-
Druckknopfzeitschalter. Die Schaltvorrichtungen für Treppenbeleuchtung
oder ähnlichen, zeitlich begrenzten Strombedarf sind gewöhnlich so eingerichtet,
daß von verschiedenen Schaltstellen, z. B. Stockwerken aus ein Zentralschalter in
Tätigkeit gesetzt wird, der seinerseits den Stromkreislauf für sämtliche Lampen,
o. dgl. schließt und öffnet. Es sind aber auch Schaltvorrichtungen bekannt, bei
denen unter Vermeidung eines solchen Zentralschalters an jeder Schaltstelle ein,
von, dem betreffenden Schalter eigens zu bedienender Stromkreis vorgesehen ist.
Solche Anlagen haben, gegen-, über der ersterwähnten den Vorzug, däß nur diejenigen
Lampen oder Apparate eingeschaltet werden, die gerade gebraucht -werden, daß der
ziemlich vielgliedrige und empfindliche Zentralschalter durch eine Anzahl wesentlich
einfacherer Schalter ersetzt ist und. daß Störungen der gemeinsamen Schaltvorrichtung,
die stets die ganze Anlage außer Wirkung setzen, nicht eintreten können. Die Einzelschalter
dieser Anlagen besitzen je ein Zeitregelwerk (Uhrwerk), dessen Spannfeder jedoch
mit diesem nicht fest verbunden ist; sondern zu einem Schaltwerk gehört, das durch
die Handhabe des Schalters in Bewegung gesetzt wird. Nach erfolgtem Stromschluß
wird das Zeitregelwerk mit dem Schaltwerk unter Anspannung der Feder mittels eines
Sperrklinkenwerks gekuppelt, durch die Feder in Lauf gesetzt und nach Erreichen
einer Zwischenstellung wieder entkuppelt, so daß Schaltwerk und der gleichfalls
federbelastete Stromschalter in: die Ruhestellung zurückschnellen.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltvorrichtung dieser Art, die
sich dadurch kennzeichnet, daß ein um die Achse seines Sperrades schwingender, den
Schalter steuernder Klinkenhebel beim Einschalten unter Federspannung tritt, beim
verzögerten Rückgang das Hemmwerk antreibt, bis seine Klinke entkuppelt und infolgedessen
der Schalter unter Wirkung der Feder schlagartig ausgeschaltet wird. Zweckmäßig
steht die Klinke dabei unter Einwirkung einer Steuerung, welche das Einfallen so
lange verhindert, bis eine mit dem Schalter in bekannter Weise verbundene wippenartige
Federeinrichtung ihren Totpunkt überschritten hat.
-
Diese Anordnung gewährleistet nicht nur eine gute Momentschaltung,
-sondern bietet auch gegenüber den bekannten Zeitschaltern ähnlicher Art den Vorzug,
daß trotz Anwendung nur eines Sperrklinkenwerks vollkommener Stromschluß oder aber.
Zurückschnellen der Teile in die Ausgangsstellung im Falle ungenügender Drehung
der Schaltachse gesichert ist, während die bekannten Schalter hierzu zwei Sperrklinkengetriebe
und zwei Anschläge zum Ein- und Auskuppeln der Verbindung zwischen Schalt- und Zeitregelwerk
benötigen. Weiterhin wird der Schaltvorgang bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung
durch eine Drehung der Schaltachse bewirkt, die nur einen Bruchteil einer vollen
Drehung beträgt. Die Vorrichtung braucht daher nicht als Drehschalter ausgebildet
zu sein, sondern läßt sich bequem als Druckknopfschalter herstellen, bei dem ein
verhältnismäßig geringer Verschiebungsweg auf die Schaltachse zu übertragen ist.
-
Die Zeichnungen veranschaulichen zwei Stellungen der Schaltvorrichtung,
die aber nur in ihren wesentlichen Teilen wiedergegeben ist.
rig.
z zeigt die Ruhestellung, Fig. 2 diejenigetetriebsstellung, in welcher sich die
Teile unmittelbar nach erfolgtem Einschalten befinden. Wie aus Fig: z ersichtlich
ist, ist die-Drucktaste a mittels des doppelarmigen Hebels b und des Lenkers c mit
einem um die Welle d lose drehbaren Arm e verbunden, der zweckmäßig in. Form eines
Bügels ausgeführt ist. Beim Niederdrücken der Taste a erfolgt die Bewegung dieser
Teile in Richtung der Pfeile, und zwar entgegen der Wirkung einer Feder f, die an'
dem festen Stift f angreift. Mit dem Bügel e ist eine durch die Feder g belastete
Sperrklinke h verbunden, die mit einem auf der Welle d festsitzenden Sperrad
i zusammen wirkt. Diese Welle d ist die am langsamsten umlaufende
Welle eines Zeitregelwerks; das im wesentlichen einen in ein Steigrad greifenden
Anker mit zwecks Gangregelung verstellbarem Gegengewicht und die üblichen Übersetzungsräder
eines Uhrwerks enthält; es ist in Fig. i durch die Getrieberäder k angedeutet. Der
Antrieb des die Stromkontakte tragenden eigentlichen Schalters erfolgt mittels des
Armes bzw. Bügels e. Zu diesem Zweck ist dieser über seinen Drehpunkt hinaus verlängert
und an dem verlängerten Teil mit einem zweckmäßig rechtwinklig anschließenden Ansatz
l versehen, der zwei Anschläge m und n trägt. Mittels dieser wird ein mit dem Stromschalter
verbundener Mitnehmer o hin- und rückläufig bewegt.
-
Wie Fig. z erkennen läßt, sitzt der Mitnehmer auf einer Welle P, die
zugleich das Isolierstück q trägt, an welchem an ihrem Ende mit passenden Kontakten
versehene Blattfedern yi und y2 angebracht sind; letztere stehen durch einen Blechstreifen
leitend miteinander in Verbindung. Beim Niederdrücken der Taste a bewegen sich die
Anschläge m und n und demnach auch die Blattfedern in Richturig der aus Fig.
i ersichtlichen Pfeile; in der Stellung der Fig. 2 liegen die Federn yl und y2 fest
an den Gegenkontakten s1 und s2 an. An dem Mitnehmer o greift eine Feder t an, die
a$ ihrem anderen Ende bei t' an eine (abgebrochen dargestellte) Wand u des Gehäuses
so angeschlossen ist, daß sie in einer mittleren Lage des Mitnehmers o am meisten
angespannt, in den beiden in Fig. i und 2 veranschaulichten Endlagen des Mitnehmers
dagegen etwas entspannt ist. Diese Anordnung hat im Zusammenhang mit dem zwischen
den Anschlägen na und n vorgesehenen .Spielraum den Zweck, eine Voreilung
des Mitnehmers, also des Stromschalters, gegenüber dem von der Taste a bewegten
Schaltwerke und somit eine sogenannte Momentschaltung zu ermöglichen.
-
Für die Klinke h, die in der Stellung der Fig. 2 im Eingriff mit dem
Sperrad ist, ist ein Anschlag vorzusehen, mittels dessen sie in einer Zwischenstellung
des Teiles e ausgehoben wird. Zweckmäßig ist die in Fig. z dargestellte Einrichtüng,
durch welche ein rascheres und genaueres Ausrücken der Klinke als bei Benutzung
eines festen Anschlages erzielbar ist. Die Klinke lt sitzt an einem Zwischenhebel
v,
der exzentrisch zur Welle d an der Gehäusewand angelenkt ist, und zwar
etwa derart, daß j die Verbindungslinie der Drehpunkte der Teile e ! und v der mittleren
Lage des Armes e entspficht. Der Zwischenhebel v wird bei der Verstellung des Armes
e durch diesen umgelegt, und zwar mittels eines Stiftes w, der in einem entsprechenden
Langloch des Armes e gleitet. Der gleichfalls zweckmäßig bügelförmig ausgebildete
Hebel v trägt die Belastungsfeder g. An einer Verlängerung der Klinke
h ist die Feder x
und am Arm e die Feder y so angebracht, daß sich
beide in der Zwischenstellung des Armes e aufeinanderlegen. Wird also Arm
e in Richtung des Pfeiles der Fig. z bewegt, so werden von der Zwischenstellung
an diese Federn aufeinandergepreßt, und hierdurch wird die Klinke, da Hebel v eine
voreilende Bewegung ausführt, rasch aus dem Sperrad ausgehoben. Es sind zweckmäßig
Zapfen z1 und z2 an der Gehäusewand vorgesehen, welche die Teile des Schaltwerkes
in den beiden Endlagen der Fig. z und z festhalten.
-
Wird also die Taste a niedergedrückt und das Schaltwerk mithin in
Richtung der Pfeile der Fig. i bewegt, so wird die Klinke h frei und fällt unter
Wirkung der Feder g in das Sperrad ein (Fig. 2), während zugleich die Feder f gespannt
und hierdurch das Uhrwerk k in Gang gesetzt wird. Bei der Bewegung des Schaltwerkes
hat der Anschlag n den Mitnehmer o bis in die Mittellage geführt, aus welcher ihn
die Feder t in die Stromschlußstellung der Fig. --
umgelegt hat. Die Lage
des Anschlages n ist vorteilhaft so gewählt, daß sich dieser schon vor Erreichen
der Endlage wieder in Anlage an den Mitnehmer befindet, um so eine kräftige Berührung
der Stromkontakte zu gewährleisten. Der sich auf einen größeren Kreisbogen verstellende
Anschlag m befindet sich dagegen in der Stellung der Fig. 2 in erheblicher Entfernung
von dem Mitnehmer. Sobald das Uhrwerk in Lauf gesetzt ist, beginnen sämtliche Teile
des Schaltwerkes eine langsame Rückbewegung, während der Stromschalter in seiner
Stellung verharrt. Nach gewisser Zeit, die durch entsprechende Regelung des Uhrwerkes
bestimmt ist und nach welcher auch die Länge des Ansatzes l bzw. die Lage des Stiftes
m zu wählen ist, hat das Schaltwerk eine Zwischenstellung erreicht, in welcher die
Klinke h mittels der Federn x und y aus dem Sperrad ausgehoben ist. Es sind dann
die Anschläge m und n etwa in die in Fig. 2 gestrichelt angedeuteten Lagen m' und
_ n' gelangt; der Anschlag m ist also noch nicht in
Berührung mit
dem Mitnehmer o. Wenn nun das Schaltwerk zufolge seiner Entkupplung vom Uhrwerk
durch die Feder f in die Ruhestellung zurückgerissen wird, so prallt der Anschlag
m mit gewisser Energie an den Mitnehmer an, wodurch die Spannung der Feder t überwunden
und der Stromschalter mit Geschwindigkeit aus der Stellung der Fig. 2 in diejenige
der Fig. i zurückgeworfen wird. Es wird hierdurch die gewünschte rasche Stromunterbrechung
erzielt. Durch Anlage des Mitnehmers an den Anschlag n wird eine Totgangbewegiuig
des Stromschalters vermieden.
-
Wie ersichtlich, vereinigt die beschriebene Vorrichtung den Vorzug
einfachster Bauart mit demjenigen sachgemäßer und betriebssicherer Wirkungsweise,
so daß sie sich zum Einbau in der eingangs erwähnten Schaltanordnung der Anlage
eignet. Es ist nun aber nicht nötig, jede Lampe einzeln durch eine Schaltvorrichtung
zu betätigen; gegebenenfalls kann die Schaltanordnung auch so getroffen sein, daß
mehrere Schaltvorrichtungen der beschriebenen Art zusammen zum Einschalten einer
Lampengruppe dienen, oder daß sämtliche Lampen in dem durch die Schaltvorrichtung
zu schließenden Kreise liegen. In diesem Falle würden die Lampengruppe oder sämtliche
Lampen zwar gemeinsam aufleuchten, doch bietet die Vorrichtung gemäß der Erfindung
dann immer noch den Vorteil, daß die Brenndauer der Lampen beliebig klein eingestellt
werden kann, da bei der neuen. Vorrichtung ohne weiteres ein Nachschalten an den
einzelnen Schaltstellen, also eine Verlängerung der Brenndauer möglich ist.