DE199562C - - Google Patents

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DE199562C
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DE
Germany
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points
windings
pantograph
solenoid
core
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DENDAT199562D
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L11/00Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Current-Collector Devices For Electrically Propelled Vehicles (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVS 199562 -KLASSE 201 GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. August 1907 ab.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Anwendung der Differentialwirkung von mit der Arbeitsleitung von elektrischen Bahnen parallel geschalteten Spulen und bezweckt, die Stromänderungen in den Spulen, welche durch den entlang dem Arbeitsdraht vorübergehenden Stromabnehmer hervorgerufen werden, zum Antrieb der Weichen oder zur Abgabe sichtbarer oder hörbarer
ίο Signale zu verwenden.
Die bekannten Vorrichtungen bei elektrischen Bahnen, mit Bügelsystem, bei welchen besagter Zweck gleichfalls erreicht wird durch eine der Arbeitsleitung parallel angeordnete Nebenleitung, deren Stromkreis durch den Bügel geschlossen wird, haben den Nachteil, daß dieselben nicht ohne weiteres für Rollenkontakte verwendet werden können.
Der Zweck vorliegender Erfindung ist nun, eine Vorrichtung zu treffen, bei welcher durch Anwendung der Differentialwirkung von mit der Arbeitsleitung parallel geschalteten Spulen eine selbsttätige Bewegung der Weichen, Signale u. dgl. sowohl bei Verwendung von Bügel- wie Rollenkontakten bewirkt wird.
Die Wirkung der neuen Vorrichtung beruht auf der Eigenschaft, daß durch die Verbindung von den freien Enden zweier in entgegengesetzter Richtung angeordneter, ein Solenoid bildender Wicklungen mit drei Punkten des Arbeitsdrahtes eine Änderung des durch diese A¥icklungen hervorgerufenen magnetischen Kraftfeldes entsteht während der Zeit, daß der Bügel bzw. die Rolle sich zwischen diesen Punkten befindet, was eine Anziehung eines in dem Solenoid verschiebbar gelagerten Kernes zur Folge hat. Die Bewegung des letzteren wird nun in beliebiger Weise nutzbar gemacht zwecks Umstellung einer Weiche oder zur Abgabe hörbarer oder ■ sichtbarer Signale o. dgl. Auch kann damit der Strom einer selbsttätigen Schalteinrichtung, welche z. B. den Stromkreis von zur Bewegung von Brücken, Bahnübergängen u. dgl. aufgestellten Motoren schließt oder unterbricht, geschlossen bzw. unterbrochen werden, so daß dieselben von dem Motorwagen aus bedient werden können.
Auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht
Fig. ι eine schematische Darstellung der An-Wendung an einer Arbeitsleitung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Anwendung an einer elektrischen Bahnstrecke mit Weiche, während
Fig. 3 die Anwendung an einer Signalan-Ordnung darstellt.
Die Spule wird durch einen Solenoid 1 gebildet, welcher aus zwei entgegengesetzten Wicklungen 2 und 3 besteht. Die freien Enden dieser \¥icklungen sind mit den Klemmen 4, 5, 6 und 7 verbünden, von denen 6 und 7 untereinander verbunden sind (Fig. 1). In dem Solenoid ist ein Kern 8 verschiebbar gelagert und wird durch eine Schraubenfeder 9 in Stellung gehalten.
Der Kern besitzt eine schmalere Zugstange, an welcher ein Auge zwecks Befestigung einer gelenkigen Zugstange 0. dgl. angeordnet ist.
Es möge mit ίο der Fahr- oder Arbeitsdraht' bezeichnet sein, ii 12 und 13 seien drei beliebige Punkte auf demselben, welche in beliebiger Entfernung gewählt werden können, während 14 den Stromabnehmer darstellt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung soll nun an Hand der Fig. I erläutert werden.
Es seien der Punkt Ii mit der Klemme 4, Punkt 12 mit Klemme 6 und 7 und Punkt 13 mit Klemme 5 verbunden. Solange sich kein Stromabnehmer zwischen den Punkten 11 und 13 befindet, sind die Ströme in den Wicklungen 2 und 3 derart, daß in bekannter Weise ihre Gesamtwirkung auf den Kern 8 Null ist.
Derselbe bleibt also in seiner normalen Lage. Sobald der Stromabnehmer 14 zwischen die beiden Punkte 11 und 13 gelangt und Strom durch die Motorwagen verbraucht wird, ändern sich die Ströme in den Wicklungen 2 und 3 derart, daß die magnetische Wirkung von der einen Wicklung diejenige der anderen Wicklung übertrifft, was eine Änderung des magnetischen Kraftfeldes in dem Solenoid und folglich eine Anziehung des Kernes 8 zur' Folge hat. Hat der Stromabnehmer die Strecke zwischen den Punkten 11 und 13 verlassen, so wird das Kraftfeld wiederum in seiner ursprünglichen Gestalt zurückgebracht, d. h. der Kern 8 wird durch die Schraubenfeder 9 auswärts gezogen.
Man ersieht, daß man es in der Hand hat, den Kern anzuziehen oder zurückfedern zu lassen, je nachdem innerhalb der beiden Punkte 11 und 13 Stromverbrauch stattfindet oder der Stromabnehmer stromlos die betreffende Stelle passiert.
. Diese Vorrichtung kann nun in einfacher Weise zwecks Betätigung von Weichen oder zwecks Abgabe hörbarer oder sichtbarer Signale verwendet werden. Zu diesem Zweck ist an dem Kern der Zugstange ein Auge vorgesehen. Ersichtlich kann durch diese Anordnung ein Umlegen einer Weiche, ein Schluß oder Preisgeben eines Kontaktes erreicht werden. Zwei dieser Ausführungsbeispiele sind in den Fig. 2 und 3 veranschaulicht.
15 ist ein Motorwagen, welcher sich über dem Gleis 16 bewegen und durch den Stromabnehmer 14 Strom von dem Arbeitsdraht 10 entnehmen kann. Die Weiche 17 ist in bekannter Weise mit der Zugstange des Kernes 8 verbunden. Die drei Klemmen 4, 5 und 7 sind wiederum mit den Punkten 11, 12 und 13 des Arbeitsdrahtes 10 verbunden. Es seien A, B und C die drei Fahrrichtungen der Weiche, und es möge B-C die normale Fahrrichtung bedeuten. Die Punkte 11, 12 und 13 liegen dabei in dem Arbeitsdraht 10 übereinstimmend mit der Strecke A-C (Fig. 2). Kommt der Motorwagen bzw. ein elektrischer Zug von C mit Bestimmung nach B, so soll die Weiche in ihrer normalen Lage verbleiben und wird die Strecke zwischen den Punkten 13 und 12 vor der Abweichung· des Fahrdrahtes nach B ohne Stromabnahme befahren. Von C kommend mit Bedienung nach A wird die Strecke 13-11 mit Stromabnahme passiert, wodurch der Kern der Spule 1 angezogen und die Weiche umgelegt wird und bleibt, bis der Stromabnehmer sich dem Punkt 11 genähert bzw. ihn passiert hat. Für die Fahrrichtungen· von A und B nach C gilt dasselbe. Die Lage der Punkte 11,
12 und 13 richtet sich je nach der Art und Menge der Wagen bzw. nach der Anordnung der Weiche und den Streckenverhältnissen. .
Eine ■ Signalbedienung kann mittels des neuen Verfahrens in folgender Weise erfolgen: Es seien nach der Fig. 3 die beiden Spulen 1 an beliebigen Strecken 11, 12, 13 bzw. ii°, I2a, 130 des Arbeitsdrahtes 10 eingeschaltet. An der Zugstange der beiden Kerne 8 sind unter Federdruck stehende Hebel angeordnet, welche mit einem als Sperrad ausgebildeten Kommutator 18 bzw. 19 in Eingriff stehen. Die beiden Hauptstellungen desselben sind, mit I und II bezeichnet. Der Kommutator 18 steht durch die Drähte 20 mit dem Arbeitsdraht 10, 21 mit der Erde und 22 mit einem Lampensystem 23 in Verbindung. Für Kommutator 19 sind diese Anschlüsse mit 20α, 2ΐα und 22α go bezeichnet.
Durch das Beeinflussen der Spule 1 wird der Kommutator jedesmal um einen rechten Winkel gedreht. Je nach Stromdurchgang durch den Stromabnehmer entlang dem Arbeitsdraht 10, in einer Lage zwischen den Punkten 11, 12,
13 bzw. 13*, I2Ö und nffi, wird eine Ein- oder ' Ausschaltung des Lampensystems erfolgen. Es werden dann folgende Kombinationen getroffen :
a) Kommutator 18 und 19 beide in den Stellungen I (Fig. 3), Verbindung zwischen 10, 20, 22, 23, 22a, 20"', 10, die Lampen sind dunkel.
b) Kommutator 18 in der Stellung I, Kommutator 19 in der Stellung II, Verbindung über 10, 20, 22, 23, 22°, 2i°, Erde, Lampen helL
c) Die beiden Kommutatoren 18 und 19 in der Stellung II, Verbindung zwischen Erde, 21, 22, 23, 22°, 21"·, Erde, Lampen dunkel.
d) Kommutator 18 in der Stellung II, Kornmutator 19 in der Stellung I, Verbindung über Erde, 21, 22, 23, 22«, 20a, 10, Lampen hell.
Gleichfalls kann die Bewegung des Kernes 8 zu verschiedenen anderen Zwecken, z. B. zur Abgabe hörbarer Signale, sowie zum Schließen oder Unterbrechen eines Stromkreises für die Bedienung von Wegschranken, Klappbrücken u. dgl. benutzt werden, um. dieselben vom Führerstand des Motorwagens aus betätigen zu können. Naturgemäß brauchen die beiden
Spulen ι nicht in entgegengesetzter Richtung, sondern können auch hintereinander angeordnet werden und dabei in derselben Richtung gewickelt sein. Diese Anordnung bedeutet jedoch keine Änderung des Verfahrens selbst und kann unter Umständen die Federanordnung 9 überflüssig machen. Das neue Verfahren ist also in weiten Grenzen anwendbar. Überdies treten durch das Fehlen von der Arbeitsleitung isoliert angeordneter Strecken oder Nebenschlüsse keine schädlichen Stromstöße sowie Funkenbildung auf und kann jede Art Stromabnehmer verwendet werden. Die Wirkung ist ganz stoßfrei, weil die Stärke des Kraftfeldes mit dem Sichnähern oder dem Entfernen des Stromabnehmers vom mittleren Verbindungspunkt 12 allmählich ab- bzw. zunimmt.

Claims (1)

  1. Patent-An SPRU ch:
    Vorrichtung zum Antriebe von Weichen, Signalen u. dgl. durch einen mit zwei einander entgegenwirkenden Wicklungen versehenen Elektromagneten, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der beiden ein Solenoid bildenden Wicklungen mit drei verschiedenen Punkten des Arbeitsdrahtes verbunden sind, zu dem Zweck, die bei Stromdurchgang durch den Stromabnehmer innerhalb der durch die drei Punkte gebildeten Strecke auftretende Änderung des durch die Solenoidwicklungen hervorgerufenen resultierenden magnetischen Kraftfeldes zur Umstellung von Weichen, Signalen u. dgl. nutzbar' zu machen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT199562D Active DE199562C (de)

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DE (1) DE199562C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4234076A (en) * 1976-04-24 1980-11-18 Heinrich Spodig Magnetic roller conveyor

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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