DE940356C

DE940356C - Steuerungsvorrichtung elektromagnetischer Weichen von Oberleitungsfahrzeugen

Info

Publication number: DE940356C
Application number: DEL8388A
Authority: DE
Inventors: Erich Heide; Kurt Rybicki
Original assignee: BERLINER VERKEHRS BETR E BVG; Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: BERLINER VERKEHRS BETR E BVG; Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1951-02-22
Filing date: 1951-02-22
Publication date: 1956-03-15

Description

Steuerungsvorrichtung elektromagnetischer Weichen von Oberleitungsfahrzeugen Es ist eine Weichenstellvorrichtung für elektrische Bahnen bekannt, bei der .die die Weichen steuernden Vorrichtungen an eine vom Stromkreis der Triebmotoren unabhängige Wechselstromquelle angeschlossen sind. Diese Wechselstromquelle besteht aus einem auf dem Triebfahrzeug angeordneten Wechselstromgenerator. Die Vorrichtung hat wohl den Vorzug, daß sie vom Motorstrom unabhängig ist, d. h. es kommt dabei nicht darauf an, daß der Fahrer eine bestimmte Stelle vor der Weiche mit einer bestimmten Fahrschalterstellung überfährt; was im Hinblick auf mögliche Behinderungen durch den sonstigen Straßenverkehr mitunter nur schwierig zu verwirklichen ist. Jedoch erfordert diese Vorrichtung eine besondere Stromquelle auf dem Wagen, die die Anlage verteuert und Wartung erfordert.
Ferner ist ein automatischer Fahrtrichtungsanzeiger für Schienenfahrzeuge, insbesondere Straßenbahnen, bekannt, bei denen bei Fahrtrichtungsänderung ein am Wagen angebrachter Fahrtrichtungsanzeiger in beliebiger Ausführung ohne Zutun des Fahrers, z. B. durch die Weiche oder Schienen, betätigt wird. Vor einer Kurve ist neben der Oberleitung ein der Richtungsänderung entsprechend angeordneter Schleifkontakt vorgesehen, der bei einer einfachen Kurve dauernd, bei einer Kurve mit Abzweigung dagegen nur bei Verstellen .der Weiche auf Richtungsänderung unter Strom steht und der beim Befahren der Kurve mit einem Stromabnehmer der Fahrtrichtungsanzeiger in leitende Verbindung tritt.
Die Erfindung betrifft gleichfalls eine Steuerungsvorrichtung elektromagnetischer Weichen von Oberleitungsfahrzeugen mittels. eines während des Überfahrens eines Oberleitungskontaktes betätigten Steuerschalters. Die Vorrichtung ist erfindungsgemäß so getroffen, daß -der zur Ein- und Ausschaltung der unabhängig vom Fahrstrom verlaufenden Betätigungsstromkreise dienende Steuerschalter mit .dem Winkerschalter in Verbindung steht. Die Betätigung der Weiche erfolgt über einen Magnetschalter, der je nach der Winkerschalterstellung die Weiche für die eine oder andere Fahrtrichtung stellt. Der Fahrer hat also im wesentlichen darauf zu achten, .daß er rechtzeitig den Winkerschalter in die gewünschte bzw. befohlene Fahrtrichtung stellt, und er ist gewiß, daß dann durch die erfindungsgemäße Vorrichtung dafür gesorgt wird, daß auch die Weiche in diese Richtung gestellt wird.
Eine im Erfindungssinn ausgeführte Steuerungsvorrichtung für elektrische Straßenbahnweichen ist beispielsweise in dem Schaltbild .dargestellt. -Hierin bezeichnen i den Triebwagen, 2 die Fahrleitung, 3 den Oberleitungssteuerkontakt, q. das Weichenstellwerk und 5 einen Magnetschalter, der vom Kontakt 3 aus die jeweilige Umstellung ,des Weichenstellwerkes q. steuert. In .dem Führerstand des Triebfahrzeuges i befindet sich außer der üblichen nicht dargestellten Steuerung ein zusätzlicher für die Weichensteuerung erforderlicher Schalter 6. Dieser Schalter 6 ist in Verbindung mit dem Winkerlampenschalter .7 dargestellt. Außerdem ist noch ein Belastungswiderstand 8 vorgesehen, der mittels des Schalters 6 über ein Schütz 9 eingeschaltet wird, wenn die Weiche für die Fahrt in .den Abzweig gestellt werden soll. Der über den Belastungswiderstand 8 fließende Hilfsstrom wird von der Fahrleitung 2 über den Stromabnehmer io entnommen.
Der dargestellten Schaltung, bei der der Steuerschalter 6 für das Weichenstellwerk gemeinsam mit dem Winkerschalter 7 geschaltet wird, liegt folgende Bedienungsvorschrift zugrunde: -i. Fahrt geradeaus »ohne Strom«, d. h. Fahrschalter ausgeschaltet, Steuerschalter 6 in der Nullstellung.
2. Fahrt in den Abzweig, d. h. der Fahrschalter kann ein- oder ausgeschaltet sein; der Steuerschalter 6 wird gemeinsam mit dem Winkerschalter 7 in die jeweilige Abzweigrichtung gelegt.
Die Wirkungsweise. ist folgende: Bei der Geradeausfahrt ohne Strom bleibt .der Magnetschalter 5 in der Grundstellung, und es fließt ein Stellstrom von der Fahrleitung :2 nach dem Kontakt 3 über einen beigeordneten Schleifkontakt und den unteren geschlossenen Kontakt des Magnetschalters 5 zur entsprechenden Stellspule im Stellwerk q.. Die Weiche wird dadurch in die Richtung für Geradeausfahrt gestellt. Die Spule des Magnetschalters 5 ist so ausgelegt, daß dieser Schalter weder durch den .die Spule durchfließenden Stellstrom noch durch zusätzlich in dem Trieb- und Beiwagen eingeschaltete Hilfsströme (Beleuchtung, Heizung) zum Ansprechen kommt.
Bei der Fahrt in den Abzweig wird der Schalter 6 in Verbindung mit dem Winkerschalter 7 eingeschaltet. Hierdurch spricht Schütz 9 an und schaltet den Belastungswiderstand 8 ein. Dieser ist so bemessen, daß er den Magnetschalter 5 bei Berührung des Stromabnehmers io mit dem Kontakt 3 zum Ansprechen bringt. Hierdurch schließt der Magnetschalter 5 seinen oberen Schaltkontakt, und der Stromkreis der anderen Stellspule im Stellwerk q. ist vorbereitet. Es fließt nun, wenn der Stromabnehmer io den dem Kontakt 3 beigeordneten Schleifdraht berührt, der Stellstrom, und die Weiche wird in die Abzweigrichtung gestellt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Steuerungsvorrichtung elektromagnetischer Weichen von Oberleitungsfahrzeugen mittels eines während .des Überfahrens eines Oberleitungskontaktes betätigten Steuerschalters, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Ein- und Ausschaltung der unabhängig vom Fahrstrom verlaufenden Betätigungsstromkreise, dienende Steuerschalter mit .dem Winkerschalter in Verbindung steht.
2. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, :daß die Betätigung der Weiche über einen Magnetschalter (5) erfolgt, der je nach der Winkerschalterstellung die Weiche für .die eine oder andere Fahrtrichtung stellt.
3. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung des Schaltvorganges vom Triebfahrzeug auf den Magnetschalter (5) in der Fahrleitung (2) ein Oberleitungskontakt (3) vorgesehen ist. q..
Steuerungsvorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberleitungskontakt (3) aus zwei voneinander isolierten Kontaktbahnen besteht.
5. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltung eines Belastungswiderstandes (8) über ein im Triebwagen angeordnetes Schütz (9) erfolgt.
6. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet, .daß jeder Führerstand des Triebfahrzeugs mit einem zusätzlichen Schaltelement in Verbindung mit dem Winkerschalter (7) ausgerüstet ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 505 328, 639 85o.