DE340814C

DE340814C - Aufschlagzuender, der je nach dem Widerstande des Zieles selbsttaetig entweder mit oder ohne Verzoegerung wirkt

Info

Publication number: DE340814C
Application number: DE1914340814D
Authority: DE
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1914-11-27
Filing date: 1914-11-27
Publication date: 1921-09-17

Description

Aufschlagzünder, der je nach dem Widerstande des Zieles selbsttätig entweder mit oder ohne Verzögerung wirkt. Die Erfindung bezieht sich auf Aufschlagzünder, die je nach dem Widerstanid4e des Zieles selbsttätig entweder mit oder ohne Verzögerung wirken. Die Erfindung benveckt, eine möglichst einfache und gedrängte Bauart solcher Zünder zu ermöglichen.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes" und zwar in Gestalt eines Bodenzünders.
Es zeigt .
Fig. i einen achsialen Längsschnitt des Zünders, Fig. 2 den Schnitt nach 2-2 der Fig. i, von oben gesehen; und Fig. 3 den Schnitt nach 3-3 der Fig. i, von oben gesehen.
Der in dem Zündergehause A gelagerte Schlagbolzen B wird im Transportzustande des Zünders in bekannter Weise durrh.eine Fliehkraftsicherung C an einer Verschiebung gehindert. An der Stirnfläche des Schlagbolzens B ist seitlich von seiner Längsachse die Zündnadel bl angeordnet. Vor dieser liegt in einer Verschlußschraube D, die das Zündergehäuse A vorn abschließt, eine Zündpille E, die beim Anstechen langsam abbrennt und mit der ebenfalls in der Verschlußschraube D liegenden, Schlagladung F in Verbindung steht. In der Verschlußschraube D ist noch eine zweite beim Anstechen explodierende Zündpille G vorgesehen, die gegenüber der Zündpille E um go° versetzt ist und .gleichfalls mit der Schlagladung F in Verbindung steht. Diese Anordnung der beiden Zündpillen ist an sich bekannt. An dem Schlagbolzen B sind zwei einander gegenüberliegende seitliche Führungsstifte b2 angeordnet, die in zwei entsprechenden Nuten hl einer in das Zündergehäuse eingesetzten und gegen Verdrehung gesicherten Hülse H geführt sind. Die Nuten hl beginnen an der Bodenfläche der Hülse, verlaufen im wesentlichen schraubenförmig, und. zwar entgegengesetzt dem Drall, und enden am der Stirnfläche der Hülse. Der Anfang und das Ende der Nuten sind gegeneinander um go° versetzt, und die Anfangs- und die Endstrecken der Nuten verlaufen ungefähr parallel zur Längsachse des Zünders. Die Führungsstifte b2 sind so bemessen, daß sie bei einem bestimmten Widerstande des Zieles durch die Kraft, mit der sie infolge der Trägheit des Schlagbolzens gegen die schraubenförmigen Teile ihrer Führungsnuten gepreßt werden, abgeschert werden. Damit die Führungsstifte b2 nicht durch, die Kräfte, die infolge der dem Geschosse beim Schusse erteilten Drehbeschleunigung auftreten, abgeschert werden können, sind an dem Schlagbolzen B zwei Anschläge b3 vorgesehen, die sich gegen zwei entsprechende, am Zündergehäuse angeordnete Anschläge & legen (Fig. 3). Die Höhe der Anschläge b3 und a'- ist geringer als die Länge des parallel zur Längsachse des Zünders - verlaufenden Anfangsteiles der Nuten hl.
Trifft das Geschoß auf ein Ziel, so tritt eine Vorwärtsbewegung des Schlagbolzens ein. Ist nun der Widerstand, den das Ziel bietet, gering, so ist auch die Verzögerung des Geschosses gering, und die Führungsstifte b2 widerstehen daher den Kräften, die sie abzuscheren suchen. Der Schlagbolzen erfährt somit eine Drehung um 9o°, und die Zündnadel trifft auf die Zündpille G. Es tritt also sofortige Zündung ein. Ist dagegen der Widerstand, den das Ziel bietet, groß, so ist auch die Verzögerung des Geschosses groß, und die Führungsstifte werden= beim Vorschießen des Schlagbolzens in dem Augenblicke, in dem sie den parallel zur Längsachse des Zünders verlaufenden Teil der Nuten verlassen wollen, abgeschert. Der Schlagbolzen erfährt daher in diesem Falle keine Drehung, und die Zündnadiel trifft auf die Zündpille E. Es tritt somit eine Zündung mit Verzögerung ein.
Anstatt die Führungsstifte unmittelbar am Schlagbolzen anzubringen, kann man. diese auch an einer besonderen Büchse anordnen, mit welcher der Schlagbolzen .durch Scherstifte verbunden ist. Bei einer solchen Ausführung können die Führungsstifte so stark gehalten werden, daß sie jede auf sie einwirkende Kraft ohne Formänderung aufzunehmen vermögen, während die Scherstifte abgeschert werden, wenn die beim Aufschlage zur Wirkung kommende lebendige Kraft des Schlagbolzens eine bestimmte Größe überschreitet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Aufschlagzünder, der je nach dem Widerstande des Zieles selbsttätig entweder mit oder ohne Verzögerung wirkt, dadurch gekennzeichnet, d'a,ß der eine (D) der beim Aufschlage des Geschosses sich gegeneinander bewegenden Teile (B, D) des Zünders in an sich bekannter Weise eine beim Anstechen explodierende Zünd-Pille (G) und eine dieser gegenüber um einen gewissen Winkel versetzte, beim Anstechen langsam abbrennende Zündpille (E) enthält, während' an dem anderen (B) der beim Aufschlage sich gegeneinander bewegenden Teile (B, D) die Zündnadel (b1) angeordnet ist, die im Transportzustande des Zünders der langsam abbrennenden Zündpille (E) gegenüberliegt, wobei die Führungsmittel ( b2, hl) der beim Aufschlage sich gegeneinander bewegenden Teile (B, D) so ausgebildet sind, daß bei der Bewegung dieser Teile (B, D) je nach dem Wi.derstande des Zieles entweder die Teile (B, D) um den gleichen Winkel gedreht werden, um den die -Zündpillen (E, G) gegeneinander versetzt sind, oder die Führungsmittel zerstört werden, so daß eine geradlinige gegenseitige Bewegung der beweglichen Teile (B, D) stattfändet. z. Aufschlagzünder nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schlagbolzen (B) Führungsstifte (b2) angeordnet sind, die in schraubenförmigen Nuten (&) des Zündergehäuses geführt und so bemessen sind., daß sie abgeschert werden, wenn die beim Aufschlage zur Wirkung kommende lebendige Kraft des Schlagbolzens (B) eine bestimmte Größe überschreitet. 3. Aufschlagzünder nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlag bolzen (B) durch Scherstifte mit einer Büchse verbunden. ist, an der Führungsstifte angeordnet sind, die in schraubenförmigen Nuten - des Zündergehäuses geführt sind, und daß die Scherstifte so bemessen sind, daß sie abgeschert werden, wenn die beim Aufschlage zur Wirkung kommende lebendige Kraft des Schlagbolzens eine bestimmte Größe überschreitet.