DE3411178A1 - Naehautomat mit einem naehkopf mit drehgehaeuse - Google Patents
Naehautomat mit einem naehkopf mit drehgehaeuseInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05B—SEWING
- D05B21/00—Sewing machines with devices for automatically controlling movement of work-carrier relative to stitch-forming mechanism in order to obtain particular configuration of seam, e.g. programme-controlled for sewing collars, for attaching pockets
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Description
Kochs Adler AG, Potsdamer Straße 19o, 48oo Bielefeld 17 Nähautomat mit einem Nähkopf mit Drehgehäuse
Die Erfindung betrifft einen Nähautomaten nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei einem derartigen aus der DE-PS 11 58 8oo bekannten
Nähautomaten sind ein am Arm des Nähkopfes angebrachtes
Drehgehäuse und ein einen Greifer aufnehmendes Greiferlager drehwinkelglexch antreibbar. Dem Drehgehäuse
wird der Nadelfaden konzentrisch zur Drehachse zugeführt. Die Fadenführung nach dem Eintritt in das
Drehgehäuse ist nicht erkennbar. Weiterhin ist nicht entnehmbar, wie ein Antrieb für eine Stoffdrückerstange
mit Energie versorgt wird.
Aus der US-PS 1 o49 52o ist eine Kurbelstickmaschine bekannt, bei der eine Nadel, ein Greifer und ein
Stoffdrücker um die Längsachse der Nadel drehbar angeordnet sind. Zur Übertragung von Axialbewegungen
sind Gleitringe mit Ringnuten zum Eingriff von Betätigungsnocken vorgesehen, die zur Einleitung axialer
Antriebsbewegungen von dem stationären Teil der Maschine auf den drehbaren Teil der Maschine dienen. Auf die
geschilderte Weise wird beispielsweise die Auf- und Abwärtsbewegung des Stoffdrückers und die Nadelstangenbewegung
übertragen. Eine derartige Kraftübertragung erfordert ein Spiel zwischen den ineinandergreifenden
Bauteilen, so daß bei einer solchen Bauweise nur relativ niedrige Drehzahlen deutlich unter looo UpM
erreichbar sind, wie sie bei Kurbelstickmaschinen auch ausreichend sind. Weiterhin sind derartige Krafteinleitungen
nicht schwingungsarm auszuführen, was aber gewährleistet sein muß, wenn Bewegungen im Takt der
Stichbildung erfolgen sollen. Da außerdem solche konstruktiven Ausgestaltungen der Krafteinleitung
relativ hohem Verschleiß ausgesetzt sind, muß eine ausreichende Schmierung, beispielsweise in einem
gekapselten Ölraum, sichergestellt sein.
Aus der DE-Os 29 27 o69 (entsprechend US-PS 4 373 und entsprechend JP-OS 55-16993) ist eine Zweinadel-Nähmaschine
bekannt, an deren Nähkopf ein die Nadelstangen führendes Drehgehäuse angeordnet ist, das zusammen
mit einem Greiferlager drehwinkelgleich verdrehbar ist, um ein sogenanntes tangentiales Nähen zu ermöglichen.
Die Fäden werden von dem stationären Teil des Nähkopfes zugeführt. Dies führt zu einer gewissen
Einschränkung der Drehbarkeit des Drehgehäuses, da sich die Fäden auf dem Wege vom Fadenhebel bis zur
Einleitung in die geteilten Nadelstangen bei einer entsprechenden Verdrehung des Drehgehäuses kreuzen
bzw. ineinander verdrehen können. Eine Stoffdrücker-
. 5-
stange ist federbelastet und wird über einen Schleifring beaufschlagt, der über einen Pneumatikzylinder betätigt
wird, der im stationären Teil des Nähkopfes angeordnet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Nähautomaten der gattungsgemäßen Art so auszugestalten,
daß die erforderlichen Antriebe im Drehgehäuse angeordnet sein können und ihnen Energie ohne Beeinträchtigung
einer freien Verdrehbarkeit des Drehgehäuses zugeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Kennzeichnungsteiles des Patentanspruches 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es möglich,
dem Drehgehäuse Energie, und zwar grundsätzlich elektrische Energie oder Druckflüssigkeit oder Druckgas
zuzuführen, wobei es insbesondere möglich ist, die notwendigen Antriebe im Drehgehäuse vorzusehen; sie
können also wie bei konventionellen Nähmaschinen ortsfest zu den Stichbildewerkzeugen und dgl. angeordnet
werden.
Die Maßnahmen nach Anspruch 2 ermöglichen insbesondere eine platzsparende und zuverlässige Bauweise zum
Steuern von Funktionen innerhalb des Drehgehäuses. Diese Ausgestaltungen nach Anspruch 2 ermöglichen
weiterhin die zusätzlichen Maßnahmen nach Anspruch 3, d.h. die ohnehin über die Druckluft-Drehdurchführung
zugeführte Druckluft kann auch noch zum Einfädeln des Nadelfadens bis in die Nähe des Fadenhebels des
Fadenhebelgetriebes eingesetzt werden.
3A11178
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung.
Es zeigt
Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Nähautomaten zum Aufnähen von Taschen-Zuschnitten auf ein Werkstück,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Nähautomaten entsprechend dem Sichtpfeil II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht des Nähkopfes des Nähautomaten entsprechend dem Sichtpfeil III in Fig. 2
bei in eine neutrale Lage geschwenktem Drehgehäuse in gegenüber den Fig. 1 .und 2 vergrößertem
Maßstab,
Fig. 4 einen vertikalen Mittel-Längsschnitt durch das Drehgehäuse in gegenüber Fig. 3 wiederum
vergrößertem Maßstab,
Fig. 5 eine Seitenansicht des Drehgehäuses entsprechend dem Sichtpfeil V in Fig. 4, in gegenüber Fig. 4
verkleinertem Maßstab,
Fig. 6 eine Seitenansicht des Drehgehäuses entsprechend dem Sichtpfeil VI in Fig. 4, in gegenüber
Fig. 4 verkleinertem Maßstab,
Fig. 7 einen Teilausschnitt aus Fig. 3 links oben in vergrößertem Maßstab, der eine Drehdurchführung
nach der Erfindung zeigt,
- JSr-
Fig. 8 einen Horizontalschnitt entsprechend der Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 7 in gegenüber Fig. 7
verkleinertem Maßstab,
Fig. 9 einen Teil-Querschnitt durch Fig. 7 entsprechend der Schnittlinie IX-IX,
Fig.Io einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie
X-X in Fig. 7, in gegenüber Fig. 7 verkleinertem Maßstab und
Fig.11 ein Werkstück mit einem aufgenähten Taschen-Zuschnitt.
Der in der Zeichnung dargestellte Nähautomat weist ein Gestell 1 auf, auf dem einerseits eine Vorschubvorrichtung
2 für ein Werkstück 3 und einen hiermit zu vernähenden Zuschnitt 4 und andererseits ein Nähkopf
5 angeordnet sind.
Die Vorschubvorrichtung 2 weist ein Gelenksystem
6 auf, das im Prinzip aus einem Gelenkviereck besteht, das wiederum mit einer Steuerscheibe 7 in Wirkverbindung
steht. Diese Steuerscheibe 7 ist auf der Abtriebswelle 8 eines Getriebes 9 angebracht, das wiederum am Gestell
I befestigt ist. Der Drehantrieb der Steuerscheibe
7 über das Getriebe 9 erfolgt vom Antriebsmotor Io des Nähkopfes 5, der ebenfalls im Gestell 1 angeordnet
ist. Der Antriebsmotor Io treibt über einen Riementrieb
II einen Zwischentrieb 12. Von diesem Zwischentrieb 12 erfolgt über einen weiteren Riementrieb 13 ein
Antrieb der an ihrer Außenseite mit einem Handrad 14 versehenen Hauptantriebswelle 15 des Nähkopfes
5. Über einen dritten Riementrieb 16 besteht eine Antriebsverbindung zwischen dem Zwischentrieb 12
und dem Getriebe 9.
-Jb-
Das Gelenksystem 6 weist einen ortsfesten Drehpunkt auf, der durch eine am Gestell 1 fest angebrachte
Achse 17 gebildet ist. Auf dieser Achse 17 ist ein etwa senkrecht zur Hauptrichtung des Nähkopfes 5
gerichteter Lenker 18 schwenkbar gelagert, der oberhalb der Steuerscheibe 7 angeordnet ist. Er weist eine
Führungsrolle 19 auf, die in eine nutförmige Steuerkurve 2o an der Oberseite der Steuerscheibe 7 eingreift.
An der Achse 17 ist ein weiterer Lenker 21 gelagert, der unterhalb der Steuerscheibe 7 angeordnet ist,
und der etwa senkrecht zu dem oberen Lenker 18, also etwa parallel zur Hauptrichtung des Nähkopfes 5 verläuft.
Auch dieser Lenker 21 weist eine - nach oben vorspringende - Führungsrolle 22 auf, die in eine an der Unterseite
der Steuerscheibe 7 ausgebildete, nutförmige Steuerkurve 23 eingreift. Die Steuerkurven 2o, 23 verlaufen als
geschlossene Kurven jeweils über den gesamten Umfang der Steuerscheibe 7; sie sind naturgemäß nichtkreisförmig.
Auf dem der Achse 17 abgewandten Ende des oberen Lenkers 18 ist mittels eines Gelenks 24 ein parallel
zum unteren Lenker 21 angeordneter Zwischenhebel 25 angelenkt, der also ebenfalls oberhalb der Steuerscheibe
7 verläuft. An den beiden der Achse 17 bzw. dem Gelenk 24 abgewandten freien Enden des unteren
Lenkers 21 und des Zwischenhebels 25 ist mittels Gelenken 26, 27 ein Abtriebslenker 28 angelenkt,
der parallel zum oberen Lenker 18 verläuft. Dieser Abtriebslenker 28 befindet sich unterhalb der Steuerscheibe
7. Das durch die vier Gelenkpunkte 17, 24, 26, 27 bestimmte Gelenksystem 6 ist - wie aus Fig. 1
hervorgeht - ein Parallelogramm-Gelenksystem mit annähernd rechten Winkeln und annähernd gleichlangen
Seiten. Mit dem Abtriebslenker 28 ist ein Werkstückhalter 29 verbunden, der das Werkstück 3 und den Zuschnitt
4 aufnimmt. Insoweit, als der Nähautomat bis jetzt beschrieben ist, ist er handelsüblich und im Prinzip
aus der DE-OS 3o oo 831 (entsprechend US-PS 4 347 797) bekannt.
Der Nähkopf 5 weist einen sich etwa senkrecht erstrekkenden Ständer 3o auf, von dem sich waagerecht ein
oberer Arm 31 und eine untere ebenfalls gehäuseförmige Grundplatte 32 wegerstrecken. An der Unterseite des
freien Endes des Armes 31 ist ein Drehgehäuse 33 um eine Achse 34 geschwenkt. In dieser Achse 34 ist
auch die Nadel 35 und die sie tragende Nadelstange
36 angeordnet. Das Drehgehäuse 33 ist mittels Schrauben
37 an einem stirnseitigen Flansch 38 einer im Arm
31 koaxial zur Achse 34 gelagerten Hohlwelle 39 befestigt. Auf der im Arm 31 unter anderem mittels eines
Lagers 4o gelagerten Hohlwelle 39 ist ein Zahnriemenrad 41 mittels einer Paßfeder-Verbindung 42 drehfest
befestigt. Das Zahnriemenrad 41 ist wiederum über einen Zahnriemen 43 mit einem weiteren Zahnriemenrad
44 antriebsmäßig verbunden, das mit einer im Ständer 3o mittels Lagern 45, 46 gelagerten Welle
47 drehfest verbunden ist. Im unteren Bereich dieser Welle 47 ist auf dieser ein Zahnrad 48 drehfest verbunden,
in das ein Zahnsegment 49 eingreift. Das Zahnsegment 49 ist an einem Winkelhebel 5o ausgebildet, der im
Ubergangsbereich zwischen Ständer 3o und Grundplatte
32 um eine Schwenkachse 51 gelagert ist und durch eine Gehäuseöffnung 52 herausgeführt ist. Dieser
Winkelhebel 5o ist mittels eines Verbindungshebels 53 mit einem Steuerhebel 54 schwenkbar verbunden,
der wiederum um eine ortsfeste Schwenkachse 55 im Gestell 1 gelagert ist. Auf dem Steuerhebel 54 ist
eine nach oben vorspringende Führungsrolle 56 gelagert, die in eine an der Unterseite der Steuerscheibe 7
ausgebildete, geschlossen umlaufende Steuerkurve 57 eingreift. Über diesen Drehgehäusetrieb 58 wird
das Drehgehäuse 33 jeweils synchron zum Antrieb des Werkstückhalters 29 angetrieben, und zwar in der
Weise, daß - wie weiter unten noch zu beschreiben sein wird - die Nadel 35 sich jeweils tangential
zum jeweiligen Nahtverlauf bewegt.
Am unteren Ende der Welle 47 ist ein weiteres Zahnriemenrad 59 drehfest verbunden, das mittels eines Zahnriemens
6o mit einem Zahnriemenrad 61 in Drehverbindung steht, das auf einer konzentrisch zur Achse 34 in der Grundplatte
32 gelagerten Hohlwelle 62 drehfest angebracht ist. Am oberen Ende dieser Hohlwelle 62 ist ein Greiferlager
63 angebracht. Hierdurch wird ein Greiferlagertrieb 64 gebildet, mittels dessen das Greiferlager 63 jeweils
winkelgleich zum Drehgehäuse 33 verschwenkt wird.
Von der in einem Lager 65 im Ständer 3o gelagerten Hauptantriebswelle 15 wird über einen Kegelradtrieb
66 eine vertikale in Lagern 67, 68 des Ständers 3o gelagerte Verteilerwelle 69 angetrieben, an deren
oberem Ende ein Zahnriemenrad 7o drehfest befestigt ist. Von diesem Zahnriemenrad 7o wird über einen
Zahnriemen 71 ein Doppel- Zahnriemenrad 72 angetrieben, das mittels Lagern 73 auf der Hohlwelle 39 konzentrisch
zur Achse 34 gelagert ist. Der Zahnriemen 71 wird hierbei über einen, den oberen Zahnriemenradteil
74 geführt. Vom anderen unteren Zahnriemenradteil
75 führt ein Zahnriemen 76 zu einem Zahnriemenrad
./I/I-
77, das auf einer Welle 78 angebracht ist, über die der Antrieb der Nadelstange 36 erfolgt. Diese im
Drehgehäuse 33 mittels Lagern 79, 8o gelagerte Welle 78 treibt über ein Kegelradgetriebe 81 eine horizontal
in Lagern 82, 83 des Drehgehäuses 33 gelagerte Welle Diese Welle 84 trägt an ihrem der Nadelstange 36
benachbarten Ende eine Kurbel 85 über deren Kurbelzapfen 86 einerseits ein Fadenhebelgetriebe 87 und andererseits
die Nadelstange 39 angetrieben werden.
Die Nadelstange 36 ist in einem oberen Lager 88 und einem unteren Lager 89 einer Nadelstangenschwinge
9o in ihrer Längsrichtung axial verschiebbar gelagert.
Zwischen den Lagern 88, 89 ist auf der Nadelstange ein Antriebszapfen 91 befestigt, auf dem ein Kurbelhebel
92 drehbar angeordnet ist, der wiederum drehfest mit dem Kurbelzapfen 86 der Kurbel 85 verbunden ist,
so daß von der Welle 84 der auf- und abgehende Abtrieb der Nadelstange 36 erzeugt wird.
An dem der Nadelstange 36 abgewandten Ende der Welle 84 ist ein Schwinggetriebe 93 vorgesehen, das einen
einen auf der Welle 84 drehfest angebrachten Exzenter 94 aufweist, der über eine Zugstange 95 mit einer
Kurbel 96 gelenkig verbunden ist, die wiederum drehfest auf einer Welle 97 befestigt ist, die unterhalb der
Welle 84 und parallel zu dieser im Drehgehäuse 33 gelagert ist. An dieser Welle 97 ist die Nadelstangenschwinge
9o drehfest angebracht, so daß diese während der auf- und abgehenden Bewegung der Nadelstange
36 eine Schwingbewegung, einen sogenannten Nadeltransport , ausführt.
Das Drehgehäuse 33 weist auf der Seite des Schwinggetriebes 93 und auf der der Nadelstange'36 zugeordneten
Seite abnehmbare Deckel 98, 99 auf.
Am unteren Ende der Verteilerwelle 69 ist ein Zahnriemenrad loo drehfest angebracht, von dem über einen Zahnriemen
lol ein Zahnriemenrad Io2 angebracht wird, das
auf einer in der Hohlwelle 62 gelagerten Greiferwelle Io3 drehfest befestigt ist. Von dieser Greiferwelle
Io3 wird über einen im Greiferlager 63 gelagerten Kegelradtrieb Io4 und einen Zahnriementrieb Io5 ein
Greifer Io6 mit horizontaler Drehachse angetrieben, der ebenfalls im Greiferlager 63 gelagert ist. Dieser
Greifertrieb ist insgesamt mit der Bezugsziffer Io7 bezeichnet, während der ebenfalls von der Verteilerwelle
69 über den Zahnriemen 71 abgeleitete Nadelstangen-, Nadelschwing- und Fadenhebel-Trieb mit der Bezugsziffer
108 zusammenfassend bezeichnet ist.
Das obere Ende der Hohlwelle 39 ist in einer oberhalb des Drehgehäusetriebs im Arm 31 ausgebildeten Lagerrippe
109 mittels eines Axial-Radial-Gleitlagers Ho drehbar
gelagert. Oberhalb dieses Gleitlagers Ho ist an der Hohlwelle 39 mittels eines Klemmrings 111 eine
geschlitzte Flanschbüchse 112 befestigt. Diese Flanschbüchse 112 weist an ihrem oberen Ende einen radial
vorstehenden Flansch 113 auf, der mit einem stirnseitig an ihr anliegenden Flansch 114 einer Steuerwelle
115 mittels Schrauben 116 drehfest verbunden ist. Diese ebenfalls koaxial zur Achse 34 und oberhalb
der Hohlwelle 39 angeordnete Steuerwelle 115 ist also drehfest mit der Hohlwelle 39 verbunden.
-/13-
In der Steuerwelle 115 sind mehrere zur Achse 34 parallele aber außermittig angeordnete, durch Sackbohrungen
gebildete Versorgungskanäle 117, 117' 117" unterschiedlicher axialer Erstreckung ausgebildet, von
denen in Fig. 7 nur der Versorgungskanal 117 dargestellt ist. Dieser Versorgungskanal 117 ist durch eine sich
radial nach außen erstreckende Bohrung 118 nach außen geöffnet. Gleiches gilt für die anderen Versorgungskanäle .
An diese Versorgungskanäle 117, 117· 117" sind jeweils an der Stirnseite des Flansches 114 der Steuerwelle
115 Schläuche 119, 12o, 121 angeschlossen, und zwar mittels Schlauchanschlüssen 122. Damit die Schlauchanschlüsse
122 an dem Flansch 114 angebracht werden können, ist dieser mit einer ausreichend großen Ausnehmung
123 versehen.
Auf der Steuerwelle 115 sind - untereinander gleich ausgestaltete - Versorgungsringe 124, 125, 126, 127
angeordnet, die jeweils an ihrem Innenumfang einen Ringkanal 128 aufweisen, der axial mit der entsprechenden
Quer-Bohrung 118 fluchtet. Diese Versorgungsringe 124 bis 127 weisen jeweils an einer Stirnseite einen
axial vorstehenden Ringbund 129 auf, der in eine entsprechende Ausnehmung 13o in der benachbarten
Stirnseite des nächsten Versorgungsrxnges zur axialen und radialen Festlegung der Versorgungsringe 124
bis 127 gegeneinander eingreift. In diesem Bereich ist auch jeweils eine innere Ringdichtung 131 vorgesehen,
die die Grenzfläche zwischen zwei benachbarten Versorgungsringen 124 bis 127 radial nach außen abdichtet,
und die gleichzeitig gegen die Außenseite der Steuerwelle 115 anliegt, so daß die Ringkanäle 128 benachbarter
-μ -
Versorgungsringe 124 bis 127 gasdicht gegeneinander abgedichtet sind. Dieses Paket von Versorgungsringen
124 bis 127 liegt mit seiner Unterseite auf einem unteren Lagerdeckel 132 auf, der über ein Axial-Radial-Kugellager
133 axial nach unten unverschiebbar aber frei drehbar gegenüber der Steuerwelle 115 abgestützt
ist. Gegen das Paket von Versorgungsringen 124 bis 127 liegt ein oberer Lagerdeckel 134 an, der ebenfalls
über ein Axial-Radial-Kugellager 135 frei drehbar
gegen die Steuerwelle abgestützt ist, wobei das Kugellager 135 nach oben mittels eines Sprengrings 136
gegen die Steuerwelle 115 festgelegt ist.
Der obere Lagerdeckel 134 und der untere Lagerdeckel 132 sind mittels Schrauben 137 miteinander verbunden,
die gleichzeitig am Außenumfang der Versorgungsringe 124 bis 127 ausgebildete Ausnehmungen 138 durchsetzen,
so daß zum einen das Paket von Versorgungsringen bis 127 axial zusammengespannt und zum anderen die Versorgungsringe
124 bis 127 gegenüber den Lagerdeckeln 132 und 134 unverdrehbar sind.
Der untere Lagerdeckel 132 ist durch eine Verdrehsicherung
139 gegenüber der Lagerrippe Io9 und damit gegenüber dem Arm 31 unverdrehbar festgelegt, so daß auch die
Versorgungsringe 124 bis 127 unverdrehbar gegenüber dem Arm 31 festgelegt sind. Das Paket aus Lagerdeckeln
132, 134, Versorgungsringen 124 bis 127 und Steuerwelle 115 bildet eine Druckluft-Drehdurchführung 17o.
In jeden Ringkanal 128 eines Versorgungsringes 124 bis 127 mündet ein Schlauch 14o, 14o', 14o", 14oIM
der jeweils mittels eines Schlauchanschlusses 141 an dem entsprechenden Versorgungsring 124 bis 127
befestigt ist.
In der Steuerwelle 115 ist konzentrisch zur Achse 34 eine Bohrung 142 ausgebildet, die in ihrem oberen
Bereich einen erweiterten Einführabschnitt 143 aufweist. Am unteren Ende der Steuerwelle 115 ist in Verlängerung
dieser Bohrung 142 ein Rohr 144 angebracht, das sich - gleichermaßen wie die Schläuche 119 bis 121 - durch
die Innenbohrung 145 der Hohlwelle 39 nach unten erstreckt. Dieses Rohr ist am unteren Flansch 38
der Hohlwelle 39 befestigt. Hierzu ist an der Unterseite des Flansches 38 eine Ausnehmung 146 ausgebildet,
in der das Rohr 144 klemmend gehalten ist. Das Rohrende 147 befindet sich im Bereich einer Vorspannung 148
mit der in üblicher Weise eine Grobeinstellung der Fadenspannung erfolgt.
Unmittelbar unterhalb des Einführabschnittes 143 mündet in die Bohrung 142 ein schräg von außen nach
unten gebohrter Druckluftkanal 149, der in der bereits
geschilderten Weise an den Ringkanal 128 des oberen Versorgungsringes 127 angeschlossen ist. Wenn hierüber
Druckluft eingeblasen wird, dann entsteht an der Einmündung des Druckluftkanals 149 in die Bohrung
142 ein Venturi-Effekt, so daß ein von oben durch den Einführabschnitt 143 in die Bohrung 142 eingeführter
Nadelfaden 15o durch die Bohrung 142 und das Rohr 144 bis zum Rohrende 147 gefördert wird. Im Zusammenführungsbereich
des schrägen Druckluftkanals 149 und der Bohrung 142 ist also eine Art Venturi Düse ausgebildet.
Der Nadelfaden 15o wird von einem Fadenvorrat 151 in Form einer Garnrolle abgezogen und über Fadenführungen
152, 153, den Einführabschnitt 143, die Bohrung 142 und das Rohr 144 zur Vorspannung 148 geführt.
Von dort wird der Faden über einen der Feineinstellung der Fadenspannung dienenden Fadenspanner 154 einem
- 14 -
ir
Fadenhebel 155 des Fadenhebelgetriebes 87 zugeführt. Von dort wird der Nadelfaden 15o zur Nadel 35 geführt.
Der Fadenhebel 155 ist zweiarmig ausgebildet. Er weist an seinem oberen, aus dem Drehgehäuse 33 herausgeführten
Ende eine Öse 156 für den Nadelfaden auf. Sein anderes unteres Ende 157 ist drehbar auf
dem Kurbelzapfen 86 gelagert. Der Fadenhebel 155 ist weiterhin an einem mittleren, nicht näher bezeichneten
Drehpunkt gelenkig mit einem Ende eines Lenkers 158 verbunden, dessen anderes Ende auf einem in dem
Drehgehäuse 33 ortsfest angeordneten Bolzen 159 schwenkbar gelagert ist.
Die Schläuche 119, 12o, 121 dienen zur Druckluftversorgung
verschiedener Antriebe. Durch den Schlauch wird ein als Antrieb zur Freistellung des Fadenspanners
154 dienender Pneumatikzylinder 16o versorgt. Die Schläuche 12o, 121 dienen zur Versorgung eines doppelseitig
beaufschlagbaren Pneumatikzylinders 161, der als Antrieb zum Auf- und Abwärtsbewegen eines Stoffdrückers
162 dient.
Die Arbeitsweise ist wie folgt:
Die Steuerkurven 2o, 23 in der Steuerscheibe 7 der Vorschubvorrichtung 2 sind derart ausgebildet, daß
der Zuschnitt 4, bei dem es sich um eine Tasche handelt, mit einer Naht 163 auf das Werkstück 3 aufgenäht
wird. Während der Zuführung bzw: Entnahme von Werkstück 3 mit Zuschnitt 4 befindet sich die Nadel 35 in Bezug
auf den Werkstückhalter 29 in einem Zwischenpunkt 164, der dadurch erreicht wird.· daß Werkstück 3 und
Zuschnitt 4 nach Beendigung der Naht 163 nichtnähend
- JA -
vom Endpunkt 165 der Naht 163 zu dem Zwischenpunkt
164 verfahren wird. Während der Werkstückhalter 29 mit Werkstück 3 und Zuschnitt 4 diese Strecke vom
Endpunkt 165 zum Zwischenpunkt 164 durchläuft, wird das Drehgehäuse 33 und entsprechend das Greiferlager
63 aufgrund entsprechender Ausgestaltung der Steuerkurve 57 in eine neutrale Ausgangsstellung entsprechend
der Darstellung in Fig. 3 zurückgedreht ,in der die Nadeltransportbewegung in einer senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Ebene erfolgt, wie es bei üblichen
Nähmaschinen mit Nadeltransportantrieb der Fall ist.
Durch die Wirkung des Schwinggetriebes 93 erfolgt eine Überlagerung der auf- und abgerichteten Bewegung
der Nadel 35 mit einer Ausschwingbewegung der Nadelstangenschwinge 9o, so daß die in der Zeichnung nicht
dargestellte Spitze der Nadel 35 eine geschlossene ellipsenförmige Bahn beschreibt, d.h. die Nadel 35
führt eine bereits erwähnte Nadeltransportbewegung aus. Weiterhin verschiebt die Vorschubvorrichtung
2 den Werkstückhalter 29 kontinuierlich derart, daß eine Relativbewegung von Werkstück 3 mit Zuschnitt
4 zur Nadel 35 entsprechend dem Verlauf der Naht 163 erfolgt. Ausgehend von der Steuerkurve 57 wird
über den Drehgehäusetrieb 58 bewirkt, daß die Nadeltransportbewegung
an der jeweiligen Stichstelle in einer in Fig. 11 angedeuteten Tangentialrichtung
167 zur Naht 163 erfolgt. Durch den Greiferlagertrieb
64 wird hierdurch sichergestellt, daß der Greifer Io6 jeweils die richtige Stellung hierzu hat. Während
die Naht vom Nahtanfangspunkt 168 zum Nahtendpunkt
165 genäht wird, treten also ein Minimum an Verschiebekräften an Werkstück 3 und Zuschnitt A auf.
Während der Drehbewegung des Drehgehäuses 33 wird auch der Fadenhebel 155 mitgedreht. Auch die Fadenzuführung
unterliegt keinerlei Veränderungen, da die Zuführung durch die Hohlwelle 39 erfolgt und der Fadenvorrat
151 jeweils gemeinsam mit der Hohlwelle 39 bzw. der Steuerwelle 115 verdreht wird.
In den Fig. 1 und 2 ist erkennbar, wie das Drehgehäuse 33 an der in Fig. 11 dargestellten Stichstelle 166
zur Erreichung der Tangentialrichtung 167 gegenüber der normalen Lage um einen Winkel<A verschwenkt ist.
Claims (4)
1. Nähautomat mit einem Nähkopf und einer Vorschubvorrichtung zur Erzeugung einer 2-Achsen-Relativbewegung
zwischen einem zu nähenden Werkstück und dem Nähkopf, wobei am Nähkopf ein Drehgehäuse gelagert ist, in
dem eine eine Nadel tragende Nadelstange mittels eines von der Hauptantriebswelle des Nähkopfes angetriebenen
Kurbeltriebs auf— und abgehend antreibbar gelagert ist, wobei das Drehgehäuse mittels einer Hohlwelle
um die Nadel-Achse drehbar gelagert ist, wobei ein Nadelfaden von einem Fadenvorrat durch die Hohlwelle
einem im Drehgehäuse angeordneten Fadenhebeltrieb und gegebenenfalls einem Fadenspanner zuführbar ist.
und wobei im Drehgehäuse ein Antrieb für einen auf- und abwärtsbewegbaren Stoffdrücker vorgesehen ist,
welchem Antrieb Energie über mindestens seine Versorgungsleitung von außen zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
konzentrisch mit der Hohlwelle (39) eine Drehdurchführung (17o) für die mindestens eine
Versorgungsleitung vorgesehen ist, wobei in der Dreh-
durchführung (17ο) auch eine koaxiale Bohrung (142) für den Nadelfaden (I5o) vorgesehen ist.
2. Nähautomat nach Anspruch 1, wobei pneumatische Antriebe für den Stoffdrücker und den gegebenenfalls
vorgesehenen Fadenspanner vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehdurchführung als Druckluft-Drehdurchführung
(17o) ausgebildet ist, in die relativ zum Nähkopf (5) unverdrehbare Druckluftversorgungs-Schläuche
(14o, 14o', 14o", 14o'") einmünden, und
von der relativ zum Drehgehäuse (33) unverdrehbare Schläuche (119, 12o, 121). durch die Hohlwelle (39)
zu den Antrieben geführt sind.
3. Nähautomat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Druckluft-Drehdurchführung (17o) ein zum Drehgehäuse (33) hin gerichteter, in die
Bohrung (142) für den Nadelfaden (15o) mündender Druckluftkanal (149) ausgebildet ist, der an einen
Druckluf tversorgungs·-Schlauch (I4o: ') angeschlossen
ist.
4. Nähautomat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit mindestens einem weiteren Antrieb im Drehgehäuse
für Hilfsfunktionen, dadurch gekennzeichnet, daß
auch für den mindestens einen weiteren Antrieb Versorgungsleitungen in der Drehdurchführung ausgebildet
sind.
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