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Vorrichtung zur Zuführung des flüssigen Brennstoffs. Die Erfindung
besteht in einem Mehrweghahn, welcher sämtliche Brennstoffleitungen zwischen dem
Brennstoffhauptbehälter, dem Fall- oder Notbehälter und dem Vergaser bzw. dfern
Motor einerseits und sämtliche Luftleitungen zwischen der Hand- und Motorluftpumpe,
idem Brennstofthauptbehälter und dem Fall- oder Notbehälter anderseits miteinander
verbindet. Dadurch wird .der Vorteil einer einfacheren und sicheren Bedienung in
der Schaltung sämtlicher Brennstoff-und Luftleitungen erzielt. Sämtliche Leitungen
werden infolge eines einzigen Hahnes. räumlich erheblich mehr zusammengedrängt,
so daß auch die Verletzungsgefahr der Leitungen und, des Hahnes -durch Geschosse
und die dadurch bedingten Betriebsstörungen wesentlich vermindert werden. Das Drehen
eines falschen Hahngriffes, wie es bei ider bekannten Anordnung mehrerer Hähne leicht
möglich ist und wodurch unter Umständen schwere Nachteile eintreten können, ist
bei dem Mehrweghahn gemäß der Erfindung vollkommen ausgeschlossen.
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Der Mehrweghahn gemäß ;der Erfindung läßt. sich in einfacher und vorteilhafter
Weise derart ausbilden,- daß die Halmstutzen zum Brennstoffraiun !des Hauptbehälters,
zum Fall- oder Notbehälter und zum Vergaser bzw. Motor und die Hahnstutzen zum Luftraum
des Hauptbehälters bzw. Notbehälters und zur Handluftpumpe bzw. - Motorluftpumpe
je zwei übereinanderliegende Durchtrittsöffnungen oder an deren Stelle einen entsprechend
langen Durchtrittsschlitz am Halmgehäuse besitzen, wähnend das I@ahnküken- mit j
e einem an -drei Stellen in ver= schiedener Höhenlage ausmündenden Durchtrittskanal
für Brennstoff und Luft versehen ist, so daß bei Einstellung der verschiedenen Brennstoffwege
gleichzeitig die Ein- und Ausschaltung der entsprechenden Luftwege erfolgt.
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Auf der Zeichnung ist in den Fig. 2 bis i i der Mehrweghahn gemäß
der Erfindung in verschiedenen Stellungen in je zwei zueinander senkrechten Längsschnitten
dargestellt, wobei das Küken in Ansicht gezeichnet ist, während Fig. i eine Draufsicht
auf -die mit dem Mehrweghahn verbundene Zeigerscheibe erkennen läßt, in welche die
in den Fig.2 bis i i angegebenen Stellungen des Kükens eingetragen sind. Fig, 12
zeigt einen Lageplan der von dien einzelnen Behältern bzw. Pumpen zu dem Mehrweghahn
führenden und von diesem ausgehenden Leitungen. Fig. 13 stellt einen Querschnitt
durch den Hahn in Höhe der Durchtrittsöffnung c des Gehäuses nach Fig. q:, und Fig.
1q. einen Querschnitt durch den Hahn in Höhe der Dürchtrittsüffnung e des Gehäuses
nach Fig. 5 dar.
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In dem Lageplan ider Fig. x2 stellt k den Mehrweghahn dar, r den Brennstoffhaüptbehälter,
t den Fall- oder Notbehälter, v den vor dem Motor befindlichen Brennstoffvergaser,"
m die Motorluftpumpe und p die Handpumpe dar. Die Druckluftleitungen sind,
-soweit sie sich in .dem Lageplan mit den Brennstoffleitungen überdecken, punktiert
angedeutet.
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Der Weg des Brennstoffes durch das Küken des Hahngehäuses ist in sämtlichen
Stellungen
(Fig.2 bis ii) mit einem ausgezogenen Pfeil und, der Weg der Druckluft mit einem
punktierten Pfeil angedeutet. Die am Hahngehäuse befindlichen Stutzen sind mit den
Behältern, Pumpen und dem Vergaser in folgender Weise verbunden: Der _ Stutzen A
führt zur Motorluftpumpe m, der Stutzen B zum Luftraum des Brennstoffhauptbehälters
r, der Stutzen C zum Brennstoffraum des Brennstoffhauptbehälters r, der Stutzen
D zum Vergaser v,
der Stutzen E zur Handluftpumpe p und der Stutzen
F zum Fallbehälter t, der den Vergaser speist, wenn der Hauptbehälter vom 'Brennstoff
entleert ist. Die Hahnstutzen C,. D, welche zum Brennstofthauptbelzälter
r
und zu dem dem Motor vorgeschalteten Vergaser v führen, haben je zwei Durchtrittsöffnungen
b, f und c, g für Brennstoff, und die Hahnstutzen B, E, welche zum Brennstoffhauptbehälter
r und zur Handluftpumpe p führen, haben je zwei Durchtrittsöffnungen a, e
und d, k für Luft am Hahngehäuse, die mit je einem der an drei Stellen ausmündenden
Durchtrittskanäle 2, i im Küken je nach der Stellung desselben in Verbindung gebracht
-werden können und dadurch die erforderlichen Leitungswege für Brennstoff und Luft
herstellen. Das Hahngehäuse und Küken ist für jede Stellung in j e zwei zueinander
senkrechten Längsschnitten dargestellt; hierbei ergeben sich folgende Verbindungen:
Stellung des Zeigers auf O. (Fig. z und 3); die Motorluftpumpe m ist durch Stutzen
A, Kanäle i, a und Stutzen B
mit dem Luftraum des Brennstoffhauptbehälters
r und der Brennstoffraum dieses Behälters ist durch Stutzen C, Kanäle b, 2, g und
Stutzen D mit dem Vergaser v bizw, mit dem Motor verbunden. Diese
Stellung ist die Hauptbetriebsstellung, bei welcher der Luftdruck im Brennstoffhauptbehälter
r während des Fluges durch die Motorluftpumpe in dauerntd erzeugt und der Brennstoff
aus diesem Behälter zum Vergaser v und Motor gedrückt wird..
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Stellung des Zeigers auf I . (Fig. q. und 5) ; die Handluftpumpe 'p
ist durch Stutzen E, Kanäle d; i, e und Stutzen B mit dem: Luftraum
des Hauptbehälters x und der Brennstoffraum dieses Behälters ist durch Stutzen C,
Kanäle f,_ 2, g und Stützen. D mit dem Vergaser v bzw. mit dem Motor
verbunden. Diese Hahastellung ist dann erforderlich, wenn die Motörluftpumpe-m aus
irgendeinem Grunde, z. B. durch Schußverletzung, nicht betrieben werden kann oder
einen zu geringen Druck erzeugt. In diesem Falle muß die Druckluft für den Brennstoffhauptbehälter
r vom Flugzeugführer selbst durch die Handpumpe p beschafft werden, wobei der Brennstoff
ebenfalls vom Brennstoffhauptbehälter y zum Vergaser v bzw. zum Motor befördert
wird.
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Stellung des Zeigers auf II (Fig. 6 und 7) ; die Handluftpumpe p ist
durch Stuten E, Kanäle h, i, a und Stutzen B mit dem Luftraum des Hauptbehälters
r und der Brennstoffraum dieses. Behälters ist durch Stutzen C, Kanäle f, 2., i
und Stutzen F mit dem Fallbehälter t zwecks Auffüllung des Fallbehälters verbunden.
Auf diese Stellung wird der Mehrweghahn eingestellt, um den Fallbehälter t mit Brennstoff
aufzufüllen, was durch: Unterdrucksetzung des Brennstoffhauptbehältens r mittels
der Handluftpumpe p geschieht und gewöhnlich vor dem Aufsteigen des Flugzeuges,
d. h. bei stillstehendem Motor und Motorluftpumpe, erfolgt.
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Stellung. des Zeigers auf III (Fig. 8 und 9) ; der Fallbehälter t
ist durch Stutzen F, Kanäle i, 2, c und Stutzen D mit dem Vergaser
v
bzw. mit dem Motor verbunden, wobei die Luftleitungen ausgeschaltet sind.
Diese Hahnstellung ist erforderlich, wenn die Motorluftpumpe zia und die Harndlüftpumpe
p aus irgendeinem Grunde versagt oder der Brennstoffhauptbehälter r durch Schußverletzungen
vom Luftdruck entlastet oder entleert ist, so daß eine Förderung von Brennstoff
aus dem Hauptbehälter r zum Vergaser v
bzw. zum Motor nicht mehr stattfinden
kann. In diesem Falle wind die Notstellung eingeschaltet, und dem Vergaser fließt-
der Brennstoff ohne Druck aus dem Fall- oder Notbehälter t zu.
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Stellung des Zeigers auf IV (Fig. io und, i i) ; der Brennstoffhauptbehälter
r ist durch Stutzen B unld durch die Kanäle a., 3, k mit der freien Luft
verbunden, wobei die Brennstoffleitung ganz ausgeschaltet ist. In diese Stellung
wird der Mehrweghahn z. B. gebracht, wenn das Flugzeug zum Landungsplatz zurückgekehrt
ist, um den Brennstoffhauptbehälter r vom Druck zu entlasten, wobei alle übrigen
Leitungen ausgeschaltet sind.
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In einer der Stellung IV entgegengesetzten Halmstellung sind sämtliche
Brennstoff- und Luftleitungen abgesperrt.
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Die Durrhtrittskanäleri;- 2 haben je drei Austrittsstellen am. Küken,
von denen j e zwei in gleicher Höhenlage sich befinden, während -die dritte Austrittsstelle
eine andere Höhenlage am Küken hat, woraus. sich die für die einzelnen Stutzen
B, C, D, .E erforderlichen zwei Durchtrittsöffnungen a, e bzw.
b, f bzw. c, g bzw. d, h am Hahngehäüse ergeben. Man würde aber die
gleiche Wirkung erzielen, wenn man statt der beiden Durchtrittsöffnungen in den
genannten Stutzen einen entsprechend langen Durchtrittsschlitz im Hahngehause
vorsehen
würide, der die in verschiedener Höhenlage befindlichen Austrittsstellen der Durchtrittskanäle
1, z übergreift, wie ma:n aus den- einzelnen Stellungen ohne weiteres ersehen kann.
Der Durchtrittskanal3 kann, wie in Fig. io und ii gezeigt, für sich oder in Verbindung
mit dem Durchtrittskanal i ausgeführt sein. An Stelle ides Fallbehälters kann auch
ein zweiter Brennstoffbehälter als Notbehälter angeordnet sein, der beim Verletzen
des Hauptbehälters benutzt wird und ebenso wie dieser unter Druck gesetzt werden
kann.