DE367313C

DE367313C - Selbsttaetig veraenderliches UEbersetzungsgetriebe

Info

Publication number: DE367313C
Application number: DEB99781D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1923-01-19

Description

Selbsttätig veränderliches Übersetzungsgetriebe. Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein selbsttätig veränderliches Übersetzungsgetriebe, welches den Zweck hat, die Kraft einer mit gleichmäßiger Geschwindigkeit umlaufenden Welle auf eine solche mit veränderlicher Belastung zu übertragen. Hierbei wird die jeweils erforderliche Übersetzung in bekannter Weise durch den vom Widerstand der angetriebenen Welle abhängigen Rückstoß selbsttätig eingestellt, welcher bei den gebräuchlichen Übersetzungsvorrichtungen ruckweise -auf ein Reaktionsrad wirkt, während der Erfindungsgegenstand den Vorteil aufweist, daß die Bewegungsübertragung eine gleichmäßige ist.
Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch das Getriebe, Abb. 2 eine Seitenansicht desselben von A der Abb. i her gesehen, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie B-B der Abb. i, Abb. q. einen Schnitt nach der Linie C-C der Abb. i und Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie D-D der Abb. i.
Auf den Maschinenständern i, 2, 3 ist eine Hohlwelle 4. und eine mit einem Endteil in dieselbe hineinragende, in nicht sichtbarer Weise angetriebene Welle 5 gelagert. Die Hohlwelle trägt vier Planetengetriebe 6, 7, 8, 9 mit verschiedenen Übersetzungsverhältnissen. Von diesen Planetengetrieben besitzt jedes ein auf der Hohlwelle 4. lose gelagertes, mit Innenzahnung versehenes Bremsrad io, ein auf der Hohlwelle 4. festsitzendes Zahnrad ii, das sogenannte Sonnenrad, sowie ein mit dem Bremsrad io und dem Sonnenrad ii in Eingriff stehendes Zahnrad 12, das sogenannte Planetenrad. Auf der Hohlwelle 4. sind ferner zwei Zahnräder 13 lose gelagert. Jedes derselben ist mit zwei nach entgegengesetzten Seiten über die Radfläche vorstehenden Bolzen 1q. ausgerüstet, auf denen die Planetenräder 12 drehbar gelagert sind. Die beiden Zahnräder 13 stehen mit zwei Zahnrädern 15 in Eingriff, welche auf einer, auf den Maschinenständern 2, 3 drehbar gelagerten Welle 16 festsitzen. Über jedes Bremsrad io ist ein Bremsband 17 gelegt, dessen beide Endteile jeweils an einer Walze 18 angreifen. Die Walzen 18 sind auf einer auf den Maschinenständern =, 2, 3 festsitzenden Welle ig drehbar gelagert. Jede Walze 18 ist mit einem abwärtsragenden Hebelarm 2o ausgerüstet, an welchem, je eine Zugfeder 21 angreift. Die Zugfedern 2,1 sind an einer Welle 22 festgelegt, die auf zwei Lagerböcken 23 sitzt. Jeder Hebelarm 2o ist mit einer Nase 24. versehen, von denen jede an einer Kurvenscheibe 25 ansteht, die eine Rast 26 aufweist. Die Kurvenscheiben 25 sitzen auf einer Welle 27 fest, die auf den Maschinenständern i, 2, 3 drehbar gelagert ist.-Auf der Welle 5 sitzen lose zwei Kegelräder 28, 2g. Eine an der Welle 5 festsitzende Kurbel 3o trägt an einem Bolzen 31 einen Kegelradkolben 32, welcher in die beiden Kegelräder 28, 29 eingreift. Das Kegelrad 29 ist ferner durch einen Bolzen 33 mit einer auf der Hohlwelle .1 festsitzenden Mitnehmerscheibe 34. verbunden. Am Kegelrad 28 greift ein Zugorgan 35 an. Dasselbe ist über eine Seilrolle 36 geführt, während eine an das Zugorgan 35 anschließende und dasselbe anspannende Zugfeder 37 an einem, Widerlager 38 festgelegt ist.
Auf der Welle 5 sitzt ferner ein Zahnrad 39, welches mit einem Zahnrad q0 in Eingriff steht. Das Zahnrad .1o ist auf einem am Maschinenständer i festsitzenden Bolzen 41 drehbar gelagert. Es trägt einen exzentrischen Bolzen .12, an welchem, eine Schiebstange 43 angreift, die andernends an einem Hebelarm q9. angelenkt ist. Der Hebelarm qQ. ist auf der Welle 27 schwenkbar gelagert. Er trägt an einem Bolzen 45 eine Klinke 46, welche dazu bestimmt ist, in ein auf der Welle 27 sitzendes Klinkenrad 47 einzugreifen. Die Klinke 46 trägt an einem. Arm, 48 ein Segment 49, welches, einen krummen Schlitz 5o aufweist: Das Segment 49 ist durch einen Gelenkteil 51 mit einem. Arm. eines Wagebalkens 52 beweglich verbunden. Der Wagebalken 52 ist auf einer Welle 53 schwingbar gelagert, während an seinem. anderen Arm. das Zugorgan 35 angreift...
Das beschriebene bersetzungsgetriebe hat folgende Wirkungsweise Beim Drehen der Welle 5 wird der Kegelradkolben 32 am Kegelrad 28 abgerollt, welch letzteres durch das angespannte Zugorgan 35 an der Drehung verhindert wird. Gleichzeitig wird die Drehung des Kegelradkolbens 32 um dessen eigene Achse und die Kreisbewegung desselben um die Welle 5 auf das Kegelrad 29 übertragen, so daß dieses die doppelte Umdrehungszahl der Welle 5 erlangt. Die Umdrehungen des Kegelrades 29 *erden durch die Mitnehmerscheibe 34 auf die Hohlwelle 4 übertragen. Die auf der Hohlwelle 4 sitzenden Sonnenräder zi versetzen nun die Planetenräder iz in Drehung, welch letztere am, inneren Umfang der Bremsräder io abrollen. Von den Bremsrädern io ist stets nur eines, und zwar gemäß der Zeichnung dasjenige des Planetengetriebes 6 mittels des angespannten Bremsbandes 17 gesperrt, während bei den Getrieben 7, 8, 9 die Bremsbänder 17 lose auf den Bremsrädern io aufliegen. Das Lockern der Bremsbänder erfolgt dadurch, daß die Hebelarme 2o mittels den Kurvenscheiben25 zurückgedrängt werden (vgl. Abb. 5), während beim gespannten Bremsband die Nase 24 des Hebelarmes 2o in die Rast 26 der Kurvenscheibe 25 eingreift, wie Abb. 4 erkennen läßt.
Der Zweck dieses Übersetzungsgetriebes besteht darin, bei zu- oder abnehmender Belastung der Welle 16 eine entsprechende Veränderung ihrer Tourenzahl herbeizuführen, so daß das Produkt: Tourenzahl X Belastung der auf die Welle 5 einwirkenden Kraft gleich oder doch möglicbst nahe gehalten werden kann. Die Geschwindigkeitsänderung der Welle 16 erfolgt aber durch selbsttätige Einschaltung eines entsprechenden Planetengetriebes. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel weist das Planetengetriebe 9 das größte Ubersetzungsverhältnis auf, von welchem diejenigen der Planetengetriebe 8, 7 und 6 abgestuft sind. Die selbsttätige Einschaltung der Planetengetriebe beruht darauf, daß die zu- oder abnehmende Belastung der Welle 16 durch den gesamten Mechanismus auf den Kegelradkolben 32 übertragen wird, welcher dann dem Kegelrad 28 einen von der Belastung abhängigen stärkeren oder schwächeren Rückstoß (Reaktion) erteilt. Dieser Rückstoß bewirkt nun eine größere oder geringere Bewegung des Zugorganes 35, die eine entsprechende Verdrehung des Wagebalkens 52 zur Folge hat. Durch den Wagebalken 52 wird das Segment 49 der Klinke 46 gehoben oder gesenkt, wodurch der ab- bzw. aufwärts ragende Daumen der Klinke 46 in das Klinkenrad 47 eingreift und dieses im einen oder anderen Drehsinne bewegt. Sobald die mit dem Klinkenrad 47 auf gleicher Welle 27 sitzenden Kurvenscheiben 25 das entsprechende Planetengetriebe eingeschaltet haben, wird der auf das Kegelrad 32 einwirkende Rückstoß vermindert, wobei die Klinke 46 mit dem Sperrad 47 außer Eingriff kommt.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE:. i. Selbsttätig veränderliches Übersetzungsgetriebe mit treibender und angetriebener Welle, bei welchem die Geschwindigkeit der angetriebenen Welle durch eine vom, Rückstoß derselben betätigte Steuerungseinrichtung geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß an einer auf der treibenden Welle (5) festsitzenden Kurbel (go) ein Hilfsrad (3z) gelagert ist, welches die Übertragung der Drehung zwischen einem mit der angetriebenen Welle (4) umlaufenden Triebrad (29) und einem auf der treibenden Welle (5) lose gelagerten Reaktionsrad (28) vermittelt, so daß das letztere einen vom. Widerstand der angetriebenen Welle abhängigen Rückstoß empfängt, durch welchen die im Getriebe eingebauten Übersetzungsmechanisrnen selbsttätig ein- und ausgeschaltet werden.
2. Selbsttätig veränderliches Übersetzungsgetriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsrad ein auf der treibenden Welle lose gelagertes Kegelrad (28) und das Hilfsrad ein an der Kurbel gelagerter Kegelradkolben (32) ist, welcher mit einem mit der angetriebenen Welle gekuppelten Kegelrad (29) in Eingriff steht.
3. Selbsttätig veränderliches Übersetzungsgetriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die hinter dem Reaktionsrad angeordneten Übersetzungsgetriebe als Planetengetriebe ausgebildet sind, von denen jedes ein äußeres Bremsrad (io) besitzt, während ein über dasselbe gelegtes Bremsband (i7) durch entsprechende Einstellung einer mittels der Steuerungseinrichtung betätigten Kurvenscheibe (25) gespannt oder gelockert werden kann.