DE639850C

DE639850C - Automatischer Fahrtrichtungsanzeiger fuer Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE639850C
Application number: DEL87413D
Authority: DE
Original assignee: HUGO LEUER
Current assignee: HUGO LEUER
Priority date: 1935-01-27
Filing date: 1935-01-27
Publication date: 1936-12-15

Description

Die Erfindung besieht sich auf eine Fahrtrichtungsanzeigervorrichtung, insbesondere für Straßenbahnen, bei der ein am Wagen angebrachter Richtungsanzeiger in beliebiger Ausführung ohne Zutun des Fahrers z. B. durch die Weiche oder Schienen betätigt wird. Die Erfindung liegt nun darin, daß vor einer Kurve neben der Oberleitung ein der Richtungsänderung entsprechend angeordneter Schleifkontakt vorgesehen ist, der bei einer einfachen Kurve dauernd, bei einer Kurve mit Abzweigung dagegen nur bed Verstellen der Weiche auf Richtungsänderung unter Strom steht und der beim Befahren der Kurve mit einem Stromabnehmer der Fahrtrichtungsanzeiger des Wagens in leitende Verbindung tritt. Der Fahrtrichtungsanzeiger besitzt in seinem angeschlossenen Stromkreis durch Magnete gesteuerte Kontakte, die bei Stromentnahme aus dem Schleifkontakt den Fahrtrichtungsanzeiger vortreten, beim Erden des Stromabnehmerbügels für den Anzeiger nach dem Durchfahren 'einer Kurve durch einen entsprechend angeordneten Erddauerkontakt aber wieder einziehen lassen.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke in meiner beispielsweisen Ausführungsform in schematischer Darstellung veran- schaulichtj und zwar zeigt:

Abb. ι das Schaltschema einer Weiche mit der Stromführung zu einem Schleifkontakt für eine Linkskurve, während

Abb. 2 das. Schaltschema für die am Wagen angebrachten Fahrtrichtungsanzeiger darstellt.

Abb. 3 schließlich veranschaulicht no:ch eine Linkskurve in Draufsicht.

An die Oberleitung ϊ ist in bekannter Weise eine Weichenstellvorrichtung angeschlossen, die aus Schlitten 2, Bürsten 3, Hüpfer 4 und den Weichenmagneten 5 und 6 besteht. Diese Weichenmagnete sind nun durch Leitungen/, 8 und 9 Magnetspulen 10 und 11 parallel geschaltet, deren gemeinsamer Anker mittels leiner Brücke 12 an Kontakte 13 und 14 anlegbar ist. Zu den Kontakten 13 führt von der Oberleitung ein Kabel 15, während ein Kabel 16 diese Kontakte mit einem Schleifkontakt 17 verbindet.

Beim Umlegen der elektrischen Weiche links wird bekanntlich mit ausgeschaltetem Motor in die Weiche gefahren. Wenn in diesem- Falle der- Stromabnehmer des Wagens den Schlitten passiert, so stellt er für kurze Zeit die leitende Verbindung zwischen den Schlitten 2 tuid den Bürsten 3 her. Der Strom aus der Oberleitung 1 kann nun über die unteren Kontakte des Hüpfers4 zu den Weichenmagneten 5 fließen 'und stellt die Weiche links. Gleichzeitig hiermit wird aber die durch die Leitungen 7, 8 parallel zum Magneten 5 geschaltete Magnetspule 10 erregt und deren Anker nach links gezogen, so daß nun die Brücke 12 die Kontakte 13 verbindet (Abb. 1). Nun fließt Strom aus der Oberleitung 1 durch das Kabel 15 über die

Kontakte 13 und das Kabel 16 in den Schleifkontakt 17. Beim Befahren dieser Weiche in Geradeausfahrt fährt man bekanntlich mit eingeschaltetem Motor. Verbindet dann der Stromabnehmer des Wagens die Schlitten'2' und die Bürsten 3, so· wird der Hüpfer 4 an> gezogen und entsprechend seine oberen Kontakte verbunden. Der Weichenmagnet 6 und die Magnetspule 11 ziehen an, wodurch die Weiche nach rechts gelegt und gleichzeitig die Kontakte 14 verbunden werden. Diese Kontakte 14 sind bei einer Linkskurve Blindkontakte. Eine Betätigung der Richtungsanzeiger kann dabei in diesem Falle nicht eintreten.

Bei einer Rechtskurve sind umgekehrt die Kontakte 13 Blindkontakte und die Kontakte 14 mit einem passend angeordneten Schleifkontakt verbunden. Beim Befahren einer derartigen Kurve mit eingeschaltetem Motor wird jetzt entsprechend die Weiche rechts gelegt und der Schleifkontakt für den rechten Fahrtrichtungsanzeiger mit der Oberleitung verbunden. Neben dem Stromabnehmer 18 des Wagens sind an dessen Seiten noch Stromabnehmer 19 und 20 für den linken und rechten Fahrtrichtungsanzeiger angeordnet. Der Stromabnehmer 19 führt mittels einer Leitung 21 zu Kontaktpaaren 22 und 23, zwischen denen eine Brücke 24 eines gemeinsamen Ankers der Magnete 25 und 26 verschiebbar angeordnet ist. Die Brücke 24 steht noich mittels eines Fortsatzes vor einem K'ontaktpaar 27 des Fahrtrichtungsanzeigers 28, der im übrigen durch Leitungen 29 und 30 mit der Hauptstromleitung 31₃ die vom Stromabnehmer 18 über den Kontr oller 32 und den Motor 33 zur Erde führt, verbunden ist. Der Magnet 25 liegt noch in einem Stromkreis,, der vom Schleifkontakt 17' über das Kontaktpaar 22 über die Leitung 29 zur Erde geht, während der Magnet 26 in einem Stromkreis angeordnet ist, der von der Hauptleitung 31 über das Kontaktpaar 23 und die Leitung 21 zu leinem Erddauerkontakt 34 führt, der hinter der Kurve an der Stelle des Schleifkontaktes 17 vorgesehen ist. Außer diesen Leitungen zu den Magneten sind weitere Leitungen mit Druckknöpfen 35 und 36 angeordnet, die dem Fahrer die Möglichkeit geben, die Anzeiger auch von 'Hand zu betätigen. Die Schaltung der Anzeigevorrichtung für die rechte Seite ist ein Spiegelbild der linken und daher nicht weiter bezeichnet. Berührt der Stromabnehmer 19 beim Befahren, einer Linkskurve den Schleifkontakt 17, der bei Vorhandensein einer Weiche, wie oben ausgeführt, stromführend gemacht wurde, so fließt der Strom durch die Leitung zu den Kontakten 22, die jetzt noch durch ■ äie Brücke 24 verbunden sind, zu dem Maj*ritet2 5. Dieser Magnet zieht die Brücke an ■rffie Kontakte 23 heran und schließt dadurch ■■.linen Stromkreis über die Kontakte 27. Der • Fahrtrichtungsanzeiger 28 ist nun durch die Leitungen 30 an die Hauptleitung 31 angeschlossen und tritt in Tätigkeit (Abb. 2). Nach dem Durchfahren der Kurve tritt der Stromabnehmer 19 mit dem Erdkontakt 34 in Verbindung. Es fließt jetzt Strom aus der Hauptleitung 31 über den Magnet 26, Kontaktpaar 23 und die Leitung 21 zur Erde. Der Magnet 26 zieht hierdurch die Brücke 24 wieder zurück, der Strom am Kontaktpaar 27 wird unterbrochen und der ausgeschwenkte Arm des Anzeigers 28 beigeklappt.

Claims

Patentansprüche:

ι . Automatischer Fahrtrichtungsanzeiger für Schienenfahrzeuge, insbesondere Straßenbahnen, bei denen bei Fahrtrich- " tungsänderung ein am Wagen angebrachter Fahrtrichtungsanzeiger in beliebiger Ausführung ohne Zutun des Fahrers z. B. durch die Weiche oder Schienen betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor einer Kurve neben der Oberleitung (1) ein der Richtungsänderung entsprechend angeordneter Schleifkontakt (17) vorgesehen ist, der bei einer einfachen Kurve 9c dauernd, bei einer Kurve mit Abzweigung dagegen nur bei Verstellen der Weiche auf Richtungsänderung unter Strom steht und der beim Befahren der Kurve mit einem 'Stromabnehmer (10, 20) der Fahrtrichtungsanzeiger des Wagens in leitende Verbindung tritt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Schienenkurve mit Weiche, parallel zu den Weichenmagneten (5, 6), Magnete (10, 11) geschaltet sind, deren gemeinsamer Anker entsprechend der Stellung der Weiche mittels einer Brücke (12) Kontakte (13, 14) der Leitungen (15, 16) zwischen einer stromführenden Leitung (1) und den Schleifkontakten (17) schließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromabnehmer (19, 20) durch die Leitungen (21) mit Kontaktpaaren (22, 23) der Magneten (25, 26) in Verbindung stehen, zwischen denen verschiebbar ein Anker mit einer Brücke (24) angeordnet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen