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Aufschlagzünder für Geschosse
Die Erfindung bezieht sich auf einen Aufschlagzünder für Geschosse, der sich durch hohe Empfind- lichkeit und vollkommene Sicherheit auszeichnet und insbesondere fur Artillerie- oder Mörsergeschosse bestimmt ist. Der Zünder kann beim Aufschlag sofort oder auch mit Verzögerung ansprechen.
Die Abmessungen des Zünders und seine Form und Verhältnisse können denen bekannter Zünder entsprechen. Doch zeichnet sich der Zünder bezüglich seiner Wirkungsweise und Sicherheit so vorteilhaft aus, dass er verschiedene im Gebrauch befindliche Zünder mit Vorteil ersetzen wird. Seine konstruktiven Gestaltungen ermöglichen vereinfachte Ausführungen, die gleiche äussere Abmessungen aufweisen und wesentlich wirtschaftlicher als bekannte Zünder und für verschiedene Zwecke, z. B. für Schulzwecke, Übungs- und Spezialgeschosse verwendbar sind.
Es sind Zünder bekannt, die einen im Inneren eines Zünderkörpers angeordneten Zünderkopf aufweisen, der mit einem gegenüber einer Zündkapsel angeordneten Schlagbolzen ausgerüstet ist, wobei die Feuerübertragung zu einem im hinteren Teil des Zünderkopfes angeordneten Detonator über einen Übertragungskanal erfolgt. Diese Zünder weisen im allgemeinen Sicherungsvorrichtungen auf, die den Zünderkopf während des Transportes unbeweglich machen. Diese Sicherungsvorrichtungen sind jedoch beim Abschuss und/oder während sich das Geschoss auf seiner Flugbahn befindet frei gegeben.
Anderseits sind Zünder bekannt, die mit einem im Inneren des Zünderkörpers unbeweglich gelagerten Zünderkopf ausgerüstet sind, der sich nach dem Abschuss nach vorne bewegt und während dieser Bewegung die für diesen Zweck vorgesehenen Sicherheitsvorrichtungen entriegelt.
Weiters ist es bekannt, einen Zünder mit einem Uhrwerk auszustatten, das eine Verzögerung der Zün- derausrastung sicherstellt.
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jenes Kopfes angeordnet ist, Mitteln zur Übertragung des Feuers zwischen der Zündkapsel und einem hinteren Detonator, Verriegelungsorganen, die den Zünderkopf im Zünderkörper und den ZünderkapseltrXpr im ZUnderkopf in der Sicherheitsstellung festhalten, und einem zwischen der ZUnderkapsel unddemDetonator angeordneten Uhrwerk, das eine Verzögerungszeit der Zünderausrüstung sichert, wobei die Auslösung des Uhrwerkes durch die Verschiebung des Zünderkopfes gesteuert ist, der dazu bestimmt ist, nach vorne zu aus dem Zünderkörper herauszutreten.
Dieser Zünder ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsorgane konzentrisch zum Feuerübertragungskanal ein rohrförmiges Gewicht enthalten, mittels dem der Zünderkopf in der Sicherheitsstellung zurückgehalten werden kann, wobei dieses Gewicht mindestens eine Ausnehmung aufweist, die mit mindestens einer Kugel zusammenwirkt und diese Ausnehmung einen Teil aufweist, der so geformt ist, dass dem Gewicht infolge einer (positiven) Beschleunigung eine spiralenförmige Verschiebung um jenen Kanal herum und in bezug auf den Zünderkopf erteilt wird.
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dahin bleibt jeder Aufschlag des Geschosses auf ein Hindernis, das sich zufälligerweise in dem Abschussrohr befindet (hochgeworfene Erdstücke, Steine od. dgl.) praktisch ohne Folgen.
Bei einer speziellen Ausführungsform des Zünders ist der Kanal, durch den das von dem Zündsatz zu der Zündladung zu übertragende Feuer geführt wird, durch eine Kugel abgeschlossen, die sich von vorn gegen eine in dem Kanal vorgesehene, als Sitz dienende Schulter anlegt und die sich bei einer Verzögerung des Geschosses von dem Sitz abhebt und daher den Kanal nur freigibt, wenn das Geschoss das Rohr verlassen hat.
Hieraus ergibt sich, dass, selbst wenn der Zünder gegen jede Voraussicht scharfgemacht sein sollte und der Zündsatz infolgedessen bei einem Aufprall auf einen im Rohr vorgesehenen Widerstand von dem Schlagbolzen angeschlagen werden würde, die Kugel eine Übertragung des entstehenden Feuers zur Zündladung verhindert. Hinter dem Zündsatzträger befindet sich nach einer weiteren Gestaltung der Erfindung ein Ringraum, in den die Kugel nach dem Abheben von ihrem Sitz seitlich ausweichen und dadurch den Feuerübertragungskanal freigeben kann.
Der Zündsatzträger kann an seinem hinteren Ende Krallen und/oder schräg nach aussen und vorn verlaufende Flächen aufweisen, die die Kugel in den erwähnten Ringraun, leiten.
Wenn übrigens aus irgendeinem zufälligen Grunde der Zünder vor dem Abschuss scharf geworden ist, so würde dieser Zustand sofort durch den nach vorn aus dem Zünderkörper herausstehenden Zünderkopf angezeigt werden, während man dies bei den in Gebrauch befindlichen Zündern von aussen nicht erkennen kann.
Das erwähnte Uhrwerk bewirkt eine voreinstellbare konstante Zündverzögerung, die zwischen einer
Zehntelsekunde und einer vollen Sekunde liegt und die gewährleistet, dass das Geschoss keinesfalls in einem Abstand von der Geschützrohrmündung krepiert, die unter einem gewünschten Wert liegt.
Das Herausstehen des Zündkopfes aus dem Zünderkörper bewirkt ein Vorentsichern des Zünders, doch kann das von dem Zündsatz stammende Feuer nicht zu der Zündladung gelangen, bevor nicht das Uhrwerk in Tätigkeit getreten ist. Dieses Uhrwerk verschwenkt einer. Sektor. J. er ein Zündhütchen enthält und der dieses Zündhütchen in den Weg für das zu übertragende ; bewecrt. wo es unmittelbar vor einem Zündsatz zu liegen kommt, der mit der Zündladung in Verbindung steht.
Das Verschwenken des Sektors wird aber zunächst durch eine Verriegelungseinrichtung verhindert, die nur aus ihrer Verriegelungsstellung herausbewegt werden kann, wenn sich der Zünderkopf innerhalb des Zünderkörpers nach vorn bewegt hat.
Die erwähnten Einrichtungen geben dem Zünder nicht nur eine bemerkenswerte Sicherheit, sondern gewährleisten auch eine grosseEmpfindlichkeit, weil der Zünderkopf ein sehr geringes Gewicht haben kann und weil das Zurückweichen dieses Kopfes beim Aufschlag nicht von dem Abscheren eines Stiftes abhängig ist, wie dies bei vielen bekannten Zündern der Fall ist.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass der erfindungsgemässe Zünder beim Aufschlag auf jedes Ziel, sei es harter oder weicher Boden, Schlamm oder Wasser, einwandfrei arbeitet. Er arbeitet auch nach dem Verzögerungsprinzip, wenn der Zünderkopf nicht selbst auf das Ziel auftrifft.
Die konstruktiven Anordnungen zur Verriegelung und Sicherung des Zünders sind so kombiniert, dass eine vollkommene Sicherheit erzielt wird, und bestehen zusammengefasst aus folgendem :
Die Anwendung eines robusten und festen Aufschlagkopfes auf dem vorderen Ende des Zünderkör- pers ; die zwangläufige Verriegelung des Zündsatzträgers in dem Aufschlagsystem ; eine Abschlussvorrichtung, die jede vorzeitige Feuerübertragung von dem Zündsatz zu der Zündladung beim Abschuss verhindert, selbst wenn der Zünder vor dem Abschuss zufälligerweise entsichert war, und die selbsttätige Ausschaltung dieser Vorrichtung nach dem Abschuss ; eine Sicherungseinrichtung (Uhrwerk), die gewährleistet, dass das Geschoss nicht krepieren kann, ehe es nicht einen bestimmten Abstand von der Rohrmündung hat.
Die Gesamtheit dieser Sicherungen wird jeder Möglichkeit gerecht, die vor oder währenddes Abschusses entstehen kann. Tatsächlich kann bei dem Zünder gemäss der Erfindung bei einem Fallenlassen aus beliebiger Höhe eines mit ihm ausgerüsteten Geschosses der Zündsatz weder angeschlagen werden noch kann sich der Zünder dabei selbst scharfmachen. Hiefür ist es auch gleichgültig, ob das Geschoss auf die Spitze oder auf den Boden fällt. Dies gilt unabhängig von der Zahl der Stösse oder der Stürze.
Der Zünder gemäss der Erfindung erfüllt auch besonders alle Sicherheitsbedingungen für den Abschuss mit Mörsern im Falle einer doppelten Einführung. Denn ein vorzeitiges Zünden des Zündsatzes, aus welchen Gründen es auch immer geschehen mag, kann eine Zündung der Zündladung nicht zur Folge haben, bevor das Geschoss den nötigen Sicherheitsabstand von der Rohrmündung hat.
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Schliesslich ist in dem Zünder zwischen dem Zündsatz und der Zündladung eine Art Hahnküken vor gesehen, das vorzugsweise um eine quer zur Längsachse des Zünders verlaufende Achse in zwei Stellungen drehbar ist, u. zw. in eine Stellung, in der sich an den Feuerübertragungskanal eine in dem Küken vorgesehene Bohrung anschliesst, die eine unmittelbare Übertragung des Feuers auf die Zündladung ermöglicht sowie in eine zweite Stellung, in der sich an den Kanal ein pyrotechnischer Verzögerungssatz anschliesst. Diese Einrichtung dient dazu, eine sofortige oder verzögerte Zündung beim Auftreffen auf das Ziel zu erreichen.
Daraus ergibt sich, dass mit einem Mörser abgeschossene Geschosse über dem Boden oder aber erst nach Eindringen in den Boden zur Explosion kommen, während mittels eines Geschützes abgeschossene Geschosse beim Auftreffen auf das Ziel oder aber nach einem Abprallen einige Meter über dem Boden explodieren.
In der Zeichnung ist ein Zünder gemäss der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigen : Fig. 1 eine Ansicht des Zünders in gesicherter Ruhestellung, Fig. 2 eine Ansicht des Zünders nach der Entsicherung, was durch das vorstehende vordere Ende angezeigt ist, Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Zünder in grösserem Massstab, Fig. 4 die Abwicklung eines Teiles des Zünders, Fig. 5 die Abwicklung eines andern Teiles des Zainders, Fig. 6 einen Längsschnitt durch den Zünder unter den beim Abschuss herrschenden Beschleunigungs-
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Längsschnitt durch einen Teil des Zünders in noch grösserem Massstab, Fig. 9 einen Querschnitt durch die- sen Teil nach der Linie 9 - 9 in Fig. 8 und Fig. 10 einen Querschnitt durch den gleichen Teil nach der
Linie 10 - 10 in Fig. 8.
In dem Zündkörper 1 befindet sich in einer Längsbohrung ein Aufschlagkopf 2, der nach hinten durch einen rohrförmigen Ansatz verlängert ist. Innerhalb dieses Ansatzes befindet sich ein Zündsatzträger 3, der einen axial durchgehenden Kanal 4 aufweist und im vorderen Teil den Zündsatz 5 enthält, dem ge- genüberliegend im vorderen Teil des Kopfes 2 ein Schlagbolzen 6 zugeordnet ist.
In der Ruhestellung, wie sie Fig. 3 veranschaulicht, greift eine Kugel 7, die in einer Querbohrung 8 des rohrförmigen Ansatzes des Kopfes 2 angeordnet ist, teilweise in eine Ringnut 9 des Zündsatzträgers
3 ein und verriegelt diesen in dem Kopf 2. In dieser Lage legt sich der Kopf 2 mit einer Schulter 10
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ander gegenüberliegenden Querbohrungen 13 des rohrförmigen Ansatzes des Kopfes angeordnet sind, greifen zum Teil in eine Ringnut 14 der Zünderkörpers l ein. Ein rohrförmiges Gewicht 15, das unter der Wirkung einer Feder 16 steht, die es nach vorn zu drücken sucht, hält diese Kugeln in ihrer Lage, so dass der Kopf 2 in dem Zünderkörper 1 verriegelt ist.
Das Gewicht 15 weist in seiner Aussenfläche zwei Nuten 17 auf, deren Gestalt in Fig. 4 in Abwicklung dargestellt ist. In der Ruhestellung befinden sich die beiden Kugeln 12 in dem hinteren Winkel dieser Nuten. Beide Nuten stehen je mit einer Längsnut 18 in Verbindung. Die beiden Längsnuten sind ebenfalls in der Aussenfläche des Gewichtes vorgesehen. In sie können die Kugeln 12 entweichen, sobald das Geschoss das Rohr verlassen hat (Fig. 7).
In dem hinteren rohrförmigen Ansatz des Zünderkopfes 2 befinden sich zwei Schlitze 19, in die zwei Nasen 20 einer Scheibe 21 eingreifen, gegen die sich das vordere Ende der Feder 16 anlegt. Diese Scheibe wird durch die Feder 16 gegen eine Schulter des Gewichtes 15 gedrückt.
Ein fest mit dem Zünderkörper 1 verbundenes Rohr 22, dessen axialer Kanal mit 23 bezeichnet und im vorderen Teil etwas erweitert ist, ist durch eine Kugel 24 verschlossen, die sich gegen die an der Übergangsstelle vom grossen zum kleineren Kanaldurchmesser vorgesehene Schulter anlegt. Diese Kugel wird nur durch die Schwerkraft auf dieser als Sitz dienenden Schulter gehalten. Für diese Kugel ist zwischen dem vorderen Ende des Gewichtes 15 und dem hinteren Ende des Zündsatzträgers 3 ein Ringraum 25 vorgesehen, in den die Kugel seitlich entweichen kann, wenn sie den Kanal 23 des Rohres 22 verlässt (Fig. 7).
Der Zünderkörper 1 weist in seinem hinteren, dünneren Teil eine Art Küken 26 auf, das um eine quer zur Zünderachse liegende Achse in zwei um eine Vierteldrehung verschiedene Stellungen gedreht werden kann. In der ersten, nicht gezeigten Stellung verbindet dieses Küken mittels einer quer durch das Küken gehenden Bohrung den Kanal 23 mit einem hinter dem Küken befindlichen Raum, während es in der andern, in Fig. 3 gezeigten Stellung diesen Kanal mit einem pyrotechnischen Verzögerer 28 in Verbindung bringt. Durch eine Schraube 36 kann das Küken in der einen oder andern Stellung festgeklemmt werden.
In dem erwähnten, hinter dem Küken befindlichen Raum befindet sich ein kleines Entsicherungsuhrwerk 29, das später noch mit Bezug auf die Fig. 8 - 10 beschrieben werden wird, und hinter diesem Uhrwerk ist die Zündladung 30 angeordnet. Dieses Uhrwerk steuert die Drehbewegung eines Sektors 31, der in einer Ausnehmung ein Zündhütchen 32 aufweist. Nach einer Drehung des Sektors um 180 befindet sich das Zündhütchen einer Ladung 33 gegenüberliegend, die ihrerseits mit der Zündladung 30 in Berührung steht.
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In der Ruhestellung des Zünders (Fig. 3) befindet sich der Sektor 31 in einer Sicherheitsstellung durch einen Verriegelungsstift 34. Dieser Stift ragt mit seinem hinteren Ende in das Uhrwerk hinein und blok- kiert dadurch den Sektor 31, während sich sein vorderes Ende gegen die hintere Stirnfläche des Zünder- kopfes 2 anlegt, u. zw. unter der Wirkung einer Feder 35.
Im vorderen Teil des Zündkörpers 1 befindet sich in einer Querbohrung ein fest mit diesem verbun- dener Zapfen 37, der mit seinem inneren Ende in eine Ausfräsung 38 der Aussenfläche des Zünderkopfes 2 eingreift, deren Form in Fig. 5 in Abwicklung dargestellt ist. Diese Ausfräsung begrenzt einerseits die Vor- wärtsbewegung des Kopfes 2 gegenüber dem Zünderkörper 1 und bewirkt anderseits durch ihre Schrägflä- che 38a eineDrehung des Kopfes in demZünderkörper, wenn sich der Kopf nach vorn bewegt. Durch die- se Drehung des Kopfes wird die Kugel 7 vor eine auf der Innenfläche des Zünderkörpers vorgesehene Aus- nehmung 39 geführt, in die die Kugel teilweise eintreten kann, wodurch der Zündsatzträger 3 freigege- ben wird (Fig. 7).
Der letztere wird dann nur noch durch eine verhältnismässig schwache Feder 40 von dem
Schlagbolzen 6 ferngehalten.
Der beschriebene Zünder arbeitet wie folgt :
Während des Transportes und der Handhabung des mit dem Zünder ausgerüsteten Geschosses bis zu dessen Abschuss nehmen die einzelnen Teile des Zünders die in Fig. 1 und 3 gezeigte Lage ein. Der Zün- derkopf 2 legt sich also mit seiner Schulter 10 gegen die vordere Ringfläche 11 des Zünderkörpers 1 an und ist in diesem durch die. Kugeln 12 verriegelt. Auch der Zündsatzträger 3 ist in dem Zünderkopf 2 ver- riegelt, u. zw. durch die Kugel 7. Der in dem Uhrwerk 29 vorgesehene Sektor 3 ist durch den Verriege- lungsstift 34 in der Sicherheitsstellung festgehalten.
Beim Abschuss wird durch die dabei auftretende Beschleunigung das Gewicht 15 entgegen der Kraft der
Feder 16 nach hinten bewegt, wobei es infolge der in Fig. 4 gezeigten Gestalt der beiden Nuten 17 eine Drehung ausführt. Alle übrigen Teile bleiben in der Stellung, die sie vor dem Abschuss einnahmen.
Hört die Beschleunigung des Geschosses nach dem Abschuss auf, so bewegen sich die Teile des Zün- ders nacheinander in die in Fig. 7 gezeigten Stellungen. Zuerst wird das Gewicht 15 durch die Feder 16 wieder nach vorn bewegt. Dabei entweichen die Kugeln 12 in die Ausnehmungen 18 des Gewichtes. Infolgedessen wird nun auch der Zünderkopf 2 gegenüber dem Zünderkörper entriegelt, so dass die Feder 16 den Zünderkopf 2 in dem Zünderkörper 1 über das Gewicht nach vorn schieben kann. Das vordere Ende des Kopfes steht dann fiber den Zünderkörper vor (Fig. 2). Bei dieser Bewegung gehen das Gewicht 15 und der Zündsatzträger 3 ebenfalls mit nach vorn. Dabei gelangt die Kugel 7 vor die Ausnehmung 39 und entweicht in diese, wodurch der Zündsatzträger 3 freigegeben wird.
Die Kugel 24, die bis dahin den Kanal 23 abschloss, bewegt sich infolge der allmählichen Verzögerung des Geschosses nach vorn aus dem Kanal heraus und gelangt an irgendeiner Stelle in den Ringraum 25. Einige am hinteren Ende des Zündsatzträgers 3 vorgesehene Krallen 41 lenken die Kugel seitlich ab und zwingen sie, in den Ringraum zu gelangen. Der Verriegelungsstift 34 des Uhrwerkes 29 kann, sobald sich der Zünderkopf vorwärtsbewegt, durch die Feder 35 ebenfalls nach vorn geschoben werden und gibt dadurch den Sektor 31 frei.
Der Zünder ist nunmehr halbscharf und bleibt so, bis das Uhrwerk 29 den Sektor 31 mit dem Zündhütchen 32 aus der in Fig. 6 dargestellten Lage in die in Fig. 7 gezeigte gedreht hat. Die Dauer dieser Drehbewegung kann eingestellt werden und richtet sich nach der gewünschten Verzögerung, die zwischen einer Zehntelsekunde und einer ganzen Sekunde liegen kann.
Hat das Geschoss die zur Sicherheit der Schützen notwendige Entfernung von der Geschützmündung erreicht, so haben die Teile des Zünders die in Fig. 7 gezeigte Stellung eingenommen. Der Zünder ist nun scharf und kann arbeiten, sobald d s Geschoss auf ein Ziel auftrifft. Berührt dei vorstehende Zünderkopf 2 das Ziel, so wird er in den Zünderkörper 1 zurückgedrückt, wobei der Schlagbolzen 6 den Zündsatz 5 anschlägt. Wenn der Zünderkopf selbst nicht auf das Ziel trifft, so arbeitet der Zünder durch Trägheitswirkung, indem der Zündsatzträger 3 mit dem Zündsatz nach vorn gegen den Schlagbolzen 6 geschleudert wird.
Das beim Zünden des Zündsatzes 5 entstehende Feuer gelangt durch den Kanal 4 des Zündsatzträgers 3 und den diesen verlängernden Kanal 23 des Rohres 22 zu dem pyrotechnischen Verzögerungssatz 28 und dann weiter durch eine in dem Uhrwerk 29 vorgesehene Passage zu dem in dem Sektor 31 angeordneten Zündhütchen 32 und über die Ladung 33 zu der Zündladung 30. Befindet sich das drehbare Küken 26 in der um 900 gedrehten Stellung, so gelangt das Feuer unter Umgehung des Verzögerungssatzes 28 durch die Bohrung 27 zu dem Zündhütchen 32, wodurch die Zündung wesentlich beschleunigt wird.
Wenn aus irgendwelchen ungewöhnlichen Gründen der Zünder dadurch nach dem Abschuss scharf wird, dass sich ein unvorhergesehener Widerstand in dem Rohr befindet und dadurch das Anschlagen des Zünd- satzes 5 bewirkt, so verhindert die durch die Beschleunigung des Geschosses auf ihren Sitz gedrückte
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Kugel 24 eine Übertragung des Feuers von dem Zündsatz 5 zu der Zündladung 30.
Das bereits erwähnte, im hinteren Teil des Zündkörpers vorgesehene Uhrwerk 29, wie es in Fig. 8-10 dargestellt ist, befindet sich in einem zylindrischen Gehäuse 42, das unten mit einem Boden 43 und oben mit einem Deckel 44 versehen ist und das in der Mitte zwischen beiden eine Zwischenwand 45 aufweist.
Der das Zündhütchen 32 tragende Sektor 31 sitzt auf einer Achse 46, die in der Zwischenwand 45 und dem Boden 43 gelagert ist. Der Sektor kann zwei Stellungen einnehmen, die einander diametral gegenüberliegen. Die erste Stellung, welche in Fig. 10 strichpunktiert eingezeichnet ist, stellt die Sicherheitsstellung dar, die andere, ausgezogen wiedergegebene Stellung ist die wirksame Stellung. Eine um die Achse 46 gewickelte und mit dem einen Ende 48 an einem im Gehäuse angeordneten Zapfen 49 befestigte Feder 47 sucht den Sektor 31 mit dem andern Ende 50, das sich gegen eine Anlagefläche 51 des Sektors anlegt, entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen.
In der Sicherheitsstellung wird der Sektor 31 durch den Verriegelungsstift 34 gehalten, der durch ein Loch 52 der Zwischenwand in den unteren Teil des Gehäuses und damit in den Schwenkweg des Sektors hineinragt. Wird der Verriegelungsstift 34 durch die Feder 35 nach vorn geschoben, so dass er den Sektor 31 freigibt, so wird die in der Feder 47 gespeicherte Energie von dem Sektor 31 auf einen Zahnräderzug übertragen, der aus einem auf der Achse 46 sitzenden Zahnrad 53, einem mit diesem in Eingriff stehenden Ritzel 54, einem mit diesem Ritzel auf der gleichen Achse sitzenden Zahnrad 55, einem wiederum mit diesem Zahnrad kämmenden Ritzel 56 und einem mit diesem Ritzel auf gemeinsamer Achse sitzenden Zahnrad 57 besteht. Eine Unruhe 58 (Fig. 9), die drehbar auf der Achse 46 gelagert ist, greift wechselweise von zwei Seiten in die Zähne des letzten Zahnrades 57 ein.
Ein Stift 60 begrenzt die Bewegungsausschläge der Unruhe 58. Die Umlaufgeschwindigkeit des Zahnrades 57 wird also durch die Unruhe 58 bestimmt, und damit ergibt sich auch eine bestimmte Schwenkgeschwindigkeit des Sektors mit der er aus der Sicherheitsstellung in die wirksame Stellung gelangt.
Durch Abänderung der Form oder der Masse der Unruhe 58 oder auch durch Wahl der Zahl der Zähne an dem Zahnrad 57 kann man die Dauer dieser Schwenkbewegung und damit den Sicherheitsabstand des Geschosses von der Geschützrohrmündung beliebig vergrössern oder verringern.
Am Ende seiner Schwenkbewegung schlägt der Sektor 31 gegen den Stift 49 an (Fig. 10). In dieser Stellung befindet sich das in dem Sektor vorgesehene Zündhütchen 32 mit in dem Deckel 44 und dem Boden 43 vorgesehenen Öffnungen 61 bzw. 62 fluchtend, so dass das Feuer zu der Zündladung 30 übertragen werden kann. Diese Stellung des Sektors ist auch in Fig. 7 wiedergegeben.
Das beschriebene Uhrwerk stellt einen unbedingt notwendigen Mündungsschutz dar, denn vor dem Scharfwerden des Zünders befindet sich das Zündhütchen 32 (Fig. 3) getrennt und genügend weit entfernt von der Ladung 33, um jede Übertragung des Feuers auf die Zündladung 30 zu verhindern. Ein unbeabsichtigtes Zünden des Zündhütchens 32 in seiner Sicherheitsstellung kann daher unter keinen Umständen ein Zünden der Ladung 33 zur Folge haben, die in einem nicht brennbaren Block 33a angeordnet ist. Die vordere Fläche des Blockes 33a ist dazu mit einer Metallschicht überzogen, die nur im Bereich der Ladung 33 wesentlich dünner ist als an den andern Stellen.
Daher kann diese Metallschicht durch das Zündhütchen 32 nur dann durchschlagen werden, wenn sich dieses über der dünnen Stelle befindet, was in der Sicherheitsstellung nicht der Fall ist.
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