das federbelastete Schlag­ stück 4 mit einer gleichmäßigen Kraft beaufschlagt wird, können sehr sichere Zündbedinungen eingehalten werden, die Zündversager im wesentlichen ausschließen.

Claims (5)

1. Gefechtskopf mit einem Zündergehäuse und einem in die­ sem gelagerten, zum Erreichen der Wirkstellung radial verschiebbaren Detonatorträger, mit einem eine Zündna­ del tragenden Schlagstück zur Beaufschlagung des Deto­ nators, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlagstück (4) auf einer quer zur Längsachse (10 c) angeordneten Achse (4 c) gelagert und von einer sich am Zündergehäuse (10 a) abstützenden Schlagfeder (6) beaufschlagt ist.
2. Gefechtskopf nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß in Sicherstellung min­ destens zwei vorzugsweise senkrecht aufeinander ste­ hende Berandungsflächen (2, 5) des Schlagstücks (4) in Formschluß mit entsprechend angepaßten Flächen des Zündergehäuses (10 a) bzw. des Detonatorträgers (3) stehen.
3. Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 und 2, da­ durch gekennzeichnet, daß das Schlagstück (4) vermittels eines Langlochs (4 a) auf der Achse (4 c) aufsitzt.
4. Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß der sich am Zündergehäuse (10 a) abstützende Schenkel (6 a) der Schlagfeder (6) abgekrümmt ist.
5. Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß der Detonatorträger (3) eine L-förmig ausgebildete Blatt­ feder (3 c) trägt, deren freier Schenkel bei Erreichen der Wirkstellung des Detonatorträgers (3) in eine im Detonatorgehäuse (10 a) angeordnete Ausnehmung (10 b) einrastet und damit den Detonatorträger (3) arretiert.
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