DE308245C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47c. GRUPPE

WILHELM MÜHLHAN in HANNOVER.

Stoßfreie Mitnehmerkupplung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. November 1917 ab.

Die Kupplung hat den Zweck, Wellen mit hoher Umlaufsgeschwindigkeit, bei denen die Stellung des Querschnitts der Wellenenden zueinander sich nicht verändern darf, stoßfrei und zwangläufig zu kuppeln. Die bisher gebräuchlichen Klauen- oder Zahnkupplungen können nur im Stillstand oder bei geringer Tourenzahl gekuppelt werden. Das stoßfreie Kuppeln wird dadurch erzielt,· daß ein oder

ίο mehrere Zapfen a a (in beiliegender Zeichnung zwei Zapfen), welche in dem trommelartigen Wellenende δ verschiebbar angebracht sind, in eine der Zähl der Zapfen entsprechende Anzahl Kurven c c, welche in dem Antfiebswellenende d eingefräst sind, gedrückt werden. Diese Kurven haben die Form eines Kreisbogens von 90°. Soll die Kupplung betätigt werden, so wird auf einen durch die hohle Welle & geführten Draht β ein Zug, ausgeübt, dieser überträgt

ao sich auf die beiden Winkelhebel f f, und letztere drücken beide Zapfen α α auf und in die rotierende Antriebswelle d. Das Einlaufsende der Kurven c c ist entsprechend lang gehalten, um den beiden Zapfen α α genügend Zeit zu~ geben, sich in die Kurven zu legen, bevor sie in die Krümmung der Kurven eintreten. Sobald letzteres geschieht, wird die anzutreibende Welle δ allmählich vorgezogen, gleichzeitig wird ein Druck auf die Welle in der Drehrichtung ausgeübt, welcher sich verstärkt, je weiter die Zapfen α α in die Kurven c c gleiten. Auf einer auf der Welle b. befestigten Scheibe g ist ein Zapfen· h angebracht, welcher in Ruhestellung der Kupplung in dem Endpunkte einer Kurve * lagert. Letztere ist in eine feststehende Trommel f eingelassen und besitzt ebenfalls die Form eines Kreisbogens von 90 °. Wird nun durch Betätigung der Kupplung die Welle δ'vorgezogen, so muß der Zapfen h und durch diesen die Welle δ zwangläufig der Krümmung der Kurve i folgen, die Welle δ kommt allmählich in Rotation. Sind die beiden Zapfen α α an den Enden der Kurven c c angelangt, so sind die Umdrehungsgeschwindigkeiten der beiden' Wellen gleich, gleichzeitig ist der Zapfen h aus der Kurve i ausgetreten.

Der Radius der Kurven α «muß mit demselben der Kurve i übereinstimmen. Die Entkupplung erfolgt durch Entlastung der bei- den Zapfen α α und Betätigung einer Feder k, welche die Welle δ zurückdrückt. Der Zapfen h gleitet durch eine doppelte Kurve I in seine Ruhelage. Um ein Zurückschnellen des Zapfens h nach dem Kuppeln in den Einlauf der Kurve I und den Auslauf der Kurve i zu verhindern, sind die Enden der Kurven c c vertieft. Die Zapfen α α greifen nach erfolgter Kupplung in diese Vertiefungen mm ein. Das "Zahnrad η ist mit einem Vierkantloch versehen. Die Welle δ ist. ebenfalls zum Teil vierkantig und in dem Zahnrad η verschieb- _y bar. Die Welle δ ist bei dieser Anordnung nur als Zwischenwelle gedacht; die Kraft wird durch Zahnräder auf eine seitlich liegende Welle 0 übertragen, sie kann auch durch Kegelräder auf eine zur Antriebswelle im rechten Winkel angelegte Welle geleitet werden.

In Fig. ι ist die Seitenansicht der Kupplung dargestellt, teils im Querschnitt; in Fig. 2 ist der besseren Übersicht wegen die Umfangsfläche der Wellenenden δ und d aufgeschnit-

ten und flach gelegt gedacht, e.benso die Seitenfläche der Trommel /, in welche die beiden Kurven i und I eingeschnitten sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Stoßfreie Mitnehmerkupplung für Wellen mit hoher Umlaufsgeschwindigkeit, 'dadurch gekennzeichnet, daß das Kuppeln dadurch erfolgt, daß ein oder mehrere in dem einen achsial verschiebbaren Wellenende angebrachte verschiebbare Zapfen in eine oder mehrere in dem andern Wellenende befindliche Kurven gedruckt werden, wodurch das Wellenende verschoben wird, während ein an ihm befestigter Zapfen in einer an einer festen Trommel angebrachten Kurve gleitet und dadurch allmählich in Drehung....versetz! wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.