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Elektrischer Schalter zum Ein- und Ausschalten von Verkehrssignalen,
z. B. Fahrtrichtungs- und Überholungssignalen, an Kraftfahrzeugen Die Erfindung
bezieht sich auf einen elektrischen Schalter mit drehbarem Schalthebel zum Ein-
und Ausschalten von mindestens vier verschiedenartigen Verkehrssignalen, z. B. Fahrtrichtungs-
und überholungssignalen, an Kraftfahrzeugen.
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Es sind elektrische Schalter mit kugeY-gelenkartig gelagertem Schalthebel
zum Ein-und Ausschalten von mehreren Verkehrssignalen an Kraftfahrzeugen bekannt,
bei denen der Schalthebel in einer kreuzförmigen Kulisse des .Schaltergehäuses geführt
ist. Auch ist es bekannt, den schwenkbaren oder drehbaren Schalthebel eines elektrischen
Schalters für Fahrtrichtungsanzeiger von Kraftfahrzeugen mit einem Verzögerungswerk
zu verbinden, das beim Einschalten des Fahrtrichtungsanzeigers durch den Schalthebel
aufgezogen wird und den Rückgang des Schalthebels in seine Ruhelage verzögert bewirkt.
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Die Erfindung besteht nun im wesentlichen darin, daß die zum Schließen
je eines Stromkreises -in beiden Richtungen um ihre Längsachse drehbare Schaltwelle
mit dem dazugehörigen Schaltwerk auf einem Sockel angeordnet ist, der zum Schließen
zweier weiterer Stromkreise mit den dazu erforderlichen Schaltkontakten um eine
quer zur Schaltwelle verlaufende Achse schwenkbar ist. Der Vorteil einer solchen
Ausbildung des Schalters liegt vor allem darin, daß man, mit seiner Hilfe durch
jeweils verschiedenartige Verbindung einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Kontaktgliedern
eine verhältnismäßig große Anzahl von Signalen zusammenstellen kann.
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Weitere Merkmale und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aüs der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung. In der Zeichnung
zeigen die Abb. 1 bis 7 Schaltpläne, in denen die durch den Schalter herzustellenden
Signalschaltungen dargestellt sind, die Abb. 8 bis 13 Ansichten -des Schalters in
verschiedenen Stellungen, die'Abb. 14 eine Vorderansicht des Schaltwerks nach Entfernung
des Schaltergehäuses, die Abb. 15 einen Schnitt nach der Linie I5-15 der Abb. 1q.,
die Abb. 16 eine Vorderansicht des Schaltersockels nach Entfernung des Verzögerungswerks,
die
Abb. 17 eine Rückansicht des Schaltersockels, die Abb. 18 einen Schnitt nach
der Linie 18-18 der Abb. 16 und die Abb. ig bis 21 verschiedene Einzelteile des
Schalters.
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In dein Ausführungsbeispiel dient der Schalter dazu, die in den Schaltplänen.
der Abb. r bis 7 veranschaulichten Signalschaltungen nacheinander herzustellen,
wobei die Reihenfolge der Schaltungen je nach_-der Bestimmung der einzelnen Signale
zum Teil beliebig wählbar, zum Teil durch die Bauart des Schalters vorgeschrieben
sein soll. Im vorliegenden Falle handelt-es sich um durch Leuchtzeichen gegebene
Fahrtrichtungs- und Überholungssignale an einem Kraftfahrzeug.
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Am vorderen Ende des in der Zeichnung nicht dargestellten Kraftfahrzeuges
sind auf jeder Seite zwei nach vorn strahlende Lampen angebracht (Abb.i), von denen
die oberen (27, 28) gelbes, die unteren (2g, 30) rotes Licht zeigen, wenn sie eingeschaltet
sind. Am hinteren Fahrzeugende sind auf jeder Seite drei nach hinten strahlende
Lampen angeordnet, von denen die oberen (33, 34) rotes, die mittleren (35, 36) gelbes
und die unteren (37,'38) grünes Licht im eingeschalteten Zustand aussenden.
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Abb. i zeigt die Signaleinrichtungen in der Ruhestellung, wobei also
keine der Lampen -'7 bis 30 und 33 bis 38 eingeschaltet ist. Auf der Grundplatte
55 des Schalters ist eine Anzahl von festen Kontakten 56 bis 63 angeordnet, die
in der aus der Zeichnung (Abb. i bis 7) ersichtlichen Weise über Sicherungen 64
mit den einzelnen Signallampen elektrisch leitend verbunden sind. Außerdem sind
im Blickfeld des Fahrzeugführers, z. B. am Instrumentenbrett des Kraftfahrzeuges,
verschiedenfarbige Überwachungslampen 5o bis 54 angeordnet, um dem Fahrzeugführer
die jeweils hergestellte Signalschaltung anzuzeigen.
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Sämtliche Lampen liegen in bekannter Weise mit einem Pol an der Masse
des Fahrzeuges, an die auch der -Pol der hier nicht dargestellten Stromquelle, z.
B. eines elektrischen Sammlers, angeschlossen ist. Der ---Pol der Stromquelle ist
mit dem auf der Grundplatte 55 befindlichen Kontakt 57 verbunden. Dieser Kontakt
wird nun durch den später beschriebenen, auf der Grundplatte 55 aufgebauten Schalter
mit den in den Schaltplänen der Abb. 2 bis 7 jweils durch besondere Schraffur hervorgehobenen
übrigen Kontakten in leitende Verbindung gebracht und dadurch die entsprechend schraffierten
Signallampen und die zugehörigen Überwachungslampen eingeschaltet. Es ergeben sich
auf diese Weise sechs verschiedene Signalschaltungen. Schaltung I (Abb. 2) : Straße
für Überholung gesperrt. Die beiden hinteren roten Signallampen 33 und 34 und die
beiden roten Kontrollampen 51 und 53 sind eingeschaltet.
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Schaltung II (Abb. 3) : Straße für überholung frei. Die beiden hinteren
grünen Signallampen 37, 38, die beiden vorderen roten Signallampen 2g, 3o und die
mittlere grüne Kontrollampe 52 sind eingeschaltet.
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Schaltung III (Abb. 4) : Vorsignal vor Richtungsänderung nach links.
Die linken gelben Signallampen 27, 35 vorn und hinten und die linke gelbe Kontrollampe
5o sind eingeschaltet.
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Schaltung IV (Abb. 5) : Hauptsignal bei Richtungsänderung - nach links.
Die linken roten Signallampen 29, 33 vorn und hinten und die linke rote Kontrollampe
51 sind eingeschaltet.
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Schaltung V (Abb. 6) : Vorsignal vor Richtungsänderung nach rechts.
Die rechten gelben Signallampen 28,' 36 vorn und hinten und die rechte gelbe Kontrollampe
5.4 sind eingeschaltet.
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Schaltung VI (Abb. 7) : Hauptsignal bei Richtungsänderung nach rechts.
Die rechten roten Signallampen 30, 34 vorn und hinten und die rechte rote Kontrollampe
53 sind eingeschaltet.
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In den Abb. 8 bis i i sind verschiedene zum Herstellen der obigen
Signalschaltungen dienende Stellungen des Schalters gezeigt. Dieser besteht äußerlich
gesehen aus der Grundplatte 55, dem, eigentlichen Schaltgehäuse 65 und dem Schaltergriff
66, der in einer Kulisse 70 geführt ist. Sämtliche sechs Signalschaltungen
werden in bekannter Weise ausschließlich durch möglichst sinnfällige Schaltbewegungen
dieses einen Griffes hergestellt, so daß also die Bedienung der Einrichtung, denkbar
einfach Ist. Die Abb. 8 und 9 zeigen den Schalter in Ruhestellung. Durch eine Schwenkbewegung
des Schaltergriffes 66 um die Achse 67 nach unten (Abb. io) wird die Signalschaltung
I (Überholung gesperrt) hergestellt, durch eine Schwenkbewegung nach oben (Abb.
i i) die Signalschaltung I1 (Überholung freigegeben). Wird der Schaltergriff um
seine eigene Achse nach links bis zu der in Abb. 12 stark ausgezeichneten Stellung
geschwenkt, so wird die Signalschaltung III (Vorsignal nach links) hergestellt und
gleichzeitig ein in dem Schaltergehäuse 65 untergebrachtes Zeitschaltwerk aufgezogen,
welches den Schaltergriff aus der stark ausgezeichneten Stellung 66 im Verlaufe
von etwa 3 Sek. in die gestrichelt gezeichnete Lage 66' zurückgeführt. In dieser
Lage, die der Signalschaltung IV (Hauptsignal nach links) entspricht, bleibt der
Schalter stehen,
bis er von Hand in die Ruhestellung zurückgeführt
wird. Entsprechend werden, wie Abb. 13 zeigt, auch .die Signalschaltungen V und
VI durch Bewegen des Schaltergriffes 66 nach rechts hergestellt. Auf der den Schaltergriff
66 tragenden Schaltwelle 68 ist ein Kulissenstein 69 befestigt, der durch sein Zusammenwirken
mit der in dem Schaltergehäuse 65 angeordneten Schaltkulisse 7o die gleichzeitige,
irrtiiml-ich.eHerstellung mehrerer Signalschaltungen unmöglich macht. Dies geschieht
dadurch, daß die Kulisse 7o an der Stelle, an der sich der Kulissenstein in Ruhestellung
befindet, kreisförmig erweitert ist, so daß die Schaltwelle 68 nur aus der Ruhestellung
heraus nach der einen oder der anderen Richtung gedreht werden kann.
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Die innerhalb des Gehäuses 65 untergebrachten Teile des Schalters
zeigen die Abb. 14 bis 2i. Ein im Schaltergehäuse 65 um eine waagerechte Achse 67
schwenkbar angeordneter Sockel 71 trägt an seinem oberen Ende einen in bekannter
Weise ausgebildeten Kugelschnapper 72, der beim Verschwenken des. Sockels nach oben
bzw. unten und auch in der Ruhestellung in Rasten 73 einschnappt, die auf der Innenwand
des Gehäuses 65 angeordnet sind (vgl. Abb. 9). Auf .der Vorderseite des Sockels
ist ein Zeitschaltwerk 74 bekannter Art durch Stiftschrauben 75 und Abstandsbuchsen
76 in bestimmter Entfernung von dem Sockel befestigt. Dieses Zeitschaltwerk weist
in bekannter Welse ein Hauptzahnrad 77 auf, das an sich lose auf der Schaltwelle
68 sitzt, jedoch durch die Reibung einer mit der Schaltwelle drehfest verbundenen
Federscheibe 78 bis zu einem gewissen Grade gezwungen wird, an der Drehbewegung
- der Welle teilzunehmen, solange es hierbei keinem allzu großen Widerstand begegnet.
Der Widerstand: wird durch einen Windflügel 79 hervorgerufen, der- durch eine Reihe
von Zwischenrädern 8o bis 83 .und die dazugehörigen kleinen Ritzel von .dem Hauptrad
77
mit entsprechend großer BiJbersetzung angetreben wird. Auf die Schaltwelle
68 sind' außerdem zwei Spannhebel 84,85 lose aufgesetzt, die -an ihren unteren Enden
durch eine Zugfeder 86 miteinander verbunden sind. Diese Feder zieht in der Ruhestellung
des Schalters beide Spannhebel fest gegen e'_n an der Rückwand 87 des Zeitschaltwerks
angeordnete Anschlaghülse 88. Die Schaltwelle 68 trägt ferner einen fest mit ihr
verbundenen Mitnehmer 89, dessen unteres, nach vorn abgebogenes Ende zwischen den
Spannhebeln 84, 85 liegt, so daß also bei einer Drehung der Schaltwelle nach rechts
oder links jeweils der eine der beiden Spannhebel mitbewegt und dadurch die Feder
86 gespannt wird. Die Feder sucht den betreffenden Spannhebel und über den Mitnehmer
89 auch die Schaltwelle. wieder in die Ruhestellung zurückzuführen. Dieser Rückgang
der Schaltwelle in die Ruhestellung kann jedoch infolge der Bremswirkung, welche
der Windflüge1.79 auf das Hauptzahnrad 77 und über die Federscheibe 78 auch auf
die Schaltwelle ausübt, nicht plötzlich, sondern nur ganz allmählich erfolgen. Auf
diese Weise wird erreicht, daß z. B. beim Bewegen des Schaltergriffes 66 nach .
rechts (Abb. 13) ein Zeitraum von etwa 3 Sek. vergeht, bis der Schaltergriff in
die Zwischenstellung 66" gelangt ist.
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Der eigentliche. Schaltorganismus setzt-sich wie folgt zusammen: Eine
fest auf der Schaltwelle 68 sitzende Kontaktfeder 9o, die über die metallischen
Teile des Schalters eine Kontaktfeder 9i mit dem Köntakt 57 der Grundplatte und
dadurch mit dem +-Pol der Stromquelle leitend verbunden ist, trägt an ihrem unteren
freien Ende eine metallische Laufrolle 92. Wird die Feder 9o beim Bewegen des Schaltergriffes
66 nach rechts (Abb. 13) durch die Schaltwelle 68 mit ihrem unteren Ende
ebenfalls nach rechts bewegt, so wandert die Laufrolle 92 auf einem Führungsblech
93 (Abb. 18) unter entsprechender Anspannung der Kontaktfeder entlang, bis sie,
am rechten Ende des Führungsbleches angekommen, von diesem abgeleitet und durch
die gespannte Kontaktfeder 9o auf einen fest am Sockel 71 s?tzenden Kontakt 94 gedrückt
wird, der mit einer auf der Rückseite .des Sockels angebrachten Kontaktfeder 95
in leitender Verbindung steht. Auf diese Weise ist über die leitenden Teile 57 (Abb.
1), 91, 74 90, 92, 94, 95, 59 der Stromschluß zwischen dem ---Pol der Stromquelle
und den .gelben Lampen 28, 36, 54 hergestellt, also. das Vorsignal vor Richtungsänderung
nach rechts eingeschaltet. Wird nun der Schaltergriff 66 losgelassen, so bewegt
er sich unter dem Einfluß des Zeitschaltwerks 74 in der oben beschriebenen Weise
langsam -in die Stellung 66" zurück (Abb. i3). Dabei geht nach etwa 3 Sek. die Laufrolle
92 von dem Kontakt 94 auf einen Kontakt 96 über, der neben dem Kontakt 94 am Sockel
7 1 liegt, wö er durch das Führungsblech festgehalten, da die Spannung der
Zugfeder 86 den Widerstand, welchen das Führungsblech seiner elastischen Verbiegung
entgegensetzt, nicht zu überwinden vermag. Der Kontakt 96 ist leitend mit einem
Kontakt 97 verbunden, der wie Kontakt 95 auf der Rückseite des Sockels 71 angeordnet
ist. In dieser Stellung ist durch die leitenden Teile 57, 91, 74, 90, 92,
96, 97, 6o, 63 der Stromschluß zwischen dem +-Pol der Stromquelle und den roten
Lampen 30, 34, 53 hergestellt, also
das Hauptsignal bei Richtungsänderung
nach rechts eingeschaltet. Dieses bleibt so lange besehen, bis der Schaltergriff
66 von Hand in die Ruhestellung gebracht wird, wobei die Laufrolle 92 zwischen dem
Kontakt 96 und dem federnden Ende des Führungsbleches 93 unter Abbiegung desselben
hindurchbewegt wird.
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In entsprechender Weise spielt sich der Vorgang beim Herstellen der
Signalschaltun ;
gen TII und IV auf der linken Seite des Schalters ab, wobei
außer der Laufrolle 92 ein linkes Führungsblech 98, feite Kontakte 99, ioo, Kontaktfedern
ioi, ioz und auf der Grundplatte 55 des Schalters (Abb. 4 und 5) Kontakte 58, 61,
62 zur Wirkung kommen.
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Wird der Schaltergriff 66 nach oben bewegt (Abb. ii) und dadurch der
Schaltersockel 71 um die Achse 67 mit seinem oberen Teil auf die Grundplatte 55
zu geschwenkt, so tritt eine doppelte an der Rückseite des Sockels 71 sitzende Kontaktfeder
103 mit den Kontakten 56, 6o, 61 der Grundplatte 55 in Berührung und stellt dadurch
entsprechend Abb. 3 d=e Signalschaltung II her. Erfolgt das Schwenken des Schaltersockels
71 durch Herabdrücken des Schaltergriffes 66 (Abb. io) im umgekehrten Sinne, so
gelangt eine Kontaktfeder 104 mit den Kontakten 62, 63 der Grundplatte 55 in Berührung
und stellt dadurch entsprechend Abb.2 die Signalschaltung I her.