DE2026595A1 - Verfahren zur Herstellung von Antibiotika - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AntibiotikaInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
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Description
PATENTANWÄLTE
KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den 27. Mai 1970 Kl/Re
Takeda Chemical Industries, Ltd.
27, Doshomachl 2-chome, Higashi-ku, Osaka, Japan
Verfahren zur Herstellung von Antibiotika
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der
Antibiotika Rifamycin B und O.
Rifamycin B wird durch Züchtung von Streptomyces mediterrane! und Rifamycin 0 durch Oxydation von Rifamycin
B unter milden Bedingungen erhalten (P. Sensi et al., Pharmaco Editione Scientifica, 15, 228 (i960)).
Auch Nocardia C-521 kann Rifamycin 0 direkt in einer
Kulturbrühe erzeugen (S. Umezawa, japanische Patentanmeldung 15 518/196'β).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Auffindung eines Verfahrens zur Herstellung dieser Antibiotika mit
verbesserter Ausbeute in kommerziellem Maßstab. Diese Aufgabe wurde auf Grund folgender Untersuchungsergebnisse
gelöst!
1. Ein bestimmter Mikroorganismus, dessen Eigenschaften weiter unten angegeben sind, vermag gleichzeitig
Rifamycin B und 0 zu erzeugen;
2. Dieser Mikroorganismus gehört zur Gattung Streptomyces;
3. Wenn dieser Mikroorganismus und seine Mutanten in
Gegenwart einer Eisenverbindung gezüchtet werden,
sammeln sich Rifamycin B und O in viel größerer Menge
als bei den bekannten Züchtungsverfahren an» Der oben genannte Mikroorganismus und ein daraus durch Ultraviolettbestrahlung
erhaltener Mutant wurden mit Streptomyces B-2847 und Streptomyces B-2847 gelber Mutant,
nachfolgend abgekürzt als B-2847 und B-284.7 gelber
Mutant, bezeichnet»
Die morphologischen Eigenschaften und die Kultureigenschaften
der zwei Mikroorganismen sind nachfolgend aufgeführt« Wenn nichts' anderes erwähnt ist, beziehen sich die
Kuli"1 "Eigenschaften auf Züchtung in herkömmlicher Weise
während 14 Tagen'bei 28°C. In der nachfolgenden Beschreibung
bedeutet Rdg«, die entsprechende Parbbezeichnung aus
Ridgeway "color Standards and Nomenclature".
B-2847
1) (Morphologische Eigenschaften)
Die Sporophoren sind entweder gerade oder gewellt und
haben weder Spiralen noch Wirbel» Das Luftmycei bildet
auf Glukose-Hefe-Extrakt-Malz-Extrakt-Agarf oder Glycerin-Asparagln-Agar
Sclerotien von unterschiedlicher Größe von 4 bis 2OyU0 Das Konidium ist ellipsenförmig von 0,8 bis
1,1u·1,5 bis 2,3 η mit glatter ebener Oberfläche»
2) Eigenschaften der Kultur;
a) Czapeks-Agar:
a) Czapeks-Agar:
Wachstum: reichlich, faltig und erhaben, mit ausgedehnter gezackter Oberfläche an der Wachstumskante. Helles orange-gelb (Rdg„XIl, 17-d)
bis tief Chrom (Rdg.III* 17-b)
Luftmycei:gut, weiß
Rückseite:(nachstehend als R bezeichnet) Buff Yellow (Rdg.IV ; 19-d) bis helles orange-gelb
(Rdg.m, 17-d) BAD0RraiNAL
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lösliches Pigment: blasses orange-gelb (Rdg. III, 17-f)
bis Ochraceous-Buff (Rdg.XV9 IS'-b).
b) Glukose-Czapek-Agar:
Wachstum: stärker gefaltet als auf Czapek-Agar,
die Bildung von Luftmycel, löslichen. Pigment und Farbe oder R sind die
gleichen wie auf Czapek-Agar,
c) Glycerin-Czapek-Agar:
Wachstum: reichlich,aber weniger gefaltet als
auf Medium a) oder b), nahezu gleich in den anderen Merkmalen wie Medium
a) und b).
d) Glukose-Asparagin-Agar:
Wachstum: gut, helles orange-gelb, dringt in
das Agar ein,
Luftmycel: schlecht bis mäßig, dünn und weiß, R: helles orange-gelb
lösliches Pigment: keins
e) NährbrUhe:
Wachstum: an der Oberfläche kleine Kolonien,
die auf der Oberfläche schwimmen,
Luftmycel: weiß bis Pallid Mouse Gray (Rdg.LI,
lösliches Pigment: keins
f) Nähr-Agar:
Wachstum: schlecht bis mäßig, farblos, Luftmycel: .schlecht, dünn, weiß bis Pallid
Mouse Gray .
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20265?
lösliches Pigment? keins
Rs farblos bis blasses orange-gelb*
g) Glukose-Nahrmediums ■
Wachstum? reichlich,, sich zuerst auf der Oberfläche
entwickelnd,, später flocken= bildend,,
Luftmycels schlecht bzwo schwach^ dünn,, weiß bis
Capucine Buff (Rdg.lII, lj-f)
lösliches Pigments blaßgelb
h) Glukose-Mähr=Agars
Wachstum: reichlich» faltig und erhabenp farblos
bis Mars Yellow (Rdg0 III, 15-i)
Luftmycel: mäßige dünn und WeIB1,
Rg Mars Vellow,
lösliches Pigments gelblich-braun
i) Glycerin-Nähr-Agari
Wachstums reichlich und faltigi Sudan Brown
:. in, i5-fc)fl
Luftmyeeli schwach bzw, schlecht, w©i@ an den
Wachstumskanten,
lösliches Pigments gelblich-braun
j) Stärke-Agars
Wachstums farblos, mäßig,
Luftmyeels dünn und weiß,
flüssiges Pigments keinsp
R: farblos
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k) ganzes Ei:
Wachstum: mäßig, gefaltet, Deep Chrome (Rdg.IXI,
17-b),
Luftmycel: keins, lösliches Pigment: keins,
1) Hefe-Extrakt-Agar:
Wachstum: reichlich, runzlig,
Luftmycel: dünn, an der Wachsturasgrenze weiß,
R: Mars Yellow,
lösliches Pigment: Mars Yellow bis orange-gelb,
m) Kartoffelstücke:
Wachstum: schlecht bzw. schwach,blaß gelblichbraun bis blaß-braun,
Luftmycel: dünn und weiß, flüssiges Pigment: keins,
n) Möhrenstücke:
Wachstum: schwach bis mäßig, keine Veränderung
■in der Möhrenfarbe, Luftmycel: weiß
o) Lackmusmilch (57°C): langsame Peptonisierung ohne
Koagulation lösliches Pigment: rötlich-braun
p) Gelatine (25°C): wird rasch verflüssigt, weißes Luftmycel wird gebildet,
lösliches Pigment: gelblich-braun
q) Löfflerfs-Serum O7°C):
Wachstum: dünn, schwach, orange-gelb, schwache
Verflüssigung Luftmycel: keins
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r) Cellulose;
Wachstum: farblos^ allmählich in orange-gelb
übergehend
Luftmydels lueiß, baumwollartig
Cellulose; wird nicht zersetzt
s) Calciummaleat-Agars
Wachstum; mäßige blasses orange-gelb? dringt in
das Agar ein
Luftmycels dünn,, weiß
R; blasses orange-gelb bis Ochraceous-Buff
■ (Bdge XV, 15'-b)
lösliches Pigment? keins oder Chamois (Rdg.XXX, 19"-b),
t) Tyrosin-Agars
Wachstum? mäßig, farblos bis gelb
Luftmycel: schwach, weiß
R; farblos
lösliches Pigments keins
u) Pepton»Agar;
Wachstum; schwach, mäßig
Luftmycel; schwache dünn und weiß
Rs farblos
lösliches Pigment; keins
Physiologische Eigenschaften
a) Optimaler p„-Wert:
etwas Wachstum zwischen p„ 4,0 und 10,0s optimales
Wachstum bei einem p„ zwischen 6,0 und 8^0«,
b) Optimale Temperatur;
Wachstum tritt auf . bei Temperaturen von etwa 20° bis 4,5 bei einer optimalen Temperatur von 28 C unter
aeroben Bedingungen.
QÖ98SÖ/202? OPtGWAi WSFECTED
c) Stärke-Hydrolyse: keine
d) Beduktion von Nitraten: positiv
e) Chromogenizität: keine
Bei Züchtung auf synthetischen Medien zeigt B-2847 ein
Wachstum von Buff Yellow bis zu hellem orange-gelb unter Erzeugung eines löslichen Pigmsnts von blassem orange-gelb
bis gelblich-braun. Das Luftmycel ist weiß. Obwohl gelblich-braunes lösliches Pigment auf pro te inlial tigern Medium
erzeugt wird, gehört der Mikroorganismus nicht zum chromogenen Typ. Der Mikroorganismus hydrolysiert Stärke nicht,
verflüssigt dagegen Gelatin und reduziert Nitrate. Tabelle 1 zeigt die an verschiedenen Kohlenstoffquellen erhaltenen
Ergebnisse, ermittelt nach der Methode von Pridham & Gottlieb nach 10 Tagen bei 28°C.
■ι | + | Tabelle | 1 | D-Galaetose | 4. | bis | |
Erythrit | + | D-Glucose | h | ||||
Adonit | ++ | - | D-Fructose | +-I | μ+ | ||
D-Sorbit | - | Rhamnose | +H | l· | |||
i-Inosit | ■++ | Melibiose | •H | ||||
D-Mannit | -H | bis ++ | Maltose | H- | |||
Dulcit | + | bis ++ | Saccharose | + | bis | ||
D-XyIose | - | bis +++ | Lactose | + | bis | ||
L-Arabinose | h+ | Raffinose | +· | bis | |||
L-Sorbose | + | + | Natriumsuccinat | +- | h | ||
Trehalose | + | H- | D-Mannose | + | bis | ||
Salic in | bis ++ | Stärke | +- | §- | |||
Esculin | bis + | Glycerin | - | ||||
Inulin | Vergleich | ||||||
Natriumacetat | bis ++ | ||||||
Natriumeitrat | bis ++ | ||||||
+++ Reichliches Wachstum, ++ + mäßiges Wachstum, + kaum
gutes Wachstum,
Wachstum, - kein Wachstum
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02659
Zu den Kohlenstoffquellen, die/B-2847 verwertet werden
können* gehören i-lnosit, Mannit, DuIcIt1, D-Xylose,
L-Arablnose, L=Sorboses D-Glactose, D-Glucosefi D~Fructose,
Rhamnose,, Mellbiose, Maltose, Saccharose, Lactose,
Raffinose,, Trehalose, Saliein, Inulin, Natriumacetat, Natriumcitrat,
Natriumsuccinat, D-Mannose, Stärke,-Glycerin
usw0 Zu den nicht verwerteten Kohlenstoffquellen gehören
Ery-thrit, Adonit, D-Sorbit, Esculin und ähnliche ο
Hinsichtlich morphologischer Merkmale und Eigenschaften der Kultur scheint nach einem Vergleich mit SoAo. Waksman,
The Actinomycetes, Vol. 2, 152(1961) und ToG«. Pridham,
Applied Microbiology, 6, 52 (1958) B-2847 ein Mikroorganismus zu sein^, der Streptomyces globisporus, Streptoinyces
autotrophicus, Streptomyces orientalis, Streptomyces
lcimberi und Streptomyces aburaviensis weitgehend ähnlich Iste
Di© Luftrayoele dieser Arten sind unveränderlich gerade
oder gewellt und weiß gefärbt» B-2847 unterscheidet sich
Jeöoch von Streptomyces globisporus durch ein orange-gelbes
Wachstum auf synthetischem Agar, Bildung eines weißen Luftmyeels
auf Kartoffelstücken und Wachstum auf Cellulose, während Streptomyces globisporus farbloses Wachstum' auf
synthetischem Agar zeigt, auf Kartoffelstücken ein grilnlich-gelbes
Luftmycel bildet und nicht auf Cellulose wächst»
B-2847 unterscheidet sich auch von Streptomyces autotrophicus
durch mäßiges Wachstum auf Stärke-Agar, rasche Verflüssigung von Gelatine und Reduktion von Nitraten zu
Nitriten9 während Streptomyces autotrophicus nur schlecht
auf Stärke-Agar wächst, Gelatine nicht verflüssigt und
Nitrate nicht reduziert. Streptomyces orientalis ist ebenfalls von B-2847 verschieden. Es wächst weder stark auf·
Czapek's-Agar noch erzeugt es ein lösliches Pigment auf
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Gelatine. Wegen der Fähigkeit von Streptomyces orientalis,
gut auf Cellulose zu wachsen, seheint dieser Mikroorganismus
dem erfindungsgemäßen Mikroorganismus jedoch weitgehend ähnlich zu sein.
Das Konidium des erfindungsgemäßen Mikroorganismus ist
ellipsoidj erzeugt ein gelblich-braunes lösliches Pigment
auf Gelatine und koaguliert Milch nicht, in dieser Hinsicht
unterscheidet sich der erfindungsgemäße Mikroorganismus von Streptomyces kimberi, welches schmale sphäri- i
sehe Konidieh bildet, kein lösliches Pigment auf Gelatine
erzeugt und Milch koaguliert. Streptomyces aburaviensis unterscheidet sich vom erfindungsgemäßen Mikroorganismus
durch die Bildung eines gelblich-braunen löslichen Pigments auf Glucose-Asparagin-Agar und eines löslichen Pigments
auf Calcium-Maleat-Agar. Beide Organismen unterscheiden
sich außerdem voneinander in den Typen der Kohlenstoff quellen, die sie verwerten.
Nach L. Ettlinger et al (Archiv für Mikrobiologie Bd. 31,
326 (1958)) gehört B-2847 zu B. Sporen glatt, II Luftmycel
niveus. Unter den erwähnten Arten (Streptomyces rubrireticuli, Streptomyces niveoruber, Streptomyces "
fulvissimus und Streptomyces phaeochromogenus unterscheiden
sich jedoch die zwei erstgenannten Mikroorganismen erheblich von B-2847 dadurch, daß sie Wirbel bzw. quirlförmige
oder spiralförmige Sporophoren aufweisen. Streptomyces fulvissimus bildet ein leuchtend goldenes bis
orange gefärbtes lösliches Pigment auf Czapek-Agar oder
auf Glucose-Asparagin-Agar und wächst tief rötlich-braun auf Nähr-Agar und unterscheidet sich hierin stark vom
erfindungsgemäßen Mikroorganismus.
Streptomyces phaeochromogenusist vom chromogenen Typ
und unterscheidet sich aus diesem Grund klar von B-2847.
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ίο -■
über die Bildung von sklerotischen Granulen wird berichtet
bei Chainia (M»JO Thiruraalachar,, Nature 176, 934
(1955))i bei Streptomyees griseus (MoL. Gattani* Nature
■l80_, 1293 (1957)) uswo Während jedoch die skierotischen
Granulen dieser Organismen unveränderlich sich aus dem Substratmycel entwickeln,, stammen die skierotischen
Granulen von B-2847 von dessen Luftnjycel, nicht jedoch
von seinem Substratmycel„
In diesem morphologischen Merkmal gleicht der erfindungsgemäße Mikroorganismus Streptomyces aerocolonigenesp unterscheidet
sich jedoch dadurch* daß B-2847 ein reichliches Luftmyeel auf Glyeerin-Czapek-Agar unter Bildung
eines schwach gelbliehen löslichen Pigments liefert, kein
lösliches Pigment auf Glucose-Asparagin-Ägar bildet und farblos auf Stärke-Agar wächst*
Außerdem liefert der Mikroorganismus negative Tyrosinase-
und Diastase-Reaktionen und verwertet Rhamnose gut und.
Raffinose mittelmäßig. Streptomyces aerocoionigenes bildet
nur ein dünnes bzw«, verstreutes Luf-tmycel, erzeugt
ein bräunliches lösliches Pigment ai$f Glyeerin-Czapek-Agar
und ein blaßgelbes lösliches Pigment, auf Glucbse-Asparagin-Agar
und zeigt ferner ein aprikosengelbes Wachstum auf Stärke-Agar. Streptomyces aerocolonigenes gibt
positive Tyro-sinase- und Diastase-Reaktionen,/ist nicht
imstande Raffinose und Rharanose zu verwerten.' Es gibt auch
bekannte rifamycinbildende Organismen* wie Streptomyces
mediterranei (P, Margalith & G. Berettas Mycopatholo et
Mycolü Appl.j 13, 321 (i960)), Streptomyces 4lO7Ä2 (S.
Sugawara, J. Antibiotics Sero A9 XVIII (I)2, S9 (1964))
und Streptomyces albovinaeeus/ (E. BoBa¥ickc ü»S» -»Patent
2 999 048)/imstande sein sollte, Naneimyein zu produzieren,
ein Antibiotikum, das später als Rifamycin B identifiziert wurde. *
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- ii -
Ein Vergleich dieser Stämme rait.B-2847 zeigt, daß Streptomyces
mediterranei beispielsweise sieh von B-2847 dadurch
unterscheidet, daß es keine skierotischen Granulen bildet, ein rosa-welßes konidienbildendes Mycel auf synthetischen Medien und Nähr-Agar bildetf kein lösliches
Pigment auf Czapek-Saccharose-Agar und Hefe~Extrakt-Glucose-Agar
liefert. Die beiden Organismen unterscheiden sich ferner voneinander in der Nitratreduktion, Peptonisierung
von Milch und in der Verwertung von Kohlenstoffquellen. Wie Streptomyces mediterranei ist auch bei Strep- |
tomyces 41OYA2 die Bildung von skierotischen Granulen
nicht beschrieben; sein konidienblldendes Mycel gehört zur Reihe der rosa- bis orange-farbenen.
Abgesehen von diesen Unterschieden unterscheidet sich Streptomyces 4lo7A2 stark von B-28^7 in den Eigenschaften
der Kultur auf Czapek-Saccharose-Agar, Nähr-Agar und Hefe-Extrakt-Agar. Weiter unterscheiden sich die beiden
Organismen in der Verwertung von Kohlenstoffquellen.
Auch Streptomyces albovinaceus bildet keine skierotischen Granulen. Es unterscheidet sich außerdem erheblich von
B-28*l7 in seinen Eigenschaften der Kulturen auf Czapek-Dox-Agar
und Sabouraud1s-Agar und insbesondere im Färb- i
ton des konidienbildenden Mycels. Die zwei Organismen
sind außerdem unterschiedlich in der Verwertung von Kohlenstoffquellen,
insbesondere in der Verwertung von Arabinose, Dulcit und Inulin.
Die vorstehenden Vergleiche der verschiedenen Merkmale von B-2847 mit denjenigen bekannter Organismen fUhren zu
dem Ergebnis, daß B-2847 zu einer neuen Spezies gehört,
die mit Streptomyces tolypophorus noν. sp. bezeichnet
wurde. Nachfolgend werden Merkmale der Kultur des gelben Mutanten von B-2847 aufgeführt.
0 0 9 8 5 0/2027 BAD
a) Czapek-Agar
Wachstum; mäßlg„ helles orange-gelb (Rdg-.Ill,
17-d)
Luftmyeels mäßig, blasses orange-gelb (Rdg.lll,
Luftmyeels mäßig, blasses orange-gelb (Rdg.lll,
17-f) " Rj Orange Buff (Rdg.lll, 15-d) bis
Capucine Orange (Rdg.JH, 13-d)
lösliches Pigment; keins oder blaß orange-gelb
(Rdg..iri, 15-f)
b) Glucose-Czapek-Agars
Wachstums mäßig«, faltiger in niederen Teilen
der Kultur, blaß orange-gelb, Luft mycel, lösliches Pigment und Farbe
der Rückseite sind vergleichbar mit Czapek-Agar
c) Glycerin-Czapek-Agar;
Wachstum: Luftmycel und Rückseitenfarbe sind
vergleichbar mit Czapek-Agar
d) Glucose-Asparagin-Agarg
Wachstum; mäßig* faltig am Fuß der. Kultur,
blaß orange-gelb
Luftmycel: mäßig, blaß orange-gelb
Rj blaß orange-gelb bis hell orange
gelb
lösliches Pigment: keins
e) Nährbrühe:
Wachstums schwach bzw. schlecht bis mäßig,
das fleehtenähnliche Oberflächenwachstum taucht allmählich unter,,
. hell orange-gelb
Luftmycel: keins
lösliches Pigment: keins
lösliches Pigment: keins
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-.15 -
f) Nähr-Agar '
Wachstum: mäßig, farblos bis zu hellem gelbbraun
Luftraycel: schwach, weiß R: Deep Chrome (Rdg.III, 17-b)
lösliches Pigment: keins oder hell-gelb
g) Glucose-Nähr-Agar:
Wachstum: reichlich, faltig, erhaben, braun ^
Luftmycel: blasses orange-gelb
R: Hazel (Rdg.XIV, 11 •-Ic) bis
. . Liver Brown (Rdg.XIV, 7'-m)
lösliches Pigment: Hay's Russet (Rdg.XIV, Ί'-k)
h) Glycerin-Nähr-Agar:
Wachstum: reichlich, faltig und erhaben,
οrange-braun
Luftmycel: reichlich, blasses orange-gelb
Rückseite und lösliches Pigment sind ähnlich wie auf Glucose-Nähr-•
Agar
i) Ganzes Ei:
Wachstum? schwach, blasses orange-gelb bis
Orange Buff (Rdg.III, 15-d)
Luftmycel; keins
lösliches Pigment: keins oder blasses gelb-braun
lösliches Pigment: keins oder blasses gelb-braun
J) Hefe-Extrakt-Agar:
Wachstum: reichlich, faltig und erhaben Luftmycel: blaß orange-gelb
Farbe der Rückseite und lösliches ^
Pigment sind ähnlich wie bei . Glycerin-Nähr-Agar
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k) Kartoffelstück:
Wachstums mäßig, faltig, Deep. Chrome
17-b) Ms Mars Yellow
15-i) ■ .
Luftmyceli keins
Das Medium wird später grau-braun
1) MÖhrenstUcke;
Wachstums schwach^ blasses orange-gelb Luftmycel; keins
Farbe der Stücke unverändert
m) Lackmusmilch (37°C)s
Wachstums schwach^ in Ringen, allmählich
untertauchend, blasses orange-gelb, Das Medium wird schwach-sauer,
langsame Peptisation ohne Koagulierung
n) Löffleres Serum (37°C)s
Wachstum: kein Wachstum bis zum 14. Tag
o) Cellulose;
Wachstums schwach* farblos Luftmycel: sehwach,, weiß bis raais-gelb'
(Rdg.IV, 19-f) Cellulose: wird nicht zersetzt
p) Calcium-Maleat-Agars
Wachstum: schwach bis mäßig* blasses orangegelb
Luftmycels blasses orange-gelb R: blasses orange-gelb
lösliches Pigment: keins
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q) Tyrosin-Agar;
Wachstum
Luftmycel: R:
- 15 mäßig, farblos bis helles orangegelb»
mäßig, puderförmig, blasses orangegelb
Raw Siennea (Rdg.III, 17-i)
Raw Siennea (Rdg.III, 17-i)
lösliches Pigment: keins
r) Pepton-Agar: Wachstum: Luftmycel:
R:
lösliches Pigment; mäßig, blasses οrange-gelb
schwach, wächst am Boden des Mediums, blasses orange-gelb blasses orange-gelb
keins
Die morphologischen und physiologischen Eigenschaften
des gelben Mutanten von B-2847 sind denen des älteren Stamms ähnlich.
Verwertung von Kohlenstoffquellen durch den gelben Mutanten von B-2847.
Erythrit Adonit D-Sorbit DuIcit D-Xylose
L-Arabinose L-Sorbose
Trehalose Esculin
Inulin
Natriumacetat Natriumeitrat
Natriumsuccinat
++ bis +++ D-Galactose
D-Glucose
D-Fructose
Saccharose
Lactose
Raffinose
D-Mannose
Stärke
Glycerin
Vergleich
+ bis ++ - bis +
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+++ Reichliches Wachstum, ++ gutes Wachstum, + mäßiges Wachstum, + kaum Wachstum, - kein Wachstum
Die beiden Stämme B-2847 und der gelbe Mutant von B-284?
wurden beim Institut für Fermentation, Osaka, unter den Hinterlegungsnummern IPO-1255111 und Ij5l51 hinterlegt.
Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird Streptom-yces
B-2847 oder dessen gelber Mutant auf einem Medium gezüchtet, das eine Eisenverbindung enthält. Die Eisenverbindungen können entweder organisch oder anorganisch
sein und sich sowohl vom zweiwertigen als auch vom dreiwertigen Eisen ableiten; bevorzugt sind jedoch solche anorganischen Eisenverbindungen wie Eisenchlorid, Eisensulfat,
Eisennitrat, Eisenphosphat, Eisenjodid, Eisenoxyd
und Eisenhydroxyd. Die Menge der Eisenverbindungen beträgt
vorzugsweise 0,005 bis 0,2 %, das ist etwa 10 bis 4θΟ mal
mehr als üblicherweise verwendet (etwa 0,0005 bis 0,001 %,
bezogen auf das gesamte Medium). Bei Verwendung solcher großen Eisenmengen fällt Rifamycin B und 0 in der Kultvrbrühe
in etwa der 2 bis 5-fachen Menge gegenüber herkömmlichen Medien an·.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur
Herstellung von Rifamycin B und 0, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Streptomyces B-2847 (IPO-12552*)
oder den gelben Mutanten von B-2847 (lPO-1^151) in einem
assimilierbaren Kohlenstoff und verträglichen stickstoffenthaltenden Nährmedium in Gegenwart von etwa 0,05 bis
etwa 0,5 % einer anorganischen Eisenverbindung unter
aeroben Bedingungen züchtet, bis sich die gewünschten Verbindungen in der Kulturbrühe angereichert haben und
daß man anschließend das gebildete Rifamycin B und 0 aus der Kulturbrühe abtrennt«,
Die Ausbeute an Rifamycin B und 0 kann weiter, gesteigert
werden, wenn man dem Medium zusätzlich zu der großen Menge
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an Eisenverbindungen weitere Komponenten, wie Mangansulfat,
Magnesiumsulfat, Bariumsulfat und/oder Kaliumsulfat zusetzt. Diese anorganischen Salze sind im Medium vorzugsweise
in einer Menge von etwa 0,001 bis 0,005 % enthalten,
was dem etwa 10-fachen der herkömmlichen Mengen bei der Züchtung von Mikroorganismen entspricht. Das Medium kann
entweder flüssig oder fest sein, bevorzugt wird jedoch ein flüssiges Medium. In einem solchen Medium werden Kohlenstoff-
und Stickstoffquellen ebenso wie andere Bestandteile eingebracht. I
Geeignete Kohlenstoffquellen sind beispielsweise Glucose,
Inosit, Xylose, Galactose, Fructose, Saccharose, während
die Stickstoffquellen aus verschiedenen organischen und
Stickstoff
anorganischen / enthaltenden Materialien, wie Peptonen, Sojabohnenmehl, Maisquellwasser, Fleischextrakt, Reiskleie, Harnstoff und Ammoniumsalzen,ausgewählt werden können. Zusätzlich zu diesen Nährstoffen können verschiedene anorganische Salze, wie Natriumchlorid, Phosphate und verschiedene Metallsalze, wie Kalzium^, Zink-oder Mangansalze zugegeben werden. Falls erforderlich, kann auch ein Antischaummittel zugegeben, das ein tierisches öl sein kann oder pflanzlichen oder mineralischen Ursprungs " ist.
anorganischen / enthaltenden Materialien, wie Peptonen, Sojabohnenmehl, Maisquellwasser, Fleischextrakt, Reiskleie, Harnstoff und Ammoniumsalzen,ausgewählt werden können. Zusätzlich zu diesen Nährstoffen können verschiedene anorganische Salze, wie Natriumchlorid, Phosphate und verschiedene Metallsalze, wie Kalzium^, Zink-oder Mangansalze zugegeben werden. Falls erforderlich, kann auch ein Antischaummittel zugegeben, das ein tierisches öl sein kann oder pflanzlichen oder mineralischen Ursprungs " ist.
Für die Züchtung von B-2847 oder des gelben Mutanten von
B-2847 ist die Verwendung eines flüssigen Mediums unter Belüftung und Rühren vorteilhaft, obwohl auch die Oberfl
ächenzUchtung angewendet werden kann. Sowohl Inkubationstemperatur
und -zeit als auch der p„ des Mediums
sollen so sein, daß maximales Wachstum des Organismus und maximale Ausbeuten an Rifamycin B und 0 erzielt werden;
eine Schüttelkultur während etwa 2 bis 7 Tagen ist gewöhnlich vorteilhaft. Der p„-Wert des Mediums wird vorzugs-
weise nahe dem Neutralpunkt bis zu schwach sauer gehalten; die optimale Inkubationstemperatur liegt zwischen etwa
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20° und 45°C, vorzugsweise bei 25° bis 35°C. Die Züchtungsbedingungen,
wie Zusammensetzung und ρ..-Wert des
Mediums, Inkubationstemperatur, Ausmaß der'Bewegung,
werden in Abhängigkeit .von dem Organismus und den äusseren Bedingungen so gewählt,, daß die besten Resultate
erhalten werden. Die Gewinnung von Rifamycin B und 0 aus der Kulturbrühe erfolgt nach bekannten Methoden zur Gewinnung
von Stoffwechselprodukten von Mikroorganismen. Beispielsweise können Methoden angewendet werden, die
auf dsn Löslichkeitsunterschieden zwischen Rifamycin B,'
0 und Verunreinigungen, Unterschieden in der Adsorptionsaffinität und Unterschieden in der Ionenbindungsstärke
beruhen, ebenso wie das Aussalzen, wobei die aktiven Fraktionen aus der Lösung ausgefällt werden sowie Dialyse
und Gegenstromverteilung. Diese Methoden können entweder einzeln oder in geeigneter Kombination nötigenfalls
auch wiederholt angewendet werden. Da die Antibiotika Rifamycin B und O fettlösliche saure und fettlösliche
neutrale Substanzen sind und vorwiegend im flüssigen Teil der Kulturbrühe erscheinen, ist es vorteilhaft, zunächst
die Kulturbrühe zu filtrieren und aus dem Piltrat die gewünschten Produkte zu gewinnen und zu reinigen.
Wird das Piltrat schwach basisch gemacht und mit einem
organischen Lösungsmittel extrahiert, wandert Rifamycin 0 in die organische Phase, während Rifamycin B in der
wäßrigen Schicht zurückbleibt. Auf diese Weise können die zwei Antibiotika leicht voneinander getrennt werden.
Anschließend können sie durch eine geeignete Kombination von Reinigungsverfahren, wie Verteilung, fraktionierte
Fällung, Adsorption und Umkristallisieren, weiter gereinigt werden. Da die Mycele selbst eine antimikrobische
Aktivität aufweisen, ist es möglich, die Antibiotika aus dem Mycel durch Extraktion mit Aceton oder Sthanol, Konzentration
des Extrakts im Vakuum und nachfolgende Behandlung des Konzentrats in ähnlicher Weise wie das FiI-
0098 50/20 2 7
trat gewonnen werden. Rifamycin B, das in der wäßrigen Phase zurückbleibt, kann in die organische Phase durch
Ansäuern der wäßrigen Lösung und Extraktion der Lösung
mit einem organischen Lösungsmittel überführt werden.
Geeignete Lösungsmittel für diese Extraktion sind organische Fettsäureester, wie Äthylacetat, Butylacetat, verschiedene
Ketone, wie Methylisobutylketon, verschiedene Alkohole, wie N-Butanol, N-Amylalkohol, halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Methandichlorid und verschiedene
Ä'ther, wie Diäthyläther. Die so erhaltenen or- {
ganischen Schichten werden mit Wasser gewaschen, getrocknet und unter verminderten Druck eingeengt. Aus den Konzentraten können verunreinigte Kristalle direkt gewonnen
werden. Statt dessen kann zu dem Konzentrat auch ein organisches Lösungsmittel mit niedriger Polarität, wie
Petroläther, N-Hexan oder Cyclohexan, zugegeben werden, wobei ebenfalls verunreinigte Kristalle von Rifamycin O
oder B ausfallen. Die gewünschten Substanzen können aus
den Konzentraten auch unter Verwendung von Adsorbentien abgetrennt werden. Die rohen Kristalle können durch fraktionierte
Fällung mit geeigneten organischen Lösungsmitteln gereinigt werden. Im Fall von Rifamycin O, das
schwerlöslich in Diäthyläther ist, kann das Rohprodukt * durch Zugabe einer geeigneten Menge von Diäthyläther
gereinigt werden, wobei die anderen löslichen Verbindungen durch Filtration abgetrennt werden. Zwecks Reinigung
des Rohprodukts mit einem Adsorbens wird das aktive Material am Adsorbens adsorbiert und dieses dann mit
einem geeigneten Lösungsmittel eluiert. Als Adsorbentien können Silikagel, mit Oxalsäure behandeltes Silikagel
oder Aktivkohle verwendet werden.-Das Lösungsmittel ist vom Typ des Adsorbtionsmittels abhängig. Bei der Säulenchromatographie
an Silikagel kann beispielsweise die aktive Fraktion eluiert werden, indem man zuerst die Verunreinigungen mit einem Lösungsmittel niedriger Polarität,
0 0 9 8 5 0/2027
"- '■'-■ BAD ORIGINAL
wie Benzol, Diäthyläther, desorbiert, und anschließend ein Lösungsmittel hoher Polarität, wie Kthylacetat, Aceton
oder Äthanol oder eine geeignete Mischung solcher Lösungsmittel aufgibt. Falls die DUnnschichtchromatographie
angewendet wird, wird zunächst das Chrpmatogramm entwickelt und anschließend die gewünschte Fraktion aus der
aktiven Zone eluiert. Rifamycin 0 und B haben folgende physikalische und chemische Eigenschaften;
•Rifamycin 0 :
*· . · -
*· . · -
Blaßgelbe Prismen, Zersetzungspunkt l6o°C Elementaranalyse:
Gefunden: c'6x',94; H' till* n'l'My OMe, 4,4o
Berechnet für: C,g H^™ Noi4*
C, 62,14; H, 6,29; N, 1,86; OMe, 4,12
21
spezifische Drehung (a)£ + 68,7 (C=I,0, in Dioxan)
spezifische Drehung (a)£ + 68,7 (C=I,0, in Dioxan)
Ultraviolett-und Absorptionsspektrum im sichtbaren Bereich
in Äthanol siehe Fig. 1
Infrarotabsorptionspektrum (in NuJoI) siehe Fig. 2.
Rifamycin B :
Gelbe Nadeln, Zersetzungspunkt 1650C
Elementaranalyse:
Gefunden: C, 61,35; H* 6,49; N, 1,73
Berechnet für: C-^g H^q
C, 61,97; H, 6,53; N, 1,85 spezifische Drehung (α)« - 8,2° (C=I.in Methanol)
Ultraviolettspektrum und Absorptionsspektrum im sichtbaren
Bereich in Äthanol siehe Fig. 3· Infrarotabsorptionsspek-
009850/2027
trum (Kaliumbromid) siehe Pig. 4.
Zur Identifizierung wurde Rifamycin B zu Rifamycin O oxydiert
oder der oxydativen Hydrolyse zu Rifamycin S unterworfen und die Elementaranalyse sowie spektroskopische
Untersuchungen (Ultraviolettspektrum, sichtbares Spektrum und Infrarotabsorptionsspektrum) durchgeführt. Die Ergeb- .
nisse bestätigen, daß die Produkte identisch mit authentischen Proben waren.
Antimicrobisches Spektrum.
Antimicrobisches Spektrum.
Als Probemedium wurde Nähr-Agar verwendet. Die hemmenden
Mindestkonzentrationen wurden an Bakterien nach 20 Stunden bei 37° C bestimmt. Im Fall von säurefesten Bakterien wurde
Glycerin-Nähr-Agar verwendet (37oCi 48 Stunden) im Fall
von Hefen und Pilzen Glucose-Nähr-Agar (28°C, 48 Stunden).
Die Ergebnisse zeigt die nachfolgende Tabelle 1.
IFO | 3044 | HMK | (mcg/ml) | >50 | |
IFO | 3045 | Rifamycin 0 Rifamycin B | >50 | ||
Escherichia coIi | IFO | 3O8O | >50 | >50 | |
Proteus vulgaris | FOA | 209P | >50 | ,2 0,5 | |
Pseudomonas aeruginosa | PCI | 219 | >50 | 5 | |
Staphylococcus aureus | IFO | 3466 | 0, | 20 | |
Bacillus subtilis | IFO | 3331 | 1 | 10 | |
Bacillus cereus | IFO | 3153 | 10 | >50 | |
Bacillus brevis | ATCC | 607 | 1 | >50 | |
Mycobacterium avium | IFO | 0583 | >50 | >50 | |
Mycobacterium sp. | IFO | 4o66 | >50 | >50 | |
Candida albicans | IFO | 3995 | >50 | 10 | |
Aspergillus niger | >50 | ||||
Xanthomonas oryzae | 10 | ||||
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Rifamycin B und O sind wichtige Zwischenprodukte bei der
Gewinnung des bekannten Antibiotikums Rifamycin SV und können in Rifamycin SV auf die in Arzneimittel-Forschung
8a 951 (I965) beschriebenen Weise überführt werden.
In den folgenden Beispielen beziehen sich die Prozentsätze auf Gewicht/Volumen, wobei sich Gewichtsteile zu Volum-teile
verhalten wie Gramm zu Milliliter.
Zu einem Kulturmedium der weiter unten angegebenen Zusammensetzung
wurde jeweils Eisen(II)Sulfat, Eisen(III)Sulfat,
Eisen(II)Chlorid und Eisen(lII)Chlorid in Mengen von 0,01,
0,05* 0,1 und 0,5 % zugegeben. Jedes Medium wurde dann mit Streptomyces B-2847 (IFO-12554) geimpft und 4 Tage
bei 28°C bebrütet. Die Gesamtausbeute an Rifamycin B und 0 im flüssigen Teil der erhaltenen Brühe wurde am 2,,
und 4. Tag bestimmt, in der folgenden Tabelle bedeutet
"Vergleich" das Ergebnis eines Versuchs mit einem eisen- * freien Vergleichsmedium. Die gesamte antimikrobische
Aktivität von Rifamycin B und 0 wurde bestimmt nach der üblichen Papierscheibenprobe mit Staphylococcus aureus
209P als Versuchsorganismus.
Medium: 2 % Glucose, 2 % Glycerin» 0,5 % Hirsegelee,
1,5 % Sojabohnenmehl, 0,2 % Pepton, 0*1 % Maisquellwasser,
0,05 ^(NHg)2CO, 0,05 % MnSO4, 0,05 % MgSO4, 0,05 % BaSO4,
0,005 % KNO3 und 1,0 % gefälltes CaCO3 (pH 7,0).
009850/2027
0,01 (O,OO4) | Ph | 3 Tage | |
Eisensalz | 0,05 (0,18) | η | Aktivität |
{% Eisen) | ο,ι (0,037) | 6,75 | mcg/ml. |
FeSOjj | 0,5 (o,i84) | 7,05 | 110 |
0,01 (0,001) | 7,75 | 210 | |
0,05 (0,007) | 7,75 | 330 | |
0,1 (0,014) | 6,95 | 300 | |
Fe2(SO4), | 0,5 (0,07 | 6,95 | 130 |
0,01 (0,004) | 7,4 | 190 | |
0,05 (0,023) | 7,35 | 300 | |
0,1 (0,044) | 6,9 | 275 | |
FeCl2 | 0,5 (0,225) | 7,45 | 145 |
0,01 (0,003) | 7,8 | 300 | |
0,05 (0,017) | 7,45 | 300 | |
0,1 (0,034) | 6,95 | 160 | |
FeCl, | 0,5 (0,172) | 7,4 | 145 |
ψ | Vergleich | 7,65 ■ | 300 |
7,45 | 300 | ||
6,7 | 275 | ||
Beispiel 2 | 70 | ||
Ein Medium aus 5 % Glucose, 0,5 % Pepton, 1,0 % Maisquellwasser,
1,0 % Sojabohnenmehl, 0,05 % FeSO^, 0,3 % Natriumchlorid,
0,5 % gefälltem Calciumcarbonat, das mit Natronlauge auf einen p„ von 7,0 eingestellt wurde, wurde mit
einer Kultur von Streptomyces B-2847 (lFO-12554) geimpft,
nachdem das Medium vorher 15 Minuten bei 1,5 Atm. sterilisiert v/orden war. Das Medium wurde 72 Stunden bei 28°C
bebrütet. Die KulturbrUhe enthielt zusammen 150 mcg/ml Rifamycin B und 0.. *
00985 0/2027
Beispiel 3
Ein Fermenter eines Fassungsvermögens von 100 Volumteilen wurde mit 60 Volumteilen eines Mediums beschickt, das
2 % Glucose, 2 % Glycerin, 0,2 % Pepton, 1,5 % Sojabohnenmehl,
0,05 % FeSOjj, 0,05 % MgSO^ und 0,05 % gefälltes
Calciumcarbonat, eingestellt mit Natronlauge auf einen
p„-Wert von 7,0, enthielt. Der Fermenter wurde unter den
π
im Beispiel 2 beschriebenen Bedingungen sterilisiert und anschließend mit dem gelben Mutanten von Streptomyces
B-2847 (IFO 13151) geimpft und 66 Stunden bei 280C bebrütet.
Auf diese Weise wurde eine Kulturbrühe mit eim;m
Gehalt von 300 mcg/ml Rifamycin B und 0 erhalten.
Ein Fermenter eines Fassungsvermögens von 2000 Volumteilen wurde mit 500 Volumteilen eines mit Natronlauge
auf einen p„-Wert von 7*0 eingestellten Kulturmediums beschickt,
das 3 % Glucose, 2 % Sojabohnenmehl und 0,5 #
gefälltes Calciumcarbonat enthielt, 15 Minuten bei 1,5 Atm. sterilisiert und anschließend mit Streptomyces
B-2847 (IFO I2554) geimpft. Das beimpfte Medium wurde
66 Stunden bei 28°C bebrütet;. Die erhaltene Kultur wurde
in einer Menge von 3 % in einen Tank von 200.000 Volumenteilen
Fassungsvermögen Uberlmpft, der 100.000 Volumteile
eines Mediums aus 2 % Glucose, 3 % löslicher Stärke, 1 %
Sojabohnenmehl, 1 % Maisquellwasser, 0,5 % Pepton, 0,05 %
FeSO1J (0,018 % berechnet als Eisen(ll)lon) 0,05 # MeSO^,
0,05 % MnSO2J, 0,005 % KNO3, 0,3 % NaCl und 0,5 % gefälltem
Calciumcarbonat, das mit Natronlauge auf einen p„-Wert
von 7,0 eingestellt worden war, enthielt. Der geimpfte Tank wurde 66 Stunden bei 280C unter 100 % Belüftung und
Rühren mit 200 UpM bebrütet. 84.000 Volumenteile der
009850/2027
KulturbrUhe wurden auf einen pH von 7,2 eingestellt und
anschließend mit einem Drittel des Volumens Äthylacetat oder Chloroform extrahiert. Die Äthylacetatschicht wurde
zweimal mit dem halben Volumen Wasser gewaschen, getrocknet und unter vermindertem Druck eingeengt. Zu dem Konzentrat
wurden 2000 Volumteile einer Mischung aus Diäthyläther
und Petroläther im Verhältnis 1:10 oder aus Diäthyläther und η-Hexan zugegeben, worauf 70 Gewichtsteile verunreinigtes
Pulver erhalten wurde. Das Rohprodukt wurde zweimal mit dem 50-fachen Volumen Diäthyläther extrahiert
und die.unlöslichen Bestandteile durch Filtration gewonnen. 6o Gewichtsteile des erhaltenen Pulvers wurden in
1000 Volumteilen Aceton gelöst und an 300 Gewichtsteilen
Aktivkohle für Chromatographiezwecke (hergestellt von
der Firma Takeda Chemical Industries Ltd.) adsorbiert. Die Kohle wird mit Aceton eluiert, wobei etwa 14.000
Volumteile an gelben Fraktionen gesammelt wurden. Nach Einengen wurden durch Zugabe von Äthylacetat zu dem Konzentrat
blaß-gelbe Kristalle in einer Ausbeute von 16,^
Gewichtsteilen erhalten. Die Mutterlauge wurde an 200 Gewichtsteilen Silikagel, das vorher mit Oxalsäure angesäuert
wurde, chromatographiert und das Chromatogramm
mit einem 1:1 Gemisch aus Benzol und 1 % Oxalsäure enthaltendem Äthylacetat eluiert. Die blaß-gelben Fraktionen
wurden gesammelt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingeengt, wobei 5,2 Gewichtsteile blasser gelblicher
Kristalle von Rifamycin 0 erhalten wurden. Nach Einengung des Äthylacetat- oder Chloroform-Extrakt schied sich
Rifamycin 0 manchmal in Kristallen ab. In diesem Fall wurden die Kristalle durch Filtration gesammelt und umkristallislert.
Die Mutterlauge wurde durch Chromatographie an Silikagel gereinigt. Ausbeute: Etwa 30 Gewichtstei3
* -
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Beispiel 5
78.000 Volumenteile einer auf ähnliche Weise wie in Beispiel 4 hergestellten Kulturbrühe wurden durch Zugabe von
2n Natriumhydroxyd auf einen p„-Wert von 8 eingestellt und mit einen Drittel des Volumens Äthylacetat extrahiert.
80.OOO Volumenteile der wäßrigen Schicht wurden mit 2n Schwefelsäure auf einen p„-Wert von 2,5 eingestellt
und mit einem Drittel bis einem Fünftel des Volumens Äthylacetat extrahiert. Die Extrakte wurden vereinigt und
zweimal mit der Hälfte des Volumens Wasser gewaschen, getrocknet und eingeengt. Nach Zugabe von Petroläther
zum Konzentrat wurden 66 Gewichtsteile pulverförmiges Rifamycin B erhalten. 8 Gewichtsteile des pulverförmigen
Rohprodukts wurden in 2000 Volumteilen Äthylacetat gslöst
und die Lösung zweimal mit 1000 und 700 Volumteilen Phosphat puff er eines p__-Wertes von 7» 2 extrahiert. Die
11
wäßrigen Schichten wurden vereinigte mit Äthylacetat gewaschen
und auf einen p„-Wert von 3*0 gebracht. Die Lö-
sung wurde zweimal mit jeweils 400 Volumteilen Äthylacetat extrahiert, der Extrakt mit Wasser gewaschen, getrocknet
und unter vermindertem Druck eingeengt„ Nach Zugabe von η-Hexan zum Konzentrat wurden 3*8 Gewichtsteile eines gelben Pulvers erhalten. Dieses Pulver wurde
in 450 Volumteilen eines Isl-Gemisehs aus Äthylacetat und
Aceton gelöst und die Lösung wurde kaltgestellt. Dabei wurden 0,36 Gewichtsteile Rifamycin B in gelben Nadeln
erhalten.
QGSS
Claims (2)
1) Verfahren zur Herstellung von Rifamycin B und O, dadurch
gekennzeichnet, daß man Streptomyces B-2847 (lFO-1255^)
oder den gelben Mutanten von B-2847 (IFO-I315I) in einem
assimilierbaren Kohlenstoff und verdaulichen Stickstoff enthaltenden NShrmedium in Anwesenheit von etwa 0,05 bis
0,5 % anorganischen Eisenverbindungen unter aeroben Bedingungen
bis zur Anreicherung der gewünschten Verbindungen im Kulturmedium züchtet und dann das gebildete
Rifamycin B und 0 daraus gewinnt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit Bebrütungstemperaturen von etwa 20° bis 45°C
arbeitet.
009850/2027
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