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Vorrichtung zum Umschließen von Packstücken mit Draht, deren Spannhebel
und Hebel zum Verdrillen und Abschneiden des Drahtes auf gleicher Welle gelagert
sind Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umschließen
von Kisten und anderen Packstücken mit Draht, bei welcher der Spannhebel und der
Hebel zum Verdrillen und Abschneiden des Drahtes auf gleicher Welle gelagert sind
und wobei der um das Packstück gelegte Draht zuerst angespannt, alsdann verzwirnt
und nach beendeter Verzwirnung das zur Spannvorrichtung führende Drahtende abgeschnitten
wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Verzwirnung und das Abschneiden
des Drahtes in zwei nacheinanderfolgenden Arbeitsvorgängen, jedoch durch Betätigung
eines Hebels erfolgt, derart, daß die Vorwärtsbewegung des Hebels die Verzwirnung
und die Rückwärtsbewegung das Abschneiden des Drahtes bewirkt, und daß nach beendetem
Schneiden direkt anschließend die als Schwenkarm ausgebildete Spannvorrichtung durch
eine bei der Vorwärtsbewegung des Antriebsorgans in Spannung versetzte Feder den
Spannarm in an sich bekannter Weise wieder in seine Anfangsstellung zurückbewegt,
was durch die besondere Ausbildung und Anordnung des Antriebes der Spannvorrichtung
ermöglicht wird.
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Durch eine auf einer Zwischenwelle gelagerte Büchse, die durch Federwirkung-
gegen das Vorgelegedrillrad angedrückt wird, wird dieses bei der Vorwärtsbewegung
des Antriebshebels mitgenommen, dagegen bei der Rückwärtsbewegeng des Hebels gegen
Rücklauf gesichert, so daß bei dieser unter Einwirkung eines abgeschrägten Nockens
und eines Anschlages die Büchse auf der Welle seitlich verschoben wird und nunmehr
durch einen weiteren Nocken das Messer zum Schneiden des Drahtes herunterdrückt.
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Zum Spannen des Drahtes wird der Spannarm mittels Ratschenantriebes
durch einen exzentrisch und drehbar gelagerten Hebel ausgeschwenkt und durch eine
Drehfeder in seine Anfangslage zurückgeführt.
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Es sind zwar Vorrichtungen bekannt, bei welchen die Verzwirnung und
das Abschneiden des Drahtes nach beendeter Verzwirnung durch einen Hebel bewirkt
wird, jedoch geschieht dies hierbei in. einem einzigen - Arbeitsvorgang, so daß
der auf etwa 18o' beschränkte Hebelweg nur mit je einem Teil dieses Weges für die
Zwirnarbeit bzw. die Schneidearbeit benutzt werden kann, während der Hebel im Leergang
in seine -Anfangsstellung zurückbewegt werden muß. Im Gegensatz zu diesen bekannten
Vorrichtungen erlaubt die Vorrichtung gemäß der Erfindung die restlose Ausnutzung
der Hebelbewegung im Vorwärtszuge zur Zwirnarbeit, während bei der Rückwärtsbewegung
eine ganz allmähliche Einschaltung des Messers für die Schneidearbeit erfolgen kann,
wodurch die vorliegende Vorrichtung bei gleicher -Länge des Antriebshebels wie bei
bekannten Vorrichtungen eine wesentlich leichtere Zwirn-und
Schneidearbeit
leistet, ohne hierzu einen zusätzlichen Arbeitsvorgang zu beanspruchen, Die neuartige
Ausbildung des Antriebes der Spannvorrichtung der vorliegenden Erfindung erlaubt
andererseits einen längeren Hebelweg und demnach ein leichteres Spannen, als dies
bei anderen bekannten mit Spannarmen versehenen Vorrichtungen möglich ist, weil
die Anordnung der Hebelratsche die Verteilung des erforderlichen Kraftaufwandes
auf einen längeren Hebelweg gestattet. Die Verwendung von einem Spannarm mit genügend
langem Spannvermögen beansprucht ebenfalls mir ein Messer, während die bekannten
Vorrichtungen zur Erzielung eines ausreichenden Spannweges auf zwei Spannarme angewiesen
sind und daher auch beiderseitig schneiden müssen.
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Die Vorrichtung des Erfindungsgegenstandes hat daher noch den Vorteil,
daß durch die zweckmäßige Ausbildung der Einzelorgane und deren kombinatorische
Anordnung das Verzwirnen und Schneiden ohne Belastung durch andere Funktionen von
der Hebelbewegung bewirkt wird und die Verwendung von Rollendraht ohne jeden Verlust
und ohne Arbeitsbehinderung mit geringstem Kraftaufwand erreicht wird.
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Die beiliegenden Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Es zeigt: Abb. i eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Ansicht von oben,
Abb. 3 eine Stirnansicht von links, _ Abb. q. eine Stirnansicht von rechts, Abb.
5 einen Schnitt nach A-B der Abb. 2, Abb. 6 einen Schnitt nach C-D der Abb. 2 und
Abb. 7 einen fertigen Zwirnbund.
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Der Arbeitsvorgang der Vorrichtung und deren Wirkungsweise gestaltet
sich wie folgt Die Vorrichtung wird auf die Kiste oder sonstiges Packstück aufgesetzt;
das freie Drahtende wird auf die Drahtauflagebahn i unter das auf dem Bolzen 6a
drehbar gelagerte Klemmstück 6 gelegt und durch Schwenken des Hebels 5, der auf
der Rückseite der Tragwand 2 auf dem Ende 3a des Bolzens -3 aufgesetzt ist, infolge
der Druckwirkung der versetzten Bolzenscheibe q. durch das Klemmstück 6 befestigt.
Alsdann wird der Draht in bekannter Weise in den Einschnitt 8a des, Zwirnrades 8
eingeführt, welches im Gehäuse 7 gelagert ist. Das eingesetzte Gehäuse wird in Front
durch den Stift 7a und rückwärtig durch die seitlichen Verschraubungen 7b gehalten.
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In gleicher Weise ist die Messerführung g durch Verschraubung i= und
ija befestigt, wobei das Messer io gleichzeitig auf i= drehbar gelagert ist. Nachdem
der Draht in den Schlitz der Messerführung g eingelegt, wird dieser mit seiner Fortsetzung
um das Packstück herumgeführt, alsdann in Front des Klenimstückes 6 wieder auf die
Drahtauflagebahn i gebracht, nochmals in den Schlitz 811 des Zwirnrades 8 und den
Schlitz der Messerführung g gelegt und weiter in der Spannvorrichtung befestigt.
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Hierzu trägt der Spannarm 12 den aufwärts stehenden Lagerbock 13,
auf welchem das unter Federwirkung stehende Klemmstück 1q: drehbar gelagert ist,
dieses hält den unterlegten Draht durch Druck auf das Spannarmende iaa fest. Nunmehr
wird durch Betätigung des Hebels 23 das Anspannen des Drahtes bewirkt. Sobald die
Klemme 6 durch Verstellen des Hebels 5 geschlossen ist, kann der Spannhebel 23 bis
zum Auftreffen auf die Wandung 2 nach vorn gezogen werden. und bewirkt bei Rückwärtsbewegung
durch Eingriff der Klinke 23a in die Zähne des Ratschenrades 2q., welches durch
die Klinke 23b gegen Rücklauf gesichert und mit der Welle 22 fest verbunden ist,
die Drehung der Welle 22 und des mit dieser fest verbundenen, auf ihrem Stirnende
sitzenden Kammrades 2i, welches mit dem Kaminrad 2o in. Eingriff ist. Beide Kammräder
haben gleiche Größe und Zähnezahl, so daß eine einmalige Umdrehung der Welle 22
gleichzeitig eine einmalige Umdrehung des Zahnrades 2o und somit des im Gehäuse
16 gelagerten Bolzens 18 verursacht, auf dessen oberem Ende das Zahnrad 2o befestigt
ist. Auf der Unterseite trägt Bolzen 18 die Scheibe ig, die ihrerseits mit dem Bolzen
iga versehen ist und zur Lagerung des Hebels 17 dient, der durch die Bolzenverschraubung
igb gehalten wird. Das andere Ende des Hebels 17 greift auf den Spannarm 12 auf
und ist auf dem Bolzen =-_b drehbar gelagert. Sobald nun Hebel 23 betätigt wird,
wird durch die beschriebene Übertragung die Bolzenscheibe =g in Drehung versetzt,
wodurch der Hebel 17 bewegt wird. Dieser wiederum wirkt auf den Spannarm i2, der
auf Bolzen 15 am Gehäuse 16 drehbar lagert, so daß das Spannarmende 12a mit dem
durch Klemmstück 1q. gehaltenen Draht eine Bewegung im Kreiswege um Bolzen
15 macht. Die Länge dieser Bewegung ist abhängig von der Versetzung des Scheibenbolzens
iga zu dem Tragbolzen 18, so daß je nach Größe des Packgutes ein kürzerer oder längerer
Spannweg verursacht werden kann. Durch die geeignete Stellung der beiden Drehpunkte
von Bolzen 15 und 18 wird ferner erreich.-,- daß zur Vorwärtsbewegung des Spannarmes
12 etwa 2qo° des Rundlaufs der Scheibe =g dienen, während die Rückbewegung des Spannarmes
12 in Anfangsstellung die restlichen i--o' beansprucht.
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Nachdem eine ausreichende Anspannung. des Drahtes geschehen ist, wird
die Verzwirnung durch Vorwärtsbewegung des Hebels 27 bewirkt, der auf der Nabe des
Zahnrades 28 sitzt und mit diesem fest verbunden ist. Das
Zahnrad
28 steht in Eingriff mit dem Zahnrad 29, welches auf der Welle 3o befestigt ist
und dieser seine Bewegung mitteilt. Durch Drehung der Welle 3o wird mittels des
in dieser eingesetzten Stiftes 31 die Büchse 33 mitgedreht, welche gleichzeitig
durch die Wirkung der Feder 32 mit ihrem Kragen 34 gegen das Zahnrad 35 andrückt.
Der Büchsenlagen 34 hat einen Teilausschnitt, dessen Fläche 343 rechtwinkelig und
Fläche 34b schräg geschnitten ist. Die Größe des Ausschnittes ist so bemessen, daß
die auf dem Zahnrad 35 befindlichen Nocken 35a und 35b hierin Platz haben, so daß
der Kragen 34 gegen das Zahnrad 35 selbst andrückt, welches auf der Welle 30 lose
gelagert und mit der Nabe 35a1 versehen ist, die gegen die Seitenwand des Vorrichtungskörpers
andrückt. Bei Vorwärtsbewegung des Hebels 27 faßt nun der Ausschnitt 34a des Büchsenkragens
34 den Nocken 35a des Zahnrades 35, so daß dieses die Drehung- der Welle 3o mitmacht
und seinerseits das Zwirnrad 8 betätigt. Der Weg des Hebels 27 ist durch die Stifte
27a und 271 begrenzt und verursacht infolge geeigneter Übertragung eine dreimalige
Drehung des Zwirnrades: Sobald bei Auftreffen auf Stift 27b die Vorwärtsbewegung
des Hebels 27 beendet iQt, ist der unter Wirkung der Feder 36a stehende Sperrhebel
36 in die Lücke der-Zahnradnocken 35a und 35b -eingeklinkt und sperrt durch
Anschlag gegen Nocken 35b das Zahnrad 35 gegen Rücklauf und durch Anschlag gegen
Nocken 35a gegen antriebslose Vorwärtsbewegung. Daher macht dieses die nunmehr folgende
Rückwärtsdrehung der Welle 30 infolge Rückwärtszuges des Hebels 27 nicht mit, sondern
verursacht eine seitliche Verschiebung der Büchse 33 dadurch, daß die schräg geschnittene
Kragenfläche 34b bei der Drehung der Büchse 33 durch die Berührung mit Zahnradnocken
35b die Verschiebung bewirkt. Infolge dieser Büchsenverschiebung gelangt deren Nockenansatz
33" in Eingriffstellung zum Armende Zoll des Messers so und bewirkt hierdurch
das Abschneiden des vorderen, zur Spannvorrichtung führenden Drahtstranges, während
der hintere, um das Packstück gehende Drahtstrang in der Messerlücke Platz findet.
Damit eine seitliche Verschiebung der Welle 30 vermieden wird, ist diese
einerseits durch Scheibe und Splint 30a, anderseits durch das Zahnrad 2g gesichert.
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Bei Betätigung des Spannhebels 23 und der hierdurch bewirkten Drehung
der Welle 22 wird gleichzeitig die Scheibe 25 -gedreht, deren Nabe durch den Stift
25a auf der Welle 22 befestigt ist. Anderseits besitzt das Zahnrad 28 die Nabe 2811,
die in der Seitenwandung des Körpers gelagert ist und ihrerseits als Lager für die
hindurchgehende Welle 22 dient. Diese Zahnradnabe 28a ist mit dem Stift 37 versehen,
durch den bei Vorwärtsbewegung des Hebels 27 die gleichfalls auf der Welle 22 zwischen
Scheibe 25 und Zahnradnabe 28a beweglich gelagerte Scheibe 38 mitgedreht wird, indem
die Drehung der Zahnradnabe 28a mit Stift 37 durch Eingriff mit der halbkreisförmigen
Nabe 38a der Scheibe 38 mitgeteilt wird. Diese Drehung beträgt 18o' und ist der
Drehung der Welle 22 und der hierauf befestigten Scheibe 25 entgegengesetzt. Da,
wie vorher ausgeführt, die Erreichung des längsten Spannpunktes eine Drehung von
24o° der Bolzenscheibe rg bedingt, ferner die Zahnräder 2o und 21 gleiche Zahnzahl
haben, demnach der Drehwinkel der Scheibe xg mit dem Drehwinkel der Welle 22 übereinstimmt,
verursacht eine Drehung der Welle um 240' die- Ausübung des längsten Spannweges.
Infolge der ebenfalls beschriebenen leichten Änderung in der Länge des Spannweges
ist die Einrichtung- vorgesehen, daß zum Spannen durchschnittlich drei Viertel des
Spannweges benutzt werden, daher also die Scheibe 25 beim Anspannen um drei Viertel
von 24o° = 18o' gedreht wird: Die Drehung der Scheibe 38 beträgt ebenfalls volle
18o', und daher treffen am Endpunkt der Zwirnbewegung die Scheiben 25 und 38 nach
beiderseitiger Halbdrehung in entgegengesetzter Richtung wieder mit -gleichem Punkt
zusammen. Diese Wirkungsweise wird zur selbsttätigen Weiterbewegung der Spannvorrichtung
in Anfangsstellung dadurch ausgenützt, daß auf der Scheibe 38 eine unter Federwirkung
stehende Mitnehmerklinke 3g gelagert ist, dazu bestimmt, in einen der drei Zahneinschnitte
26 der Scheibe 25 einzugreifen, wenn die Verzwirnung erfolgt. Ist beim Spannen der
Norrnalspannweg von drei Viertel oder mehr ausgenutzt, dann greift die Klinke in
den letzten Zahn (Abb. 6) ein, bei geringerem Spannweg in einen der beiden anderen.
Gleichzeitig -wird aber auch die auf Stift 40" , und Scheibennabe 3811 befestigte
Blattfeder gespannt, deren Wirkung mittels Klinke 39 über Scheibe 25 und
Welle 22 auf die Spannvorrichtung übertragen wird und zu Vorwärtsbewegung gerichtet
ist. Sobald nach beendeter Verzwirnung der Hebel 27 zurückgeschwenkt wird,
wird die Wirkung der Feder 4o durch den in der Spannvorrichtung befestigten Draht
vorerst aufgenommen, sobald aber durch die Betätigung des Messers der Schnitt erfolgt
ist, führt die Federwirkung den Spannarm z2 über den Endpunkt in seine Anfangsstellung
bzw. ungefähr zur Anfangsstellung zurück. Nachdem der Hebel 27 seine Endstellung
erreicht hat, wird durch Rückschwenken des Hebels 5 die Klemme geöffnet, alsdann
kann die Vorrichtung entfernt werden und ist nach Aufsetzen auf ein neues Packstück
wieder arbeitsbereit.
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Zweckmäßig wird das Gehäuse mit einem Deckel verschlossen, wie in
Abb. x durch strichpunktierte
Linie angedeutet, und nach Bedarf
mit einem Traggriff versehen. Auch kann zur Versteifung der Horizontallage des Schwenkarmes
12 eine Verbindungsstrebe angeordnet werden, die auf den Bolzenköpfen
15 und i2b gelagert ist. Die strichpunktierte Lage des Spannarms 12 in Abb.
2 zeigt die längste Spannannstellung.