<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung bei einer Granate, die mit Hilfe einer Treibladung aus einem Rohr abschiessbar ist, und die einen aus einem Detonator und einer Zündnadel bestehenden Aufschlagzünder, sowie eine durch den Detonator zündbare Füllung, insbesondere eine Sprengladung aufweist, die im Granatkörperoberteil die Hülse umgibt, wobei der Detonator, der in einer sich im Granatkörper mittig erstreckenden Hülse axial verschiebbar ist, durch Verriegelungselemente in der inaktiven Stellung der Granate im Granatkörperunterteil gehalten, nach dem Abschuss freigegeben wird, und beim Aufprall am Zielobjekt auf der im Granatkörperoberteil fest angeordneten Zündnadel aufschlägt.
Eine derartige Granate ist beispielsweise aus der DE-OS 3112191 bekannt. Bei dieser ist die Detonatorladung gegen die Kraft einer Rückhaltefeder axial verschiebbar in der Hülse angeordnet und durch Verriegelungskugeln in der inaktiven Stellung gehalten, die im unteren Bereich der Hülse in Durchbrechungen ihrer Wandung eingesetzt und in eine Rille des Detonators eingerastet sind. Die Kugeln wirken mit einer federbelasteten Gleithülse zusammen, die an der Aussenseite des unteren Bereiches der Hülse axial verschiebbar ist. Nach dem Abschuss wandert die Gleithülse unter Einwirkung der Druckfeder in eine vordere Position, in der sie Kugeln freigibt, die aus der Rille ausrasten und den Detonator entriegeln. Beim Aufprall am Zielobjekt wird der Detonator in der Hülse nach vorne getrieben und schlägt auf die Zündnadel.
Der Aufschlagzünder ist im Mittelteil der Granate angeordnet, wobei der Ver- bzw. Entriegelungsmechanismus in einem Gehäuse angeordnet ist, aus dem die Hülse mit wesentlich geringerem Durchmesser nach vorne vorsteht. Der vorstehende Teil, der den Detonator aufnehmenden Hülse ist im Granatkörper von der Sprengladung umgeben, während das einen grösseren Durchmesser aufweisende Gehäuse des Riegelmechanismus den anschliessenden Teil des Granatkörpers ausfüllt, so dass es nicht vom Sprengstoff umgeben ist.
Die US-PS Nr. 1, 900, 790 beschreibt ebenfalls Granaten mit Aufschlagzündern, wobei in einer Ausführung sowohl ein Zündhütchen als auch die Zündnadel axial in einer Hülse verschiebbar sind, die an der Spitze der Granate in den Granatkörper eingesetzt ist. Das Zündhütchen ist ebenfalls kugelverriegelt, wird durch den Abschuss entriegelt und wandert während des Fluges in eine vordere Endstellung, worauf durch den Aufprall die Zündnadel in das Zündhütchen eingeschlagen wird. Das Zündhütchen zündet die in axialer Verlängerung dahinter angeordnete Detonatorladung, die in ein in den Granatkörper ragendes topfförmiges dünnwandiges Gehäuse eingesetzt ist. Dabei ist der von der Detonatorladung ausgefüllte Teil des topfförmigen Gehäuses vollständig von der Sprengladung umgeben.
Da die Fertigung derartiger Granaten in grossen Stückzahlen für eine einmalige Verwendung erfolgt, und daher auch möglichst billig sein soll, werden immer wieder Detonatoren erzeugt, die fehlerhaft gefertigt sind, so dass deren Zündung ungewollt bereits bei Erschütterungen während des Transportes oder beim Abschuss erfolgen kann. Zur Erhöhung der Sicherheit sollte daher die Detonationsübertragung vom fehlerhaften gezündeten Detonator zur Granatenfüllung in der inaktiven Stellung vermieden werden.
Im Falle der eingangs genannten Granate der DE-OS 3112191 ist eine derartige Detonatorsicherheit beschränkt gegeben, da der Detonator in der inaktiven Stellung im Gehäuse des Riegelmechanismus angeordnet ist, das nicht vom Sprengstoff umschlossen ist. Im Falle der Granate der US-PS Nr. 1, 900, 790 in der der Detonator vom Sprengstoff umschlossen ist, wird die Sprengladung bei einem ungewollt zündenden Detonator unweigerlich gezündet. Anderseits ist es aus Gründen der kompakten Bauweise bzw. der Vergrösserung der Füllung günstig, wenn der Aufschlagzünder völlig von der Granatenfüllung umgeben ist.
Die Aufgabe der Erfindung liegt nun darin, eine Granate der eingangs genannten Art mit einem im Inneren des Granatenkörpers vorgesehenen Aufschlagzünder und mit einem in einer Hülse verschiebbaren Detonator so auszubilden, dass bei kompakter Bauweise und grösstmöglicher Füllungmenge die Detonationsübertragung vom in der inaktiven Stellung unkontrolliert gezündeten Detonator auf die Füllung ausgeschlossen ist.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass jener Bereich der Hülse, in dem in verriegelter Stellung der verschiebbare Detonator angeordnet ist, eine verstärkte Wandung aufweist, die die über die gesamte Länge des Aufschlagzünders sich erstreckende Füllung gegen Detonationswellen abschirmt.
<Desc/Clms Page number 2>
Durch die Verstärkung der Hülsenwandung, die so bemessen ist, dass die Detonationsübertragung zur Granatenfüllung nicht möglich ist und sich nach Art der Detonatorladung richtet, wird eine grösstmögliche Sicherheit bei ungewollt frühzeitig zündendem Detonator erreicht. Es ist damit auch sowohl beim Transport als auch den Abschussvorbereitungen eine ungezwungene Handhabung der Granaten möglich, da die Unfallgefahr ausgeschaltet ist. Der verstärkte Bereich überragt dabei die Detonatorladung zumindest in einem ebenfalls von der Art der Detonatorladung abhängigen Ausmass, um auch alle schräg nach oben sich ausbreitenden Detonationswellen abzuschirmen, die die Hülse noch durchdringen können.
In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die verstärkte Wandung der Hülse durch einen vom Boden des Granatkörperunterteils nach innen zwischen die Füllung und die Hülse sich erstreckenden Rohrstutzen gebildet ist. Der Rohrstutzen kann dabei insbesondere einstückig mit dem Boden des Granatkörperunterteils ausgebildet sein.
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Zeichnungen in zwei Ausführungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Die Fig. 1 und 2 zeigen Längsschnitte durch die beiden Ausführungsbeispiele, jeweils in der inaktiven, verriegelten Stellung des Detonators.
Eine erfindungsgemässe Granate, insbesondere Sprenggranate, weist einen Granatkörperunterteil --3-- und einen aufgesetzten Granatkörperoberteil --4-- auf. Der Granatkörperunterteil --3--
EMI2.1
--1-- eingesetzt,oberteils --4-- erstreckt. Den vorderen Abschluss der Hülse --9-- stellt ein fester Aufschlagzünderteil --10-- dar, der mit einer in die Hülse --9-- ragenden Zündnadel --24-- versehen ist.
Im Gleitführungsring --5-- ist ein Gleitstück --6-- axial verschiebbar gelagert, das eine Bohrung --29-- und eine vergrösserte Bodenplatte --26-- aufweist. Die Bodenplatte --26-- ist an einer in der Öffnung des Granatkörperunterteils --3-- eingesetzten Membran --7--, insbesondere einer verformbar-en Kupferscheibe befestigt, beispielsweise vernietet, die durch eine Platte --8-fixiert ist. In die Bohrung des Gleitstückes --6-- ist ein Verriegelungszapfen --17-- des verschiebbaren Detonators --13-- eingesetzt. In der Wandung des Gleitstückes --6-- sind Durchbrechungen --21-- vorgesehen, in denen Kugeln als Verriegelungselemente --20-- liegen, die in eine Rille --30-- des Verriegelungszapfens --17-- eingreifen und den verschiebbaren Detonator --13-- axial sperren.
Oberhalb bzw. vor der Ringschulter --27-- ist in den Gleitführungsring --5-- bzw. das Ende der Hülse --9-- ein Ausweichringraum --22-- eingelassen, der nach dem Abschuss der Granate zur Aufnahme der Verriegelungselemente --20-- dient. Der Verriegelungszapfen --17-- ist an einem zylindrischen Tragkörper --28-- angeordnet, der von einem Führungsstift --16-- radial durchsetzt ist. Der Führungsstift --16-- steht beidseitig aus dem Tragkörper - vor und greift in je eine Spur einer Führungsbahn --14-- ein, die eine in die Innenseite der Hülse --9-- eingearbeitete Nut bildet. Die Führungsbahn --14-- weist zumindest eine, vorzugsweise mehrere Schikanen --15-- auf.
Mit Abstand zur Detonatorladung --11-- ist eine dünne, die Öffnung --12-- überdeckende Membran --33-- vorgesehen, die beim Aufprall von der Zündnadel --24-- durchstossen wird. Für den Abschuss der Granate wird die Treibladung --2-im Abschussrohr-l-gezündet. Die Treibgase treten durch die Kanäle --31-- in den Raum --32--
EMI2.2
in seine vordere Endstellung verschiebt, und den verschiebbaren Detonator --13-- freigibt. Mit zunehmender Abmessung der Granate wandert der dem Luftwiderstand nicht ausgesetzte Detonator - nach vorne, wobei er durch die Schikanen --15-- so gebremst wird, dass die Annäherung langsam erfolgt.
Mit der Anlage der Zündnadel --24-- an der die Öffnung --12-- überdeckenden Membran --33--, beispielsweise einer Kunststoff- oder Papierscheibe, ist die Wanderung des verschiebbaren Aufschlagzünderteils --13-- beendet und die aktive Stellung erreicht. Beim Aufprall auf das Zielobjekt wird die Zündnadel --24-- die Membran --33-- durchstossen und schlagartig in den Detonator eindringen. Die gezündete Detonatorladung --11-- bringt anschliessend die Fül-
<Desc/Clms Page number 3>
lung --19--, im Ausführungsbeispiel eine Sprengladung, zur Zündung, die unter Zerstörung der Granate die eingeschlossenen Splitter --18-- ausstreut.
Zur Erhöhung der Transport- und Abschusssicherheit ist die Wandung --34-- der Hülse --9-- im Bereich bis oberhalb der Detonatorladung --11-- verstärkt. Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 ist als Verstärkung der Hülsenwandung ein Rohrstutzen vorgesehen, der einstückig mit dem Granatkörperunterteil --3-- ausgebildet in das Innere des Granatenkörpers hochsteht. Gemäss Fig.
2 bildet der Rohrstutzen eine Verlängerung des Gleitführungsringes --5--. In beiden Fällen umschliesst der Rohrstutzen die Hülse --9--, soweit, dass die Füllung --19-- bei einer fehlerhaften Frühzündung des Detonators --13-- gegen eine Detonationsübertragung abgeschirmt ist, wobei auch schräg nach oben sich ausbreitende Detonationswellen noch erfasst werden, wie die in den Zeichnungen dargestellten strichlierten Ausbreitungsstrahlen --35-- zeigen. Darüber hinaus treffen die Detonationswellen in einem so kleinen Winkel auf, dass sie durch die Hülse --9-- selbst abgeschirmt werden.
Erst mit der Wanderung des Detonators --13-- zum vorderen Ende der Hülse --9-- wäh-
EMI3.1
--11-- ausnator --13-- die Füllung zünden kann.
Die erfindungsgemässe Granate ist als Splittergranate dargestellt. Sie kann jedoch auch eine splitterfreie Sprenggranate oder eine mit Kampfstoff, wie Tränengas, Brandsätzen usw. gefüllte Granate sein, die durch den Aufschlagzünder freigesetzt werden.