DE3330575A1 - Kohlenstoffasern auf pechbasis, pechzusammensetzungen und faservorprodukt hierfuer - Google Patents
Kohlenstoffasern auf pechbasis, pechzusammensetzungen und faservorprodukt hierfuerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Kohlenstoffasern mit hoher Festigkeit
und hohem Elastizitätsmodul, die aus einer Pechzusammensetzung als Ausgangsmaterial hergestellt sind, und eine Pechzusammensetzung
mit daraus hergestelltem Faservorprodukt zur Herstellung der Kohlenstoffasern.
Die Erfindung betrifft im einzelnen Kohlenstoffasern mit hoher
Festigkeit und hohem Elastizitätsmodul, die aus einer speziellen Pechzusammensetzung durch ein Verfahren hergestellt werden,
das eine Wasserbehandlung, eine Hochtemperatür-Wärmebehandlung,
ein Schmelzspinnen, eine Unschmelzbarmachung, eine Carbonisierung und die Pechzusammensetzung als Ausgangsmaterial
sowie das daraus hergestellte Faservorprodukt umfaßt.
Bekanntlich werden die gegenwärtig hergestellten und im weiten.
Umfang angewendeten Kohlenstoffasern entsprechend dem
Ausgangsmaterial in zwei Kohlenstoffasern unterteilt, d. h. in die sogenannten Kohlenstoffasern auf der Basis von PAN
(Polyacrylnitril), hergestellt durch Carbonisieren von PoIyacrylnitrilfasern,
und die Kohlenstoffasern auf Pechbasis, hergestellt aus Pechen von Kohle- oder Erdölursprung.
Trotz der Vorteile der Kohlenstoffasern auf Pechbasis auf Grund des geringen Preises nehmen die Kohlenstoffasern auf
PAN-Basis den Hauptteil der industriellen Hochleistungskohlenstoffasern
mit hoher mechanischer Festigkeit und hohem Elastizitätsmodul ein, die sich zum Verstärken verschiedener Verbundm.a,terialien
eigenen, da die Zugfestigkeit der industriell hergestellten Kohlenstoffasern auf Pechbasis verhältnismäßig
niedrig und auf 200 kg/mm2 beschränkt ist oder darunter liegt.
0 β
Dementsprechend wurden verschiedene Versuche zur Entwicklung
von Hochleistungskohlenstoffasern unternommen, wobei von billigen Pechzusammensetzungen ausgegangen wurde. Selbstverständlich
gehören die Eigenschaften des Ausgangspechs zu den wichtigsten Faktoren bei der Herstellung von Hochleistungskohlenstofffasern
auf Pechbasis, wobei verschiedene Vorschläge zur Herstellung einer hierfür geeigneten Pechzusammensetzung gemacht
wurden:
(a) Ein Verfahren, bei dem eine spezielle kondensierte polycyclische
aromatische Verbindung einer Wärmebehandlung oder einer Behandlung in Wasserstoff unterworfen wird, vgl- z. B.
die japanischen Patent-Veröffentlichungen 45-28013 und 49-8634;
(b) ein Verfahren, bei dem ein Mesophasenpech dadurch erhalten
wird, daß ein Teer oder Pech mit ErdölUrsprung einer ersten
Wärmebehandlung in Anwesenheit eines Lewis-Säure-Katalysators unterworfen wird, gefolgt von einer zweiten Wärmebehandlung
nach dem Entfernen der Katalysators, vgl. z. B. die japanische
Patent-Veröffentlichung 53-7533;
(c) ein Verfahren, bei dem ein Mesophasenpech mit einem gewünschten
Mesophasengehalt erhalten wird durch Wärmebehandlung eines Pechs in einer Atmosphäre eines strömenden inerten Gases oder
unter einem verringerten Druck, vgl. z. B. die japanischen Patente Kokai 53-86717 und 53-86718; und
(d) ein Verfahren, bei dem ein optisch isotropes Pech einer Behandlung mit einem organischen Lösungsmittel, z. B. Benzol,
Toluol und Heptan unterworfen wird, wobei die unlösliche Fraktion zur Bildung von Neomesophase erhitzt wird, vgl. z. B.
die japanische Patente Kokai 54-160427, 55-58287 und 55-μ30809.
Unglücklicherweise sind die oben beschriebenen Verfahren nicht wirkungsvoll genug, um eine Pechzusammensetzung zu ergeben,
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aus der Hochleistungskohlenstoffasern,insbesondere hinsichtlich
der Zugfestigkeit,hergestellt werden können, die mit
Kohlenstoffasern auf PAN-Basis vergleichbar sind. Daher ist
die tatsächliche Anwendung der aus einem isotropen Pech hergestellten
Kohlenstoffasern auf solche Gebiete beschränkt, in welchen keine besonders hohe Festigkeit für die Kohlenstofffasern
gefordert wird, etwa als Verstärkung in Asbestersatzstoffen. Ferner hat das bei einigen der oben beschriebenen
Verfahren hergestellte Mesophasenpech ein Problem beim praktischen
Herstellungsverfahren auf Grund seiner extrem hohen Viskosität und geringen Verspinnbarkeit, die Anlaß zu Schwierigkeiten
beim Verfahren des Schmelzverspinnens bei einer wirtschaftlich durchführbaren Geschwindigkeit geben.
Im Hinblick des oben beschriebenen Standes der Technik für die industrielle Herstellung \on Kohlenstoffasern auf Pechbasis
haben die Erfinder ausgedehnte Untersuchungen angestellt und früher ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern
durch ein spezielles Prämesophasenpech vorgeschlagen, das in eine optisch anisotrope Mesophase im Verlauf der Carbonisierung
nach dem Verspinnen umgewandelt wird (vgl. das japanische Patent Kokai 58-18421) , gefolgt von der Entwicklung
eines Verfahrens, das sich für die industrielle Produktion
eines derartigen Prämesophasenpechs eignet.
Weitere Untersuchungen der Erfindung haben aufgezeigt, daß eine sehr bedeutende Rolle bei der Pechzusammensetzung für
Hochleistungskohlenstoffasern gespielt wird von der chemischen Struktur und den chemischen Eigenschaften des chinolinlöslichen
optisch isotropen Pechs als Ausgangsmaterial für das oben genannte Prämesophasenpech, da die Grundstruktur der kondensierten
polycyclischen aromatischen Verbindungen im Pech in der Spinnschmelze als solche beibehalten wird, was die Verspinnbarkeit
des Pechs und auch die Bildung der inneren Struktur der Fasern beim Verspinnen stark beeinflußt. Diese Entdeckung führte
- ίο -
Erfindung, nach der die Parameter von besonderer Bedeutung
2. B. die folgenden sind: das zahlenmittlere Molekulargewicht der chinolinlöslichen Fraktion des Pechs, das durchschnittliche
Molekulargewicht der strukturellen Einheiten im chinolinlöslichen optisch isotropen Pech, die Anzahl der aromatischen
Ringe in der kondensierten polycyclischen Struktur, die Dichte des Pechs und die chemische Struktur, wiedergegeben durch
13 1
die C-NMR- und H-NMR-Spektren mit einem spezifischen Wert für die chemischen Verschiebungen, den Aromatizitätsindex und
das H/C-Verhältnis in spezifischen Bereichen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung -von Hochleistungskohlenstoff
asern auf Pechbasis, die die oben beschriebenen Nachteile der Produkte nach dem Stand der Technik nicht aufweisen, eines
Verfahrens zur Herstellung derartiger Hochleistungskohlenstofffasern,
von spezifischen Pechzusammensetzungen als Ausgangsmaterial hierfür und des Faservorprodukts hieraus.
Die Pechzusammensetzung nach der Erfindung als Ausgangsmaterial für Kohlenstoffasern zeichnet sich dadurch aus, daß sie ein
optisch isotropes Pech ist, das in Chinolin im wesentlichen vollständig löslich ist und eine Dichte von 1,25 bis 1,31 bei
20 0C hat, und das hauptsächlich aus kondensierten polycyclischen
aromatischen Verbindungen besteht mit 2 bis 6 kondensierten aromatischen Ringen in einer strukturellen Einheit und mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht der strukturellen Einheiten im Bereich von 200 bis 400, bestimmt durch die Massenspektrometrie.
Die oben definierte Pechzusammensetzung nach der Erfindung eignet sich nicht für das Verspinnen, kann aber durch eine geeignete
Behandlung dafür geeignet gemacht werden. Die für das Verspinnen geeignete Pechzusammensetzung zeichnet sich dadurch
aus, daß sie wenigstens 30 Gew.% einer chinolinlöslichen Fraktion, deren durchschnittliches Molekulargewicht im Bereich von
700 bis 1700 liegt, eine Dichte von 1,29 bis 1,40 bei 20 0C
und einen Aromatizitätsindex von 0,45 bis 0,9 hat.
Ferner zeichnet sich das durch die oben beschriebene Pechzusammensetzung
gebildete Faservorprodukt aus durch folgende Parameter: Orientierungswinkel von 30 bis 50°, bestimmt durch Röntgenbeugungsmessung,
Kristallitgröße von 2,5 bis 4,ο nm, interlamellarer
Abstand von 0,343 bis 0,350 nm und eine Festigkeit von wenigstens 200 kg/mm2 nach dem Carbonisieren bei 1500 0C.
Die Kohlenstoffasern auf Pechbasis, hergestellt durch Carbonisieren
des oben definierten Faservorprodukts, zeichnet sich aus durch den Orientierungswinkel von 30 bis 50°, bestimmt durch
Rontgenbeugungsmessung, durch eine Kristallitgröße von 1,2 bis
8,0 nm, durch einen interlamellaren Abstand von 0,34 bis 0,36 nm in der MikroStruktur, durch eine Zugfestigkeit von wenigstens
200 kg/mm2 oder· gelegentlich wenigstens 250 kg/mm2 und durch
einen Elastizitätsmodul von wenigstens 10 t/mm2 oder gelegentlich
wenigstens 15 t/mm2 bei den mechanischen Eigenschaften.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Schrägansicht des Pechfilaments nach der Erfindung mit Querschnitten
durch zur Achse senkrechten und parallelen Ebenen;
Fig.2a und 2b jeweils eine schematische Darstellung der Hülle-Kern-Struktur
des Querschnitts der Kohlenstoffaser nach der Erfindung;
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem
Logarithmus der Viskosität der Pechzusammensetzung nach
der Erfindung für das Verspinnen und des Kehrwerts der Temperatur in 0K.
Im allgemeinen muß eine Pechzusammensetzung als Ausgangsmaterial für Hochleistungskohlenstoffasern gleichzeitig folgendes
aufweisen: molekulare Beweglichkeit in einem solchen Ausmaß, daß die Orientierung des Makromoleküle Während
des Verspinnens erhalten wird, und Verspinnbarkeit sowie Fließfähigkeit der Schmelze, die für die Bildung von Filamenten
durch Verspinnen zweckmäßig sind. Die Technologie nach dem Stand der Technik war in dieser Hinsicht hauptsächlich auf
die molekulare Orientierung ausgerichtet. Es wurden Versuche unternommen zur Herstellung von Hochleistungskohlenstoffasern
unter Verwendung von sogenannten Mesophasenpechen. Jedoch wurden vom Standpunkt der molekularen Orientierung die herkömmlichen
Mesophasenpeche durch Wärmebehandlung oder andere geeignete Mittel hochpolymer gemacht, wenn auch mit einem Verlust
an Verspinnbarkeit und Fließfähigkeit, was große Schwierigkeiten beim Spinnverfahren ergibt, so daß die Spinngeschwindigkeit
selten 400 m/min selbst bei äußerster Sorgfalt der Bedienungspersonen überschreiten kann. Zusätzlich neigt die
hochentwickelte molekulare Orientierbarkeit der Pechzusammensetzung zur Bildung von groben blättrigen Gebieten in den
Pechfasern als Vorprodukt für die Kohlenstoffasern, was eine
radial entwickelte Struktur der endgültigen Kohlenstoffasern und eine verringerte Festigkeit der Fasern auf Grund einer
Längsaufspaltung in Fibrillen ergibt. Dies ist einer der Gründe dafür, daß ausgedehnte Anstrengungen nutzlos waren bei der Herstellung
von Kohlenstoffasern auf Pechbasis mit einer Zufestigkeit von 200 kg/mm2 oder darüber.
Die Erfinder haben ihre Aufmerksamkeit der Situation zugewandt, daß die Innenstruktur und die Leistungsfähigkeit der schließlich
hergestellten Kohlenstoffasern in hohem Maß von der chemischen Struktur und den Eigenschaften der dem Verspinnen zu unterwerfenden
Ausgangspechzusammensetzung abhängt. Die Erfinder haben festgestellt, daß ziemlich bessere Ergebnisse erzielbar
sind durch Verringern der molekularen Orientierung in gewissem Ausmaß im Vergleich zu den herkömmlichen Mesophasenpechen, und
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haben entdeckt, daß im Verlauf ihrer Untersuchungen für die Herstellung einer sich für das Verspinnen eignenden Pechzusammensetzung
mit guter Ausgewogenheit unter der molekularen Orientierung, Verspinnbarkeit und Fließfähigkeit die grundlegenden
Struktureinheiten des Ausgangspechs niemals eine große Veränderung erfahren beim Schritt der Wärmebehandlung des
Ausgangspechs für die Herstellung einer Pechzusammensetzung mit erhöhtem Molekulargewicht, die sich für das Verspinnen
eignet und die Grundstruktur des Pechs vor der Wärmbehandlung selbst in der Pechzusammensetzung zum Verspinnen bei Einflüssen
an den endgültig hergestellten Kohlenstoffasern beibehält.
Selbstverständlich hat das Pech vor der Wärme behandlung einen niedrigeren Erweichungspunkt und eine höhere Löslichkeit in
organischem Lösungsmittel als die für das Verspinnen aufbereitete Pechzusammensetzung. Daher kann beim Entfernen von
Fremdstoffen, etwa freiem Kohlenstoff, als weiterem wichtigem die Leistungsfähigkeit der Kohlenstoffaser nachteilig beeinflussendem
Faktor, aus dem Pech vor der Wärmebehandlung eine weitaus bessere Wirksamkeit und Vollständigkeit erzielt werden,
als aus der Pechzusammensetzung nach der Wärmebehandlung.
Auf Grund des oben beschriebenen Standpunkts ist die Hauptform
der erfinderischen Pechzusammensetzungen ein optisch isotropes Pech ohne Wärmebehandlung, das im wesentlichen vollständig
in Chinolin löslich ist, und bei dem die chemische Struktur und die chemischen Eigenschaften derart kontrolliert werden,
daß die Verspinnbarkeit des Pechs beim nachfolgenden Verspinnen verbessert ist. Dies trägt zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit
der endgültigen Kohlenstoffaserprodukte bei.
Entsprechend den üntersuchungsergebnissen der Erfinder wird
©in© Pechzusammensetzung zum Verspinnen mit etwas herabgesetzter
molekularer Orientierung, jedoch unter Beibehaltung einer guten Ausgewogenheit von Verspinnbarkeit und Fließfähigkeit,
wirkungsvoller erzielt durch Einführen einer in einem solchen Ausmaß hydrierten Struktur, daß die Aromatizität nicht
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in hohem Ausmaß abnimmt durch Beibehalten der grundlegenden kondensierten polycyclischen Struktur der Kohlenstoffafeöftie als
solche. Ein derartiges Pech hat eine chemische Struktur, bei der die aromatischen Kerne teilweise hydriert sind, wobei die
ebene Anordnung der Moleküle vermutlich angemessen verformt wird, ohne daß die grundlegende KohlenstoffSkelettstruktur zerstört
wird. Das heißt, die höchste Wirksamkeit würde erzielt werden durch Kontrollieren des Molekulargewichts, der Aromatizität
und der ebenen Anordnung der Moleküle innerhalb angemessener Bereiche.
Die erfinderischen Pechzusammensetzungen wurden hergestellt auf der Basis der oben beschriebenen Information, wobei ihre Hauptform
vor allem gekennzeichnet ist durch ihre im wesentlichen vollständige Löslichkeit in Chinolin. Diese charakteristische
Eigenschaft ist für das wirksame Entfernen von Fremdstoffen, wie freiem Kohlenstoff, wichtig. Zusätzlich bedeutet die im
wesentlichen vollständige Löslichkeit des Pechs, daß dieses aus Molekülen mit verhältnismäßig gleichförmigen Molekülgewichten
besteht, so daß die Bildung einer für das Verspinnen bereiten gleichförmigen Pechzusammensetzung bei der nachfolgenden
Wärmebehandlung hierdurch stark erleichtert wird.
Ferner besteht die erfinderische Pechzusammensetzung der Primärform
hauptsächlich aus kondensierten polycyclischen aromatischen Verbindungen mit 2 bis 6 kondensierten aromatischen
Ringen, wobei das durchschnittliche Molekulargewicht der strukturellen Einheiten im Bereich von 200 bis 400 liegt,
bestimmt durch Massenspektrometrie. Diese Parameter sind wichtig,
damit der Polymerisierungsgrad der Pechbestandteile durch die Wärmebehandlung angemessen erhöht wird, und zwar ohne
Schwierigkeit durch Beibehalten der Fließfähigkeit. Wenn die Werte dieser Parameter kleiner als die unteren Grenzen der
obigen Bereiche sind, haben die Pechbestandteile keine ausreichende Polymerisierbarkeit bei der nachfolgenden Wärmebehandlung,
während, wenn die Werte dieser Parameter die oberen Grenzen
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der obigen Bereiche überschreiten, eine übermäßige Polymerisierung
im Pech durch die Wärmebehandlung stattfindet, was einen Verlust an Fließfähigkeit in der Pechzusammensetzung
für das Spinnen verursacht.
Zusätzlich ist ein weiterer einschränkender Parameter derPrimärform
der erfinderischen Pechzusammensetzung die Dichte, die im Bereich von 1,25 bis 1,31 bei 20 0C liegen sollte. Die
Dichte des Pechs ist ein indikativer Parameter für die Aromatizität
des Pechs. Das heißt, ein Pech mit einer Dichte im obigen Bereich hat eine angemessen verdrehte ebene Anordnung
der Moleküle mit angemessen herabgesetzter Orientierbarkeit der Moleküle bei gleichzeitiger Beibehaltung der Aromatizität,
und kann der Pechzusammensetzung eine Fließfähigkeit erteilen, wobei das Molekulargewicht durch die Wärmebehandlung erhöht
ist. Andererseits haben Peche mit einer geringeren Dichte als 1,25 bei 20 0C eine unzulässig niedrige Aromatizität und
sind nicht frei von Problemen bei der Gestalt der ebenen Anordnung oder Orientierung der Moleküle beim nachfolgenden
Calcinieren oder Carbonisieren, bei der beim Verspinnen zu erteilenden latenten Orientierbarkeit und bei der Wärmestabilität
des Pechs. Andererseits sind Peche mit einer Dichte von über 1,31 bei 20 0C unerwünscht, da ein solches Pech ein wärmebehandeltes
Pech ergeben kann mit geringer Fließfähigkeit und übermäßig entwickelter molekularer Orientierung beim Verspinnen.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Merkmalen zeichnet sich die erfinderische Pechzusammensetzung in der Hauptform vorzugsweise
ferner aus durch chemische Verschiebungen in den NMR-Spektren (NMR = nuclear magnetic resonance = kernmagnetische
Resonanz), etwa der C-NMR und der H-NMR, den Aromatizitätsin.de.Ji
und das H/C-Verhältnis wie folgt:
13
(1) Bei der C-NMR sollte eine bevorzugte Pechzusammensetzung 15 bis 25 % Kohlenstoff A, 55 bis 65 % Kohlenstoff B und 10 bis
(1) Bei der C-NMR sollte eine bevorzugte Pechzusammensetzung 15 bis 25 % Kohlenstoff A, 55 bis 65 % Kohlenstoff B und 10 bis
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20 % Kohlenstoff C enthalten. Die Kohlenstoffe A, B und C haben jeweils eine auf TMS (Tetramethylsilan) basierende chemische
Verschiebung (Shift) von 120 bis 150 ppm, 80 bis 12 9 ppm bzw. 13 bis 53 ppm. Diese Bedingungen wird speziell durch das
Pech erfüllt, das eine angemessene Verformung der molekularen Ausrichtung in einem bevorzugten Ausmaß hat. Bei einem die
obige Bedingung erfüllenden Pech gilt ferner: (a) die angemessen verformte ebene Struktur wird in der Pechzusaminensetzung
für das Spinnen hergestellt, und die molekulare Orientierbarkeit wird auf ein bevorzugtes Ausmaß herabgesetzt, (b) die
beträchtlich hohe Aromatizität des Pechs gewährlesitet eine beträchtlich hohe Wärmestabilität, so daß die kondensierte
polycyclische aromatische Struktur selbst nach der Wärmebehandlung aufrechterhalten wird, (c) ein teilweise Hydrierung
der aromatischen Kerne mit Anreicherung des Gehalts an aktivem Wasserstoff ist wirksam für die Erhöhung des Molekulargewichts
in einem bevorzugten Ausmaß bei der Wärmebehandlung, wobei die Verspinnbarkeit gut ist auf Grund der guten Verträglichkeit
mit der Mesophase selbst bei deren Anwesenheit zusätzlich zur hohen Wirksamkeit bei der Unschmelzbarmachungbehandlung
auf Grund der schnellen Oxidation, die an teilweise hydrierten Positionen im Verlauf der Unschmelzbarmachungsbehandlung
stattfinden, und (d) die durch Wärmebehandlung gebildete Pechzusammensetzung für das Verspinnen erlangt die
ebene molekulare Anordnung beim Calcinieren und Carbonisieren wieder, gefolgt vom Verspinnen, und weist eine gute Kristallinität
und Molekülausrichtung auf.
(2) Bei der H-NMR sollte eine bevorzugte Pechzusammensetzung
40 bis 80 % Wasserstoff H und 15 bis 40 % Wasserstoff H
enthalten, wobei die auf TMS basierenden chemischen Verschiebungen der Wasserstoffe H und H 5 bis 10 ppm bzw. 1,7 bis
4 ppm betragen. Ferner sollte der Gehalt an Wasserstoff H_ mit 1,1 bis 1,7 ppm der auf TMS basierenden chemischen Verschiebung
vorzugsweise 5 % oder weniger oder noch höher 3 % oder weniger betragen, während der Gehalt an Wasserstoff Hn
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mit 0,3 bis 1,1 ppm der auf TMS basierenden chemischen Verschiebung
vorzugsweise 5 % oder weniger oder noch eher 1 % oder weniger, betragen sollte.
Zusätzlich sollten die Gehalte an den Wasserstoffen H , H
und H mit den auf TMS basierenden chemischen Verschiebungen von 2,6 bis 3 ppm, 3 bis 4 ppm bzw.1,7 bis 2,2 ppm vorzugsweise
in den Bereichen von 8 bis 11 %, 8 bis 17% bzw. 5 bis 7 % liegen. Bessere Ergebnisse sind ferner erzielbar,
wenn zusätzlich zu den oben gegebenen Begrenzungen der Gehalt an Wasserstoff H„ mit einer auf TMS basierenden chemischen
Jn
Verschiebung von 5 bis 7 ppm im Bereich von 6 bis 15 % liegt. Dieser Wasserstoff HR hat vermutlich seinen Ursprung in den
doppelten Bindungen, die anzeigen, daß die oben angegebenen aromatischen Kerne teilweise hydriert wurden.
Wenn die oben definierten Parameter bezüglich der in der 1
H-NMR festgelegten Werte erfüllt sind, hat die Zusammensetzung
H-NMR festgelegten Werte erfüllt sind, hat die Zusammensetzung
eine beträchtlich hohe Aromatizität und kann eine Pechzusammensetzung
zum Verpsinnen liefern mit latenter molekularer Orientierbarkeit. Die hieraus hergestellte Pechzusammensetzung
kann eine gute Fließfähigkeit beibehalten, obwohl das Molekulargewicht bei der nachfolgenden Wärmebehandlung auf Grund
der an aktivem Wasserstoff reichen teilweise hydrierten Hydrokultur angemessen erhöht wurde, während die kondensierte
polycyclische Struktur beibehalten wird. Ferner führt der verhältnismäßig geringe Gehalt an Seitenketten zu den Vorteilen,
daß die Polymerisierung und Entwicklung der molekularen Orientierbarkeit in übermäßig hohem Ausmaß im Verlauf der
Wärmebehandlung verhindert werden können.
(3) Der Aromatizitätsindex sollte vorzugsweise im Bereich von
0,3 bis 0,5 und das H/C-Molverhältnis sollte vorzugsweise im
Bereich von 0,55 bis 0,8 liegen. Diese Parameter in den obigen Bereichen bedeuten, dc S die teilweise Hydrierung der aromatischen
Kerne durchgefüi rt wurde und einen bevorzugten Zustand
ergibt.
Als nächstes werden die Verfahren zur Bestimmung der oben angegebenen
Parameter beschrieben, d. h. des durchschnittlichen Molekulargewichts der strukturellen Einheiten, des Aromatizitätsindex,
der 1H-NMR, der 13C-NMR und des H/C-Molverhält^·
nisses.
(1) Durchschnittliches Molekulargewicht der strukturellen Einheiten: Zu dessen Bestimmung erfolgte die Massenspektrometrie.
Die verwendete Vorrichtung war ein Massenspektrometer Modell JMS-D300 der Nippon Denshi Co. Mit EI als Ionisierungseinrichtung.
(2) Aromatizitätsindex: Das infrarote Absorptionsspektrum des Materials wurde durch das KBr-Tablettenverfahreh an einem
Infrarot-Spektrometer Modell IR-270 der Shimadzu Works aufgenommen,
wobei der Wert des Aromatizitätsindexes aus der folgenden Gleichung berechnet wurde:
Intensität bei Aromatizitäts- 3050 cm~1
index Intensität bei Intensität bei
3050 cm-1 " 2925 cm"1
(3) 1H-NMR: Das NMR-Spektrum des Materials wurde in CDCl3
als Lösungsmittel aufgenommen, während die Werte der chemische.n Verschiebungen in γ mit TMS als innerer Norm ausgedrückt
wurde. Die Vorrichtung war ein NMR-Spektrometer Modell PS-100 der Nippon Denshi Co.
1 3
(4) C-NMR: Die Messung erfolgte unter im wesentlichen denselben Bedingungen wie bei der obigen H-NMR mit dem NICHT-NOE-Betrieb
der torgesteuerten Kopplung und mit 7 Sekunden des Impulsfolge - ZeitIntervalls.
(5) H/C-Molverhältnis: Die Elementaranlyse erfolgte gemäß dem in
der JIS M 8813 angegebenen Vorgehen, wobei der Wert von H/C
aus der folgenden Gleichung berechnet wurde mit den Gehalten der jeweiligen Elemente in Gew.%:
H/C-Verhältnis = /
Wenn im Anschluß an das Entfernen des festen Fremdmaterials,
etwa des freien Kohlenstoffs,durch Filtrieren die Pechzusammensetzung
wärmebehandelt wird und die oben beschrie benen verschiedenen charakteristischen Parameter als erste Ausführungsform
der Erfindung hat, wird sie polymerisiert/ während die den polykondensierten aromatischen Verbindungen spezifische
Struktur beibehalten wird.
Die Wärmebehandlung sollte beendet sein, wenn der Gehalt an der chinolinlöslichen Fraktion in der Pechzusammensetzung wenigstens
30 % oder vorzugsweise 50 bis 70 % erreicht hat. Die bis zu einem solchen Stadium wärmebehandelte Pechzusammensetzung
hat eine gute Verpsinnbarkeit. Falls erforderlich, erfolgt die Wärmebehandlung unter verringertem Druck oder wahlweise unter
Atmosphärendruck nach dem Entfernen des in der Zusammensetzung enthaltenen Lösungsmittels.
Die oben definierte Pechzusammensetzung kann durch die Hydrierungsbehandlung
eines Ausgangspechs nach dem Reinigen unter Verwendung eines spezifischen Hydrierungslösungsmittels hergestellt
werden. Sie kann jedoch nicht durch ein bekanntes Verfahren hergestellt werden, das eine Mesophase umfaßt, etwa die
Neomesophase und die ruhende Mesophase.
Es folgt die Beschreibung eines Beispiels des Verfahrens, bei
dem die erfindungsgemäße Pechzusammensetzung der Primärform von
einem Ausgangspech abgeleitet wird, gefolgt von der Wärmebehandlung, die eine Pechzusammensetzung für das Verspinnen ergibt,
geeignete Ausgangspeche umfassen Kohlenteere, Kohlenteerpeche,
auf Kohle basierende Schweröle, etwa verflüssigte Kohleprodukte, und auf Erdöl basierende Schweröle, etwa Restöle aus der Destillation
von Erdölen untur verringertem oder normalem Druck,
und auch die Teere und Pec \e, die als Nebenprodukt bei der
Wärmebehandlung dieser Restöle, ölsande und Bitumen, erhalten
werden. Kohlenteerpeche werden unter ihnen bevorzugt, da die Pechzusammensetzung der Erfindung hieraus leichter hergestellt
werden kann.
Die oben definierte Pechzusammensetzung nach der Erfindung kann aus dem oben beschriebenen und im Handel erhältlichen
Ausgangspech hergestellt werden durch Reinigen und anschliessendes Unterwerfen einer Wärmebehandlung in einem ersten Schritt
durch Erhitzen in einem spezifischen Hydrierungslösungsmittel. Eine Pechzusammensetzung für das Verspinnen kann im Anschluß
daran hieraus durch eine Hochtemperaturbehandlung in einem zweiten Schritt erhalten werden, und zwar, falls erforderlich,
nach dem gegebenenfalls gleichzeitig erfolgenden Entfernen des oben angegebenen Lösungsmittels.
Das bei der Behandlung im ersten Schritt verwendete geeignete Hydrierungslösungsmittel ist Tetrahydrochinolin (im folgenden
als THC bezeichnet), wenn auch ein Gemisch aus Chinolin und THC verwendet werden kann. Äquivalente Wirkungen können durch
Verwendung von Chinolin in Verbindung mit Wasserstoff in Anwesenheit
eines Katalysators auf Kobalt/Molybdän-Basis oder
erzielt werden , , . ..,
Eisenoxid-Basis/. Alternativ eigenen sich auch Naphtha Im öl e,
Anthracenole, Creosotöle, absorbierende öle und dgl,, wenn sie
in Verbindung mit Wasserstoff verwendet werden. Wenn THC als Hydrierungslösungsmittel verwendet wird, werden tOO Gew.teile
des Ausgangsharzes mit 30 bis 100 Gew.teile von THC gemischt,
wobei das Gemisch auf 300 bis 500 0C oder vorzugsweise auf
340 bis 450 0C während 10 bis 60 Minuten erhitzt wird. Das
durch die Behandlung im ersten Schritt auf dieser Weise erhaltene Produkt wird dann der Behandlung im zweiten Schritt unterworden
.
Bei der Behandlung im zweiten Schritt wird das mit THC behandelte Pech unter einem verringerten Druck von z. B. 50 mmHg
oder darunter auf einer Temperatur von wenigstens 450 0C oder
- 21 -
vorzugsweise von 450 bis 550 0C während 5 bis 50 Minuten gehalten.
Auf diese Weise kann eine derartige Behandlung unter verringertem Druck durch eine Wärmebehandlung unter Atmosphärendruck
bei einer Temperatur von 450 bis 550 0C während 5 bis 60 Minuten nach dem Entfernen des THC ersetzt werden.
Alternativ können im wesentlichen dieselben Wirkungen durch das Entfernen des THC erzielt werden, gefolgt von der Temperaturzunahme
einmal bis auf 450 0C oder höher und danach einer Temperaturabnahme auf 440 bis 420 0C, auf welcher Temperatur
das Material 15 bis 180 Minuten lang gehalten wird.
Die oben beschriebenen Bedingungen für die Behandlung im ersten Schritt sollten angemessen innerhalb der Grenzen gemäß den
Zusammensetzungen und Eigenschaften der Ausgangsharze abgeändert werden, um der Pechzusammensetzung der Hauptform die
oben definierten Werte der Parameter zu verleihen.
Die Pechzusammensetzung zum Verspinnen, hergestellt durch die Wärmebehandlung im zweiten Schritt der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
der Erimärform in der oben definierten Art/ zeigt
ein angemessenen visco-elatisches Verhalten bei der Spinntemperatur
und ist sehr zufriedenstellend beim Schmelzspinnen.
Die für das Schmelzspinnen bereite und aus der Primärform
der oben beschriebenen Weise hergestellte Pechzusammensetzung sollte den folgenden charakteristischen Parametern genügen:
Gehalt an chinolinlöslicher Fraktion wenigstens 30 Gew.% oder vorzugsweise 50 bis 70 Gew.%, zahlenmittleres Molekulargewicht
der chinolinlöslichen Fraktion in der Zusammensetzung 700 bis 17QQ oder vorzugsweise 800 bis 1500, Dichte bei 20 0C 1,29 bis
1,40 oder vorzugsweise 1,30 bis 1,35, und Aromatizitätindex
0,45 bis 0,9. Das zahlenmittlere Molekularge wicht der chinolinlöslieshen
Fraktion wird durch das VPO-Verfahren (vapor pressure osmosis = Dampfdruckosmose) mit Pyridin als Lösungsmittel
und mit Benzyl als Bezugss ibstanz im Knauner-Dampfdruckosmometer
bestimmt. Die Verfahren zur Bestimmung der anderen Parameter
- 22 Würden oben beschrieben.
Wenn die Pechzusammensetzung zum Verspinnen den oben definierten
Charakterisierenden Parametern genügt, hat die Pechzusammensetzung
eine gute Verspinnbarkeit und kann ihr Schmelzspinnen bei hoher Geschwindigkeit sogar über 1000 m/min erfolgen.
Wenn der Gehalt an chinolinlöslicher Fraktion in der Pechzusammensetzung kleiner als 30 Gew.% ist, hat die Pechzusammensetzung
eine verhältnismäßig hohe Erweichungstemperatur mit geringer Verspinnbarkeit, wobei die am Schluß erhaltenen
Kohlenstoffasern eine radiale Struktur mit geringen mechanischen
Eigenschaften haben.
Bekanntlich ist herkömmliches Mesophasenharz ein Gemisch aus
chinolinlöslichen und chinolinunlösliehen Fraktionen. Diese
beiden Arten von Bestandteilen sind gering miteinander verträglich und neigen zur Phasentrennung, die die Verspinnbarkeit
der Pechzusammensetzung nachteilig beeinflußt. Im Gegensatz hierzu ist die Pechzusammensetzung zum Verspinnen, die gemäß
der Erfindung hergestellt und mit den oben definierten charakterisierenden Parametern versehen ist, von Vorteil bei der guten
Verträglichkeit der darin enthaltenen chinolinlöslichen und chinolinunlöslichen Fraktionen, so daß eine zufriedenstellende
Verspinnbarkeit selbst bei Zusammensetzungen beibehalten werden kann, die eine beträchtlich große Menge an der chinolinunlöslichen
Fraktion enthalten. Zusätzlich hat die Pechzusammensetzung zum Verspinnen nach der Erfindung eine Struktur, bei der die
aromatischen Kerne teilweise hydriert sind, während die hohe Aromatizität der kondensierten polycyclischen Verbindungen beibehalten
werden, so daß die ebene Anordnung der kondensierten polycyclischen Verbindungen angemessen verformt ist, um die
Bildung der riesigen blättrigen Gebiete zu verhindern. Ferner sind die durch das Verspinnen dieser Pechzusammensetzung erhaltenen
Pechfilmanete mit latenter molekularer Orientierbarkeit ausgestattet, wobei ihre nachfolgende Carbonisierungsbehandlung
die ebene Anordnung zurückgewinnt gemeinsam mit dem Vorliegen einer hervorragenden molekularen Orientierung und Kristallinität.
Die hervorragende Fließfähigkeit der Pechzusammensetzung
beim Schmelzspinnen ist vermutlich eine Folge der erhöhten Beweglichkeit der Moleküle auf Grund der oben erwähnten Verformung
der ebenen Anordnung.
Wenn einerseits das .zahlenmittlere Molekulargewicht der chinolinlöslichen
Bestandteile in der Pechzusammensetzung kleiner als 700 ist/ entstehen Nachteile in der möglichen Phasentrennung
zwischen den chinolinlöslichen und -unlöslichen Fraktionen, erhöhtes Zerreißen der durch Verspinnen der Pechzusammensetzung
erzeugten Pechfilamente durch Einschmelzen bei der Unschmelzbarmachung
und Bildung von Fehlern bei der Carbonisierungsbehandlung
durch Ausfällen der Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht. Wenn andererseits das zahlenmittlere Molekulargewicht
der chinolinlöslichen Bestandteile in der Pechzusammensetzung 1700 übersteigt, kann die Erweichungstemperatur der Zusammensetzung
' etwas zu hoch sein, so daß Schwierigkeiten beim glatten Verspinnen auftreten. Die Dichte und der Aromatiζitätsindex
der Pechzusammensetzung sind auch wichtige Faktoren, da riesige blättrige Gebiete in den schließlich hergestellten Kohlenstofffasern
geformt werden können, wenn sie aus einer Pechzusammengetzung hergestellt werden, die diesen Parametern nicht genügt,
so daß zusätzlich zum Problem der herabgesetzten Fließfähigkeit
der Zusammensetzung beim Schmelzspinnen keine Hochleistungskohlenstoffasern
erhalten werden können.
Gemäß weiteren Untersuchungen der Erfinder können bessere Ergebnisse
erzielt werden, wenn die Pechzusammensetzung zum Verspinnen zusätzlich zu den oben beschriebenen verschiedenen Parametern
die folgenden Merkmale des NMR-Spektrums und des H/C-Molverhältnlsses
hat:
(a> Bei der H-NMR der chinolinlöslichen Fraktion sollten die
Gehalte an Wasserstoffen H, und H_, entsprechend den auf TMS basierenden chemischen Verschiebungen von 5 bis 7 ppm bzw.
3 bis 4 ppm in den Bereichen von 4,5 bis 10 % bzw. 2,5 bis 7,5 % liegen, basierend auf den jesamten ermittelbaren Wasserstoffen
mit Ausnahme des Lösungsmi ^tels. Diese Bedingung bedeutet,
daß die aromatischen Kerne in den kondensierten polycyclischen
- 24 -
Verbindungen teilweise hydriert sind und die ebene Anordnung der Moleküle etwas verformt ist.
(b) Das H/C-Molverhältnis der Pechzusammensetzung sollte itrt
Bereich von 0,5 bis 0,65 liegen. Diese Bedingung gibt an, daß die oben erwähnte hydrierte Struktur und die hohe Aromatizität
beibehalten werden.
Die die oben gegebenen Parameter erfüllende Pechzusammensetzung zum Verspinnen besteht aus den strukturellen Einheiten
aus jeweils 4 bis 6 integral kondensierten aromatischen Ringen zur Bildung einer polycyclisehen Struktur, wobei die aromatischen
Kerne jeder der strukturellen Einheiten teilweise hydriert sind bei einer etwas verformten ebenen Anordnung der Moleküle, Eine
solche für das Schmelzspinnen geeignete Pechzusammensetzung wird, wie oben beschrieben, durch die in zwei Stufen erfolgende Behandlung
der erfindungsgemäßen Pechzusammensetzung der Hauptform erhalten, d. h. der erste Schritt der Behandlung erfolgt in
einem Hydrierungslösungsmittel zum teilweisen Hydrieren der aromatischen Kerne zur Erzielung einer verdrehten ebenen Anordnung
der Moleküle, während eine derartige Grundstruktur während des gesamten zweiten Schritts der Wärmebehandlung beibehalten
wird zusammen mit der Bindungsbildung an den Seitenketten zur Erzielung der für das Verspinnen geeignete Pechzusammensetzung.
Das Schmelzspinnen kann gemäß einem an sich bekannten Verfahren durchgeführt werden. Zum Beispiel werden Pechfilamente leicht
hergestellt, wenn die Pechzusammensetzung auf einer Temperatur gehalten wird, die um 50 bis 100 0C höher als ihr Erweichungspunkt
ist, und wenn sie durch eine Spinndüse mit Öffnungen von jeweils 0,1 bis 0,8 mm Durchmesser extrudiert wird. Die auf diese Weise
aus der Spinndüse extrudierten Filamente werden mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 1500 m/min auf einer Wickeltrommel aufgenommen.
Die Pechfilamente werden dann einer Unschmelzbarmachungsbehandlung unterworfen durch Erhitzen auf 250 bis 350 0C
während 5 bis 30 Minuten in Anschluß an eine Temperaturerhöhung bis zur obigen Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis
3 °C/min in Anwesenheit von Sauerstoff. Danach erfolgt eine
Carbonisierungsbehandlung durch Erhitzen auf 100O bis 1500 0C
während 10 bis 35 Minuten in einer Atmosphäre eines inerten Gases im Anschluß an eine Temperaturerhöhung bis auf die
obige Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 5 °C/min.
Die aus der oben definierten Pechzusammensetzung hergestellten Kohlenstoffasern wurden im Verlauf der oben beschriebenen Carbonisierungsbehandlung
in eine vollständige Mesophase umgewandelt. Die auf diese Weise erhaltenen Kohlenstoffasern haben eine dichte
Struktur mit ausreichender Molekülorientierung, jedoch ohne
riesige blättrige Gebiete. Die Kohlenstoffasern haben hervorragende
mechanische Eigenschaften und eine Zugfestigkeit von wenigstens 200 kg/mm2 und einen Elastizitätsmodul von wenigstens
10 t/mm2 oder in einigen bevorzugten Fällen eine Zugfestigkeit
von wenigstens 250 kg/mm2 und einen Elastizitätsmodul von wenigstens 15 t/mm2.
Das Pechfilament, d. h. das durch Verspinnen der oben definierten
Pechzusammensetzung zum Verspinnen unter den oben beschriebenen Verspinnungsbedingungen erhaltene Filament ist das Vorprodukt
für die endgültigen Kohlenstoffasern, die eine Zugfestigkeit von 200 kg/mm2 haben, wenn das Pechfilament bei 1500 0C carbonisiert
wird. Dieses Pechfilament zeichnet sich aus durch verschiedene mittels Röntgenbeugungsmessung erhaltene kristallographische
Daten einschließlich des Orientierungswinkels von 30 bis 50 0C, der Kristallitgröße von 2,5 bis 4,0 nm und des
interlamellaren Abstands von 0,343 b,is 0,350 nm.
Im einzelnen wurde es beim Stand der Technik im allgemeinen
gebilligt, daß, wenn hochfeste hochelastische Kohlenstoffasern aus einem Mesophasenpech herzustellen sind, die Pechfilamente
als Vorprodukt unmittelbar nach dem Verspinnen des Pechs vorzugsweise eine hohe molekulare Orientierung haben sollten. Wenn
auch mit hohen thermischer und elektrischen Leitfähigkeiten als Merkmale der graphitisieren Struktur ausgestattet, auf Grund
der erhöhten Kristallitgr ße (L ) und Ausrichtung in Richtung
der Faserachse, haben die aus derart hoch ausgerichteten Vorprodukt-Pechfilamenten
hergestellten Kunststoffasern Unzureichende mechanische Eigenschaften, d. h. Zugfestigkeit und
Dehnung, in Vergleich mit den auf PAN basierenden Kohlenstofffasern. Einer der Gründe hierfür liegt vermutlich darin,
daß die übermäßig hochorientierte Struktur zur Erfüllung des Erfordernisses für die graphitisierte Struktur dagegen eine
ungleichmäßige MikroStruktur innerhalb der Fasern ergibt, die zu einer eventuellen Längsaufspaltung der Fasern und einer
daraus folgenden Abnahme ihrer mechanischen Festigkeiten führt.
Wie oben angegeben, haben die Pechfilamente als Vorprodukt für
die Kohlenstoffasern in angemessenen Bereich kontrollierte strukturelle Röntgenbeugungsparameter, so' daß ein Vergröbern
der Kristallite im Verlauf der Calcinierungs- und Carbonisierungsbehandlung
sowie eine Rißbildung oder ein Aufspalten der Fasern in Richtung der Faserachse wirksam verhindert werden
können.
Im einzelnen sind hochorientierte Pechfilamente mit einem Orientierungswinkel
von weniger als 30° nachteilig, da die Kristallite in den Fasern während der Carbonisierungs- oder Calcinierungsbehandlung
manchmal eine grobe radiale Struktur annehmen können. Die resultierenden Kohlenstoffasern neigen dann zur
Rißbildung. Wenn andererseits der Orientierungswinkel in den Pechfilamenten 50° übersteigt, kann keine Reorientierung der
Kristallite mehr stattfinden, so daß den resultierenden Kohlenstoffasern
kaum hohe Zugfestigkeit und hoher Elastizitätsmodul erteilt werden kann.
Die Größe der Kristallite, d. h. die scheinbare Dicke (L ) der Mikrokristallite und der interlamellare Abstand (doo2)
sind auf den Orientierungswinkel bezogene Parameter. Zum Beispiel ergibt eine Abnahme des Orientierungswinkels eine Zunahme
der Kristallitgröße und eine Abnahme des interlamellaren Abstands.
Daher ist eine gute Ausgewogenheit wesentlich zwischen diesen drei strukturellen Parametern des Orientierungswinkels
+ <+ ψ · 9 A H »4» τ
- 27 -
(OA), der Kristallitgröße (L ) und des interlamellaren Abstands
(d _2), um hochfeste, hochelastische Kohlenstoffasern zu erzielen.
Diese sind nur dann erzielbar, wenn diese Parameter in definierten Bereichen von 30 bis 50° oder vorzugsweise
35 bis 45° für den Orientierungswinkel (OA)/ von 2,5 bis 4,0 nm
oder vorzugsweise 2,7 bis 3,7 nm für die Kristallitgröße (L ) und 0,343 bis 0,350 nm für den interlamellaren Abstand (doo2)
liegen.
Der hier angeführte Orientierungswinkel (OA), die Kristallitgröße
(L ) und der interlamellare Abstand (d002) werden durch
herkömmliche Verfahren bestimmt, die für gewöhnlich durch die Röntgenbeugungsmessung für fasrige Zustände erfolgt. Das
heißt, ein Bündel der Kohlenstoffasern wird senkrecht zur Richtung
der Röntgenstrahlen, z. B. der Cu-Ka-Lihie, angeordnet,
wobei das Abtasten zwischen 0 und 90° des Winkels 2Θ erfolgt zur Bestimmung 'der Gesamtbreite (Halbwertbreite) B bei der
halben Höhe des Maximalwerts des Scheitels der Intensitätsverteilung des (002)-Bands in der Nähe von etwa 26° für 2Θ, so
daß die Werte von Lc und d Q2 aus der folgenden Gleichung als
Funktion von B und 2Θ berechnet werden können:
τ c "
c " (B-b) cos θ '
wobei K eine Konstante und gleich 0,9, b = 0,0017 Radian, λ= 1,5418 S und dQ02 = λ/2 sin θ sind.
Ferner wird der Orientierungswinkel durch die Halbwertbreite am Punkt der halben Höhe der maximalen Intensität der Intensitätsverteilung des (002)-Bands bestimmt durch die 180°~Drehung des
Faserbündels in einer zur Richtung der Röntgenstrahlen senkrechten Ebene an der Stelle des Winkels 2Θ, an der die Intensitätsver1?eilung
des (002)-Bands ein Maximum ist.
Zusätzlich zu den oben bes hriebenen Röntgenbeugungsparametern enthalten die Pechfilamenti als Vorprodukt der Kohlenstoffasern
Wenigstens 30 Gew.% oder vorzugsweise 50 bis 70 Gew.% der
chinolinlöslichen Fraktion wie bei der Pechzusammensetzung zum Verspinnen. Wenn dieser Gehalt kleiner als 30 Gew.% ist oder
mit anderen Worten, wenn der Gehalt der chinolinunlösliöhen
Franktion größer als 70 Gew.% "ist, haben die aus den Vorproduktfilamenten erhaltenen Kohlenstoffasern manchmal eine
radiale Struktur.
Insbesondere können eine beinahe ideale Kristallitgröße und ein beinahe idealer Orientierungszustand in den Kohlenstofffasern
erzielt werden, die durch Carbonisieren der Pechfilamente mit 50 bis 70 Gew.% der chinolinlöslichen Fraktion hergestellt
werden und eine Struktur haben, in der optisch anisotrope Bestandteile fein streifenförmig oder fibrülenartig im Grundmaterial
der optisch isotropen chinolinlöslichen Fraktion verteilt sind auf Grund des Wachstums der Kristallite um die Kerne
der fein verteilten optisch anisotropen Bestandteile. Es ist wesentlich, daß die optisch anisotropen Bestandteile nicht in
Form von Sphärolithen, sondern in einem Zustand der Ausrichtung in Richtung der Faserachse im strengen Sinn enthalten sind.
Das sich streifen- oder fibrilLenförmig erstreckende anisotrope
Gebiet hat eine Breite von 1 μΐη oder weniger und eine Länge
von wenigstens 10 μπι.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der bevorzugten Struktur des Pechfilaments und zeigt einen Axialschnitt, in dem
das optisch isotrope Grundmaterial 1, gebildet aus der chinolinlöslichen
Fraktion und unter quergestellten Nicoischen Prismen als dunkler Hintergrund sichtbar, die Streifen oder
Fibrillen 2 enthält, die aus der in der Grundsubstanz 1 fein verteilten optischen anisotropen Fraktion gebildet sind und
bei Betrachtung unter quergestellten Nicoischen Prismen aufhellen.
Die optisch isotrope chinolinlösliche Fraktion, die das Grundmaterial
der Faserstruktur bildet, ist -vorzugsweise das Pech
der "Prämesophase", wie es früher durch die Erfinder benannt
wurde/ und sollte insbesondere ein zahlenmittleres Molekulargewicht vorzugsweise 700 bis 1700 oder noch höher von 1000 bis 1500
haben. Die geeignetste Pechzusammensetzung insgesamt, aus der die Pechfilamente hergestellt werden, sollte eine Dichte von
1,29 bis 1,40 oder vorzugsweise 1,30 bis 1,35 bei 20 0C haben
und aus kondensierten polycyclischen aromatischen Ringen mit einem Aromatiζitätsindex von 0,45 bis 0,9 haben zusätzlich zu
den anderen bevorzugten Parametern des H/C-Molverhältnisses
und der Anteile der Wasserstoffe H und H , wie vorher für die Pechzusammensetzung zum Spinnen beschrieben.
Gemäß den Untersuchungen der Erfinder hat die die oben beschriebenen
Erfordernisse erfüllende Pechzusammensetzung eine Struktur, in der die Kerne der kondensierten polycyclischen
Verbindungen teilweise hydriert sind, um eine verdrehte ebene Anordnung der Moleküle zu ergeben ,so daß die Moleküle eine
ausreichend hohe Beweglichkeit haben trotz des verhältnismäßig großen Molekulargewichts zusammen mit der guten Verträglichkeit
der chinolinlöslichen und -unlöslichen Bestandteile.
Eine derartige Pechzusammensetzung kann leicht durch die schnelle Oxidation unschmelzbar gemacht werden, die an den
Stellen der teilweisen Hydrierung während der Unschmelzbarmachungsbehandlung
stattfindet. Die einmal verdrehte Anordnung der ebenen Moleküle kann aufgelöst werden, wenn die Wasserstoffatome
während der ünschmelzbarmachungs- und Carbonisierungsbehandlungen beseitigt werden, wobei die Pechzusammensetzung
in die gute Kristallite bildende Mesophase umgewandelt wird.
Wie oben angegeben, ergeben die Unschmelzbarmachungs- und Carbonisierungsbehandlungen der oben charakterisierten Pechfilmanete
Kohlenstoffasern mit mechanischen Festigkeiten, die mit denjenigen der herkömmlichen auf PAN-basierenden
Kohlenstoffasern vergleich oar oder besser als diese sind. Die
wesentlichen Faktoren für das Auftreten derartig hervorragen-
3'33ObTb
der mechanischer Eigenschaften sind die charakteristischen Parameter der Pechzusammensetzung zum Verspinnen und die Bedingungen
des Verfahrens einschließlich des Spinnens der Pöchzusammensetzung zu Pechfilamenten und auch der nachfolgenden
Schritte der ünschmelzbarmachung und Carbonisierung
der Pechfilamente. Die auf diese Weise erhaltenen Kohlenstofffasern zeichnen sich aus durch die mittels Röntgenbeugungsmessung
bestimmte MikroStruktur einschließlich des Orientierungswinkels (OA) von 30 bis 50°, der Kristallitgröße (L )
c von 1,2 bis 8,0 nm und der interlamellaren Abstands (dOQ2)
von 0,34 bis 0,36 nm. Diese Kohlenstoffasern haben eine Zugfestigkeit
von wenigstens 200 kg mm2 und einen Elastizitätsmodul (Zugmodul) von wenigstens 10 t/mm2.
Die aus der herkömmlichen Mesophasenpechzusammensetzung hergestellten
Hochleistungskohlenstoffasern haben eine dreidimensionale Struktur aus polykristallinem Graphit, gebildet aus
Kristalliten mit einer Kristallitgröße L , die größer als 8,0 nm ist, mit einem Orientierungswinkel OA, der kleiner als
30° ist, und mit hoher Orientierung in Richtung der Faserachse. Derartige Kohlenstoffasern sind den Kohlenstoffasern auf PAN-Basis
bezüglich der mechanischen Eigenschaften, insbesondere
des Zugverhaltens, unterlegen, haben aber hohe thermische und
elektrische Leitungsfähigkeiten, die für die graphitisierte Struktur charakteristisch sind. Dies ist vermutlich eine Folge
der übermäßig hohen Orientierung im Hinblick auf die Wichtigkeit der Graphitisierung, was die ungleichmäßige MikroStruktur
in der Faserstruktur zusammen mit der Bildung der radialen Struktur ergibt, die zur Rißbildung neigt und die stark herabgesetzten
makroskopischen physikalischen Eigenschaften ergibt.
Im Gegensatz hierzu haben die Kohlenstoffasern auf Pechbasis nach der Erfindung eine sehr dichte kristalline Struktur mit
den oben angegebenen krxstallographischen Parametern. Ferner enthalten die erfindungsgemäßen Kohlenstoffasern keine riesigen
blättrigen Gebiete, die sich in Richtung der Faserlänge erstrecken, wie es manchmal bei herkömmlichen Kohlenstoffasern
beobachtet wird, die aus einem Mesophasenpech hergestellt
werden und deren Struktur verhältnismäßig gleichförmig ist bei extrem hoher Zugfestigkeit und extrem hohem Elastizitätsmodul
.
Allgemein gesprochen, sind die Kristallitgröße L und der
interlamellare Abstand dQ02 Parameter, die auf den oben angegebenen
Orientierungswinkel bezogen sind. Zum Beispiel sind kleinere Orientierungswinkel für gewöhnlich in der Tendenz begleitet
von einer größeren Kristallitgröße und einem kleineren interlamellaren Abstand. Wenn die Kristallitgröße zu groß
und der interlamellare Abstand zu klein sind, kann die Zugfestigkeit der Kohlenstoffasern nicht ausreichend hoch sein,
während der Elastizitätsmodul herabgesetzt ist, wenn die Kristallitgröße zu klein und der interlamellare Abstand zu groß
sind.
Die Kohlenstoffasern der Erfindung haben eine charakteristische
gute Ausgewogenheit unter den oben angegebenen drei strukturellen Parametern der Winkelorientierung, der Kristallitgröße und des
interlamellaren Abstands, und sind hierdurch mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften versehen, die sich stark von denjenigen
der herkömmlichen Kohlenstoffasern auf Pechbasis unterscheiden.
Zusätzlich zur oben angegebenen und durch die Röntgenbeugungsmessung
bestimmten MikroStruktur sind die Kristallite in der Umfangsshicht der erfindungsgemäßen Kohlenstoffaser quer zur
Faserachse in Umfangsrichtung orientiert. Dieser Zustand der Kristallitorientierung ist dadurch vorteilhaft, daß er die
Rißbildung verhindert und der Kohlenstoffaser höhere mechanische Festigkeiten verleiht.
Die oben angegebene Querschnittsstruktur der Kohlenstoffaser mit den in Umfangsrichtunc orientierten Kohlenstoffschichten,
kann durch ein Rasterelektronenmikroskop beobachtet werden. Fig. 2a und 2b sind jewei s eine schematische Erläuterung eines
- 32 -
Beispiels einer derartigen in Umfangsrichtung orientierten
Struktur, bei der die Umfangsschicht 3 aus in ümfangsrichtung
orientierten Kristalliten besteht, wobei die Kristallite Kohlenstoff
Schichten bilden, und zwar jeweils in Form einer parallel zur Oberfläche der Faser verlaufenden gekrümmten Platte.
Der Kern 4a oder 4b ist durch die radiale (Fig. 2a) oder mosaikartige (Fig. 2b) Orientierung der Kristallite gebildet.
In diesem Fall sollte die ümfangsschicht 3 eine Dicke von wenigstens 10 % oder vorzugsweise 10 bis 60 % des Radius des
Faserquerschnitts haben, da die Wirkung der Ümfangsschicht 3 zur Verhinderung der Rißbildung mit Abnahme von deren Dicke
abnimmt. Die Struktur des Kernteils ist nicht besonders einschränkend,
wenn er mit einer ausreichend hohen Dichte versehen ist. Der Kernteil kann zum Beispiel eine zur Ümfangsschicht
3 koaxial orientierte Struktur haben, so daß zwischen der Ümfangsschicht
und dem Kern keine Grenzschicht unterschieden werden kann. Es ist jedoch zu bevorzugten, daß die Struktur des
Kerns zur ümfangsschicht 3 nicht koaxial, sondern radial oder
mosaikartig ist, wie in Fig. 2a bzw. 2b dargestellt. Der Grund hierfür besteht darin, daß mit einer solchen doppelten Hülle-Kern-Struktur
ein höherer Elastizitätsmodul erzielt werden kann.
Der Durchmesser jeder erfindungsgemäßen Kohlenstoffaser liegt
vorzugsweise im Bereich von 5 bis 50 μπι, während die Länge
der Kohlenstoffaser selbstverständlich entsprechend dem Bedarf keiner Einschränkung unterliegt.
Die erfindungsgemäßen Kohlenstoffasern, gekennzeichnet durch
die oben beschriebene spezifische Struktur, haben eine Zugfestigkeit von wenigstens 200 kg/mm2 und einen Elastizitätsmodul
von wenigstens 10 t/mm2. Sie sind sehr nützlich als Verstärkungsmaterial für ein Verbundmaterial auf Kunstharzbasis, insbesondere
dann, wenn die Kohlenstoffasern eine Zugfestigkeit von über
250 kg/mm2 und einen Elastizitätsmodul von über 15 t/mm2 haben.
Es folgt eine zusammenfassende Beschreibung des Verfahrens
zur Herstellung der oben definierten erfindungsgemäßen Kohlen-r
stoffasern/ die in gewissen Einzelheiten bereits gegeben
wurde.
Die oben beschriebenen Hochleistungskohlenstoffasern nach der
Erfindung können hergestellt werden durch Schmelzspinnen einer Pechzusammensetzung für das Verspinnen, die ein Prämesophasenpech
bei den angegebenen Temperaturbedingungen enthält/ zu Pechfilamenten, gefolgt von den Unschmelzbarmachungs- und
Carbonisierungsbehandlungen hiervon.
Das wenigstens einen Teil der Pechzusammensetzung zum Verspinnen
bildende Prämesophasenpech unterscheidet sich deutlich von dem Pech mit sogenannter ruhender Mesophase, da das erstere optisch
isotrop und durch Erhitzen auf 600 0C oder höher in ein optisch
anisotropes Mesophasenpech umwandelbar ist, während dem
letzteren unter äußeren Kräften optische Anisotropie verliehen wird.
Zusätzlich zum Gehalt an Prämesophasenpech sollte die geeignete Pechzusammensetzung für das Verspinnen nach der Erfindung den
Erfordernissen genügen, die in Verbindung mit dem Gehalt an chinolinlöslicher Fraktion beschrieben wurden, die ein speziel- '
les Zahlenmittelmolekulargewicht, eine Dichte, einen AromatizitätsindeX/
ein H/C-Molverhältnis und Anteile von Wasserstoffen
H und H hat, die durch die Ergebnisse der Protonen-NMR
charakterisiert sind.
Eine derartige Pechzusammensetzung für das Verspinnen wird erhalten
aus verschiedenen bituminösen Materialien durch die Behandlungen
in zwei Stufen, bestehend aus der ersten Stufe der Wärmebehandlung, in Anwesenheit eines spezifischen Hydrierungslösungsmittels, z. B. von Tetrahydrochinolin, und der zweiten
Stufe der Wärmebehandlung bei einer höheren Temperatur im Anschluß
an oder gleichzeitig mit der Entfernung des Lösungsmittels,
Die auf diese Weise erhalt-me Pechzusammensetzung für das Verspinnen
mit dem Prämesopha senpech zeichnet sich durch die spe-
• ·
- 34 zifische Temperaturabhängigkeit der Viskosität aus.
Bekanntlich wird die Beziehung von Temperatur und Viskosität eines Pechmaterials durch die Andrade'sche Gleichung ausgedrückt:
η = A exp (B/T) = A exp (ΔΗ /RT) (I),
CL Ct
in der η die Viskosität des Pechs, A eine Konstante, B = ΔΗ /R,
a a
H ist die scheinbare Aktivierungsenergie für das Fließen des Pechs, R die Gaskonstante und T die absolute Temperatur in
0K sind. Die Gleichung der Logarithmen beider Seiten der obigen
Gleichung ist:
log n = log A + B/2,303 T. (II).
CL
Somit steht log' η in linearer Beziehung mit 1/T. In Begriffen
dieser Gleichung erster Ordnung folgt die Temperatur-Viskosität-Beziehung
der Pechzusammensetzung zum Verspinnen,· die sich zur Verwendung bei der Erfindung eignet, nicht einer einzigen
Geraden,. sondern ist durch zwei sich schneidende Gerade ausgedrückt, die dazwischen einen definierten Winkel
bilden. Mit anderen Worten, das Viskositätsverhalten der Pechzusammensetzung ist unterschiedlich zwischen den Temperaturbereichen
über und unter derjenigen Temperatur, die der Schnittstelle der beiden Geraden entspricht. Fig. 3 ist eine
graphische Darstellung des Viskositätsverhaltens der Pechzusammensetzung, wobei der Wert, von 1/T als Abszisse und der Wert
von log η als Ordinate dient, wobei die Gerade I im Niedertemperaturbereich die Gerade II im Hochtemperaturbereich
bei einer Temperatur T schneidet.
Die Prüfung der Pechzusammensetzung mit einem reflektierenden polyrisierenden Mikroskop zeigt, daß sich die optische Eigenschaft
der Pechzusammensetzung zwischen den Bereichen unter und über der Temperatur T ändert.
33305*5
· Λ
- 35 -
Das heißt, die optische Anisotropie der Pechzusanunensetzung mit dem Mesophasenpech verschwindet bei einer Erhitzung über
die Temperatur T . Im folgenden wird die Temperatur T als Temperatur der Viskositätsänderung bezeichnet.
Bei der Herstellung der Kohlenstoffasern nach der Erfindung
muß das Verspinnen der Pechzusammensetzung nach dem Erhitzen der Pechzusammensetzung auf eine Temperatur über der Temperatur
T der Viskositätsänderung erfolgen. Wenn das Verspinnen der Pechzusammensetzung ohne Erhitzen über diese Temperatur
erfolgt, sind die Kristallite in den resultierenden Fasern stets in einer radialen Struktur orientiert, so daß die Kohlenstoffasern
der Rißbildung ausgesetzt sind, während andererseits ein Erhitzen der Pechzusammensetzung über dieser Temperatur
die Wirkung hat, daß die plattenförmigen Kohlenstoffschichten
gebildet werden, und zwar beginnend an der Oberfläche der Faser und in Umfangsrichtung parallel zu dieser
Oberfläche ausgerichtet mit einem radialen oder mosaikartig ■■
strukturierten Kernteil. Versuche haben ergeben, daß die Dicke der Umfangsschicht erhöht wird, wenn die Erhitzungstemperatur
der Pechzusammensetzung über die Temperatur der Viskositätsänderung erhöht wird, wobei eventuell der gesamte Körper der
Faser eine koaxiale Lamellenstruktur oder sogenannte Zwiebelstruktur annehmen kann.
Die oben angegebene Erscheinung des speziellen Viskositätsverhaltens
der Pechzusammensetzung tritt nicht nur auf, wenn das Verspinnen der Pechzusammensetzung bei einer Temperatur über
T erfolgt, sondern auch wenn die Temperatur der Pechz us aminens,@tz.wn.g
auf eine über T liegende Temperatur T erhöht wird, gefolgt durch eine schnelle Abkühlung auf eine unter T liegen-
de Temperatur T_,, bei der das Verspinnen der Pechzusammen-
Jd
setiwng erfolgt. Es wird daher bevorzugt, daß, wenn die Viskosität
der Pechzusammensetzung zu klein ist, um ein glattes Verspinnen bei einer über T "Viegenden Temperatur zu gewährleisten,
die Pechzusammensetzung zuerst auf eine wesentlich über T
• ·»♦· 0 » * m m + f m
<
- 36 -
liegende Temperatur T erhitzt wird, gefolgt von einer schneilen
Abnahme der Temperatur auf T_, bei der die Pechzusammen-
JD
setzung eine zum Verspinnen geeignete Viskosität hat, wobei
das Verspinnen der Pechzusammensetzung zufriedenstellend durchgeführt werden kann.
Es sei ferner angegeben, daß das Filament der aus der Spinndüse extrudierten geschmolzenen Pechzusammensetzung so schnell wie
möglich abgekühlt und verfestigt werden sollte, so daß das Abzugverhältnis beim Verspinnen vorzugsweise wenigstens 30
beträgt, um ein schnelles Abkühlen des Filaments zu gewährleisten. Diese Situation beruht vermutlich darauf, daß bei einer über T
liegenden Temperatur die Lamellenstruktur des Mesophasenpechs durch die Wärmebewegung der Moleküle zerstört wird, Wobei die
das Mesophasenpech bildenden Moleküle unabhängig voneinander beweglich sind, so daß die sonst stattfindende radiale Orientierung
der Mesophasenlamellen im Querschnitt durch die Scherkraft an der Spinndüse stark gestört wird, wenn die geschmolzene Pechzusammensetzung
aus der Spinndüse extrudiert wird und den oben erwähnten beweglichen Zustand der Moleküle beibehält. Das Abschrecken
des auf diese Weise extrudierten Pechfilaments ergibt die koaxiale Struktur der Umfangsschicht des Filaments.
Andererseits wird der bewegliche Zustand der Moleküle erhalten, wenn auf das Erhitzen der Pechzusammensetzung auf eine Temperatur
über T ein schnelles Abkühlen unter T folgt. Daher kann das
Verspinnen der Pechzusammensetzung glatt erfolgen, z. B. unter Verwendung einer Spinnvorrichtung, deren Schmelzabschnitt für
die Pechzusammensetzung und Spinndüse mit einer unabhängigen Einrichtung zur Temperaturkontrolle versehen sind, wobei die Pechzusammensetzung
im Schmelzabschnitt zuerst auf eine über T_ liegende
Temperatur erhitzt und dann zur Spinndüse gefördert wird, wobei die Temperatur der geschmolzenen Pechzusammensetzung vorzugsweise
innerhalb einiger weniger Minuten schnell auf eine Temperatur T_, abgesenkt wird, die sich für das Verspinnen aus
JD
der Spinndüse eignet.
* 4
mn*
- 37 -
Wenn auch die Temperatur-Viskositäts-Beziehung einer Pechzusammensetzung
von der Art des Ausgangspechs und den Bedingungen für die Herstellung der Pechzusammensetzung für das
Verspinnen abhängt, kann die Temperatur T der Viskositätsänderung
leicht experimentell bestimmt werden. Für gewöhnlich steht diese Temperatur T in Wechselbeziehung mit der Erweichungstemperatur
der Pechzusammensetzung, wobei die Temperatur T um 70 bis 90 0C höher als die Erweichungstemperatur der
Pechzusammensetzung ist. Beim Verspinnen der Pechzusammensetzung für das Verspinnen nach der Erfindung wird die Pechzusammensetzung
vorzugsweise auf eine Temperatur T erhitzt, die um 30 bis 40 0C
höher als die Temperatur T ist. Dieser Zustand der Vorerhitzung
der Pechzusammensetzung ist zu bevorzugen, wenn die koaxial orientierte Struktur in wenigstens der eigentlichen Oberflächenschicht
der Faser gewünscht wird. Verständlicherweise sollte die Vorerhitzungstemperatur einer Pechzusammensetzung zum Verspinnen
um 100 bis 130 0C höher als die Erweichungstemperatur
der Pechzusammensetzung sein, während eine übermäßig hohe Vorerhitzungstemperatur über diesem Bereich unerwünscht ist
auf Grund der Bildung des sphärolithischen Mesophasenpechs, das
selbst durch Erhitzen auf eine noch höhere Temperatur in der geschmolzenen Pechzusammensetzung unauflösbar ist.
Die schnelle Temperaturabnahme der geschmolzenen Pechzusammensetzung
von der oben angegebenen Vorerhitzungstemperatur T auf eine für das Verspinnen geeignete Temperatur beträgt etwa
40 bis etwa 80 0C, hängt aber von den Pecharten und den Bedingungen
für die Herstellung der Pechzusammensetzung zum Verspinnen ab. Die Temperatur Tn der Pechzusammensetzung, bei der dieser
.D
aus der Spinndüse extrudiert wird, ist in Abhängigkeit von den Arten der Pechzusammensetzung vorzugsweise um 30 bis 80 0C höher
als die Erweichungstemperatur der Pechzusammensetzung.
Das unter den oben beschriebenen Bedingungen aus der Spinndüse extrudierte Pechfilament sollte mit einem Abzugverhältnis von
wenigstens 30 oder Vorzugs /eise wenigstens 50 auf eine Trommel aufgewickelt werden. Dieser Wert wird erhalten aus der Aufwik-
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- 38 -
kelgeschwindigkeit des Filaments geteilt durch die lineare Geschwindigkeit
der geschmolzenen Pechzusammensetzung ant Äüätsiitt
der Spinndüse. Beim Aufwickeln mit dem oben angegebenen Abzügverhältnis
im Anschluß an das Verspinnen wird das geschmolzene Filament schnell abgekühlt und zu einem Pechfilament Verfestigt
mit einem groOen Orientierungswinkel und angemessen gesteuertem Wachstum der Kristallite. Die Aufwickelgeschwindigkeit des
Pechfilaments liegt für gewöhnlich im Bereich von 300 bis 1500 m/min, wobei eine über 1000 m/min liegende Aufwickelgeschwindigkeit
keine besonderen nachteiligen Einflüsse auf das sehr glatte Verspinnen der Pechzusammensetzung unter den oben beschriebenen Bedingungen für das Verspinnen hat.
Das unter den oben beschriebenen speziellen Spinnbedingungen erhaltene Pechfilament wird dann der Unschmelzbarmachungsbehandlung
in Anwesenheit von Sauerstoff unterworfen durch Erhöhen der Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 3 °C/min
bis auf 250 bis 350 0C, gefolgt vom Halten dieser Temperatur
während 5 bis 30 Minuten. Wie oben angegeben, kann diese Unschmelzbarmachungsbehandlung
innerhalb einer kurzen Zeit beendet werden, wenn die für das Verspinnen verwendete Pechzusammensetzung
hauptsächlich aus den kondensierten polycyclischen Verbindungen mit teilweise hydrierten aromatischen Kernen besteht,'
verglichen mit den aus einer herkömmlichen Pechzusammensetzung geformten Pechfilamenten. Dies beruht vermutlich darauf, daß
die Sauerstoffatome leicht in die Positionen einführbar sind, wo die aromatischen Kerne teilweise hydriert sind, um die
kondensierten polycyclischen Verbindungen zu ergeben.
Die auf diese Weise unschmelzbar gemachten Filamente werden dann zum endgültigen Kohlenstoffaserprodukt umgewandelt durch Carbonisieren
in einer inerten Atmosphäre, bei einer Temperatur von 100 bis 1500 0C während 10 bis 30 Minuten im Anschluß an eine
Temperaturerhöhung mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 15 °C/min bis zur oben erwähnten Carbonisierungstemperatür.
0m
λ··
- 39 -
Es sei angegeben, daß die Kristallitgröße L in den in der
oben beschriebenen Weise hergestellten Kohlenstoffasern von
der Temperatur der Carbonisierung abhängt und mit der Zunahme dieser Temperatur zunimmt. Eine Carbonisierungstemperatur von
mehr als 1500 0C ergibt für gewöhnlich eine zu große Kristalle
tgröße , wenn auch die Carbonisierung bei einer solchen hohen Temperatur durchgeführt werden kann unter der Voraussetzung,
daß die Kristallitgröße auf Grund von sonstigen günstigen Bedingungen 8 nm nicht übersteigt.
Die auf diese Weise erhaltenen Kohlenstoffasern können entweder
als solche oder wahlweise nach dem Graphitisieren durch Erhitzen auf etwa 3000 0C verwendet werden.
Es folgen Beispiele und Vergleichsbeispiele zur Erläuterung der Erfindung im einzelnen. Im folgenden werden die Viskosität
der geschmolzenen Pechzusammensetzung, die Erweichungstemperatur der Pechzusammensetzung und die mechanischen Eigenschaften der
Kohlenstoffasern gemäß dem unten angegebenen Vorgehen bestimmt. Die Verfahren zur Bestimmung der anderen charakteristischen
Parameter wurden bereits beschrie ban und werden hier nicht
wiederholt.
(1) Die scheinbare Viskosität in einigen der Beispiele wurde
mit einem Strömungsprüfgerät der Koka-Bauart aus dem Hub des Kolbens unter Verwendung der folgenden Gleichung bestimmt:
(scheinbare Viskosität) = (7rR4/8L) (P/Q) ,
wofee.4, R der Radius der Düse in cm, L die Bohrungslänge der Düse
in cm, P die Belastung in kg/cm2 und Q das je Zeiteinheit extrudierte
Volumen in cm3/see sind, wobei der Zylinder einen
Querschnitt von 1 cm2 und die Düse einen Durchmesser und eine
Bohrungslänge von jeweils 0,3 mm haben.
/O
(2) Die Viskosität wurde in einigen Beispielen unter Verwendung eines Doppelzylinderdrehung-Viskosimeters der Iwamoto
Manufacturing Works bestimmt.
(3) Die Erweichungstemperatur der Pechzusammensetzung Würde unter Verwendung eines Geräts (Modell ÜSC-1D der Perkin Eimer
Co.) bestimmt. Eine aus Aluminium hergestellte Zelle mit einem Innendurchmesser von 5 mm wurde mit 10 mg eines fein pulverisierten
Pulvers der Pechzusammensetzung beschickt, die unter einem sanften Druck mit einer Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung
von 10 °C/min auf eine Temperatur von etwa 400 0C
erhitzt wurde. Die Erweichungstemperatur wurde als die Temperatur an der Einwärtsbiegungsstelle zum endothermen Maximum hin
genommen, das den Schmelzpunkt in dem am Gerät erzielten Diagramm angibt.
(4) Mechanische Eigenschaften, d. h. Zugfestigkeit, Dehnung
und Elastizitätsmodul, wurden gemäß den in der JIS R-7601
für die "Testverfahren für Kohlenstoffasern" spezifizierten
Maßnahmen bestimmt. Der Durchmesser des Filaments oder der Faser wurde unter Verwendung eines Laserstrahls bestimmt.
In einen aus nichtrostendem Stahl hergestellten Autoklaven von 1 Liter Fassungsvermögen mit einem durch elektromagnetische Induktion
drehbaren Rührer wurden 134g von im Handel erhältlichen
Pech auf Kohlenteerbasis und 402 g von THC eingeführt.
Nach dem vollständigen Ersetzen der innen befindlichen Luft durch Stickstoff wurde der Autoklav geschlossen, wobei der Innendruck
gleich dem Atmosphärendruck war. Das Gemisch im Autoklaven wurde unter Umrühren bis zu einer Temperatur von 430 0C erhitzt und
15 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur bei abgeschaltetem Rührer wurde das Gemisch
aus dem Autoklaven herausgenommen und durch ein Nr. 4-Filterpapier
zur qualitativen Analyse unter Ansaugung durch eine Wasserstrahlansaugvorrichtung zur Entfernung von unlöslichem
Material gefiltert. Die auf diese Weise erhaltene Filtratlösung wurde bei 290 0G unter einem Druck von 10 Torr destilliert
zur Entfernung der Lösungsmittel, die hauptsächlich aus dem unreagierten THC und dem durch die Reaktion gebildeten
Chinolin bestehen, unter Zurücklassung einer Pechzusammensetzung als Rückstand, die sich zur Verwendung als Ausgangsmaterial
für Kohlenstoffasern eignet.
Ein Teil der obigen erhaltenen primären Pechzusammensetzung wurde entnommen und der Prüfung der Eigenschaften unterworfen,
und zwar durch Massenspektrometrie (MS), Bestimmung der Dichte bei 20 0C, Messungen der NMR-Spektren für 13C-NMR und 1H-NMR,
Infrarotspektroskopie (IR) und Elementaranalyse. Der Rest der Pechzusammensetzung wurde ferner einer Wärmebehandlung bei
465 0C während 15 Minuten in einer Atmosphäre aus Stickstoffgas
unter einem Druck von 10 Torr unterworfen. Die aus diese
Weise erhaltene Pechzusammensetzung war geeignet zum Verspinnen und wurde dem Verspinnen, der Unschmelzbarmachungsbehandlung
und der Carbonisierung unterworfen zur Erzielung von Kohlenstof fasern, die für die charakteristischen Eigenschaften ausgewertet
wurden.
Die Ergebnisse der oben angegebenen Messungen waren wie folgt. Das durchschnittliche Molekulargewicht der strukturellen Einheiten
in der primären Pechzusammensetzung betrugen 230, bestimmt durch Massenspektrometrie, die zeigte, daß die Anzahl
der atomatischen Ringe in der kondensierten polycyclischen Struktur vermutlich 4 bis 5 betrug. Die Dichte der primären
Pechzusammensetzung, -gemessen in Wasser als Medium,betrug 1,257 und war kleiner als die Dichte 1,284 des im Handel erhältlichen
Pechs auf Kohlenteerbasis und gab eine Abnahme der
Aromatizität an, die in weiteren Einzelheiten durch die
13 1
>VC-NMR, H-NMR, IR und ElementaranaIyse untersuchten wurde.
1 3
Die Messung der C-NMR unter Verwendung von CDCl-. als Lösungsmittel
mit dem NICHT-ίΟΕ-Betrieb der torgesteuerten Kopp-
lung und 7 Sekunden des Impulsfolge-Zeitintervalls (im folgenden als torgesteuerter Betrieb II bezeichnet) ergaben ein
Ergebnis, daß die Anteile an den Kohlenstoffen A, B und C, die mit den auf Tetramethylsilan (TMS) basierenden chemischen
Verschiebungen von 129 bis 150 ppm, 80 bis 129 ppm bzw» 13
bis 53 ppm auftreten, C& = 20,5 %, Cß = 58,5 % bzw. Cc = 17,6 %
betrugen, basierend auf dem gesamten ermittelbaren Kohlenstoff mit Ausnahme des Lösungsmittels. Durch Herstellen eines Vergleichs
zwischen diesem Ergebnis und den entsprechenden Werten von C = 35,8 %, C = 55,3 % und Cn = 8,0 % für das im Handel
erhältliche Pech aus Kohlenteerbasis war es ersichtlich, daß die Behandlung mit THC den quaternären aromatischen Kohlenstoff verringerte
und den aliphatischen Kohlenstoff vermehrte, während der Gesamtbetrag des tertiären aromatischen Kohlenstoffs und
des olefinischen Kohlenstoffs beinahe unverändert war.
Ferner ergab die Messung der H-NMR unter Verwendung von CDCl3
ein Ergebnis der Anteile von HA = 63,1 % H = 31,1 %, Hc = 3,5 %,
HD = 0,9 %, HE = 9,2 %, HF = 12,8 %, HQ = 5,8 % und HR = 11,2 %.
Wenn dieses Ergebnis mit den entsprechenden Werten des im Handel erhältlichen Pechs auf Kohlenteerbasis von H = 88,5 %,
HB = 9,6 %, Hc = 1,6 %, HD = 0 %, HE = 3,7 %, HF = 2,7 %, HG =
0,8 % und H„ = 1,9 % verglichen wurde, wurde angezeigt, daß die
Anteile von Hß, H,,, H_ und H„ entsprechend den verschiedenen
Arten der Naphthenwasserstoffe und von H„ entsprechend den Olefinwasserstoffen . - in hohem Ausmaß zunahmen, während
die Zunahme der Anteile von H- und Έ. entsprechend den Seitenkettenwasserstoffen
verhältnismäßig gering waren. Mit anderen Worten, diese Daten geben eine Angabe für die spezifische Struktur
der auf diese Weise behandelten Pechzusammensetzung, geformt durch die teilweise Hydrierung der aromatischen Ringe bei Erhaltung
des kondensierten polycyclischen Skeletts des im Handel erhältlichen Pechs auf Kohlenteerbasis. Vermutlich verursacht
die oben angegebene spezifische Struktur eine Verformung der ebenen Anordnung der Moleküle mit einer Verbesserung der Beweglichkeit
der Pechmoleküle, während die Verformung leicht durch
- 43 -
die Dehydrierung aufgelöst werden kann, die im Verlauf der Carbonisierung oder Calcinierung stattfindet.
Die Infrarotspektroskopie durch das KBr-Tablettenverfahren
und die Elementaranalyse ergaben die Werte des Aromatizitätsindex und des H/C-Molverhältnisses von 0,43 bzw. 0,70. Diese
Werte des Aromatizitätsindex und das H/C-Molverhältnis zeigen
die wirksame Hydrierung und die Möglichkeit der leichten Wiederherstellung der ebenen Anordnung im Verlauf der Carbonisierung
an, die in der Pechzusammensetzung stattfindet bei einer noch erhaltenen hohen Aromatizität für ein hydriertes
Pechmaterial
Wie oben erwähnt, wurde die primäre Pechzusammensetzung einer Wärmebehanldung bei 465 0C während 15 Minuten unterworfen
mit Umrühren in einer Atmosphäre aus Stickstoff unter einem Druck von 10 Torr zur Erzielung einer für das Verspinnen zu
Kohlenstoffasern geeigneten Pechzusammensetzung, die bei 330 0C zu einer gleichmäßigen Flüssigkeit mit einer Viskosität
von etwa 1000 Poise erschmolzen wurde.
Diese Pechzusammensetzung zum Verspinnen enthielt 58,0 Gew.% der chinolinlöslichen Fraktion, bestimmt durch das in der
JIS K-2425 angegebene Vorgehen. Das Zahlenmittelmolekulargewicht der chinolinlöslichen Fraktion betrug 950, bestimmt
durch das VPO-Verfahren mit Pyridin als Lösungsmittel. Die Dichte dieser Pechzusammensetzung betrug 1,322 bei 20 0C,
während der Aromatizitätsindex der Pechzusammensetzung, berechnet aus dem durch das KBr-Tablettenverfahren erhaltene
Infrarotabsorptionsspektrum, 0,60 betrug. Die Anteile der Wasserstoffe H und H , berechnet aus den Ergebnissen der
H-NMR der chinolinlöslichen Fraktion unter Verwendung von 4£ufceriertem Pyridin als Lösungsmittel betrugen 6,2 % bzw»
5,8 %. Das H/C-Molverhältnis dieser Pechzusammensetzung betrug 0,54, berechnet aus den Ergebnissen der Elementaranalyse
gemäß der JIS M-8813. Diese Daten zeigen die wirksame Ein-
33 3UbVb
führung von Wasserstoff in die Pechzusammensetzung und die angemessen verformte ebene molekulare Anordnung in dieser
zusammensetzung bei Erhaltung des hochentwickelten kondensierten polycyclischen Skeletts und der Aromatizität. Es schien,
daß diese charakteristischen Ergebnisse der Analysen Wiedergegeben wurden durch die hervorragende Fließeigenschaft der
Pechzusammensetzung, durch die Bildung des wenigstens vorläufigen Zustands der molekularen Orientierung im Verlauf des Verspinnens
und durch die Verhinderung der riesigen blättrigen Gebiete, die eventuell zur Längsaufspaltung der Filamente im
Verlauf der Carbonisierung führen. Inzwischen kann die Verformung der ebenen molekularen Anordnung in der Pechzusammensetzung
durch die Dehydrierung leicht aufgelöst werden, die im Verlauf der Carbonisierungsbehandlung stattfindet.
Die obige bereitete Pechzusammensetzung für das Verspinnen wurde in einen Zylinder mit einem Kolben gegeben, der sich mit
konstanter Geschwindigkeit nach unten bewegt und nach vollständiger
Beseitigung der Luftblasen bei 370 0C extrudierte und Pechfilamente bei einer Aufwickelgeschwindigkeit von 1000 m/min
ergab. Die Pechfilamente wurden zu unschmelzbaren Fasern umgewandelt durch Erhitzen in einem Luftstrom mit einer Temperaturerhöhung
von 200 0C auf 300 0C mit einer Geschwindigkeit von
2 °C/min, gefolgt vom Halten auf 300 0C während 15 Minuten.
Die auf diese Weise unschmelzbar gemachten Fasern wurden einer Carbonisierungsbehandlung bei 1500 0C während 15 Minuten in
einem Stickstoffstrom unterworfen zur Erzielung von Kohlenstoff
asern. Die auf diese Weise erhaltenen Kohlenstoffasern hatten einen Filamentendurchmesser von 8,5 bis 10 μπι, eine
Zugfestigkeit von 235 bis 245 kg/mm2, einen Elastizitätsmodul
von 16 bis 17 t/mm2 und eine Bruchdehnung von etwa 1,5 %.
Die obigen erzielten Kohlenstoffasern wwaren hinsichtlich der
Zugeigenschaften weitaus besser als die Vergleichskohlenstofffasern, die aus dem im Handel erhältlichen Kohlenteerpech unmittelbar
in derselben Behandlungsweise hergestellt wurden und eine Zugfestigkeit von 75 kg/mm2 und einen Elastizitätsmodul von
4 t/mm2 hatten.
» Λ ti
* · ft *
- 45 Vergleichsbeispiel 1
In einen mit drei Hälsen versehenen Glaskolben wurden 100 g
desselben Pechs auf Kohlenteerbasis wie beim Beispiel 1 eingefüllt. Das Pech wurde 10 Stunden auf 400 0C in einem Stickstoff strom unter Atmosphärendruck erhitzt. Das auf diese Weise wärmebehandelte Pech wurde in 65 ml dehydriertem Ethylendiamin aufgelöst und mit metallischem Lithium in gleicher Menge wie
das Pech bei 80 bis 90 0C reduziert, gefolgt von einer Neutralisierung in herkömmlicher Weise und Wiederholung des Waschens mit Wasser und Filtrierung zur Erzeugung eines hydrierten Pechs.
desselben Pechs auf Kohlenteerbasis wie beim Beispiel 1 eingefüllt. Das Pech wurde 10 Stunden auf 400 0C in einem Stickstoff strom unter Atmosphärendruck erhitzt. Das auf diese Weise wärmebehandelte Pech wurde in 65 ml dehydriertem Ethylendiamin aufgelöst und mit metallischem Lithium in gleicher Menge wie
das Pech bei 80 bis 90 0C reduziert, gefolgt von einer Neutralisierung in herkömmlicher Weise und Wiederholung des Waschens mit Wasser und Filtrierung zur Erzeugung eines hydrierten Pechs.
Die Dichte dieses hydrierten Pechs betrug 1,147 bei 20 0C und
zeigte eine merkliche Abnahme durch die Hydrierungsbehandlung. Der Aromatizitätsindex wurde auch merklich auf 0,17 verringert, wobei das H/C-Molverhältnis 0,99 betrug. Die Anteile der
Kohlenstoffe C. bis C^, und die Wasserstoffe H. bis H„, berechnet aus den Ergebnissen der C-NMR und H-NMR, betrugen:
CA = 5,8 %, CB = 13,3 % , Cc = 77,8 % und HA = 15,8 %, HB =
46,8 %, Hc = 19,7 %, HD = 11,7 %, H33 = 10,7 %, Hp = 11,0 %,
H_ = 17,4 % und H = 7,6 %. Diese Daten zeigten, daß das
kondensierte polycyclische aromatische Skelett in beträchtlichem Ausmaß zerstört wurde und daß die Hydrierung der aromatischen
Ringe nicht in einem Zwischenstadium der teilweisen Hydrierung unterbrochen wurde, sondern bis zur vollständigen Hydrierung
fortgeschritten ist. Ist einmal eine Molekülstruktur des Pechs erreicht, so kann die ebene molekulare Anordnung kaum durch
eine bloße Dehydrierung wiederhegestellt werden und ist thermisch instabil., so daß zu vermuten ist, daß das Zerbrechen der molekularen. Ketten zur Bildung niedermolekularer Verbindungen manchmal stattfinden kann durch die Wärme bei der Herstellung der
Pechzusammensetzung zum Verspinnen und auch bei der ünschmelzbarmachungsbehandlung und Carbonisierung der Pechfilamente ZU,
Kohlenstoffasern. Dies ergibt eine Zunahme an Fehlern der
resultierenden Kohlenstoffasern.
zeigte eine merkliche Abnahme durch die Hydrierungsbehandlung. Der Aromatizitätsindex wurde auch merklich auf 0,17 verringert, wobei das H/C-Molverhältnis 0,99 betrug. Die Anteile der
Kohlenstoffe C. bis C^, und die Wasserstoffe H. bis H„, berechnet aus den Ergebnissen der C-NMR und H-NMR, betrugen:
CA = 5,8 %, CB = 13,3 % , Cc = 77,8 % und HA = 15,8 %, HB =
46,8 %, Hc = 19,7 %, HD = 11,7 %, H33 = 10,7 %, Hp = 11,0 %,
H_ = 17,4 % und H = 7,6 %. Diese Daten zeigten, daß das
kondensierte polycyclische aromatische Skelett in beträchtlichem Ausmaß zerstört wurde und daß die Hydrierung der aromatischen
Ringe nicht in einem Zwischenstadium der teilweisen Hydrierung unterbrochen wurde, sondern bis zur vollständigen Hydrierung
fortgeschritten ist. Ist einmal eine Molekülstruktur des Pechs erreicht, so kann die ebene molekulare Anordnung kaum durch
eine bloße Dehydrierung wiederhegestellt werden und ist thermisch instabil., so daß zu vermuten ist, daß das Zerbrechen der molekularen. Ketten zur Bildung niedermolekularer Verbindungen manchmal stattfinden kann durch die Wärme bei der Herstellung der
Pechzusammensetzung zum Verspinnen und auch bei der ünschmelzbarmachungsbehandlung und Carbonisierung der Pechfilamente ZU,
Kohlenstoffasern. Dies ergibt eine Zunahme an Fehlern der
resultierenden Kohlenstoffasern.
Als nächstes wurde das obige aufbereitete hydrierte Pech 1 Stunde lang auf 400 0C erhitzt unter Aufrühren in einem
Stickstoffstrom unter Atmosphärendruck zur Herstellung
einer für das Verspinnen geeigneten Pechzusammensetzung. Diese Feühztisämmensetzung enthielt 99 % der chinolinlöslichen Fraktion.
Das zahlenmittlere Molekulargewicht der chinolinlöslichen Bestandteile betrug 1300 und wurde durch das VPO-Verfahren
mit Pyridin als Lösungsmittel bestimmt. Die Pechzusammensetzung hatte eine Dichte von 1,280 bei 20 0C und einen Aromatizitätsindex
von 0,43. Die Anteile der Wasserstoffe HA und H_ in
der chinolinlöslichen Fraktion betrugen 3,7 % bzw. 11,2 % und wurden aus der H-NMR berechnet, bestimmt mit deuteriertem
Pyridin als Lösungsmittel. Die Anteile der ß- und γ-Wasserstoffe betrugen 18,3 % bzw. 10,5 % und wurden als beträchtlich
groß befunden. Das Molverhältnis H/C in dieser Pechzusammensetzung
betrug 0,75.
Die oben beschriebenen Daten gaben an, daß die Pechzusammensetzung
aus hoch entwickelten kondensierten polycyclischen aromatischen Verbindungen bestand, während die Seitenketten
ebenfalls in beträchtlich großer Menge enthalten waren. Inzwischen wurde eine gute ebene molekulare Anordnung vermutlich
in der Pechzusammensetzung aufrechterhalten. Es wird angenommen, daß die Carbonisierung einer derartigen Pechzusammensetzung
ein Brechen oder Abfallen der Seitenketten in gewissem Ausmaß verursachen kann, was zum Nachteil erhöhter
Fehler der resultierenden Kohlenstoffasern führt.
Die aus der oben beschriebenen Pechzusammensetzung für das Verspinnen in derselben Weise wie beim Beispiel 1 erhaltenen
Kohlenstoffasern hatten einen Fxlamentendurchmesser von 9 bis 9,5 μπι, eine Zugfestigkeit von 148 bus 150 kg/mm2 und einen
Zugmodul von 10 t/mm2.
- 47 Vergleichsbeispiel 2
In eine mit drei Hälsen versehene Flasche aus Glas mit einem Rührer wurden 40 g von im Handel erhältlichem Erdölpech
(ein Produkt der Ashland Co.) gegeben. Das Pech wurde 5,5 Stunden lang bei 430 0C in einem Stickstoffstrom unter Atmosphärendruck
erhitzt. Das auf diese Weise wärmebehandelte Pech wurde mit 65 ml dehydriertem Äthylendiamin gemischt und mit einer
gleichen Menge an metallischem Lithium bei 80 bis 90 0C reduziert,
gefolgt von einer Neutralisierung in herkömmlicher Weise und wiederholtem Waschen mit Wasser und Filtrieren zur
Herstellung einer hydrierten Pechzusammensetzung.
Ein Teil dieser hydrierten Pechzusammensetzung wurde der Analyse für verschiedene charakteristische Eigenschaften in derselben
Weise wie beim Beispiel 1 unterworfen und ergab die folgenden Ergebnisse.
Die Dichte der hydrierten Pechzusammensetzung betrug 1,10 bei
20 0C und zeigte eine beträchtliche Abnahme. Der Aromatizitätsindex
hatte auf 0,01 stark abgenomme. Das Molverhältnis von H/C betrug 1,14. Die Anteile der Kohlenstoffe A bis C und
d 1
1 3
der Wasserstoffe A bis H, bestimmt aus der C-NMR und
H-NMR, betrugen: C^ = 5,3 %, Cß = 12,7 %, Cc= 78,9 % und
HA = 13,6 %, HB = 45,5 %, Hc = 22,6 %, HD = 13,4 %, Hg= 9,7 %,
H„ = 9,1 %, H^ = 18,5 %, H„ = 4,2 %. Diese Ergebnisse zeigten,
i \j ti
daß das kondensierte polycyclische Skelett in beträchtlichem Ausmaß zerstört wurde und daß der Grad an Hydrierung der
automatischen Ringe sich nicht in einem Zwischenstadium, sondern in der vollständigen Hydrierung befang.
Die Pechzusammensetzung mit einer derartigen Struktur hatte eine verformte ebene molekulare Anordnung, die durch eine bloße
Dehydrierung kaum wiederherstellbar und thermisch instabil ist, so daß es dem Brechen der molekularen Kette und der Bildung von
niedermolekularen Verbinduigen unterworfen werden kann durch
die Wärme während der Herstellung der Pechzusammensetzung für das Verspinnen und auch bei den Ünschmelzbarmachungs- und
Carbonisierungsbehandlungen, die zu einer möglichen Gefahr von erhöhten Fehlern in den resultierenden Kohlenstoffasern
führen.
Die obige hergestellte hydrierte Pechzusammensetzung wurde ferner 1 Stunde lang bei 400 0C wärmebehandelt mit Aufrühren
in einem Stickstoffstrom unter atmosphärischem Druck zur Herstellung einer Pechzusammensetzung für das Verspinnen, die
in derselben Weise wie beim Beispiel 1 zu Kohlenstoffasern verarbeitet wurde. Die Kohlenstoffasern hatten einen Filamentendurchmesser
von 9 μπι, eine Zugfestigkeit von 140 kg/mm2 und
einen Elastizitätsmodul von 10,5 t/mm2.
Dasselbe Erdölpech wie beim Vergleichsbeispiel 2 wurde in einen
mit drei Hälsen versehenen Kolben aus Glas mit einem Rührer gegeben und 1 Stunde lang bei 400 0C in einem Stickstoffstrom
unter atmosphärischem Druck wärmebehandelt. Das auf diese Weise wärmebehandelte Pech wurde pulverisiert und mit einer gleichen
Menge an Tetrahydrofuran vermischt, gefolgt von einem Aufrühren während 1 Stunde bei Raumtemperatur in einem Stickstoffstrom.
Dieses Gemisch wurde dann mit einem Filterpapier und einem Musselingewebe in einem mit Stickstoff unter Druck
gesetztem Filtergerät filtriert zum Entfernen von unlöslichen Stoffen. Das Filtrat wurde mit Toluol in einem Volumen des
4-fachen von Tetrahydrofuran in einem Stickstoffstrom unter Aufrühren gemischt, wobei das Aufrühren während einer zusätzlichen
Stunde weiter fortgesetzt wurde. Das aus dem Gemisch ausgefällte Pech wurde durch Filtern mit einem Nr. 4-Glasfilter
gesammelt, gefolgt von einem Trocknen in herkömmlicher Weise. Ein Teil des auf diese Weise erhaltenen Pechs wurde nach der
Fraktionierung mit dem Lösungsmittel in derselben Weise wie beim Beispiel 1 analysiert und ergab die folgenden Ergebnisse.
- 49 -
Das auf diese Weise fraktionierte Pech hatte eine Dichte von 1,289 bei 20 0C. Der Aromatizitätsindex und das H/C-Molver-
1 3 hältnis betrugen 0,46 bzw. 0,64. Die Ergebnisse der C-NMR
und der 1H-NMR ergaben folgende Anteile: CA = 15,7 %, Cß = 42,3 %,
Cc = 4,7 % und HA =56, 5%, HB = 35,9 %, Hc = 4,1 %, HD = 1,7 %,
■Hg = 13,4 %, HF = 4,7 %, HG = 5,5 %, HH = 3,0 %. Diese Daten
zeigten, daß die Pechzusammensetzung aus hoch entwickelten kondensierten aromatischen polycyclischen Ringen mit guter
ebener Anordnung der Moleküle bestand. Die Pechzusammensetzung
mit dieser Struktur kann möglicherweise ein hoch entwickeltes Mesophasenpech ergeben im Verlauf der Wärmebehandlung zur Herstellung
der Pechzusammensetzung für das Verspinnen und verursacht eine große Möglichkeit zur Bildung der riesigen, blättrigen
Gebiete in den Kohlenstoffasern, die zum Längsaufspalten
der Fasern führen.
Die obige erzielte lösungsmittelfraktionierte Pechzusammensetzung wurde 15 min lang einer Wärmebehandlung bei 440 0C unter Aufrühren in
einem Stickstoffstrom unter Atmosphärendruck unterworfen zur Erzeugung einer Pechzusammensetzung für das Verspinnen, die in der selben
Weise wie beim Beispiel 1 zu Kohlenstoffasern weiterverarbeitet wurde. Es wurde gefunden, daß die Kohlenstoffasern in Längsrichtung
aufgespalten waren und daß die mechanische Festigkeit in weitem Umfang
im Bereich von 150 bis 100 kg/mm der Zugfestigkeit und 8 bis
ο
15 t/mm des Elastizitätsmoduls variierten.
15 t/mm des Elastizitätsmoduls variierten.
Dasselbe Pech auf Kohlenteerbasis wie beim Beispiel 1 wurde I h lang bei 400 0C in einem Stickstoffstrom unter Atmosphärendruck wärmebehandelt und dann mit einem Lösungsmittel in der
selben Weise wie beim Vergleichsbeispiel 3 fraktioniert zur Erzeugung
einer lösungsmittelfraktionierten Pechzusammensetzung, von der ein Teil der Analyse der charakteristischen Parameter
unterworfen wurde und die folgerden Ergebnisse ergab.
- 50 -
Die oben erzielte lösungsmittelfraktionierte Pechzusammensetzung hatte eine Dichte von 1,355 bei 20 0C. Der Aromatizitätsindex
und das H/C-Molverhältnis betrugen 0,71 bzw 0,55
und zeigten eine sehr hohe Aromatizität an. Die Anteile der Kohlenstoffe C„ bis Cp und der WasserstoffeHA bis H,, berechnet
aus den Ergebnissen der C-NMR und H-NMR, betrugen: CA = 31,6 %, CB = 57,7 %, Cc = 8,8 % und Hft = 76,0 %, Hß =
17,5 %, Hc = 3,3 %, HD = 3,4 %, H£ = 4,8 %, Hp = 3,8 %,
HG = 0,6 %, HH = 1,0 %. Diese Daten zeigten an, daß die
Pechzusammensetzung ein gut entwickeltes kondensiertes polycyclischen Skelett hatte und beinahe ausschließlich
aus den aromatischen Ringen bestand. Die Pechzusammensetzung mit dieser Struktur hat vermutlich eine gute ebene molekulare
Anordnung und kann im Verlauf der Wärmebehandlung zur Herstellung der Pechzusammensetzung für das Verspinnen eine
hoch entwickelte Mesophase ergeben, woraus sich die Bildung der riesigen, blättrigen Gebiete in den Kohlenstoffasern
ergibt, die das Längsaufspalten der Fasern bewirken.
Die lösungsmittelfraktionierte Pechzusammensetzung wurde 10 min lang bei 450 0C in einem Stickstoffstrom unter Atmosphärendruck
wärmebehandelt und ergab eine Pechzusammensetzung für das Verspinnen, die in der selben Weise wie beim Beispiel 1
zu Kohlenstoffasern verarbeitet wurde. Es wurde gefunden, daß die Kohlenstoffasern in Längsrichtung aufgespalten waren
und daß die mechanischen Festigkeiten in weitem Umfang in
ο den Bereichen von 150 bis 100 kg/mm der Zugfestigkeit und
2
8 bis 12 t/mm des Elastizitätsmoduls variierten.
8 bis 12 t/mm des Elastizitätsmoduls variierten.
Dasselbe Pech auf Kohlenteerbasis wie beim Beispiel 1 wurde in Chinolin aufgelöst. Das unlösliche Fremdmaterial
und die hoch entwickelten Carbide im Pech wurden durch Filtern der Lösung entfernt. Das in der Lösung befindliche
Chinolin wurde abdestilliert und hinterließ die chinolinlösliche Fraktion im Ausgangspech, von dem ein Teil der Analyse der
charakteristischen Parameter wie beim Beispiel 1 zur Erzielung der folgenden Ergebnisse unterworfen wurde.
Die oben erhaltene chinolinlösliche Fraktion hatte eine Dichte von 1,341 bei 20 0C, während das H/C-Molverhältnis
0,66 bzw 0,55 betrug, was eine hohe Aromatizität anzeigt. Die Anteile der Kohlenstoffe C„ bis C„ und der Wasserstoffe
Hfl bis H1, in der Pechzusammensetzung, berechnet aus den Er-
13 l
gebnissen der C-NMR und H-NMR, betrugen: C„ = 35,8 %,
gebnissen der C-NMR und H-NMR, betrugen: C„ = 35,8 %,
CB = 55,3 %, Cc = 8,0 % und Hft = 88,5 %, Hß = 9,6 %, HQ =
1,6 %, Hn = 0 %, HE = 3,7 %, Hp = 2,7 %, HQ = 0,8 %, HR = 1,9 %.
Diese Daten zeigten an, daß die Pechzusammensetzung gut entwickelte kondensierte polycyclische Ringe hatte und daß beinahe
alle kondensierten Ringe aromatische Ringe waren. Die Pechzusammensetzung mit einer derartigen Struktur hat
vermutlich bereits eine gute ebene molekulare Anordnung und kann im Verlauf der Wärmebehandlung zur Herstellung
einer Pechzusammensetzung für das Verspinnen eine hoch entwickelte Mesophase ergeben, was die Bildung von riesigen,
blättrigen Bereichen in den Kohlenstoffasern ergibt und ein Längsaufspalten der Fasern bewirkt.
Die chinolinlösliche Fraktion wurde während 420 min bei 420 0C unter Aufrühren in einem Stickstoffstrom unter
Atmosphärendruck weiter wärmebehandelt zur Erzeugung einer Pgchzusammensetzung für das Verspinnen. Diese Pechzusammensetzung
wurde sehr leicht getrennt in einen hochviskosen Teil der Mesophase und einen niederviskosen Teil hauptsächlich
aus der Nichtmesophase, so daß es in der selben Weise wie beim Beispiel 1 unter extremen Schwierigkeiten zu Pechfilamenten
verarbeitet werden konnte. Die aus der Zusammen-
- 52 -
Setzung in geringer Menge erzielten Pechfilamente wurden den
Unschmelzbarmachungs- und Carbonisierungsbehandlungen zu Kohlenstoffasern unterworfen, bei denen Längsaufspaltung
gefunden wurde. Die mechanischen Festigkeiten der auf diese Weise bereiteten Kohlenstoffasern variierten in weitem
ο Umfang in den Bereichen von 80 bis 140 kg/mm der Zugfestig-
2
keit und von 7 bis 15 t/mm des Elastizitätsmoduls.
keit und von 7 bis 15 t/mm des Elastizitätsmoduls.
Eine Pechzusammensetzung auf Erdölbasis, hergestellt aus einem FCC-Dekantieröl
wurde zur Bestimmung der charakteristischen Parameter in der selben Weise wie beim Beispiel 1 analysiert und ergab die
folgenden Ergebnisse.
Die Pechzusammensetzung hatte eine Dichte von 1,241 bei 20 0C. Der Aromatizitätsindex und das H/C-Molverhältnis betrugen
0,37 bzw 0,72. Wenn auch der Aromatizitätsindex und das H/C-Molverhältnis den Werten der Pechzusammensetzung nach
der Erfindung sehr nahe kamen, zeigte die im Gegensatz zur erfinderischen Pechzusammensetzung beträchtlich geringere
Dichte die Anwesenheit von gut ausgebildeten Seitenketten, die an den kondensierten polycyclischen Ringen als Substituenten
sitzen. Die Anteile der Kohlenstoffe C„ bis Cp und der
Wasserstoffe H. bis Hm, berechnet aus den Ergebnissen der
13C-NMR und 1H-NMR, betrugen: Cft = 14,6 %, Cß = 41,1 %,
Cc = 43,3 % und HA = 54,8 %, HQ = 35,6 %, Hc = 4,6 %,
HD = 1,8 %, HE = 13,2 %, HF = 6,4 %, HQ = 3,7 %, HM = 2,3 %.
Diese Daten geben gut ausgebildete kondensierte polycyclische Ringe an zusammen mit daran als Substituenten sitzenden gut
ausgebildeten kurzen Seitenketten. Ferner deuten diese Daten auf die im wesentlichen gute ebene Anordnung der Moleküle.
C 9 « · «ft 4
- 53 -
Wenn die Pechzusammensetzungen mit dieser Struktur einer Wärmebehandlung zur Herstellung einer Pechzusammensetzung zum
Verspinnen unterworfen werden, erfahren die thermisch instabilen Seitenketten eine Abspaltung, die die Bildung des hoch entwickelten
Mesophasenpechs auslöst, so daß verschiedene Nachteile verursacht werden, wie das Längsaufspalten der
Kohlenstoffasern zusammen mit der Phasentrennung in der Pechzusammensetzung für das Verspinnen und deren unzureichender
Verspinnbarkeit aufgrund des Mangels an Verträglichkeit zwischen dem Mesophasenpech und den niedermolekularen
Bestandteilen.
Das Pech auf Erdölbasis wurde 1000 min lang einer Wärmebehandlung bei 400 0C unterworfen mit Aufrühren in einem Stickstoffstrom
unter Atmosphärendruck zur Erzeugung einer Pechzusammensetzung ■für das Verspinnen. Es wurden jedoch extreme
Schwierigkeiten beim Verspinnen dieser Pechzusammensetzung zu Pechfilamenten in der selben Weise wie beim Beispiel 1
angetroffen, da die Phasentrennung leicht in der Pechzusammensetzung zu einem hochviskosen Teil stattfand, der aus dem
Mesophasenpech und einem hauptsächlich aus dem Nichtmesophasenpech bestehenden niederviskosen Teil bestand. Die
aus der Pechzusammensetzung in geringer Menge bei einer auf 300 m/min herabgesetzten Aufwickelgeschwindigkeit erhaltenen
Pechfilamente wurden den Unschmelzbarmachungs- und Carbonisierungsbehandlungen zu Kohlenstoffasern unterworfen,
die nicht frei von der Längsaufspaltung waren und in weitem Umfang variierende mechanische Eigenschaften von 80 bis
2
145 kg/mm der Zugfestigke:
145 kg/mm der Zugfestigke:
Elastizitätsmoduls hatten.
Vergleichsbeispiel 7
Vergleichsbeispiel 7
2 2
145 kg/mm der Zugfestigkeit und von 7 bis 14 t/mm des
100 g desselben Pechs auf Kohlenteerbasis wie beim Beispiel 1 wurden 24 h lang be . 400 0C erhitzt mit Aufrühren
in einem Stickstoffstrom unter Atmosphärendruck und dann mit der selben Menge von metallischem Lithium bei 80 bis 90 0C
in 65 ml dehydriertem Ethylendiamin reduziert, gefolgt von einer Neutralisierung in herkömmlicher Weise und von wiederholtem
Waschen mit Wasser und Filtrieren zur Herstellung eines hydrierenden Kohlenteerpechs. Dieses hydrierte Pech
wurde ferner 1 h lang bei 400 0C erhitzt mit Aufrühren in
einem Stickstoffstrom unter Atmosphärendruck zur Erzeugung einer Pechzusammensetzung für das Verspinnen, von der ein
Teil der Analyse zur Bestimmung der charakteristischen Parameter in der selben Weise wie beim Beispiel 1 unterworfen
wurde und die folgenden Ergebnisse ergab.
Auf diese Weise enthielt die Pechzusammensetzung für das Verspinnen 99- Gew.-% der chinolinlöslichen Fraktion mit einem
zahlenmittleren Molekulargewicht von 1300, bestimmt durch das
VPO-Verfahren mit Pyridin als Lösungsmittel. Die Pechzusammensetzung für das Verspinnen hatte eine Dichte von 1,280 bei
20 0C.Ihr Aromatizitätsindex betrug 0,43., Das H/C-Molverhältnis
der chinolinlöslichen Fraktion betrug 0,75. Die Anteile von Wasserstoff Hfl und HR hiervon, berechnet aus den Ergebnissen
der H-NMR, gemessen unter Verwendung von deuteriertem Pyridin als Lösungsmittel, waren 3,7 % bzw 11,2 % zusammen
mit den beträchtlich hohen Beträgen von 18,3 % und 10,5 % für die |3- bzw ^--Wasserstoffe.
Diese Daten gaben an, daß die Pechzusammensetzung aus hoch entwickelten kondensierten polycyclischen aromatischen Verbindungen
bestand, jedoch eine große Menge an Seitenketten enthielt. Die Moleküle hatten vermutlich eine gute ebene Anordnung.
Die Seitenketten in einer derartigen Pechzusammensetzung können leicht abspalten und abfallen, wenn sie der
Carbonisierungsbehandlung ausgesetzt sind, was erhöhte Fehler der resultierenden Kohlenstoffasern ergibt. Tatsächlich hatten
die Kohlenstoffasern mit einem Durchmesser von 9,5 pm, hergestellt
aus der Pechzusammensetzung für das Verspinnen, eine
ο
Zugfestigkeit von nur 148kg/mm und einen Elastizitätsmodul
Zugfestigkeit von nur 148kg/mm und einen Elastizitätsmodul
von 10 t/mm .
Ein aus FCC-Dekantieröl
hergestelltes Pech auf Petroleumbasis wurde 1 h lang bei 400 0C wärmebehandelt mit Aufrühren in einem Stickstoffstrom
unter atmosphärischem Druck, gefolgt von Pulverisieren. Das pulverisierte Pech wurde in einer gleichen Menge von
Tetrahydrofuran verteilt und bei Raumtemperatur 1 h lang in einem Stickstoffstrom aufgerührt. Das Gemisch wurde
dann durch ein Filterpapier und ein Musselingewebe in einer unter Druck setzbaren Filtervorrichtung unter Stickstoff
druck gefiltert zur Entfernung des unlöslichen Materials. Die Filtratlösung wurde durch Zusetzen von Toluol mit dem
vierfachen Volumen des Tetrahydrofuran verdünnt unter Aufrühren in einem Stickstoffstrom, gefolgt durch Aufrühren
während einer zusätzlichen Stunde. Die in der Lösung gebildeten Ausfällungen wurden durch Filtern durch ein Glasfilter gesammelt
und in herkömmlicher Weise getrocknet. Das auf diese Weise lösungsmittelfraktionierte Pech wurde 15 min lang
bei 440 0C wärmebehandelt mit Aufrühren in einem Stickstoffstrom
unter Atmosphärendruck zur Erzeugung einer Pechzusammensetzung für das Verspinnen, von der ein Teil der
Analyse zur Bestimmung der charakteristischen Parameter in der selben Weise wie beim Beispiel 1 unterworfen wurde
und die folgenden Ergebnisse ergab.
Auf diese Weise enthielt die Pechzusammensetzung für das Verspinnen 50 Gew.-% der chinolinlöslichen Fraktion mit einem
zahlenmittleren Holekularge icht von 650, bestimmt durch das
VPO-Verfahren mit Pyridin als Lösungsmittel. Die Pechzusammensetzung
hatte eine Dichte von 1,309 bei 20 0C. Ihr Aromatizitätsindex betrug
0,51. Das H/C-Molverhältnis der chinolinlöslichen Fraktion
betrug 0,61. Die darin enthaltenen Anteile der Wasserstoffe Hfl
1 und Hg, berechnet aus den Ergebnissen der H-NMR, gemessen mit
deuteriertem Pyridin als Lösungsmittel, betrugen 4,1 % bzw
7,6 %.
Diese Daten zeigten, daß die Pechzusammensetzung aus hoch entwickelten kondensierten polycyclischen aromatischen Verbindungen
mit hervorragender ebener molekularer Anordnung bestand. Es wird angenommen, daß eine derartige Pechzusammensetzung
zur Bildung von riesigen, blättrigen Gebieten in den hieraus hergestellten Kohlenstoffasern neigt aufgrund der Anwesenheit
des hoch'entwickelten Mesophasenpechs, so daß in den
daraus hergestellten Kohlenstoffasern manchmal ein Aufspalten auftritt.
Die aus der obigen erhaltenen Pechzusammensetzung für das Verspinnen hergestellten Kohlenstoffasern mit einem Faserdurchmesser
von 9,8 pm hatten eine Zugfestigkeit von 100 bis
2 2
150 kg/mm und einen Elastizitätsmodul von 8 bis 15 t/mm .
Das Längsaufspalten wurde in einigen der Fasern gefunden. Vergleichsbeispiel 9
Dasselbe Pech auf Erdölbasis wie beim vorhergehenden Vergleichsbeispiel wurde 24 h lang bei 400 0C wärmebehandelt
mit Aufrühren und Einblasen von Stickstoffgas unter Atmosphärendruck zur Erzeugung einer Pechzusammensetzung für das Verspinnen,
von der ein Teil der Analyse der charakteristischen Parameter in der selben Weise wie in Beispiel 1 unterworfen
wurde und die folgenden Ergebnisse ergab.
Auf diese Weise enthielt die Pechzusammensetzung 38 Gew.-%
der chinolinlöslichen Fraktion mit einem Zahlenmittel-Molekulargewicht
von 600, bestimmt durch das VPO-Verfahren (VPO = Dampfdruckosmose) mit Pyridin als Lösungsmittel.
Die Pechzusammensetzung hatte eine Dichte von 1,34 bei 20 0C. Ihr Aromatizitätsindex betrug 0,65. Das H/C-Molverhältnis
der chinolinlöslichen Fraktion betrug 0,51. Die darin enthaltenen Anteile der Wasserstoffe H,,-und Hg
betrugen 1,8 % bzw 3,4 %, berechnet aus den Ergebnissen der 1H-I
mittel.
mittel.
der H-NMR, gemessen mit deuteriertem Pyridin als.Lösungs-
Diese Daten zeigten, daß die Pechzusammensetzung aus hoch entwickelten kondensierten polycyclischen aromatischen Verbindungen
mit hervorragender ebener molekularer Anordnung bestand. Es wird angenommen, daß eine derartige Pechzusammensetzung
zur Bildung von riesigen, blättrigen Gebieten in den hieraus hergestellten Kohlenstoffasern neigt aufgrund
der Anwesenheit des hoch entwickelten Mesophasenpechs, so daß manchmal ein Aufspalten in den daraus hergestellten
Kohlenstoffasern stattfindet.
Der Versuch zum Verspinnen mit der obigen Pechzusammensetzung für das Verspinnen in der selben Weise wie beim Beispiel
1 war ohne Erfolg, wenn die Aufwickelgeschwindigkeit 600 m/min oder mehr betrug, aufgrund der geringen Verspinnbarkeit
der Pechzusammensetzung. Es wurde gefunden, daß das Verspinnen mit der Pechzusammensetzung kaum möglich war,
wenn die Aufwickelgeschwindigkeit auf 30 m/min herabgesetzt wurde. Dementsprechend wurden Kohlenstoffasern hieraus
hergestellt durch Kontrollieren der Absenkgeschwindigkeit des Kolbens, um den Faserdurchmesser sonst in der selben Weise
wie beim Beispiel 1 aufrechtzuerhalten. Die auf diese Weise erzeugten Kohlenstoffasern mit einem Faserdurchmesser
von 10,3 pm hatten in weitem Umfang variierende mechanische
Eigenschaften von 80 bis 145 kg/mm der Zugfestigkeit und von
2
7 bis 14 t/mm des Elastizitätsmoduls mit Längsaufspalten in
7 bis 14 t/mm des Elastizitätsmoduls mit Längsaufspalten in
einigen der Fasern.
Beispiel 2
Beispiel 2
Die Hydrierungsbehandlung desselben Pechs auf Kohlenteerbasis wie beim Beispiel 1 wurde genau in der selben Weise
wie beim Beispiel 1 durchgeführt, gefolgt vom Entfernen des unreagierten THC und des durch die Reaktion gebildeten
Chinolins zur Erzeugung einer primären Pechzusammensetzung, die weiter 15 min lang bei 465 0C in einer Stickstoffatmosphäre
unter einem verringerten Druck von 10 mmHg erhitzt wurde und eine Pechzusammensetzung für das Verspinnen ergab.
Diese Pechzusammensetzung hatte eine Dichte von 1,323 bei 20 0C und enthielt 40,3 Gew.-% an chinolinunlöslicher
Fraktion und 84,9 Gew.-% an toluolunlöslicher Fraktion. Die scheinbare Schmelzviskosität der Pechzusammensetzung
betrug 1430 Poise bei 320 0C, bestimmt durch das Extrudierverfahren
durch eine Düse unter Druck. Das Zahlenmittel-Molekulargewicht der chinolinloslichen Fraktion betrug
980. Ihre Dichte betrug 1,308 bei 20 0C. Der Aromatizitätsindex
der Pechzusammensetzung betrug 0,53.
Das Verspinnen der obigen hergestellten Pechzusammensetzung erfolgte in der unten beschriebenen Weise. Auf
diese Weise wurde die Pechzusammensetzung bei 360 0C in
einem Extrudierzylinder erhitzt mit einer Filterplatte mit einer Maschenweite von 1600 mesh und mit einer Spinndüse
mit einer einzigen Düse von L/D =0,1 mm/0,1 mm. Die Pechzusammensetzung
wurde hierdurch extrudiert in atmosphärische Luft bei Raumtemperatur mit einer Extrudiergeschwindigkeit
von 8,4 m/min und einer Aufwickelgeschwindigkeit von 600 m/min
zur Erzeugung eines Pechfilaments. Der Orientierungswinkel OA,
die scheinbare Kristallitgröße L und der interlamellare Abstand
dQ02 bei diesem Pechfilament betrugen 36,1 °, 3,45 nm
bzw 0,347 nm. Die Prüfung mit einem Polarisationsmikroskop zeigte eine feine streifenförmige Verteilung der optischanisotropen
Bestandteile in Richtung der Faserachse auf der Seitenfläche der Pechfilamente, die in eine Grundmasse
eines Epoxidharzes eingebettet waren und, wie in Fig. 1 schematisch gezeigt, zur Freilegung herausgeschabt wurden.
Das Pechfilament als Vorprodukt der Kohlenstoffasern wurde unschmelzbar gemacht durch spannungsloses Erhitzen
in einem Ofen in Luftatmosphäre durch Erhöhen der Temperatur von 200 0C auf 300 0C mit einer Geschwindigkeit von
2 °C/min, durch anschließendes Halten auf 300 0C während
30 min und durch anschließendes Unterwerfen der Carbonisierungsbehandlung in einem Ofen mit einer Stickstoffatmosphäre
durch Erhöhen der Temperatur von 200 0C auf
1500 0C mit einer Geschwindigkeit von 10 °C/min mit anschließendem
Halten auf 1500 0C während 15 min.
Die auf diese Weise hergestellten Kohlenstoffasern von 10,8 pm Durchmesser hatten eine Zugfestigkeit von
=hr .2
245 kg/mm , eine Dehnung von 1,4 % und einen Elastizitätsmodul von 17,5 t/mm
Beispiele 3 bis 6
Beispiele 3 bis 6
Die Hydrierungsbehandlung eines Pechs wurde ausgeführt zur Erzeugung einer primären Pechzusammensetzung
mit 351 g desselben Pechs auf Kohlenteerbasis und von 1053 g von THC in etwa der selben Weise wie beim vorhergehenden
Beispiel mit der Ausnahme, daß die Reaktionstemperatur statt 430 0C 45J 0C betrug. Die Pechzusammen-
- 60 -
Setzung wurde ferner 15 min lang bei 465 0C in einer Stickstoffatmosphäre
bei einem Druck von 10 mmHg erhitzt zur Erzeugung einer Pechzusammensetzung für das Verspinnen.
Die auf diese Weise erhaltene Pechzusammensetzung für das Verspinnen hatte eine Dichte von 1,332 bei 20 0C und eine
Schmelzviskosität von 2450 Poise bei 320 0C und enthielt
57,6 Gew.-% an chinolinunlöslicher Fraktion sowie 89,0 Gew.-%
an toluolunlöslicher Fraktion. Der Aromatizitätsindex der Pechzusammensetzung betrug 0,54. Das zahlenmittlere Molekulargewicht
der chinolinlöslichen Fraktion betrug 983 und deren Dichte 1,311 bei 20 0C.
Das Verspinnen der obigen hergestellten Pechzusammensetzung für das Spinnen zu Pechfilamenten erfolgte in etwa der
selben Weise wie beim vorhergehenden Beispiel mit der Ausnahme, daß die Extrudiertemperatur statt 360 0C 380 0C betrug
und die Aufwickelgeschwindigkeit im Bereich von 400 bis 1000 m/min variiert wurde. Die Unschmelzbarmachungs-
und Carbonisierungsbehandlungen der obigen erzielten Vorprodukt-Pechfilamente erfolgte in der selben Weise wie beim
vorhergehenden Beispiel mit der Ausnahme, daß die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung bei der Carbonisierungsbehandlung
anstatt 10 °C/min 15 °C/min betrug. Die durch Röntgenkristallographie bestimmten strukturellen Parameter der
Pechfilamente und die mechanischen Eigenschaften der Kohlenstoffasern sind in Tabelle I gezeigt für variierte Aufwickelgeschwindigkeiten
oder Abzugverhältnisse zusammen mit den Durchmessern der Pechfilamente und Kohlenstoffasern.
λ η
ι» m * e
- 61 -
Beispiel Nr. | Pech- fila- mente |
Aufwickelgeschwin digkeit m/min |
3 | 4 | 5 | 6 |
Kohlen stoff fasern |
Abzugverhältnis | 400 | 600 | 800 | 1000 | |
OA, Grad | 47.6 | 71.4 | 95.2 | 119.0 | ||
Lc / niu | 34.8 | 37.1 | 45.2 | 46.2 | ||
dgo2/ nm | 3.62 | 3.38 | 3.08 | 2.75 | ||
Filamentendurch- messer, μπι |
0.346 | 0.347 | 0.347 | 0.347 | ||
Faserdurch messer, μΐη |
14.8 | 12.0 | 10.7 | 9.8 | ||
Zugfestigkeit, kg/mm2 |
13.8 | 11.0 | 9.7 | 8.9 | ||
Dehnung, % | 235 | 252 | 267 | 271 | ||
■Elastizitätsmodul, t/pm2 |
1.40 | 1.42 | 1.44 | 1.42 | ||
16.8 | 17.8 | 18.5 | 19.1 |
Es wurde dieselbe Pechzusammensetzung für das Verspinnen*
wie in den Beispielen 3 bis 6 hergestellt in der selben Weise wie bei diesen vorhergehenden Beispielen zu Pechfilamenten
verarbeitet mit der Ausnahme, daß das L/D der Spinndüse 0,3 mm/0,3 mm betrug, wobei die Aufwickelgeschwindigkeit
stets 600 m/min bei variierter Extrudiergeschwindigkeit, dh verändertem Abzugverhältnis, betrug. Die Unschmelzbarmachungs-
und Carbonisierungsbehandlungen der Vorprodukt-Pechfilamente erfolgten genau in der selben Weise wie
in den Beispielen 3 bis 6 zur Erzeugung von Kohlenstofffasern.
Die folgende Tabelle II faßt die strukturellen Parameter der Pechfilamente und die mechanischen Eigenschaften der
Kohlenstoffasern zusammen.
Beispiel Nr. | Extrudiergeschviin- digkeit, m/min |
7 | 8 | 9 | 10 |
Pech- fila- mente |
Abzugverhältnis | 0.5 | 1.0 | 1.5 | 2.0 |
Kohlen stoff fasern |
OA, Grad | 1200 | 600 | 400 | 300 |
Xi£ / nm | 45.3 | 40.5 | 37.0 | 32.2 | |
d002/ nm | 2.60 | 3.24 | 3.51 | 3.94 | |
Faserdurch messer μΐη |
0.347 | 0.347 | 0.346 | 0.346 | |
Zugfestigkeit kg/mm2 |
8.3 | 11.0 | 13.6 | 15.1 | |
Dehnung, % | 283 | 271 | 231 | 221 | |
Elastizitätsmodul, tyfon", |
1.40 | 1.39 | 1.36 | 1.35 | |
20.2 | 19.5 | 17.0 | 16.4 |
Pechfilamente wurden in derselben Weise wie beim Beispiel 2 durch Verspinnen derselben Pechzusammensetzung für das Verspinnen,
wie im Beispiel 2 hergestellt mit der Ausnahme, daß die Spinntemperatur statt 360 0C 330 0C betrug. Zusätzlich
wurde ein Muffelrohr von 20 cm Länge genau unterhalb der Spinndüse vorgesehen, wobei die Temperatur im
Muffelrohr, durch das das extrudierte Pechfilament lief, auf 300 0C gehalten wurde.
Der Orientierungswinkel OA, die Kristallitgröße L
und der interlamellare Abstand äQQ2 im auf diese Weise
erhaltenen Pechfilament betragen 27,8°, 4,21 nm bzw 0,345 nm.
Das Pechfilament wurde dann der Unschmelzbarmachungs-
und Carbonisierungsbehandlung in der selben Weise wie beim Beispiel 2 unterworfen zur Erzeugung von Kohlenstoffasern
2 mit einer Zugfestigkeit von 81,3 kg/mm , einer Dehnung von
2 0,76 % und einem Elastizitätsmodul von 10,8 t/mm . Der durch Brechen hergestellte Querschnitt der Kohlenstofffaser
zeigte eine radiale Struktur der Kristallitorientierung zusammen mit einigen Rissen, wie es durch die Prüfung
mit einem Rasterelektronenmikroskop gezeigt wurde.
An erster Stelle wurden Pechzusammensetzungen für das Verspinnen mit einem Prämesophasenpech oder einer
Kombination hiervon mit einem Mesophasenpech in der folgenden Weise hergestellt.
III
Die folgende Tabelle / zeigt die Anteile der fünf Peche
Die folgende Tabelle / zeigt die Anteile der fünf Peche
auf Kohlebasis A bis E und ein Pech auf Erdölbasis, d.h. Naphthateerpech, verwendet als Ausgangsmaterial bei der Herstellung
der Pechzusammensetzungen für das Verspinnen.
Ausgangs pech . |
Erweichungs punkt, 0C |
Fixierter Kohlen stoff, Gew.% |
Qünolinunlös- liche Frak tion, Gew.% |
Benzolun lösliche Fraktion, Gew.% |
Pech auf Kohlebasis, A |
73 | 55.1 | 6.4 | 25.8 |
Pech auf Kohlebasis, B |
90 | 57.1 | 13.6 | 33.8 |
Pech auf Kohlebasis, C |
94 | 57.0 | 14.2 | 37.8 |
Pech auf .Kohlebasis, D |
68 | 57.2 | 4.6 | 26.6 |
Pech auf Kohlebasis, E |
71 | 61.1 | 15.8 | 30.7' |
Naphtha- teerpech |
148 | 65.7 | 3.7 | 49.4 |
• β
β 9 *
- 61 -
Die Hydrierung des Ausgangspechs erfolgte durch Einführen von etwa 400 g eines der oben angegebenen Ausgangspeche, von
etwa 200 g eines THC-Gemischs mit 80,3 % THC und einem Rest von Chinolin, und von etwa 20 g Rotschlamm als Katalysator
in einen Autoklaven mit 2 1 Fassungsvermögen und durch Erhitzen des Gemischs mit Aufrühren bei Unterdrucksetzung mit
ο Wasserstoff, wobei der Anfangsdruck 75 kg/cm ist, bis zu einer Temperatur von 410 bis 470 0C durch Erhöhen der
Temperatur mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 2,5 °C/min, gefolgt von einem Halten des Gemischs auf
der Temperatur während 10 bis 60 min. Danach wird der Autoklav aus der Heizvorrichtung herausgenommen und auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Das Gemisch im Autoklaven wurde mit Chinolin ausgewaschen und in einem Zentrifugalabscheider zentrifugiert. Die überschüssige
Lösung wurde mit einem Filterpapier gefiltert, wobei die Rückstände bei der Zentrifugaltrennung und Filtrierung
unter Verwendung von frischem Chinolin kombiniert und getrocknet wurden. Die durch Substrahieren der Menge an
als Katalysator zugesetztem Rotschlamm von der Menge des auf diese Weise erhaltenen getrockneten Rückstands erhaltene
Menge wurde als die chinolinunlösliche Fraktion genommen. Die aus der obigen Filtration erhaltene klare Lösung wurde
unter einem reduzierten Druck von 10 mmHg erhitzt zum Abdestillieren des THC, des Chinolins und der leichten Öle
im Ausgangspech, bis die Temperatur des Gemischs 290 0C
unter dem verringerten Druck erreicht hat. Die Menge des durch diese Destillation zurückgelassenen Rückstands wurde
als die chinolinlösliche Fraktion genommen. Diese Ergebnisse sind zusammen mit der Temperatur und Zeit der THC-Behandlung
in der folgenden Tabelle IV gezeigt, in der der Wert von "Öl + Gas" der Ausgleich der "chinolinunlöslichen Fraktion"
und der "chinolinlösliche!, Fraktion" für das Ausgangspech ist.
Ii #
τ ·
- 68 Tabelle IV
Ver such Nr. |
Ausgangs- pech |
THC-Behandlung | Zeit, min |
Chinolin- unlösli- che Frak tion, Gew.% |
Chinolin- lösliche Fraktion, Gew.% |
Öl + Gas, Gew.% |
1 | Pech auf Kohlebasis ,A |
Tempe ratur, 0C |
60 | 7.0 | 81.6 | 11.4 |
2 | Pech auf Kohlebasis, 2 |
410 | 60 | 9.5 | 77.4 | 13.1, |
3 | Pech auf Kohlebasis ,A |
450 | 60 | 9.9 | 69.1 | 21.0 |
4 | Pech auf Kohlebasis,B |
470 | 60 | 12.6 | 76.7 | 10.7 |
5 | Pech auf Kohlebasis ,B |
410 | 60 | 17.7 | 64.9 | 17.4 |
6 | Pech auf Kohlebasis ,C |
450 | 60 | 13.7 | 83.0 | 3.3 |
7 | Pech auf Kohlebasis ,D |
410 | 60 | 8.6 | 79.1 | 12.3 |
8 | Pech auf Kohlebasis,E |
450 | 10 | 10.2 | 78.0 | 11.8 |
9 | Pech auf Kohlebasis,E |
450 | 60 | 16.0 | 71.1 | 12.9 |
10 | Näphtha- teerpech |
450 | 60 | 10.4 | 75.2 | 14.4 |
450 |
333057ttir"\ ,
Die bei der obigen Herstellung erhaltenen und in Tabelle IV gezeigten chinolinlöslichen Fraktionen wurden zur Herstellung
der Pechzusammensetzung für das Verspinnen verwendet. Auf diese Weise wurden etwa 100 g der chinolinlöslichen Fraktion in einen
zylindrischen Glasbehälter mit einem mit drei Hälsen versehenen Deckel gegeben, der oben auf einen Ofen gesetzt wurde, der
vorher auf etwa 490 0C erhitzt wurde zum Vorerhitzen der
chinolinlöslichen Fraktion auf etwa 300 0C mit gleichzeitigem
Einblasen von hochreinem Stickstoff durch ein Glasrohr. Dann wurde der Glasbehälter in einen Ofen verlagert, so daß die
Temperatur des Behälterinhalts in etwa 4 min 470 0C erreichte,
gefolgt vom Halten auf dieser Temperatur während 8 bis 22 min. Während dieser Behandlung wurde die Durchsatzmenge der Stickstoffeinblasung
im Bereich von 1 bis 3 l/min gesteuert zur Verhinderung des Rückfließens und zur Erleichterung des Ausdestillierens
der durch die Behandlung gebildeten leichten öligen Materialien so weit wie möglich. Nach der Beendigung
der Behandlung während der oben angegebenen Zeitdauer wurde der Behälter aus dem Ofen herausgenommen und bei Raumtemperatur
abgekühlt. Das auf diese Weise erhaltene und im Behälter verbliebene Material wurde als die Pechzusammensetzung für
das Verspinnen verwendet. Die folgende Tabelle V zeigt die Eigenschaften der auf diese Weise hergestellten Pechzusammensetzungen
für das Verspinnen zusammen mit der Behandlungszeit und den Ertrag des auf der chinolinlöslichen Fraktion basierenden
Produkts. In dieser Tabelle entsprechen die Versuchsnummern denjenigen von Tabelle IV und zeigen, daß die in einem speziellen
Versuch in dieser Tabelle verwendete chinolinlösliche Fraktion bei der in Tabelle IV gezeigten Behandlung mit
derselben Versuchsnummer erhalten wird. Die Versuche No. 9-1 ynd 9-2 in Tabelle V wurden unter Verwendung derselben
chinolinlöslichen Fraktion durchgeführt, die im Versuch No. 9 in Tabelle IV erhalten wurde.
Verr such Nr. |
Behand- lungs- zeit, min |
Ausbeu-. te, Gew.% |
Erwei chungs punkt, 0C |
Fixier ter Koh len stoff, Gew.% |
Chino- linun- lösliche Eraktion, Gew.% |
Chino- linlösli- che Frak tion, Gew.% |
Ts/ 0C |
(Ürwei- chungs- punkt) 0C |
Visko sität bei T1 Poises |
B für die Gerade II, χ 10~3K~1 |
1 | 15 | 37.9 | 259 | 92.6 | 40.2 | 94.6 | 331 | 72 | 121 | 24.2 |
2 | 20 | 35.6 | 256 | 92.5 | 41.0 | 95.2 | 326 | 70 | 344 | 24.4 |
3 | 20 | 32.9 | 259 | 92.7 | 39.8 | 95.0 | 337 | 78 | 572 | 24.4 |
4 | • 10 | 35.9 | 265 | 91.6 | 24.8 | 94.6 | 349 | 84 | 102 | 23.7 |
5 | 18 | 30.1 | 264 | 92.3 | 31.9 | 98.1 | 342 | 78 | 252 | 24.2 |
6 | 8 | 45.9 | 262 | 92.9 | 33.5 | 95.4 | 350 | 88 | 153 | 24.9 |
7 | 18 | 35.9 | 265 | 91.6 | 20.0 | 92.3 | 344 | 79 | 99 | 21.9 |
8 | 15 | 26.9 | 240 | 91.9 | 23.8 | 91.0 | 324 | 85 | 93 | 21.4 |
9-1 | 18 | 30.0 | 258 | 92.5 | 35.8 | 96.3 | 342 | 84 | 99 | 24.4 |
9-2 | 22 | 28.9 | 288 | 92.7 | 62.4 | 98.2 | 375 | 87 | 130 | 25.3 |
10 | Λ8 | 30.9 | 300 | 90.5 | 27.6 | 99.0 | 380 | 80 | 123 | 24.9 |
Inzwischen hatten diese Pechzusammensetzungen für das Verspinnen Dichten im Bereich von 1,29 bis 1,35 bei 20 0C, wobei
die Werte des Aromatizitätsindex und das H/C-Molverhältnis
hiervon in den Bereichen von 0,45 bis 0,8 bzw von 0,5 bis 0,65 lagen. Die zahlenmittleren Molekulargewichte der chinolinlöslichen
Fraktionen lagen im Bereich von 700 bis 1700.
Ferner wurde das Viskositätsverhalten, d. h. die Temperatur-Viskosität-Beziehung,
der Pechzusammensetzungen für das Verspinnen unter Verwendung eines Doppelzylinder-Rotationsviskosimeters
geprüft. Die Viskositätsmessung erfolgte durch Absenken der Temperatur der Pechzusammensetzung in
dem einmal auf etwa 400 0C aufgeheizten Behälter. Die
Temperatur-Viskosität-Beziehung genügte der Andrade1sehen
Gleichung (I) oder (II) in jedem der Temperaturbereiche über oder unter einer Temperatur T für jeden der Pechzusammen-Setzungen,
so daß das Aufzeichnen des Logarithmus der Viskosität T} in Poise über dem Kehrwert der absoluten
Temperatur in 0K eine Kurve aus zwei Geraden ergab, die
sich an der Temperatur T der Viskositätsänderung schneiden, vgl Fig. 3, die speziell die im Versuch No. 4 in Tabelle V
erhaltenen Ergebnisse wiedergibt.
Tabelle V zeigt die Werte von T , den Unterschied zwischen T und dem Erweichungspunkt (T -Erweichungspunkt) der
selben Pechzusammensetzung, die Viskosität der Pechzusammensetzung bei T und den Wert von B in der Andrade'sehen
Gleichung für den Teil II der graphischen Darstellung, die ähnlich Fig. 3 aufgetragen ist, dh der Temperaturbereich
unter T . Wie in Tabelle V gezeigt, hatten alle Pechzusammensetzungen etwa denselben Wert von B im Teil II der
graphischen Darstellungen, während die Werte/B im Teil I der graphischen Darstellung beträchtlich von Zusammensetzung zu
Zusammensetzung differiert.
• V W - » ·
Der Spinntest der oben hergestellten Pechzusammensetzungen für das Verspinnen erfolgte mit einer Spinnvorrichtung aus
Messing mit einer Spinndüse mit einem Durchmesser von 0,3
oder 0,5 mm. Die Pechzusammensetzung in der Spinnvorrichtung
wurde zum Schmelzen außen erhitzt, während die Temperatur der Pechzusammensetzung durch ein eingesetztes Thermoelement
aufgezeichnet wurde. Wenn die Temperatur der geschmolzenen Pechzusammensetzung eine gewünschte Temperatur erreichte,
wurde die geschmolzene Pechzusammensetzung aus der Düse durch Unterdrucksetzen mit Stickstoffgas zu einem Filament
extrudiert, das auf einer Wickeltrommel mit einer Aufwickelgeschwindigkeit von 500 bis 1000 m/min so aufgewickelt wurde,
daß stets ein Filamentendurchmesser von etwa 10 μΐη vorlag.
Die Pechfilamente wurden dann der Unschmelzbarmachungsbehandlung in einer Luftatmosphäre in einem Ofen unterworfen
durch Erhöhen der Temperatur bis zu 200 0C mit einer Geschwindigkeit
der Temperaturzunahme von 5 °C/min und dann bis zu 300 0C mit einer Geschwindigkeit von 2 °C/min, gefolgt
von einem Halten auf 300 0C während 3 min. Die unschmelzbargemachten
Pechfilamente wurden ferner der Carbonisierungsbehandlung unterworfen zur Herstellung
von Kohlenstoffasern in einem Stickstoffstrom durch Erhöhen der Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 25 °C/min
bis auf 1000 0C, gefolgt durch Halten auf dieser Temperatur
während 15 min.
Die folgende Tabelle VI zeigt einige der Ergebnisse der röntgenkristallographischen Analyse an diesen Kohlenstofffasern
für die Werte des Orientierungswinkels OA, der Kristallitgröße L und des interlamellaren Abstands d.-..-.^·
Ferner wurden die Kohlenstoffasern der Graphitisierungsbehandlung unterworfen durch Erhitzen in einem Argonstrom
333G575
auf 2800 0C in einem Tammann-Elektroofen und durch Halten auf
dieser Temperatur während 30 min. Eine mikrophotographische Prüfung des Querschnitts der auf diese Weise graphitisieren
Kohlenstoffasern erfolgte unter Verwendung eines Rasterelektronenmikrosköps
an der lamellaren Struktur des Kohlenstoffs. Wie durch diese mikrophotographische Prüfung gezeigt,
ergab jede der Pechzusammensetzungen für das Verspinnen in den Versuchen No. 1 bis 10 unterschiedliche
Arten von Querschnittsstrukturen in Abhängigkeit von Schmelztemperaturen beim Verspinnen, klassifiziert in
fünf Arten von: (A) eine radiale Anordnung der Lamellen mit Rissen, (B) eine radiale Anordnung mit keinen Rissen,
(C) eine Hülle-Kern-Struktur mit koaxialen Umfangslamellen im Umfangsteil und radiale Anordnung im Kernteil, (D) eine
zufällige Anordnung und (E) koaxial im Umfang verlaufende Lamellen auf 'dem ganzen Querschnitt oder die sog. Zwiebelstruktur.
Tabelle V zeigt auch die Querschnittsstruktur jeder der Kohlenstoffasern, dargestellt durch eine der
obigen fünf Arten (A) bis (E), zusätzlich zur Temperatur und Viskosität jeder der geschmolzenen Pechzusammensetzungen
und die rontgenkristallographischen Parameter der aus der Pechzusammensetzung erhaltenen Kohlenstoffasern.
- 74 -
Pechzu- sammen- setzung zum Ver spinnen |
Schmelz tempe ratur, 0C |
Viskosi tät, Poise |
Itohlenstof fasern | d002' mti |
nm | Quer- schnitt- struk- tur 2) |
No. 4 | 322 | 107.1 | OA, Grad |
0.356 | 1.45 | C |
No. 9-1 |
361 | 200 | 44.8 | 0.354 | 1.47 | D |
390 | 50 | 42.1 | 0.350 | 1.54 | E | |
321 | 768 | 37.2 | 0.351 | 1.51 | A | |
342 | 84 | 28 | 0.356 | 1.47 | C | |
360 | 27 | 41.8 | 0.358 | 1.41 | D | |
370 | 15 | 39.8 | 0.356 | 1.53 | E | |
39.2 |
1) Siehe Tabelle V
2) Siehe Text für die Bedeutung der Symbole
D Pech |
.Schmelz tempera tur, 0C |
Visko sität, Poise |
Graphitisierte Faser | Querschnitts struktur 2) |
D Pech |
Schmelz tempera tur, 0C |
Visko sität, Poise |
Graphitisierte Faser | ■ Querschnitts struktur 2) |
1 | 365 402 |
16 2 |
Risse | A E |
6 | 380 403 |
25 7 |
Risse | E E |
2 | 340 350 360 370 380 390 4 00 |
131 69 37 20 11 6.5 3·.8 |
ja nein |
B B C C C E E |
7 | 322 340 360 380 400 |
1024 150 41 14 5· |
nein nein |
B D D D,E E |
3 | 365 374 382 392 402 |
86 50 32 18 11 |
nein nein nein nein nein nein |
A C E E E |
8 | 311 330 350 370 382 |
309 46 19 6 4 |
nein !■nein nein nein nein |
B C1U D E E |
4 | 322 341 • 361 380 390 |
1071 200 50 1-7 ΙΌ |
ja nein nein nein |
B C,D B,C E E |
9-1 | 321 342 360 370 |
768 84 27 15 |
'nein nein nein nein nein |
A D E E |
5 | 321 34 0 360 380 |
2560 28·5 77 24 |
nein nein nein nein nein |
B B E E |
9-2 | 352 370 392 41-2 4 22 |
1058 183 4-2 14 8 |
ja nein nein nein |
B B D E E |
6 | 323 341 361 |
1758 333 77 |
nein nein nein nein |
B B C |
10 | 365 381 401 4 20 438 |
498 θ7 32 12 5 |
nein nein nein nein nein |
A,B A,B C,D D,E E |
nein nein nein |
ja ja nein nein nein |
CO CO CO CD
1} Siehe Tabelle V.
2) Siehe Text für die Bedeutung der Symbole
Eine chinolinlösliche, optisch isotrope Pechzusammensetzung wurde im wesentlichen in derselben Weise wie in den Beispielen 3
bis 6 hergestellt mit 402 g desselben Pechs auf Kohlenteerbasis und 1206 g von THC. Die Dichte der auf diese Weise
hydrierten Pechzusammensetzung lag im Bereich von 1,25 bis 1,31 bei 20 0C, wobei das durchschnittliche Molekulargewicht
ihrer strukturellen Einheiten im Bereich von 200 bis 400 lag. Die Ergebnisse der NMR-Analyse zeigten, daß diese Pechzusamrnensetzung
hauptsächlich aus kondensierten polycyclischen aromatischen Verbindungen mit teilweise hydrierten Kernen
bestand, wobei die Anzahl von deren kondensierten Ringen 2 bis 6 betrug.
Die oben hergestellte hydrierte Pechzusammensetzung wurde ferner 15 min lang bei 465 0C in einer Stickstoffatmosphäre
bei einem Druck von 10 mmHg wärmebehandelt und ergab eine Pechzusammensetzung für das Verspinnen mit einer
Dichte von 1,330 bei 20 0C und mit 45,0 % und 85 % von
chinolin- bzw toluolunlöslichen Fraktionen. Das H/C-Molverhältnis der Pechzusammensetzung und das zahlenmittlere
Molekulargewicht.der chinolinlöslichen Fraktion hiervon lagen auch innerhalb der bevorzugten Bereiche.
Das Verspinnen der obigen Pechzusammensetzung für das Verspinnen erfolgte in einem Extrudierzylinder mit einem
Filter mit gleicher Maschenweite und gleicher Düse wie bei den Beispielen 3 bis 6 und ferner mit einer Einrichtung
zur unabhängigen Steuerung der Temperaturen am Halteabschnitt für das geschmolzene Pech und am Spinndüsenabschnitt.
Die Temperatur der im Halteabschnitt auf 445 0C erhitzten Pechzusammensetzung wurde unmittelbar vor
der Spinndüse auf 370 0C eingestellt, wobei die Pechzusammen-
- 77 -
setzung aus der Spinndüse in Atmosphärenluft bei Raumtemperatur
mit einer Extrudiergeschwindigkeit von 8,4 m/min und einer Aufwickelgeschwindigkeit von 800 m/min extrudiert wurde und
ein Pechfilament als Vorprodukt für die Kohlenstoffasern ergab. Die röntgenkristallographische Analyse dieses Pechfilaments
ergab einen Orientierungswinkel OA von 37,2°, eine Kristallitgröße L von 3,44 nm und einen interlamellaren
Abstand von d002 von 0,347 nm.
Die Unschmelzbarmachungs- und Carbonisierungsbehandlungen
dieses Pechfilaments erfolgten in der selben Weise wie bei den Beispielen 3 bis 6 zur Erzeugung von Kohlenstoffasern
mit einem Durchmesser von 10,2 pm und den kristallographischen
Parametern von 36,5° für den Orientierungswinkel OA, 2,83 nm für die Kristallitgröße L und 0,350 nm für den
interlamellaren Abstand dgQ2, und mit den mechanischen
Festigkeiten von 282 kg/mm für die Zugfestigkeit, 1,40 % für die Dehnung und 20 t/mm für den Elastizitätsmodul,
d.h weitaus bessere mechanische Eigenschaften wie die von herkömmlichen Kohlenstoffasern auf Pechbasis.
Die mikrophotographische Prüfung der Kohlenstofffasern unter Verwendung eines Rasterelektronenmikroskaps
zeigte, daß die Faser eine Hülle-Kern-Struktur hatte, bestehend aus einem Umfangsteil mit einer Dicke von
48,7 % des Radius der Faser mit einer in Umfangsrichtung verlaufenden koaxialen Anordnung der Kohlenstofflagen,
wobei der Kernteil eine radiale Anordnung der Kristallite hatte.
■ Eine chinolinlösliche, optisch isotrope Pechzusammensetzung
wurde mit 351 g desselben Pechs auf Kohleteer-
basis und ein 1053 g THC in im wesentlichen derselben Weise
wie beim vorhergehenden Beispiel hergestellt mit der Ausnahme, daß die Temperatur statt 450 0C 410 0C betrug und
die Reaktionszeit auf 60 min ausgedehnt wurde. Eine weitere Wärmebehandlung dieser hydrierten Pechzusammensetzung bei
470 0C während 50 min in einer Stickstoffatmosphäre bei
einem Druck von 10 mmHg ergab eine Pechzusammensetzung / für das Verspinnen mit 43,5 % der chinolinunlöslichen
Fraktion und mit einer Temperatur T der Viskositätsände-
rung bei 331 0C. Die Dichte und das H/C-Molverhältnis dieser
Pechzusammensetzung für das Verspinnen lagen auch innerhalb der bevorzugten Bereiche, wobei das Zahlenmittel-Molekulargewicht
der chinolinlöslichen Fraktion im Bereich von 700 bis 1700 lag.
Das Verspinnen der obigen Pechzusammensetzung für das Verspinnen erfolgte in der selben Weise wie beim vorhergehenden
Beispiel mit der Ausnahme, daß die Pechzusammensetzung im Halteabschnitt des Extrudierzylinders auf
440 0C vorerhitzt wurde, gefolgt von einer schnellen
Temperaturabnahme auf 380 0C unmittelbar vor der Spinndüse^
wobei die Aufwickelgeschwindigkeit 400, 600, 800 oder 1000 m/min in den jeweiligen Versuchen No.13-1 bis
13-4 betrug.
Die in der oben beschriebenen Weise erhaltenen Pechfilamente
wurden den Unschmelzbarmachungs- und Carbonisierungsbehandlungen in der selben Weise wie beim vorhergehenden
Beispiel unter der Spannung durch ihr Eigengewicht unterworfen zur Herstellung von Kohlenstoffasern
mit den in der folgenden Tabelle 8 angegebenen röntgenkristallographischen Parametern und mechanischen Eigenschaften.
• *
19 -
Versuch Nr. | Aufwickelgeschwin digkeit, m/min |
13-1 | 13-2 | 13-3 | 13-4 |
Pech- fila- mente |
Abzugverhältnis | 400 | 600 | 800 | 1000 |
Kohlen stoff fasern |
OA, Grad | 47.6 | 71.4; | 95.2 | 119.0 |
Lc, nm | 36.5 | 36.9 | 38.2 | 40.8 | |
d002' 1^1 | 3.02 | 2.91; | 2.54 | 2.07 | |
Faserdurchmesser, μπι |
0.349 | 0.349 ; | 0.350 | 0.350 | |
Zugfestigkeit, kg/mn2 |
13.5 | 11.2; | 9.8 | 8.7 | |
Dehnung, % | 232 | 272 | 280 | 291 | |
Elastizitäts modul, t/mm2 |
1.38 | 1.40: | 1.41 | 1.41 | |
16.8 | 19.4 | 19.9 | 20.6 |
- 80 -
Eine Pechzusammensetzung zum Verspinnen mit 40,3 % der chinolinunlöslichen Fraktion und mit einer Temperatur T der
Viskositätsänderung bei 325 0C wurde in genau der selben
Weise wie im Beispiel 1 hergestellt. Das Verspinnen dieser Pechzusammensetzung erfolgte in der selben Weise wie beim
Beispiel 12 mit der Ausnahme, daß jeder Halteabschnitt und der Spinndüsenabschnitt des Extrudierzylinders auf
350 0C gehalten wurde und die Aufwickelgeschwindigkeit
500 m/min betrug. Ferner wurde unmittelbar unter der Spinndüse ein Muffenrohr von 60 cm Länge vorgesehen, in dem die
Temperatur auf 320 0C gehalten wurde, so daß das extrudierte
Pechfilament nach dem Hindurchtreten durch die Atmosphäre bei dieser Temperatur abgekühlt und verfestigt wurde. Der
Orientierungswinkel OA des auf diese Weise erhaltenen Pechfilaments
betrug 27°.
Die Unschmelzbarmachungs- und Carbonisierungsbehandlungen dieses Pechfilaments erfolgten in der selben Weise wie beim
Beispiel 12 zur Erzeugung von Kohlenstoffasern mit den röntgenkristallographischen
Parametern von 24,0° für den Orientierungswinkel OA, 7,0 nm für die Kristallitgröße L und 0,345 nm für
den interlamellaren Abstand Cl002* und m^ ^en mechanischen
Eigenschaften von 83 kg/mm für die Zugfestigkeit, 0,65 %
2
für die Dehnung und 12,8 t/mm für den Elastizitätsmodul.
für die Dehnung und 12,8 t/mm für den Elastizitätsmodul.
Die Prüfung des Querschnitts der auf diese Weise erhaltenen Kohlenstoffasern unter Verwendung eines Rasterelektronenmikroskops
zeigte, daß die Anordnung der Kristallite darin radial mit großen Rissen erfolgte, die beinahe die Mitte
des Faserquerschnitts erreichten.
Claims (21)
- Patentanwälte o24-35.266P 24. Aug. 1983BEETZ & PARTNER Steinsclorfstr.10,8000 München 22The Agency of Industrial Science and TechnologyTokyo-to, JapanKohlenstoffasern auf Pechbasis, Pechzusamraensetzungen undFaservorprodukt hierfürPatentansprücheOptisch isotrope Pechzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet , -> daß sie im wesentlichen vollständig in Chinolin löslich ist,- daß sie eine Dichte im Bereich von 1,25 bis 1,31 g/cm3 bei 20 0C aufweist,- daß sie hauptsächlich aus kondensiertem polycyclischen aromatischen Verbindungen mit 2 bis 6 kondensierten Ringen aufgebaut ist und- daß ihr durch massenspektrometische Analyse bestimmtes durchschnittliches Molekulargewicht der strukturellen Einheiten im Bereich von 200 bis 400 liegt.
- 2. Pechzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, <- daß die Anteile der Kohlenstoffe A, B und C in der1 3C-NMR die auf Tetramethylsilan basierenden chemischenVerschiebungen von *29 bis 150 ppm, 80 bis 129 ppm bzw. 024.83/11213 bis 53 ppm in den Bereichen von 15 bis 25 % £ü£ den Kohlenstoff A, 55 bis 65 % für den Kohlenstoff B bzw. 10 bis 20 % für den Kohlenstoff C haben, basierend auf den gesamten ermittelbaren Kohlenstoffen iriit Ausnahme des Lösungsmittels.
- 3. Pechzusammensetzung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,- daß die Anteile der Wasserstoffe A, B, C, D, E, F, G und H in der H-NMR die auf Tetramethylsilan basierenden chemischen Verschiebungen von 5 bis 10 ppm, 1,7 bis 4 ppm, 1,1 bis 1,7 ppm, 0,3 bis 1,1 ppm, 2,5 bis 3 ppm, 3 bis 4 ppm, 1,7 bis 2,2 ppm bzw. 5 bis 7 ppm in den Bereichen von 40 bis 80 % für den Wasserstoff A, 15 bis 15 bis 40 % für den Wasserstoff B, bis zu 5 % für den Wasserstoff C, bis zu 5 % für den Wasserstoff D, 8 bis 11 % für den Wasserstoff E, 8 bis 17 % für den Wasserstoff F, 5 bis 7 % für den Wasserstoff G bzw. 6 bis 15 % für den Wasserstoff H haben, basierend auf den gesamten ermittelbaren Wasserstoffen mit Ausnahme des Lösungsmittels.
- 4. Pechzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,- daß der Aromatizitätsindex im Bereich von 0,3 bis 0,5 und das H/C-Molverhältnis im Bereich von 0,55 bis 0,8 liegen.
- 5. Verfahren zum Herstellen der Pechzusammensetzung nach Anspruch 1,gekennzeichnet- durch Mischen von 100 Gew.teilen eines bituminören Materials mit 30 bis 100 Gew.teilen von Tetrahydrochinolin und- durch Erhitzen des Gemischs auf eine Temperatur im Bereich von 300 bis 500 0C während 10 bis 60 Minuten.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,- daß das bituminöse Material Kohlenteerpech ist.
- 7. Pechzusammensetzung für das Verspinnen, gekennzeichnet- durch wenigstens 30 Gew.% einer ch.inolinloslich.en Fraktion, deren durchschnittliches Molekulargewicht im Bereich von 700 bis 1700 liegt,- durch eine Dichte von 1,29 bis 1,40 g/cm3 bei 20 0C und- durch einen Aromatizitätsindex von 0,45 bis 0,9.
- 8. Pechzusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,- daß die Anteile der Wasserstoffe A und B in der chinolinlöslichen Fraktion die auf Tetramethylsilan basierenden chemischen Verschiebungen in der H-NMR von 5 bis 7 ppm bzw. 3 bis 4 ppm in den Bereichen von 4,5 bis 10 % für den Wasserstoff A b:aw. 2,5 bis 7,5 % für den Wasserstoff B haben, basierend auf den gesamten ermittelbaren Wasserstoffen mit Ausnahme des Lösungsmittels.
- 9. Pechzusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,- daß das H/C-Molverhältnis im Bereich von 0,5 bis o,65 liegt.
- 10. Pechzusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,- daß der Gehalt der chinolinlöslichen Fraktion im Bereich von 50 bis 70 Gew.% liegt.
- 11. Verfahren zur Herstellung einer Pechzusammensetzung für dasVerspinnen,- mit wenigstens 30 Gew.% einer chinolinlöslichen Fraktion, deren durchschnittl '.ches Molekulargewicht im Bereich von-A-700 bis 1700 liegt,- mit einer Dichte von 1,29 bis 1,40 g/cm3 bei 20 0C und- mit einem Aromatizitätsindex von 0,45 bis 0,9, gekennzeichnet- durch Mischen von 100 Gew.teilen eines bituminösen Materials mit 30 bis 100 Gew.teilen Tetrahydrochinolin,- durch Erhitzen des Gemischs auf eine Temperatur im Bereich von 300 bis 500 0C während 10 bis 60 Minuten und- durch Weitererhitzen des Gemischs auf eine Temperatur im Bereich von 450 bis 550 0C während 5 bis 60 Minuten nach oder bei gleichzeitiger Entfernung des Tetrahydro*- chinolins.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,- daß das bituminöse Material ein Kohlenteerpech ist.
- 13. Pechfilament,- das durch eine Carbonisierungsbehadnlung bei 1500 0C eine Kohlenstoffaser mit einer Zugfestigkeit von wenigstens 200 kg/mm2 hervorbringen kann,gekennze i'c h η e t- durch folgende röntgenkristallographische Parameter: Orientierungswinkel im Bereich von 30 bis 50°, Kristallitgröße im Bereich von 2,5 bis 4,0 nm und interlamellarer Abstand im Bereich von 0,343 bis 0,350 nm.
- 14. Pechfilament nach Anspruch 13, gekennz eichnet- durch wenigstens 30 Gew.% einer chinolinlöslichen Fraktion.
- 15. Pechfilament nach Anspruch 14, gekennzeichnet- durch 50 bis 70 Gew.% der chinolinlöslichen Fraktion.
- 16. Pechfilament nach Anspruch 13 gekennzeichnet- durch eine Struktur, bei der eine Vielzahl von Streifen oder FibrilLen eines optisch anisotropen Bestandteils in Richtung der Achse des Filaments verläuft und in einem Grundmaterial einer optisch isotropen chinolinlöslichen Fraktion verteilt ist.
- 17. Verfahren zum Herstellen eines Pechfilaments,- das durch eine Carbonisierungs behandlung bei 1500 0C eine Kohlenstoffaser mit einer Zugfestigkeit von wenigstens 200 kg/mm2 hervorbringen kann,gekennzeichnet- durch folgende röntgenkristallographische Parameter: Orientierungswinkel im Bereich von 30 bis 50°, Kristallitgröße im Bereich von 2,5 bis 4,0 nm und interlamellarer Abstand im Bereich von 0,343 bis 0,350 nm,- durch Verspinnen einer geschmolzenen Pechzusammensetzung, die für das Verspinnen auf eine höhere Temperatur als die Temperatur der Viskositätsänderung erhitzt wird,und- durch eine nachfolgende schnelle Temperaturabnahme um 40 bis 80 0C unmittelbar vor dem Extrudieren bei einer Aufwickelgeschwindigkeit im Bereich von 300 bis 1500 m/min zur Lieferung eines Abzugverhältnisses von wenigstens
- 18. Kohlenstoffaser auf Pechbasis- mit einer Zugfestigkeit von wenigstens 200 kg/mm2 und einem Elastizitätsmodul von wenigstens 10 t/mm2,gekennzeichnet- durch folgende röntgenkristallographische Parameter: Orientierungswinkel im Bereich von 30 bis 50°, Kristallitgröße im Bereich von 1,2 bis 8,0 nm und interlamellarer Abstand im Bereich von 0,34 bis 0,36 nm.wvvv/w ; w
- 19. Kohlenstoffaser nach Anspruch 18, gekennzeichnet- durch eine Hülle-Kern-Struktur im Querschnitt der Paser, bei der die Kohlenstoffschichten im Ümfangsteil als Umfangslame11en und im Kernteil radial oder mosaikartig angeordnet sind.
- 20. Kohlenstoffaser nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,- daß die Dicke des Umfangsteils wenigstens 10 % des Radius der Kohlenstoffaser beträgt.
- 21. Verfahren zum Herstellen einer Kohlenstoffaser auf Pechbasis ,- mit einer Zugfestigkeit von wenigstens 200 kg/mm2 und einem Elastizitätsmodul von wenigstens 10 t/mm2,- wobei ein Pechfilament unschmelzbar gemacht wird, gekennzeichnet- durch folgende röntgenkristallographischen Parameter: Orientierungswinkel im Bereich von 30 bis 50°, Kristallitgröße im Bereich von 2,5 bis 4,0 m und interlamellarer Abstand im Bereich von 0,343 bis 0,350 nm,- durch Erhitzen auf eine Temperatur von 250 bis 350 0C während 5 bis 350 Minuten in Anwesenheit von Sauerstoff und- durch Carbonisieren des auf diese Weise unschmelzbar gemachten Pechfilaments durch Erhitzen auf eine Temperatur von 1000 bis 1500 0C während 10 bis 30 Minuten in einer inerten Atmosphäre.
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