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Vorrichtung zum selbsttätigen, mittels eines Triebwerkes zeitlich
vorausbestimmbaren Auslösen von Schalt- und Bewegungsvorgängen Vermittels Uhrwerks
getriebene Vorrichtungen zum selbsttätigen zeitlich vorausbestimmbaren Auslösen,
Anlassen oder sonstiger Betätigung mechanischer oder elektrischer Einrichtungen,
wie z. B. Stell- oder Schalthebel, Hähne, Verriegelungen u. dgl., bei welchen die
Auslösung usw. durch mit Zeigern verbundene N ockenscheiben geschieht, sind bereits
bekannt. Diese Vorrichtungen gewähren aber trotz ihrer verhältnismäßig komplizierten
Bauart doch nur wenig Regelungsmöglichkeiten hinsichtlich der zu betätigenden technischen
Einrichtungen.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung dieser Art, welche bei
einfacherer Bauart den verschieden-artigen von der Praxis gestellten Anforderungen
in mehrfacher Hinsicht besser Rechnung zu tragen vermag, wie dies bei den schon
bekannten Einrichtungen der Fall ist. Dazu ist erfindungsgemäß der zur Einstellung
der Steuerzeit dienende Zeiger mit dein Triebwerk sowie der den Auslöseliebel bewegenden
Nockenscheibe derart verbunden, daß letztere durch den Zeiger auch unabhängig vom
Triebwerk betätigt werden kann. Auch ist hierbei der Knopf, welcher zum Stellen
des Zeigers dient, mit diesem so gekuppelt, daß er diesen letzteren nur in der Richtung
gegen den Nullpunkt der Zeitskala mitnehmen kann, während der zur Auslösung dienende
Hebel durch die Nockenscheibe blockierbar ist. In der Zeichnung ist nur ein Ausführungsbeispiel
dieser Vorrichtung schematisch dargestellt, deren Einrichtung jeder beliebigen Steuerzeit
angepaßt werden kann. Fig. n zeigt hierbei eine Vorderansicht der Auslösevorrichtung
und die Fig._ 2 eine Seitenansicht derselben im Schnitt.
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z bezeichnet dabei das L'lirwerl:, dessen Platine 2 das Auslösewerk
und die Zeitskala 16 trägt, welche für Auslösungszeiten von o bis 6o Minuten eingerichtet
ist. Die Auslösungsbewegung wird von der Welle 3 abgeleitet, auf der ein Ritzel
d. sitzt sowie ein Drehknopf 5 (strichpunktiert), die zum Aufziehen des Federwerkes
dienen. Auf dein Zapfen 6 der Platine 2 sitzt drehbar ein finit Zahnsegment versehenes
Schaltrad ; , welches in das Ritzel -. eingreift. Die fibersetzung zwischen Ritzel
.4 und Schaltrad 7 ist stets so, daß letzteres auch ein Maxiiinuin der Steuerzeit
immer weniger als eine ganze -Umdrehung machen braucht. Beim Abrollen des Ritzels
an der Verzahnung von 7 wird durch den ungezahnten Teil des Rades ,~ eine Weiterbewegung
des letzteren über dieselbe hinaus verhindert. Auf der verlängerten Nabe des Schaltrades
7 ist eine Nockenscheibe 8 drehbar angeordnet, deren Nocken 9 an seinem Außenende
rechtwinkelig zur Scheibeinebene umgebogen ist. Mit der Scheibe 8 ist ein zweites
Zahnsegment ro fest verbunden. An ihrem inneren Ende trägt die Nabe des Rades
7
einen Ring i r, welcher eine axiale Verschiebung der Scheibe 8 und des Segmentes
io verhindert. Zwischen 7 und 8 ist eine unter gewisser Spannung befindliche Blattfeder
an-.geordnet, welche die Nockenscheibe 8 durch Reibung mit dem Schaltrad 7 kuppelt.
Letzteres nimmt bei jeder Bewegung die Scheibe 8 mit; aber unter Cberwindüng des
durch die Feder 12 verursachten Reibungswiderstandes läßt sich die Scheibe 8 gegen
das Rad 7 beliebig verdrehen, infolgedessen auch durch den Zeiger die Auslösung
unabhängig vom Triebwerk bewirken.
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In das Segment io greift ein Zahnsegment 13 ein, «-elches auf dem
Zapfen 14 der Platine 2 drehbar gelagert ist. Auf der Nabe des Zahnsegmentes 13
ist der Zeiger 15 angeordnet, welcher die Zeitskala 16 bestreicht. Ein Drehknopf
18 dient zum Verstellen des Zeigers 15. Das Übersetzungsverhältnis der Segmente
io und 13 ist hier i : i. Jede Bewegung der Scheibe 8 wird also zwangläufig in gleicherGröße,
jedoch in umgekehrterRichtung auf den Zeiger 15 übertragen. und umgekehrt bewirkt
jede Bewegung des Zeigers 15 (mittels des Knopfes 18) eine gleichartige, hinsichtlich
der Richtung umgekehrte Bewegung bzw. Verdrehung der Scheibe B.
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Die Zahnsegmente io und 13 können allenfalls auch kegelförmig ausgebildet
sein. Ebenso kann der Zeiger 15 mit gleicher Wirkung direkt an der Nockenscheibe
8 befestigt werden. Der Anschlagstift 17 begrenzt die Rechtsumdrehung des Nockens
g mit dem Zeiger 15. Tangential zur Nockenscheibe 8 ist ein Hebel ig angeordnet,
welcher auf dem Zapfen 2o beweglich gelagert ist. Der Hebel ig wird durch eine Zugfeder
23 ständig nach oben gegen den Stift 22 zu halten gesucht, so daß das vordere Ende
von ig für gewöhnlich (wie strichpunktiert) etwas in die Bahn des Nockens g hineinragt.
Bewegt sich also dieser von oben kommend in Richtung des punktierten Pfeiles nach
unten, so drückt er im gegebenen Moment (von Stellung c an) den Hebel ig am vorderen
Ende unter Spannung der Feder 23 nieder und tritt dann von Stellung b an bis zu
seiner Endlage in die Kurve des Hebels ig ein, womit dieser in der niedergedrückten
Lage gehalten wird.
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Am anderen Ende besitzt der Hebel ig einen Daumen o. dgl. 21, welcher
bei Niederbewegung des Hebels ig den gewünschten Schaltvorgang an der technischen
Einrichtung auslöst. Die Form des Daumens richtet sich nach der Beschaffenheit des
fremden Schaltmechanismus, welcher ausgelöst werden soll, ebenso der Hub des Hebels
19 und des Daumens 21.
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Um ein irrtümliches 7-\?achstellen des Zeigers 15 auf längere Steuerzeit
mittels des Knopfes i8 zu verhindern, kann dieser letztere, statt fest auf der Zeigerbüchse
zu sitzen, drehbar angeordnet und mit einem Gesperre versehen werden, welches den
Zeiger nur in der Richtung gegen den Nullpunkt der Skala 16 bewegen läßt, in der
umgekehrten Drehrichtung den Zeiger aber nicht mitnimmt.
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Nach der Zeichnung befinden sich alle beweglichen Teile in Ruhelage,
in welcher der Nocken g am Stift 17 ansteht und den Hebel ig niedergedrückt hält.
Die Segmente io und 13 stehen dabei so zueinander, daß der Zeiger 15 bei der Marke
e, also etwas unter dem Nullpunkt der Skala, steht. Das durch die Reibungskupplung
12 mit der Scheibe 8 gekuppelte Rad 7 steht jetzt so zum Ritzel 4., daß dieses in
den letzten Zahn von 7 eingreift, `nährend die auf das Ritzel wirkende Feder bestrebt
ist, letzteres im Sinne des voll ausgezogenen Pfeiles weiterzudrehen, was aber durch
den ungezahnten Teil von 7 verhindert wird.
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Zum Betätigen der Auslösevorrichtung, beispielsweise für die in der
Zeichnung angenommene Maximalsteuerzeit (von i Stunde), wird das Ritzel q. so weit
gedreht, bis dieses an den oberen zahnlosen Teil von 7 ansteht, womit die Feder
von q. gespannt wird. Gleichzeitig hat sich hierbei der Nocken g gemäß dem ausgezogenen
Pfeil von Stellung a nach d aufwärts bewegt und damit den Hebel ig freigegeben,
der nun durch die Feder 23 wieder nach oben an den Stift 22 gezogen wird und der
Daumen 21 die fremden Schaltorgane in ihre Arbeitslage kommen läßt. Ebenso wurde
dabei durch die Segmente io und 13 der Zeiger von der Lage e in die Stellung g für
maximale Steuerzeit bewegt. 'Nunmehr beginnt das Federwerk zu arbeiten und bewirkt
eine Drehung des Ritzels q., das vermöge der vorhandenen Übersetzungsverhältnisse
sowie der Hemmung und Unruhe des Uhrwerkes genau in einer Stunde eine volle Umdrehung
macht, wobei der Zeiger den Weg nach o zurückgeht und der Nocken g wieder den Hebel
ig niederdrückt, so daß dessen Daumen 21 nun wieder die fremden Schaltorgane abstellt.
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Die Bogenstreckeg-f, die der Zeiger durchläuft, entspricht (in Winkelgraden
gemessen), der Bogenstrecke d-b. Die Strecke b-a ist eine Gangreserve, welche der
Strecke f-e entspricht.