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Vorrichtung zur Herstellung von Verzögerungsröhrchen für Zünder u.
dgl. Die Herstellung von Verzögerungssätzen für verschiedene Zünder erfolgt in der
Weise, daß in einem Eisenröhrchen mehrere Füllungen eines Pulversatzes, wie beispielsweise
Nitrozellulose- oder Schwarzpulver, eingeführt und darauf zusamm'engepreßt werden.
Die Herstellung eines Verzögerungssatzes mit nur einer einzigen Füllung und Pressung
ist deswegen nicht zweckmäßig, weil alsdann der Pulversatz nicht vollständig homogen
wäre.
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Diese bisher bekannte Herstellungsweise der Verzögerungsröhrchen hat
den Nachteil, daß bereits Röhrchen mit nur einer einzigen Füllung in die Fabrikation
gelangen können. Dies ist aus dem Grunde nachteilig und sogar gefährlich, weil der
Verzögerungssatz alsdann nicht der normale ist und ein sogenannter Schnellbrenner
entsteht, der bei der Handhabung des Zünders äußerst gefährlich ist.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden sowie die Füllung und Pressung der
Pulversätze rationell durchführen zu können, ist gemäß der vorliegenden Erfindung
die Einrichtung so getroffen, daß die mit einem Trichter behufs Einfüllung des Pulversatzes
versehenen Verzögerungsröhrchen inLöcher einer schrittweise vorbewegten Tellerscheibe
eingeführt und zwangläufig unter die einzelnen Füll-und Preßvorrichtungen gebracht
werden, worauf sie nach Verlassen der letzten Preßvorrichtung selbsttätig abgeworfen
werden. Hierdurch wird erreicht, daß die Verzögerungsröhrchen mit Sicherheit die
erforderliche Anzahl von Füllungen und Pressungen des Pulversatzes enthalten.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung in den Fig.
i bis 3 beispielsweise veranschaulicht, in denen Fig. i eine Draufsicht auf die
Vorrichtung zur Herstellung der Verzögerungsröhrchen darstellt.
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Fig. z ist ein Schnitt nach der Linie. x-y der Fig. i, und Fig. 3
veranschaulicht eine Einzelansicht. Wie ersichtlich, besteht die Vorrichtung zur
Herstellung der Verzögerungsröhrchen aus einer auf einer Achse drehbaren Tellerscheibe
a, die an ihrem Umfange mit einer Anzahl von Buchsen b ausgestattet ist, in deren
Bohrungen die mit einem Fülltrichetr c ausgestatteten Verzögerungsröhrchen d eingeführt
werden. Im Innern der Buchsen sind Führungsstifte e verschiebbar eihgesetzt, die
mit ihren unteren Enden aus der Tellerscheibe a hervorragen. Die an den oberen Enden
der Führungsstifte e vorgesehenen Ansätze f (s. Fig. 2), die zweckmäßig geraubt
oder geriefelt ausgebildet werden, treten in die Verzögerungsröhrchen ein. Hierdurch
wird erreicht, daß der Anfang der Pulversatzpressung ebenfalls geraubt wird, wodurch
die Anbrennfläche vergrößert wird`.
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Die um ihre Lagerachse drehbare Tellerscheibe a besitzt an ihrem Rande
eine Anzahl von Zähnen, in welche ein Ritzel g eingreift, welches auf der lotrechten
Welle h eines Handrades i sitzt. Es ist einleuchtend, daß die Drehung dieses Handrades
i in der durch den Pfeil A angegebenen Richtung eine Drehung der Tellerscheibe in
der Richtung des Pfeiles B zur Folge hat. Ungefähr an der Stelle C erfolgt das Aufstecken
der mit einem
Fülltrichter versehenen Verzögerungsröhrehen, d in
die vorgesehenen Löcher der Tellerscheibe, so daß sie durch Drehung des Handrades
i nacheinander durch die vorhandenen Füllvorrichtungen und Pressen geführt werden.
Beim Ausführungsbeispiel sind zwei Füllvorrichtungen F und zwei Pressen: G vorgesehen,
wobei zu erwähnen ist, daß natürlich auch noch mehr Füll- und Preßvorrichtungen
angeordnet werden können.
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Eine -jede Füllvorrichtung F besteht (s. Fig. 2) im wesentlichen aus
einem Fülltrichter D und einer um eine lotrechte Achse drehbaren Füllscheibe k,
welche mit einer Anzahl von Dosierungslöchern l versehen ist. Zur Drehung der Füllscheibe
k dient ein auf ihrer Achse befestigtes Speichenrad -na, dessen Speichen in der
Bahn vom Zapfen n liegen, die ihrerseits in der Umlaufsrichtung der Tellerscheibe
vor den eingesetzten Verzögerungsröhrchen sitzen. Durch Drehung der Füllscheibe
k mittels des Speichenrades in durch die Zapfen n werden die vorher unter dem Fülltrichter
D befindlichen Dosierungslöcher d hinbewegt und bereits gefüllte Löcher l
in Übereinstimmung mit einer Durchbohrung o einer unter der Füllscheibe liegenden
Platte p gebracht, wobei die genannte Durchbohrung o in Linie mit dem auf ein Verzögerungsröhrchen
aufgesteckten Trichter c liegt.
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Zur Festlegung und Arretierung der Tellerscheibe in dieser Lage dient
ein unter Federwirkung stehender Stift q, der in Ausnehmungen am Rande der Tellerscheibe
einschnappt. Die Anzahl dieser Ausnehmungen entspricht der Anzahl der vorgesehenen
Verzögerungsröhrchen und ist ebenfalls gleichmäßig über den Umfang der Tellerscheibe
verteilt.
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Durch das Einschnappen des Stiftes q in eine Ausnehmung am Rande der
Tellerscheibe wird dem das Handrad i bedienenden Arbeiter infolge des auftretenden
Widerstandes ein merkbares Zeichen gegeben, daß Verzögerungsröhrchen mit ihren Trichtern
sich unterhalb der Füllvorrichtungen befinden.
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Durch eine heitere Beeinflussung des Handrades i gelangen die mit
der ersten Füllung versehenen Verzögerungsröhrchen unter die erste Presse G, woselbst
der vorher eingefüllte Pulversatz iusamulengepreßt wird. Durch weitere Drehung der
Tellerscheibe werden die Verzögerungsröhrchen unter die zweite Füllvorrichtung gebracht
und nach Einführung einer zweiten Füllung gelangen sie unter die zweite Presse,
woselbst die vorher eingefüllte zweite Füllung zusammengepreßt wird. -Bei der Weiterdrehung
der Tellerscheibe kommen die nach unten hervorragenden Enden der Führungsstifte
e in Eingriff mit einer Schrägfläche r einer unterhalb der Tellerscheibe angeordneten
Platte, so daß die Führungsstifte aufwärts verschoben und die mit dem Verzögerungssatz
versehenen Verzögerungsröhrchen selbsttätig abgeworfen werden.
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Die Bauart der zur Anwendung kommenden Pressen kann eine beliebige
sein. Z,.'Veckmäßig wird eine von einem Handhebel zu bedienende Presse verwendet,
bei der durch Abwärtsschwingung des Handhebels eine «eile s gedreht wird, auf der
beispielsweise ein in Zahnungen des Preßstempels eingreifendes Zahnrad sitzt. Gemäß
der vorliegenden Erfindung sind die beiden Pressen so angeordnet und ausgebildet,
daß durch Beeinflussung des Handhebels t beide Preßstempel gleichzeitig bewegt werden.
Zu diesem Zwecke sitzen die in Verzahnungen der Preßstempel eingreiferidien-Zahnräder
auf einer gemeinsamen durchgehenden Welle s, an deren Ende sich der Handhebel t
befindet.-Beim Einschnappen des federnden Stiftes in eine Ausnehmung der Tellerscheibe
befinden sich" zwei Verzögerungsröhrchen mit ihren Trichtern unter den beiden Preßstempeln,
wobei das eine Röhrchen erst mit der ersten Füllung versehen ist, während das andere
bereits beide Füllungen erhalten hat. Gleichzeitig hiermit liegt bei einer jeden
Füllvorrichtung eine gefüllte Dosierungsöffnung in der Füllscheibe k über dem -Fülltrichter
c und weiterhin wird in die gegenüberliegenden Dosierungslöcher eine neue Füllung
eingeführt. Das Entleeren und Füllen der Dosierungslöcher erfolgt somit in der Ruhelage
der Füllscheibe k, so daß zu der Füllung der Dosierungslöcher kein besonderer Zeitaufwand
notwendig ist.
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Nach Abwerfen der fertigen Verzögerungsröhrchen werden die oberen
geraubten Ansätze 'f der Führungsstifte e zweckmäßig durch eine Bürste gereinigt,
die in der Zeichnung nicht Besonders -dargestellt ist. Hierdurch wird erreicht,
daß diese Ansätze nicht durch etwa lose anhaftende Pulverkörner beschmutzt werden,
welche die weitere Pressung beeinflussen könnten.