DE550332C - Anordnung zum Verhueten der Umstellung von elektrisch gestellten Weichen - Google Patents
Anordnung zum Verhueten der Umstellung von elektrisch gestellten WeichenInfo
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- DE550332C DE550332C DE1930550332D DE550332DD DE550332C DE 550332 C DE550332 C DE 550332C DE 1930550332 D DE1930550332 D DE 1930550332D DE 550332D D DE550332D D DE 550332DD DE 550332 C DE550332 C DE 550332C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L11/00—Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Electric Propulsion And Braking For Vehicles (AREA)
Description
Im Straßenbahnbetrieb werden elektrisch betätigte Weichen mehr und mehr eingeführt.
Soll z. B. eine Weiche von einem Straßenbahnwagen umgeschaltet werden, so wird der zugehörige
Oberleitungsbeidraht mit eingeschalteten Motoren befahren. Der Oberleitungsbeidraht
ist von der Fahrleitung isoliert und so beschaffen, daß er den vorbeifahrenden Bügel von der eigentlichen
Oberleitung abdrückt. Der Oberleitungsbeidraht steht in Verbindung mit dem einen
Spulenende des Weichenmagneten bzw. Motors, während das andere Ende mit der Oberleitung
verbunden ist. Befindet sich der Bügel eines Fahrzeugs unter einem solchen Oberleitungsbeidraht,
so fließt Strom von der Oberleitung über den Weichenmagneten und den Oberleitungsbeidraht
durch die Motoren des Triebwagens zur Erde. Die elektrisch betätigte Weiche wird dadurch umgeschaltet. Soll die
Weiche nicht betätigt werden, so fährt der Führer mit ausgeschalteten Motoren über den
Beidraht.
Diese Einrichtungen haben sich gut bewährt, soweit es sich um normale Straßenbahnwagen
handelt. Große Schwierigkeiten treten jedoch auf, wenn mehrere gekuppelte Triebfahrzeuge,
die z. B. in Gruppenfahrt betrieben werden, einen solchen Oberleitungsbeidraht befahren.
Nimmt man an, das erste Fahrzeug stelle durch Stromgabe die Weiche um, so wird das zweite
Fahrzeug, wenn es den Beidraht berührt, die Weiche wieder in die andere Richtung umstellen,
d. h. das erste Triebfahrzeug fährt z. B. in das links abgehende Gleis, während das zweite Fahrzeug,
da die Weiche wieder umgestellt wurde, in das rechts abgehende Gleis einfahren will.
Fahrzeugentgleisungen bzw. Zugtrennungen sind die Folge.
Derartige Schwierigkeiten treten auch dann auf, wenn zwei oder mehrere Züge mit nur einem
Triebwagen kurz hintereinander in eine Weiche einfahren. Dann kann es vorkommen, daß der
erste Zug betriebsmäßig in die Weiche einfährt, während der Führer des zweiten Zuges, der in
die andere Richtung abzweigen soll, die Weiche unvorsichtigerweise schon ansteuert, ehe das
letzte Fahrzeug des ersten Zuges die Weiche verlassen hatte, wodurch wiederum Fahrzeugentgleisungen
bzw. Zugtrennungen eintreten können. Man versuchte bisher derartige Unfälle dadurch zu verhindern, daß man nach Einfahrt
des ersten Wagens in die Weiche den Weichenumstellmagneten von der Stromzuführung durch
die nachfolgenden Wagen so lange abschaltete, bis der erste Wagen die Weiche vollständig verlassen
hatte. Zur Abschaltung dieses Magneten benötigte man einen zusätzlichen Schalter mit
entsprechenden Kontakten, der durch weitere an der Oberleitung angebrachte Beidrähte gesteuert
wurde.
Diese Blockierung wird vereinfacht, wenn gemäß der Erfindung der Weichenumstellmagnet
direkt über die Beidrähte oder auch über entsprechende Relais so lange kurzgeschlossen wird,
bis der vorfahrende Zug die Weiche verlassen hat. Hierdurch erzielt man nicht nur eine be-
trächtliche Ersparnis an Schützen, Relais oder Kontakten, sondern auch eine Erhöhung der
Betriebssicherheit.
In den Abb. ι bis 3 sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. In allen Abbildungen
bedeutet α die Fahrleitung und δ den Oberleitungsbeidraht
für die Weichet, c ist die Erregerspule des Weichenmagneten, und e, f
bzw. s sind zusätzliche Oberleitungsbeidrähte. Das Triebfahrzeug ist nicht gezeichnet. Fährt
nun bei der Anordnung nach Abb. 1 ein Fahrzeug von rechts mit eingeschalteten Motoren in
die Weiche ein, so wird durch den Beidraht δ der Bügel des Triebfahrzeugs von der Fahrleitung
α abgehoben. Es fließt jetzt Strom vom Punkte d über die Spule c des Weichenmagneten
und den Beidraht δ zu den Motoren des Triebfahrzeugs und von hier zur Erde. Fährt das
Fahrzeug weiter, so berührt es, wenn es in gerader ao Richtung weiterfährt, den Beidraht f. Dieser
Beidraht ist so ausgebildet, daß der Bügel Beidraht und Fahrleitung gleichzeitig berührt. Hierdurch
wird die Spule des Weichenmagneten kurzgeschlossen, so daß die Weiche nicht beeinflußt
wird.
Sollen nun zwei zusammengekuppelte Triebfahrzeuge die Strecke befahren, so stellt wieder
das erste Triebfahrzeug, wie oben beschrieben, die Weiche um. Der Abstand zwischen dem
zusätzlichen Beidraht f und dem Beidraht δ ist nun so gewählt, daß, wenn der Bügel des zweiten
Wagens den Beidraht δ berührt, der Bügel des ersten Fahrzeugs bereits den Beidraht f mit der
Fahrleitung verbindet. Die Länge des Beidrahtes f muß dabei so groß gewählt sein, daß
das zweite Fahrzeug den Beidraht δ früher verläßt als das erste Fahrzeug den Beidraht f. Da
durch den letzteren die Spule c des Weichenmagneten kurzgeschlossen ist, wird durch das
zweite Fahrzeug die Weiche nicht mehr umgestellt. Entsprechendes gilt auch, wenn das
erste Fahrzeug nicht geradeaus fährt, sondern links in die Weiche einfährt und den Beidraht e
berührt.
Die Abb. 2 stellt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, in welchem die Magnetspule
c durch ein besonderes Schaltrelais g kurzgeschlossen wird sowie der Bügel des ersten
Triebfahrzeugs entweder den Beidraht e oder den Beidraht f berührt. Es ist ohne weiteres
möglich, daß das Relais g die Spule c nicht kurzschließt, sondern abschaltet.
Eine weitere Ausbildung zeigt die Abb. 3, bei der ebenfalls ein Schaltrelais g zur Anwendung
kommt, das aber durch einen Beidraht eingeschaltet und durch einen zweiten Beidraht ausgeschaltet
wird. Das Relais besitzt Ruhekontakte h und Arbeitskontakte i. Befahren zwei
gekuppelte Triebfahrzeuge die Strecke, so wird <5o zunächst durch das erste Fahrzeug über den
Beidraht δ die Weiche umgestellt. Kurz bevor das erste Triebfahrzeug in die Weiche einfährt,
berührt sein Bügel den Beidraht s, so daß Strom von der Oberleitung über den Beidraht s, Ruhekontakt
h und durch die Spule g über den Widerstand t zur Erde fließen kann. Das Relais g
spricht an, öffnet seine Ruhekontakte h und hält sich über seinen Arbeitskontakt i. Gleichzeitig
schließt das Relais g die Spule des Weichenmagneten c durch den Kontakt η kurz. Das
erste Fahrzeug berührt den Beidrahts etwas früher als das zweite Fahrzeug den Beidraht b.
Nachdem das zweite Fahrzeug den Kontakt δ verlassen hat, wird bei Weiterfahrt entweder
der Oberleitungsbeidraht e oder f berührt, d. h. die Spule des Relais g wird kurzgeschlossen.
Das Relais g fällt daher ab, öffnet seinen Kontakt η und hebt somit den Kurzschluß
des Weichenmagneten c auf. Es ist für die Wirkung der Weichenbetätigung belanglos, ob
zwei Fahrzeuge oder mehrere in Gruppenfahrt verkehren, es können auch Beiwagen zwischengeschaltet
sein. Die Einrichtung wird auch in diesem Falle einwandfrei arbeiten, sofern Abstand
und Länge der Beidrähte richtig gewählt sind.
Claims (7)
1. Anordnung zum Verhüten der Umstellung von elektrisch gestellten Weichen
durch ein hinter einem elektrischen Triebfahrzeug unmittelbar nachfolgendes Triebfahrzeug,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung (c) des Weichenstellmagneten vom vorausfahrenden Triebfahrzeug vorübergehend
kurzgeschlossen wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die zusätzlichen
Oberleitungsbeidrähte (e, f, s) der Weichenmagnet (c) kurzgeschlossen bzw. abgeschaltet
wird, bevor das zweite Triebfahrzeug den die Weichenumstellung herbeiführenden Beidraht
(δ) berührt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die zusätzlichen
Beidrähte (e, f) der Weichenstellmagnet (c) beidseitig an Oberleitungsspannung
gelegt wird.
4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den
Bügel des ersten Fahrzeugs die zusätzlichen Oberleitungsbeidrähte (f, e, s) mit der Fahrleitung
verbunden werden.
5. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
zusätzlichen Oberleitungsbeidrähte (e, f, s) ein Relais (g) zum Ansprechen gebracht
wird, welches den Weichenstellmagneten (c) kurzschließt. 12c
6. Anordnung nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Oberleitungs-
beidraht (s) das Relais (g) eingeschaltet wird, welches den Weichenstellmagneten (c) kurzschließt,
worauf das Relais (g) durch einen anderen Oberleitungsbeidraht (e bzw. f)
kurzgeschlossen wird und somit den Kurzschluß des Weichenstellmagneten (c) aufhebt.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais (g) besondere
Arbeitskontakte (i) als Haltekontakte besitzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Berlin, gebrückt ifr bist! reIcüsdiujckerei
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE550332T | 1930-07-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE550332C true DE550332C (de) | 1932-05-14 |
Family
ID=6562636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930550332D Expired DE550332C (de) | 1930-07-15 | 1930-07-15 | Anordnung zum Verhueten der Umstellung von elektrisch gestellten Weichen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE550332C (de) |
-
1930
- 1930-07-15 DE DE1930550332D patent/DE550332C/de not_active Expired
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