Die Erfindung betrifft Salze und Ester von
substituierter 3,5-Dihydroxyheptansäure, ein Verfahren
zu deren Herstellung und deren Verwendung als anti
hypercholesterinämische Mittel.
In der DE-OS 30 06 216 ist die Verbindung Monacolin K
und ihre Herstellung mit Mikroorganismen des Genus Monascus,
insbesondere Monascus ruber Stamm 1005 (FERM 4822) beschrieben.
Auch die wertvolle und unerwartete Aktivität der Verbindung
Monacolin K als antihypercholesterinämisches Mittel wird
aufgezeigt. In der DE-OS 30 06 215 ist die Herstellung von
Monacolin K durch Züchtung verschiedener anderer Mikroorganismen
des Genus Monascus beschrieben. Es wurde nun gefunden,
daß die Salze und Ester der freien Säure, deren Lacton Monacolin
darstellt, eine ähnliche antihypercholesterinämische
Wirkung wie Monacolin K in vergleichbarem oder größerem Maße
besitzen. Der Einfachheit halber werden diese Derivate im
folgenden als Monacolin K-salze bzw. -ester bezeichnet. Hierbei
versteht es sich jedoch, daß es sich um Salze und Ester
der Säure handelt, deren Lacton Monacolin K ist.
Gegenstand der Erfindung sind substituierte 3,5-Dihydroxy
heptansäurederivate der allgemeinen Formel
in der R ein Calcium-, Magnesium-, Aluminium-, Eisen-, Zink-,
Kupfer-, Nickel- oder Kobaltatom, eine Alkylgruppe mit bis zu
8 Kohlenstoffatomen, Benzyl, 2-Methylbenzyl-, 3-Methylbenzyl,
4-Methylbenzyl, 2-Äthylbenzyl, 3-Äthylbenzyl, 4-Äthylbenzyl,
2-Methoxybenzyl, 3-Methoxybenzyl, 4-Methoxybenzyl, 2-Äthoxybenzyl,
3-Äthoxybenzyl, 4-Äthoxybenzyl, 2-Chlorbenzyl,
3-Chlorbenzyl, 4-Chlorbenzyl, 2-Brombenzyl, 3-Brombenzyl und
4-Brombenzyl oder Phenacyl, 2-Methyl-
phenacyl, 3-Methylphenacyl, 4-Methylphenacyl, 2-Äthylphenacyl,
3-Äthylphenacyl, 4-Äthylphenacyl, 2-Methoxyphenacyl, 3-Methoxyphenacyl,
4-Methoxyphenacyl, 2-Äthoxyphenacyl, 3-Äthoxyphenacyl,
4-Äthoxyphenacyl, 2-Chlorphenacyl, 3-Chlorphenacyl,
4-Chlorphenacyl, 2-Bromphenacyl, 3-Bromphenacyl und 4-Bromphenacyl
bedeutet und n den reziproken Wert der Wertigkeit
des Atoms oder der Gruppe R darstellt.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
der genannten Salze und Ester, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man das entsprechende Lacton oder dessen
reaktive Derivate verestert bzw. in ein Salz überführt.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Arzneimittel, welches
mindestens eine der vorstehend definierten Verbindungen
enthält.
Die erfindungsgemäßen Salze und Ester werden nachstehend
auch als "Monacolin K-Salze" bzw. "-Ester" bezeichnet.
Unter den erfindungsgemäßen Monacolin K-Salzen sind das
Calcium- und Aluminiumsalz besonders bevorzugt.
Die Monacolin K-Salze können durch Ansäuern leicht in
Monacolin K oder die Säure, von der sich Monacolin K ableitet,
überführt werden. Das erhaltene Monacolin K bzw. die
Säure können mit einer Alkalibase, z. B. einem Alkalimetallhydroxid
oder -carbonat, wieder in ein Salz umgewandelt werden.
Diese Umwandlung kann quantitativ und mehrmals durchgeführt
werden. Es hat sich gezeigt, daß die Umwandlung zwischen
Monacolin K bzw. dessen Stammsäure und dem Metallsalz
in enger Beziehung zum pH des Mediums steht, in dem sie enthalten
sind. Der kritische pH-Wert beträgt etwa 5,0. Unter
vorausgesetzter Verfügbarkeit von Metallionen liegt Monacolin K
bei einem pH über 5,0 stets in Form eines Salzes vor. Andererseits
liegen bei einem pH unter 5,0 Monacolin K, dessen Stammsäure
oder ein Gemisch aus beiden in variierenden Verhältnissen
vor.
Wenn in den erfindungsgemäßen Monacolin K-estern
R eine unsubstituierte
Alkylgruppe ist, kann
diese geradkettig oder verzweigt sein.
Spezielle Beispiele für
Alkylgruppen R sind Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl
und Hexyl.
Unter den Estern sind Methyl-, Äthyl-, Butyl- und Benzylester
besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Monacolin K-Salze und Ester können dadurch
hergestellt werden, daß man Monacolin K oder ein reaktives
Monacolin K-derivat verestert oder in ein Salz überführt.
Beispiele für geeignete reaktive Derivate sind die
Stammsäure, von der sich Monacolin K ableitet, und, im Falle
der Herstellung von Estern, Monacolin K-salze, z. B. die vorstehenden
Salztypen, insbesondere das Natrium-, Kalium-,
Calcium-, Magnesium-, Aluminium-, Eisen-, Zink-, Kupfer-,
Nickel- und Kobaltsalz.
Monacolin K-salze können durch einfaches Umsetzen von
Monacolin K oder seiner Stammsäure mit einem Oxid, Hydroxid,
Carbonat oder Bicarbonat, vorzugsweise einem Hydroxid oder
Carbonat, des gewünschten Metalls hergestellt werden. Hierbei
ist darauf zu achten, daß die Reaktion bei einem pH von
mehr als 5,0, vorzugsweise mehr als 7,0, durchgeführt wird,
um eine vollständige Umwandlung von Monacolin K bzw. der
Säure in das gewünschte Salz zu erzielen. Das in dieser Reaktion
eingesetzte Monacolin K wird vorzugsweise auf die in
den vorstehend genannten Patentanmeldungen beschriebene Weise
durch Züchtung eines Fungus aus dem Genus Monascus und Isolieren
von Monacolin K aus dem Kulturmedium hergestellt. Das
Monacolin K kann vor der Salzbildung aus dem Kulturmedium
isoliert und gereinigt werden; vorzugsweise erfolgt jedoch
die Salzbildung im Laufe der Isolierung und Reinigung von
Monacolin K aus dem Kulturmedium, so daß das Monacolin K in
Form des gewünschten Metallsalzes isoliert wird. Unabhängig
von der Verfahrensweise kann das Metallsalz aus dem Reaktionsmedium
oder dem Kulturmedium nach an sich bekannten Methoden
isoliert werden, z. B. den nachstehend im Zusammenhang mit
der Isolierung von Monacolin K-Metallsalzen aus Kulturen von
Monacolin K-salz bildenden Fungi beschriebenen Methoden.
Monacolin K-Ester werden durch einfaches Verestern von Monacolin
K oder dessen reaktiven Derivaten erhalten. Die Reaktion kann
durch Umsetzen eines Alkohols der Formel ROH oder eines entsprechenden
reaktiven Derivats (wobei R ein substituierter
oder unsubstituierter Alkylrest ist) mit Monacolin K oder dessen
Stammsäure, vorzugsweise in Gegenwart eines Dehydratisierungsmittels,
z. B. eines Säurechlorids, wie Acetylchlorid,
durchgeführt werden. Alternativ erhält man Monacolin K-ester
durch Umsetzen eines Monacolin K-salzes mit einem Halogenid
der Formel RX (wobei R ein substituierter oder unsubstituierter
Alkylrest und X ein Halogenatom, vorzugsweise ein Jodatom,
bedeuten).
Es ist auch möglich, Monacolin K-salze direkt durch Züchtung
eines Monacolin K-salz-bildenden Mikroorganismus des Genus
Monascus herzustellen. Hierfür geeignete Mikroorganismen
sind z. B. Monascus anka SANK 10 171 (IFO 6540); Monascus
purpurous SANK 10 271 (IFO 4513), Monascus ruber SANK 10 671
(Ferm 4958), Monascus vitreus SANK 10 960 (NIHS 609, e-609;
Ferm 4960); Monascus paxii SANK 11 172 (IFO 8201),
Monascus ruber SANK 11 272 (IFO 9203); Monascus ruber SANK
13 778 (Ferm 4959); Monascus ruber SANK 15 177 (Ferm 4956),
Monascus ruber SANK 17 075 (CBS 832,70); Monascus ruber SANK
17 175 (CBS 503.70), Monascus ruber SANK 17 275 (ATCC 18 199)
und Monascus ruber SANK 18 174 (Ferm 4957). All diese Mikroorganismen
sind bei den folgenden anerkannten Hinterlegungsstellen
zugänglich:
IFO=Institute for Fermentation, Osaka, Japan,
Ferm=Fermentation Research Institute, Agency of
Industrial Science and Technology, Ministry of
International Trade and Industry, Japan,
NIHS=National Institute of Hygenic Sciences, Japan,
CBS=Centraal Bureau voor Schimmelcultures, Niederlande,
ATCC=American Type Culture Collection, Maryland, V. St. A.
Bevorzugte Stämme des Genus Monascus, die zur Herstellung von
Monacolin K-salzen eingesetzt werden können, sind
Monascus ruber SANK 10 671, Monascus ruber SANK 11 272,
Monascus ruber SANK 13 778, Monascus ruber SANK 15 177 und
Monascus ruber SANK 18 174.
Monascus ruber SANK 10 671, Monascus ruber SANK 13 778,
Monascus ruber SANK 15 177 und Monascus ruber SANK 18 174
sind Fungi, die erst kürzlich aus dem Erdboden isoliert wurden.
Ihre mikrobiologischen Eigenschaften sind im folgenden
angegeben.
Monascus ruber SANK 17 177 (FERM 4956)
Dieser Stamm wurde aus einer Bodenprobe isoliert, die bei
Tukimino, Yamato-city, Präfektur Kanagawa, Japan, aufgefunden
wurde, und am 27. April 1979 unter der Hinterlegungs-Nr. 4956
beim Fermentation Research Institute hinterlegt.
Der Stamm zeigt gutes Wachstum auf einem Kartoffel-Glucose-
Agarmedium bei 25°C und bildet einen löslichen Farbstoff, der
dem Medium einen gelblich-braunen bis rötlich-braunen Farbton
verleiht. Er bildet zahlreiche Kleistothezien auf der
Basalschicht der Hyphen.
Auf Hafermehl-Agarmedium bildet er einen blaßbraunen Farbstoff
und zeigt gutes Wachstum. Die Bildung von Kleistothezien
ist gut und die gebildeten Kleistothezien sind kugelig mit
einem Durchmesser von 30 bis 60 µm und sind auf kurzen Stielen
ausgebildet. Diese Stiele sind nahezu farblos und verzweigt
und haben eine Größe von 25 bis 60×3,5 bis 5,0 µm. Die
Asci sind verschwindend klein und somit schwer zu beobachten.
Die Ascosporen sind farblos und ellipsoid mit den Dimensionen
4,5 bis 6,5×4,0 bis 5,0 µm und zeigen glatte Oberflächen.
Die Konidien sind basipetal verbunden und haben eine Größe
von 7,0 bis 10,0×6,0 bis 10,0 µm. Ihre Gewebe sind unterbrochen.
Obwohl der Stamm bei 37°C wächst, ist das beste Wachstum
bei 23 bis 30°C zu beobachten.
Monascus ruber SANK 10 671 (FERM 4958)
Dieser Stamm wurde aus einer Bodenprobe aus Shinagawa-ku,
Tokyo, Japan, isoliert und am 27. April 1979 unter der Hinterlegungs-
Nr. 4958 beim Fermentation Research Institute hinterlegt.
Das Wachstum auf Kartoffel-Glucose-Agar- und Hafermehl-Agarmedium
ist ähnlich dem des Stammes SANK 15 177, mit der Ausnahme,
daß der gebildete lösliche Farbstoff dunkelrot ist.
Die Kleistothezien haben einen Durchmesser von 30 bis 80 µm
und die Abmessungen der Stiele betragen 30 bis 70×3,0 bis
5,0 µm. Asci werden nicht beobachtet. Die Asosporen sind
farblos und ellipsoid mit den Dimensionen 4,5 bis 6,5×4,0
bis 5,0 µm. Die Konidien sind farblos und birnenförmig oder
eiförmig und haben eine Größe von 6,0 bis 10,0×6,0 bis 8,5 µm.
Monascus ruber SANK 13 778 (FERM 4959)
Dieser Stamm wurde aus einer Bodenprobe von Inawashiro-cho,
Nagata, Yama-gun, Präfektur Fukushima, Japan, isoliert und am
27. April 1979 unter der Hinterlegungs-Nr. 4959 beim
Fermentation Research Institute hinterlegt.
Das Wachstum auf Kartoffel-Glucose-Agar- und Hafermehl-Agar-
Medium ist ähnlich dem des Stammes SANK 15 177, mit der Ausnahme,
daß der gebildete lösliche Farbstoff einen blaßrötlich-
braunen bis rötlich-braunen Farbton hat. Die Kleistothezien
haben einen Durchmesser von 35 bis 75 µm und die Stiele haben
eine Größe von 30 bis 70×3,5 bis 5,0 µm. Asci werden nicht
beobachtet. Die Ascosporen sind farblos und ellipsoid und
haben eine Größe von 4,5 bis 6,0×4,0 bis 5,0 µm. Ihre Oberflächen
sind glatt. Die Konidien haben eine Größe von
7,0 bis 10,0×6,0 bis 10,0 µm.
Monascus ruber SANK 18 174 (FERM 4957)
Dieser Stamm wurde aus einer Bodenprobe aus Shakotan-cho,
Shakotan-gun, Shiribeshi Shicho, Präfektur Hokkaido, Japan,
isoliert und am 27. April 1979 unter der Hinterlegungs-Nr.
4957 beim Fermentation Research Institute hinterlegt.
Das Wachstum auf Kartoffel-Glucose-Agar- und Hafermehl-Agarmedium
ist ähnlich dem des Stammes SANK 15 177, mit der Ausnahme,
daß der gebildete Farbstoff blaßrosa ist. Die
Kleistothezien haben einen Durchmesser von 20 bis 70 µm und
die Abmessungen der Stiele betragen 20 bis 60×3,0 bis
5,0 µm. Asci werden nicht beobachtet. Die Ascosporen sind
farblos und ellipsoid mit einer Größe von 5,0 bis 7,0×
4,0 bis 5,5 µm. Ihre Oberflächen sind glatt. Die Konidien
sind basipetal miteinander verknüpft und farblos. Die meisten
von ihnen sind birnenförmig und haben eine Größe von 6,0 bis
9,5×6,0 bis 10,0 µm.
Aufgrund der genannten Eigenschaften wurden diese Mikroorganismen
als Stämme von Monascus ruber van Tieghem identifiziert.
Über die mikrobiologischen Eigenschaften von Monascus ruber
wird in den nachstehenden Veröffentlichungen berichtet:
Takada, Transactions of the Micological Society of Japan,
Bd. 9, S. 125-130 (1969) (Materials for the Fungus Flora
of Japan (7)) und van Tieghem, Bull. Soc. Botan. France,
Bd. 31, S. 227 (1884). Über die Ascosporenbildung des Stammes
berichten Cole et al. in Canadian Journal of Botany, Bd. 46,
S. 987 (1968). "Conidium ontogeny in hyphomycetes. The
imperfect state of Monascus ruber and its meristem
arthrospores".
Neben den vorstehend genannten Pilzstämmen können beliebige
Fungi des Genus Monascus, einschließlich Varietäten und Mutanten,
die zur Bildung von Monacolin K-salzen befähigt sind,
im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
Die Monacolin K-salze können durch Züchtung des gewählten
Mikroorganismus in einer Kulturbrühe unter aeroben Bedingungen
hergestellt werden, wobei die für die Züchtung von Fungi
und anderen Mikroorganismen üblichen Techniken angewandt
werden. So kann z. B. der gewählte Stamm von Monascus zunächst
auf einem geeigneten Medium gezüchtet werden, worauf man den
gebildeten Mikroorganismus gewinnt, in ein anderes Kulturmedium
einimpft und in diesem züchtet, um das gewünschte
Monacolin K-salz zu erhalten. Hierbei können das für die
Vermehrung des Mikroorganismus verwendete Kulturmedium und
das für die Bildung von Monacolin K-salzen verwendete Medium
gleich oder verschieden sein. Jedes für die Züchtung von
Fungi bekannte Kulturmedium kann verwendet werden,
vorausgesetzt, daß es die erforderlichen Nährstoffe
enthält, insbesondere eine assimilierbare Kohlenstoffquelle
und eine assimilierbare Stickstoffquelle. Beispiele für geeignete
assimilierbare Kohlenstoffquellen sind Glucose,
Maltose, Dextrin, Stärke, Lactose, Sucrose und Glycerin.
Hiervon sind Glucose und Glycerin für die Bildung von
Monacolin K-salzen besonders bevorzugt. Beispiele für geeignete
assimilierbare Stickstoffquellen sind Pepton, Fleischextrakt,
Hefe, Hefeextrakt, Sojamehl, Erdnußmehl, Maisquellflüssigkeit,
Reiskleie und anorganische Stickstoffquellen.
Hiervon ist Pepton besonders bevorzugt. Bei der Herstellung
der Monocolin K-salze kann dem Kulturmedium gegebenenfalls
ein anorganisches Salz und/oder ein Metallsalz zugesetzt
werden. Außerdem können gegebenenfalls geringe Mengen an
Schwermetallen zugegeben werden. Bei der Herstellung von
Monacolin K-salzen durch Fermentation eines Fungus des Genus
Monascus ist es wichtig, daß in dem Kulturmedium oder im
Körper des Fungus Metallionen vorhanden sind, die dem herzustellenden
Metallsalz entsprechen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der
Mikroorganismus zunächst auf einem Kartoffel-Dextrose-Agarmedium
(z. B. einem Produkt der Difco Company) subkultiviert
und dann in ein anderes Kulturmedium eingeimpft und dort
gezüchtet, um das gewünschte Monacolin K-salz herzustellen.
Der Mikroorganismus wird vorzugsweise unter aeroben Bedingungen
unter Anwendung üblicher Methoden gezüchtet, z. B. in
Festkultur, Schüttelkultur oder belüfteter und gerührter
Kultur. Der Mikroorganismus wächst innerhalb eines breiten
Temperaturbereiches, z. B. 7 bis 35°C; insbesondere zur Bildung
von Monacolin K oder Monacolin K-salzen ist jedoch eine
Züchtungstemperatur von 20 bis 30°C besonders bevorzugt.
Während der Züchtung des Mikroorganismus kann die Bildung des
Monacolin K-salzes überwacht werden, indem man Proben aus dem
Kulturmedium entnimmt und die physiologische Aktivität des
Monacolin K-salzes in dem Kulturmedium mit Hilfe der nachstehend
beschriebenen Tests mißt. Die Züchtung kann dann
fortgesetzt werden, bis in dem Kulturmedium eine wesentliche
Anreicherung von Monacolin K-salz erreicht ist. Das Monacolin
K-salz kann dann aus dem Kulturmedium und den Geweben des
Mikroorganismus mit Hilfe jeder geeigneten Kombination von
Isoliermethoden isoliert und gewonnen werden, die im Hinblick
auf seine physikalischen und chemischen Eigenschaften ausgewählt
werden. So können z. B. beliebige oder alle der nachstehenden
Isoliermethoden angewandt werden: Extraktion der Flüssigkeit
aus der Kulturbrühe mit einem hydrophilen Lösungsmittel,
wie Diäthyläther, Äthylacetat oder Chloroform; Extraktion
des Organismus mit einem hydrophilen Lösungsmittel, wie
Aceton oder einem Alkohol; Konzentrieren, z. B. durch Abdampfen
eines Teils oder des gesamten Lösungsmittels unter vermindertem
Druck; Lösen in einem stärker polaren Lösungsmittel,
wie Aceton oder einem Alkohol; Entfernen von Verunreinigungen
mit einem weniger polaren Lösungsmittel, wie Petroläther oder
Hexan; Gelfiltration durch eine z. B. mit Sephadex (Handelsname
der Pharmacia Co., Limited, USA) gefüllte Säule;
Absorptionschromatographie an Aktivkohle oder Silicagel,
Hochgeschwindigkeits-Flüssigkeitschromatographie; Umwandlung
in Monacolin K oder dessen Stammsäure; direkte Reinigung in
Form des Metallsalzes; sowie ähnliche Methoden. Durch Anwendung
einer geeigneten Kombination dieser Verfahren kann das
gewünschte Monacolin K-salz aus der Kulturbrühe als Reinsubstanz
isoliert werden.
Wie in den vorstehend genannten Patentanmeldungen beschrieben,
kann auch Monacolin K unter Verwendung der vorstehend genannten
Mikroorganismen und Methoden hergestellt werden.
Die physiologische Aktivität der Monacolin K-salze und -ester
kann mit Hilfe der nachstehenden Tests nachgewiesen und quantitativ
bestimmt werden. Diese Tests können auch in modifizierter
Form zur Überwachung der Bildung von Monacolin K-salzen
im Verlaufe des erfindungsgemäßen Fermentationsverfahrens angewandt
werden.
1. Inhibierung der Cholesterinbiosynthese
Wie Monacolin K selbst inhibieren auch Monacolin K-Salze und
-ester spezifisch die Aktivität der 3-Hydroxy-3-methyl-
glutaryl-CoA-Reduktase, die das geschwindigkeitsbestimmende
Enzym bei der Biosynthese von Cholesterin ist. In der folgenden
Tabelle I sind die Konzentrationen (ng/ml) der erfindungsgemäßen
Verbindungen angegeben, die die Aktivität von 3-Hydroxy-
3-methylglutaryl (HMG)-CoA-Reduktase zu 50% inhibieren
(gemessen nach der in Analytical Biochemistry, Bd. 31, S. 383
[1969] beschriebenen Methode). Ferner sind die Konzentrationen
(ng/ml) der erfindungsgemäßen Verbindungen angegeben, die
die Cholesterinbiosynthese zu 50% inhibieren (gemessen nach
der in Journal of Biological Chemistry, Bd. 247, S. 4914
[1972] beschriebenen Methode). Zum Vergleich sind die entsprechenden
Ergebnisse für die bekannte Verbindung ML-236B
genannt, die ein ähnliches Aktivitätsmuster zeigt und durch
Züchten von Mikroorganismen des Genus Penicillium zugänglich
ist; vgl. GB-PS 14 53 425. Ferner ist die Konzentration an
Monacolin K angegeben, die die Cholesterin-Biosynthese zu 50%
inhibiert. Die Ergebnisse zeigen, daß die für eine 50prozentige
Inhibierung der Cholesterin-Biosynthese erforderliche
Konzentration an ML-236B 10,0 ng/ml beträgt, während die entsprechende
Konzentration für die Monacolin K-ester nur etwa
1 ng/ml (d. h. etwa 10mal besser) und für das Natriumsalz von
Monacolin K etwa 0,14 ng/ml (d. h. etwa 70mal besser) beträgt.
Die Aktivitäten der Salze und Ester von Monacolin K sind mit
der von Monacolin K vergleichbar oder sogar besser.
2. Verringerung des Blut-Cholesterinspiegels
Die verwendeten Versuchstiere sind Ratten vom Stamm Wistar
Imamichi mit einem Körpergewicht von etwa 300 g. Die Tests
werden an Gruppen von je 5 Ratten durchgeführt. Jedem Tier
werden 400 mg/kg Triton WR-1339 (Handelsname für ein Produkt,
das den Blut-Cholesterinspiegel erhöht) intravenös injiziert,
während gleichzeitig eine der in der folgenden Tabelle II
genannten Verbindungen in der ebenfalls angegebenen Menge
oral verabreicht wird. 20 Stunden nach der oralen Verabreichung
werden die Ratten durch Verbluten getötet, das Blut und
die Leber werden isoliert und die Cholesterinspiegel werden
auf übliche Weise bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II
genannt, wobei die Verringerung der Blut- und Leber-Cholesterinspiegel
mit einer Kontrollgruppe von Ratten verglichen werden,
denen allein Triton WR 1339 verabreicht wurde.
Zum Vergleich sind auch die entsprechenden Ergebnisse für
Monacolin K und ML-236B angegeben, die in wesentlich größeren
Dosen als die erfindungsgemäßen Verbindungen verabreicht werden
müssen, um eine vergleichbare Verringerung der Cholesterinspiegel
zu erzielen.
Die Senkung des Blut- bzw. Leber-Cholesterinspiegels errechnet
sich nach der Formel:
Hierbei bedeuten
A=Spiegel, der nur mit Triton WR-1339
behandelten Gruppe;
B=Spiegel der unbehandelten Kontrollgruppe,
C=Spiegel der Testgruppe.
3. Akute Toxizität
Getestet werden die Methyl-, Äthyl-, Butyl- und Benzylester
sowie die Natrium- und Kaliumsalze von Monacolin K. Die
LD₅₀ jeder dieser Verbindungen beträgt bei oraler Verabreichung
mindestens 2000 mg/kg und bei intraperitonealer Verabfolgung
mindestens 500 mg/kg. Die Verbindungen besitzen
somit sehr niedrige Toxizität.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen
die Biosynthese von Cholesterin inhibieren und somit
den Blut-Cholesterinspiegel senken. Sie sind daher wertvolle
Arzneistoffe zur Behandlung der Hyperlipämie und der
Arteriosklerose.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können oral oder parenteral
in Form von Kapseln, Tabletten, Injektionspräparaten
oder anderen bekannten Formulierungen verabreicht werden, obwohl
normalerweise die orale Verabreichung bevorzugt ist. Die
Dosis richtet sich nach dem Alter und dem Körpergewicht des
Patienten und dem Schweregrad seines Zustands. Im allgemeinen
beträgt jedoch die Tagesdosis für Erwachsene vorzugsweise
0,1 bis 100 mg, insbesondere 0,1 bis 10 mg, im Falle von
Monacolin K-salzen und 0,5 bis 100 mg, insbesondere 0,5 bis
10 mg, im Falle von Monacolin K-estern.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen ist in
den nachstehenden Beispielen erläutert.
Beispiel 1
Natriumsalz von Monacolin K
300 Liter eines Kulturmediums, dessen pH vor der Sterilisation
5,5 beträgt und das 5% G/V Glucose, 0,5% G/V Maisquellflüssigkeit,
2% G/V Pepton ("Kyokuta" von der Kyokuto Seiyaku KK,
Japan) und 0,5% G/V Ammoniumchlorid enthält, werden in
einen 600-Liter-Fermenter eingebracht und mit Monascus ruber
SANK 18 174 (Ferm 4957) beimpft. Die Züchtung des Organismus
erfolgt 116 Stunden bei 26°C mit einer Belüftungsrate von
300 Liter/min und unter Rühren mit 190 U/min. Hierauf wird
der pH der Kulturbrühe, die den Organismus enthält, durch Zugabe
von 6 N Salzsäure auf 3,4 eingestellt, worauf man die
Brühe mit 800 Liter Methanol extrahiert. Nach Zugabe von 6 kg
Hyflo Super Cel wird der Extrakt mit einer Filterpresse
filtriert, wobei 1100 Liter Methanolextrakt erhalten werden.
Dieser Extrakt wird mit 200 Liter gesättigter wäßriger
Natriumchloridlösung und dann mit 180 Liter Äthylcyclohexan
gewaschen. Die erhaltene Lösung wird mit 600 Liter Äthylendichlorid
extrahiert, worauf man den Extrakt mit 50 g Trifluoressigsäure
versetzt und 30 Minuten bei 80°C umsetzt.
Das Reaktionsgemisch wird dann nacheinander mit 200 Liter
einer wäßrigen 2% G/V Natriumbicarbonatlösung und 200 Liter
einer wäßrigen 10% G/V Natriumchloridlösung gewaschen und
unter vermindertem Druck eingedampft, wobei 135 g einer öligen
Substanz erhalten werden.
Diese ölige Substanz wird in 400 ml Methanol gelöst, worauf
man 20 ml der Methanollösung, die 6,8 g des Öls enthält, der
präparativen Schnellflüssigkeitschromatographie unter Verwendung
eines Waters Co. Limited System 500, das mit einer
Prepac C₁₈-Kolonne (Umkehrphasenkolonne) ausgerüstet ist,
unterwirft. Unter Verwendung von Methanol/Wasser (Volumenverhältnis
85 : 15) als Eluiermittel wird die Entwicklung bei
einer Strömungsgeschwindigkeit von 200 ml/min (Entwicklungszeit:
etwa 10 min) durchgeführt, wobei ein mit dem unteren
Ende verbundenes Differentialrefraktometer beobachtet wird.
Die Fraktion, die in dem Differentialrefraktometer den Hauptpeak
ergibt, wird abgetrennt. Dieses Verfahren wird wiederholt
und die erhaltenen Hauptpeak-Fraktionen werden gesammelt
und eingeengt, wobei 10,2 g einer öligen Substanz erhalten
werden. Diese wird in 30 ml Methanol gelöst, worauf man 6 ml
der Methanollösung, die etwa 2 g des Öls enthält, nochmals
derselben präparativen Schnellflüssigkeitschromatographie
unterwirft und mit Methanol/Wasser (Volumenverhältnis 80 : 20)
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 200 ml/min entwickelt.
Die den Hauptpeak ergebende Fraktion wird abgetrennt. Dieses
Verfahren wird wiederholt und die Hauptpeak-Fraktionen werden
gesammelt und konzentriert. Durch Behandeln des Rückstands
mit wäßrigem Methanol erhält man 1170 g Rohkristalle, die
mehrmals aus Äthanol umkristallisiert werden und dabei
864 mg Kristalle ergeben.
Diese Kristalle werden mit 19,4 ml 0,1 N Natronlauge versetzt
und 3 Stunden bei 50 bis 60°C gerührt. Nach dem Abfiltrieren
von unlöslichen Bestandteilen wird das Filtrat gefriergetrocknet
und ergibt 900 mg des Natriumsalzes von Monacolin K
mit den folgenden Eigenschaften:
1. Farbe und Form: Weißes Pulver
2. Elementaranalyse (%):
ber.: C 64,84; H 8,38; Na 5,17;
gef.: C 64,78; H 8,55; Na 5,21.
3. Molekulargewicht: 444 (massenspektrometrisch).
4. Summenformel: C₂₄H₃₇O₆Na.
5. UV-Absorptionsspektrum: In Fig. 1 gezeigt.
λ max 232 nm (logε = 4,30);
239 nm (logε = 4,36);
248 nm (logε = 4,19).
6. IR-Absorptionsspektrum (KBr): In Fig. 2 gezeigt.
7. NMR-Spektrum (D₂O): In Fig. 3 gezeigt.
8. Schnellflüssigkeitschromatographie:
Verweilzeit: 8,5 min;
Säule: Microbondapac C18;
60% V/V wäßriges Methanol + 0,1% PIC-A (Produkt der
Waters Co. Limited);
Strömungsgeschwindigkeit: 1,5 ml/min.
In Fig. 4 gezeigt.
9. Löslichkeit: Löslich in Wasser; unlöslich in organischen
Lösungsmitteln.
10. Spezifische Drehung: [α] = +266° (c = 0,33, Wasser).
Beispiel 2
Natriumsalz von Monacolin K
300 Liter eines Kulturmediums, das vor der Sterilisation einen
pH von 7,4 aufweist und 1,5% G/V lösliche Stärke, 1,5% G/V
Glycerin, 2,0% Fischmehl und 0,2 G/V Calciumcarbonat
enthält, wird ein einen 600-Liter-Fermenter eingebracht und
mit Monascus ruber SANK 14 075 (CBS 832.70) beimpft. Die Züchtung
des Organismus erfolgt 120 Stunden bei 26°C mit einer Belüftungsrate
von 300 Liter/min und unter Rühren mit 190 U/min.
Die Kulturbrühe wird dann mit einer Filterpresse filtriert,
wobei 35 kg (Feuchtgewicht) des Organismus erhalten werden.
Dieser wird mit 100 Liter Wasser versetzt und der pH des Gemisches
wird durch Zugabe von Natriumhydroxid unter Rühren
auf 12 eingestellt. Das Gemisch wird dann 1 Stunde bei Raumtemperatur
stehengelassen, anschließend mit 2 kg Hyflo Super
Cel versetzt und mit einer Filterpresse filtriert. Das
Filtrat wird dann durch Zugabe von Salzsäure auf einen pH
von 10 gebracht, worauf man das erhaltene Gemisch auf einer
Säule adsorbiert, die 5 Liter HP-20-Harz enthält, das mit
je 15 Liter Wasser und einer 10prozentigen V/V wäßrigen Methanollösung
gewaschen wurde. Die Säule wird dann mit 90prozentigem
V/V wäßrigen Methanol eluiert, worauf man das
Eluat auf ein Volumen von etwa 10 Liter konzentriert, seinen
pH durch Zugabe von Salzsäure auf einen Wert von 2 einstellt
und das Gemisch mit Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt wird
mit wäßriger Natriumchloridlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und zur Trockene eingedampft, wobei 50 g einer
öligen Substanz erhalten werden, die Monacolin K-säure enthält.
Die ölige Substanz wird mit Methanol auf ein Gesamtvolumen
von 100 ml aufgefüllt. 20 ml der erhaltenen Lösung werden der
präparativen Schnellflüssigkeitschromatographie unter Verwendung
der in Beispiel 1 beschriebenen Umkehrphasenkolonne unterworfen
und mit einer 20prozentigen V/V-wäßrigen Methanollösung,
die 2% Essigsäure enthält, mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 200 ml/min eluiert. Die Fraktion, die in dem
Differentialrefraktometer den Hauptpeak zeigt, wird abgetrennt
(7 bis 10 Minuten). Die restlichen 80 ml der Methanollösung
werden dann auf dieselbe Weise behandelt. Die erhaltenen
Hauptpeak-Fraktionen werden gesammelt, konzentriert und mit
Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt wird nach Zugabe von
Heptan zur Trockene eingeengt und ergibt 1,2 g einer öligen
Substanz.
Diese ölige Substanz wird in 20 ml Methanol gelöst und dann
der vorstehenden Schnellflüssigkeitschromatographie unterworfen,
wobei 150 mg Monacolin K-säure erhalten werden. Diese
wird mit 2 ml Methanol und 100 ml Wasser versetzt, worauf
man den pH der erhaltenen Lösung durch Zugabe von 1 N Natronlauge
auf 8,0 einstellt und eine klare wäßrige Lösung erhält.
Diese Lösung wird durch eine Säule geleitet, die 10 ml
HP-20-Harz enthält, worauf man die Säule mit 100 ml Wasser
wäscht und mit 80% V/V wäßrigem Methanol eluiert. Durch Gefriertrocknen
des Eluats erhält man 130 mg des Natriumsalzes
von Monacolin K in Form eines weißen Pulvers. Die Eigenschaften
des Produkts sind identisch mit denen des Produkts aus
Beispiel 1.
Beispiel 3
Calciumsalz von Monacolin K
Die in Beispiel 1 beschriebene Züchtung, Extraktion, Konzentrierung,
präparative Schnellflüssigkeitschromatographie
und Umkristallisation aus Äthanol werden wiederholt. 500 mg
der erhaltenen Kristalle werden dann in 50 ml Methylenchlorid
gelöst, worauf man die erhaltene Lösung durch ein Millipore-
Filter filtriert. Das Filtrat wird mit 20 ml einer gesättigten
wäßrigen Calciumhydroxidlösung versetzt und das Gemisch
wird bei Raumtemperatur kräftig gerührt. Sobald der pH der
Lösung unter einen Wert von 8 sinkt, gibt man weitere 10 ml
der gesättigten wäßrigen Calciumhydroxidlösung zu und setzt
das Rühren fort. Wenn der pH nicht mehr abnimmt (nach Zugabe
von insgesamt 50 ml der wäßrigen Calciumhydroxidlösung) versetzt
man mit destilliertem Wasser und bringt die gesamte Lösung
in einen Trenntrichter ein. Die organische Phase wird gesammelt
und das Lösungsmittel wird abdestilliert. Nach Aufarbeiten
des Rückstandes mit Heptan wird das erhaltene Pulver
einer Ultraschallbehandlung unterworfen. Das Pulver wird
filtriert und getrocknet, wobei 450 mg des Calciumsalzes von
Monacolin K in Form eines weißen Pulvers erhalten werden.
Dieses Calciumsalz hat folgende Eigenschaften:
1. Molekulargewicht: 882 (massenspektrometrisch).
2. Summenformel: (C₂₄H₃₇O₆)₂ · Ca.
3. Schmelzpunkt: 155 bis 165°C (Zersetzung).
4. Spezifische Drehung: [α] = +209° (c = 1,48, Chloroform).
5. IR-Absorptionsspektrum (KBr): In Fig. 5 gezeigt.
6. NMR-Spektrum (CD₃OD): In Fig. 6 gezeigt.
Beispiel 4
Methylester von Monacolin K
Die in Beispiel 1 beschriebene Züchtung, Extraktion, Konzentrierung,
präparative Schnellflüssigkeitschromatographie
und Umkristallisation aus Äthanol werden wiederholt, wobei
864 g Monacolin K erhalten werden. 200 mg Monacolin K werden
in 20 ml Methanol gelöst, das vorher mit 0,3 nm-
Molekularsieb entwässert worden ist. Nach Zugabe von einigen
Tropfen Acetylchlorid wird die Lösung 3 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Das Lösungsmittel wird abdestilliert und
der Rückstand wird mit 50 ml Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt
wird nacheinander mit 2% G/V wäßriger Natriumbicarbonatlösung
und gesättigter wäßriger Natriumchloridlösung gewaschen,
über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der
Rückstand wird an einer Säule absorbiert, die 10 g Silicagel
(Wakogel C-100) enthält, das vorher mit Benzol behandelt wurde.
Die mit Äthylacetat/Benzol (Volumenverhältnis 6 : 94)
eluierten Fraktionen werden gesammelt und durch Abdestillieren
des Lösungsmittels erhält man 65 mg des Methylesters von
Monacolin K als farbloses Öl. Dieses Produkt hat folgende
Eigenschaften:
1. Molekulargewicht: 436,6 (massenspektrometrisch).
2. Summenformel: C₂₅H₄₀O₆.
3. Spezifische Drehung: [α] = +208° (c = 1,05, Methanol).
4. IR-Absorptionsspektrum: In Fig. 7 gezeigt.
5. NMR-Spektrum: In Fig. 8 gezeigt.
Beispiel 5
Methylester von Monacolin K
Das Natriumsalz von Monacolin K wird gemäß Beispiel 2 hergestellt.
100 mg des Natriumsalzes werden in 2 ml Dimethylsulfoxid
gelöst und mit 50 µl Methyljodid versetzt. Die Lösung
wird dann 5 Stunden unter Rühren bei 40 bis 50°C in
einem mit Rückflußkühler ausgerüsteten Reaktor unter Rückfluß
erhitzt. Hierauf verdünnt man das Reaktionsgemisch mit 5 ml
Wasser und extrahiert mit 10 ml Methylenchlorid. Das Lösungsmittel
wird aus dem Extrakt abdestilliert und der Rückstand
wird auf einer Säule adsorbiert, die 10 g Silicagel (Wakogel
C-100) enthält, das vorher mit Benzol behandelt wurde. Die
mit Äthylacetat/Benzol (Volumenverhältnis 4 : 96) eluierten
Fraktionen werden gesammelt und durch Abdestillieren des Lösungsmittels
erhält man 35 mg des Methylesters von Monacolin K
in Form eines Öls.
Beispiel 6
Äthylester von Monacolin K
100 mg des gemäß Beispiel 1 hergestellten Monacolin K werden
in 15 ml Äthanol gelöst, das vorher mit 0,3 nm-Molekularsieb
entwässert worden ist. Die Lösung wird mit einigen Tropfen
Acetylchlorid versetzt, worauf man das Gemisch 3 Stunden
bei Raumtemperatur rührt, hierauf das Lösungsmittel abdestilliert
und den Rückstand mit 50 ml Äthylacetat extrahiert.
Der Extrakt wird nacheinander mit 2% G/V wäßriger Natriumbicarbonatlösung
und gesättigter wäßriger Natriumchloridlösung
gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Nach dem
Abdestillieren des Lösungsmittels wird der Rückstand auf
einer Säule adsorbiert, die 10 g Silicagel C (Wakogel C-100)
enthält, das vorher mit Benzol behandelt wurde. Die mit
Äthylacetat/Benzol (Volumenverhältnis 6 : 94) eluierten
Fraktionen werden gesammelt und duch Abdestillieren des Lösungsmittels
erhält man 30 mg des Äthylesters von Monacolin K
in Form eines farblosen Öls. Diese Verbindung hat folgende
Eigenschaften:
1. Molekulargewicht: 450,6 (massenspektrometrisch).
2. Summenformel: C₂₆H₄₂O₆.
3. IR-Absorptionsspektrum (CHCl₃): In Fig. 9 gezeigt.
4. NMR-Spektrum (CDCl₃): In Fig. 10 gezeigt.
Beispiel 7
Butylester von Monacolin K
200 mg des gemäß Beispiel 1 hergestellten Monacolin K werden
in 20 ml Butanol gelöst, das vorher mit 0,3 nm Molekularsieb
entwässert worden ist. Nach Zugabe von einigen Tropfen Acetylchlorid
wird das erhaltene Gemisch 2 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Hierauf destilliert man das Lösungsmittel
ab und extrahiert den Rückstand mit 50 ml Äthylacetat. Der
Extrakt wird nacheinander mit 2% G/V wäßriger Natriumbicarbonatlösung
und gesättigter wäßriger Natriumchloridlösung gewaschen,
über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der
Rückstand wird auf einer Säule adsorbiert, die 10 g Silicagel
(Wakogel C-100) enthält, das vorher mit Benzol behandelt
wurde. Die mit Äthylacetat/Benzol (Volumenverhältnis 4 : 96)
eluierten Fraktionen werden gesammelt und durch Abdestillieren
des Lösungsmittels erhält man 80 mg des Butylesters von
Monacolin K in Form eines farblosen Öls. Diese Verbindung hat
folgende Eigenschaften:
1. Molekulargewicht: 478,7 (massenspektrometrisch).
2. Summenformel: C₂₈H₄₆O₆.
3. IR-Absorptionsspektrum (CHCl₃): In Fig. 11 gezeigt.
6. NMR-Spektrum (CDCl₃): In Fig. 12 gezeigt.
Beispiel 8
Benzylester von Monacolin K
200 mg des gemäß Beispiel 1 hergestellten Monacolin K werden
in 20 ml Benzylalkohol gelöst, der vorher mit 0,3 nm Molekularsieb
entwässert worden ist. Nach Zugabe einiger Tropfen Acetylchlorid
wird das erhaltene Gemisch 3 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Hierauf destilliert man das Lösungsmittel
ab und extrahiert den Rückstand mit 50 ml Äthylacetat. Der
Extrakt wird nacheinander mit 2% G/V wäßriger Natriumbicarbonatlösung
und gesättigter wäßriger Natriumchloridlösung
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft.
Der Rückstand wird auf einer Säule absorbiert, die 10 g
Silicagel (Wakogel C-100) enthält, das vorher mit Benzol behandelt
wurde. Die mit Äthylacetat/Benzol (Volumenverhältnis
4 : 96) eluierten Fraktionen werden gesammelt und durch Abdestillieren
des Lösungsmittels erhält man 70 mg des Benzylesters
von Monacolin K in Form eines farblosen Öls. Diese
Verbindung hat folgende Eigenschaften:
1. Molekulargewicht: 512,6 (massenspektrometrisch).
2. Summenformel: C₃₁H₄₄O₆.
3. IR-Absorptionsspektrum (CHCl₃): In Fig. 13 gezeigt.
6. NMR-Spektrum (CDCl₃): In Fig. 14 gezeigt.