DE307551C

DE307551C -

Info

Publication number: DE307551C
Application number: DENDAT307551D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 307551 - , KLASSE 20/. GRUPPE

KARL JAKSCHE in LEIPZIG-PLAGWITZ.

Schalteinrichtung an Laufwerken von Elektrohängebahnen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. September 1917 ab.

Elektrohängebahnwagen, auf Bahnen mit Gefälle, welche mit Nebenschluß- oder Verbundmotoren betrieben werden und Bremsen mit Nebenschlußlüftmagneten für -die Laufwerke enthalten, sind auf Gefallen durch Unterbrechung der meist einpoligen Schleifleitung nicht zuverlässig stillzusetzen, weil bei Unterbrechung des Stromes an der Fahrleitung der abrollende Wagen seinen Motor antreibt

ίο und dieser als Stromerzeuger wirkend Strom a.n den Bremslüftmagneten des Laufwerkes abgibt, so daß die Bremse nicht einfällt. Auch beim Anhalten auf gerader Strecke tritt hierdurch eine Verlängerung des Bremsweges ein.

Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile durch an sich bekannte Mittel, wie die Anordnung eines Ausschalters auf dem Laufwerke und eines festen Anschlages an der Fahrbahn, vermieden.

In Fig. ι ist die Schaltung des Fahrmotors mit dem zu ihm im Nebenschluß liegenden Bremslüftmagneten dargestellt. In der Fahrleitung a, b, c ist mit b eine abschaltbare Strecke, z. B. eine Blockstrecke, bezeichnet., Fährt der Elektrohängebahnwagen von rechts nach links, so fließt von der Schleifleitung a über den Stromabnehmer d, den auf dem Wagen befindlichen geschlossenen Ausschalter e, durch den Motoranker g, die Hauptstrom- und Nebenschlußfeldwicklung i bzw. h Strom an den anderen Pol (Fahrschiene oder Erde) und zugleich auch durch den im Nebenschluß liegenden Bremslüftmagneten f, so daß die Bremse gelüftet ist. Steht die Fahrdrahtstrecke δ durch den Steuerschalter s unter Strom, wie gezeichnet, so wird die Bremse durch f.. gelüftet bleiben, wenn der Hängebahnwagen über die ßtrecke δ läuft. Es entspricht dies der Schal- · tung Fig. 3.

Sobald der Wagen an den an der Fahrbahn befestigten Anschlag k kommt, wird der Schalter β geöffnet; der alsdann bestehenden Schaltung entspricht Fig. 4. Der Motoranker ist vom Fahrdraht getrennt und liegt nur an den Klemmen des Motormagnetfeldes h, so daß zwar eine gewisse Bremswirkung eintritt, die aber den Wagen nicht- zum Stillstand bringt, da f nicht ausgeschaltet ist. Der Wagen läuft über δ und damit an h vorbei, ohne beschleunigt zu werden, und fährt auf c weiter, denn e hat sich unterdessen wieder selbsttätig geschlossen. Ist aber nur der Schalter, s geöffnet, dann ist b stromlos, und kommt der Wagen von α auf die Fahrdrahtstrecke b, so ist der Motor vom Netz abgeschaltet, aber seine Schaltung entspricht genau der in Fig. 3 dargestellten, und da der'Wagen auf dem Gefälle den Motor treibt, so fließt Strom aus dem Motoranker in das Magnetfeld des Motors und auch durch die Wicklung des Bremslüftmagneten f, so daß die Bremse ebenfalls nicht einfällt und der Wagen auch auf stromloser Strecke abrollen würde, wenn nicht noch der Anschlag k den Schalter β öffnete und die in Fig. 4 dargestellte Schaltung hervorrufen würde. Dadurch wird der Bremslüftmagnet f stromlos, und der Wagen hält auf δ.

Der Anschlag k ist so bemessen, daß sich der Schalter β bei Beendigung des,Bremsweges wieder schließt, so, daß das Laufwerk in Schaltung nach Fig. 3 sofort weiterfährt, wenn s wieder geschlossen wird.

Will man den Schalter β nicht mechanisch, sondern elektrisch beeinflussen, so wird nach Fig. 2 neben der Fahrbahn anstatt k eine kurze Hilfsstromschiene I angeordnet und auf den Wagen noch ein zweiter Stromabnehmer m gesetzt, der mit einem Schaltmagneten η verbunden ist, welcher den Kontakt ο öffnet. ο tritt also an die Stelle von β. Mit dem Kontakt ο kann noch ein Hemmwerk f verbunden ίο sein, durch das die Zeit bis zur Wiedereinschaltung von ο eingestellt werden kann.

Claims

Patent-Anspruch:

Schalteinrichtung an Laufwerken von Elektrohängebahnen, dadurch gekennzeichnet, daß beim Befahren einer stromlosen Strecke (δ nach Öffnung von s)_ durch an sich bekannte Mittel, nämlich entweder mechanisch durch einen Anschlag (k) an der Fahrbahn und einen Schalter (e) auf dem Laufwerke, oder elektrisch durch eine Stromschiene (I) an der Fahrbahn und einen gegebenenfalls mit einstellbarer Dämpfung (P) versehenen Schaltmagneten (n) auf dem Laufwerke, der im normalen Fährbetriebe im Nebenschluß zum Motor (g, h) liegende Bremslüftmagnet (f) vom Motor (g, h) abgeschaltet wird, so daß er nicht durch dessen Kurzschlußstrom erregt werden kann, sondern stromlos wird (Fig. 4).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.