DE3201815C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein strahlungsempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit einem Schichtträger und einer
darauf befindlichen Schicht aus einem positiven Resistmaterial,
das aus einem 60-90 Mol-% Methacrylsäureester-
und 40-10 Mol-% Methacrylsäureeinheiten enthaltenden Copolymer
besteht. Ferner betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung eines Musters aus einem positiven
Resistmaterial.
Wenn für die Feinbearbeitung zur Herstellung eines Musters
mit einer Dimension von weniger als einigen µm, wie im
Falle von integrierten Schaltungen (IC) und LSI, ein
konventionelles Naßätzverfahren angewendet wird, kann das
Ausmaß der Unterätzung in Bezug auf die Bearbeitungspräzision
nicht mehr vernachlässigt werden. Daher wird
häufiger ein Trockenätzverfahren angewendet, weil das
Ätzen in diesem Falle anisotrop durchgeführt wird ohne
Unterätzung. Wegen dieses Trends ist es wichtig, daß
das für eine solche Feinbearbeitung verwendete Resistmaterial
gegenüber dem Trockenätzen so beständig ist,
daß die Dickenabnahme des Resistmaterialfilms in der
Trockenätzatmosphäre und eine Verformung des Musters
verhindert werden.
Sowohl die Beständigkeit des positiven Resistmaterials
gegenüber trockenem Ätzen als auch die Empfindlichkeit
gegenüber Strahlung stehen in Korrelation zu der Neigung
der Hauptkette des das Resistmaterial aufbauenden
Polymeren, zu dissoziieren. Da diese beide Eigenschaften
entgegengesetzte Tendenzen aufweisen, konnte bisher
kein positives Resistmaterial entwickelt werden, das
den Anforderungen in Bezug auf diese beiden Eigenschaften
genügt. Derzeit muß die Wahl getroffen werden
zwischen einem positiven Resistmaterial mit einer
hohen Empfindlichkeit gegenüber Strahlung, das jedoch
eine geringe Beständigkeit gegenüber trockenem Ätzen
aufweist, und einem positiven Resistmaterial mit einer hohen
Beständigkeit gegenüber trockenem Ätzen, das jedoch eine
geringe Empfindlichkeit gegenüber Strahlung aufweist.
Polyphenylmethacrylat und Polybenzylmethacrylat
weisen bekanntlich wegen
ihres Abschirmungseffektes eine hohe Beständigkeit gegenüber
trockenem Ätzen auf. Diese Substanzen besitzen jedoch
eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Bestrahlung
mit einem Elektronenstrahl oder Röntgenstrahlen wegen
des niedrigen G-Wertes für die Hauptkettenspaltung.
Außerdem ändert sich bei diesen Substanzen das Lösungsverhalten
in einem Entwickler mit einer Änderung des
Molekulargewichtes in einem geringeren Ausmaß. Wenn
daher ein Hochempfindlichkeitsentwickler, in dem ein
gutes Lösungsmittel mit einer höheren Tendenz zum Auflösen
des Resistmaterials verwendet wird, eingesetzt
wird, nimmt die Auflösung ab, was zu einer geringen
Empfindlichkeit führt. Gemäß H. Saeki, 39. Treffen
der "Japan Soc. of Apply.
Phys." 3a-E-7, Seite 92 (1978), besitzt beispielsweise
Polyphenylmethacrylat eine Empfindlichkeit von 155 µC/cm².
Diese Empfindlichkeit ist niedriger als diejenige von PMMA
(Polymethylmethacrylat).
Die EP-A 6938 beschreibt ein positives Resistmaterial aus
einem Terpolymerisat, umfassend a) einen Methacrylsäureester,
b) eine monoolefinisch ungesättigte Carbonsäure
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und 1 bis 3 Carbonsäuregruppen
und c) Methacrylsäurechlorid.
Die DE-OS 27 53 658 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung eines positiven Resistbildes unter Verwendung
eines aus einem Copolymer aus Methylmethacrylat und
Methacrylsäure bestehenden Resistmaterials. Bei diesem
Verfahren wird das pulverförmige Resistmaterial bei
erhöhter Temperatur vorgehärtet und das hierbei
modifizierte Copolymer zur Abtrennung unlöslicher,
vernetzter Bestandteile in einem Lösungsmittel gelöst und
anschließend filtriert. Das aus dieser Druckschrift
bekannte Verfahren ist als Verbesserung des in der US-PS
39 84 582 beschriebenen Verfahrens anzusehen. Gemäß der
US-PS 39 84 582 wird zur Herstellung eines positiven
Resistbildes ein Copolymermaterial aus Methylmethacrylat
und Methacrylsäure als strahlungsempfindliches
Resistmaterial verwendet. Hierbei wird eine Lösung des
Resistmaterials auf eine Unterlage aufgetragen und die
Resistschicht vor der Bestrahlung gehärtet, um das zum
Auftragen der Resistschicht verwendete Lösungsmittel zu
entfernen. Hierbei wurde gefunden, daß durch ein solches
Vorhärten eine Vernetzung der Polymeren bewirkt wird,
wodurch bei der Entwicklung Bilder schlechter Qualität
erhalten werden.
Die GB-PS 20 38 492 beschreibt die Herstellung eines
Resistmusters unter Verwendung eines aus
Polymethacrylsäureanhydrid bestehenden, positiven
Resistmaterials.
Die DE-OS 27 35 377 beschreibt ein negatives
Resistmaterial, bestehend aus einem durch Polymerisation
von Vinylverbindungen hergestellten Homo- oder
Copolymerisat. Dieses Resistmaterial enthält ebenso
Arylgruppen, welche jedoch zur Empfindlichkeitssteigerung
zwingenderweise Halogensubstituenten aufweisen müssen.
G. N. Taylor, T. M. Wolf, Proc. 8th reg. Techn. Conf. Mid-
Hudson Sect. Soc. Plast. Eng. Ellenville, N. Y., Oct. 10,
1979, S. 175 bis 201, befaßt sich mit der Veraschung zum
Ätzen eines Resists mit einem Sauerstoffplasma. Hierbei
wird erwähnt, daß die Einführung von Phenylsubstituenten in
Methylmethacrylat eine erhöhte Stabilität hervorruft.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
strahlungsempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einem
Schichtträger und einer darauf befindlichen Schicht aus
einem positiven Resistmaterial bereitzustellen, das
insbesondere eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber
trockenem Ätzen sowie eine hohe Empfindlichkeit aufweist.
Ferner soll ein Verfahren zur Herstellung eines Musters
aus einem positiven Resistmaterial angegeben werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
strahlungsempfindliches Aufzeichnungsmaterial der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Methacrylsäureestereinheiten
Phenylmethacrylateinheiten sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
Musters aus einem positiven Resistmaterial umfaßt die
folgenden Stufen:
- (a) Erwärmen eines strahlungsempfindlichen Aufzeichnungsmaterials,
- (b) selektives Bestrahlen des Aufzeichnungsmaterials mit Elektronenstrahlung oder Röntgenstrahlung und
- (c) Entwickeln mit einem Entwicklungslösungsmittel
und ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufzeichnungsmaterial
gemäß Anspruch 1 eingesetzt wird.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 das Infrarotabsorptionsspektrum eines Resistmaterials gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 2 ein Diagramm, das die Empfindlichkeitskurve darstellt,
wenn der Film aus dem positiven Resistmaterial
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
mit Elektronenstrahlen bestrahlt und entwickelt
wird;
Fig. 3 Das Infrarotabsorptionsspektrum eines erwärmten
Copolymer-Resistmaterials gemäß der Erfindung,
Fig. 4 Das Infrarotabsorptionsspektrum eines vorgehärteten
konventionellen Resistmaterials aus
Polyphenylmethacrylat;
Fig. 5 Ein Diagramm, das die Ergebnisse der thermischen
Differentialanalyse und der thermischen
Gewichtsanalyse, angewendet auf ein positives
Resistmaterial gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung, zeigt;
Fig. 6 Ein Diagramm, welches die Empfindlichkeitskurve
eines Films aus einem konventionellen
Polyphenylmethacrylat zeigt, der mit Elektronenstrahlen
bestrahlt und entwickelt worden ist;
Fig. 7 Ein Diagramm, welches die Empfindlichkeitskurve
eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Films aus dem positiven
Resistmaterial zeigt; und
Fig. 8 Ein Diagramm, welches die Beziehung zwischen
der Elektronenstrahldosis und der auflösbaren
Linienbreite zeigt, die erzielt wurde bei nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
bzw. dem konventionellen Verfahren hergestellten
Filmen aus dem positiven Resistmaterial.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials
wird das als positives Resistmaterial eingesetzte Copolymer
in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. in Monochlorbenzol,
Methylisobutylketon, Xylol, 1,4-Dioxan oder einer Mischung davon
gelöst. Die dabei erhaltene Lösung wird dann auf die Oberfläche
eines Schichtträgers in einer gleichmäßigen Dicke aufgebracht
zur Herstellung eines Films bzw. einer Schicht aus dem positiven
Resistmaterial. Erfindungsgemäß wird das Erwärmen des auf diese
Weise erhaltenen positiven Resistmaterials als Vortrocknen
bzw. Vorbrennen bezeichnet. Wenn ein Copolymeres der nachstehend
angegebenen Strukturformel:
(worin n=0,6 bis 0,9 und m=0,4 bis 0,1)
vorgebrannt wird, tritt als Folge der Dehydratation der
Carbonsäuregruppen eine Vernetzung zwischen den Molekülen
auf. Dabei entsteht ein Copolymeres, das vernetzt ist
und durch folgende Strukturformel dargestellt werden kann:
(worin n=0,6 bis 0,9 und m=0,4 bis 0,1). Das aus
diesem vernetzten Copolymeren hergestellte Resistmaterial
wird in dem Entwicklungslösungsmittel unlöslich. Wenn
jedoch das Resistmaterial mit der Energie beispielsweise
eines Elektronenstrahls oder eines Röntgenstrahls selektiv
bestrahlt wird, zersetzt sich der bestrahlte Teil
des Resistmaterials unter Bildung eines latenten Bildes.
Anschließend wird der bestrahlte Teil des Resistmaterials
durch Auflösung mit dem Entwicklungslösungsmittel entfernt,
während der nicht-bestrahlte Teil des Resistmaterials
zurückbleibt. Auf diese Weise wird die Entwicklung
vervollständigt, wobei das gewünschte Resistmaterialmuster
auf dem Substrat zurückbleibt. Wenn das Substrat
unter Verwendung dieses
Resistmaterialmusters als Maske trocken geätzt wird, weist
das Resistmaterialmuster eine hohe Beständigkeit gegen
trockenes Ätzen auf.
Ferner weist das Muster eine ausgezeichnete Beständigkeit
gegenüber Wärme auf. Dadurch wird eine Verformung
oder Quellung des Resistmaterialfilms in dem Entwicklungslösungsmittel,
das eine hohe Fähigkeit hat, das Resistmaterial
aufzulösen, auf ein Minimum herabgesetzt, so
daß eine hohe Auflösung erzielt wird. Dabei wird in dem
Resistmaterial der Teil des Resistmaterials,
der nicht bestrahlt worden ist, durch das
starke Entwicklungslösungsmittel nicht aufgelöst, während
der Teil des Resistmaterials, der durch die Bestrahlung
zersetzt worden ist, in diesem Lösungsmittel aufgelöst
wird, so daß eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Strahlung
erzielt werden kann. Das auf einen Schichtträger aufgebrachte Resistmaterial
weist aufgrund der im Copolymer vorliegenden Carbonsäuregruppen eine ausgezeichnete,
Affinität
gegenüber dem Schichtträger auf, so daß das Resistmaterial
auf dem Schichtträger ausgezeichnet haftet.
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Entwicklungslösungsmittel
handelt es sich vorzugsweise um ein Gemisch aus
einem guten Lösungsmittel und einem schlechten Lösungsmittel.
Die vorstehend beschriebenen guten Lösungsmittel
umfassen vorzugsweise 1,4-Dioxan, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid,
Monochlorbenzol, Dichlorethylether, Isoamylacetat
und Ethylenglykolmethylether, während die schlechten Lösungsmittel
vorzugsweise Diisobutylketon und n-Hexan umfassen.
Die Vorbrenntemperatur muß entsprechend der
Zusammensetzung des das positive Resistmaterial aufbauenden
Copolymeren, des Typs und der Zusammensetzung des
Entwicklungslösungsmittels und der Erhitzungsdauer geändert
werden. Wenn die Vorbrenntemperatur zu niedrig
ist, wird keine ausreichende intermolekulare Vernetzung
des Copolymeren erzielt und der Teil des Resistmaterials,
der nicht mit der energiereichen Strahlung bestrahlt worden
ist, kann sich in dem Lösungsmittel in einer nachfolgenden
Stufe auflösen. Wenn andererseits die Vorbrenntemperatur
zu hoch ist, tritt eine so starke intermolekulare
Vernetzung auf, daß sie nicht mehr vernachlässigbar
ist, verglichen mit dem Grad der Zersetzung beim Bestrahlen
was zu einer Verminderung der Empfindlichkeit
führt.
So wurden beispielsweise Resistmaterialfilme hergestellt
durch Aufbringen eines positiven Resistmaterials,
bestehend zu 70 Mol-% aus Phenylmethacrylateinheiten
und zu 30 Mol-% aus Methacrylsäureeinheiten,
auf ein Substrat. Diese Resistmaterialfilme wurden bei
variierenden Temperaturen und innerhalb variierender Zeitspannen
vorgebrannt und dann in ein Entwicklungslösungsmittel
eingetaucht, das zu 25 Volumen-% aus Dioxan und zu
75 Volumen-% aus Diisobutylketon bestand. Es wurde die
Menge des in dem Lösungsmittel gelösten Resistmaterialfilms
bestimmt und dann die Auflösungsrate für jeden
Resistmaterialfilm berechnet. Die Auflösungsraten
für die Resistmaterialfilme bei Anwendung von Vorbrenntemperaturen
von 160°C, 180°C und 200°C bei einer Vorbrennzeit
von 60 Minuten betrugen 40,0 nm/min, 35,0 nm/min
bzw. 0 nm/min. Die Auflösungsraten für die Resistmaterialfilme
bei Anwendung von Vorbrenntemperaturen von 160°C,
180°C, 200°C und 220°C für eine Vorbrennzeit von 30 Minuten
betrugen 47,5 nm/min, 37,5 nm/min, 27,5 nm/min bzw. 0 nm/
min. Wenn die Vorbrennzeit 60 Minuten beträgt, muß somit
die Vorbrenntemperatur 200°C betragen oder höher liegen,
um eine ausreichende Vernetzung des Resistmaterialfilms
zu bewirken, d. h. um die Auflösungsrate des Resistmaterialfilms
in dem Lösungsmittel bei 0 nm/min zu halten.
Wenn die Vorbrennzeit 30 Minuten beträgt, muß die Vorbrenntemperatur
220°C betragen oder höher liegen, um
eine ausreichende Vernetzung des Resistmaterialfilms
zu bewirken.
Wenn nun eine übermäßig starke thermische Vernetzung
auftritt, muß die zur Zersetzung der Vernetzung erforderliche
Energie erhöht werden. Beispielsweise erhält man bei einer Entwicklungslösung,
die zu 25 Volumen-% aus Dioxan und zu
75 Volumen-% aus Diisobutylketon besteht, bei
einer Wärmebehandlung für einen Zeitraum von 60 Minuten
bei 200°C oder für einen Zeitraum von 30 Minuten bei
220°C die höchste Empfindlichkeit.
Das erfindungsgemäß als Resistmaterial verwendete Phenylmethacrylat/
Methacrylsäure-Copolymere kann unter Anwendung
eines konventionellen Verfahrens, beispielsweise
durch Polymerisation in Masse, Lösungspolymerisation
und Emulsionspolymerisation, hergestellt werden.
Die Steuerung des Verhältnisses der Zusammensetzung
zwischen dem Phenylmethacrylat
und der Methacrylsäure des Copolymeren erfolgt
am zweckmäßigsten durch das Beschickungsverhältnis
bei der Durchführung des Polymerisationsverfahrens.
In diesem Falle kann die Zusammensetzung des Copolymeren
gesteuert werden durch das Homopolymer-Molverhältnis,
wenn die Materialien zur Durchführung der Polymerisation
eingeführt werden. Die Kontrolle des Molekulargewichts
des Copolymeren kann verhältnismäßig
leicht durch Einstellung der Konzentration
des Polymerisationsinitiators und der Polymerisationstemperatur
durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäß als Resistmaterial verwendete Copolymere wird vor
seiner praktischen Anwendung einer intermolekularen Vernetzung
unterworfen, was zur Folge hat, daß der Einfluß des
Molekulargewichts vor der Vernetzung im wesentlichen
vernachlässigbar gering ist. Es genügt daher, das
Molekulargewicht des Copolymeren beispielsweise im
Hinblick auf die Resistmaterialfiltereigenschaften und
-beschichtungseigenschaften zu bestimmen. Im allgemeinen
hat das erfindungsgemäß verwendete Copolymere ein
Molekulargewicht w von etwa 7 × 10³ bis etwa 7 × 10⁷.
Das Copolymer
wird auf die Oberfläche eines Schichtträgers
aufgebracht und dann vorgebrannt, um eine
intermolekulare Vernetzung durch Bildung des Säureanhydrids
bei der Umsetzung von zwei Molekülen der
Carbonsäure zu bewirken. Auf diese Weise wird die Beständigkeit
des Resistmaterials gegenüber dem Entwicklungslösungsmittel
verbessert, so daß ein Aufquellen
und eine Verformung weniger häufig auftreten
und eine hohe Empfindlichkeit erzielt wird. Diese
Effekte können in ausreichendem Ausmaße
auftreten, wenn für das Copolymere 40 bis 10 Mol-%
der Methacrylsäurekomponente verwendet werden. Wenn
die Menge der Methacrylsäurekomponente 40 Mol-% übersteigt,
nehmen die Empfindlichkeit und die Beständigkeit
gegen trockenes Ätzen ab. Wenn andererseits die
Menge der Methacrylsäurekomponente weniger als 10 Mol-%
beträgt, nehmen die Auflösung und die Beständigkeit
gegen Wärme ab. Ein Resistmaterial mit ausgewogenen
Eigenschaften, beispielsweise einer guten Empfindlichkeit,
Auflösung, Beständigkeit gegen Wärme und Beständigkeit
gegen trockenes Ätzen, kann insbesondere dann erhalten
werden, wenn die Menge der Methacrylsäurekomponente
etwa 30 Mol-% beträgt.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele
näher erläutert.
Einer Mischung aus 30 Gewichtsteilen gereinigtem Phenyl-
methacrylat, 3 Gewichtsteilen Methacrylsäure und 50 Gewichtsteilen
Toluol wurden 0,05% Azobisisobutyronitril
als Polymerisationsinitiator, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Homopolymeren, zugesetzt. Nachdem die Mischung
ausreichend entlüftet worden war, wurde sie
in einem Glasrohr eingesiegelt, in dem sie 10
Stunden lang bei 50°C polymerisiert wurde. Dann wurde
die Mischung in eine große Menge n-Hexan eingeführt, um
das Copolymer abzutrennen. Danach wurde das Copolymere
mehrmals unter Anwendung eines konventionellen Verfahrens
gereinigt. Das Infrarotabsorptionsspektrum des
Copolymeren
ist in der Fig. 1 dargestellt.
Nach der Eichkurve, die erhalten wurde aus der Phenylgruppen-
Absorption (1590 cm-¹) und der Carbonylgruppen-
Absorption (1704 cm-¹) des Infrarotabsorptionsspektrums
des Resistmaterials, das durch Mischen von Polyphenylmethacrylat
und Polyacrylsäure in einem geeigneten
Homopolymer-Verhältnis erhalten worden war, betrug das
Gewichtsverhältnis der Zusammensetzung aus Phenylmethacrylat-
und Methacrylsäureeinheiten etwa 91,7 : 8,3.
Das Molverhältnis von Phenylmethacrylat- zu Methacrylsäureeinheiten
in den Copolymeren betrug, wie gefunden wurde,
70 : 30, bestimmt anhand des Verhältnisses von Methyl,
Methylenwasserstoff und Benzolringwasserstoff nach dem
Protonen-NMR-Analysenverfahren. Die hier angegebenen
Molverhältnisse wurden alle nach dem Protonen-NMR-Analysenverfahren
bestimmt. Wenn das Molekulargewicht des
erhaltenen Copolymeren durch Gelpermeationschromatographie
ermittelt wurde, betrug das gewichtsdurchschnittliche
Molekulargewicht w 3,1 × 10⁶ und die
Molekulargewichtsstreuung w/m betrug 3,7.
Das auf diese Weise erhaltene Copolymere wurde in einer Konzentration
von 5% in einem Lösungsmittelgemisch aus
1 Volumenteil Monochlorbenzol und 1 Volumenteil Methylisobutylketon
gelöst zur Herstellung einer Resistmateriallösung.
Die so erhaltene Resistmateriallösung
wurde durch Wirbelbeschichtung in Form einer Schicht
auf eine Silicium-Wafer mit einer thermisch oxidierten
Oberfläche aufgebracht zur Bildung eines einheitlichen
Resistmaterialfilms einer Dicke von etwa 1 µm.
Dann wurde der Resistmaterialfilm eine Stunde lang bei
200°C vorgebrannt. Danach wurde der Resistmaterialfilm
mit einem Elektronenstrahl bestrahlt,
wobei man ein Substrat erhielt, auf dem das gewünschte
Resistmaterialfilmmuster gebildet wurde.
Die Fig. 2 zeigt die Empfindlichkeitskurve
des aus dem erfindungsgemäß angewandten Copolymeren
hergestellten Resistmaterialfilms gegenüber
einem Elektronenstrahl. In diesem Falle wurde die Entwicklung
bei 20°C durchgeführt durch Eintauchen des
Resistmaterialfilms in ein Lösungsmittelgemisch aus
7 Volumenteilen Monochlorbenzol und 13 Volumenteilen
Diisobutylketon.
Die Substrate mit den in Beispiel 1 darauf erzeugten
Resistmaterialmustern wurden trocken geätzt. Diese Substrate
wurden 30 Minuten lang bei 100°C wärmebehandelt
(d. h. nachgebrannt) zur Herstellung von Proben. Diese
Proben wurden dann dem Plasmaätzen vom Tunnel-Typ
(Verfahren A) unter Verwendung von 5% Sauerstoff enthaltendem
CF₄-Gas, dem reaktionsfähigen Sprühätzen
vom parallelen flachen Platten-Typ (Verfahren B) unter
Verwendung von 5% Sauerstoff enthaltendem CF₄-Gas und
dem reaktionsfähigen Sprühätzen vom parallelen flachen
Platten-Typ (Verfahren C) unter Verwendung von CCl₄-Gas
unter den gleichen Bedingungen bei jedem Verfahren unterworfen.
Die Geschwindigkeit der Abnahme
der Dicke der Resistmaterialfilme wurde gemessen. Die
dabei erzielten Verhältnisse, bezogen auf ein Vergleichsbeispiel,
sind in der weiter unten folgenden
Tabelle I angegeben.
Zum Vergleich wurde ein 1 µm dicker Film aus Polymethylacrylat
(gewichtsdurchschnittliches Molekulargewicht
w=3,7 × 10⁵, Molekulargewichtsstreuung w/m=2,8),
einem bekannten Elektronenstrahl-Resistmaterial, hergestellt.
Der so hergestellte Resistmaterialfilm wurde
30 Minuten lang bei 170°C vorgebrannt. Nach dem Bestrahlen
mit einem Elektronenstrahl wurde der Resistmaterialfilm
zum Entwickeln 2 Minuten lang in ein Lösungsmittelgemisch
aus 1 Volumenteil Methylisobutylketon
und 1 Volumenteil Isopropylalkohol eingetaucht.
Danach wurde der Resistmaterialfilm erneut 30 Minuten lang
bei 100°C gebrannt zur Herstellung einer
Probe. Diese Probe wurde auf ähnliche Weise wie die
erfindungsgemäße Probe geätzt und die Geschwindigkeit
der Abnahme der Dicke des Resistmaterialfilms
wurde gemessen.
Wie aus der vorstehenden Tabelle I ersichtlich, war die
Abnahme der Dicke des Resistmaterialfilms bei
Verwendung des erfindungsgemäßen Resistmaterials extrem
gering und es konnte eine hohe Beständigkeit gegenüber
trockenem Ätzen erzielt werden.
Das erfindungsgemäß angewandte Copolymer und konventionelles Polyphenylmethacrylat
(gewichtsdurchschnittliches Molekulargewicht
w=1,1 × 10⁶, bestimmt durch Gelpermeationschromatographie;
Molekulargewichtsstreuung w/m=2,6)
wurden auf die gleiche Weise wie vorstehend angegeben
vorgebrannt. Die dabei erzielten Ergebnisse waren folgende:
Das Infrarotabsorptionsspektrum des erfindungsgemäß angewandten
Copolymeren nach 1-stündigem Vorbrennen bei 200°C ist
in der Fig. 3 dargestellt,
in der die Absorption durch Carbonyl bei einer Wellenlänge
von etwa 1704 cm-¹ verschwindet, während die Absorption
bei einer Wellenlänge von etwa 1805 cm-¹ auftritt.
Diese Absorption bei einer Wellenlänge
von 1805 cm-¹ wurde identifiziert als Bildung eines
Säureanhydrids
aus zwei COOH-Gruppen in dem
Polymeren. Selbst wenn dieser Resistmaterialfilm 10 Tage lang
an der Luft liegen gelassen wurde, änderte sich
das Spektrum nicht.
Bei dem konventionellen Phenylmethacrylat-Polymeren war
das Infrarotabsorptionsspektrum vor dem Vorbrennen jedoch
das gleiche wie nach dem 1-stündigen Vorbrennen
bei 200°C, wie aus der Fig. 4 ersichtlich ist, was anzeigt,
daß kein Säureanhydrid gebildet wurde.
Die Fig. 5 zeigt ein Diagramm,
welches die Ergebnisse der thermischen Differentialanalyse
und der thermischen Gewichtsanalyse, die mit dem
erfindungsgemäß angewandten Phenylmethacrylat/Methacrylsäure-Copolymeren
durchgeführt wurden, wiedergibt. In der
Fig. 5 wurde gemäß der Kurve 1 der Wärmeabsorptionsreaktionspeak
der Säureanhydridbildungsreaktion beim ersten
Erhitzen der thermischen Differentialanalyse erhalten.
In der Kurve 2 wurde das Copolymere nach dem einmaligen
Erhitzen auf 300°C und dem 10 minütigem Halten bei dieser
Temperatur abgekühlt und erneut erhitzt. Gemäß Kurve 2
wurde ein Glasumwandlungspunkt bei 142°C erhalten.
Die Kurve 3 repräsentiert die thermische Gewichtsanalyse,
wobei eine Gewichtsabnahme von etwa 15% bei einmaligem
Erhitzen auf etwa 170°C und eine thermische Zersetzung bei
etwa 362°C auftrat. Es ist bekannt, daß
der Glasumwandlungspunkt von Polyphenylmethacrylat bei
110°C liegt (vergl. S. KRAUSE, J. J. GORMLEY, N. ROMAN,
J. A. Shette und W. H. WATANABE in "J. Polym. Sci.", 3,
S. 3573 bis 3586 (1965)). Da der Glasumwandlungspunkt
des erfindungsgemäß verwendeten Copolymeren bei 142°C liegt, kann
das Copolymere keine Verformung des Musters oder dergl.
hervorrufen, selbst wenn es beispielsweise während der
Herstellung von LSI einer hohen Temperatur ausgesetzt
wird.
Die Bedingungen für die Bildung des Säureanhydrids werden
daher bestimmt anhand des Gehaltes an Methacrylsäureeinheiten
in dem Copolymeren und anhand der Vorbrennbedingungen.
Somit wird durch Vorbrennen des erfindungsgemäß verwendeten
Resistmaterials eine Vernetzung durch Bildung
des Säureanhydrids zwischen den Polymerketten bewirkt und
der Glasumwandlungspunkt erhöht.
Ein damit hergestellter
Resistmaterialfilm unterliegt deshalb weniger der Auflösung
und Aufquellung in dem Lösungsmittel. Selbst
wenn der Resistmaterialfilm für eine lange Zeitspanne
in einer starken Entwicklerlösung entwickelt wird, wie
in Fig. 2 dargestellt, nimmt die Auflösung nicht ab und
es wird eine hohe Empfindlichkeit erzielt.
Im Gegensatz dazu nimmt dann, wenn das konventionelle
Phenylmethacrylatpolymer-Resistmaterial in einer aus
drei Volumenteilen Monochlorbenzol und 17 Volumenteilen
Diisobutylketon bestehenden schwachen Entwicklerlösung
für eine lange Zeitspanne entwickelt wird, die Auflösung
in signifikanter Weise ab, wie aus Fig. 6 ersichtlich.
Das erfindungsgemäß verwendete Resistmaterial weist ausgezeichnete
Effekte auf, weil die Auflösungsraten bzw.
Geschwindigkeiten des vernetzten Teils und des durch den
Elektronenstrahl zersetzten Teils in einem Lösungsmittel
signifikant voneinander verschieden sind. Das erfindungsgemäß
verwendete Resistmaterial ergibt einen vorteilhaften
Effekt in Bezug auf die Ausweitung der Auswahlbereiche
der Entwicklerlösung und der Entwicklungsbedingungen.
Ein erfindungsgemäß verwendetes Copolymer-Resistmaterial (mit
30 Mol-% Methacrylsäureeinheiten, Grenzviskositätszahl
η] in 1,4-Dioxan bei 30°C = 2,3), das unter Anwendung
des Protonen-NMR-Verfahrens analysiert worden
war, wurde in einem Lösungsmittel (Volumenverhältnis
von Monochlorbenzol zu Isobutylketon = 1 : 1) bis zu
einer Konzentration von etwa 7% gelöst. Die Resistmateriallösung
wurde bis zu einer Dicke von etwa
0,9 µm auf die thermisch oxidierte Oberfläche einer
Silicium-Wafer in Form einer Schicht durch Wirbelbeschichtung
aufgebracht. Die Filmdicke nach dem Vorbrennen
betrug 0,75 µm. Dann wurde der Resistmaterialfilm
mit einem Elektronenstrahl in einer anderen Dosis
bestrahlt und für eine vorgegebene Entwicklungszeitspanne
bei Raumtemperatur in eine Entwicklerlösung
(Volumenverhältnis von 1,4-Dioxan zu Diisobutylketon
= 25 : 75) eingetaucht.
Die Fig. 7 zeigt die Empfindlichkeitskurven
4, 5, 6 und 7, die erhalten wurden,
wenn die Entwicklungszeit 5, 10, 20 bzw. 30 Minuten
betrug. Auch nach 30 minütiger Entwicklung wurde
weder ein Aufquellen noch eine Verformung des Resistmaterials
beobachtet und es wurden eine Empfindlichkeit
von 5 µC/cm² und ein γ (Kontrast als Auflösungsindex)
von 2,0 erhalten.
Einer Mischung aus 30 Gewichtsteilen gereinigtem Phenylmethacrylat,
1 Gewichtsteil Methacrylsäure und 50 Gewichtsteilen
Toluol wurden 0,05% Azobisisobutyronitril
als Polymerisationsinitiator, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Homopolymeren, zugesetzt. Die Mischung wurde
auf die gleiche Weise und unter den gleichen Bedingungen
wie im Beispiel 1 behandelt und polymerisiert.
Nach dem Reinigen des Copolymeren wurde durch Protonen-
NMR-Analyse ermittelt, daß die Methacrylsäureeinheiten
10 Mol-% betrugen.
Das Copolymer (Grenzviskositätszahl [η], gemessen in 1,4-Dioxan
bei 30°C, von 2,1 gewichtsdurchschnittliches Molekulargewicht
w, gemessen durch Gelpermeationschromatographie
unter Verwendung einer Tetrahydrofuranlösung
=2,9 × 10⁶) wurde gemäß der Erfindung als Resistmaterial verwendet. Nachdem die
Resistmateriallösung auf die gleiche Weise wie in Beispiel 2 in Form
einer Schicht aufgebracht, vorgebrannt und mit einem
Elektronenstrahl bestrahlt worden war, wurde der Resistmaterialfilm
20 Minuten lang bei Raumtemperatur
in einer Entwicklerlösung (Volumenverhältnis von
1,4-Dioxan zu Diisobutylketon = 15 : 85) entwickelt.
Ohne Bildung eines Musters wurde eine Empfindlichkeit
von 7 µC/cm² erhalten.
Zu einer Mischung aus 30 Gewichtsteilen gereinigtem Phenylmethacrylat,
6 Gewichtsteilen Methacrylsäure und 50 Gewichtsteilen
Toluol wurden 0,05% Azobisisobutyronitril als Polymerisationsinitiator,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Homopolymeren,
zugegeben.
Die Mischung wurde auf die gleiche Weise und unter den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel 1 behandelt und polymerisiert.
Nach der Reinigung des Copolymeren wurde durch Protonen-
NMR-Analyse bestimmt, daß die Methacrylsäureeinheiten
40 Mol-% betrugen.
Das Copolymere (Grenzviskositätszahl [η] = 1,9, w = 1,5 × 10⁶)
wurde als erfindungsgemäßes Resistmaterial verwendet.
Das Copolymere wurde in 1,4-Dioxan bis zu einer Konzentration
von etwa 6% gelöst. Die Resistmateriallösung wurde
durch Wirbelbeschichtung bis zu einer Dicke von etwa
0,9 µm auf eine thermisch oxidierte Siliciumwafer aufgebracht.
Die Filmdicke nach 1-stündigem Vorbrennen bei 200°C
betrug 0,7 µm.
Dann wurde der Resistmaterialfilm mit einem Elektronenstrahl
in einer anderen Dosis bestrahlt und 30 Minuten lang bei
Raumtemperatur in einer Entwicklerlösung (Volumenverhältnis
von 1,4-Dioxan zu Diisobutylketon = 30 : 70) eingetaucht.
Ohne Bildung eines Musters wurde eine Empfindlichkeit
von 8 µC/cm² erhalten.
Unter Verwendung des gleichen Resistmaterials wie in dem
obigen Beispiel 2 wurde ein Resistmaterialfilm hergestellt.
Der auf diese Weise hergestellte Resistmaterialfilm wurde
vorgebrannt. Unter anderen Bestrahlungsbreiten und -dosen
wurde der Resistmaterialfilm mit einem Elektronenstrahl
bestrahlt. Dann wurde der Resistmaterialfilm 6 Minuten
lang in einer Entwicklerlösung (Volumenverhältnis
von 1,4-Dioxan zu Diisobutylketon = 25 : 75) entwickelt.
Der Querschnitt des Resistmaterialfilms wurde dann unter
einem Abtastelektronenmikroskop betrachtet. Die minimale
Dosis des Elektronenstrahls, die der Strahlungsbreite entsprach,
bei der der Resistmaterialfilm vollständig entfernt
wurde unter Freilegung der Oberfläche des Substrats
ohne Bildung eines Musters, wurde bestimmt.
PMMA, das ein bekanntes positives Elektronenstrahl-Resistmaterial
darstellt und eine hohe Auflösung aufweist, wurde
zu Vergleichszwecken dem gleichen Verfahren unterworfen.
Bei dem verwendeten PMMA handelte es sich um ein im
Handel erhältliches Produkt,
das in einem Lösungsmittelgemisch gelöst wurde, das gleiche
Volumenmengen Monochlorbenzol und Methylisobutylketon
enthielt. Die dabei erhaltene Resistmateriallösung wurde
durch Wirbelbeschichtung in Form einer Schicht aufgebracht
und 30 Minuten lang bei 170°C vorgebrannt. Der auf diese
Weise gebildete Resistmaterialfilm wurde 2 Minuten lang
bei 21°C in einer Entwicklerlösung (Volumenverhältnis
von Methylisobutylketon zu Isopropylalkohol = 1 :3), d. h.
bei bekannten Standard-Entwicklungsbedingungen für
PMMA, entwickelt.
Die Fig. 8 zeigt die Strahlungsbreite,
welche die Entwicklung erlaubt, und die minimale
Dosis des Elektronenstrahls, die zur Erzielung
dieser Strahlungsbreite erforderlich ist. Die Kurve 8
entspricht einem erfindungsgemäßen Copolymer-Resistmaterial
und die Kurve 9 entspricht PMMA.
Wenn zum Entwickeln des erfindungsgemäßen Resistmaterialfilms
eine Entwicklerlösung (Volumenverhältnis von 1,4-Dioxan
zu Diisobutylketon = 25 : 75) verwendet wurde, mit
der mit einem höheren Mischungsanteil des Dioxans eine
höhere Empfindlichkeit erzielt werden kann, so wurde gefunden,
daß eine Strahlungsbreite von 0,125 µm bei einer
Empfindlichkeit entstehen kann, die praktisch etwa fünfmal
so groß ist wie diejenige, die mit PMMA erzielbar ist,
wie aus Fig. 8 hervorgeht.
Das Copolymer-Resistmaterial und das PMMA-Resistmaterial,
die in Beispiel 2 verwendet worden waren, wurden durch Wirbelbeschichtung
in Form einer Schicht auf die Oberflächen
von Siliciumwafern mit oxidierter Oberfläche aufgebracht,
die vor ihrer Verwendung 4 Stunden lang bei 800°C geglüht
und auf Raumtemperatur abgekühlt wurden. Danach wurden das
erfindungsgemäße Copolymer-Resistmaterial eine Stunde lang
bei 200°C und das PMMA-Resistmaterial
30 Minuten lang bei 170°C vorgebrannt. Die Resistmaterialfilmdicke
nach dem Vorbrennen betrug in jedem Falle 0,7 µm.
Die Resistmaterialfilme wurden dann mit einem Elektronenstrahl
in einer Dosis entsprechend einer Strahlungsbreite
von 2,0 µm, welche die Entwicklung wie in Beispiel 5 (Fig. 8)
erlaubt, bestrahlt. Die Bestrahlung der Resistmaterialfilme
mit dem Elektronenstrahl wurde so durchgeführt, daß nach
dem Entwickeln 100 Quadrate Resistmaterialmuster einer vorgegebenen
Seitenlänge zurückblieben. Der erfindungsgemäße Resistmaterialfilm
wurde 6 Minuten lang in einer Entwicklerlösung
(Volumenverhältnis von 1,4-Dioxan zu Diisobutylketon
= 25 : 75) entwickelt. Der PMMA-Resistmaterialfilm wurde
2 Minuten lang in einer Entwicklerlösung (Volumenverhältnis
von Methylisobutylketon zu Isopropylalkohol = 1 : 3)
entwickelt. Die Resistmaterialmuster wurden mit einem Abtastelektronenmikroskop
betrachtet.
Die nachfolgende Tabelle II zeigt die Zustände der quadratischen
Muster der Resistmaterialfilme verschiedener Größen.
Im allgemeinen hat ein Muster mit einer Fläche, die unterhalb
eines bestimmten Wertes liegt, die Neigung, in der Entwicklungsstufe
abzufallen, wenn das Resistmaterial keine ausreichende
Haftung an dem Substrat aufweist. Dadurch ist
es möglich, die Haftfestigkeit des Resistmaterials durch
die Mustergröße abzuschätzen, bei der das Muster zuerst abgelöst
wird, oder durch die Anzahl der verbleibenden Muster
der gleichen Größe abzuschätzen. Wie aus der folgenden Tabelle
II hervorgeht, war das erfindungsgemäße Copolymer-Resistmaterial
dem konventionellen PMMA-Resistmaterial in Bezug
auf die Haftung an dem Substrat überlegen.
Unter Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Copolymer-
Resistmaterials wurde auf der oxidierten Oberfläche
einer Siliciumwafer unter den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 3 ein Resistmaterialfilm gebildet. Nachdem
der Resistmaterialfilm vorgebrannt worden war, wurde der
Resistmaterialfilm mit dem Elektronenstrahl in verschiedenen
Mustern bestrahlt. Der Resistmaterialfilm wurde
dann 6 Minuten lang in einer Entwicklerlösung (Volumenverhältnis
von 1,4-Dioxan zu Diisobutylketon = 25 : 75)
entwickelt. Die minimale Elektronenstrahldosis, die den
Mustern entsprach, die eine gute Auflösung aufwiesen,
ist in der folgenden Tabelle III angegeben.
In der nachfolgenden Tabelle III bezieht sich die "Breite"
auf den zurückbleibenden Teil des Resistmaterials, der
von einem Elektronenstrahl nicht bestrahlt worden ist,
und der "Abstand" bezieht sich auf den Teil des Resistmaterials,
der durch Bestrahlung mit dem Elektronenstrahl
nach dem Entwickeln entfernt worden ist
Im allgemeinen nimmt der Näherungseffekt allmählich ab,
wenn die Fläche des mit dem Elektronenstrahl bestrahlten
Anteils abnimmt. Die Dosis des Elektronenstrahls nimmt
somit entsprechend der Abnahme des bestrahlten
Teils zu. Die für das in der Tabelle III angegebene Muster
mit durchgehenden Löchern erforderliche hohe Dosis ist
auf den vorstehend angegebenen Effekt zurückzuführen.
Ein Siliciumdioxidsubstrat mit dem in Tabelle III
angegebenen Muster wurde unter Verwendung einer reaktionsfähigen
Sprühätzvorrichtung vom parallelen flachen Platten-
Typ mit 5% Sauerstoff enthaltendem Tetrafluorkohlenstoff
geätzt. Die Ätzbedingungen waren eine Radiofrequenz
von 13,56 MHz, eine Leistung von 150 W, eine Gasströmungsrate
von 10 SCCM, ein Gasdruck von 0,8 Pa (60 m Torr) und eine Ätzdauer
von 7 Minuten. Die Ätztiefe des Siliciumdioxidsubstrats
für die jeweiligen Muster betrug 230,0 nm und die
restliche Filmdicke des erfindungsgemäßen Copolymer-Resistmaterials
betrug 250,0 nm. Bei dem vorstehend beschriebenen
Ätzen wurde keine Verformung des Copolymer-Resistmaterialmusters
mit Ausnahme einer Abnahme der Resistmaterialdicke
festgestellt. Der zurückbleibende Copolymer-
Resistmaterialfilm wurde durch Plasmaätzen leicht entfernt
unter Bildung einer behandelten Siliciumoxid-Oberfläche
einer hohen Präzision.
Bei Verwendung von PMMA wurde das reaktive Sprühätzen zur
Herstellung des gleichen Musters und unter den gleichen
Bedingungen durchgeführt. Die Abnahme der Dicke des PMMA-
Resistmaterialfilms betrug 530,0 nm. Das zurückbleibende
PMMA-Muster wies eine beträchtliche Rauheit auf und es
trat eine signifikante Verformung auf. Nach der Entfernung
des PMMA-Resistmaterials war das erhaltene Siliciumoxidmuster
von dem Resistmaterialmuster verschieden und es war
deformiert.
Wenn das erfindungsgemäß verwendete Phenylmethacrylat/Methacrylsäure-
Copolymere in einem Lösungsmittel als Entwicklerlösung entwickelt
wird, die als gutes Lösungsmittel Ethylenglykolmethylether,
Isoamylacetat oder ein chlorhaltiges Lösungsmittel, wie
Dichlorethylether, Monochlorbenzol, Dichlorbenzol und
1,2-Dichlorethan enthält, kann eine Empfindlichkeit erzielt
werden, die etwa die gleiche ist wie sie in Beispiel 5
erhalten wurde. Bei dem in Beispiel 5 beschriebenen
feinen Muster sind jedoch danach die Musterkanten
abgerundet und es kann kein Resistmaterialmuster mit einem
hohen Aspektverhältnis (Aspektverhältnis=Musterdicke/
Musterbreite) gebildet werden.
Die Auflösung des erfindungsgemäßen Copolymer-Resistmaterials
in einem Lösungsmittel entspricht derjenigen
eines Polymethacrylsäureanhydrids, im Gegensatz zu derjenigen
eines generellen Polymethacrylsäureesters. Wenn
daher 1,4-Dioxan, ein polares Lösungsmittel, als gutes
Lösungsmittel für die Entwicklerlösung verwendet wird,
wird die Auflösung durch die synergistische Wirkung mit
der Säureanhydridgruppe erleichtert, so daß die Selektivität
des Molekulargewichts verbessert wird und eine
Entwicklung mit einer hohen Auflösung erzielt werden kann.
Die erfindungsgemäß erzielten Effekte können ebenso mit einem
polaren Lösungsmittel der gleichen Art, wie z. B. Tetrahydrofuran
oder Dimethylformamid, erhalten werden.
Wenn das erfindungsgemäße Copolymer-Resistmaterial durch
Vorbrennen behandelt wird, wird ein Polymeres mit einem
hohen Glasumwandlungspunkt Tg und einem hohen Wärmezersetzungspunkt
erhalten.
Die nachfolgende Tabelle IV zeigt den Glasumwandlungspunkt
Tg und den Wärmezersetzungspunkt des erfindungsgemäßen
Copolymer-Resistmaterials zusammen mit denjenigen
der entsprechenden Homopolymeren.
Wenn das erfindungsgemäß als Resistmaterial eingesetzte Copolymer vorgebrannt
wird, weist es ausgezeichnete thermische Eigenschaften
auf. Das Aufquellen und die Verformung des Resistmaterialfilms
in der Entwicklerlösung werden daher
auf ein Minium herabgesetzt, so daß eine hohe Auflösung
erzielt werden kann und bei den hohen Temperaturen beim
trockenen Ätzen keine Verformung hervorgerufen wird.
Diese Eigenschaft erleichtert insbesondere die Bearbeitung,
die eine hohe Präzision erfordert, wie z. B. das
Abheben von Metallen mit hohen Schmelzpunkten.
Da das erfindungsgemäß als Resistmaterial eingesetzte Copolymer Carbonsäureeinheiten
enthält, weist es eine hohe Affinität für Siliciumdioxid,
Silicium, Chrom, Dichromtrioxid und dergleichen
auf. Deshalb haftet das Copolymer-Resistmaterial
ausgezeichnet an dem Substrat, wie aus dem obigen
Beispiel 6 hervorgeht. Dahingegen tritt bei Verwendung eines Resistmaterials mit
einem schlechten Haftungsvermögen insbesondere
bei einem feinen Muster ein Fließen oder eine Verformung
des Musters auf, da die Haftfläche des Musters
an dem Substrat klein ist. Mit dem erfindungsgemäß verwendeten Copolymer-
Resistmaterial kann jedoch die Herstellung von
feinen Mustern im Submikron-Größenordnungsbereich erleichtert
werden.
Claims (9)
1. Strahlungsempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit einem
Schichtträger und einer darauf befindlichen Schicht aus
einem positiven Resistmaterial, das aus einem 60-90 Mol-%
Methacrylsäureester - und 40-10 Mol-% Methacrylsäureeinheiten
enthaltenden Copolymer besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Methacrylsäureestereinheiten Phenylmethacrylateinheiten
sind.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das positive Resistmaterial aus einem
Copolymer aus 70% Mol-% Phenylmethacrylateinheiten und 30
Mol-% Methacrylsäureeinheiten besteht.
3. Verfahren zur Herstellung eines Musters aus einem
positiven Resistmaterial, umfassend die folgenden Stufen:
- a) Erwärmen eines strahlungsempfindlichen Aufzeichnungsmaterials,
- b) selektives Bestrahlen des Aufzeichnungsmaterials mit Elektronenstrahlung oder Röntgenstrahlung und
- c) Entwickeln mit einem Entwicklungslösungsmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufzeichnungsmaterial gemäß
Anspruch 1 eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Entwicklungslösungsmittel eine Mischung aus einem guten
Lösungsmittel und einem schlechten Lösungsmittel verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das gute Lösungsmittel aus der Gruppe 1,4-Dioxan, Tetrahydrofuran,
Dimethylformamid, Monochlorbenzol, Dichlorethylether,
Isoamylacetat und Ethylenglykolmethylether, und
das schlechte Lösungsmittel aus der Gruppe Diisobutylketon
und n-Hexan gewählt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Entwicklungslösungsmittel eine Mischung aus Monochlorbenzol
und Diisobutylketon verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Entwicklungslösungsmittel eine Mischung aus 1,4-Dioxan
und Diisobutylketon verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Erwärmen in Stufe (a) bei einer Temperatur von
mindestens 200°C vorgenommen wird.
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