DE2346828A1 - Nachstellvorrichtung fuer bremsen - Google Patents
Nachstellvorrichtung fuer bremsenInfo
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Description
Patentanwalt
Telefon (0 7221) 2 3933
Telegramme: JUPAT Baden-Baden
Mem zeichen Jg/Pe B-1073/73 Taa 16.9.1973
Nachstellvorrichtung für Bremsen
Die Erfindung betrifft eine Nachstellvorrichtung für Bremsen, insbesondere Reibungsbremsen an Schienenfahrzeugen, wobei
die Bremskraft vom Bremszylinder über Bremshebel auf den Bremsbelag übertragen wird und eine über einen einseitig
wirkenden Freilauf, eine einseitige Verzahnung, Springmutter etc. in einer Richtung verdrehbare Spindel die
Stellung der Bremshebel zur richtigen Einstellung des Lüftungsspiels "a" reguliert.
Für die reguläre Funktion einer mechanischen Bremse ist es außerordentlich wichtig, daß die Bremsbeläge bzw. Bremsklötze
auch bei zunehmendem Abrieb oder Verschleiss den
gleichen Abstand "a" zur Bremsscheibe bzw. zur Reibfläche
bzw. Bremsfläche haben. Dies hat zwei Gründe. Einmal ist die Ansprechzeit kleiner bei geringem Abstand "a" und
wächst mit zunehmenden Abstand. Zum anderen wird insbesondere beim Winterbetrieb die Bildung einer starken Eisschicht
verhindert, welche zum Versagen der Bremse führen kann, wenn der Abstand zwischen Bremsbelag und Reibfläche möglichst
klein ist. Es sind sehr viele Nachstellvorrichtungen be-
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kannt. Vorzugsweise sind diese Nachstelleinrichtungen jedoch
im Bremszylinder eingeschlossen, was insbesondere bei Scheibenbremsen immer vieder vorgeschlagen wird, weil dort
die Platzverhältnisse dies zu verlangen scheinen. Eine derartige Ausbildung der Nachstelleinrichtungen hat jedoch
zwei große Nachteile. Einerseits bedingen derartige Vorrichtungen eine aufwendige Konstruktion und andererseits
sind die Bremshebel mit zunehmendem Belagverschleiss größeren Ausschlägen unterworfen. Der vorliegenden Erfindung
liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Nachstellvorrichtung zu schaffen, welche einerseits die Nachteile der bekannten
Einrichtungen nicht besitzen und welche andererseits rein mechanisch und daher robust und trotzdem platzsparend eine
absolut zuverlässige Nachstellung der Bremsbeläge ermöglichen.
Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß eine auf Zug und Druck arbeitende flexible Fernbetätigung, beispielsweise
Bowdenzug, Flexballzug etc., einerseits tangential am Außenring des Freilaufs, an der Ratschenmutter etc.
und andererseits an einem Bremshebel angreift, wobei an einem Ende der Fernbetätigung ein Langloch vorgesehen
ist, in dem ein am anderen Teil vorgesehener Bolzen, Stift, Vorsprung o.a. liegt.
Vorteilhaft ist die Ratsche als radial im Betätigungsring liegender Stift ausgebildet, dessen nach außen ragende
Verlängerung in einem Langloch des Bowdenzuges liegt.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vor
allem darin, daß ansich bekannte und daher ausgereifte Elemente verwendet werden können. Dies bezieht sich insbesondere
auf den Bowdenzug, welcher auch in Form eines Flexballzuges eingesetzt werden kann. Dadurch wird die
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Vorrichtung so rebust, daß sie den rauhen Fährbetrieb
der Eisenbahngesellschaften standhalten kann und trotzdem immer eine absolut sichere Nachstellung gewährleistet.
In den Zeichnungen sind beispielsweise Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung dargestellt und zwar zeigt: Fig. 1 Draufsicht auf die komplette Bremsbetätigung
einer Scheibenbremse
Fig. 2 Schnitt durch den eigentlichen Nachstellteil der Bremszange
Fig. 2 Schnitt durch den eigentlichen Nachstellteil der Bremszange
Fig. 3 Ansicht mit Aufschnitt einer Klotzbremsbetätigung Fig. 4 Schnitt durch den eigentlichen Nachstellteil der
Klotzbremse.
Nach den Figuren 1 und 2 besteht die Scheibenbremsbetätigung aus folgenden Bauteilen:
Der Bremszylinder 11 ist in den Bremshebeln 12 und 13 gelagert.
Die nachstellbare Bremsbrücke 14 verbindet die Bremshebel 12 und 13» an deren vorderen Enden die Bremsbacken
15 und 16 angeordnet sind. Die Bremsbrücke 14 besteht
aus einer Spindel, welche jeweils mit Links- bzw. Rechtsgewinde in den Kloben 17 und 18 gelagert ist. Zwischen
den beiden Gewinden befindet sich eine Nachstellmutter 19. Die Bremsbrücke 14 ist über den Kloben 18 hinaus verlängert
und trägt auf dieser Verlängerung eine Verzahnung 20, auf welcher ein Betätigungsring 21 frei drehbar gelagert ist.
In diesem Betätigungsring ist ein Stift 22 radial so gelagert,
daß er unter dem Einfluss der Feder 23 in das Gewinde 20 eingreift und eine Drehung der Spindel 14 in nur einer
Richtung erlaubt. Das äußere Ende 24 des Stiftes 22 ragt aus dem Betätigungsring 21 hervor und liegt mit diesem
vorstehenden Ende in einem Langloch 25 eines Schiebers 26 welcher sich tangential zur Bremsbrücke 14 bewegen kann.
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Der Schieber 26 ist mit einem Flexballzug 27 so verbunden, daß er damit bewegt werden kann. Das andere
Ende des Bowdenzugs 27 ist einerseits am Zylinder 11 als Festpunkt und andererseits am Punkt 28 des Bremshebels
13 angelenkt. Eine Bewegung des Bremshebels 13 bedingt also eine Bewegung des Schiebers 26. Die Länge
des Langlochs 25 entspricht dabei dem Lüftungsspiel "a", d.h. dem Abstand der Bremsbacken 15, 16 zur Bremsfläche
der Bremsscheibe 29. Der Bremshebel 12 ist am Punkt 30 als Festpunkt angelenkt. Zur Betätigung der
Bremse wird der Zylinder 11 mit Luft beaufschlagt, wodurch die Kolbenstange 31 nach außen in Richtung des
Pfeils gedrückt wird solange bis der Bremsbelag 15 an
der Bremsfläche der Bremsscheibe 29 anliegt. Dann wird der Bremshebel 12 über die Bremsbrücke 14 ebenfalls in
Richtung des Pfeils gezogen, bis der Bremsbelag 16 auch an der Bremscheibe 29 anliegt. Jetzt wird gebremst.
Durch die relative Bevegung des Bremshebels 13 zum Bremszylinder 11 wird am Punkt 2 8 der Flexballzug so betätigt,
daß der Schieber 26 ebenfalls nach rechts verschoben wird. Ist der Verschleiss der Bremsbeläge 15 und 16 gering,
so wird sich der Schieber 26 nur soweit bewegen, daß das Stiftende 24 noch innerhalb des Langloches 25
liegt. Ist der Verschleiss aber größer geworden, so wird das Langloch mit seiner linken Seite am Stiftende
zur Anlage kommen und den Stift und damit den Betätigungsring 21 in Figur 2 nach rechts verdrehen. Je nach Verschleiss
wird schon beim ersten Mal oder schon beim zweiten Mal das untere abgeschrägte Ende des Stiftes 22 über
den anliegenden Zahn hinweg gleiten und unter dem Einfluss der Feder 23 in die dahinter liegende nächste Zahnnut einfallen.
Wird jetzt die Bremse wieder gelöst, so wird durch
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die Rückholfeder der Bremshebel 13 und der Bremshebel
bis in die in Figur 1 dargestellte Lage zurückgeholt. Da gleichzeitig der Schieber 26 sich wieder nach links
bewegt, wird der Betätigungsring über den Stift 24 (welcher an der rechten Seite des Schiebers zur Anlage
kommt) nach links gedreht, wodurch die ganze Bremsbrücke verdreht wird, so daß durch die Gewinde der Abstand der
beiden Kloben 17 und 18 verringert wird. Dadurch ist also nun wieder das richtige Lüftungsspiel "a" an den Bremsbelägen
15, 16 eingestellt. Dieses Spiel wiederholt sich solange, bis die Bremsbeläge vollständig verschlissen
sind.
Ist das der Fall, so kann die Bremsbrücke 14 an der Betätigungsmutter
19 im entgegengesetzten Sinne verdreht werden, so daß die beiden Kloben 17, 18 größeren Abstand
erhalten. Eine Verdrehung ist möglich, weil die Zähne der Verzahnung 20 an der Schrägen des Stiftes 17 vorbeirutschen.
Nach dem Auswechseln der Bremsbeläge 15, 16 genügt eine einmalige Betätigung der Bremse um das
richtige Lüftungsspiel "a" wieder automatisch einzustellen.
In den Figuren 3 und 4 ist der Aufbau einer Klotzbremse mit der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung dargestellt,
wobei ein Gehäuse 41 als tragendes Bauteil für alle Brems— teile ausgebildet ist welches direkt am Drehgestell oder
am Fahrzeugrahmen befestigt wird. Am Gehäuse 41 ist die Aufhängelasche 42 befestigt, an der wiederum der Klotzhalter
43 mit dem Bremsklotz 44 angelenkt ist. Hierbei werden die Bremskräfte in vertikaler Richtung aufgenommen.
Im Drehpunkt 45 des Klotshalters 43 ist die Druckstange 45 gelagert, welche in einem Lager 47 drehbar gelagert
ist. Der hintere Teil 48 der Druckstange 46.ist als
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Gewindespindel ausgeführt. Auf dieser Spindel ist ein
Gewindekloben 49 angeordnet, welcher von einem Doppelbremshebel 5 0 gehalten ist. Am hinteren Teil der
Gewindespindel 48 ist eine Verzahnung53 angebracht, auf
welcher ein Stellring 51 frei drehbar gelagert ist. In diesem Stellring 51 ist ein federbelasteter Stift 52
radial gelagert und greift in die Verzahnung5 3 ein. Der Bremshebel 50 hat seinen Festpunkt an der Stelle 54. Der
Bremszylinder 55 ist über den Bolzen 56 mit dem Bremshebel 50 verbunden. Am Bremshebel 50 ist außerdem ein
Bolzen 57 befestigt, welcher im Langloch 59 eines auf Zug und Druck arbeitenden Bowdenzuges 5 8 liegt. Das
andere Ende dieses Zuges 5 8 ist mit dem federbelasteten
Stift 52 verbunden.
Die Wirkungsweise dieser Bremse ist folgende: Bei Beaufschlagung des Bremszylinders 55 mit Luft bewegt sich der
Hebel 50 in Pfeilrichtung und dreht sich um den Punkt Über den Kloben 49 wird gleichzeitig die Gewindespindel
48 mitgenommen und bewegt die Bremsbacke 43 und Bremsbelag 44 über die Druckstange 46 gegen das Rad fO. Da
das Langloch 49 dem Lüftungsspiel "a" multipliziert mit
der Übersetzung und der Gestängedurchbiegung entspricht, wird so lange keine Nachstellung erfolgen, als das
Lüftungsspiel "a" eingehalten ist.
Ist am Bremsbelag 44 Verschleiss eingetreten, so legt sich der Bolzen 5 7 gegen das linke Ende des Langloches 5
an und nimmt über den Bowdenzug 5 8 den Stellring 51 mit. Der Stift 52 bewegt sich dabei über die Verzahnung 53,
wobei die Gewindespindel 48 noch nicht bewegt wird. Bei Lösung der Bremse zieht die Rückholfeder des Zylinders
den Bremsbelaghalter 43 und den Bremshebel 5 0 zurück. Bei der Bewegung um das Lüftungsspiel Ha" bewegt sich der
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Bolzen 57 bis in die rechte Seite des Langlochs 59 und erst wenn sich der Bremsbelag 44 auch noch um den
Weg des Verschleisses bewegt, nimmt der Bolzen 57 den Bowdenzug 5 8 mit, wodurch über den Stift 52 der Betätigungsring
51 gedreht wird, welcher jetzt auch, die Spindel 48 dreht. Diese Drehung der Spindel 48 entspricht dem
Verschleiss des Bremsbelages 44 so daß am Ende der Lösebewegung das Lüffongsspiel "an wieder richtig eingestellt
ist.
Zum Auswechseln der verschlissenen Bremsbeläge wird entweder der Stift 52 aus der Verzahnung 53 gezogen oder aber
um 180° gedreht, so daß die Spindel 48 zurück gedreht werden kann bis neue Bremsbeläge 44 eingesetzt werden
können. Bei der ersten Bremsung wird wieder das Lüftungsspiel MaM automatisch richtig eingestellt.
Es ist natürlich ohne weiteres möglich, anstelle der Verzahnungen auf den Spindeln einen Freilauf vorzusehen,
so daß die Nachstellschritte noch kleiner werden, was natürlich einen gewissen Vorteil bringt. Andererseits
ist bisher noch die Verzahnung immer am zuverlässigsten gewesen. Die Art der Verzahnung und deren Größe ist
für die vorliegende Erfindung unproblematisch, genauso
wie der in die Verzahnung eingreifende Teil des Stiftes bzw. der Ratsche. Es sind hier jede Art Ausführungen
möglich, solange diese den gewünschten Zweck einer Ratsche erfüllen.
Damit das Lüftungsspiel Ma" nachjustiert oder auch neu
eingestellt werden kann, ist es zweckmäßig, am Langloch eine Schraube 61 oder eine andere ansich bekannte
Vorrichtung vorzusehen, mit welcher die Länge des Langloches 25 oder 59 verändert werden kann.
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Damit ist es ganz einfach möglich, das Lüftungsspiel "a11 so zu verändern, daß es den praktischen Erfordernissen
entsprechend groß ist. Wenn auch im allgemeinen das Lüftungsspiel sehr klein eingestellt vird, so gibt
es doch Fälle, wo es zweckmäßig sein kann, das Lüftungsspiel größer einzustellen. Für diese Fälle kann
dann selbst bei eingebauter Bremse eine Neujustxerung vorgenommen werden, so daß die Nachstellvorrichtung
relativ einfach den tatsächlichen in der Praxis vorliegenden Verhältnissen angepasst werden kann.
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Claims (5)
- Patentansprüche/ 1.))Nachstellvorrichtung für Bremsen, insbesondereV ' Reibungsbremsen an Schienenfahrzeugen, wobei dieBremskraft vom Bremszylinder über Bremshebel auf den Bremsbelag übertragen wird und eine über einen einseitig wirkenden Freilauf, eine einseitige Verzahnung, Springmutter etc. in einer Richtung verdrehbare Spindel die Stellung der Bremshebel zur richtigen Einstellung des Lüftungsspiels "a" reguliert, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf Zug und Druck arbeitende flexible Fernbetätigung, beispielsweise Bowdenzug, Flexballzug (27, 5 8) etc. einerseits tangential am Aussenring des Freilaufs, an der Ratschenmutter (21, 51) etc. und andererseits an einem Bremshebel (13, 50) angreift, wobei an einem Ende der Fernbetätigung ein Langloch (25, 59) vorgesehen ist, in dem ein am anderen Teil (21, 50) vorgesehener Bolzen (57), Stift (24), Vorsprung o.a. liegt.
- 2.) Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ratsche als radial im Betätigungsring (21) liegenden Stift (24) ausgebildet ist, dessen nach aussen ragende Verlängerung im Langloch (25) des Fernbetätigungszuges (27) liegt.
- 3.) Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein in einer Richtung wirkender Freilauf auf der Nachstellspindel (14, 48) vorgesehen ist.509813/0608
- 4.) Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Langlochs (25, 59) dem Lüftungsspiel "a" entsprechend vorgesehen ist und als Teil des Pernbetätigungszuges ausgebildet ist.
- 5.) Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Langlochs (25, 5 9) beispielsweise mittels einer Schraube (61) veränderbar ist.50981 3/0608Leerseite
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