DE3326688C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Förderbandkurve gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.

Bei Förderbandanlagen kommt es bekanntlich vor, daß das Fördergut auf Kurven und sonstige gebogene Teile aufweisenden Förderwegen transportiert werden muß, sei es, weil eine Verarbeitungsstraße aus Platzgründen mäanderartig angelegt werden muß, oder weil ein Höhenunterschied durch Hochschrauben des Gutes auf einem wendelförmigen Förderweg überwunden werden muß.

Gemäß der CH-A 5 99 890 ist es bekannt, ein endloses kreisförmig gebogenes Band über zwei Walzenreihen zu spannen, deren Achsen einen Winkel von 90° einschließen. Am äußeren Umfang befindet sich eine angetriebene Förderkette, die in einer Schienenanordnung zur Festlegung der Krümmung geführt ist. Das Förderband ist an seinem gesamten äußeren Umfang mittels in Abständen voneinander angeordneten Mitnahmegliedern, wie beispielsweise Schraubenzugfedern, an der Förderkette befestigt. Die Führung der Förderkette in der Schiene kann mit einem Nutenstein erfolgen, oder die Förderkette kann selbst in einer nutenförmig ausgebildeten Führungsschiene untergebracht sein und aus Rollen bestehen.

Bei diesen Förderbandanlagen besteht das Problem, verschmutzte oder beschädigte Förderbänder auszuwechseln. Infolge der Konizität der gesamten Anlage muß das auszuwechselnde Förderband entweder zerschnitten oder gegen das Zentrum der Kurve zu abgezogen werden. Wenn das Förderband nur durch Zerschneiden entfernbar ist, muß auch das Ersatz-Förderband in ausgefalteter Form eingesetzt und an Ort zu einem endlosen Band verbunden werden. Es ist leicht einzusehen, daß hierbei die Bandspannung in weiten Grenzen variieren kann, so daß der untere Turm durchhängt, was bei Wendelförderern zu Betriebsstörungen führen kann, wenn der freie Raum eine Höhe für ungehinderten Durchgang für die Güter aufweist.

Eine gleichbleibende Spannung läßt sich nur erreichen, wenn die Bänder mit engen Toleranzen vorgefertigt werden können. Damit müssen die Förderbänder gegen den Mittelpunkt der Kurve hin herausgenommen und von dort aus wieder eingesetzt werden.

Bei großen Förderbandbreiten und bei großen Radien kann das Auswechseln gegen das Zentrum hin kompliziert werden, insbesondere, wenn der Innenraum der Kurve für Säulen oder andere Objekte ausgenützt wird. Aber auch ohne platzversperrende Objekte kann das Auswechseln von Förderbändern schwierig werden, nämlich dann, wenn eine kurveninnere Führung mit einer zweiten Kette vorhanden ist, oder auch nur schon dann, wenn die kurveninnere Zarge zur Lagerung der Walzenreihen und zur Halterung von Schleifblechen od. dgl. ausgebaut werden muß und die Installation über Kopf angeordnet ist.

Es liegt deshalb der Aufgabe vor, den Ein- und Ausbau der Förderbänder bei Förderbandkurven auf einfacher Art und Weise zu ermöglichen.

Erfindungsgemäß wird die Lösung durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs 1 erhalten. Besondere Ausführungsformen der erfinderischen Lösung sind in den abhängigen Patentansprüchen definiert.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine 90°-Förderbandkurve mit teilweise weggebrochenem Förderband,

Fig. 2 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie II-II in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,

Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Förderbandteil mit einem elastischen Mitnahmeglied,

Fig. 4 eine Seitenansicht eines Umlenkkopfes in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 1 betrachtet,

Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Kurvenausschnitt mit einer ersten Art der Unterstützung des Förderbandes,

Fig. 6 eine Schnittansicht gemäß der Schittlinie VI-VI in Fig. 5,

Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Kurvenausschnitt mit einer zweiten Art der Unterstützung des Förderbandes,

Fig. 8 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 7 und

Fig. 9 eine perspektivische Ansicht auf das Gestell einer Förderbandkurve mit einer dritten Art der Unterstützung des Förderbandes.

Die 90° Förderbandkurve gemäß Fig. 1 bis 3 zeigen ein bekanntes endloses Förderband 1, dessen oberer Trum 1a gekrümmte Seitenkanten 4 und 5 aufweist. In der Abwicklung ist dieses Förderband 1 halbkreisförmig. Das Förderband 1 umläuft zwei Walzenreihen 6, 7 aus zylindrischen Walzen, deren Achsen 9, 10 einen Winkel von 90° einschließen. Die Walzen sitzen frei drehbar auf den genannten Achsen 9, 10. Die krümmungsaußenseitige Seitenkante 4 liegt auf einer ebenen Auflagefläche 11, die ein Teil eines Ringstückes 12 ist. Dieses Ringstück 12 trägt zwei Führungsschienen 13, 14 mit Ausnehmungen für die beiden Trume einer endlosen Förderkette 16 zum Antrieb des Förderbandes 1. Der Antrieb der Förderkette 16 erfolgt über einen nicht dargestellten Motor. Die Förderkette 16 trägt äquidistant angeordnete winkelförmige Tragbügel 17, an denen ein Lagerzapfen 18 für eine Rolle 19 starr befestigt ist. Der Lagerzapfen 18 besitzt einen Kopf 20 mit einer umlaufenden Nut 21 für die Halterung eines elastischen Mitnahmegliedes 22. Als Mitnahmeglieder 22 werden vorteilhafterweise Ringe aus einem Elastomer verwendet.

Die Rollen 19 stützen sich bei ihrem Umlauf mit ihrer Mantelfläche an einer Führungsfläche 23 der Führungsschienen 13, 14 ab. Zu dieser Ausführungsform sind die Mitnahmeglieder 22 mittels zweier Nieten 24, 25 und einer Lasche 26 am Förderband 1 befestigt. Beim Umlauf wird somit das Förderband 1 durch die Mitnahmeglieder 22 gezogen. Die Mitnahmeglieder 22 sind unter dem oberen Trum 1a des Förderbandes 1 angeordnet, so daß Transportgüter in den Kurven über die Krümmungsaußenseite des Förderbandes 1 hinausragen könnten.

Es ist nun bei einer derartigen Förderbandkurve vorgesehen, mindestens eine der beiden Walzenreihen 6, 7 aus der Fläche des oberen Trums 1a des Förderbandes 1 ausschwenkbar zu gestalten. Damit können die Walzenreihen 6, 7 leicht entfernt und das Förderband 1 kann leicht abgezogen werden. Ferner ist noch vorgesehen, daß Schleifbleche oder Unterstützungen zwischen dem Innenrand 5 und dem Außenrand 4 zur Bildung eines Schlitzes gehaltert sind. Durch diesen Schlitz kann das entspannte Förderband 1 leicht nach oben entfernt werden.

Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist die Walzenreihe 6 mit der Achse 9 in einem Schwenkkopf 41 gehaltert. Der Schwenkkopf 41 umfaßt als Walzenträger einen Umlenkkopf 33 mit einer Bohrung 9a für die Achse 9 und einer radial zur Bohrung 9a angeordneten Gewindebohrung 9b für eine Stellschraube zur Befestigung der Achse 9 bezüglich des Walzenträgers als Umlenkkopf 33, der einen Abstandhalter für eine zylindrische Endrollenreihe 31 mittels Schrauben 34 trägt. Ferner umfaßt der Schwenkkopf 41 noch Kopfplatten 35 mit einem Aufnahmeschlitz 36 für die Halterung der Achse 9 mit dem Umlenkkopf 33 und dem Abstandhalter 32. Die Kopfplatten 35 sind an einer gestellfesten Lasche 37 mittels eines Drehlagers, der Schwenkachse 38 drehbar gelagert. Damit lassen sich die Endrollen - und Walzenreihen 31, 6, 7 nach oben über den oberen Trum 1a hinauf verschwenken. Das dadurch entspannte Förderband 1 erlaubt nun, daß der gesamte Umlenkkopf 33 mit Walzenreihe 6, Abstandhalter 32 und Endrollenreihe 31 aus dem Aufnahmeschlitz 36 in den Kopfplatten 35 herausgenommen werden kann.

Für eine reproduzierbare Einstellung der Bandspannung ist ein einstellbarer Anschlag mit einer Bolzenschraube 40 mit Gegenmutter 44 und für die Einstellung der Endlage der Endwalzenreihe 31 ist eine Einstellschraube 39 mit Gegenmutter 42 vorhanden.

Mit strichliert gezeichneten Linien ist der gegenüber dem Gestell 30 der Förderanlage ausgeschwenkte Schwenkkopf 41′ dargestellt. In der mit ausgezogenen Strichen dargestellten Arbeitslage des Schwenkkopfes 41 ist deutlich ersichtlich, daß die Schwenkachse 38 näher beim oberen Trum 1a angeordnet ist als die Achse 9 in dem Umlenkkopf 33, von wo aus ein Kraftvektor als Resultierende aller Kräfte an einer Stelle zwischen der Bolzenschraube 40 und dem Hebelarm 35a der Kopfplatte 35 in horizontaler Richtung verläuft, wodurch eine Kippwirkung erzielt wird, um den Schwenkkopf 41 vor allem in der Arbeitslage festzuhalten.

Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf eine Förderbandkurve ähnlich Fig. 1 und Fig. 6 eine Schnittansicht, ähnlich Fig. 2. Im Unterschied dazu sind lediglich die Mitnahmeglieder 22 außen am Förderband 1 angeordnet und der Führungs- und Antriebsteil des Förderbandes 1 ist durch eine gestellfeste Abdeckung 61, 62 geschützt. Die gleichen Teile, die schon in Fig. 1 und 2 vorhanden sind, wurden mit gleichen Bezugszeichen versehen. Auf eine nochmalige eingehende Beschreibung wird deshalb an dieser Stelle verzichtet.

An dem an einem Rahmen 49 befestigten Ringstück 13′ ist außer den beiden Führungsschienen 13, 14 noch die Außenzarge 50 der Tragkonstruktion mit dem Ringstück 12 befestigt. Eine Innenzarge 51 ist am Rahmen 49 innenseitig der Kurve befestigt. Sowohl an der Innenzarge 51 als auch an der Außenzarge 50 sind Halteelemente 52-55 für Stützen 56, 57 befestigt. Zwischen den beiden Stützen 56, 57 ist ein Entnahmeschlitz 58 ausgebildet, der sich über die gesamte Länge der Förderbandkurve erstreckt. Auf der Außenzarge 50 und der äußeren Stütze 56 einerseits und auf der inneren Stütze 57 und der Innenzarge 51 andererseits sind Schleifbleche 59, 60 befestigt, so daß der Entnahmeschlitz 58 bis zum oberen Trum 1a durchgehend ist.

Es könnten aber auch segmentartige Schleifbleche über die gesamte Bandbreite ausgelegt sein, die nach dem Entspannen der Umlenkköpfe 33 und nach Entfernen der Abdeckung 61, 62 in Richtung zur Peripherie der Kurve herausnehmbar sind. Eine solche Anordnung eignet sich besonders beim Transport von mittelschweren Gütern.

Für den Transport von schweren Gütern sind gemäß Fig. 7 und 8 zwischen der Außenzarge 70 und dem äußeren Stützring 71 Walzen 75 als Tragrollen über die Länge der Förderbandkurve verteilt angeordnet. Diese Tragrollen sind mit den Enden 74 der Rollenachsen in Nuten 72 und 73 eingelegt. Dieselben können deshalb nach Entfernen des Förderbandes 1 aus ihrer Halterung herausgehoben werden und gereinigt oder ersetzt werden. Zwischen der Innenzarge 51 und der äußeren Zarge 70 sind überdies noch trapezförmige Schleifbleche 76 angeordnet, um den oberenTrum 1a auch im Bereich des Schlitzes zu unterstützen. Auch diese Schleifbleche 76 sind nicht gestellfest montiert und können ebensoleicht wie die Tragrollen abgehoben und entfernt werden.

Fig. 9 zeigt eine mögliche Anordnung des Rahmens 49 und der Unterstützung für ein Förderband 1 für Naßbetrieb. In dieser Darstellung ist das Förderband 1 entfernt. Die Außenzarge 50 und die Innenzarge 51 weisen je äquidistant angeordnete Auflagen 80 als Halter auf. Als Tragelemente dienen T-Profilträger mit Schenkeln 81, deren Stege 82 in Ausnehmungen 83 in den Haltern eingesetzt werden. so daß die Schenkelaußenflächen der T-Profilträger gemeinsam eine Fläche für das Transportband 1 darstellen. Wie aus dieser Darstellung ersichtlich ist, können die T-Profilträger nach dem Entspannen des Transportbandes 1 herausgehoben werden, so daß der gesamte Zwischenraum zwischen äußerer und innerer Zarge frei von behindernden Elementen ist. Damit kann auch hier das Transportband 1 ohne komplizierte Demontage von Teilen des Fördersystems direkt herausgehoben werden.

Zum Einsetzen des Transportbandes 1 werden die T-Profilträger zwischen dem oberen Trum 1a und dem unteren Trum 1b in die Anlagen 80 eingesetzt. Darauf wird der Umlenkkopf 33 mit den Walzenreihen 6 und 7 in die Kopfplatten 35 eingesetzt und nach unten geschwenkt. Nach dem Einhängen der Mitnahmeglieder 22 ist die Förderbandkurve betriebsbereit.

Claims (9)

1. Förderbandkurve mit einem endlosen, um zwei auf wenigstens in einer Projektion einen Winkel einschließenden, an einer Außenzarge (50) und einer Innenzarge (51) gehalterten Achsen (9, 10) gelagerten Walzenreihen (6, 7) geschlungenen Förderband (1), das auf der konvex gekrümmten, längeren Förderbandseite Außenrand (4) über elastische Mitnahmeglieder (22) an einer Förderkette (16) befestigt ist, wobei die Förderkette (16) in die Krümmung bestimmenden Führungsschienen (13, 14) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Achse (9, 10) einer der beiden Walzenreihen (6, 7) in einem aus der Fläche des oberen Trums (1a) des Förderbandes (1) in entspannender Richtung der jeweils gegenüberliegenden Walzenreihe (6, 7) ausschwenkbar gehalterten Umlenkkopf (33) befestigt ist, und daß zwischen der Außenzarge (50) und der Innenzarge (51) Mittel (Halteelemente (53, 55), Schleifbleche (76), Auflagen (80), Schenkel (81), Steg (82)) vorhanden sind, um wenigstens einen Entnahmeschlitz (58) zum Ein- und Ausbau des Förderbandes (1) zu bilden.

2. Förderbandkurve nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkkopf (33) als ein an einer gestellfesten Schwenkachse (38) drehbar gelagerter Schwenkkopf (41) ausgebildet ist (Fig. 4).

3. Förderbandkurve nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (38) oberhalb einer den infolge der Umlenkung des Förderbandes (1) um den Umlenkkopf (33) vorhandenen resultierenden Kraftvektor enthaltenden Ebene angeordnet ist.

4. Förderbandkurve nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Einstellmittel (38-42) zur Festlegung der Spannung im Förderband (1) und des Schwenkkopfes (41) in wenigstens der Arbeitslage vorhanden sind.

5. Förderbandkurve nach einem der vorangehenden Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Auflage für den oberen Trum (1a) des Förderbandes (1) heraushebbar gehalterte Auflageleisten (Schenkel (81), Steg (82)) vorhanden sind (Fig. 9).

6. Förderbandkurve nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageleisten die Schenkel (81) von T-Profilstäben sind, deren Stege (82) in an den Zargen (Außenzarge (50), Innenzarge (51)) befestigten Auflagen (80) eingesetzt sind.

7. Förderbandkurve nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Auflage für den oberen Trum (1a) des Förderbandes (1) auf einer gestellfesten krümmungsinneren Stütze (57) und einer ebenfalls gestellfesten, mit der genannten krümmungsinneren Stütze (57) einen Entnahmeschlitz (58) bildenden krümmungsäußeren Stütze (56) Schleifbleche (59, 60) vorhanden sind (Fig. 5, 6).

8. Förderbandkurve nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Auflage für den oberen Trum (1a) des Förderbandes (1) krümmungsaußenseitig drehbare Walzen (75) und einen freien Zwischenraum (Entnahmeschlitz (58)) zu diesen Walzen (75) bildende gestellfeste Auflagen (Stütze (57)) vorhanden sind (Fig. 7, 8).

9. Förderbandkurve nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (75) wenigstens angenähert senkrecht zu den Führungsschienen (13, 14) für die Förderkette (16) angeordnet sind, und daß die Zwischenräume zwischen den Walzen (75) einerseits und zwischen den Walzen (75) und der Auflage (Stütze (57)) andererseits durch abhebbar gehalterte Schleifbleche (76) verdeckt sind.