DE3207565A1 - Verfahren und einrichtung zur herstellung mit dekorelementen an seiner oberflaeche versehenen formlings aus keramischer masse, insbesondere aus porzellanmasse - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur herstellung mit dekorelementen an seiner oberflaeche versehenen formlings aus keramischer masse, insbesondere aus porzellanmasseInfo
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Description
:: -T5ItMWiBt,.= ·;..:.::. Γ2. Maß 1982
Dipl. Ing. F. A. Wildunann, Dipl. ehem. B. Huber
Dr.-Ino. H. Llski
22» 8000 Mündten U
Firma Hutschenreuther AG
D-8672 Selb
D-8672 Selb
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung mit Dekorelementen an seiner Oberfläche versehenen
Formlings aus keramischer Masse, insbesondere aus Porzellanmasse
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit Dekorelementen an seiner Oberfläche versehenen
Formlings aus keramischer Masse, insbesondere Porzellanmasse, bei welchem eine dosierte Portion der
Masse in einen zwischen,Formteilen gebildeten Formhohlraum gebracht und in diesem verteilt und danach
gepreßt wird.
Bei bekannten Verfahren dieser Art werden die Dekorelemente, insbesondere Dekorfarben auf den bereits fertiggestellten
Preßling nachträglich aufgedruckt. Hierbei wird, insbesondere, wenn es sich um Formlinge mit gekrümmter
Oberfläche handelt, in,der Weise vorgegangen, daß auf einen gravierten Dekorbildungsträger flüssige
oder pastöse Dekorfarbe aufgetragen und abgerakelt oder abgewischt wird, worauf das Dekor von dem Dekorbildungsträger
mittels eines räumlich deformierbaren übertragungsträgers,
z. B. einer Membran oder Bombe aus .plastischem oder elastischem Werkstoff abgenommen und mittels des
Übertragungsträgers sodann auf den Formling übertragen wird.
»β 4 » φ
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Produktionsablauf
in einer keramischen Fabrik, insbesondere einer Porzellanfabrik zu vereinfachen und
die zur Herstellung eines mit Dekorelementen an seiner Oberfläche versehenen Formlings erforderlichen
Arbeitsgänge zu reduzieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß vor dem Schließen der Formteile zum Formhohlraum auf die formlingbildende Oberfläche
mindestens eines der Formteile eine Dekorsubstanz aufgetragen wird, welche beim Pressen auf den entstehenden
Formling übertragen wird.
Es ist überraschend, daß diese erfindungsgemäße vorgeschlagene Arbeitsweise überhaupt durchführbar
ist, und noch überraschender ist, daß mit dieser erfindungsgemäßen Arbeitsweise Dekors in einer
Schärfe und in einer Auflösung erzeugt werden können, welche der Schärfe und der Auflösung von bisher
nach der oben angegebenen Weise hergestellten Dekors zumindest gleichwertig, wenn nicht überlegen
sind. Es ist dabei immerhin zu bedenken, daß bei der Herstellung von Formungen aus keramischer Masse
z. B. sprühgetrocknetem Porzellankorn innerhalb des Formhohlraums wärend des Verpressens auch dann',
wenn vor dem Verpressen eine weitgehend gleichmäßige Verteilung der Masse über den ganzen Formhohlraum hergestellt
worden ist, noch Masseverlagerungen auch an . den entstehenden Oberflächen des Formlings auftreten.
Es wäre deshalb für den Fachmann, der die erfindungsgemäße
Arbeitsweise überhaupt in Betracht gezogen hätte, zu erwarten, daß diese Verlagerungen zu einer
völlig unkontrollierbaren Dekoranordnung an der Formlingsoberflache
führen würden, zumindest aber, daß die Begrenzungslinien der Dekorbereiche in einer Weise
verzerrt würden, daß der entstehende Dekordruck von minderwertiger Qualität würde und kein handelsfähiges
Produkt entstünde.
Tatsächlich haben Versuche mit den erfindungsgemäßen
Verfahren gezeigt, daß auch komplizierte Dekors, einfarbig und mehrfarbig, wie sie beispielsweise auf
Haushaltsgeschirrteilen für den gehobenen Bedarf ge- · fordert werden, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit der geforderten Schärfe und Auflösung hergestellt werden können.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Arbeitsweise zu einer erheblichen Rationalisierung
der keramischen Fabrik, insbesondere der Porzellanfabrik führt. Dabei ist noch nicht einmal so
entscheidend die Einsparung an Arbeitskräften, da auch bisher schon der Fertigungsablauf in der Formlingsherstellung
und in der Druckerei weitgehend me-
20' chanisiert war. Noch entscheidender ist vielmehr, daß
in der keramischen Fabrik die Räumlichkeiten, die bisher für das gesonderte nachträgliche Bedrucken des
Formlings benötigt wurden, ersatzlos in Wegfall kommen, und die Transportwege der empfindlichen Formlinge von
der Formlingsherstellung zum Dekoraufdruckbetrieb entfallen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Herstellung von
Formungen, sowohl mit flachen als auch insbesondere mit gekrümmten dekorierten Oberflächen, geeignet. Einfarbendruck
ist genauso möglich wie Mehrfarbendruck. Grund-. sätzlich sind alle bekannten Dekorationsdruckverfahren
anwendbar. Die Weiterverarbeitung ^ der bedruckten Formlinge erfolgt grundsätzlich in der gleichen Weise wie
bei den bekannten Verfahren, bei denen die Formlinge nach dem Pressen bedruckt wurden.
Die Dekorsubstanzen können in flüssiger oder pastöser Form, aber auch in Pulverform auf den jeweiligen Formteil
aufgetragen werden.
Insbesondere bei der Herstellung von geometrisch oder farblich komplizierten Dekors wird man die Dekorsubstanz
bevorzugt auf einen Dekorbildungsträger mit der dem gewünschten Dekor entsprechender Verteilung auftragen
und von dem Dekorbildungsträger sodann auf den jeweiligen Formteil übertragen. Dabei kann grundsätzlieh
der Dekorbildungsträger unmittelbar in Dekorbildungskontakt mit dem jeweiligen Formteil gebracht
werden; es ist aber auch denkbar, daß zur Übertragung ein besonderer Übertragungsträger verwendet wird, welcher
die Dekorsubstanz von dem Dekorbildungsträger durch Kontaktberührung abnimmt und sodann durch eine
weitere Kontaktberührung auf den jeweiligen Formteil abgibt. Als übertragung^träger kommen dabei insbesondere
solche aus plastischem oder elastischem Werkstoff in Frage, z. B. Übertragungsträger in Form einer Bombe
aus elastischem oder plastischem Werkstoff oder Membranen aus solchem Werkstoff. Diese Art der übertragung
vermittels eines elastischen oder plastischen Übertragungsträgers bietet den großen Vorteil, daß die
Dekorverteilung zunächst auf einem planen Dekorbildungsträger beispielsweise auf einer gravierten Metallplatte
gewonnen werden .kann, die sich leicht abrakeln läßt und daß danach das zunächst plane Dekor durch den elastischen
oder piatischen Übertragungsträger auf eine zylindrisch oder räumlich gekrümmte Fläche eines Formteils übertragen
werden kann. Dabei kann die Dekorsubstanz auf den planen Dekorbildungsträger in einer gegenüber dem
endgültig gewünschten Dekor verzerrten Form aufgetragen werden, so daß dann bei der Übertragung der Dekorsubstanz auf die Formteiloberfläche durch die Verformung
dos Dekorbildungsträgers bzw. des Übertragung;;trägern
die Entzerrung zu dem gewünschten Dekor eintritt.
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Grundsätzlich ist es aber auch möglieh, daß die Dekorsubstanz
in dekorgerechter Verteilung unmittelbar auf den jeweiligen Formteil aufgetragen wird, ζ. B. in
einem dekorgerechten, elektrostatischen Feld. 5
Bei der herkömmlichen Herstellung von Formungen aus keramischer Masse, insbesondere Porzellanmasse, gibt
es verschiedene Möglichkeiten für das Pressen. Bei einer ersten Möglichkeit sind die Formteile im Bereich
der formlingsbildenden Oberfläche starr, z. B. aus Stahl gefertigt. Es ist aber auch möglich und häufig
wegen der leichteren Bearbeitbarkeit erwünscht, die formlingbildenden Oberflächen der Formteile mit elastischen
Überzügen, insbesondere hartelastischen Überzügen zu beschichten. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren können die Dekorelemente sowohl auf starre, als auch auf elastisch beschichtete Oberflächen der
Formlinge aufgetragen werden.
Auch ist das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar,
unabhängig davon, ob der Preßdruck beim Pressen des Formlings durch gegenseitige Annäherung von im wesentlichen
starren Formteilen erzeugt wird, oder ob - wie beim sogenannten isostatischen Pressen - der
Preßdruck durch rückseitige Beaufschlagung einer Formauskleidungsmembrane erzeugt wird.
Beste Ergebnisse mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
wurden bei Verwendung von sprühgetrocknetem Porzellankorn als Ausgangmasse für die Herstellung der Formlinge
erzielt. Als Dekorsubstanzen kommen alle in der Keramik- und Porzellandekorationstechnik bekannten
Dekorsubstanzen in Frage, die in flüssiger, pastöser oder pulvriger Form verarbeitet werden können, insbesondere
Dekorsubstanzen auf Oxydfarbenbasis.
Die Erfindung betrifft weiter eine Einrichtung zur
Durchführung deslHerstellungsverfahrens. Eine solche
Einrichtung umfaßt eine Preßform, bestehend aus mindestens zwei einen Formhohlraum definierenden Formteilen.
Dabei ist mindestens einem der Formteile eine Dekorübertragungseinrichtung zugeordnet, die,
wie oben angegeben, auf den verschiedensten Dekorbildungs- und Überträgungsprinzipien beruhen kann.
Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels; es stellen dar
Fig» 1 eine Anordnung von Formteilen zum Herstellen von Formungen durch isostatisches Pressen;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Rundläuferpresse mit Formteilen zur Herstellung von Formungen
und
20
20
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Rundläuferpresse gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein unterer Pressentisch mit 10 bezeichnet. Auf diesem unteren Pressentisch ist mittels Bolzen
12 eine isostatische Preßkammer 14 befestigt. In der isostatischen Preßkammer 14 ist auf einem Tragrost
16 eine untere Preßform 18 angeordnet. Die Oberseite der unteren Preßform 18 ist von einer isostatisehen
Preßmembran 20 aus hartelastischem Gummi oder dergleichen überlagert. Ein Randwulst 22 der isosta-'
tischen Preßmembran 20 ist durch einen Haltering auf der isostatischen Preßkammer 14 befestigt. Die
Preßform 18 ist von Kanälen 26 durchsetzt, welche an einen Druckverteilerraum 28 der isostatischen
Preßkammer 14 angeschlossen sind. Der Druckverteiler-
raum 28 ist über eine Anschlußarmatur 30 an eine nicht dargestellte Druckmittelquelle hohen Drucks anschließbar,
über dem unteren Pressentisch 10 ist ein höhenverstellbarer
oberer Preßbär 32 angeordnet, der sich in der linken Hälfte der Fig. 1 seiner oberen Stellung befindet,
in der der Formhohlraum gereinigt und gefüllt werden kann und in der ferner der gepreßte Formling entnommen
werden kann. In der rechten Hälfte der Fig. 1 befindet sich der Preßbär 32 in der unteren Stellung,
in der der Formhohlraum geschlossen ist und die Verpressung des Formlings stattfindet. An dem oberen Preßbär
32 ist eine Oberformdrahtplatte 34 durch Zentrierstifte 36 und Schraubbolzen 38 befestigt. An der Unterseite
der Oberformtragplatte 34 liegt ein zentraler oberer Formteil 4o an, der durch eine zentrale Halterung
42 an der Oberformtragplatte 34 festgehalten ist. Die zentrale obere Preßform 40 ist von einem Preßring
umgeben, welcher gegenüber der oberen Preßformtragplatte 34 höhenverstellbar ist und in der linken- Hälfte
der Fig. 1 durch Hängebolzen 46 getragen ist, wobei der Abstand der Unterseite der oberen Preßformtragplatte
34 besitzt. In der Stellung des oberen Preßbär s 32, wie in der linken Hälfte der Fig. 1 dargestellt,
wird die durch die isostatische Preßmembran definierte, nach oben offene Formmulde 48. von einem Dosierungsspender
aus mit keramischer Masse, z. B. sprühgetrocknetem Porzellankorn, gefüllt. Nach Eindosierung
der keramischen Masse wird diese durch eine nicht dargestellte bewegte Schablone in der Formmulde 48 verteilt,
.30 wobei die Oberfläche der entstehenden Schicht aus keramischer Masse möglichst entsprechend der Kontur der
oberen zentralen Preßform 40 und des Preßrings 44 zugerichtet wird. Danach wird der obere Preßbär 32 aus
der in der linken Hälfte der Fig. 1 dargestellten Stellung in die in der rechten Hälfte der Fig. 1 dargestellte
Stellung abgesenkt, wobei jedoch die isostatische Preß-
mebran 20 zunächst noch in Kontakt mit der unteren Preßform 18 verbleibt. Beim Niedergehen des oberen Preßbärs
trifft zunächst der Formring 44 auf den Ring 24 und den Wulst 22 der isostatischen Preßmebran 20 auf, so daß sich
der Preßring 44 an die obere Preßformhalteplatte 34 annähert und schließlich an dieser zum Anschlag kommt.
Dann ist zwischen der unteren Preßform 18, der oberen zentralen Preßform 40 und dem oberen Preßring 44 ein
Formhohlraum 50 gebildet, welcher die keramische Masse enthält. Der obere Preßbär 32 wird mit hohem Druck an
den unteren Pressentisch 14 gedrückt,.so daß der Formhohlraum
50 dicht geschlossen ist.
An dieser Stelle 1st anzumerken, daß das Einfüllen und
Verteilen der pulverförmigen keramischen Masse in dem Formhohlraum 50 auch nach Schließen dieses Formhohlraums
erfolgen kann, insbesondere durch sogenanntes "Formschießen", bei welchem in dem Formhohlraum 50 ein Unterdruck erzeugt
wird und die Formmasse sodann unter athmophärischem Druck oder unter Überdruck in den Formhohlraum eingeschossen
wird, wobei durch entsprechende Gestaltung und Verteilung von Luftabsaugöffnungen eine weitestgehende Gleichverteilung
der keramischen Masse in dem Formhohlraum erreicht werden kann.
· Nachdem der Formhohlraum 50 geschlossen und die keramische Masse darin verteilt ist, wird an dem Druckverteilungsraum
28 hoher hydraulischer Druck angelegt, der sich über die Bohrungen 26 an die Unterseite der isostatischen
Preßmembran 20 fortsetzt, so daß die isostatische Preßmembran 20 unter Einengung des Formhohlraums 50
von der"unteren Preßform 18 nach oben abgehoben wird
und die keramische Masse zum Formling verpreßt wird.
im .Beispielsfall entsteht ein Haushaltsgeschirrteil, beispielsweise
ein'Teller. Um nun dieses Geschirrteil aa
AX
seiner Oberfläche mit einem Dekor zu versehen, wird an der Unterseite 52 des zentralen oberen Formteils
Dekorsubstanz in entsprechender Verteilung aufgetragen und gegebenenfalls auch an der Unterseite 54 des oberen
Formrings 44. Die auf den Flächen 54 und 52 aufgetragene Dekorsubstanz überträgt sich dann beim Pressen
des Formlinge in dem Formhohlraum 50 auf dessen Oberfläche. Wie aus der linken Hälfte der Fig. 1 zu ersehen,
kann der obere zentrale Formteil 40 und entsprechend auch der Rinformteil 44 mit einer hartelastischen
Beschichtung 56 versehen sein, in welchem Falle die Dekorsubstanz auf diese Schicht 56 aufgetragen
wird.
Gemäß Fig. 2 und 3 ist auf einem unteren Pressentisch ein Rundläufertisch 111 angeordnet, der um eine Drehachse
A gegenüber dem unteren Pressentisch 110 in 90 -Winkelschritten fortschaltbar ist. Der untere
Pressentisch 110 ist hier in Richtung des Doppelpfeiles
113 heb- und senkbar. Auf dem Rundläufertisch sind vier isostatische Preßkammern 114 in Winkelabständen
von 90° angeordnet, über dem unteren Pressentisch 110 ist durch Säulen 115 ein oberes Preßjoch
getragen. Zwischen dem Rundläufertisch 111 und dem oberen Preßjoch 117 ist eine Drehplatte 119 um eine
Drehachse B drehbar gelagert. An der Unterseite der Drehplatte 119 sind zwei obere Preßformen 140 und 140'
angebracht. Die obere Preßform 140 befindet sich in Fig. 2 und 3 in vertikaler Flucht mit einer der vier
isostatischen Preßkammern 114, und zwar mit derjenigen, die sich gerade in der Preßstellung P befindet. Die
Drehplatte 119 stützt sich mit ihrer Oberseite an
einem Stützkörper 121 des oberen Preßjochs 117 nach
oben ab. Wenn der untere Pressentisch 110 in Richtung
des Doppelpfeils 113 nach oben geht, so wird der Formhohlraum wie vorher unter Bezugnahme auf Fig.
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beschrieben wurde, geschlossen, worauf die isostatische Verpressung des Formlinge stattfinden kann.
Während dieser Zeit wird an der anderen oberen Preßform 140', welche gegenüber der oberen Preßform 140
um 180°, bezogen auf die Achse B, versetzt ist, Dekorsubstanz aufgetragen. Dieser Auftrag erfolgt mittels
einer Übertragungsmembran 123, die, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
als endloses Band unter der oberen Preßform 1401 vorbeiläuft. Auf die der oberen Preßform 140'
zugekehrte Fläche des Membranbands 123 wird in einer Dekorauftragsstation 125 Dekorsubstanz aufgetragen,,
beispielsweise von einer geätzten Stahlplatte, welche vorher.mit. flüssiger oder pastöser Druckfarbe beschichtet
und abgerakelt worden ist. Das Membranband 123 ist in Schritten fortschaltbar, welche dem Abstand zwischen
der Druckstation 125 und einem vertikal auf- und abgehenden Stempel 127 entspricht. Wenn der in der Druckstation
125 auf die Oberseite der Membran 123 aufgebrachte Dekorauftrag sich über dem Stempel 127 befindet,
so befindet er sich gleichzeitig unter der oberen Preßform 140' an der Drehplatte 119. An der Oberseite
des Stempels 127 befindet sich eine Bombe 129 aus elastisch deformierbaren Silikongummi. Wenn der
Stempel 127 nach oben geht, so legt sich unter Verformung des Membranbands 123 und der Bombe-129 das
Membranband 123 an die untere Seite der oberen Preßform 1401 an, so daß der Dekorauftrag von dem Membranband
123 auf die Unterseite der oberen Preßform 140'
übertragen wird. Wenn nun der Preßvorgang zwischen der oberen Preßform 140 und der in Fig. 2 und 3 gerade in
der Preßstation P befindlichen isostatischen Preßkammer 114 beendet ist, so wird der Rundläufertisch 111
um 90 weitergeschaltet und gleichzeitig wird die Drehplatte 119 um 180° gedreht. Dann tritt die nächstfolgende
der isostatischen Preßkammern 114 in die Preßstation
P und gleichzeitig gelangt die obere Preßform 1401
mi.t. dem soeben von dem Membranband 123 übernommenen
IJokorauftrag in die Preßstation P, so daß dieser
Dekorauftrag in der Preßstation P beim nächsten Preßhub auf den dann entstehenden Formling übertragen
wird.
Die isostatischen Preßkammern 114 durchlaufen, wie aus Fig. 3 ersichtlich, nach der Preßstation P jeweils
eine Entnahmestation E, in welcher der mit Dekor versehene Preßling entnommen wird, eine Reinigungsstation R, in welcher die isostatische Membran (siehe
Membran 20 in Fig. 1) der jeweiligen isostatischen Preßkammer gereinigt wird, und eine Füllstation F,
in welcher erneut keramische Masse in die Formmulde (Fig. 1) der isostatischen Preßmembran eingefüllt wird.
Natürlich kann die Drehplatte 119 auch eine Reinigungsstation durchlaufen, in welchem Falle die Drehplatte 119,.
beispielweise in 120 -Winkelschritten fortgeschaltet wird, so daß jede der oberen Preßformen 1401 nacheinander
drei Stationen durchläuft, eine erste Station, in welcher sie Dekor von dem Membranband 123 übertragen
erhält, eine zweite Station, in welcher sie mit der.jeweiligen isostatischen Preßkammer 114 zusammenwirkt,
und eine dritte Station, in welcher' gereinigt wird.
Das Membranband 123 kann ein endloses, über Rollen geführtes Membranband sein und ebenfalls eine Reinigungsstation
durchlaufen, jeweils bevor es in die Bedruc.kstation
125 gelangt.
Leerseite
Claims (17)
1. . Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung eines mit Dekorelementen
an seiner Oberfläche versehenen Formlings aus keramischer Masse, insbesondere Porzellanmasse, bei
welchem eine dosierte Portion der keramischen Masse in einen zwischen Formteilen gebildeten Formhohlraum
gebracht und in diesem verteilt und danach gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Schließen der Formteile zum Formhohlraum (50) auf die formlingbildende Oberfläche (52) mindestens
eines der Formteile (40,18) eine Dekorsubstanz aufgetragen wird, welche beim Pressen auf den entstehenden
Formling übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorsubstanz in flüssiger oder pastöser
Form auf den jeweiligen Formteil (40) aufgetragen' wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorsubstanz in Pulverform auf den jeweiligen
Formteil (40) aufgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dekorsubstanz auf einen Dekorbildungsträger mit der dem gewünschten Dekor
entsprechenden Verteilung aufgetragen wird und gegebenenfalls mittels eines Übertragungsträgers (123)
von dem Dekorbildungsträger abgenommen und auf den jeweiligen Formteil (40) übertragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein übertragungsträger (123) aus plastischem
oder elastischem Werkstoff verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein übertragungsträger in Form einer Bombe aus
elastischem oder plastischem Werkstoff verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Übertragungsträger in Form· einer Membrane(123)
verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dekorsubstanz auf eine gravierte Fläche eines Dekorbildungsträger aufgetragen und abgerakelt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorsubstanz in dekorgerechter Verteilung
unmittelbar auf den jeweiligen Formteil (40) aufgetragen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekorsubstanz in Pulverform in einem dekorgerechten
elektrostatischen Feld aufgetragen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dekorsubstanz auf eine starre, insbesondere eine metallische Oberfläche
(53) des jeweiligen Formteils (40) aufgetragen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da- . durch gekennzeichnet, daß der Preßdruck durch gegenseitige
Annäherung von im wesentlichen starren Formteilen erzeugt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , da-35durch
gekennzeichnet, daß der Preßdruck durch rückseitige Beaufschlagung einer F.ormauskleidungsmembrane (20)
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erzeugt wird (isostatisches Pressen).
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichent, daß als Preßmasse sprühgetrocknetes
Porzellankorn verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichent, daß eine Dekorsubstanz auf
Oxydfarbenbasis verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Auftragung
des Dekors auf eine gekrümmte Oberfläche (52) des jeweiligen Formteils (40) die Dekorsubstanz auf
einen planen Dekorbildungsträger in gegenüber dem gewünschten Dekor verzerrter Form aufgetragen
wird, wobei dann bei der Übertragung der Dekorsubstanz auf die Formteiloberfläche (52) durch
die Verformung des Dekorbildungsträgers bzw. des übertragungsträgers. (123) die Entzerrung zu dem
gewünschten Dekor ·-eintritt.
17. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach,
einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend eine Preßform, bestehend aus mindestens zwei, einen Formhohlraum
definierenden, Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem (140, 140') der Formteile eine
Dekorübertragungseinrichtung (125, 123, 119) zugeordnet
ist.
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