DE3119369C2 - Beharrungszünder für Drallgeschosse mit Selbstzerlegereinrichtung - Google Patents
Beharrungszünder für Drallgeschosse mit SelbstzerlegereinrichtungInfo
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Abstract
Bei mechanischen Beharrungszündern bzw. Aufschlagzündern ist eine relativ hohe Empfindlichkeit zur Zündung erwünscht. Eine hohe Empfindlichkeit wird dadurch erreicht, daß die beim Aufschlag des Zünders (1) auf ein Ziel von der Zündnadel (6) zu verdrängenden Sperrkörper (5, 40) der Selbstzerlegereinrichtung reibungsarm gelagert werden und das Austreiben der Sperrkörper (5, 40) aus der Sperrstellung nicht nur durch die Zündnadel (6) erfolgt, sondern auch durch einen separat gelagerten Trägheitskörper (12).
Description
Die Erfindung betrifft einen Beharrungszünder für Drallgeschosse mit Selbst/erlegereinrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE-AS 11 85 093 ist bereits ein Beharrungszünder für Drallgeschosse mit einer Selbstzerlegereinrichtung
bekannt.
Dieser bekannte Beharrungszünder weist ei,nen Trägheitskörper
als Hülse mit relativ großer Masse auf, der einen Stoßrand besitzt, dessen Durchmesser wesentlich
größer ist als der Teilkreis der in Sperrstellung festgelegten Fliehkörper. Die Fliehkörper sind in der Sperrstellung
durch eine Sperrkante festgelegt. Die Zündnadel wird bei diesem Beharrungszünder entgegengesetzt
zur Flugrichtung des Geschosses getrieben. Bei einem seitlichen Aufschlag auf den Beharrungszünder muß ein
die Zündnadel antreibender Hammer durch Trägheitskörper erst entriegelt werden. Bei direktem Aufschlag
auf ein Ziel dagegen ist diese Vorrichtung nicht erforderlich, da die Zündnadel entsprechend dem Aufschlag
einen Detonator zündet. Dies bedeutet, daß bei direktem
Aufschlag des Geschosses die Zündnadel unmittelbar angetrieben wird, während bei einem seitlichen Auf-■schlag
des Geschosses die Zündnadel indireki!über den
Hammer angetrieben wird, wobei der Hammer erst noch über mehrteilige Träghettskörper und Fliehkörper
gesichert werden muß. Bei einem direkten Geschoßaufschlag liegt aufgrund fehlender Einrichtung eine erhöhte
Aufschlagempfindlichkeit nicht vor. Damit besitzt dieser bekannte Beharrungszünder eine einfache EnI-riegelungsvorrichtung.
ohne dabei jedoch gleichzeitig auch maskensicher zu sein und eine Empfindlichkeitssteigerung aufzuweisen.
Aus der DE-AS 25 50 093 ist ebenfalls ein Beharrungszünder für Drallgeschosse mit Selbstzerlegereinrichtung
bekannt Der Zünder ist dafür vorgesehen, daß bei Aufschlagzünder eine möglichst große Trägheitsmasse
den Schlagbolzen beschleunigt. Hierzu ist ein Trägheitskörper zur Vergrößerung der Ansprec, empfindlichkeit
hinter der als Schlagbolzen ausgebildeten Hammerhülse angeordnet. Der Trägheitskörper besitzt
einen Stoßrand, dessen Durchmesser wesentlich größer ist als der Teilkreis der in Sperrstellung festgelegten
Fliehkörper. Beim Aufschlag des Geschosses stützt sich dor Trägheitskörper auf der Hammerhülse ab und vergrößert
durch sein Beharrungsvermögen die Masse der Hammerhülse beim Anstechen der Zündkapsel. Die
''orwärtsbewegung der Hammerhülse wird durch kugelförmige
Fliehkörper der Selbstzerlegereinrichtung verzögert Die Fliehkörper werden jedoch nicht durch
den Trägheitskörper angetrieben und aus der Snerrstellung nach innen verschoben.
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, einen Beharrungszünder
für Drallgeschosse mit Selbstzerlegereinrichtung zu schaffen, der trotz der möglichst geringen
Zeitverzögerung beim Aufprall auf das Ziel bzw. trotz einer großen Empfindlichkeit maskensicher ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dal? der Trägheitskörper in einem Sicherheitsabstand zu den in Sperrstellung befindlichen Fliehkörpern angeordnet
und bis zum Aufschlag des Geschosses durch eine Sicherungsvorrichtung in unwirksamer Lage gehalten
ist und die Zündnadel den Detonator in Flugrichtung des Geschosses ansticht. Durch die Erfindung wird
der Zündnadelanstich in einfacher Weise dadurch beschleunigt, daß beim Aufschlag des Geschosses auf ein
Ziel der Trägheitskörper direkt auf die Fliehkörper einwirkt, welche die Zündnadel in unwirksamer Stellung
festlegen. Die Empfindlichkeitserhöh'ing besteht demzufolge
im wesentlichen darin, daß der 1 rägheitskörper
durch seine relativ große Masse die Selbst7eriegerkugeln
bzw. die Fliehkörper über die Sperrkante drückt und somit den Zündnadelanstich entscheidend beschleunigt.
Dabei ist die Feder am Trägheitskörper so abgestimmt,
daß der Trägheitskörper sich bei Verzögerung nach Verlassen des Waffenrohres nicht oder nur geringfügig
bewegt. Diese Beschleunigung der Zündnadel erfolgt sowohl bei direKtem Geschoßaufschlag als auch
bei einem möglicherweise seitlichen Aufschlag des Geschosses. Trotz dieser hohen Empfindlichkeit wird
durch die erfindungsgemäßen Merkmale die Maskensicherheit, d. h. die Sicherheit des Zünders gegen eine
Zündung bspw. durch ^schlag von Regentropfen oder
Blattwerk, dadurch gewährleistet, daß der Trägheitskörper durch eine Sicherheitsvorrichtung in unwirksamer
Lage gehalten ist und dabei einen Sicherheitsabstand zu den in Sperrstellung befindlichen Fliehkörpern
aufweist. Die Reibungsverhältnisse beim Hinuegdrükken
der Fliehkörper über die Sperrkante sind durch die geringen Andrückflächen zwischen den Fliehkörpern
und. der schneidenartigen Sperrkante sehr günstig und
tragen insgesamt zum beschleunigten Zündnadelanstich bei. Die Zündnadel ist hierzu als Schlagstück bzw. Hammer
ausgebildet. Die Stoßpunkte für die Fliehkörper sind so gelegt, daß ein relativ kleiner Hub des Trägheitskörpers
zum Ausstoß der Fliehkörper aus ihrer Spcrrstellung ausreicht. Die Selbstzerlegerfunktion des Zün-
ders ist ebenfalls gewährleistet.
In erfindungsgemäßer Weiterbildung kann die Sicherungsvorrichtung
des Trägheitskörpers als Feder oder als Scherstift ausgebildet sein. Die Fliehkörper können
als Doppel-Konus-Walzen geformt sein, wobei die Sperrkante an einer gehäuseseitigen, quadratischen Öffnung
vorgesehen sein kann. Durch diese Merkmale liegt eine reibungsgünstige Lagerung der Fliehkörper vor. In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt Es zeigt
F i g. 1 einen im Ausschnitt gezeichneten Beharrungszünder für Drallgeschosse in Sicherstellung,
F t g. 2 den Zünder nach F i g. 1 nach Abschluß der Beschleunigungsphase.
Fig. 3 einen Teilquerschnitt III-III nach F ig. 1,
F i g. 4 eine Variante zu den kugeligen Fiiehkörpern nach F i g. 3 in zu F i g. 3 entsprechender Darsteliung.
Ein Beharrungszünder 1 mit Rotor 2 ist mit einer bekannten drallabhängigen Einrichtung 3 für die Vorrohrsicherheit,
mit einer aus schneidenartiger Sperrkante 4. als Kugeln 5 ausgebildeten Fiiehkörpern, Zündnadel
6. Bund 7. Teller 8 und Zerlegerfeder 9 begehenden Selbstzerlegereinrichtung und mit einer Auslöseeinrichtung
zur Empfindlichkeitssteigerung des Anstichvorganges versehen. Die Auslöseeinrichtung besteht aus
einem als Hülse ausgebildeten, axial verschiebbaren Trägheitskörper 12 und eine Feder 13 oder Sicherheitsstift 14. Die schneidenartige Sperrkante 4 ist an einer
gehäusefesten Platte 10 mit Bohrung 11 vorgesehen. Der Trägheitskörper 12 ist in den Bohrungen 15, 16
eines gehäuseseitigen Teiles 17 axial verschiebbar.
Die Zündnadel 6 ist mit dem Bund 7 in einer Bohrung 19 des Trägheitskörpers 12 und in einer Bohrung 20
eines gehäusefesten Teiles 21 verschiebbar gelagert. Die Zündnadel 6 steht in einer Ausnehmung 22 des Rotors 2
und legt ihn in Sicherheitsstellung fest
In dem Teil 21 ist eine Ausnehmung 23 für die Einrichtung
3 vorgesehen. Zwischen einem Federgehäuse 24 für die Zerlegerfeder 9 und dem Trägheitskörper 12 ist
eine Spielpa: ;ung vorgesehen. Am Trägheitskörper 12
ist ein Stoßrand in der Form eines Konus 25 vorgesehen. Der Konus 25 ist so festgelegt, siehe hierzu F i g. 2a, daß
der Durchmesser 30 des Kreises auf dem die Stoßpunkte 31 liegen, wesentlich größer ist, als der Teilkreis 32
der durch den Geschoßdrall an der Bohrung 15 anliegenden Kugeln 5 und größer ist ais dtr Durchmesser 33
der schneidenartigen Sperrkante 4.
Nach F i g. 2 ist die Zerlegerfeder 9 nach der abgeschlossenen Beschleunigungsphase des nicht dargestellten
Geschosses durch die lurückversetzte Zündnadel 6 gespannt und durch die wegen des Geschoßdralls ebenfalls
/urück-ersetzten. an der Bohrung 15 anliegenden Kugeln 5 arretiert. Die Zündnadel 6 hat dabei den Rotor
2 freigegeben, der nun mit einem Detonator 34 in Zündstellung
steht.
Bei Aufschlag von Regentropfen. Insekten oder Blattwerk auf eine nicht dargestellte Zünderhaube kann der
Trägheitsköiper entsprechend einem Abstand 35 verschoben
wenden. Die Feder 13 ist entsprechend der auftretenden Kraftimpulse abgestimmt.
Wird anstelle der Feder 13 ein Scherstift 14 verwendet,
so ist dieser entsprechend der vorbeschriebenen Maskensicherheit und Zünder- Zündempfindlichkeit
auszulegen. Der Abstand 35 kann dabei beibehalten werden.
Beim Aufschlag des Zünders auf ein Ziel erfolgt durch den gegenüber der Zündende! 6 mit geringerer Masse
versehenen Trägheitskörper 12 entgegen der Kraft der Feder J3 ein Vorschießen des Trägheitskörpers 12 mit
dem Ausstoß der Kugeln 5 unter einem bestimmten Winke! zur Zündnadel 6 aus ihrer in den F i g. 2 und 2a
dargestellten Verriegelungsstellung. Dieser Vorgang erfolgt zeitlich vor oder mit der Bewegung der Zündnadel.
Der durch den Aufschlag an der Zündnadel 6 bewirkte Schlag läßt die durch keinerlei Arretierelemente gehaltene
Zündnadel 6 zur Zündung des Detonators 34 vorschnellen. Hierbei liegen nur die relativ kleinen Reibungskräfte
in den Bohrungen 19 und 20 vor.
Die Seitenempfindlichkeit des Zünders ist im erforderlichen Maße gegeben. Bei seitlichem Aufschlag des
Zünders an einem Ziel erfolgt durch den Schlag ein Vorgleiten des Trägheitskörpers 12 gegen die Kraft der
Feder 13. Die Kugeln werden aus ihrer Verriegelungsstellung gestoßen. Damit ist die Zerlegerfeder 9 entriegelt.
Diese treibt die Zündnadel 6 zur Zündung des Detonators 34 in Pfeilrichtung A.
Die Zerlegerfeder 9 stellt auch bei relativ schwachem Aufschlag des Zünders sicher, daß ότ Detonator 34
angestochen wird.
Die Selbstzerlegerfunktion des Zünders 1 besteht darin, daß bei einem bestimmten Wert des Geschoßdralls
die gespannte Feder 9 die Sperrvorrichtung der Kugeln 5 schlagartig überwindet und den Detonator 34
ansticht. Die Selbstzerlegung des nicht dargestellten Geschosses ist dadurch eingeleitet.
Anstelle der in den F ί g. 1 bis 3 gezeigten Kugeln 5 können als Fliehkörper auch Doppel-Konus-Walzen 40
mit beidseitigem Konus 41 eingesetzt werden. Zur Aufnahme der Walzen 40 in der Platte 10 und in dem Teil 17
sind zueinander versetzte quadratische Ausnehmungen 11' und 15' vorgesehen. Die Walzen 40 liegen entsprechend
der in F i g. 2 gezeigten Sperrstellung gemäß ihrer Mantellinie 42 linienförmig an der Sperrkante 4' des
Zwischenringes an. Die spezifische Flächenbelastung an der Sperrkante ist wesentlich geringer als bei Verwendung
der Kugeln 5.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Bebarrungszünder für Drallgeschosse mit
Selbstzerlegereinrichtung, mit einei Zündnadel zum Anstechen eines Detonators, mit einem als Hülse mit
relativ großer Masse ausgebildeten Trägheitskörper zur Beschleunigung des Anstiches des Detonators,
mit einer Selbstzerlegerfeder, durch welche die Zündnadel gegen den Detonator verschiebbar ist
und Fliehkörpern, um die Zündnadel gegen eine Verschiebung durch die Selbstzerlegerfeder während
des Geschoßfluges zu sichern, wobei der Trägheitskörper an seiner oberen Stirnseite einen Stoßrand
in Wirkverbindung mit den Fliehkörpern derart aufweist, daß die Fliehkörper aus der in Sperrstellung
durch eine Sperrkante festgelegten Lage zur Freigabe der Zündnadel nach innen in Richtung der
Zündnadel bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trägheitskörper (12) in einem Sicherheitsabstand (35) zu den in Sperrsteilung befindlichen
Fliehkörpern (5, 40) angeordnet und bis zum Aufschlag des Geschosses durch eine Sicherungsvorrichtung
(13, 14) in unwirksamer Lage gehalten ist und die Zündnadel (6) den Detonator (34)
in Flugrichtung des Geschosses ansticht
2. Beharrungszünder nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sicherungsvorrichtung des Trägheitskörpers (12) als Feder (13) oder als Scherstift
(14) ausgebildet ist.
3. Beharrurgszünder nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fliehkörper als Doppel-Konus-Walzen (40) ausgebildet sin^ und die Sperrkante
(4) in einer gehäuseseitigvn, quadratischen Öffnung vorgesehen ist.
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