DE3835888A1 - Granatengeschoss - Google Patents
GranatengeschossInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B5/00—Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
- F42B5/02—Cartridges, i.e. cases with charge and missile
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/04—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type
- F42B12/10—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type with shaped or hollow charge
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C15/00—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges
- F42C15/24—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges wherein the safety or arming action is effected by inertia means
- F42C15/26—Arming-means in fuzes; Safety means for preventing premature detonation of fuzes or charges wherein the safety or arming action is effected by inertia means using centrifugal force
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- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C9/00—Time fuzes; Combined time and percussion or pressure-actuated fuzes; Fuzes for timed self-destruction of ammunition
- F42C9/14—Double fuzes; Multiple fuzes
- F42C9/16—Double fuzes; Multiple fuzes for self-destruction of ammunition
- F42C9/18—Double fuzes; Multiple fuzes for self-destruction of ammunition when the spin rate falls below a predetermined limit, e.g. a spring force being stronger than the locking action of a centrifugally-operated lock
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Description
Die Erfindung betrifft ein vollkalibriges Granatengeschoß
mit Sprengladung und Aufschlagzünder zum Verschießen aus
tragbaren Waffen mit gezogenem Rohr, das eine nach vorne
wirkende Hohlladungseinlage und ein radial nach außen
splitterbildendes, ggf. vorfragmentiertes Geschoßgehäu
se aufweist.
Ein Sprenggeschoß (Bomblet) mit Hohlladungseinlage und
Splittergehäuse ist z. B. aus der DE-AS 19 07 315 be
kannt, bei dem die Zündeinrichtung jedoch in komplizier
ter Ausbildung teleskopierbar vor der Hohlladungseinlage
angeordnet ist und vom Hohlladungsstrahl durchschlagen
werden muß.
Da die Detonationswellen zuerst den Hohlladungsstrahl
ausbilden, bevor diese die vordere Haube erreichen und
absprengen, wird die Ausbildung und Wirkung des Hohlla
dungsstrahles ganz erheblich beeinträchtigt; zudem ist
das Geschoß nach Ausstoß aus einem Trägergeschoß ohne
besondere Sicherheitseinrichtung nach Ausschub eines
vorderen Aufschlag-Zündfingers sofort scharf eingestellt.
Aus der DE-OS 33 26 683 bzw. DE-OS 34 41 556 ist jeweils
ein Granatengeschoß mit Sprengladung und Aufschlagzünder
zum Verschießen aus tragbaren Waffen mit gezogenem Rohr
bekannt, das eine allseitige Splitterwirkung, jedoch
keine nach vorne gerichtete Hohlladungsstrahlwirkung
aufweist. Das Granatengeschoß weist einen zentral im
Geschoßkörper angeordneten großvolumigen Aufschlagzün
der auf, der lediglich eine pyrotechnische Vorrohrsiche
rung umfaßt. Weitere voneinander unabhängige Sicherungs
einrichtungen sind nicht vorgesehen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbesser
tes Granatengeschoß anzugeben, bei dem die zuvor beschrie
benen Nachteile beseitigt sind, die Reichweite und die
zielwirksame Leistung verbessert sind und zusätzliche,
nur geringen Platz beanspruchende Sicherheitsvorkehrungen
vorgesehen sind, die schon bei relativ niedrigen Dreh
zahlen (etwa ab 3000 U/min.) die Funktionswirksamkeit
gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit der durch die Merk
male des Patentanspruches 1 angegebenen technischen Lehre
gelöst. Die in den weiteren Ansprüchen enthaltenen Merk
male geben vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der
Erfindung an.
Die Erfindung ist insbesondere zugeschnitten auf und vor
gesehen für ein aus einer tragbaren Waffe mit gezogenem
Rohr im Einzelschuß zu verschießendes Granatengeschoß im
Kaliber 40 mm.
Es zeigen
Fig. 1 ein 40-mm-Granatengeschoß gemäß der Erfin
dung in Seitenansicht mit längsgeschnittener
Patronenhülse,
Fig. 1a einen erfindungsgemäßen Treiber aus der Pa
tronenhülse im Längsschnitt gemäß Fig. 1,
Fig. 1b eine erfindungsgemäße Lochscheibe als vorde
re Abdeckscheibe des Treibers im Längsschnitt,
Fig. 1c die Lochscheibe in Draufsicht,
Fig. 2 das 40 mm-Granatengeschoß mit oberem Wirkteil
und unterer Zünd- und Sicherheitseinrichtung
in demontiertem Zustand im Längsschnitt,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der erfindungs
gemäßen Zünd- und Sicherungseinrichtung im
Längsschnitt,
Fig. 4 eine Draufsicht von oben auf die Zünd- und
Sicherungseinrichtung gemäß Fig. 3 (ohne
Platine und Distanzscheibe),
Fig. 4a ausschnittsweise das Rückschießbolzen-System
im schwenkbaren Detonatorträger,
Fig. 5 im Längsschnitt eine Darstellung der erfin
dungsgemäßen Zünd- und Sicherungseinrichtung
nach Abschuß in Scharfstellung,
Fig. 6 im Längsschnitt den Zündabstand bei Zielauf
prall und
Fig. 7 im Längsschnitt den Zündzustand bei Selbst
zerlegung nach Drallabbau.
In Fig. 1 ist mit der Bezugsziffer 10 ein erfindungsge
mäßes Granatengeschoß z. B. im Kaliber 40 mm bezeichnet,
das heckseitig in einer Patronenhülse 12 aus Kunststoff
befestigt ist. Das Granatengeschoß 10 ist dreiteilig auf
gebaut und weist vorne eine besonders ausgebildete Stand-
Off-Haube 44 z. B. aus Aluminium, im mittleren Bereich
eine zylindrische Geschoßwandung 16 z. B. aus vorfrag
mentiertem gewalzten Stahlblech und rückseitig ein napf
förmiges Geschoßgehäuse 18 z. B. ebenfalls aus Aluminium
oder Stahl auf, das die erfindungsgemäße Zünd- und Siche
rungseinrichtung beinhaltet.
Zur Beschleunigung des Granatengeschosses 10 ist zentral
im Boden der Patronenhülse 12 ein Treiber 20 vorgesehen.
Der Treiber 20 weist etwa in seinem mittleren Bereich
eine außen umlaufende Ringnut 22 auf, in die ein radial
nach innen vorspringender Wulst 24 bzw. Ringvorsprung
der aus Kunststoff bestehenden Patronenhülse 12 zur
einfachen gegenseitigen, aber unlösbaren Fixierung der
Teile als Schnappverbindung eingerastet ist.
Aus den Fig. 1a, 1b und 1c wird der Innenaufbau des
Treibers 20 ersichtlich. Heckseitig ist eine Zündpille
26 vorgesehen, in einer zentralen Ausnehmung ist das
Treibladungspulver 28 enthalten, nach vorne, zum Inneren
der Patronenhülse 12 hin ist eine mit Bohrungen als Gas
durchlässe 30 versehene Lochscheibe 32 eingesetzt und
fixiert. Die Gasdurchlässe 30, vorzugsweise sechs an
der Zahl, sind zur besseren und gleichmäßigeren Einlei
tung der Treibladungsgase in einen in der Patronenhülse
12 vorgesehenen Gasdruckraum 34 schräg nach vorne und
nach außen gerichtet. Hierdurch kann sich ein gleich
mäßiger Druckaufbau ausbilden und das Granatengeschoß
10 erreicht eine höhere Flugweite bzw. Reichweite. Dazu
trägt ebenfalls die einfache und zweckmäßige Verbindung
zwischen Granatengeschoß 10 und Patronenhülse 12 bei,
zu deren Aufhebung sich zunächst ein erheblicher Gas
druck im Gasdruckraum 34 ausbilden muß, bevor das Ge
schoß 10 dann mit gleichmäßiger, reproduzierbarer und
erhöhter Anfangsgeschwindigkeit beschleunigt wird. Die
Verbindung zwischen Granatengeschoß 10 und Patronenhülse
12 wird dadurch realisiert, daß das Geschoßgehäuse 16, 18
etwa in seinem mittleren Bereich eine außen umlaufende
Ringnut 36 aufweist, in die ein vorne an der Patronen
hülse 12 angeordneter radial nach innen vorspringender
Wulst 38 der aus Kunststoff bestehende Patronenhülse 12
nach Art einer Schnappverbindung zur von Hand unlösbaren
gegenseitigen Fixierung eingerastet ist.
In Fig. 2 ist das vordere Geschoßteil als Wirkteil mit
vorfragmentiertem Geschoßgehäuse 16, Sprengstoffladung
40, Hohlladungseinlage 42 und vorderer Haube 44 darge
stellt. Zur Erhöhung der Wirkung im Ziel weist die
Hohlladungseinlage 42 eine besondere Form auf; sie ist
vorteilhafter Weise trompetenförmig ausgebildet, d. h.
im Bereich der zentralen Kegelspitze 46 ist der Öffnungs
winkel der kegelförmigen Hohlladungseinlage 42 relativ
klein, nach vornehin ist der Öffnungswinkel dann stetig
vergrößert ausgebildet. Zur Gewährleistung einerseits
eines Mindestzündabstandes (Stand Off) der Hohlladungs
einlage 42 von einer zielseitigen Panzerplatte und ande
rerseits einer sicheren Abstützung der Hohlladungseinlage
42 und der Sprengladung 40 - auch bei härtestem Zielauf
prall - weist auch die Haube 44 zumindest innen eine
besondere abgestufte Form auf. Dadurch kann eine Defor
mation der Haube 44 nur im vorderen kugelkalottenförmigen
Teil auftreten, so daß durch den formbeständigen hinteren,
im wesentlichen zylindrischen Teil der Haube 44 immer der
Mindestzündabstand 48 zur optimalen Stahlausbildung der
Einlage 42 gegeben ist.
Im hinteren Geschoßgehäuse 18 ist die erfindungsgemäße
Zünd- und Sicherungseinrichtung untergebracht, die anhand
der nachfolgenden Figuren ausführlich beschrieben und
erläutert wird.
Aus Fig. 3 wird ersichtlich, daß das tragende Element
der Zünd- und Sicherungseinrichtung durch ein innerhalb
des rückwärtigen Geschoßgehäuses 18 angeordnetes Zwi
schengehäuse 50 (Zündergehäuse) gebildet wird.
Das Zwischengehäuse 50 ist mittels einer Platine 52
und einer Distanzscheibe 54 im Geschoßgehäuse 18 fixiert.
In der Platine 52 und der Distanzscheibe 54 ist jeweils
eine Zentralbohrung vorgesehen, in der eine Verstärkungs-
oder Übertragungsladung 56 zur Zündverbindung zwischen
Detonatorladung (Zündpille) und Geschoßsprengstoffladung
40 angeordnet ist. Im Zwischengehäuse 50 ist in einer
vorderseitigen Ausnehmung 58 ein quer zur Geschoßlängs
achse verschwenkbarer Detonatorträger 60 angeordnet.
Der Detonatorträger 60 weist eine Bohrung 62 auf, in der
in Sicherungsstellung die Spitze 64 der Zündnadel 66 ein
gelagert ist. Weiterhin weist der Detonatorträger als
Teil einer mechanischen Hemmwerkssicherung ein Teilkreis-
Segmentzahnrad 68 auf und zur Verkleinerung der Baugröße
bzw. zur Erhöhung der Fliehkraftwirkung ein Unwuchtmasse
teil 70 aus Schwermetall, z. B. Blei, Wolfram oder ent
sprechendem Material, auf.
Seitlich neben dem Detonatorträger 60 ist als drallab
hängiges Sicherungselement ein federbelastetes Sperr
glied 72 in Gestalt eines Zylinders mit Spitze vorge
sehen, der hinter einen Vorsprung 74 des Detonatorträ
gers greift und diesen blockiert, dessen Sperrfunktion
unter Fliehkraft durch Verschieben nach außen gegen die
Federkraft aufhebbar ist. Das Sperrglied 72 bzw. der
Zylinder ist in einer am Zwischengehäuse 50 befestigten
Hülse 76 mit Druckfeder 78 verschiebbar eingelagert.
Das Zwischengehäuse 50 weist rückseitig ebenfalls eine
Ausnehmung 80 (Fig. 5 und 6) auf, in der ein Zündnadel
träger 82 axial verschiebbar eingelagert ist. Der Zünd
nadelträger 82 weist ebenfalls ein zeitlich nacheinan
der wirkendes beschleunigungs- und drallabhängiges
Verriegelungselement in Form von mehreren, vorzugsweise
acht, Kugeln 84 auf. Die Haltekugeln 84 sind in radialen
Sacklochbohrungen 86 im Umfang des Zündnadelträgers 82
gleichmäßig verteilt eingelagert. In Ausgangsposition
(Sicherheitsstellung) werden die Kugeln 84 durch den
unteren zylindrischen Bund des Zwischengehäuses 50 in
ihren jeweiligen Bohrungen 86 gehalten.
Von der rückwärtigen Kreisfläche des Zündnadelträgers 82
her ist eine konzentrische Ringnut 88 vorgesehen, die in
die radialen Bohrungen 86 einmündet.
Der Ringnut 88 genau gegenüberliegend ist am inneren
Boden des rückwärtigen Geschoßgehäuses 18 ein Ringvor
sprung 19 angeordnet, der bei Axialverschiebung des
Zündnadelträgers in die Ringnut 88 eingreifbar ausgebildet
ist und dadurch für die Kugeln 84 einen Umlenkpunkt als
Zwangsführungsmaßnahme zum Verhindern des Prellens bzw.
Zurückspringens der Kugeln darstellt. Mit dieser Zwangs
steuerung der Haltekugeln 84 wird eine hohe Funktions
sicherheit gewährleistet.
Der Zündnadelträger 82 weist eine zentrale Bohrung 92
auf, in welche ein zylindrischer, gehäusefester Hülsen
vorsprung 94 eingreift und somit als Führungselement
für die Axialverschiebung des Zündnadelträgers 82 dient.
Zentral innerhalb der Bohrung 92 bzw. innerhalb des Hül
senvorsprunges 94 ist die federabgestützte Zündnadel 66
eingelagert. Die Zündnadel 66 ist innerhalb einer Zünd
nadel-Hülse 98 gegen die Kraft einer Zündnadel-Feder 96
axial verschiebbar angeordnet. Die Zündnadel-Hülse 98
ist vorderseitig im Zündnadelträger 82 befestigt. Durch
diese besondere separate Lagerung der Zündnadel wird
eine hohe Zündempfindlichkeit erreicht.
Innerhalb des Hülsenvorsprunges 94 und die Zündnadel-
Hülse 98 eng umschließend ist eine weitere Druckfeder
100 vorgesehen, die sich rückseitig gegen den inneren
Geschoßboden und vorderseitig gegen den Zündnadelträger
82 abstützt und diesen in Ausgangsposition nach vorne
gegen das Zwischengehäuse 50 drückt.
Aus Fig. 4 ist die exzentrische Anordnung des verschwenk
baren Detonatorträgers 60 in Ausgangsposition ersichtlich,
der um einen Schwenkbolzen 102 an der Platine 52 gelagert
ist. In Ausgangsposition befindet sich die Bohrung 62
zur Aufnahme und Sicherstellung der Zündnadelspitze 64
exakt am Ort der Geschoßlängsachse. Auf der einen Seite
des Detonatorträgers 60 ist das Unwuchtmasseteil 70 aus
Schwermetall befestigt bzw. eingezapft. Daneben sind
die beiden Rückschießbolzen 104 und 106 angeordnet. Diese
greifen mit ihren oberen Bolzenköpfen in entsprechend vor
gesehene Bohrungen 108, 110 in der Platine 52 ein und
arretieren als beschleunigungsabhängiges Sicherungsele
ment den Detonatorträger 60 in Ausgangsposition.
Bei Abschußbeschleunigung wird zunächst Bolzen 104 gegen
die auf ihn wirkende Federkraft (siehe Fig. 4a) nach
unten gedrückt. Danach kann eine Sperrkugel 112 sich
seitlich in Richtung Bolzen 104 verschieben und gibt
ihre Sperrfunktion gegenüber dem zweiten Bolzen 110
auf bzw. diesen frei, so daß sich auch dieser Bolzen
nach unten verschieben kann und die Verriegelung des
Detonatorträgers gegenüber der Platine 52 aufgehoben
ist.
Unter der Fliehkraftwirkung aufgrund des Dralles gibt
das als drallabhängiges Sicherungselement wirkende
Sperrglied 72 ebenfalls seine Sperrfunktion auf und
der Detonatorträger 60 versucht aufgrund seiner Schwer
punktsanordnung im Bereich des Unwuchtmasseteiles 70
gemäß Pfeil 114 mit der dem Unwuchtmasseteil gegenüber
liegend angeordneten Detonatorladung 116 um den Bolzen
102 derart herumzuschwenken, daß die Detonatorladung
116 an die zentrale Position der Geschoßlängsachse in
Linie mit der Zündnadel 66 gelangt. Die Schwenkbewegung
wird jedoch durch eine mechanische Hemmwerkssicherung
zeitlich verzögert. Die Hemmwerkssicherung besteht aus
einem mit dem Detonatorträger 60 verbundenen Teilkreis-
Segmentzahnrad 68, einem damit in Eingriff stehenden,
an dem Zwischengehäuse 50 befestigten Zahnrad 118 und
einem ebenfalls an dem Zwischengehäuse 50 befestigten,
mit dem Zahnrad 118 in Eingriff stehenden Anker bzw.
Doppelhebel 120. Die Hemmwerkssicherung dient der Rohr-
und Vorrohrsicherheit des Granatengeschosses.
In Ausgangsstellung stützt sich der Detonatorträger 60
an einem in der Platine 52 befestigten Anschlagbolzen
122 ab, in Scharfstellung nach Verschwenken und Posi
tionierung der Detonatorladung 116 unter der Zündnadel
spitze 64 stützt sich der Detonatorträger 60 ebenfalls
wieder mit einer anderen Stelle seiner Rückwandung an
dem Anschlagbolzen 122 ab und wird in dieser Position
z. B. durch das Einrasten eines Federbleches hinter
einem Vorsprung des Detonatorträgers sicher fixiert.
In den Fig. 5, 6 und 7 sind die verschiedenen Funk
tionszustände dargestellt. Fig. 5 zeigt die Scharf
stellung nach Abschuß aus einer 40-mm-Granatpistole.
Durch die Abschußbeschleunigung wird der Zündnadelträger
82 gegen die Kraft der Druckfeder 100 in Richtung Geschoß
boden verschoben; durch die gleichzeitig beginnende Flieh
kraftwirkung bewegen sich die Kugeln 84 aus den Bohrungen
86 heraus und halten den Zündnadelträger gegen eine
Schrägfläche 51 am hinteren Rand des Zwischengehäuses
50 abgestützt in Scharfstellung fest.
Dabei werden die Kugeln 84 über den Rand des eingreifen
den Ringvorsprunges 90 zwangsweise nach außen geführt
und an einem Prellen oder Zurückspringen gehindert,
denn dieser Scharfstellungsvorgang muß bis zum Erreichen
der Rohrmündung erfolgt sein, sonst drückt die Feder 100
den Zündnadelträger 82 wieder nach vorn und der Zünder
bleibt unscharf.
Nach Lösen der Sicherungselemente (Rückschießbolzensystem)
104, 106, 112 und Sperrglied 72 ist der Detonatorträger
verschwenkt und die Detonatorladung 116 befindet sich
in Zündlinie mit der Zündnadel 66, der Übertragungsla
dung 56 und der Sprengstoffladung 40.
In Fig. 16 ist der übliche Fall der Zündung bei hartem
Zielaufprall dargestellt. Durch die Stoßenergie des
Aufpralles wird die zylindrische Zündnadel 66 gegen die
Kraft der Zündnadel-Feder 96 nach vorne in die Detonator
ladung 116 geschleudert.
Für den Fall einer Zielverfehlung oder eines weichen
Aufpralles, z. B. in Schnee oder Morast, kommt die
Selbstzerlegungseinrichtung des Granatengeschosses
zur Wirkung. Durch den auftretenden Drallabbau und
den Wegfall der Fliehkraftwirkung wird der Zündnadel
träger 82 zusammen mit der Zündnadel 66 durch die Kraft
der starken Druckfeder 100 nach vorne geschleudert und
die Zündnadelspitze 64 löst die Zündung der Detonator
ladung 116 aus. Dies erfolgt gemäß Fig. 7 nachdem die
Haltekugeln 84 durch die Federkraft auf der schrägen
Hinterkante 51 des Zwischengehäuses 50 radial nach
innen in ihre Ausgangspositionen zurückgedrückt wurden
und der Zündnadelträger 82 aus seiner hinteren Scharf
stellungsposition nach vorne vorne schnellen kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Granatengeschoß wird im Ziel
eine hohe Leistung durch einen ungestörten Hohlladungs
strahl und optimale Splitterwirkung erzielt, da der
Zünder in den Geschoßboden verlegt ist und keine Be
hinderung der Stachelausbildung mehr bewirkt.
Der Bodenzünder mit zwei separaten voneinander unab
hängigen Sicherheitselementen und Selbstzerlegeein
richtung ist platzsparend ausgebildet und gewährleistet
bereits schon bei relativ niedrigen Drehzahlen eine
völlige Funktionswirksamkeit.
Bezugszeichenliste:
10 Granatengeschoß
12 Patronenhülse (Kunststoff)
16 Geschoßwandung
18 Geschoßgehäuse rückseitig
20 Treiber (Primer)
22 Ringnut
24 Wulst (12)
26 Zündpille
28 Treibladungspulver
30 Gasdurchlaß (Bohrung)
32 Lochscheibe
34 Gasdruckraum
36 Ringnut (18)
38 Wulst (12)
40 Sprengstoffladung
42 Hohlladungseinlage
44 Haube
46 Kegelspitze (42)
48 Zündabstand
50 Zwischengehäuse
51 Schrägfläche (50)
52 Platine (Scheibe)
54 Distanzscheibe
56 Übertragungsladung (Pulver)
58 Ausnehmung
60 Detonatorträger
62 Bohrung
64 Spitze
66 Zündnadel
68 Segmentzahnrad
70 Unwuchtmasseteil
72 Sperrglied (Zylinder)
74 Vorsprung (60)
76 Hülse
78 Druckfeder
80 Ausnehmung (50)
82 Zündnadelträger
84 Kugeln
86 Sacklochbohrung
88 Ringnut
90 Ringvorsprung
92 zentr. Bohrung
94 Hülsenvorsprung
96 Zündnadel-Feder
98 Zündnadel-Hülse
100 Druckfeder
102 Schwenkbolzen
104 Rückschießbolzen
106 Rückschießbolzen
108 Bohrung (52)
110 Bohrung (52)
112 Sperrkugelpfeil
114 Schwenkrichtungspfeil
116 Detonatorladung
118 Zahnrad
120 Doppelhebel
122 Anschlagbolzen
12 Patronenhülse (Kunststoff)
16 Geschoßwandung
18 Geschoßgehäuse rückseitig
20 Treiber (Primer)
22 Ringnut
24 Wulst (12)
26 Zündpille
28 Treibladungspulver
30 Gasdurchlaß (Bohrung)
32 Lochscheibe
34 Gasdruckraum
36 Ringnut (18)
38 Wulst (12)
40 Sprengstoffladung
42 Hohlladungseinlage
44 Haube
46 Kegelspitze (42)
48 Zündabstand
50 Zwischengehäuse
51 Schrägfläche (50)
52 Platine (Scheibe)
54 Distanzscheibe
56 Übertragungsladung (Pulver)
58 Ausnehmung
60 Detonatorträger
62 Bohrung
64 Spitze
66 Zündnadel
68 Segmentzahnrad
70 Unwuchtmasseteil
72 Sperrglied (Zylinder)
74 Vorsprung (60)
76 Hülse
78 Druckfeder
80 Ausnehmung (50)
82 Zündnadelträger
84 Kugeln
86 Sacklochbohrung
88 Ringnut
90 Ringvorsprung
92 zentr. Bohrung
94 Hülsenvorsprung
96 Zündnadel-Feder
98 Zündnadel-Hülse
100 Druckfeder
102 Schwenkbolzen
104 Rückschießbolzen
106 Rückschießbolzen
108 Bohrung (52)
110 Bohrung (52)
112 Sperrkugelpfeil
114 Schwenkrichtungspfeil
116 Detonatorladung
118 Zahnrad
120 Doppelhebel
122 Anschlagbolzen
Claims (16)
1. Vollkalibriges Granatengeschoß mit Sprengladung und
Aufschlagzünder zum Verschießen aus tragbaren Waffen
mit gezogenem Rohr, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine nach vorne wirkende Hohl
ladungseinlage und ein radial nach außen wirkendes
splitterbildendes, ggf. vorfragmentiertes Geschoßge
häuse vorgesehen ist, wobei der Aufschlagzünder als
hinter der Hohlladungseinlage angeordneter nur einen
geringen Platzbedarf beanspruchender Bodenzünder aus
gebildet ist und ein drallabhängiges und ein beschleu
nigungsabhängiges Sicherungselement aufweist.
2. Granatengeschoß nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aufschlag
zünder bei Nichtauslösung der Aufschlagzündung, z. B.
bei flachem oder weichem Geschoßauftreffen, eine nach
Drallabbau wirksamwerdende Selbstzerlegungseinrich
tung aufweist.
3. Granatengeschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Geschoßgehäuse
(16, 18) etwa in seinem mittleren Bereich eine außen
umlaufende Ringnut (36) aufweist, in die ein vorne an
der Patronenhülse (12) angeordneter, radial nach innen
vorspringender Wulst (38) der aus Kunststoff bestehen
den Patronenhülse (12) nach Art einer Schnappverbin
dung zur unlösbaren gegenseitigen Fixierung einrast
bar ist.
4. Granatengeschoß nach Anspruch 1, 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß die
Patronenhülse (12) zur Beschleunigung des Granaten
geschosses (10) einen zentral im Hülsenboden ange
ordneten Treiber (20) mit darin enthaltenem Treib
ladungspulver (28) aufweist, der innenseitig durch
eine Lochscheibe (32) mit mehreren, vorzugsweise
sechs, schräg nach vorne und außen gerichteten Gas
durchlaßöffnungen (30) verschlossen ist.
5. Granatengeschoß nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß der
Treiber (20) etwa in seinem mittleren Bereich eine
außen umlaufende Ringnut (22) aufweist, in die ein
am Hülsenboden angeordneter, radial nach innen vor
springender Wulst (24) nach Art einer Schnappverbin
dung zur unlösbaren gegenseitigen Fixierung einrast
bar ist.
6. Granatengeschoß nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hohlladungs
einlage (44) trompetenförmig ausgebildet ist, d. h.
im Bereich der zentralen Kegelspitze (46) einen klei
nen Öffnungswinkel aufweist, der sich stetig nach
vorne weiter vergrößert.
7. Grantengeschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - der Aufschlagzünder einen verschwenkbaren Detonator träger (60) und eine axial verschiebbare Zündnadel (66) aufweist,
- - der Detonatorträger (60) ein beschleunigungsabhängi ges Sicherungselement und ein drallabhängiges Siche rungselement aufweist,
- - der Detonatorträger (60) mittels eines Bolzens (102) exzentrisch gelagert und durch Fliehkraftwirkung quer zur Geschoßlängsachse verschwenkbar ausgebil det ist,
- - die Zündnadel (66) in einem axial verschiebbaren Zündnadelträger (82) ebenfalls axial verschiebbar angeordnet ist und
- - der Zündnadelträger (82) selbst ein zeitlich nach einander wirkendes beschleunigungs- und drallab hängiges Verriegelungselement aufweist.
8. Granatengeschoß nach Anspruch 1, 2 oder 7, da
durch gekennzeichnet, daß das
beschleunigungsabhängige Sicherungselement des Deto
natorträgers (60) aus einem Rückschießbolzensystem
mit wenigstens zwei Rückschießbolzen (104, 106) und
einer Sperrkugel (112) besteht.
9. Granatengeschoß nach Anspruch 1, 2, 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß das
drallabhängige Sicherungselement des Detonatorträgers
(60) aus einem federbelasteten Sperrglied (72) besteht,
dessen Sperrfunktion unter Fliehkraftwirkung aufheb
10. Granatengeschoß nach Anspruch 1, 2, 7, 8 oder 9, da
durch gekennzeichnet, daß der
verschwenkbare Detonatorträger (60) eine zeitabhängige
Hemmwerkssicherung für den Schwenkvorgang aufweist.
11. Granatengeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß der Detonatorträger (60) ein Unwuchtmasse
teil (70) aus Schwermetall aufweist.
12. Granatengeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die zeitabhängige mechanische Hemmwerks
sicherung ein mit dem Detonatorträger (60) verbundenes
Teilkreis-Segmentzahnrad (68), ein damit in Eingriff
stehendes, an einem Zwischengehäuse (50) befestigtes
Zahnrad (118) und einen ebenfalls an dem Zwischenge
häuse (50) befestigten, mit dem Zahnrad (118) in Ein
griff stehenden Anker bzw. Doppelhebel (120) umfaßt.
13. Granatengeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß der gegen die Kraft einer Feder (100)
axial verschiebbare Zündnadelträger (82) in Ruhestel
lung gegen das Zwischengehäuse (50) abstützbar und in
arretierter Scharfstellung gegen das rückwärtige
innere Geschoßgehäuse (18) abstützbar angeordnet ist.
14. Granatengeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Zündnadelträger (82) als Verriege
lungselemente mehrere Kugeln (84) aufweist, über die
der Zündnadelträger (82) nach Abschuß und Axialver
schiebung durch Dralleinwirkung in Scharfstellung
gegen des Zwischengehäuse (50) arretierbar ist.
15. Granatengeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß am inneren Geschoßgehäuseboden ein nach
vorne weisender Ringvorsprung (90) vorgesehen ist, der
zur Zwangsführung der Kugeln (84) in eine ringförmige
Ausnehmung (88) im Zündnadelträger (82) eingreifbar
ausgebildet ist.
16. Granatengeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Zündnadel (66) bei Zielaufschlag
unabhängig vom Zündnadelträger (82) gegen die Kraft
einer Feder (96) zur Zündung in die Detonatorladung
(116) im eingeschwenkten Detonatorträger (60) axial
verschiebbar im Zündnadelträger (82) angeordnet ist.
17. Granatengeschoß nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Verriegelungskugeln (84) nach Drall
abbau, beispielsweise bei flachem oder weichem Ge
schoßauftreffen, bzw. nach Abbau der Fliehkraftwir
kung über eine Schrägfläche (51) am rückwärtigen
Zwischengehäuse (50) in ihre vorherige Ausgangspo
sition zurückführbar sind, so daß der Zündnadelträger
(82) durch die Kraft der Feder (100) mitsamt der Zünd
nadel (66) zur Zündung in die Detonatorladung (116)
im eingeschwenkten Detonatorträger (60) axial ver
schiebbar ausgebildet ist.
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