DE1155695B - Aufschlagzuender fuer Raketen - Google Patents
Aufschlagzuender fuer RaketenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Aufschlagzünder für Raketen mit einem in der Sicherungsstellung durch
eine Sicherungsvorrichtung verriegelten Schlagbolzen, wobei die Sicherungsvorrichtung durch ein Entsicherungselement
gesteuert wird, das im Zündergehäuse unter dem Einfluß der Trägheit gegen eine Feder
zwischen einer Sicherungsstellung und einer Entsicherungsstellung gegenüber dem Schlagbolzen längsbeweglich
ist, und mit einem Schlagelement, das beim Aufschlag auf das Ziel aufschlägt und dabei die
Zündung bewirkend auf den Schlagbolzen einwirkt.
Zünder dieser Art werden im allgemeinen geschärft, während die Rakete durch das Abschußrohr
läuft und Trägheitskräfte auf das Entsicherungselement einwirken. Bei einem bekannten Aufschlagzünder
dieser Art sind zwei koaxiale Kolben übereinander am Schlagbolzen angeordnet, von denen der
äußere durch eine Kugel gegen Längsbewegung im Gehäuse des Aufschlagzünders gesichert ist. Als Entsicherungselement
ist der innere Kolben ausgebildet, der auf dem Schlagbolzen längsbeweglich ist. Wird
beim Abfeuern eine rückwärts gerichtete Trägheitskraft auf das Entsicherungselement ausgeübt, dann
gleitet dieses gegen die Kraftwirkung einer Feder auf dem Schlagbolzen zurück, wodurch die Sicherungskugel Platz findet, aus ihrer Sicherungsstellung auszuweichen.
Der äußere Kolben wird dadurch in dem Zündergehäuse längsbeweglich. Er wird anschließend
zusammen mit dem Schlagbolzen durch die Kraft der Feder nach vorn verschoben, wodurch der Zünder
geschärft wird. Beim Aufschlag schlägt der äußere Kolben auf das Ziel auf, wodurch der mit ihm verbundene
Schlagbolzen gegen die Kraftwirkung der Feder die Zündung auslöst. Der genannte vorbekannte
Zünder ist verhältnismäßig langgestreckt ausgebildet, wobei der äußere Kolben nur geringe Schlagmasse
aufweist.
Soll bei einem Zünder der eingangs genannten Gattung eine betriebssichere Funktion gewährleitet
sein, so muß auf alle Fälle die Masse des Sicherungselementes möglichst groß sein, wenn die erwähnte
Feder kräftig ist. Aus dem gleichen Grunde soll aber auch das Schlagelement kräftig und stabil ausgebildet
sein, was — wie oben ausgeführt wurde — bei dem vorbekannten Zünder nicht der Fall ist.
Die Forderung, gleichzeitig gedrungenen Aufbau und trotz großer Schlagmasse doch verhältnismäßig
geringes Zündergewicht zu erzielen, ist Aufgabe der Erfindung.
Erfindungsgemäß ist ein Aufschlagzünder der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß
das Entsicherungselement als massiges Schlagelement Aufschlagzünder für Raketen
Anmelder:
Fa. Hotchkiss-Brandt, Paris
Fa. Hotchkiss-Brandt, Paris
Vertreter: Dipl.-Ing. R. Ohmstede
und Dipl.-Ing. B. Schmid, Patentanwälte,
Stuttgarts, Falbenhennenstr. 17
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 19. Dezember 1960 (Nr. 847 367)
Frankreich vom 19. Dezember 1960 (Nr. 847 367)
ausgebildet ist, das beim Aufschlag unmittelbar auf a5 den Schagbolzen schlägt.
Durch Vereinigung der Funktionen des Entsicherungselementes
und des Schlagelementes in einem einzigen Element kann dieses für jede der Einzelfunktionen
schwerer und stabiler sein als jedes der beiden Elemente bei der beschriebenen bekannten
Vorrichtung für die entsprechende Einzelfunktion, und zwar trotz gleichen Raumbedarfs und Gewichts
der Gesamtanordnung.
Vorzugsweise bildet das Sicherungsglied zusammen mit seinem Gehäuse eine pneumatische Bremsvorrichtung,
so daß bei einem Verklemmen der Rakete im Abschußrohr der Zünder nicht geschärft
sein kann.
Der Zünder besitzt ferner eine Vorrohrsicherung durch Unterbrechung der Feuerkette mittels eines
Zündpilleträgers, der zwischen einer Ruhestellung, in welcher er durch den Schlagbolzen selbst gehalten
wird, und einer aktiven Stellung schwenkbar ist, in die er nach dem Ausrücken des Schlagbolzens am
Schluß des Schärfvorganges durch eine Feder verschwenkt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung beschrieben. Hierin ist
Fig. 1 ein halber Längsschnitt und eine halbe Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Zünders in
der Ruhestellung,
Fig. 2 ein Schnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1,
309 727/24
1 3 4
Fig. 3 eine Teilansicht des Schlagbolzenträgers, den Träger im Sinne des Pfeiles f1 (Fig. 2) um die
Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, jedoch in Achse Y-Y aus der Ruhestellung der Fig. 1, 2 und 4
derjenigen Stellung der einzelnen Teile, die sie bei in die geschärfte Stellung der Fig. 5 und 6 zu drehen
Beschleunigung des Zünders einnehmen, sucht. In der ersteren Stellung ist die Zündpille 30
Fig. 5 eine entsprechende Ansicht des geschärften 5 seitlich aus der Achse X-X verschoben, während in
Zündersund der letztgenannten Stellung die Zündpille in der
Fig. 6 ein Schnitt längs der Linie 6-6 in Fig. 5. Achse X-X liegt. Der Zündpilleträger 28 wird durch
Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der das hintere Ende des Schlagbolzens 12, das in ein
Zünder ein Gehäuse auf, das aus einem vorderen Loch 32 des Zündpilleträgers eingreift, in der Ruhe-Teil
1 und einem hinteren Teil 2 besteht, die bei 3 io stellung gehalten.
miteinander verschraubt sind. Das Gewinde 3 ge- Die hintere Kammer 8 enthält schließlich eine
stattet auch das Einschrauben des Zünders in die Übertragungspille 33, deren Ladung 34 durch die
Nase einer Rakete R (Fig. 1). Zwei ringförmige Zündpille 30 gezündet werden soll.
Innenrippen 4 und 5 der Teile 1 und 2 dienen zur Die Anordnung arbeitet folgendermaßen: In der
Innenrippen 4 und 5 der Teile 1 und 2 dienen zur Die Anordnung arbeitet folgendermaßen: In der
Trennung dreier zylindrischer Kammern 6, 7 und 8, 15 Ruhestellung (Fig. 1) ist der Schlagbolzen 12 mittels
die über die Löcher 9 und 10 miteinander in Ver- des Schlagbolzenträgers 15 durch die Kugeln 17 verbindung
stehen (Fig. 1). riegelt, die durch den Sicherangskolben 21 in ihren
Die vorderste Kammer 6 enthält eine Aufschlag- Löchern 16 gehalten werden. Der Zündpilleträger 28
und Spannvorrichtung. Diese weist eine feste rohr- ist durch den Schlagbolzen 12 in der ausgerückten
förmige Führung 11 auf, die in das mit Gewinde ver- 20 Stellung der Fig. 2 festgehalten, so daß die Feuerkette
sehene Loch 9 eingeschraubt ist. In dieser Führung Schlagbolzen 12 — Zündpille 30 — Übertragungskann
in Richtung der Längsachse X-X des Zünders pille 33 unterbrochen ist.
ein Schlagbolzen 12 mit hinterer Spitze 13 und vor- Der Entsicherungskolben 21 ist durch die Kappe
derem Kopf 14 gleiten. Auf dem Schlagbolzenkopf 14 26 aus Kunststoff geschützt, die außerdem die Abist
ein Schlagbolzenträger 15 aufgaklemmt, der längs 25 dichtung des Zünders besorgt.
der Außenfläche der Führung 11 axial verschiebbar Wenn beim Abschuß der Rakete im Zeitpunkt des
ist. Der Schlagbolzenträger besteht aus einer zylin- Beginns der Wirksamkeit der Treibladung das Gedrischen
Hülse 15. Diese weist seitliche Löcher 16 schoß eine Beschleunigung erhält, so verschiebt sich
auf, die in der Ruhestellung (Fig. 1) zur Unter- der Kolben 21 unter der Trägheitswirkung nach
bringung von Sicherungskugeln 17 dienen, welche mit 30 hinten und drückt hierbei die Feder 24a zusammen,
einer Ringnut 18 in der Außenfläche der Führung 11 Während dieser Axialverschiebung des Kolbens 21
zusammenwirken. Ferner trägt der Schlagbolzen- zwingt der in die Zickzacknut 19 (Fig. 3 und 4) einträger
15 eine Zickzacknut 19 (Fig. 1 und 3), die greifende Stift 25 den Kolben, eine Drehoszillation
unten eine Erweiterung 20 aufweist. Diese Nut ist so gegenüber dem Schlagbolzenträger 15 auszuführen,
angebracht, daß sie mit den Löchern 16 nicht in 35 während die Axialbewegung durch die gebildete
Berührung kommt. Luftbremse verzögert wird. In der vorderen Kam-
Auf dem Schlagbolzenträger 15 kann axial ein mer ^i, die an Volumen zunimmt, bildet sich nämlich
Sicherungselement 21 gleiten, das als verhältnismäßig ein Unterdruck, der die Kolbenbewegung verzögert,
Viel Masse aufweisender Kolben mit nach hinten da die Luft aus der hinteren Kammer B zur vorderen
offenem Hohlraum 22 ausgebildet ist, derart, daß der 40 Kammer A nur durch das geringe radiale Spiel
Kolben einen zylindrischen Mantel darstellt, der auf zwischen dem Kolben 21 und der Innenfläche 6 des
dem Schlagbolzenträger 15 gleiten kann und eine ge- Zündergehäuses durchtreten kann,
schlossene Stirnfläche 23 aufweist. In der Höhlung 22 Am Schluß des Rücklaufs des Kolbens gelangt der
schlossene Stirnfläche 23 aufweist. In der Höhlung 22 Am Schluß des Rücklaufs des Kolbens gelangt der
ist eine Ringnut 24 angebracht, die in der Ruhelage Stift 25 in die Erweiterung 20 (Fig. 3) der Zickzack-(Fig.
1) gegen die Löcher 16 des Schlagbolzenträgers 45 nut, wodurch der Kolben hinsichtlich des Schlag-15
nach vorn verschoben ist. bolzenträgers 18 verriegelt wird, während die Ring-
Der Sicherungskolben 21 gleitet mit seiner Außen- nut 24 des Kobens sich nun gegenüber den Kugeln
fläche an der zylindrischen Innenfläche 6 des Zünder- 17 befindet. Diese können also aus den Löchern ausgehäuses
mit sehr geringem Spiel, so daß Kolben und treten und die Ringnut 18 freigeben, so daß der
Zylinder eine Luftbremse bilden, wobei die Luft nur 50 Schlagbolzen entriegelt ist. Die Teile sind dann in
langsam durch den Spalt hindurch von der vorderen der Stellung nach Fig. 4 und bleiben dort so lange,
Kammer A zur hinteren Kammer B gelangen kann. wie der Zünder unter Beschleunigung steht.
Die beiden Kammern sind durch den Kolben ge- Beim Aufhören der Beschleunigung führt jedoch
Die beiden Kammern sind durch den Kolben ge- Beim Aufhören der Beschleunigung führt jedoch
trennt. die Feder 24a den Kolben 21 in seine Anfangslage
Der Kolben bildet durch seine massige Ausbildung 55 zurück. Da der Zapfen 25 in die Ausnehmung 20 des
eine Schlagmasse und wird von einer Feder 24a, die Schlagbolzenträgers 15 eingreift, werden dieser und
sich zwischen dem Kolben und der Schulter 4 be- damit der Schlagbolzen 12 vom Kolben nach vorn
findet, nach vorn gedrückt. Ferner weist er einen mitgenommen und gelangen aus der Stellung der
Stift 25 auf, dessen inneres Ende in die Zickzacknut Fig. 4 in diejenige nach Fig. 5, wodurch der Zünd-19
des Schlagbolzenträgers eingreift. 60 pilleträger 28 freigegeben wird. Unter dem Einfluß
Die vordere Kammer A ist vorn von einer Kappe der Feder 31 verschwenkt sich der Zündpilleträger
26 verschlossen, auf die bei 27 das vordere Ende des um die Achse Y-Y und kommt in die aktive Stellung
Gehäuseteils 1 aufgeklemmt ist. nach Fig. 5 und 6. Damit ist die Entsicherung des
Im mittleren Raum 7 befindet sich ein Zündpille- Zünders vollendet.
träger 28, der um eine Achse 29 schwenkbar ist. 65 Beim Aufschlag wird die Kappe 26 aus Kunststoff
Deren Mittelachse Y-Y (Fig. 2 und 5) ist exzentrisch zerrissen, und der dann die Aufschlagmasse bildende
zur Hauptachse X-X. Der Zündpilleträger trägt eine Kolben 21 drückt den Schlagbolzen 12 in die Zünd-Zündpille
30 und ist von einer Feder 31 belastet, die pille 30, die so angestochen wird.
Die Unteransprüche sind nur zusammen mit den Merkmalen des Hauptanspruchs zu werten.
Claims (6)
1. Aufschlagzünder für Raketen mit einem in der
Sicherungsstellung durch eine Sicherungsvorrichtung verriegelten Schlagbolzen, wobei die Sicherungsvorrichtung
durch ein Entsicherangselement gesteuert wird, das im Zündergehäuse unter dem Einfluß der Trägheit gegen eine Feder zwischen
einer Sicherungsstellung und einer Entsicherungsstellung gegenüber dem Schlagbolzen längsbeweglich
ist, und mit einem Schlagelement, das beim Aufschlag auf das Ziel aufschlägt und dabei
die Zündung bewirkend auf den Schlagbolzen einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Entsicherungselement
(21) als massiges Schlagelement ausgebildet ist, das beim Aufschlag unmittelbar auf den Schlagbolzen (12) schlägt.
2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zündergehäuse eine zylindrische
Kammer (6) für das Entsicherangselement (21) bildet, das zusammen mit der Kammer eine
pneumatische Bremse für die Verschiebung des Sicherungselementes darstellt.
3. Zünder nach Ansprach 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Entsicherangselement (21) aus
einem hinten offenen Kolben mit zylindrischem Mantel und geschlossener Stirnfläche (23) besteht,
der in der zylindrischen Kammer (6) des Zündergehäuses (1) eine vordere Kammer (A) und eine
hintere Kammer (B) abteilt, die nur über das radiale Spiel des längsverschiebbaren Kolbens
(21) miteinander in Verbindung stehen.
4. Zünder nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Kammer (A) durch
eine Kappe (26) aus Kunststoff verschlossen ist, die am Zündergehäuse (1) befestigt ist.
5. Zünder nach Ansprach 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (12) mit einem
Schlagbolzenträger (15) fest verbunden ist und daß die beiden Teile (11,15) an der inneren bzw.
an der äußeren zylindrischen Fläche einer festen Führung (11) gleiten können, während der Entsieherungskolben
(21) durch eine auf dem Schlagbolzenträger (15) angebrachte Spannfeder (24aJ
nach vorn gedrückt wird, wobei die Verriegelung des Schlagbolzens durch Kugeln (17) besorgt
wird, die durch den zylindrischen Mantel des Entsicherangskolbens (21) in Löchern (16,18)
des Schlagbolzenträgers (15) und der Führung (11) gehalten werden, wobei ferner der zylindrische
Mantel des Entsicherangskolbens an seiner Innenfläche (22) eine Ringnut (24) aufweist,
in welche die Kugeln (17) gelangen können, wenn der Entsicherungskolben (21) unter dem
Einfluß der Trägheit zurückgelaufen ist, wobei schließlich der zylindrische Mantel des Entsicherangskolbens
einen Stift (25) trägt, der am Schluß des Kolbenrücklaufs den Entsicherungskolben
mit dem Schlagbolzenträger (15) fest verbindet, derart, daß die Rückkehr des Kolbens
unter der Wirkung der Feder (24a) beim Aufhören der Beschleunigung des Geschosses auf
seiner Bahn die Mitnahme des Schlagbolzenträgers (15) und des Schlagbolzens (12) nach vorn
bewirkt.
6. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit Vorrohrsicherung durch Unterbrechung der
Feuerkette, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen (12) in der Ruhestellung durch das
Entsicherangselement (21) in einer hinteren Lage festgehalten wird, in der er gegen die Wirkung
einer Feder (31) einen schwenkbaren Zündpilleträger (28) in ausgerückter Stellung festhält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 858 955, 1 018 757, 052 863,1053 979,1 067 341,1081355;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 086 594.
Deutsche Patentschriften Nr. 858 955, 1 018 757, 052 863,1053 979,1 067 341,1081355;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 086 594.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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