DE3321895C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D301/00—Preparation of oxiranes
- C07D301/02—Synthesis of the oxirane ring
- C07D301/03—Synthesis of the oxirane ring by oxidation of unsaturated compounds, or of mixtures of unsaturated and saturated compounds
- C07D301/04—Synthesis of the oxirane ring by oxidation of unsaturated compounds, or of mixtures of unsaturated and saturated compounds with air or molecular oxygen
- C07D301/08—Synthesis of the oxirane ring by oxidation of unsaturated compounds, or of mixtures of unsaturated and saturated compounds with air or molecular oxygen in the gaseous phase
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Silber-Trägerkatalysators
zur Oxidation von Ethylen zu Ethylenoxid sowie die Verwendung des hergestellten Katalysators.
In der älteren Literatur wird zwar allgemein von der Eig
nung von Alkalimetallen als Promotoren gesprochen, doch
werden in neuerer Zeit Kalium, Rubidium und Cäsium als be
vorzugte Alkalimetalle angesehen. In diesem Zusammenhang
wird beispielsweise hingewiesen auf US-PS 39 62 136, US-PS
40 10 115 und US-PS 40 12 425, wonach diese Materialien in
geringen Mengen gleichzeitig mit dem Silber abgeschieden
werden.
Nach dem älteren Stand der Technik bewegt sich die brauch
bare Menge an Alkalimetall in einem ziemlich breiten Be
reich. Es wird darin häufig angegeben, daß sich große
Mengen an Alkalimetallen verwenden lassen, beispielsweise
Mengen bis zu mehreren Prozent. Im neueren Stand der Tech
nik wird allgemein die Lehre erteilt, daß kleinere Mengen
an Alkalimetallen eine optimale Wirkung ergeben, und zwar
unabhängig vom Zeitpunkt der Abscheidung von Silber und
Alkalimetallen, obwohl gemäß US-PS 42 07 210 die Abschei
dung einer optimalen Menge an Alkalimetallen auf der Ober
fläche des Trägers gezeigt wird.
Aus DE-AS 26 40 540 sind Silber-Trägerkatalysatoren be
kannt, die neben 2 bis 12% Silber, bezogen auf das Ge
wicht des Trägers, Natrium, Kalium, Rubidium und/oder Cä
sium enthalten. Diese bekannten Katalysatoren werden durch
Tränken eines grobporösen Trägers mit einer Oberfläche von
0,1 bis 0,5 m2/g mit einer Silberverbindung sowie mit ei
ner der genannten Alkaliverbindungen und anschließendes
Erhitzen des imprägnierten Trägers auf hohe Temperaturen
hergestellt.
Allgemein wird durch den Stand der Technik die Lehre er
teilt, daß das Optimum an Alkalimetallen bei niedrigen
Mengen zu finden ist, die größenordnungsmäßig bei 50 bis
500 ppm (Gewicht) liegen.
Die bekannten Silber-Trägerkatalysatoren sind in ihrer
Wirksamkeit noch immer verbesserungsbedürftig, und Aufgabe
der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines neuen
Silber-Trägerkatalysators mit gegenüber den bekannten Ka
talysatoren überlegener Wirksamkeit, und zwar vor allem
verbesserter Aktivität und Selektivität.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wurde nun gefunden, daß
sich diese Aufgabe durch sehr aktive und selektive Silber-
Trägerkatalysatoren lösen läßt, die große Mengen an Alka
limetallen enthalten können. Die bei diesen Katalysatoren
vorhandenen Mengen an Alkalimetallen sind wesentlich
größer als bei den dem neuesten Stand der Technik entspre
chenden Katalysatoren und können sogar größer sein als die
Mengen an Alkalimetallen, die früher als Katalysatorgifte
angesehen worden sind. Obwohl solche große Mengen an Alka
limetallen nach ihrer ersten Abscheidung sogar völlig in
aktiv sein können, lassen sich solche inaktive Katalysato
ren durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens über
raschenderweise in Katalysatoren überführen, die gegenüber
einem Silberkatalysator, der kein Alkalimetall enthält,
über eine wesentlich bessere Aktivität und Selektivität
verfügen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Silber-Trägerkatalysators mit einem Gehalt von 3 bis
25 Gew.-% Silber, der sich zur Dampfphasenoxidation von
Ethylen zu Ethylenoxid eignet, durch Imprägnierung eines
Trägers mit einer Oberfläche von 0,005 bis 1,0 qm/g mit
einer Lösung einer Silberverbindung sowie Abscheiden einer
Natrium-, Cäsium-, Rubidium- und/oder Kaliumverbindung auf
dem Träger und Aktivierung durch Erhitzen in Luft, das da
durch gekennzeichnet ist, daß man Natrium, Cäsium, Rubi
dium und/oder Kalium in einer solchen Menge auf dem Träger
abscheidet, daß der Alkalimetallgehalt 0,003 bis 0,3
Grammäquivalent pro kg fertigem Katalysator ausmacht, daß
man den Katalysator anschließend durch Erhitzen auf eine
Temperatur von 100 bis 400°C in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre über eine Zeitdauer von 1 bis 8 Stunden akti
viert und dann einer Hitzebehandlung bei einer Temperatur
im Bereich von 450 bis 800°C in einer 0 bis 30 Volumenpro
zent Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre über eine Zeitdau
er unterzieht, die zur Reaktivierung des in seiner Wirkung
abgeschwächten Katalysators ausreicht.
Der erfindungsgemäße Katalysator enthält Mengen an Alkali
metallen, die bisher als zu hoch angesehen werden und die
ohne die erfindungsgemäße Hitzebehandlung einen Katalysa
tor ergeben würden, der weniger wirksam als ein in glei
cher Weise hergestellter Silberkatalysator wäre, der je
doch keine Alkalimetalle enthält. In einigen Fällen läßt
sich mit dem Silberkatalysator die gewünschte Oxidation
von Ethylen zu Ethylenoxid ohne Anwendung der erfindungs
gemäßen Hitzebehandlung praktisch gar nicht durchführen.
Die abschließende Hitzebehandlung des Katalysators wird bei Temperaturen von
vorzugsweise von 550 bis 760°C durchge
führt. Die Behandlungszeit liegt im allgemeinen zwischen 1
und 31 Stunden, vorzugsweise zwischen 2 und 29 Stunden und
insbesondere zwischen 3 und 27 Stunden. Während der Hitze
behandlung ist die Atmosphäre zwar vorzugsweise praktisch
sauerstofffrei, doch kann hierbei auch Sauerstoff in einer
Menge zugegen sein, die zu keiner Beeinträchtigung führt.
Die Menge an Sauerstoff in der Atmosphäre, in welcher die
Hitzebehandlung durchgeführt wird, beträgt daher
vorzugsweise 0 bis 22 Vol.-%.
Gegenstand der Erfindung ist ferner auch die Verwendung
des erfindungsgemäß hergestellten Katalysators zur Oxida
tion von Ethylen zu Ethylenoxid mit molekularem Sauer
stoff.
Im folgenden werden bestimmte Ausdrücke erläutert,
denen erfindungsgemäß eine spezielle Bedeutung zukommt.
Hiernach wird unter einem alkalimetallfreien Silber
katalysator ein Katalysator verstanden, der keine zuge
setzten Alkalimetalle enthält, obwohl eine gewisse
Menge an Alkalimetallen zufällig im Träger vorhanden
sein kann, bevor darauf Silber abgeschieden wird. Die
Aktivität und Selektivität eines solchen Silberkataly
sators dient als Bezugspunkt gegenüber dem der behan
delte Katalysator beurteilt wird. Unter einer Erniedri
gung der Aktivität und Selektivität eines alkalimetall
freien Silberkatalysators wird eine Erniedrigung dieser
Eigenschaften durch Zugabe solcher Mengen an Alkali
metallen verstanden, die die Mengen an Alkalimetallen
übersteigen, welche gewöhnlich zur Erzielung einer pro
movierenden Wirkung verwendet werden. Die Menge an zu
gesetztem Alkalimetall ist demnach definiert als die
Menge, die ursprünglich abgeschieden worden ist, bevor
die erfindungsgemäße Hitzebehandlung durchgeführt worden
ist. Aktivität und Selektivität können gelegentlich
auch praktisch auf 0 erniedrigt sein. Unter einer
Reaktivierung eines solchen erniedrigten Silberkataly
sators wird eine Erhöhung seiner Aktivität und Selektivi
tät auf über den erniedrigten Zustand verstanden. Hat
der Katalysator eine gegenüber seinem Grundzustand
gleicher Aktivität und/oder Selektivität, dann spricht
man von einem rückgewonnenen Zustand. Verfügt der Kata
lysator über eine gegenüber seinem Grundzustand oder
rückgewonnenen Zustand erhöhte Aktivität und/oder Selek
tivität, dann wird von einem verbesserten Zustand ge
sprochen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Katalysatoren enthalten
3 bis 25 Gew.-% Silber, ausgedrückt als Metall, in auf der
Oberfläche und durch die Poren eines porösen feuerfesten
Trägers abgeschiedener Form. Silbergehalte von über 25 Gew.-%
des gesamten Katalysators sind zwar wirksam, führen
jedoch zu unnötig teuren Katalysatoren. Silbergehalte,
ausgedrückt als Metall, von 7 bis 20%, bezogen auf das
Gewicht des gesamten Katalysators, sind bevorzugt, wobei
Silbergehalte von 8 bis 15% besonders bevorzugt sind.
Die Art des porösen feuerfesten Trägers ist für das erfin
dungsgemäße Verfahren nicht kritisch, obwohl allgemein be
kannt ist, daß gewisse Beziehungen zwischen den Eigen
schaften des Trägers und der Leistung des Katalysators be
stehen.
Katalysatoren mit guter Leistung lassen sich unter Verwen
dung von Trägern aus Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Mischun
gen aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid, Siliciumdioxid-
Aluminiumoxid oder Siliciumcarbid herstellen, die entweder
von natürlichen Quellen stammen oder auch synthetisch her
gestellt sein können. Bevorzugte Träger sind Materialien,
die α -Aluminiumoxid enthalten und die wahlweise ferner
auch noch bis zu 15 bis 20 Gew.-% Siliciumdioxid enthal
ten. Besonders bevorzugte Träger haben eine scheinbare Po
rosität von wenigstens 30% und verfügen vorzugsweise über
eine scheinbare Porosität im Bereich von 40 bis 60%. Die
verwendeten Träger haben ferner auch eine verhältnismäßig
niedrige Oberfläche, nämlich eine Oberfläche im Bereich
von 0,005 bis 1,0 m2/g und vorzugsweise von 0,1 bis 0,8 m2/g.
Solche Oberflächen werden nach der sogenannten BET-
Methode bestimmt, und hierzu wird hingewiesen auf J. Am.
Chem. Soc. 60, Seiten 309 bis 316 (1938). Die
scheinbaren Viskositäten werden unter Anwendung der
Quecksilber-Porosimeter-Methode bestimmt, wie sie von
Drake und Ritter in Ind. Eng. Chem. Anal. Ed. 17,
787 (1945) beschrieben ist.
Für die großtechnische Herstellung von Ethylenoxid werden
zweckmäßigerweise Träger verwendet, die die Form regel
mäßiger Pellets, Kugeln oder Ringe haben. Die
Trägerteilchen haben zweckmäßigerweise sogenannte Äqui
valentdurchmesser im Bereich von 2 bis 12 mm und vorzugs
weise im Bereich von 4 bis 10 mm. Unter einem Äquivalent
durchmesser wird der Durchmesser einer Kugel verstanden,
die das gleiche Verhältnis von äußerer Oberfläche (unter
Vernachlässigung der Oberfläche in den Poren der Teil
chen) zum Volumen hat wie die zu verwendenden Trägerteil
chen.
Das Silber wird auf den Träger aufgebracht, indem man den
Träger in eine Flüssigkeit taucht, die eine Verbindung
oder einen Komplex von Silber enthält, und so der silber
haltigen Flüssigkeit ein Eindringen durch Absorption
und/oder Kapillarwirkung in die Poren des Trägers ermög
licht. Man kann eine einzelne Tränkung oder eine Reihe
von Tränkungen mit oder ohne dazwischenliegende Trocknung
anwenden. Die Konzentration der Verbindung oder des
Komplexes von Silber in der Flüssigkeit bestimmt grob
gesehen den Silbergehalt des fertigen Katalysators. Die
zur Bildung von Katalysatoren mit Silbergehalten inner
halb des bevorzugten Bereichs geeigneten Imprägnierlösun
gen enthalten im allgemeinen 5 bis 50 Gewichtsprozent
Silber, ausgedrückt als Metall, das jedoch in Form von
Silberverbindungen oder Silberkomplexen eingesetzt wird.
Die jeweils angewandten genauen Konzentrationen sind
natürlich unter anderem abhängig vom gewünschten Silber
gehalt, von der Art des Trägers und von der Viskosität
der Flüssigkeit.
Das Imprägniermedium ist eine Flüssigkeit, die eine
Verbindung oder einen Komplex von Silber enthält, und
hierzu gehören sowohl wäßrige als auch nichtwäßrige
Lösungen und Komplexe von Silbersalzen sowie geschmolzene
Silbersalze mit oder ohne weiteren Verdünnungsmitteln.
Eine allgemein geeignete und leicht herstellbare Form
einer Flüssigkeit, die eine Verbindung oder einen Komplex
von Silber enthält und erfindungsgemäß brauchbar ist,
ist ein geschmolzenes Silbersalz einer organischen Säure,
und zwar entweder allein oder in Kombination mit über
schüssiger organischer Säure. So kann man beispielsweise
Silberacetat, Silberbenzoat, Silberoxalat, Silbermalonat,
Silbersuccinat, Silberglutarat und Silbermaleat verwenden.
Weiter lassen sich auch hydroxysubstituierte Carboxylat
anionen einsetzen, wie beispielsweise die Ionen von
Malat, Lactat, Citrat, Glykolat und Tartrat.
Besonders bevorzugt sind Salze von hydroxysubstituierten
Carbonsäuren und zweibasischen Säuren. Zur Aufnahme einer
verhältnismäßig hohen Silbermenge durch den Katalysator
bei minimaler Anzahl an Tauchvorgängen sind Anionen mit
mehr als 12 Kohlenstoffatomen im allgemeinen nicht so
geeignet wie Anionen, die 12 Kohlenstoffatome oder weni
ger enthalten. Vorzugsweise sollen keine Carboxylatanionen
verwendet werden, die durch Halogen und/oder Schwefel sub
stituiert sind. Beispiele für die besonders bevorzugten
Silbersalze sind daher Silberacetat, Silberoxalat, Silber
citrat, Silberlactat und Silberbenzoat.
Silberkomplexe, wie Silberacetylacetonat und ähnliche
Komplexe aus Silber und einem organischen Rest, können
ebenfalls verwendet werden. Es können auch wäßrige Lö
sungen von anorganischen Silberverbindungen eingesetzt
werden, wie von Silbernitrat und ammoniakalischem Silber
carbonat. Solche Lösungen enthalten vorzugsweise ebenfalls
eine organische Verbindung, wie die oben erwähnten Säuren und
Alkylamine, wie Alkyldiamine oder Ethanolamin.
Das Silber wird, wie bereits angegeben, auf dem Träger
abgeschieden, indem man den Träger so lange in eine eine
Verbindung oder einen Komplex von Silber enthaltende
Flüssigkeit taucht, bis die Lösung in den Poren des
Trägers absorbiert ist. Eintauchzeiten von 1 bis 60 Minu
ten bei Temperaturen von 30 bis 120°C reichen gewöhnlich
zur Erzielung von Silbergehalten von bis zu 10 bis 25
Gewichtsprozent, auf Silber bezogen, aus, wenn man die
bevorzugten Systeme aus geschmolzenen Silbercarboxylat
salzen und einem geschmolzenen Überschuß an Carbonsäure
verwendet, die Silber, ausgedrückt als Metall, in der
Größenordnung von 30 bis 60% enthalten.
Bei Verwendung wäßriger Lösungen soll eine wesentliche
Verdampfung von Wasser vermieden werden. Die Behandlung
wird daher vorzugsweise bei überatmosphärischen Drücken
durchgeführt, wenn die Tränkungstemperaturen über 95
bis 100°C hinausgehen, während bei Kontakttemperaturen
im Bereich von Umgebungstemperatur bis zu etwa 95°C ein
atmosphärischer Druck ausreicht.
Zusätzlich zu den Silberverbindungen oder Silberkomplexen
kann die Flüssigkeit, in die der Träger eingetaucht wird,
zweckmäßigerweise auch noch andere Bestandteile enthalten.
Sollte in den Katalysator beispielsweise ein Erdalkali
metall, wie Barium, als Promotor eingearbeitet werden,
dann wird dieser Bestandteil mit Vorteil ebenfalls bei
dieser Stufe eingeführt, indem man die Flüssigkeit mit
einer solchen Menge eines in der Flüssigkeit löslichen
Promotormetallsalzes versetzt, daß sich beim fertigen
Katalysator der jeweils gewünschte Gehalt an Promotor
metall ergibt. Das mit dem Promotormetall verbundene
Anion ist nicht kritisch, und es können gleiche oder
ähnliche Anionen verwendet werden, wie sie oben im
Zusammenhang mit der Silberverbindung oder dem Silberkom
plex bereits erwähnt worden sind.
Weiter werden häufig auch Zusätze verwendet, da man das
Silber während dieser Stufe in oxidiertem Zustand halten
möchte. Zu hierfür brauchbaren Zusätzen gehört beispiels
weise Wasserstoffperoxid.
Zur Vermeidung einer vorzeitigen Abscheidung von Silber
und zur gleichzeitigen Verbesserung der Fähigkeit der
Silberverbindung oder des Silberkomplexes zum Durch
dringen des Trägers wird die Silbersalzlösung in einem
sauren Zustand gehalten, was vorzugsweise durch Zusatz
von freier Carbonsäure geschieht, welche vorzugsweise
dem Anion des Silbersalzes entspricht. Solche Flüssig
keiten lassen sich ohne weiteres herstellen, indem man
beispielsweise Silberoxid mit einer Carbonsäure, wie
Milchsäure, vermischt und das Ganze dann erwärmt, wodurch
das Silberoxid mit der Säure unter Bildung von Silber
carboxylat reagiert, das in überschüssiger Carbonsäure
gelöst ist, und Wasser als Nebenprodukt freigesetzt wird.
welches von der Flüssigkeit nicht abgetrennt werden muß.
Bei Verwendung von Silberlactat als Silbersalz und Ein
führung von Barium (in Form von Bariumacetat) als Promo
tor würde eine nach diesem Verfahren hergestellte typische
geeignete Flüssigkeit nach Reaktion des Silberoxids wie
folgt zusammengesetzt sein:
BestandteileGewichtsprozent
Silberlactat55 bis 73
Milchsäure15 bis 45
Bariumacetat0,05 bis 0,75
Wasserstoffperoxid
(auf Basis von 100%)0 bis 0,5 Wasser0 bis 20
(auf Basis von 100%)0 bis 0,5 Wasser0 bis 20
Flüssigkeiten mit den oben angegebenen Konzentrationen
ergeben durch eine einzige Tränkung ohne weiteres fertige
Katalysatoren, die Silbergehalte, ausgedrückt als Metall,
von 8 bis 15%, bezogen auf das Gewicht des gesamten
Katalysators, und Bariumgehalte innerhalb eines
Bereichs von 100 bis 1500 ppm aufweisen.
Nach erfolgter Imprägnierung wird der Träger von der
restlichen nichtabsorbierten Lösung abgetrennt. Dies
läßt sich in verschiedener Weise erreichen. Normaler
weise gibt man den Träger hierzu in einen perforierten
Behälter und taucht diesen dann in ein die jeweilige
Lösung enthaltendes Gefäß. Sodann nimmt man den Träger
aus dem Gefäß und läßt die überschüssige Lösung über
eine Zeitdauer von 3 bis 5 Minuten oder länger frei
ablaufen.
Es wird nicht als kritisch angesehen, das Alkalimetall
oder die Alkalimetalle zu einer bestimmten Zeit während
des Verfahrens der Herstellung des Katalysators zuzuführen.
Bei den bekannten Katalysatoren sind gewöhnlich geringe
Mengen an Alkalimetallen vorhanden, wobei sich die
optimale Menge hiervon nur durch sorgfältige Einstellung
erreichen läßt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird
dagegen mit verhältnismäßig großen Mengen an Alkali
metallen gearbeitet, wobei die genaue Menge hiervon
nicht so wichtig ist, wie bei der Herstellung der bekannten Katalysatoren.
Die Alkalimetalle werden in einer Menge von wenigstens
0,003 Grammäquivalent pro kg fertigem Katalysator verwendet,
wobei ihre Menge nicht mehr als 0,3
Grammäquivalent pro kg Katalysator beträgt. Die Alkali
metalle lassen sich vor, während oder nach der Abschei
dung des Silbers einführen. Zweckmäßigerweise werden die
Alkalimetalle in Form von Alkalimetallverbindungen der
Silberlösung zugesetzt, so daß es zu einer gleichzeitigen
Abscheidung von Alkalimetallen und Silber kommt. Wird
genauso wie beim Stand der Technik mit geringen Mengen
an Alkalimetallen gearbeitet, dann ergeben sich gegen
über einer Nachabscheidung des promovierenden Metalls
Vorteile, weil sich dies dann genauer durchführen läßt,
wobei die Menge an abgeschiedenem Metall jedoch
weniger kritisch ist, wenn man große Mengen hiervon
verwendet.
Zu den Alkalimetallen gehören entsprechend dem Periodensystem der
Elemente Natrium, Lithium, Kalium, Rubidium und Cäsium. Die letzten
drei Alkalimetalle sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt, und von
diesen wiederum das Cäsium. Auch Natrium ist wirkungsvoll und spricht
auf die erfindungsgemäße Behandlung an. Die Alkalimetalle werden in
Form von Metallverbindungen zugeführt, die sich in den silberhaltigen
Lösungen lösen lassen. Diese Alkalimetallverbindungen können die ver
schiedensten Anionen aufweisen, so daß es sich hierbei beispielsweise
um Hydroxide, Nitrate, Formiate und Acetate handeln kann, wobei die
Acetate besonders bevorzugt sind.
Nach Aufbringen der Silberverbindung oder des Silberkom
plexes auf den Träger wird der Katalysator aktiviert,
indem man die imprägnierten Teilchen in Anwesenheit von
Luft auf 100 bis 400°C erhitzt, so daß es hierdurch
zu einer wenigstens teilweisen Zersetzung der Silberver
bindung oder des Silberkomplexes zu elementarem Silber
kommt. Die getrockneten Teilchen können allmählich auf
eine Temperatur im Bereich von etwa 300 bis 400°C erhitzt
und über eine zur Vervollständigung der Aktivierung
ausreichende Zeitdauer auf dieser Temperatur gehalten werden,
was bei einer Temperatur von etwa 350°C ohne weiteres
innerhalb von 0,2 bis 3,0 Stunden zu erreichen ist.
Obwohl eine sogenannte Aktivierung des Katalysators durch
geführt wird, zeichnen sich die erfindungsgemäß herge
stellten Katalysatoren dadurch aus, daß sie nach dieser
Stufe bei der Oxidation von Ethylen nicht sehr aktiv sein
können. Ist das Alkalimetall bereits in großen Mengen
vorhanden, wie dies für eine Vorabscheidung oder eine
Coabscheidung gilt, dann kommt es hierdurch zu einer
Erniedrigung von sowohl der Aktivität als auch der Selek
tivität des Silberkatalysators, wobei der Katalysator
gelegentlich auch als nichtaktiviert, sondern durch das
Alkalimetall als deaktiviert erscheinen kann. Bei Auf
bringen des Alkalimetalls durch eine Nachabscheidung hat
der Silberkatalysator bis zur Aufbringung des Alkali
metalls seine normale Aktivität. Auf jeden Fall reicht
die Menge an verwendetem Alkalimetall zu einer Erniedri
gung der normalen Aktivität und Selektivität im Vergleich
zu einem Silberkatalysator aus, der kein zugesetztes
Alkalimetall enthält.
Erfindungsgemäß wurde nun überraschenderweise gefunden,
daß solche anscheinend deaktivierten Katalysatoren die
Aktivität eines alkalimetallfreien Silberkatalysators
nicht nur zurückgewinnen können, sondern daß sich die
Leistung solcher Katalysatoren auch ganz beachtlich
verbessern läßt. Dieses überraschende Ergebnis läßt sich
erreichen, indem man den verhältnismäßig oder vollstän
dig inaktiven Katalysator auf Temperaturen erhitzt, die
wesentlich höher als die normalerweise zur Aktivierung
des Silbers angewandten Temperaturen sind, und dabei
gleichzeitig in einer inerten Atmosphäre arbeitet, um
die sonst auftretende Oxidation und Sinterung der Silber
teilchen zu unterbinden. Die Temperatur der Hitzebehand
lung ist in gewissem Ausmaß abhängig von der Zeit der
Erhitzung des deaktivierten Katalysators und beträgt
450 bis 800°C,
vorzugsweise 550 bis 760°C. Die erforderliche Er
hitzungszeit reicht im allgemeinen von 1 bis 31 Stunden,
sie liegt vorzugsweise zwischen 2 und 29 Stunden und
insbesondere zwischen 2 und 27 Stunden. Im allgemeinen
wird die Hitzebehandlung so lange durchgeführt, bis sich
die Leistung des Katalysators auf einer gewünschten Höhe
stabilisiert hat. Die während der Hitzebehandlung ver
wendete Atmosphäre ist vorzugsweise praktisch sauerstoff
frei. Sauerstoff kann jedoch in einer Menge vorhanden
sein, die sich nicht nachteilig auswirkt,
nämlich in einer Menge von 0 bis 30 Volumen
prozent und vorzugsweise von 0 bis 22 Volumenprozent. Ver
schiedene handelsübliche Gase sind erfindungsgemäß als
inert anzusehen, und hierzu gehören Stickstoff, Argon und
Helium. Bei einer Vorgehensweise leitet
man ein Inertgas, wie Stickstoff, unter leichtem posi
tivem Druck durch das den Katalysator enthaltende Gefäß,
wodurch Sauerstoff während dieser Behandlung ausgeschlos
sen wird.
Obwohl die Zusammenhänge derzeit noch nicht völlig klar
sind, ist doch gefunden worden, daß sich die erfindungs
gemäß hergestellten Katalysatoren in ihrer Struktur von
nach herkömmlichen Verfahren erhaltenen Katalysatoren
unterscheiden. Dies scheint sowohl für das Silber als
auch das Alkalimetall zu gelten. Bei herkömmlichen
Katalysatoren, die bei niedrigeren Temperaturen von ledig
lich bis zu etwa 350°C aktiviert werden, haben die Silber
teilchen gewöhnlich einen mittleren Äquivalentdurchmesser
von etwa 0,1 bis 0,5 µ. Bei den erfindungsgemäß herge
stellten Katalysatoren sind die Silberteilchen dagegen
infolge der Behandlung bei der hohen Temperatur gesin
tert und haben mittlere Äquivalentdurchmesser von etwa
0,5 bis 1,0 µ. Bei den herkömmlichen Katalysatoren ist
das Alkalimetall gleichförmig über die Oberfläche verteilt.
Im Gegensatz dazu ist das Alkalimetall bei den vorliegen
den neuen Katalysatoren agglomeriert, so daß es gewisser
maßen inselförmig sowohl auf dem Träger als auch auf den
Silberteilchen verteilt ist. Nach erfolgter Hitzebehand
lung ist das Alkalimetall in den Träger und die Silberteil
chen hineingewandert. Im allgemeinen läßt sich auch fest
stellen, daß nach der Hitzebehandlung auf dem Katalysator
weniger Alkalimetall vorhanden ist, und es wird daher
angenommen, daß das Alkalimetall dann vom Katalysator weg
und in ihn hineingewandert ist.
Nach den oben beschriebenen Verfahren hergestellte Kata
lysatoren ergeben bei ihrer Verwendung zur Erzeugung von
Ethylenoxid durch Dampfphasenoxidation von Ethylen mit
molekularem Sauerstoff gegenüber Katalysatoren, die ledig
lich Silber enthalten, eine verbesserte Leistung. Solche
Oxidationsreaktionen können unter Anwendung bekannter
Bedingungen durchgeführt werden. Gewöhnlich werden hierzu
Reaktionstemperaturen von etwa 150 bis 400°C, vorzugsweise
200 bis 300°C, und Reaktionsdrücke im Bereich von 0,5 bis
35 bar (Manometerdruck) angewandt. Das umzusetzende
Reaktionsgemisch enthält normalerweise 0,5 bis 20%
Ethylen, 3 bis 15% Sauerstoff und als Rest vergleichs
weise inerte Materialien unter Einschluß von Substanzen,
wie Stickstoff, Kohlendioxid, Methan, Ethan und Argon.
Es können auch Reaktionsmodifizierungsmittel,
wie Ethylendichlorid, in geringen Mengen vorhanden sein,
die beispielsweise 0,1 bis 3 ppm (Volumen) ausmachen.
Pro Durchgang durch den Katalysator wird normalerweise
nur ein Teil des Ethylens umgesetzt, wobei die nicht
umgesetzten Materialien nach Abtrennung des gewünschten
Ethylenoxids und Entfernung von geeigneten Zweigströmen
sowie von Kohlendioxid zur Verhinderung einer unkon
trollierten Ansammlung von inerten Bestandteilen und/
oder Nebenprodukten wieder in den Oxidationsreaktor ein
geführt werden.
Eine Probe von 200 g eines 6,35 mm großen ringförmigen
Trägers B
wird vorerhitzt und dann in 502 g Milchsäurelösung ge
taucht, die 32,5 Gewichtsprozent Silber von Silberoxid,
0,39 Gewichtsprozent Bariumacetat und 1,51 Gewichtsprozent
Cäsiumacetat enthält. Die Imprägnierung dauert 20 Minuten,
und während dieser Zeit hält man die Milchsäurelösung
auf 85°C. Sodann nimmt man den Träger aus der restlichen
Lösung und läßt diese ablaufen. Anschließend wird der
Träger zur Aktivierung jeweils 2 Stunden auf jeweils
folgende Temperaturen erhitzt: 130°C, 200°C, 260°C und
350°C. Eine nachfolgende Analyse des aktivierten Kataly
sators ergibt einen Silbergehalt von 16 Gewichtsprozent,
einen Bariumgehalt von 1000 ppm (Gewicht) und einen
Cäsiumgehalt von 5000 ppm (Gewicht).
Zur Untersuchung des aktivierten Katalysators gibt man
dann 30 g hiervon in einen Reaktor, wie er in Chem. Eng.
Prog. 70(5), 78 (1974) beschrieben ist.
Die
Reaktionsprodukte werden in großen Mengen mit einem
Innenmischer über den Katalysator rezirkuliert. Die
frische Beschickung vereinigt sich mit den rezirkulieren
den Reaktionsprodukten, und dieses Gemisch strömt dann
durch den Katalysator. Die Reaktionsprodukte werden in
einer Menge abgezogen, die der Menge der zugeführten
Beschickung entspricht. Infolge der Gegenwart von Reaktions
produkten ist die Selektivität für die Bildung von
Ethylenoxid etwas niedriger als bei Verwendung eines
Rohrreaktors mit Pfropfenströmung. Nach einer Einwir
kungsdauer von 125 Stunden auf ein mit einer Geschwindig
keit von 200 l/h zugeführtes Beschickungsgas mit einem
Gehalt von 14,1 Volumenprozent Ethylen, 6,8 Volumen
prozent Sauerstoff, 5,7 Volumenprozent Kohlendioxid und
73,4 Volumenprozent Stickstoff zusammen mit 0,25 ppm
(Volumen) Ethylendichlorid als Moderator zeigt der
aktivierte Katalysator bei einer Temperatur von 279°C
keine Bildung von Ethylenoxid. Ähnliche Katalysator
proben, die etwa 10 000 und 20 000 ppm (Gewicht) Cäsium
enthalten, erweisen sich ebenfalls als vollständig in
aktiv. Zum Vergleich ergibt ein in ähnlicher Weise her
gestellter handelsüblicher Katalysator, der jedoch kein
Cäsium enthält, bei Verwendung des gleichen Beschickungs
gases und Arbeiten bei einer Temperatur von 235°C eine
Umwandlung von 10,5% des Ethylens mit einer Selektivität
zu Ethylenoxid von 69,9%.
Eine zweite Probe des aktivierten Katalysators wird in
einen Rohrreaktor mit einem Innendurchmesser von 25 mm
gegeben und 5 Stunden bei 700°C und einem Überdruck von
1,38 bar erhitzt, wobei man während dieser Zeit über
diesen Katalysator Stickstoff in einer Menge von 75 cm3/min
leitet. Nach erfolgter Hitzebehandlung wird der Kataly
sator in den vorstehend beschriebenen Reaktor gefüllt und darin unter den
gleichen Bedingungen wie die unbehandelte Probe unter
sucht. Nach 175 Stunden langer Umsetzung bei einer Tempe
ratur von 261°C ergibt sich eine 10,1%ige Umwandlung
des Ethylens mit einer Selektivität zu Ethylenoxid von
70,3%. Mit Ausnahme der Arbeitstemperatur entspricht die
Leistung dieses Katalysators somit etwa der Leistung des
zuvor untersuchten handelsüblichen Katalysators.
Eine dritte Probe des aktivierten Katalysators, den man
in der oben beschriebenen Weise einer ersten Hitzebe
handlung unterzogen hat, erhitzt man ein zweites Mal über
eine Zeitdauer von 22 Stunden bei einem Überdruck von
3,43 bar auf eine Temperatur von 715°C, wobei man über den
Katalysator zugleich Stickstoff in einer Menge von 3 l/min
leitet. Nach dieser zweiten Hitzebehandlung wird der
Katalysator wieder in der oben beschriebenen Weise unter
sucht, wobei sich nach einer Umsetzungszeit von 436 Stunden
bei einer Temperatur von 235°C eine Umwandlung des
Ethylens von 9,7% mit einer Selektivität zu Ethylenoxid
von 76% ergibt. Durch diese Hitzebehandlung wird somit
eine wesentliche Verbesserung gegenüber der Leistung des
herkömmlichen Katalysators erreicht.
Der aktivierte Katalysator enthält etwa 500 ppm (Gewicht)
Cäsium, und demgegenüber weist die zweite Katalysatorprobe
einen Cäsiumgehalt von etwa 4800 ppm (Gewicht) auf,
während die dritte Katalysatorprobe über einen Cäsium
gehalt von etwa 4500 ppm (Gewicht) verfügt. Aus anderen
Anzeichen ergibt sich, daß eine gewisse Menge des Cäsiums
vom Katalysator abgewandert ist, wobei die überraschende
Rückgewinnung und Verbesserung an Aktivität und Selektivi
tät im Vergleich zur ursprünglichen Probe (die sich als
vollständig inaktiv erwiesen hat) jedoch nicht lediglich
auf den Verlust von etwa 10% des Cäsiums zurückzuführen
ist. Eine andere und in ähnlicher Weise hergestellte
Katalysatorprobe, die nach Aktivierung einen Cäsiumgehalt
von 4100 ppm (Gewicht) aufweist, ist ebenfalls vollständig
inaktiv. Auch diese Probe ergibt jedoch wiederum eine
Rückgewinnung und Verbesserung der Aktivität und Selek
tivität nach erfolgter zweistufiger Behandlung in der
oben beschriebenen Weise. Es wird angenommen, daß sich
der Verlust an Cäsium auf die Zusammensetzung und Struk
tur des Silberkatalysators auswirkt.
Unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
stellt man eine Reihe von Katalysatoren her, die etwa
15 Gewichtsprozent Silber, 100 ppm (Gewicht) Barium und
verschiedene Mengen an Natrium und Kalium enthalten.
Nach Aktivierung werden diese Katalysatoren in einem
Reaktor der oben beschriebenen Art untersucht.
Die Katalysatoren werden dann einer Hitzebehandlung unter
zogen, indem man Proben mit jeweils 100 bis 400 g drei
Stunden in einem Muffelofen auf 720°C unter einem Über
druck von 0,2 bar erhitzt und dabei zugleich über diese
Katalysatoren Stickstoff in einer Menge von 75 cm3/min
leitet. Der ersten Hitzebehandlung folgt eine zweite
Hitzebehandlung über eine Zeitdauer von 11 Stunden bei
einer Temperatur von 590°C unter den gleichen Bedingungen
wie bei der ersten Hitzebehandlung.
Die so erhaltenen Katalysatoren untersucht man dann mit
einem Beschickungsgas aus 14,1% C2H4, 6,8% O2, 5,7%
CO2 und 73,4% N2, das 0,25 ppm (Gewicht) Ethylendichlorid
als Reaktionsmodifiziermittel enthält. Nach Einstellung
eines stabilen Betriebs erhält man mit diesen Katalysa
toren folgende Ergebnisse, die einen Vergleich zwischen
der Leistung vor und nach der Hitzebehandlung darstellen.
Die Katalysatoren 3 und 4 enthalten Natrium und Kalium in
einer Menge, die etwa 4000 ppm (Gewicht) Cäsium oder etwa
0,03 Grammäquivalent pro kg fertigem Katalysator entspricht.
Der auf die erfindungsgemäßen Hitzebehandlungen zurückzu
führende positive Reaktivierungseffekt geht aus den fol
genden Versuchsergebnissen für Katalysatoren hervor, die
unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
hergestellt worden sind, wobei jedoch andere Mengen an
Cäsium verwendet und Abwandlungen in der Hitzebehandlung
vorgenommen wurden.
Enthält der Katalysator eine geringere Menge an Cäsium,
die den Silberkatalysator nicht vollständig inaktiviert,
dann läßt sich immer noch ein Effekt durch die Hitzebe
handlung beobachten, wie dies die folgenden Daten
zeigen, die mit einer Gasbeschickung erhalten wurden, die sich aus 14,1% C2H4,
6,8% O2, 5,7% CO2, 73,4% N2 und 0,25 ppm Ethylendichlorid zusammensetzte.
Der Katalysator 5 wird wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellt, enthält ursprünglich jedoch 500 ppm
(Gewicht) Cäsium. Zur Hitzebehandlung wird der Kata
lysator zuerst 3 Stunden auf 720°C und dann 11 Stunden
auf 605°C erhitzt, und zwar jeweils unter einem
Überdruck von 0,2 bar und einer Strömungsgeschwindig
keit von 75 cm3/min und Verwendung einer Probe von
400 g Katalysator.
Der zum Vergleich eingesetzte Katalysator 6 enthält den gleichen
Träger wie Katalysator 5, wird jedoch keiner Hitzebehandlung unterzogen
und enthält 240 ppm (Gewicht) Cäsium.
Die hitzebehandelten Katalysatoren sind anscheinend etwas
aktiver als der Vergleichskatalysator 6 (man erhält die
gleiche Ausbeute an Ethylenoxid bei einer niedrigeren
Reaktortemperatur), bilden das Ethylenoxid jedoch in
geringerer Selektivität.
Die Hitzebehandlung braucht nicht unbedingt in zwei Stufen
durchgeführt zu werden, obwohl eine solche Vorgehensweise
bevorzugt ist. Es kann daher auch eine einzige Hitzebe
handlung angewandt werden. Zu diesem Zweck unterzieht man
einen wie in Beispiel 1 hergestellten Katalysator in der
oben beschriebenen Weise einer Hitzebehandlung in einer
Stickstoffatmosphäre bei einer Temperatur von 640°C über
eine Zeitdauer von 8 Stunden, und untersucht diesen Kata
lysator mit einem Cäsiumgehalt von 4000 ppm (Gewicht) dann
unter Verwendung eines Beschickungsgases, das 14,1% C2H4,
6,8% O2, 5,7% CO2 und 73,4% N2 zusammen mit 0,25 ppm
Ethylendichlorid als Moderator enthält. Als Reaktor wird
hierbei ein Eindurchgangsrohrreaktor verwendet, der mit
einem fluidisierten Sandbad erhitzt wird. Die Versuchs
ergebnisse werden mit denen des Standardkatalysators 5 von
Beispiel 3 verglichen, der etwa 240 ppm Cäsium enthält,
jedoch nur in Luft aktiviert und keiner erfindungsgemäßen
Hitzebehandlung unterzogen worden ist.
Durch die einmalige Hitzebehandlung bleibt der Katalysator 7
etwa weniger aktiv und selektiv als der Standard
katalysator 5. Unter Bedingungen, wie sie normaler
weise zur Oxidation von Ethylen (siehe Beispiel 1) ge
eignet sind, hat der Katalysator 7 jedoch ohne Hitzebe
handlung praktisch keine Aktivität, und hierdurch wird
somit klar, daß dieser Katalysator ein ziemliches Ausmaß
der gewünschten Leistung zurückgewonnen hat.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Silber-Trägerkata
lysators mit einem Gehalt von 3 bis 25 Gew.-% Silber, der
sich zur Dampfphasenoxidation von Ethylen zu Ethylenoxid
eignet, durch Imprägnierung eines Trägers mit einer Ober
fläche von 0,005 bis 1,0 qm/g mit einer Lösung einer Sil
berverbindung sowie Abscheiden einer Natrium-, Cäsium-,
Rubidium- und/oder Kaliumverbindung auf dem Träger und
Aktivierung durch Erhitzen in Luft, dadurch gekennzeich
net, daß man Natrium, Cäsium, Rubidium und/oder Kalium in
einer solchen Menge auf dem Träger abscheidet, daß der Al
kalimetallgehalt 0,003 bis 0,3 Grammäquivalent pro kg fer
tigem Katalysator ausmacht, daß man den Katalysator an
schließend durch Erhitzen auf eine Temperatur von 100 bis
400°C in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre über eine
Zeitdauer von 1 bis 8 Stunden aktiviert und dann einer
Hitzebehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 450
bis 800°C in einer 0 bis 30 Volumenprozent Sauerstoff ent
haltenden Atmosphäre über eine Zeitdauer unterzieht, die
zur Reaktivierung des in seiner Wirkung abgeschwächten Ka
talysators ausreicht.
2. Verwendung eines nach dem Verfahren gemäß Anspruch
1 hergestellten Katalysators zur Oxidation von Ethylen mit
molekularem Sauerstoff unter Bildung von Ethylenoxid.
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8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCIENTIFIC DESIGN CO., INC., HOUSTON, TEX., US |
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8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
D4 | Patent maintained restricted | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: SPOTT, G., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: DERZEIT KEIN VERTRETER BESTELLT |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: ZUMSTEIN, F., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. KLINGSEISEN, F., DIPL.-ING., PAT.-ANWAELTE, 8000 MUENCHEN |