DE19722395C1 - Nähmaschine mit einer Fadenschneideinrichtung - Google Patents
Nähmaschine mit einer FadenschneideinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchtrennen von Nähfäden mit
einer Fadenschneideinrichtung und eine Nähmaschine zur Durchführung
des Verfahrens.
Die DE 23 25 609 C2 betrifft eine Fadenschneideinrichtung für
Nähmaschinen mit einem in horizontaler Ebene umlaufenden Greifer.
Seitlich der Greiferwelle ist auf einer zu dieser parallelen Welle ein
Fadenfänger befestigt, der einen zwischen der Stichplatte und der
Spulenkapsel des Greifers bewegbaren Arm aufweist. Am freien Ende des
Armes sind ein Separierfinger, ein Fanghaken für den Greiferfaden und
eine Fangschulter für den Nadelfaden ausgebildet, wobei sich diese
Fangelemente im wesentlichen in einer vertikalen Ebene befinden. Im
Endbereich der Fangschulter ist eine Schneidkante ausgebildet. Die
Fadenschneideinrichtung weist ferner ein mit der Schneidkante
zusammenwirkendes Messer auf, das mit Abstand zum Stichloch der Stich
platte befestigt ist. Seitlich des Messers ist eine Greiferfadenklemme
befestigt. Während des Fadenseparierens und -fangens bewegen sich die
Fangelemente des Fadenfängers in dem Zwischenraum zwischen der
Mantelfläche der Spulenkapsel und dem sich radial abstehenden und nach
aufwärts erstreckenden Spulenkapsel-Anhaltefinger, der zwischen zwei
an der Unterseite der Stichplatte enthaltene Anhaltenocken eingreift.
Fadenschneidvorrichtungen dieser Art werden seit inzwischen mehr als
zwanzig Jahren erfolgreich verwendet. Sie bewirken ein zuverlässiges
Druchtrennen der Nähfäden und erzeugen ausreichend lange mit dem
jeweiligen Fadenvorrat verbundene Fadenenden, so daß eine sichere
Fadenverknüpfung zu Beginn eines Nähvorganges gewährleistet ist. Die
am Nähgut verbleibenden Fadenenden haben üblicherweise eine Länge von
wenigstens 15-17 mm. In vielen Fällen sind Fadenenden dieser Länge
unproblematisch. Es gibt jedoch Produkte, bei denen sich solch lange
Fadenenden als störend auswirken. Beispielsweise sind bei der
Polsterfertigung und bei der Herstellung von Fahrzeugsitzen Nahtab
stände von 10 mm üblich. In diesen Fällen können Fadenenden, die eine
Länge von 15-17 mm haben, um 5-7 mm über das fertige Produkt über
stehen, was ein nachträgliches Versäubern, d. h. ein manuelles
Abschneiden der überstehenden Fadenenden erforderlich macht.
Durch die DE-PS 19 41 681 wird eine Fadenschneideinrichtung für
Nähmaschinen mit einem in horizontaler Ebene umlaufenden Greifer
vorgeschlagen, bei der Nadel- und Greiferfaden vergleichsweise dicht
unterhalb des Nähgutes abgeschnitten werden. Zu diesem Zweck sind je
ein als Kreisringsegment ausgebildeter Fadenfänger und Fadenablenker
sowie ein zwischen ihnen angeordnetes ebenfalls als Kreisringsegment
ausgebildetes Messer koaxial zueinander angeordnet und in zum Greifer
exzentrisch verlaufenden Führungsnuten einer Tragplatte bewegbar
aufgenommen. Mit Hilfe eines Lenkergetriebes wird der Fadenfänger aus
der Ausgangsstellung in die Fangstellung bewegt, wobei er in die
Nadelfadenschleife eindringt und mit einem Widerhaken den Greiferfaden
erfaßt. Nach Erreichen der Umkehrstellung wird der Fadenfänger in
seine Ausgangsstellung zurückbewegt. Dabei werden die nähgutseitigen
Teile von Nadel- und Greiferfaden durch den sich zusammen mit dem
Messer gegenläufig zum Fadenfänger bewegten Fadenablenker in eine
Rille des Fadenfängers gedrückt und dabei der Greiferfaden in eine
ortsfeste Fadenklemme eingeführt. Im Bereich des Stichloches stoßen
das Messer und eine am Ende der Fadenfängerrille ausgebildete
Schneidkante aufeinander und durchtrennen Nadel- und Greiferfaden,
wobei sich besonders kurze nähgutseitige Fadenenden ergeben. Das
einwandfreie Erfassen der Nähfäden wird hierbei dadurch gewährleistet,
daß die Fadenführung des Greiferfadens an der Spulenkapsel des
Greifers insoweit geändert wurde, daß sie in der Nähe des Anhalte
fingers der Spulenkapsel sehr viel steiler nach aufwärts verläuft als
bei den normalen horizontal umlaufenden Greifern.
Obwohl mit dieser Fadenschneideinrichtung besonders kurze nähgut
seitige Fadenenden erzielbar wären, die keine anschließenden
Nahtversäuberungsarbeiten erfordern und damit dementsprechende
Forderungen der Industrie erfüllt würden, hat sich diese Fadenschneid
einrichtung nicht in der Praxis durchsetzen können. Dies lag sicher
lich mit daran, daß der Greifer geändert werden müßte, so daß in
Verbindung mit dieser Fadenschneideinrichtung kein Standardgreifer
verwendet werden könnte. Der Hauptgrund für das Scheitern liegt aber
darin begründet, daß für das Erfassen der Fäden zusätzlich zum
Fadenfänger noch ein gegenläufig zu diesem bewegbarer Fadenablenker
benötigt wird und daß eine aus drei relativ zueinander bewegbaren
Kreisringsegmenten bestehende Vorrichtung sehr anfällig gegen
Verschmutzung durch appreturhaltigen Nähstaub ist, der in Verbindung
mit Schmiermittel wie Schleifpaste wirkt und dadurch zu vorzeitigem
Verschleiß und ggf. zum Schwergang der Bauteile führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Durch
trennen von Nähfäden zu schaffen, das in Verbindung mit einer einfach
aufgebauten Fadenschneideinrichtung besonders kurze nähgutseitige
Fadenenden ergibt. Diese Aufgabe wird durch den Verfahrensanspruch 1
und den Vorrichtungsanspruch 3 gelöst.
Durch die Maßnahme, nicht nur das Messer, sondern auch die Fadenklemme
für den Greiferfaden aus einer Ruhestellung in eine in der Nähe des
Stichloches gelegene Schneid- bzw. Aufnahmestellung zu bewegen und
nach dem Fadentrennen während der Rückkehrbewegung der Fadenklemme in
ihre Ruhestellung durch die Fadenklemme weiteren Greiferfaden aus dem
Greifer heraus nachzuziehen, wird bei Nähmaschinen mit standardförmig
ausgebildeten, in horizontaler Ebene umlaufenden Greifern ohne Verwen
dung eines mit dem Fadenfänger zusammenwirkenden Fadenablenkers
erreicht, daß einerseits besonders kurze nähgutseitige Fadenenden und
andererseits für die ordnungsgemäße erste Stichbildung der nächsten
Naht ausreichend lange vorratseitige Fadenenden gebildet werden.
Die Weiterbildung des Verfahrens nach Anspruch 2 gewährleistet es, daß
während der Rückkehrbewegung der Fadenklemme in ihre Ruhestellung
zwischen ihr und dem Fadenfänger keine Relativbewegung stattfindet und
somit der Fadenfänger die durch die Fadenklemme bewerkstelligte
Nachziehbewegung des Greiferfadens nicht beeinträchtigt.
Die im Vorrichtungsanspruch 3 angegebene Maßnahme, auf dem Lagerbolzen
des Fadenfängers zugleich auch das Messer und die Fadenklemme bzw.
deren Träger schwenkbar anzuordnen, ermöglicht eine sehr kompakte
raumsparende Bauweise der Fadenschneideinrichtung.
Durch die in den Ansprüchen 4 und 5 angegebenen Weiterbildungen wird
eine Vereinfachung des Aufbaues der Fadenschneideinrichtung erzielt,
indem zum einen das Messer und die Fadenklemme auf einem gemeinsamen
Träger angeordnet sind und zum anderen die Fadenklemme von nur einer
Blattfeder und einem mit ihr zusammenwirkenden Abschnitt des
Fadenfängers gebildet wird.
Durch die Weiterbildung nach Anspruch 6 wird für die Bewegung des
Messers und der Fadenklemme eine eigene separate Antriebsvorrichtung
eingespart und zugleich ein zeitlich aufeinander abgestimmter Ablauf
der Bewegung des Fadenfängers einerseits und des Messers und der
Fadenklemme andererseits erzielt.
Die Maßnahme gemäß Anspruch 8, nämlich die erfindungsgemäße Faden
schneideinrichtung in Verbindung mit einer nockenlosen Stichplatte zu
verwenden, d. h. mit einer Stichplatte, die an ihrer Unterseite im
Stichlochbereich völlig eben ist, ermöglicht es, die Bewegungsbahn des
Fadenfängers und des Messers noch dichter an das Stichloch heranzu
führen und somit noch kürzere Fadenenden zu erzielen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die entsprechend ausgebildete
Fadenschneideinrichtung sind nicht nur für Nähmaschinen mit einfachem
Stoffschiebertransport und einer Stichplatte mit einem Stichloch als
Durchtrittsöffnung für die Nadel geeignet. Genauso vorteilhaft lassen
sich das Verfahren und die Fadenschneideinrichtung auch bei
Nähmaschinen mit anderen Transportarten anwenden, so z. B. bei Näh
maschinen mit kombiniertem Schieberad-, Rollfuß- und Nadeltransport,
bei denen die Durchtrittsöffnung in der Stichplatte als ein Langloch
ausgebildet ist, oder bei Nähmaschinen mit kombiniertem Stoffschieber-
und Nadeltransport, bei denen das Stichloch nicht in der Stichplatte,
sondern im Stoffschieber ausgebildet ist.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht der Fadenschneideinrichtung, wobei sich der
Fadenfänger, das Messer und die Fadenklemme in der Ruhe
stellung befinden,
Fig. 2 eine Draufsicht der Fadenschneideinrichtung, wobei sich der
Fadenfänger in der Bewegungsumkehrstellung, das Messer in der
Schneidstellung und die Fadenklemme in der Aufnahmestellung
befinden,
Fig. 3 eine Draufsicht der Fadenschneideinrichtung zum Zeitpunkt des
Durchtrennens der Fäden,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Greifers und des in der Bewegungsum
kehrstellung befindlichen Fadenfängers,
Fig. 5 einen im wesentlichen nach der Linie V-V in Fig. 2 geführten
Teilschnitt, wobei der Fadenfänger in einer zwischen der
Bewegungsumkehrstellung und der Schneidstellung gelegenen
Stellung dargestellt ist,
Fig. 6 eine Seitenansicht des Fadenfängers kurz vor dem Durchtrennen
der Fäden,
Fig. 7 eine Seitenansicht des Fadenfängers und der Fadenklemme nach
dem Durchtrennen der Fäden.
Die Fadenschneideinrichtung ist in einer Nähmaschine eingebaut, die
derjenigen aus der DE 23 25 609 C2 entspricht. Die Nähmaschine weist
daher ebenfalls eine auf- und abbewegte fadenführende Nadel 1, einen
nicht dargestellten Fadengeber (dieser entspricht dem Fadengeber 8 bei
der Nähmaschine aus der DE 23 25 609 C2) und einen in horizontaler
Ebene umlaufenden Doppelsteppstichgreifer 2 auf. Der Greifer 2 ist
unterhalb einer Stichplatte 3 angeordnet, die ein Stichloch 4 für den
Durchtritt der Nadel 1 hat.
Der Greifer 2 besteht in bekannter Weise aus einem auf der Greifer
welle 5 befestigten Greiferkörper 6 mit einer an ihm ausgebildeten
Greiferspitze 7 und einem im Greiferkörper 6 gelagerten Spulengehäuse
8. Im Spulengehäuse 8 ist in bekannter Weise auf einer nicht darge
stellten Spule der Greiferfaden G angeordnet, der an der Oberseite des
Spulengehäuses 8 aus diesem herausgeführt ist. Das Spulengehäuse 8 ist
durch zwei in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Haltenocken 9, 10 und
einen zwischen ihnen angeordneten Federstab 11 gegen Verdrehen
gesichert.
Diese Drehsicherung entspricht der in der DE 34 46 547 C1
geoffenbarten Drehsicherung. Aufgrund der Verwendung dieser
Drehsicherung kann eine sog. nockenlose Stichplatte 3 verwendet
werden, die an ihrer Unterseite im Bereich des Stichloches 4 völlig
eben ist.
Seitlich der Greiferwelle 5 ist auf einem zu dieser parallelen
Lagerbolzen 20 ein Fadenfänger 21 angeordnet, der einen sich zwischen
Greifer 2 und Stichplatte 3 erstreckenden Arm 22 aufweist. Am freien
Ende des Armes 22 ist ein schräg nach abwärts weisender Separierfinger
23, mit Abstand zu diesem ein erster Fanghaken 24 für den Greiferfaden
G und mit Abstand zum ersten Fanghaken 24 ein zweiter Fanghaken 25 für
die Nadelfadenschleife angeordnet. Der erste Fanghaken 24 enthält eine
zur Außenseite offene Rille 26. Am zweiten Fanghaken 25 ist eine
Schneidkante 27 ausgebildet, die sich in einer vertikalen Ebene
erstreckt.
Der Arm 22 des Fadenfängers 21 ist auf einem Träger 28 aufgeschraubt,
der seinerseits auf dem Lagerbolzen 20 angeordnet ist. Der Träger 28
ist mit einer Antriebsvorrichtung 29 verbunden, die derjenigen aus der
DE 23 25 609 C2 entspricht. Sie weist demgemäß zwei Elektromagnete
30, 31 auf, deren Zugstangen 32, 33 an einem Doppelhebel 34 angreifen.
Dieser ist über einen Lenker 35 mit einem ersten Arm 36 des Trägers 28
verbunden. Auf einem zweiten Arm 37 des Trägers 28 ist eine einstell
bare Anschlagschraube 38 angeordnet.
Auf dem Lagerbolzen 20 ist ferner ein zweiarmiger Hebel 39 drehbar
angeordnet, der einen Tragarm 40 und einen Anschlagarm 41 aufweist.
Auf den Tragarm 40 ist eine Halteplatte 42 und eine bogenförmig
verlaufende Blattfeder 43 befestigt. Am freien Ende der Halteplatte 42
ist ein Messer 44 einstellbar befestigt, dessen Schneide 45 vertikal
verläuft. In den in Fig. 1 und 3 gezeigten Stellungen des Fadenfängers
21 und des Hebels 39 bilden das freie Ende der Blattfeder 43 und der
das Blattfederende überdeckende, sich horizontal erstreckende
Abschnitt 46 des Armes 22 gemeinsam eine Fadenklemme 47 für den
Greiferfaden G.
Im Schwenkweg des Anschlagarmes 41 ist ein Anschlagstück 48
angeordnet, das Bestandteil einer ortsfest angebrachten, dabei aber
einstellbaren Trägerplatte 49 ist. Am Ende des Anschlagarmes 41 greift
ein Ende einer Zugfeder 50 an, dessen anderes Ende an einer
Verlängerung 51 der Trägerplatte 49 festgelegt ist. In der in Fig. 1
dargestellten Ruhestellung des Trägers 28 mit dem Fadenfänger 21 hält
die Zugfeder 50 den Anschlagarm 41 des Hebels 39 in Anlage an der
Anschlagschraube 38.
Die Nähmaschine wird am Ende der Naht bei in unterer Stellung befind
licher Nadel 1 stillgesetzt. Hierauf erfolgt nochmals ein kurzzeitiger
Antrieb der Nähmaschine, in dessen Verlauf der Greifer eine volle
Umdrehung ausführt und die Nadel 1 nach aufwärts bewegt wird.
Wenn sich die Spitze der Nadel 1 oberhalb der Stichplatte 3 befindet,
werden die beiden Elektromagnete 31, 32 in der Weise beaufschlagt, daß
ihre Zugstangen 32, 33 ausfahren. Sie bewirken hierdurch, daß der
Träger 28 mit dem auf ihm befestigten Fadenfänger 21 aus der Ruhe
stellung gemäß Fig. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn in die Bewegungs
umkehrstellung gemäß Fig. 2 geschwenkt wird. Während des Verschwenkens
des Trägers 28 hält die Zugfeder 50 den Anschlagarm 41 zunächst
weiterhin in Anlage an der Anschlagschraube 38, so daß der Hebel 39
synchron zum Träger 28 mitverschwenkt wird. Dieses Mitverschwenken des
Hebels 39 erfolgt so lange, bis der Anschlagarm 41 am feststehenden
Anschlagstück 48 anstößt und ein weiteres Mitverschwenken des Hebels
39 verhindert.
In der durch das justierbare Anschlagstück 48 festgelegten Schwenk
stellung des Hebels 39 befinden sich das Messer 44 in der vergleichs
weise dicht am Stichloch 4 gelegenen Schneidstellung und die
Blattfeder 43 als Teil der Fadenklemme 47 in deren Aufnahmestellung.
Im Verlauf der weiteren entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgenden
Schwenkbewegung des Fadenfängers 21 gleiten die Fadenhaken 25 und 24
mit ihren schräg verlaufenden Rücken über den zum Stichloch 4 schräg
aufsteigenden Greiferfaden G hinweg. Nachdem der Fadenfänger 21 seine
Bewegungsumkehrstellung erreicht hat, liegt der Greiferfaden G
zwischen dem Separierfinger 23 und dem Fanghaken 24 so wie in Fig. 4
gezeigt.
Unmittelbar nach Erreichen der Bewegungsumkehrstellung wird einer der
beiden Elektromagnete 30 bzw. 31 umgeschaltet und dadurch dessen
Zugstange 32 bzw. 33 zurückgezogen. Dies hat zur Folge, daß der
Fadenfänger 21 in die in Fig. 6 dargestellte Zwischenstellung
geschwenkt wird. Bei diesem im Uhrzeigersinn erfolgenden ersten
Schwenkschritt bewegt sich der Separierfinger 23 unter dem zur Nadel 1
und zum nicht dargestellten Fadenvorrat führenden Schenkel NV der
Nadelfadenschleife hindurch in die das Spulengehäuse 8 umgreifende
Nadelfadenschleife hinein. Dabei erfaßt der Fanghaken 24 den
Greiferfaden G und zieht im weiteren Verlauf der Schwenkbewegung des
Fadenfängers 21 Greiferfaden G von dessen Vorrat im Greifer 2 ab. Der
Greiferfaden G läuft vom Spulengehäuse 8 ausgehend unterhalb des Armes
22 und hinter dem hinteren Fanghaken 25 vorbei bis zum vorderen
Fanghaken 24 und von dort innerhalb der Rille 26 liegend in Richtung
des Stichloches 4. Während der Schwenkbewegung des Fadenfängers 21
tritt der Abschnitt 46 des Armes 22 in den Bereich des vorderen Endes
der Blattfeder 43 und schiebt dabei den unterhalb des Armes 22
befindlichen Teil des Greiferfadens G in die durch das Zusammenwirken
des Abschnittes 46 mit der Blattfeder 43 gebildete Fadenklemme 47.
In der Zwischenstellung des Fadenfängers 21 steht dessen Schneidkante
27 mit geringem Abstand vor der Schneide 45 des Messers 44. Das dicht
an der Stirnseite des Armes 22 anliegende Messer 44 bewirkt hierbei,
daß der Greiferfaden G vom vorderen Fanghaken 24 aus bis zur Messer
schneide 45 im wesentlichen waagrecht verläuft und von dort aus im
wesentlichen senkrecht zum Stichloch 4 aufsteigt.
Der Fadenfänger 21 bleibt in der Zwischenstellung so lange stehen, bis
die Nadelfadenschleife nicht nur vollständig um das Spulengehäuse 8
herumgeführt, sondern vom Fadengeber bis an den Fadenfänger 21
hochgezogen worden ist. Der Nadelfaden läuft hierbei von der Nadel 1
kommend als vorratseitiger Schleifenschenkel NV oberhalb des Armes 22
bis an dessen vordere Schmalseite und von dort hinter dem vorderen
Fanghaken 24 vorbei zum hinteren Fanghaken 25 und von dessen Schneid
kante 27 aus als nähgutseitiger Schleifenschenkel NN zum Stichloch 4.
Danach wird auch der andere Elektromagnet 31 bzw. 30 umgeschaltet und
dadurch bedingt der Fadenfänger 21 in einem zweiten, gleichfalls im
Uhrzeigersinn erfolgenden Schwenkschritt bis in seine Ruhestellung
bewegt.
Kurz nach Beginn des zweiten Schwenkschrittes tritt die Schneidkante
27 des Fadenfängers 21 auf die Schneide 45 des zu diesem Zeitpunkt
noch in seiner Schneidstellung verharrenden Messers 44, wodurch der
Greifer- und der Nadelfaden durchtrennt werden. Unmittelbar nach dem
Durchtrennen der Fäden stößt die Anschlagschraube 38 des Trägers 28 an
den Anschlagarm 41 des Hebels 39 und verschwenkt ihn ab diesem Zeit
punkt synchron zum Fadenfänger 21 bis in die Ruhestellung. Während des
gemeinsamen Verschwenkens des Trägers 28 und des Hebels 39 zieht die
Fadenklemme 47 weiteren Greiferfaden G von dessen Vorrat im Greifer 2
ab. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß für die ordnungsgemäße
erste Stichbilung der nächsten Naht ein ausreichend langes Greifer
fadenende gebildet wurde und auch zuverlässig geklemmt gehalten wird.
Die geringe Länge der nähgutseitigen Fadenenden ist in erster Linie
dadurch bedingt, daß das Messer 44 von einer vom Stichloch 4 ent
fernten Ruhestellung in eine dem Stichloch 4 benachbarte Schneid
stellung bewegbar ist. Ein weiterer wichtiger Beitrag zur noch
weitergehenden Verkürzung der nähgutseitigen Fadenenden wird durch die
Verwendung der nockenlosen Stichplatte 3 geleistet, da auf diese Weise
die Bewegungsbahn von Fadenfänger 21 und Messer 44 und infolgedessen
auch die Schneidstellung sehr viel näher an das Stichloch 4 gelegt
werden kann als bei einer üblichen nockenbehafteten Stichplatte.
Die beim Fadentrennen wirksame Haltekraft des Messers 44 wird von der
Zugfeder 50 aufgebracht. Sofern besonders reißfeste Fäden verarbeitet
werden, die dem Durchtrennen einen besonders hohen Widerstand entge
gensetzen, könnte es sich als zweckmäßig erweisen, dem Hebel 39 einen
Elektromagnet oder einen Druckluftzylinder zuzuordnen, dessen Zug-
bzw. Kolbenstange am Hebel 39 angreift, wobei der Magnet bzw. der
Zylinder derart gesteuert wird, daß er nur während des Fadentrennens
eine Haltekraft auf den Hebel 39 und damit das Messer 44 ausübt und
unmittelbar danach ausgeschaltet bzw. entlüftet wird.
Claims (8)
1. Verfahren zum Durchtrennen des Nadel- und des Greiferfadens
unter Bildung kurzer nähgutseitiger Fadenenden bei Doppelstepp
stichnähmaschinen mit einem unterhalb einer Stichplatte (3) in
horizontaler Ebene umlaufenden Greifer (2) und einer Faden
schneideinrichtung mit einem Fadenfänger (21) an dem eine
Schneidkante (27) ausgebildet ist, einem mit der Schneidkante
(27) zusammenwirkenden Messer (44) und einer Fadenklemme (47)
für den Greiferfaden, bestehend aus folgenden Schritten,
- a) der Fadenfänger (21) wird aus einer Ruhestellung in eine Be wegungsumkehrstellung bewegt,
- b) das Messer (44) und die Fadenklemme (47) werden aus einer Ruhestellung in eine dem Stichloch (4) der Stichplatte (3) benachbarte Schneid- bzw. Aufnahmestellung bewegt,
- c) der Fadenfänger (21) wird zum Erfassen des Greiferfadens und des nähgutseitigen Teils der Nadelfadenschleife in einem ersten Teilschritt in eine Zwischenstellung bewegt, in der sodann die Nadelfadenschleife bis an den Fadenfänger (21) hochgezogen wird,
- d) der Fadenfänger (21) wird in einem zweiten Teilschritt in seine Ruhestellung zurückbewegt,
- e) während des zweiten Teilschrittes wird durch den Fadenfänger (21) zunächst Greiferfaden vom Fadenvorrat abgezogen, danach in die Fadenklemme (47) eingeführt und sodann im Zusammen wirken mit dem Messer (44) der Nadelfaden und der Greifer faden in der Nähe des Stichloches (4) durchtrennt, und
- f) nach dem Durchtrennen der Fäden werden auch das Messer (44) und die Fadenklemme (47) in ihre Ruhestellung zurückbewegt, wobei die Fadenklemme (47) weiteren Greiferfaden vom Faden vorrat abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem nach dem Durchtrennen der
Fäden zumindest die Fadenklemme (47) gemeinsam mit dem
Fadenfänger (21) in ihre Ruhestellung zurückbewegbar ist, wobei
beide auf einander gleichgerichteten Bahnen bewegt werden.
3. Nähmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
- a) einer eine Nadel (1) tragenden Nadelstange,
- b) einem Fadengeber für den Nadelfaden,
- c) einer Stichplatte (3) mit einem Stichloch (4) für den Durchtritt der Nadel (1),
- d) einem in horizontaler Ebene umlaufenden Doppelsteppstichgreifer (2) und
- e) einer Fadenschneideinrichtung mit
- 1. einem auf einem parallel und mit Abstand zur Greiferdrehachse angeordneten Lagerbolzen (20) angeordneten Fadenfänger (21) mit einem Fangelement (24) für den Greiferfaden, einem Fang element (25) für die Nadelfadenschleife und einer Schneid kante (27),
- 2. einem auf dem Lagerbolzen (20) des Fadenfängers (21) schwenk bar gelagerten Messer (44),
- 3. einer auf dem Lagerbolzen (20) des Fadenfängers (21) schwenk bar gelagerten Fadenklemme (47) und
- 4. einer Antriebsvorrichtung (29, 50) für den Fadenfänger (21), das Messer (44) und die Fadenklemme (47), wobei der Faden fänger (21) zwischen einer Ruhestellung, einer Bewegungsum kehrstellung und einer Zwischenstellung und das Messer (44) sowie die Fadenklemme (47) zwischen einer Ruhestellung und einer Schneid- bzw. Aufnahmestellung bewegbar ist.
4. Nähmaschine nach Anspruch 3, bei der das Messer (44) und die
Fadenklemme (47) auf einem gemeinsamen Träger (39) angeordnet
sind.
5. Nähmaschine nach Anspruch 4, bei der die Fadenklemme (47) von
einer am Träger (39) befestigten Blattfeder (43) sowie einem
sich horizontal erstreckenden, mit der Blattfeder (43)
zusammenwirkenden Abschnitt (46) des Fadenfängers (21) gebildet
ist.
6. Nähmaschine nach Anspruch 4 oder 5, bei der am Fadenfänger (21)
ein mit dem Träger (39) zusammenwirkendes Anschlagstück (38)
befestigt ist, dem Träger (39) eine ein Drehmoment hervorrufende
Feder (50) zugeordnet und ein in den Schwenkweg des Trägers (39)
ragendes feststehendes Anschlagstück (48) vorgesehen ist, das
die Schneid- bzw. Aufnahmestellung des Messers (44) bzw. der
Fadenklemme (47) festlegt.
7. Nähmaschine nach Anspruch 6, bei der das Anschlagstück (38) des
Fadenfängers (21) und das feststehende Anschlagstück (48)
justierbar sind.
8. Nähmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 7, bei
der die Fadenschneideinrichtung in Verbindung mit einer nocken
losen Stichplatte (3) verwendet wird.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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