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Zeitregler Es sind bereits Vorrichtungen bekannt geworden, mit deren
Hilfe es möglich ist, ein elektrisches Heiz-oder Kochgerät zu bestimmten Zeiten
selbsttätig ein- und auszuschalten. Diese älteren Vorrichtungen beruhen darauf,
daß eine Weckeruhr eine Kugel in Bewegung setzt, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt
einen elektrischen Strom schließt und zu einem späteren Zeitpunkt den Strom wieder
öffnet.
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Der den Gegenstand der Erfindung bildende Zeitregler, welcher ohne
Zuhilfenahme des elektrischen Stromes arbeitet, ist einer allgemeineren Anwendung
fähig. Er ist nicht auf elektrische Heizvorrichtungen beschränkt, sondern kann für
alle Zwecke verwertet werden, bei denen es darauf ankommt, zwei voneinander verschiedene,
selbsttätige Einwirkungen vorzunehmen, deren jede auf einen veränderlichen, aber
bestimmbaren Zeitzwischenraum folgt. Die Regelung dieser Einwirkungen erfolgt mit
Hilfe eines Hebels, der selbsttätig in Bewegung "gesetzt wird, aber seine Bewegung
zu zwei bestimmbaren Zeitpunkten an zwei verschiedenen Stellungen unterbricht. Demnach
kann der Regler beispielsweise einen Gasofen beliebiger Bauart nach Verlauf einer
veränderlichen, bestimmten Zeitspanne anstellen und nach einer weiteren veränderlichen,
bestimmten Zeitspanne wieder abstellen.
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Die Vorrichtung ist auf der Zeichnung erläutert. Abb. i zeigt eine
Ansicht des Zeitreglers vor dem Ingangsetzen, Abb.2 eine Ansicht derselben Vorrichtung
in der Lage, in der sie sich befindet, nachdem die erste Zeitspanne verstrichen
ist, Abb.3 eine weitere Ansicht, welche die Vorrichtung darstellt, nachdem die zweite
Zeitspanne verstrichen ist.
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Abb. q. stellt eine Seitenansicht der Vorrichtung, und zwar in der
Stellung dar, in welcher sie sich in Abb.3 befindet, Abb. 5 einen Schnitt nach Linie
5-5 der Abb.3, und zwar in verdoppeltem Maßstabe, Abb. 6 ein Schaubild der ersten
Exzenterscheibe mit Muffe, Abb.7 eine ähnliche Ansicht der zweiten Exzenterscheibe,
Abb.8 eine ähnliche Ansicht des ersten Zeigers, Abb. 9 eine entsprechende Ansicht
des zweiten Zeigers, Abb. io ein Schaubild der die Gaszufuhr regelnden Welle mit
Flansch, Muffe und Feder, Abb. i i eine entsprechende Ansicht eines Teiles des Bedienungshebels,
-Abb. 12 ein Schaubild eines Gestänges und Abb. i ; ein Schaubild des Puffers und
seiner Sperrklinke.
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Die Vorrichtung ist zwischen zwei Platten 15 und 16 befestigt, die
durch Stifte 17 miteinander verbunden sind. Zwischen den Platten liegt ein kleines
Uhrwerk, welches in
besonderen Platten 18 und i9, die ebenfalls
mit Stiften 2o verbunden sind, befestigt ist, und das aus der Hauptfeder 21, einem
Hauptzahnrad 22, einem kleineren Zahnrad 23, einer Klinke 24, einer Hauptwelle 25
und einem Reibungsglied besteht, welches an der Welle 25 befestigt ist und aus einer
Reibscheibe 26, einer Schraubenfeder 27 und einer Mutter 28 besteht, die
auf einem mit Gewinde versehenen Teil 29 der Welle 25 angeordnet ist. Die beschriebene
Anordnung ist dazu bestimmt, eine Drehung der Welle entgegen der Richtung des Uhrzeigers
herbeizuführen, ohne die Bewegung des Uhrwerks zu stören; das Uhrwerk kann jede
beliebige Bauart besitzen; das Hauptrad ist der einzige Teil desselben, welcher
auf der Zeichnung dargestellt ist.
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Der nach vorn liegende Teil der Welle 25 hat einen viereckigen Querschnitt
3o und ragt durch die Platte 15 und durch den Mittelpunkt des Zifferblattes 31 hindurch,
welches an dieser Platte mit Hilfe von Stiften 32,befestigt ist. Auf dem Zifferblatt
31 gleiten ein erster Zeiger 33 und ein zweiter 'Zeiger 34. Der zweite Zeiger liegt
auf dem ersten auf und dient u. a. dazu, die Feder 21 zu spannen. Zu diesem 'Zwecke
ist der Zeiger 34 mit einer viereckigen Öffnung 35 (Abb.9) versehen, welche auf
den viereckigen Teil 30 der Welle 25 paßt. Diese ist vom mit einem Gewinde 36 versehen,
auf das eine Mutter 37 aufgesetzt wird. Diese ist dazu bestimmt, den Zeiger 34 festzuhalten
(Abb. 5).
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Der erste Zeiger 33, welcher unmittelbar hinter dem Zeiger 34 sitzt,
enthält eine öffnung 38 (Abb. 8) mit zwei länglichen Seiten. Der Zeiger sitzt mit
dieser Öffnung nicht drehbar auf dem vorderen Ende einer Muffe 39 (Abb.6), welche
auf den eckigen Teil 3o der Welle aufgeschoben ist und an seinem hinteren Ende die
erste -Exzenterscheibe 40 trägt. Diese ist nach. vorn zü mit einer ringförmigen
Schulter 41 versehen, welche in die Platte 15 hineinpaßt, wie in Abb. 5 deutlich
erkennbar ist. Eine Schrauhenfeder 42 ist um die Muffe 39 gewunden und liegt zwischen
der vorderen Fläche der Schulter 41 und dem ringförmigen Teil 43, der durch das
Zifferblatt 31 hindurchtritt und mit seinem vorderen Teil an der hinteren Fläche
des ersten Zeigers 33 anliegt.
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Die hintere Fläche. der ersten Exzenterscheibe 40 gleitet mit Reibung
an der vorderen Fläche der zweiten Exzenterscheibe 44, welche durch eine viereckige
Öffnung 45 undrehbar an dem eckigen Teil 30 der Welle 25 befestigt ist. Beide
Scheiben liegen zwischen der Platte 15 und .einer Platte 46, die in geringer Entfernung
vorn der Platte 18 angebracht ist. Die Feder 42 erzeugt Reibung, welche hinreicht,
um den ersten Zeiger 33 und die erste Exzenterscheibe 40 mit der Welle 25 durch
Vermittlung des zweiten Zeigers 34 und der zweiten Exzenterscheibe 44 zu verbinden.
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Die beiden Exzenterscheib.en 40 und 44 wirken auf eine Rollre 47,
die an dem unteren Ende einer Sperrklinke 48 befestigt ist, welche durch einen Stift
49 in der mittleren Platte 46 gehalten wird. An ihrem oberen Ende ist die Sperrklinke
mit einer Nase 50 versehen, die nacheinander mit einem der beiden Zähne 51
und 52 in Eingriff gelangt, die sich in einem Flansch 53 an dem vorderen Ende einer
Muffe 54 auf der schwingenden Achse 55 befinden. Die Enden dieser Achse liegen in
den Platten 15 und 16. Von den beiden Zähnen 51 und 52 liegt der erste von der Achse
der Welle entfernter als der zweite, so daß, wenn die Nase 5 0 von dem Zahn
52 frei wird, sie den höheren Zahn 51 noch erfußt.
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An denjenigen Teil der Welle 55, welche durch die Platte 15 hindurchragt,
wird ein Hebel 56 befestigt, ,an dem sich ein Griffoder Knopf 57 befindet. Das hintere
Ende der Welle 5 5 dient dazu, um den Zeitregler mit derjenigen Vorrichtung in Verbindung
zu setzen, welche selbsttätig bedient werden soll, z. B. .einem Gasventil. Eine
Spiralfeder 58, die rnit ihrem einen Ende an der Welle 5 5 befestigt ist und an
ihrem" anderen Ende mit dein links ,oben befindlichen Stift 17 in Verbindung steht,
übt eine ständige Kraft auf die Wellte 55 aus; so daß sie bestrebt ist, sich entgegen
der Richtung des Uhrzeigers zu drehen. Die Feder wird durch die Drehung der Welle
55 mit Hilfe des Hebels 56 gespannt.
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Wenn die Welle 55 in der Richtung des Uhrzeigers .gedreht wird, so
gelangt der eine der Zähne 51.52 in Eingriff mit der Nase 50 des Hebels 48. Wenn
anderseits die Nase ven dem einen der beiden Zähne durch die Einwirkung der Exzexiterscheiben
40 oder 44 abgehoben ist, so werden die Muffe 54, die Welle 5 5 und der Hebel 5
6 der Einwirkung der Feder 58 überlassen, welche die Muffe 54 und die Welle 55 meine
Schwingungsbewegung versetzt und den Hebel 56 von links nach rechts einschnappen
läßt. Um nun den Hebel zu hemmen, und zwar entweder in der mittleren eoder in seiner
tiefsten Stellung, und außerdem den Stoß an den unmittelbar betroffenen Teilen der
Vorrichtung aufzufangen, ist ein Puffer 59 vorgesehen, der aus einer. Kautschukstück
oder ähnlichem Stoff besteht, das sich in dem kleinen Behälter 6o befindet, der
um einen Stift 61 in der Platte 15 drehbar ist.
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Um diesen Puffer 59 in seine Ausgangs-_
stellung zu
bringen, in welcher er den Hebel 56 aufhält, wenn dieser von seiner Anfangslage
(Abb. i) in die mittlere Lage (Abb. 2), in der z. B. das Gas angestellt ist, übergeht,
wird ein Sperrhebel 52 verwendet, welcher mit dem unteren Ende des Puffergehäuses
6o verbunden ist und an seinem oberen Ende einen Vorsprung 63 trägt, der in das
vordere Ende des links oben befindlichen Stiftes 17 einhaken kann. Der Vorsprung
6; drückt, wenn er in den Stift 17 einhakt, gegen eine lange Flachfeder 65, die
durch ihre Spannung den Hebel in seiner Stellung festhält. Der Hebel 62 trägt ferner
einen Stift 66, der gegen einen weiteren Stift 67 in dein Flansch 5- , der
Muffe 54 drückt (Abb. i').
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Um den Hebel 62 von dem Stift 17 abzulösen, so daß unter dem Einfluß
der Feder 65 der Puffer 59 in seine tiefste Lage gedreht werden kann, ist ein Hebel
68 vorgesehen, der sich um eine Achse 69 dreht, die in der Platte 15 befestigt ist.
Der Hebel 68 ist--durch die Stange 70 mit dem Hebel 48 schwingbar verbunden.
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Eine Feder 71, welche den Vorsprung 5o in Verbindung mit einem der
Zähne 51, 52 des Flansches 53 hält, drückt außerdem die Rolle 47 gegen die Exzenterscheiben
4o und 44.
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Wie bereits erläutert, ist der Zeitregler so eingerichtet, daß er
Bewegungen hervorruft, deren jede auf einen bestimmten Zeitraum folgt. Die Arbeitsweise
der Vorrichtung soll nun so beschrieben werden, wie sie in den Händen einer Hausfrau
benutzt wird, die ihren Kochofen in bestimmter Weise betreiben will.
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Eine Hausfrau mag beispielsweise ihren Haushalt um i Uhr nachmittags
verlassen und die Absicht haben, ihren Gasofen um 2 Uhr, also in ihrer Abwesenheit,
in Gang zu setzen und um 5 Uhr, ebenfalls in ihrer Abwesenheit, wieder abzustellen.
Bei dieser Zeiteinteilung -werden also 4 Stunden zwischen der Ingangsetzung und
der Außerbetriebsetzung der Vorrichtung vergehen. Zu diesem Zweck dreht sie den
zweiten Zeiger 34, bis er auf dem 4-Uhr-Strich des Zifferblatts 31 steht. Sie stellt
ferner den ersten Zeiger 33 auf den i-Uhr-Strich des Zifferblattes (Abb. i). Bei
dieser Einstellung wird der Gashahn selbsttätig nach Ablauf einer Stunde nach der
Ingangsetzung des Zeitreglers aufgedreht und nach insgesamt 4 Stunden abgedreht.
Der Abstand zwischen den Zeigern gibt also die Kochdauer an. Nunmehr schwingt sie
den Hebel 56 in die obere Stellung, welche in Abb. i dargestellt ist, wodurch der
tiefere Zahn 52 mit dem Vorsprung 5o in Eingriff gebracht wird. Da der Hebel 56
in die obere Stellung gebracht ist, gelangt der Stift 67 mit dem Stift 66 am Sperrhebel
62 in Eingriff und hebt ihn dergestalt, daß das Puffergehäuse 6o in diejenige Stellung
gebracht wird, in welcher es in den Abb. i und 2 dargestellt ist. Der Puffer 59
liegt also dann in der vorgerückten Stellung und der Vorsprung 6; ist über den Stift
17 eingehakt. Da durch das beschriebene Drehen des zweiten Zeigers 34 die Hauptfeder
21 gespannt worden ist, wird diese nunmehr ablaufen und allmählich beide Zeiger
33 und 34 ebenso wie die Exzenterscheiben 4o und 44 im Sinne des Uhrzeigers drehen.
Nach Ablauf einer Stunde wird die Spitze der Exzenterscheibe 4o die Rolle 47 so
weit gehoben haben, daß der an der Sperrklinke .18 angebrachte Vorsprung 5o von
dem Zahn 52 losgelöst wird. Der Hebel 56 wird daher unter dem Einfluß der Feder
58 gesenkt, bis er von dem Puffer 59 festgehalten wird. Durch diese Drehbewegung
der Welle 55 wird das Gas selbsttätig mit Hilfe irgendeiner Cbertragungsvorrichtung
angedreht und z. B. mittels einer Zünd- oder Sparflamme entzündet. Die beschriebene
Bewegung der Welle 55 unter dem Einfluß der Feder 58 hört auf, sobald der höhere
Zahn 51 an dem Vorsprung 5o anstößt. Während des nun folgenden Zeitraumes von 3
Stunden dreht das Uhrwerk die 'Welle 25 im Sinne des Uhrzeigers. Daher gelangt die
zweite Exzenterscheibe 44 in Eingriff mit der Rolle 47. Hierbei wird die Bewegung
der Sperrklinke 48 mittels des Hebels 7o auf den Hebel 68 übertragen. Dieser bringt
den Hebel 62 außer Eingriff mit dem Stift 17. Infolgedessen kann das Puffergehäuse
6o in die Stellung der Abb.3 herabsinken, während der Vorsprung 5o von dem höheren
Zahn 51 losgelöst wird und der Hebel 56 seine Abwärtsbewegung fortsetzt, bis er
von dem Puffer 59 aufgehalten wird. Am Ende dieser zweiten Phase der Bewegung befinden
sich die Teile in der Stellung der Abb. 3.
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Man erkennt daher, daß eine Stunde, nachdem die Hausfrau den Zeitr?gler
in Gang gesetzt und ihre Küche verlassen hat, der Gashahn selbsttätig aufgedreht
und nach drei weiteren Stunden wieder abgedreht wird. Wünscht die Hausfrau die Kochvorrichtung
unmittelbar, nachdem sie den Zeitregler eingestellt hat, in Gang zu setzen, so braucht
sie nur zu berechnen, für wie lange sie den Kochofen in Gang halten will. Hierauf
verstellt sie den zweiten Zeiger 34 entgegen der Richtung des Uhrzeigers, bis er
auf den Teilstrich des Zifferblattes zeigt, der die gewünschte Kochdauer angibt,
dann bringt sie den Hebel 56 in die Zwischenstellung, bei der der Gashahn aufgedreht
wird und die in Abb.2 dargestellt ist. Hierdurch führt sie den Eingriff des höheren
Zahnes 51 mit
dem Vorsprung 5o herbei. Nach Ablauf der Kochzeit
bewirkt die zweite Exzenterscheibe 44 das Abdrücken des Hebels 48 und damit die
Entfernung des Vorsprunges 5o von dem Zahn 51. Gleichzeitig wird die Feder 58 die
Umdrehung der Welle 55 herbeiführen und damit das Gas abstellen und die einzelnen
Teile in die in Abb. 3 gezeigte Lage überführen.
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Die Welle 55 ist als derjenige Teil des Zeitreglers zu betrachten,
durch dessen Vermittlung die Vorrichtung sich bewegt, und zwar unabhängig davon,
ob es sich um den Gebrauch von Luft, Wasser, Dampf, elektrischem Strom oder einem
anderen Mittel handelt. In allen diesen Fällen wird das zu bedienende Mittel durch
die Bewegung des Zeitreglers beeinflußt. Dementsprechend soll mit dem Wort »Anlaßvorrichtung«
in denAnsprüchen zum Ausdruck gebracht werden, daß der Vorrichtung ein allgemeiner
Erfindungsgedanke zugrunde liegt, der nicht- auf die Verwendung der Welle 55 beschränkt
ist.