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Hohlladung Zusatz zum Patent . ... .,. (Patentanmeldung P 19 46 990.0)
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hohlladung mit einer Sprengladung, deren Ausnehmung
mit einer Auskleidung versehen ist, wobei zur Unterdrückung bzw. Verhinderung eines
bei ungewollter ZUndung der Hohlladung wirksamen Stachels die Auskleidung bis zum
Gefechtseinsatz der Hohlladung in einem entsprechend freien Abstand über der Ausnehmung
der Sprengladung gehalten bleibt, der beim Einsatz der Hohlladung (vor, während
oder unmittelbar nach Abschuß derselben
) aufgehoben wird, nach
Patent . ... ... (Patentanmeldung P 19 46 990.0).
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Gemäß dem Hauptpatent wird davon ausgegangen, daß auch bei Hohlladungen,
deren große Durchschlagsleistung gegenüber Panzerstahl bekannt ist, die Möglichkeit
einer ungewollten ZUndung besteht. Im Hinblick darauf liegt eine besondere Gefahr
bei gemeinsamer Lagerung vieler Hohlladungen vor, da der Stachel einer Hohlladung
in verhältnismäßig großer Entfernung, bei der die Hohlladung gegenüber Panzerstahl
bereits unwirksam wird, noch eine hohe Initiierwirkung gegenüber Sprengkörpern und
Zündwirkung gegenüber Pulver hat und dabei die übrigen mitgelagerten Hohlladungen
ebenfalls zur Detonation bringt.
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Dies unter allen Umständen, insbesondere mit einfachen Mitteln, zu
vermeiden, ist Aufgabe des Hauptpatents.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, in Weiterentwicklung
der Maßnahme nach dem Hauptpatent eine Steigerung der dort angestrebten Wirkung
zur Unterdrückung bzw. Ausschaltung des Stachels bei ungewollt er Zündung der Hohlladung
zu erreichen.
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Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß die Auskleidung
mit ihrer Längsachse in bezug auf die HohlladungslNngsachse parallel versetzt ist
und/oder die Längsachse der Ausldeidung zur Hohliadungslängsachse ä,eneigt verläuft,
wobei sich beide Längsachsen entweder schneiden oder kreuzen. Die besondere Wirkung
hinsichtlich der Unterdrückung bzw. Zerstörung des Hohlladungsstachels hat ihre
Ursache in dem Umstand, daß bei Parallelversetzung und Schräganordnung der Auskleidung
durch deren unsymretrische Belastung von seiten des Sprengstoffdrucks kein
Hohlladungsstachel
deswegen entstehen kann, weil dessen Ausbildung auf die Symmetrie des Kollapspunktes
in den Ringzonen der Auskleidung angewiesen ist.
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Nach dem Hauptpatent wird die Auskleidung in ihrer vorderen Stellweg
(im freien Abstand über der Ausnehmung) durch im Gehäuse radial geführte Keile verriegelt
und in.
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axialer Richtung zur Ausnehmung hin unter Federvorspannung gehalten,
wobei die Verriegelung vor dem, beim oder unmittelbar nach dem Abschuß der Hohlladung
aufgehoben wird.
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In Ausgestaltung der Erfindung wird hierzu vosgeschlagen, die über
den Umfang verteilten Keile entsprechend dem unterschiedlichen Abstand der Auskleidung
von der Wand der Ausnehmung mit verschiedenen Längen auszuführen. Dabei sind die
Keile in bezug auf die Geschoßlänge zweckmäßig auf gleicher Höhe angeordnet.
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In Ausgestaltung der Erfindung besteht eine weitere Möglichkeit darin,
die über den Umfang verteilten Keile bezüglich der Geschoßlänge entsprechend der
Neigung bzw. Schrägstellung der Auskleidung in verschiedenen Höhen anzuordnen, so
daß die Auskleidung im Bereich ihrer Basis jeweils von den einzelnen Keilen fixiert
werden kann.
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bin Weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, bei paralleler Versetzung
der Auskleidung diese mit ihrer gegenüber dem Durchmesser der Sprengladung verkleinerten
Basis-in einer schiefen zylindrischen Bahn, die im Gehäuse oder in einem fest mit
dem Gehäuse verbundenen Einsatz stück vorgesehen ist, zu führen, wobei diese schiefe
Führungsbahn so gerichtet ist, daß die Auskleidung, insbesondere durch Federkraft
angetrieben, zum Zwecke des Gefechtseinsatzes auf ihren fo.nr.schlüssigen Sitz in
der Ausnehmung gelangt. Bei Verwendung von Federn zur Zustellung derAuskleidung
wird
die Anordnung der Federn im Rahmen der Erfindung so getroffen, daß ihre Längsachsen
parallel zur schiefen Führungsbahn verlaufen, so daß Verklemmungen der Auskleidung
innerhalb der schiefen Führungsbahn vermieden werden.
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Zur Bestimmung bzw. Fixierung der gewollten Schrägstellung der Auskleidung
ist nach einem weiteren Merkmal der Erz in dung im Gehäuse eine zur Geschoßlängsachse
geneigte Ringschulter oder ein mit dem Gehäuse fest verbundener Einsatzring mit
zur Ausnehmung hin zeigender geneigter Stirnseite vorgesehen.
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Ein weiteres Merknial der Erfindung ist darin zu sehen, daß im Bereich
der Keile zur radialen Abstützung derselben auf dem Gehäuse ein Sperring drehbar
angeordnet ist, der mit über seinen Umfang verteilten, der Anzahl der Keile entsprechenden
Durchtrittsöffnungen versehen ist, die beim Einsatz der Hohlladung (vor, während
oder unmittelbar nach Abschuß derselben) mit den Keilen in Deckung gebracht werden.
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Im Zusammenhang mit der Verwendung eines sochen Sperrings besteht
ne weitere Möglichkeit darin, außen am Gehäuse eine ringförmige Ausnehmung mit einer
solchen axialen Länge vorzusehen, die ein axiales Verschieben des Sperrrings bis
zur Freigabe der Keile erlaubt.
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Schließlich ist im Rahmen der Erfindung unmittelbar vor der Ausnehmung
eine an der Innenseite des Gehäuses befindliche Ringnut vorgesehen, in die eine
Ringfeder zum Festspreizen der Auskleidung auf ihrem Sitz in der Ausnehmung eingesetzt
ist.
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In der Zeichnung sind Aus führungs beispiele der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen Fig. 1 einen Teil eines Hohlladungsgesehosses im Längsschnitt
mit parallel versetzter Auskleidung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein Hohlladungsgeschoß
mit geneigter Anordnung der Auskleidung, Fig. Da eine Anordnung und Fixierung der
Auskleidung in ihrer vorderen Stellung zur Unterdrückung des Hohlladungsstachels,
dazu-Fig. Db mit der Auskleidung-in ihrer hinteren Gefechtseinsatzstellung, Fig.
4 eine weitere Variante zur Fixierung der Auskleidung in ihrer vorderen Stellung
und Sperrung. der.
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Haltekeile- und Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig.
4.
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Wie die Fig. 2 ganz allgemein zeigt, besteht die Hohlladung im wesentlichen
aus einer Sprengladung 1 mit einer z.B. in charakteristischer Weise kegelig geformten
Ausnehmung la, die mit einer metallischen Auskleidung 2 belegt ist, welche in Verbindung
mit der Detonationswirkung der Sprengladung 1 für das ---Zustandekommen des sogenannten
Hohlw ladungsstachels verantwortlich ist, Vorne am Gehäuse 3 der Hohlladung ist
ein Abstandsrohr 4 mit einem an dessen Spitze befindlichen Aufschlagzünder bzw.
kufschlagschalter 5 vorgesehen, der dazu dient, beim Auftreffen der Hohlladung am
Ziel den ZUndstromkreis sohsf zu machen. Das Abstandsrohr 4 hat die Aufgabe, die
Hohlladung bereits in einem ganz bestimmten Abstand vor dem Ziel zur Detonation
zu
bringen, da die Ausbildung eines Hohlladungsstachels optimaler Wirkung neben anderen
Faktoren von einem solchen Abstand abhängig ist.
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Die am Boden der Hohlladung vorgesehene Zündkette besteht aus einer
elektrisch zündfähigen Zündpille 6a, einem Flamlnendetonator öb, der in einem federbelasteten
Sicherungsschieber 7 eingebaut ist, welcher sich gerade in Sicherungsstellung befindet,
und aus einer Verstärkerladung 8.
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Zur Unterdrückung eines bei ungewollter Zündung wirksamen Hohlladungsstachels
verbleibt die Auskleiden 2 bis zum Einsatz der Hohlladung in einem entsprechend
freien Abstand f über der Ausnehmung la der Sprengladung 1. Auf die besondere schräge
Anordnung der Auskleidung 2 wird weiter unten noch eingegangen.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist in Sicherungsstellung die Auskleidung
2, deren Basisdurchmesser in diesem Fall kleiner ist als der Außendurchmesser der
Sprengladung 1, mit ihrer Längsachse x in bezug auf die Längsachse y der Hohlladung
parallel versetzt angeordnet. Die Verriegelung der Auskleidung 2 erfolgt in dieser
Stellung durch über den Umfang verteilte, im Gehäuse 3 radial geführte Keile 111,
die entsprechend dem unterschiedlichen Abstand der Auskleidung 2 von der Ausnehmung
la verschiedene Längen aufweisen. Die Auskleidung 2 ist mit ihrer Basis 2a in einer
schiefzylindrischen Bahn 14 geführt und steht unter der Vorspannung von Schraubenfedern
110, deren Längsachsen parallel zur Führungsbahn 14 gerichtet sind. Diese ist an
der Innenseite eines Einsatzstückes 15 vorgesehen, in dem gleichzeitig die Federn
110 in Sacklochbohrungen eingesetzt sind. Die Abstützung bzw. Sperrung der Keile
111 in radialer Richtung nach außen erfolgt im verpackten Zustand
des
Geschosses auf deren Verpackung 13. Beim Abschuß des Geschosses, nch dem dieses
die Verpackung 13 verlassen hat, fällt die vorerwähnte Abstützung der Keile 111
weg, die dann von der Auskleidung 2, welche durch die Federn 110 auf ihren Sitz
in der Ausnehmung la befördert wird, nach außen geschoben werden.
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Gemäß Fig. 2 ist die Auskleidung 2 mit ihrer-- Längsachse x seitlich
verschoben und dabei gleichzeitig geneigt angeordnet. Die Längsachsen x'und y schneiden
sich also. Es besteht Jedoch durchaus auch die Möglichkeit, .die Auskleidung 2 so
anzuordnen, daß sich die Achsen x und y kreuzen, und sar entweder parallel kreuzen
oder windschief kreuzen.
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Die Basis 2a der Auskleidung 2 stützt sich auf einer gegenüber der
Geschoßlängsachse y geneigten Abstufung 16 des Geschosses 3 ab.
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Die Fixierung bzw. Verriegelung der Auskleidung 2 in der vorderen
Stellung erfolgt, wie die Fig. 3a zeigt, wiederum durch im Gehäuse 3 radial geführte
Keile 211, die durch Federn 12 vorgespannt sind, welche sich andererseits gegen
die Verpackung 13 abstützen. Beim Abschuß des Geschosses, nach dem dieses die Verpackung
13 verlassen hat (Fig. 3b), fällt wiederum die vorerwähnte Abstützung der Federn
12 weg, so daß die Keile 211 die Auskleidung 2 freigeben und diese von axial gerichteten
Federn 210, welche in Sacklochbohrungen des Gehäuses 3 sitzen, auf die Ausnehmung
la gedrückt werden kann. In dieser hinteren Stellung (Gew fechtsstellung) wird die
Basis 2a der Auskleidung von einer entsprechend geformten Ringfeder 17 festgespreizt,
die in einer Ringnut 18 des Gehäuses 3 eingesetzt ist.
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Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich, ist außen am-Gehäuse3 im Bereich
von Keilen 311 eine ringförmige Ausnehmung 19 vorgesehen, in der ein Sperring 20
drehbar gelagert
ist, der Durchtrittsöffnungen 21 für die Keile
311 aufweist, die zur Auflage der Auskleidung 2 in ihrer vorderen Stellung dienen.
In axialer Richtung nach vorn liegt die Basis 2a der Auskleidung 2 an einem Stützring
22 mit einer zur Ausnehmung la hin zeigenden schrägen Fläche 22a an. Zum Gefechtseinsatz
wird der Sperring 20 von Hand in eine solche Stellung gedreht, daß die Ausnehmungen
21 deckungsgleich mit den Keilen 20 liegen. Zu diesem Zweck sind am Sperring 20
Anschlagstifte 20a und 20b vorgesehen, wobei der erstere (20a) in Drehrichtung am
nächsten Keil 311 anschlägt, wodurch die Durchtrittsöffnungen 21 in Deckung mit
den Keilen 311 gelangen, während der Anschlagstift 20b eine Drehung des Sperringes
20 in Gegenrichtung verhindert. Bei einem Geschoß, das mit Drall abgefeuert wird,
kann dieser auch zur automatischen Verdrehung des Sperringes 20 gegenüber dem Gehäuse
3 ausgenutzt werden, da hierbei der auf dem Gehäuse 3 drehbar gelagerte Sperring
20 durch seine eigene Massenträgheit gegenüber dem Gehäuse 3 so lange zurückbleibt,
bis er mit seinem Stift 20a am Keil 311 anschlägt und dann in Richtung des Dralles
mitgenommen wird, wobei die Keile 311 von der Auskleidung 2 dadurch radial nach
außen gestoßen werden, weil diese beim Abschuß der eigenen hinten Trägheitskraft
in axialer Richtung nach/unterworfen ist, wodurch sie auf ihren Sitz in der Ausnehmung
la gelangt.
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Patentansprüche: