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Selbsttätige Nachstellvorrichtung-für Backenbremsen, insbesondere-für
Kraftfahrzeuge. Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung der selbsttätigen
Nachstellvorrichtung für Backenbremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, nach Patent
3i2338_ und bezweckt, eine Vereinfachung dieser Nachstellvorrichtung dadurch zu
erreichen; daß unter Verwendung nur einer, die Bremsbacken einstellenden Welle diese
bzw, die Gewindemutter zum Nachstellen keine Längsbewegung zu machen braucht, sondern
der Bremswelle im Ansehluß an die Drehbewegupg, die ihr zur Einstellung der Bremsbacken
beim Bremsen selbst erteilt wird, eine Drehung und Verstellung zurückbleibt, welche
den Bremsbacken, dem Verschleiß entsprechend, eine neue Ausgangsstellung zur Bremsscheibe
gibt. Dies wird dadurch erzielt, daß ein das Anziehen der Bremsbacken vermittelndes;
auf der Bremswelle befestigtes Zwischenglied einerseits mit dem die Bremsbacken
anziehenden, lose drehbar auf der Bremswelle sitzenden Hebel, anderseits mit dem
gleichfalls lose drehbar auf der Bremswelle sitzenden Nachstellhebel in einfachster
Weise in unmittelbarer Wechselwirkung steht.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. i eine Ansicht des doppelten Hebelgestänges in Übereinstimmung
mit dem Hauptpatent, Fig: 2 einen Längsschnitt durch die Bremswelle, Fig. 3 eine
Ansicht auf die Bremswelle und die Bremse selbst, Fig. q. gibt eine Darstellung
von einer Innenbackenbremse, für die der Gegenstand der Erfindung auch geeignet
ist.
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Wie beim Hauptpatent bewegt der Hebel i auf der Fußhebelwelle durch
die beiden Gestänge 2 und 3 die Hebel q. und 5. Der Hebel q: sitzt frei drehbar
auf der Bremswelle 6 und greift mit Schrägzähnen g in ein auf der Welle 6 befestigtes
Zwischenstück 8, bestehend aus. einer beidseitig mit Schrägzähnen g- ausgerüsteten
Scheibe, die ihrerseits mit Schrägzähnen g in den lose auf der Welle 6 sitzenden
Hebel 5 eingreift. Diese drei Teile werden in unmittelbarer Wirkungsverbindung zusammengehalten
durch Federn io, die sich gegen Scheiben ii-.stützen. Von diesen kann sich die eine
gegen das Bremswellenlager legen und die andere am Kopfende der Bremswelle befestigt
werden, beide Scheiben können auch gleichzeitig .als Schutzkappen für die Federn
ausgebildet sein.
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Am anderen Ende der Bremswelle 6 sitzen die Gewindemuffen 1q. und
15, wie bei der Anordnung nach Patent 312338, mit dem Unterschiede. aber,
daß beide Muffen auf der Welle starr befestigt sind bzw. mit dieser aus einem Stück
bestehen. Nach der Anordnung gemäß Fig. 2 ist als Abschluß der Welle 6 noch ein
Vorlegering 16 mit Mutter 17 angeordnet, beide-Teile können aber auch- bei geeigneter
andersartiger Ausbildung
des Wellenendes fehlen. In die Gewindegänge
der Muffen 1q. und 15 greifen die Zapfen 22 der Bremsbacken 2o, die mit Fortsätzen
2o11 ausgerüstet sind. An diesen Fortsätzen sind durch Zapfung oder in sonst geeigneter
Weise Scheiben 26 befestigt, durch deren Bohrungen die Bremswelle 6 hindurchgeht;
gegen diese Scheiben 26 stützt sich die Feder 25, die die Aufgabe hat, die Bremsbacken
2o auscinanderzuspreizen und dabei das Bestreben, die Bremswelle 6 in eine bestimmte
Lage zu drehen, die, wie später gezeigt werden wird, vom Nachstellhebel 5güberwacht
wird.
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Bei der in Fig, q. dargestellten Innenbackenbremse sind die Bremsbacken
27 an einem Schwingzapfen 28 aufgehängt und legen- sich unter Zug der Federn 29
gegen das Spreizstück 3o, das bei etwaiger Drehung die Backen auseinander und gegen
die innere Bremsfläche der Bremsscheibe ig drückt.
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Die Wirkungsweise ist folgende Wird der Bremshebel i angezogen, so
wird unter Vermittlung der Zugstange 2 der Hebel q: bzw. durch die Stange 3 der
Hebel 5 in der Pfeilrichtung gedreht. Da der Hebel q. mit seinen Zähnen g das Zwischenstück
8 mitdreht, so erhält auch die Bremswelle 6 eine Drehung und mit ihr die Gewindemuffen
1q. und i5, wodurch die Bremsbacken 2o entgegen der Wirkung der Feder 25 zur Anlage
gegen die Bremsscheibe ig zusammengezogen werden. Gleichzeitig hat aber auch der
Hebel 5 seine kleinere Drehbewegung ausgeführt. Ist die Abnutzung der Bremsbacken
noch nicht erfolgt, also die Bewegung, die die beiden Hebel q. und 5 auszuführen
haben, und damit auch der Unterschied im Ausschlag der beiden Hebel sehr gering,
so wird sich der Hebel 5 mit seiner Schrägzahnscheibe nur leicht vom Zwischenstück
8 lüften. Diese Lüftung wächst mit steigender Abnutzung der Bremsbacken, bis der
Unterschied in der Schwingungsweite der beiden Hebel q. und 5 eine der Größe des
Zentriwinkels einer Zahnbreite z entsprechende Größe erreicht hat bzw. diese überschreitet.
Dann gleitet das Zwischenstück 8 mit seinen Schrägzähnen, indem es die Schrägzahnscheibe
des Hebels 5 entgegen der Wirkurig- der Federn ii nach links (Fig. 2 und 3) beiseite
drückt, um eine Zahnbreite an der Schrägzahnscheibe des Hebels 5 vorbei.
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Wird nun der Bremshebel i wieder freigegeben, dann spreizt die Feder
25 die Bremsbacken 2o wieder auseinander, sucht dabei unter Vermittlung der Gewindemuffen
14,-15 die Bremswelle 6 in ihre Ausgangsstellung zurückzudrehen und schwingt durch
das Zwischenstück 8 die beiden Hebel q. und 5 ebenfalls zurück. Da nun entsprechend
seiner größeren Länge bei Beginn des beschriebenen Bremsvorganges der Hebel 5 nur
die kleine Bewegung (c-d) auszuführen hatte und jetzt also ebenfalls nur eine kleinere
Rückwärtsbewegung zu machen hat, hindert er die Bremswelle an weiterer Zurückdrehung,
während der Hebel q. seine größere Rückschwingung in seine Ausgangslage zu Ende
ausführen muß und dabei um eine Zahnbreite unter Ausweichen nach rechts an den Schrägzähnen
des Zwischenstückes 8 vorbeigleitet. Demnach hat .also die Bremswelle 6 auf dem
Hinwege eine größere -Drehung ausgeführt, als sie auf dem Rückwege machen darf,
d. h. es bleibt ihr gegenüber ihrer ursprünglichen Stellung eine zusätzliche Drehbewegung
und Verstellung zurück. Damit sind aber auch die Bremsbacken 2o nicht ganz in ihre
Ausgangslage zurückgedrückt worden, sondern bleiben ihrer Abnutzung entsprechend
näher an der Bremsscheibe ig. stehen und können nun wieder .durch eine kleine Bewegung
des Hebels i bzw. .¢ angezogen werden, bis eine erneute Abnutzung der Bremsbacken
das beschriebene Spiel wieder herbeiführt und die selbsttätige Nachstellung bewirkt.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei der Innenbackenbremse nach
Fig. q, die Bremswelle 6 unmittelbar oder auch durch Zwischenglieder dem Spreizstück
3o die zur Bremsung erforderliche Drehung erteilen kann, die weitere Wirkungsweise
würde der vorstehend beschriebenen entsprechen. _