DE19848356C2 - Zündnadel für Geschoßzünder mit einer mechanischen Übersetzung - Google Patents
Zündnadel für Geschoßzünder mit einer mechanischen ÜbersetzungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Zündnadel (20) zum mechanischen Zünden eines im Bodenbereich eines Granatgeschosses (10) befindlichen Geschoßzünders. DOLLAR A Bekannte Bodengeschoßzünder, die eine mechanische Zündnadel aufweisen, sind nur für Granatgeschosse (10) mit geringer Fluggeschwindigkeit bzw. Reichweite einsetzbar, da die Raktionszeit der Zündnadel zum Zünden einer Sprengstoffladung (17) bei weiterreichenden Geschossen zu hoch ist. DOLLAR A Die vorliegende Erfindung sieht dagegen vor, die Zündnadel (20) derart zu teilen, daß Mittel (24) eine mechanische Übersetzung zwischen einem hinteren Zündnadelteil (20.2) und einem vorderen Zündnadelteil (20.1) eine beschleunigte Reaktionszeit das Zünden der Sprengstoffladung (17) ermöglichen, wodurch die Ausbildung eines vollen Hohlladungsstrahls erreicht wird. Die Übersetzung erfolgte beispielsweise mit Hilfe von Kugeln (24), die beide Zündnadelteile (20.1, 20.2) zueinander beabstanden und zugleich mechanisch miteinander wirkend verbinden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Zündnadel zum mechanischen Zünden
eines Geschoßzünders nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Zünder bzw. Geschoßzünder haben die Aufgabe, einen Gefechtskopf
oder eine Sprengladung im Ziel bzw. zu einem gewünschten Zeit
punkt zu zünden. Mechanische Zündmechanismen weisen dazu als
sogenanntes Schaltglied eine Anstich- bzw. Zündnadel auf.
Eine Zündnadel ist in der DE 38 35 888 A1 offenbart.
Die Zündnadel ist dabei in einem mechanischen Bodenzünder inte
griert. Durch Stoßenergie beim Zielaufprall eines vor dem Bo
denzünder befindlichen Geschosses mit Hohlladung wird die Zünd
nadel gegen die Kraft einer Zündnadelfeder in bekannter Art und
Weise nach vorne in eine Detonatorladung beschleunigt, wodurch
die Zündung der Detonatorladung ausgelöst wird. Nachteilig ist,
daß die mechanischen Bodenaufschlagzünder nur in Geschossen ge
ringer Auftreffgeschwindigkeit und damit kürzerer Reichweite
eingesetzt werden können, da die Reaktionszeit der Zündnadel
beim Aufprall des Geschosses für die Zündung der Hohlladung zu
groß ist. Ein Einsatz eines mechanischen Zünders als Bodenzün
der in Hohlladungsgeschossen und damit einer höheren Mündungs-
und Fluggeschwindigkeit ist daher nicht möglich. Bei solchen
Hochleistungsgeschossen mit einer sehr kurzen Ansprechzeit der
Zündung wird daher ein elektrischer Bodenzünder verwendet. Die
ser ist jedoch gegenüber einem mechanischen Bodenzünder aufwen
diger und teurer.
Eine Zündnadel der gattungsgemäßen Art ist in der FR 614056 be
schrieben. Der mechanische Aufwand hierbei ist jedoch kompli
ziert.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen einfachen mecha
nischen Zünder darzustellen, der auch bei Geschossen mit höhe
rer Auftreffgeschwindigkeit und damit kürzeren Ansprechzeiten
verwendet werden kann.
Gelöst wird die Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 enthalte
nen Merkmale.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, durch eine Teilung der
Zündnadel des mechanischen Zünders und einer zwischen diesen
Teilen befindlichen mechanischen Übersetzung die Reaktionszeit
zwischen Aufprall und Zündung deutlich zu reduzieren, so daß
auch bei höheren Geschwindigkeiten die Zeit vom Auftreffen des
Geschosses bis zur Zündung ausreichend ist. Die geteilte Zünd
nadel besteht vorzugsweise aus zwei Teilen, die beispielsweise
durch Kugeln, vorzugsweise 3, voneinander beabstandet und mit
einander mechanisch wirkend verbunden sind.
Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthal
ten.
Anhand eines Ausführungsbeispieles mit Zeichnung soll die Er
findung näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Ein Granatgeschoß in Längsschnitt mit oberem
Wirkteil und erfindungsgemäßer Zündnadel;
Fig. 2a Eine vergrößerte Darstellung der Zündnadel aus
Fig. 1 in Sicherungsposition;
Fig. 2b Eine weitere Darstellung der Zündnadel aus Fig. 1
in Zündposition.
In Fig. 1 ist mit der Bezugsziffer 10 ein Granatgeschoß, z. B.
im Kaliber 40 mm bezeichnet, das heckseitig in einer Treibla
dungshülse 11 befestigt ist. Das Granatgeschoß 10 ist dreitei
lig aufgebaut und weist vorne eine besonders ausgebildete
Stand-Off-Haube 12, im mittleren Bereich eine napfförmige Ge
schoßhülle 13 und rückseitig ein Zündergehäuse 14 auf, das die
erfindungsgemäße Zündnadel 20 beinhaltet.
Zur Beschleunigung des Granatgeschosses 10 ist zentral im Boden
der Treibladungshülse 11 eine Ausnehmung 15 zur Aufnahme von
Treibladungspulver 16 vorgesehen.
Das Geschoßvorderteil als Wirkteil weist neben der vorfragmen
tierten Geschoßhülle 13 eine Sprengstoffladung 17, eine Hohlla
dungseinlage 18 und die vordere Stand-Off-Haube 12 auf. Zur Er
höhung der Wirkung im Ziel ist die Hohlladungseinlage 18 in
vorteilhafter Weise trompetenförmig ausgebildet, d. h. im Be
reich der zentralen Kegelspitze 19 ist der Öffnungswinkel
klein, der nach vorne hin dann stetig größer ausgebildet ist.
Zur Gewährleistung eines Mindestabstandes (Stand-Off) der Hohl
ladungseinlage 18 von einer zielseitigen Panzerplatte (nicht
dargestellt) und zur sicheren Abstützung der Hohlladungseinlage
18 und der Sprengstoffladung 17 weist auch die Stand-Off-Haube
12 zumindest innen eine besondere abgestufte Form auf. Dadurch
kann eine Deformation der Stand-Off-Haube 12 nur im vorderen
kugelkalottenförmigen Teil auftreten, so daß durch den formbe
ständigen hinteren im wesentlichen zylindrischen Teil der
Stand-Off-Haube 12 immer der Mindestzündabstand zur optimalen
Strahlausbildung der Hohlladungseinlage 18 gegeben ist.
Im hinteren Zündergehäuse 14 ist die erfindungsgemäße Zündnadel
20 untergebracht, die anhand der nachfolgenden Fig. 2a und
2b ausführlich beschrieben und erläutert wird.
Die erfindungsgemäße Zündnadel 20 besteht vorzugsweise aus ei
nem vorderen Zündnadelteil 20.1 und einem davon getrennten
hinteren Zündnadelteil 20.2, wobei beide Zündnadelteile 20.1;
20.2 in einem Zündnadelgehäuse 21 mit Bohrung 22 mechanisch ge
halten und in diesem geführt werden. Beide Zündnadelteile 20.1,
20.2 sind vorzugsweise zylinderförmig und durch mechanische
Mittel 24, beispielsweise Kugeln, im Zündnadelgehäuse 21 zuein
ander beabstandet. Das vordere Zündnadelteil 20.1 weist neben
einer Zündnadelspitze 20.11 einen Führungsbereich 20.12 auf, an
dem sich ein Sockelbereich 20.13 anschließt. Um den Führungsbe
reich 20.12 ist eine Zündnadelfeder 23 angebracht, die einer
seits auf den Sockelbereich 20.13 an den Bund des Sockelberei
ches 20.13 anliegt und andererseits von einem Vorsprung 21.1
des Zündnadelgehäuses 21 gehalten wird. In den Sockelbereich
20.13 sind 3 Schrägen eingebracht, die in der Verlängerung ei
nen gedachten Spitzenwinkel β bilden. An diesen Schrägen lie
gen vorzugsweise 3 Kugeln 24 an, die gleichmäßig zueinander
verteilt zwischen den Zündnadelteilen 20.1 und 20.2. angeordnet
sind. Das hintere Zündnadelteil 20.2 weist vorzugsweise einen
größeren Außendurchmesser als das vordere Zündnadelteil 20.1
auf. Bedingt durch die neuartige Gestaltung der Zündnadel 20
weist die Bohrung 22 im Bereich zwischen dem hinteren Zündna
delteil 20.2 und dem vorderen Zündnadelteil 20.1, d. h. in dem
Bereich, in dem die Kugeln 24 angeordnet sind, vorzugsweise
mittig im Zündnadelgehäuse 21, eine einen gedachten Gehäusespitzenwin
kel α einschließende gleichmäßige trichterförmige Verjüngung
21.2 im Zündnadelgehäuse 21 auf. Die Länge der gleichfalls 3
Schrägen der Verjüngung 21.2 ist dabei abhängig von der Länge
der 3 Schrägen des Kegelstumpfes des Sockelbereiches 20.13 der
vorderen Zündnadel 20.1. Eine weitere Querschnittsverengung der
Bohrung 22 befindet sich im Bereich der Zündnadelspitze 20.11,
wodurch der notwendige Vorsprung 21.1 im Zündnadelgehäuse 21
definiert wird, gegen den die Zündnadelfeder 23 gedrückt wird.
Beim Aufprall des Granatgeschosses 10 auf das gewünschte Ziel
wird durch die Trägheitskraft das hintere Zündnadelteil 20.2
gegen die Kugeln 24 gedrückt, die sich dann mit dem hinteren
Zündnadelteil 20.2 in Richtung vorderes Zündnadelteil 20.1 be
wegen (siehe Fig. 2b). Die Kugeln 24 laufen dabei an der Schrä
ge der Verjüngung 21.2 entlang und drücken den Sockelbereich
20.13 entlang der 3 Schrägen und damit den vorderen Zündnadel
teil 20.1 gegen die Kraft der Zündnadelfeder 23 heraus. Durch
die Kugeln 24 erfolgt eine mechanische Übersetzung, wodurch die
Zündungs- bzw. Reaktionszeit der Zündnadel 20 beeinflußt wird.
Das vordere Zündnadelteil 20.1 mit Zündnadelspitze 20.11 wird
dabei beschleunigt und in eine Detonatorladung (nicht darge
stellt) in bekannter Art und Weise gedrückt. Die Zündnadelspit
ze 20.11 löst dabei die Zündung der Detonatorladung aus. Die
Bildung eines ungestörten Hochladungsstrahls und eine optimale
Splitterwirkung erfolgt in bekannter Art und Weise. Dabei wird
die Sprengstoffladung 17 angezündet, wodurch diese die Kupfer
teilchen der Hohladungseinlage 18 beschleunigt. Diese bauen in
bekannter Art und Weise einen sogenannten Hohlladungsstachel
auf, der in das Ziel eindringt und damit den Durchschlag be
wirkt.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß bei der Wahl der Winkel
α = β = 90° ein Übersetzungsverhältnis von 1 zu 1,58 erreicht
wird, wodurch eine sichere und schnelle Zündung gewährleistet
wird. D. h. bei einem 1 mm Verstellweg des hinteren Zündnadel
teils 20.2 wird das vordere Zündnadelteil 20.1 in derselben Re
aktionszeit um 1,58 mm bewegt. Es ist aber auch möglich, die
Winkel α und β in einem Winkelbereich zwischen 80° bzw. 120° zu
gestalten, wobei zu beachten ist, daß ein größerer Winkel (grö
ßer 90°) eine größere Übersetzung und ein flacher Winkel (klei
ner 90°) eine kleine Übersetzung bewirken. Kleine Übersetzungen
haben den Vorteil, daß eine sichere Zündung gewährleistet wird,
jedoch liegt der Nachteil in einer längeren Reaktionszeit, um
gekehrt gilt dies für große Übersetzungen.
Mit der erfindungsgemäßen Zündnadel 20 ist es möglich, mechani
sche Bodenzünder in schnelleren und damit weiterreichenden
Hohlladungs-Granatgeschossen 10 zu verwenden.
Im Rahmen des erfinderischen Gedankens sind auch Änderungen
möglich. So kann die Zündnadel 20 drei- und mehrgeteilt sein,
wenn eine noch schnellere Reaktionszeit notwendig ist. Dement
sprechend sind dann weitere Kugeln 24 notwendig, die zwischen
den einzelnen Zündnadelteilen angeordnet werden.
Auch kann die geteilte Zündnadel 20 direkt ohne Zündnadelgehäu
se 21 im Geschoßzünder integriert sein.
Die Zündnadelteile 20.1 und 20.2 können auch mehreckig sein.
Das Zündnadelgehäuse 21 weist dann keine Bohrung auf, sondern
eine den Zündnadelteilen 20.1 und 20.2 angepaßte Innenform.
10
Granatgeschoß
11
Treibladungshülse
12
Haube
13
Geschoßhülle
14
Zündergehäuse
15
Ausnehmung
16
Treibladungspulver
17
Sprengstoffladung
18
Hohlladungseinlage
19
Kegelspitze
20
Zündnadel
20.1
vorderes Zündnadelteil
20.11
Zündnadelspitze
20.12
Führungsbereich
20.13
Sockelbereich
20.2
hinteres Zündnadelteil
21
Zündnadelgehäuse
21.1
Vorsprung
21.2
Verjüngung
22
Bohrung
23
Zündnadelfeder
24
mechanische Mittel
Claims (7)
1. Zündnadel zum mechanischen Zünden eines Geschoßzünders, der
im Bodenbereich eines Geschosses angeordnet ist, wobei die
Zündnadel in einem Zündnadelgehäuse mechanisch geführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Zündnadel (20) geteilt ist, wobei ein vorderes Zündnadelteil (20.1) einen kleineren Außendurchmesser als ein hinteres Zündnadelteil (20.2) aufweist,
- - zwischen beiden Zündnadelteilen (20.1; 20.2) mechanische Mittel (24) angeordnet sind, wodurch die Zündnadelteile (20.1, 20.2) mechanisch voneinander getrennt und beabstandet werden,
- - die mechanischen Mittel (24) an Schrägen einer trichterförmigen Verjüngung (21.2) des Zündnadelgehäuses (21) anliegen,
- - wodurch beim Aufprall des Geschosses das hintere Zündnadelteil (20.2) die mechanischen Mittel (24) an den Schrägen der Verjüngung (21.2) entlang bewegt, so daß das vordere Zündnadelteil (20.1) gegen eine Kraft einer Zündnadelfeder (23) am vorderen Zündnadelteil (20.1) schneller bewegt wird, als das hintere Zündnadelteil (20.2).
2. Zündnadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zündnadelgehäuse (21) eine Bohrung (22) aufweist, die
Zündnadelteile (20.1; 20.2) eine zylindrische Form
besitzen,
- in die Bohrung (22) die trichterförmige Verjüngung (21.2)
eingebracht ist, wobei die Schrägen der Verjüngung (21.2)
einen gedachten Gehäusespitzenwinkel (α) einschließen,
- - die Bohrung (22) im Bereich des vorderen Zündnadelteils (20.1) eine weitere Querschnittsverengung besitzt, wodurch im Zündnadelgehäuse (21) ein Vorsprung (21.1) gebildet wird, auf dem sich die Zündnadelfeder (23) nach vorne hin abstützt.
3. Zündnadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere Zündnadelteil (20.1) an seinem vorderen
Ende eine Zündnadelspitze (20.11) besitzt sowie am hinteren
Ende Schrägen mit einem gedachten Spitzenwinkel (β), wobei
die mechanischen Mittel (24) Kugeln sind, die zwischen
den Zündnadelteilen (20.1; 20.2) an diesen Schrägen
anliegen.
4. Zündnadel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehäusespitzenwinkel (α) sowie der Spitzenwinkel (β) einen
Winkelbereich von 80° bis 120° besitzen.
5. Zündnadel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehäusespitzenwinkel (α) sowie der Spitzenwinkel (β) einen
Winkel von 90° aufweisen.
6. Zündnadel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die geteilte Zündnadel (20) drei- oder
mehrteilig ausgeführt ist.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: RHEINMETALL WAFFE MUNITION GMBH, 40880 RATINGEN, D |
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