Einstellvorrichtung für ein Anzeigeorgan einer Uhr mit Stellhebel-Zeigerstellung
Gegenstand der Erfindung ist eine über die Aufzugwelle von Hand betätigbare Einstellvorrichtung für ein vom Werk schrittweise angetriebenes und zu diesem Zweck mit Schaltzähnen versehenes Anzeigeorgan einer Uhr mit Stellhebel-Zeigerstellung, wobei die Einstellung des Anzeigeorgans durch Drehung der Aufzugwelle über eine durch Verschiebung der Aufzugwelle in axialer Richtung gesteuerte Kupplung erfolgt.
Die bekannten Einstellvorrichtungen dieser Gattung haben den Nachteil, dass sie aus einer Vielzahl von einem üblichen Uhrwerk fremden, zusätzlichen Bestandteilen zusammengesetzt sind. Überdies arbeiten sie nicht mit den vorhandenen Schaltzähnen des Anzeigeorgans, sondern mit einer zusätzlichen Zahnung desselben zusammen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht in der Schaffung einer Einstellvorrichtung obgenannter Gattung, die gegenüber den herkömmlichen Einstellvorrichtungen weniger zusätzliche Bauteile aufweist und ausserdem in der Lage ist, mit den bereits vorhandenen Schaltzähnen des Anzeigeorgans zusammenzuwirken.
Die erfindungsgemässe Einstellvorrichtung kennzeichnet sich dadurch, dass ihre Kupplung aus einem Paar von Getriebeelementen besteht, die je nach der axialen Lage der Aufzugwelle entweder in oder ausser Eingriff stehen und von denen das eine dem Aufzug- und Zeigerstellmechanismus der Uhr zugehört und das andere mit den Schaltzähnen des Anzeigeorgans unmittelbar zusammenwirkt.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Eintellvorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht, in welcher sich die Aufziehwelle in Aufzugstellung befindet,
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht, in welcher jedoch die Wechselradbrücke, die Stellhebelfeder und das Anzeigeorgan weggenommen wurden,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Teilansicht, in welcher sich die Aufzugwelle in einer axialen Mittellage befindet,
Fig. 4 eine der Fig. 3 ähnliche Ansicht mit der Aufzugwelle in einer dritten axialen Lage und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 3.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemässe Vorrichtung in eine Kalenderuhr mit üblichem Aufzug- und Zeigerstellmechanismus eingebaut, und sie dient zur Einstellung von Hand des Datumrings 1, beispielsweise nach einem längeren Stillstand der Uhr oder am Ende der Monate mit weniger als 31 Tagen.
Der Aufzug- und Zeigerstellmechanismus besitzt daher einen auf einen Vierkant 2 der Aufzugwelle 3 verschieblichen Schiebetrieb 4, der mit einem auf der Welle 3 lose sitzenden Aufzugtrieb 5 in der einen in Fig. 1 und 2 dargestellten axialen Endlage und mit einem Zeigerstelltrieb 6 in einer anderen in Fig. 4 dargestellten axialen Endlage kämmt. Die Verschiebungen des Schiebetriebs 4 von der einen axialen Endlage in die andere werden durch entsprechende Betätigungen der Aufziehwelle 3 über einen um eine Stellhebelschraube 7 schwenkbar angeordneten Stellhebel 8 und eine um eine Befestigungsschraube 9 schwenkbar angeordnete Wippe 10 in der üblichen Weise gesteuert, wobei die Wippe 10 durch den Stellhebel 8 in einem Drehsinn kraftschlüssig und durch eine Wippenfeder 11 im anderen Drehsinn betätigt wird.
Der Schiebetrieb 4 wird in seiner jeweiligen axialen Arbeitslage durch eine konventionelle Stellhebelfeder 12 gehalten, die jedoch nicht nur zwei, wie üblich, sondern drei Kerben 13, 14, 15 besitzt, um den entsprechenden Zapfen 16 des Stellhebels ausser in der zwei in Fig. 1 bzw. 4 dargestellten, der Aufzug- bzw. der Zeigerrichtstellung entsprechenden äusseren Raststellen auch noch in einer dritten in Fig. 3 und 5 dargestellten Zwischenlage aufzufangen.
Der Aufzug- und Zeigerstellmechanismus der Uhr nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich jedoch von den üblichen, indem der Zeigerstelltrieb 6 nicht um einen Fortsatz der Werkplatte ortsfest angeordnet ist und ständig mit dem Wechselrad 17 kämmt, sondern auf einem der erfindungsgemässen Einstellvorrichtung eigenen, um einen feststehenden Zapfen 18 gelagerten Schwenkhebel 19 sitzt, so dass dieser Zeigerstelltrieb 6 in eine Richtung senkrecht zu seiner Achse beweglich ist. Der Schwenkhebel 19 ist durch eine Nase 20 des Stellhebels 8 in einem Drehsinn und durch einen Finger 21 der Wippe 10 im entgegengesetzten Drehsinn kraftschlüssig steuerbar. Zu diesem Zwecke wirkt die Nase 20 bzw. der Finger 21 mit den Nockenflächen 22, 23 bzw. 24, 25 des Schwenkhebels 19 zusammen.
In der in Fig. 1 und 2 dargestellten Aufzugstellung drückt die Nase 20 des Stellhebels 8 auf der Nockenfläche 22 des Schwenkhebels 19 und hält somit den Zeigerstelltrieb ausser Eingriff mit dem Wechselrad 17. In der in Fig. 4 gezeigten Zeigerrichtstellung liegt dieselbe Nase 20 gegenüber der Nockenfläche 23 des Schwenkhebels 19. Letzterer ist in der in dieser Figur dargestellten Lage durch den Finger 21 festgehalten, der auf der Nockenfläche 25 des Schwenkhebels 19 liegt. In dieser Lage des Schwenkhebels 19 ist der Zeigerstelltrieb 6 mit dem Wechselrad 17 in Eingriff, so dass eine Drehung der Aufzugwelle 3 dem Wechselrad 17 über den Schiebetrieb 4 und den Zeigerstelltrieb 6 übertragbar ist.
Ausser dem Schwenkhebel 19 und den zu dessen Steuerung dienenden, dem Aufzug- und Zeigerstellmechanismus zugehörenden Elementen besitzt die erfindungsgemässe Einstellvorrichtung noch ein aus einem Rad 26 und einem mit diesem fest verbundenen dreispitzigen Stern 27 bestehendes Getriebeelement. Dieses Getriebeelement 26, 27 besitzt einen Zapfen 28 (siehe auch Fig. 5), der durch eine schlitzförmige Öffnung 29 der Werkplatte 30 derart geführt ist, dass das Element 26, 27 ebenfalls in einer Richtung senkrecht zu seiner Achse beweglich ist. Das Element 26, 27 ist auf der Werkplatte 30 durch die Wechselradbrücke 31 festgehalten. Letztere besitzt eine nachgiebige Zunge 32, die auf dem Element 26, 27 einen leichten axialen Druck an einer Stelle desselben ausübt, die auf der dem Zeigerstelltrieb 6 abgewendeten Seite der Drehachse des Elementes 26, 27 liegt.
In der in Fig. 1 und 2 dargestellten Aufzugstellung liegt das Element 26, 27 in Ruhelage. Das Rad 26 steht zwar mit dem Zeigerstelltrieb 6 in Eingriff; aber der Stern 27 ist von den Schaltzähnen 33 des Datumrings 1 entfernt, so dass letzterer durch das Uhrwerk in der üblichen Weise ungestört fortgeschaltet werden kann.
Wird von dieser Stellung ausgehend die Aufziehwelle 3 in ihre äusserste in Fig. 4 dargestellte Zeigerrichtstellung gezogen, so erfährt der Zeigerstelltrieb 6 eine derartige seitliche Verschiebung, dass er vom Rad 26 entkuppelt ist. Eine Drehung der Aufzugwelle in dieser zweiten Stellung bleibt somit ohne Einfluss auf das Element 26, 27, das daher weiter in Ruhelage bleibt.
Wird hingegen die Aufzugwelle 3 in ihre mittlere in Fig. 3 und 5 dargestellte Lage geführt, so bleibt zunächst der Zeigerstelltrieb 6 mit dem Rad 26 gekuppelt. Dank der durch die Zunge 32 auf das Element 26, 27 ausgeübten Reibung hat eine Drehung der Aufzugwelle 3 in ihrer mittleren Lage zur Folge, dass sich das Getriebeelement 26, 27 längs der schlitzförmigen Öffnung 29 von der in Fig. 2 dargestellten Ruhelage in die in Fig. 3 gezeigte Arbeitslage bewegt. Dadurch wird der Stern 27 mit den Schaltzähnen 33 des Datumrings 1 in Eingriff gebracht, so dass die Drehung der Aufziehwelle dem Datumring 1 über den Schiebetrieb 4, den Zeigerstelltrieb 6, das Rad 26 und den Stern 27 übertragbar ist.
In dieser mittleren Lage der Aufzugwelle 3 ist der Zeigerstelltrieb 6 vom Wechselrad 17 entkuppelt, so dass die zur Einstellung des Datumrings 1 erforderliche Drehung der Aufziehwelle ohne Einfluss auf die Zeigerstellung der Uhr bleibt.
Wenn nach erfolgter Einstellung des Datumrings 1 die Aufzugwelle 3 wieder in ihre Aufzugstellung gestossen wird, bleibt zunächst das Getriebeelement 26, 27 in seiner Arbeitslage. Dank der gewählten Form der Sternspitzen wird dieses Element jedoch wieder in seine Ruhelage zurückgestossen, sobald der Datumring 1 durch das Uhrwerk fortgeschaltet wird.
Die gezögerte Einkupplung des Sterns 27 hat den Vorteil, dass, wenn man die Aufzugwelle 3 zur Einstellung der Uhrzeiger versehentlich nur in ihre Mittellage hinauszieht, dieses Versehen sofort dadurch feststellbar wird, dass eine Drehung der Welle 3 keine entsprechende Drehung der Zeiger nach sich zieht.
Dank einerseits der aus dem Zeigerstelltrieb und dem Rad 26 bestehenden lösbaren Kupplung und anderseits der beschriebenen kraftschlüssigen Steuerung des Schwenkhebels 19 gelang es im dargestellten Ausführungsbeispiel, die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch eine Einstellvorrichtung zu lösen, die ausser den üblichen Bestandteilen des Aufzug- und Zeigerstellmechanismus nur zwei zusätzliche Bestandteile besitzt: nämlich den Schwenkhebel 19 und das Element 26, 27.