DE3018596A1 - Rasch haertendes und von zweiwertigen metallsalzen freies phenolharz und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Rasch haertendes und von zweiwertigen metallsalzen freies phenolharz und verfahren zu seiner herstellungInfo
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before the
European Patent Office
-3-
Möhlstraße 37 D-8000 München 80
Tel.: 089/982085-87 Telex: 0529802 hnkl d Telegramme: ellipsoid
A4671-02 - Dr.F/rm
SUMITOMO BAKELITE COMPANY, LIMITED
Tokio / Japan
Tokio / Japan
Rasch härtendes -und von zweiwertigen Metallsalzen freies
Ehenolharz und Verfahren zu seiner Herstellung
- ir -
Die Erfindimg betrifft ein von zweiwertigen Metallsalzen
freies, rasch härtendes Phenolharz und ein Verfahren zu seiner Herstellung, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung
eines Phenolharzes mit hohem Gehalt an ortho-Bindungen durch Umsetzen eines Phenols mit einem Aldehyd
in einem bestimmten Verhältnis bei einer bestimmten Temperatur unter Verwendung einer schwachen Säure als Katalysator
und ohne Mitverwendung irgendeines zweiwertigen Metallsalzes, sowie ein nach diesem Verfahren erhaltenes
Phenolnovolakharz hohen Gehalts an ortho-Bindungen.
Seit H.L. Bender und Mitarbeiter darüber berichteten, daß
man Phenolharze mit hohem Gehalt an ortho-Bindungen unter Verwendung zweiwertiger Metallsalze als Katalysatoren herstellen
könne und daß solche Phenolharze mit hohem Gehalt an ortho-Bindungen rasch aushärten, wurden die verschiedensten
Verfahren zur Herstellung solcher Phenolharze mit hohem Gehalt an ortho-Bindungen entwickelt. Bei sämtlichen
derartigen Verfahren werden in irgendeiner Form immer zweiwertige
Metallsalze zum Einsatz gebracht. Es wurde davon ausgegangen, daß die Herstellung von einen hohen Gehalt an
ortho-Bindungen aufweisenden Phenolharzen unter Verwendung von lediglich sauren Katalysatoren entweder unmöglich oder
großtechnisch undurchführbar ist. Es ist bekannt, daß zweiwertige Metallsalze eine ortho-Orientierung zeigen. Untersuchungen
haben gezeigt, daß bei der Umsetzung zwischen Phenolen und Formaldehyd die ortho-Orientierung zum Zeitpunkt
einer Additionsreaktion auftritt. Wenn die Kondensationsreaktion bei einer Temperatur von 1000C oder darunter
durchgeführt wird, verläuft die Umsetzung selbst in
13OO16/-O6O0
." Anwesenheit von zweiwertigen Metallsalzen vornehmlich unter
Bevorzugung der para-Stellung ab. Folglich erhält man
Phenolharze mit niedrigem Gehalt an ortho-Bindungen. Durch diese Untersuchungen wurde geklärt, daß eine der wesentlichen
Bedingungen für die Herstellung von Ehenolharzen mit tatsächlich hohem Gehalt an ortho-Bindungen darin besteht,
daß die Kondensationsreaktion bei einer Temperatur von
über 10O0C, bei der die para-Selektivität sinkt, durchgeführt
wird. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die kinetische Energie -jeden Moleküls bei Temperaturanstieg steigt,
so daß die Energieschwelle an der ortho-Stellung, die auf
die sterische Hinderung der Hydroxylgruppe zurückzuführen
ist, relativ stark bis zu einem vernachlässigbaren Maße gesenkt wird. Hierbei steigt die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung
in ortho-Stellung entsprechend.
Wenn ein stark saurer Katalysator, z.B. Chlorwasserstoffsäure, verwendet wird, erhält man ein Novolakharz hohen
Gehalts an para-Bindungen. Dies beruht darauf, daß vornehmlich eine para-Kondensätion stattfindet, wenn die Reaktion
in Anwesenheit einer starken Säure eines pKa-Werts von nicht mehr als 1 abläuft. Es hat sich gezeigt, daß
die ortho-Selektivität in der Kondensationsstufe steigt,
wenn als saurer Katalysator eine sehwache Säure eines pKa-Werts von über 1 verwendet wird. Wenn der pKa-Wert der
Säure = 1, läuft die Kondensationsreaktion beschleunigt
bei niedriger Temperatur ab, so daß die auf die sterische Hinderung der Hydroxylgruppe zurückzuführende Energieschwelle
der ortho-Stellung die Reaktion dominiert. Dies führt zu einer selektiven Kondensation in der para-Stellung. Wenn dagegen der pKa-Wert der Säure über 1 liegt,
wird es möglich, die Umsetzung infolge der niedrigen Kon-
densationsreaktionsgeschwindigkeit bei hoher Temperatur (über
10O0C) durchzuführen, wobei die Wahrscheinlichkeit der ortho-Kondensätion
steigt.
Weitere Untersuchungen haben gezeigt, daß man einen hohen Gehalt an ortho-Bindungen aufweisende Phenolharze in großtechnischem Maße ohne Verwendung zweiwertiger Metallsalze
als Katalysatoren herstellen kann, wenn man die Umsetzung in Gegenwart einer schwachen Säure bei einer Temperatur von
über 1000C, bei der kein großer Unterschied in der Reaktionsgeschwindigkeit
zwischen der ortho-Stellung und der para-Stellung des Ehenolkerns auftritt und die para-Orientierung
unter Erhöhung der ortho-Selektivität geschwächt wird, durchführt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein rasch härtendes Phenolharz,
bei welchem das Verhältnis ortho-Bindungen zu para-Bindungen 0,85 bis 2,5 beträgt, das ein Zahlenmittelmolekulargewicht
(ausschließlich der freien Phenole) von 500 bis 1200 aufweist und das von zweiwertigen Metallsalzen
vollständig frei ist.
Erfindungsgemäß erhält man ein solches rasch härtendes Phenolharz
durch Umsetzen eines Phenols (P), wie Phenol, eines Alkylphenols, wie Cresol, Xylenol und dergleichen, von
Resorcin und dergleichen, mit einem Aldehyd (A), z.B. Formaldehyd, einem Monoaldehyd, wie Acetaldehyd und dergleichen,
im Molverhältnis A/P von 0,6 bis 1,0 bei einer Temperatur von über 1000C unter Normaldruck oder erhöhtem
Druck in Gegenwart eines aus einer schwachen Säure bestehenden Katalysators.
Erfindungsgemäß hergestellte Phenolharze sind von der Art,
bei denen das Verhältnis von ortho-Bindungen zu para-Bindungen
(im folgenden als-o/p-Verhältnis bezeichnet) im Bereich
von 0,85 bis 2,5 liegt und deren Zahlenmittelmoiekulargewicht
(ausschließlich der darin enthaltenen freien Phenole) 500 bis.1200 beträgt. Zur Verwendung als formbares Material
sollten das o/p-Verhältnis 1,0 bis 1,5 und das Zahlenmittelmolekulargewicht
700 bis 900 betragen.
Erfindungsgemäß als Katalysatoren verwendbare schwache Säuren
sind solche eines pKa-Werts von über 1 und unter 10,
ζνB· Ameisen-, Essig-, Oxal-, Maloh-, Bernstein-, Wein-,
Zitronen-, Benzoe-, Salicyl-, Ehthal- und Fumarsäure. Erfihdungsgemäß
gelangt mindestens eine dieser Säuren zum Einsatz. Je höher der pKa-Wert der verwendeten Säure ist,
desto höher ist der Gehalt des gebildeten Phenolharzes an ortho-Bindungen. In der Praxis eignen sich aber Säuren
eines pKa-Werts über 10 nicht mehr besonders gut, weil
dann das Reaktionssystem eine schlechte Reaktionsfähigkeit besitzt. Pro Moi verwendeten Phenols beträgt die
Menge an verwendeter schwacher Säure vorzugsweise 8 χ 10" bis 0,1 Mol. Wenn die Säuremenge unter 8 χ 10 Mol liegt,
ist die Reaktionsgeschwindigkeit zu niedrig, um das Verfahren
großtechnisch durchführen zu können. Wenn dagegen die Säuremenge über 0,1 Mol liegt, erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit
nicht mehr weiter, wobei das Verfahren infolge der hohen Säuremenge unwirtschaftlich wird.
Als Aldehyd wird, erfindungsgemäß vorzugsweise Formaldehyd
verwendet. Der Formaldehyd kann in Form von Formalin oder Paraformaldehyd zum Einsatz gelangen. Da es von wesentli-·
eher Bedeutung ist, die Umsetzung bei einer !Temperatur
130016/0510
von über 1000C, bei der die para-Selektivität geschwächt
wird, durchzuführen, muß das System bei Verwendung von
Formalin unter Druck gehalten werden. Wenn beispielsweise 37?£iges Formalin verwendet wird und das A/P-Verhältnis
0,80 beträgt, muß bei einem Druck von etwa 203 kPa gearbeitet werden.
Erfindungsgemäß hergestellte Phenolharze besitzen ein höheres
o/p-Verhältnis als übliche Novolake hohen Gehalts an
para-Bindungen (0,7 bis 0,8) und sind sehr rasch härtend. Wenn folglich das erhaltene Harz als Formmaterial verwendet
wird, härtet es rasch aus. Da es keine zweiwertigen Metallsalze enthält, kann es auf Anwendungsgebieten zum
Einsatz gelangen, auf denen keine Verunreinigungen vorhanden sein dürfen. Da sie keine zweiwertigen Metallsalze enthalten,
besitzen die Harze gute elektrische Eigenschaften. Bei Verwendung von bei hoher Temperatur zersetzbaren Säuren,
wie Ameisen- oder Malonsäure, ist der Gehalt des gebildeten Harzes an Ionen so weit erniedrigt, daß man ein
Formmaterial hervorragender elektrischer Eigenschaften erhält.
Da die Menge an restlichem Säurekatalysator gering ist,
wird die thermische Stabilität des zu Spritzgußzwecken verwendeten Harzes im Zylinder erhöht.
Da ein aus einem erfindungsgemäßen Harz erhaltenes Formmaterial einen niedrigen Aschegehalt aufweist, wird eine
Abnutzung der Spritzgußzylinderdüse oder des Werkzeugauslasses weitestgehend ausgeschaltet. Bei Verwendung von
erfindungsgemäßen Phenolharzen, die Verunreinigungen lediglich in geringer Menge enthalten, hervorragende elektrische
Eigenschaften besitzen und verschiedene o/p-Ver-
hältnisse aufweisen können, als Epoxyhärtungsmittel erhält
man qualitativ hochwertige Fonnmaterialien zum Einkapseln auf Anwendungsgebieten, auf denen eine genaue Formtreue,
eine Wärnfbeständigkeit, eine Feuchtigkeitsbeständigkeit,
gute elektrische Eigenschaften und dergleichen erforderlich
sind. .
Die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele sollen die
Erfindung näher veranschaulichen. Sofern nichts anderes
angegeben, bedeuten sämtliche Angaben "Teile" und "Prozente"
■"■- "Gewichtsteile" bzw. "Gewichtsprozente". Das o/p-Verhältnis,
das Zahlenmittelmolekulargewicht und die Härtbarkeit werden wie folgt bestimmt:
o/p-Verhältnis: Durch Kernresonanzspektralanalyse wird die
Menge an Methylenprotonen ermittelt. Das o/p-Verhältnis errechnet sich aus folgender Gleichung:
ortho-ortho-Bindung 1/2 ortho-para-Bindung
o/p-Ver- _ Methvlenprotonen Methvlenprotonen
hältnis para-para-Bindung 1/2 ortho-para-Bindung
Methylenprotonen Methylenprotonen
Zahlenmittelmolekulargewicht: Zunächst wird das Zahlenmittelmolekulargewicht
nach der Dampfdruck-Gleichgewichtsmethode bestimmt. Danach wird der erhaltene Wert um
; den auf gaschromatographischem Wege ermittelten Wert
für die freien Phenole korrigiert. Hierbei erhält man das Zahlenmittelmolekulargewicht des Harzes ausschließlich
der freien Phenole.
Härtbarkeit: Verwendete Meßvorrichtung: Vorrichtung gemäß
der US-PS 3 479 858 und GB-PS 1 126 995.
130016/ÖSSQ
Meßbedingtingen:
• Formdruck: 9810 kPa
Oszillationswinkel: 0,5° Werkzeugtemperatur: 15O0C Die Gelzeit wird bei einer Temperatur von 12O0C bestimmt*
Oszillationswinkel: 0,5° Werkzeugtemperatur: 15O0C Die Gelzeit wird bei einer Temperatur von 12O0C bestimmt*
Mit 300 g Phenol werden bei Rückflußtemperatur 4 h lang in
Gegenwart von 0,4 g Oxalsäure (die Innentemperatur des Reaktionsgefäßes schwankt von 120° bis 1050C) 92,5 g
88%igen Paraformaldehyds (A/P = 0,85) umgesetzt. Das Reaktionsprodukt
wird unter Normaldruck 2 h lang dehydratisiert und aus dem Reaktionsgefäß ausgetragen, wenn die Innentemperatur
1600C erreicht hat. Man erhält 306 g eines
Phenolharzes mit 6,8Jo freien Phenolen, eines o/p-Verhältnisses
von 0,9 und eines Zahlenmittelmolekulargewichts von 900.
100 Teile des erhaltenen Harzes werden mit 15 Teilen Hexamethylentetramin
versetzt, worauf die Gelzeit des Gemischs auf einer heißen Platte bei einer Temperatur von 1500C bestimmt
wird. Die Gelzeit beträgt 65 s.
Mit 300 g Phenol werden bei Rückflußtemperatur während 4 h in Gegenwart von 0,4 g Oxalsäure (Innentemperatur des Reaktionsgefäßes
beträgt 98°C) 220 g 37%igen Formalins (A/P = 0,85) umgesetzt. Danach wird das Reaktionsprodukt entsprechend
Beispiel 1 dehydratisiert. Man erhält 302 g eines Phenolharzes mit 7,2# freien Phenolen, eines o/p-Verhält-
1300.16/0*90
nisses von 0,75 und eines Zahlenmittelmolekulargewichts von
900. Bei dem Harz handelt es sich um ein übliches Novolakphenolharz
hohen Gehalts an para-Bindungen. Die Gelzeit auf
der heißen Platte beträgt 86 s, d.h. sie ist langer als
die Gelzeit des Harzes von Beispiel 1.
Mit 500 g Phenol werden unter den Bedingungen des Beispiels
1 in Gegenwart von 0,4 g 3O5ÖLger Salzsäure 92,5 g 88%igen
Paraformaldehyds (A/P- 0,85) umgesetzt, worauf das Reaktionsprodukt entsprechend Beispiel 1 dehydratisiert wird.
Man erhält 307 S eines Phenolharzes mit hohem Gehalt an
para-Bindungen, 6,5% freien Phenolen, eines o/p-Verhältnisses
von 0,7 und eines Zahlenmittelmolekulargewichts von 900, Die Innentemperatur des Reaktionsgefäßes während der
Reaktion bei Rückflußtemperatur schwankt von 120° bis 1000C.
Mit 300 g Phenol werden während 5 h in abgedichtetem Zustand in Gegenwart von 7,5 g Ameisensäure, d.h. eines sich
bei hoher Temperatur zersetzenden Katalysators, bei einer Innentemperatur im Reaktionsgefäß von 125°C 217 g 37%igen
Formalins (A/P = 0,84) reagieren gelassen. Nachdem das Reaktionsprodukt wieder auf Normaldruck entspannt worden
war, wird es entsprechend Beispiel 1 dehydratisiert. Man erhält 304 g eines Phenolharzes mit 5,2?ä freien Phenolen,
eines o/p-Verhältnisses von 1,3, eines Zahlenmittelmolekulargewichts
von 850 und einer Gelzeit von 59 s.
Das erhaltene Harz wird mit Hexamethylentetramin, Sägespänen, Stearinsäure und dergleichen gemischt und 3 min
130018/0SiO
-Al-
lang mittels 1200C heißer Walzen verknetet, wobei ein Formmaterial
erhalten wird. Der aus diesem Formmaterial hergestellte Formling besitzt einen Isolierwiderstand von
2,0 χ 10 Π im Normalzustand und von 8,4 χ 10%l nach dem
Auskochen.
Ein unter Verwendung von Chlorwasserstoffsäure und Zinkacetat
(zweiwertiges Metallsalz) hergestelltes übliches rasch härtendes Phenolharz mit 5,5% freien Phenolen, einem
o/p-Verhältnis von 1,3 und einem Zahlenmittelmolekulargewicht von 850 wird entsprechend Beispiel 2 in ein Formmaterial
überführt. Das erhaltene Formmaterial wird entsprechend Beispiel 2 zu einem Formling verarbeitet. Dieser besitzt
einen Isolierwiderstand von 1,2 χ 10' -Π- im Normalzustand
und von 2,3 x 10 .Π. nach dem Auskochen. Die elektrischen
Eigenschaften des erhaltenen Produkts sind weit schlechter als die entsprechenden Eigenschaften des Produkts
von Beispiel 2.
Beispiel 3 ■
Mit 300 g Phenol werden bei Rückflußtemperatur in Gegenwart
von 4 g Malonsäure, d.h. eines sich bei hoher Temperatur zersetzenden Katalysators, während 3 h (Innentemperatur
des Reaktionsgefäßes beträgt 1200C) 92,5 g 88%igen
Paraformaldehyds (A/P = 0,85) reagieren gelassen. Danach
wird das Reaktionsprodukt in der im Beispiel 1 geschilderten Weise aufgearbeitet, wobei man 300 g eines Phenolharzes
mit 5,8% freien Phenolen, eines o/p-Verhältnisses von 1,8 und eines Zahlenmittelmolekulargewichts von 850 er-
hält:.
Das erhaltene Harz wird mit Hexamethylentetramin gemischt,
worauf die Härtbarkeit des erhaltenen Gemische mit Hilfe der aus der genannten US-PS und GB-PS bekannten Vorrichtung
ermittelt wird. Die Gelzeit beträgt 3 min, 39 s. Der maximale Härtungsgrad beträgt 9,2 kg. Die Härtungsgeschwindigkeit
beträgt 8,0 kg/min.
Das erhaltene Harz wird weiter entsprechend Beispiel 2 zu
einemFormmaterial verarbeitet. Dessen Formbarkeit wird
mit Hilfe einer klein-dimensionierten Spritzgußvorrichtung
ermittelt. Das Formmaterial besitzt eine mögliche Zylinderaufenthaltszeit
von 180 s und läßt sich kontinuierlich durch Spritzguß verarbeiten.
löiter Verwendung von Salicylsäure und Zinkacetat (zweiwertiges
Metallsalz) wird ein übliches rasch härtendes Phenolhärz mit6,2% freien Phenolen, einem o/p-Verhältnis
von T,8 und einem Zahlenmittelmolekulargewicht von 850 hergestellt. Dessen Härtbarkeit wird entsprechend
Beispiel 3 ermittelte Hierbei zeigt es sich, daß die Gelzeit
2 min, 48 s, der maximale Härtungsgrad 8,9 kg und die Härtungsgeschwindigkeit 8,2 kg/min betragen. Die Härtungsgeschwindigkei-fc
entspricht der Härtungsgeschwindigkeit des Produkts von Beispiel 3, die Gelzeit ist jedoch kurzer. Eine
Prüfung der Formbarkeit entsprechend Beispiel 3 zeigt, daß
die mögliche Zylinderaufenthaltsdauer nur 60 s beträgt. Diese-ist weit kürzer als die Zylinderaufenthaltsdauer
des Materials von Beispiel 3. Das Formmaterial des vorliegenden Vergleichsbeispiels läßt sich nicht kontinuierlich
durch Spritzguß verarbeiten. Der Unterschied zu Beispiel 3 besteht darin, daß im vorliegenden Fälle in dem Harz ein
zweiwertiges Metallsalz enthalten ist. Dieses beeinträchtigt die thermische Stabilität des Harzes im Zylinder.
Mit 300 g Phenol werden in abgedichtetem Zustand in Gegenwart
von 5 g Bernsteinsäure während 5 h (die Innentemperatur des Reaktionsgefäßes beträgt 1300C) 97,9 g 88%igen
Paraformaldehyds (A/P =0,9) reagieren gelassen. Nachdem das Reaktionsprodukt wieder auf Normaldruck entspannt worden
war, wird es durch schrittweises Erhöhen der Innentemperatur des Reaktionsgefäßes innerhalb von 4 h auf
1600C verharzt. Man erhält 302 g eines Harzes mit 7,3%
freien Phenolen, eines o/p-Verhältnisses von 2,3, eines
Zahlenmittelmolekulargewichts von 900 und einer Gelzeit von 30 s.
Das Harz des Beispiels 2 mit wenig Katalysatorrückstand
wird mit einem Epoxyharz, einem Flammhemmittel, einem
Härtungsbeschleuniger, einem Kuppler, einem Füllstoff und einem Formtrennmittel gemischt, worauf das erhaltene Gemisch
10 min lang mittels heißer Walzen bei einer Temperatur
von 1000C durchgeknetet wird. Hierbei erhält man ein
Epoxyhüllmaterial. Der aus diesem Hüllmaterial erhaltene Formling besitzt einen Volumenwiderstand von 6,2 χ 10 Π.
im Normalzustand und von 8,7 x 10/1 nach dem Auskochen.
Die Gelzeit auf einer heißen Platte beträgt 80 s.
Das übliche, einen hohen Gehalt an ortho-Bindungen aufweisende
Noyolakphenolharz des Vergleichsbeispiels 3 wird entsprechend
Beispiel 5 in ein Formmaterial überführt. Aus diesem wird ebenfalls entsprechend Beispiel 5 ein Formling hergestellt.
Dieser besitzt einen Volumenwiderstand von 9,1 χ 10 A im Normalzustand und von 2,4 χ 10 Π nach dem Auskochen.
Beide Werte sind schlechter als die entsprechenden
Wertedes Formlinge von Beispiel 5.
Das einen hohen Gehalt an para-Bindungen aufweisende Novolakphenolharz
des Vergleichsbeispiels 2 wird zur Entfernung der freien Phenole und des Katalysators mit Wasser gewaschen
und dann der geschilderten Behandlung und Bewertung
unterworfen.
per Volumenwiderstand des letztlich erhaltenen Formlinge
beträgt 8,8 χ 1014-Π im Normalzustand und 2,1 χ 1012Π
nach dem Auskochen. Die Gelzeit auf der heißen Platte beträgt 60 s.
Die elektrischen Eigenschaften sind noch schlechter als diejenigen des Produkts von Beispiel 5, obwohl das Harz
gewaschen worden war.
Bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Novolakphenolharzes
als Härtungsmittel kann man ein Epoxyhüllmaterial herstellen,
das auch ohne spezielles Waschen weit bessere elektrische Eigenschaften aufweist als übliche Novolakphenolharzeo
*
130 0116
Mit 300 g Phenol werden entsprechend Beispiel 4 in Gegenwart von 5 g Bernsteinsäure 114 g 88%igen Paraformaldehyds
(A/P = 1,05) reagieren gelassen. Da die Reaktion sehr heftig wird, wenn die Innentemperatür 1450C erreicht hat,
wird das Reaktionsprodukt rasch auf eine Wanne ausgetragen.
Das erhaltene Harz besitzt einen Gehalt an freien Phenolen
von 9,0%, ein o/p-Verhältnis von'2,7 und ein Zahlenmittelmolekulargewicht
von 1250„ Es ist nahezu nicht fließfähig.
Die Herstellung des Harzes im großtechnischen Maßstab ist unmöglich, da sie gefährlich ist„ In der Regel ist die Herstellung
von Phenolharzen mit o/p-Verhältnissen > 2,5 und/
oder Zahlenmittelmolekulargewichten
> 1200 von der Gefahr einer Gelbildung begleitet und kann kaum großtechnisch
durchgeführt werden.
Werden 300 g Phenol entsprechend Beispiel 1 in Gegenwart
von 0,4 g Oxalsäure mit 60 g 88%igen Paraformaldehyds (A/P = 0,55) umgesetzt, erhält man 254 g Phenolharz mit
10,5% freien Phenolen, eines o/p-Verhältnisses von 0,85
und eines Zahlenmittelmolekulargewichts von 450. Das Harz
fällt nicht nur in schlechter Ausbeute an, sondern ist
auch schwierig zu verarbeiten, da es in halbfestem Zustand anfällt und sich folglich auf industriellen Anwendungsgebieten
nicht zum Einsatz bringen läßt.
130016/OliO
Claims (8)
- P a t e η t a n s ρ rüche. 1..J Rasch härtendes und von zweiwertigen Metallsalzen freies Phenolharz mit einem Verhältnis ortho- zu para-Bindungen von 0,85 bis 2,5 und einem iZahlenmittelmolekulargewicht (des Harzes ausschließlich freier Phenole) von 500 Ms 1200.
- 2. Phenolharz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß darin freie-Phenole in einer Menge von höchstens 9 Gew.-% enthalten sind.
- 3. Verfahren zur Herstellung eines Phenolharzes nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Phenol (P) mit einem Aldehyd (A) im Molverhältnis A/P von 0,6 bis 1,0 in Anwesenheit eines schwach sauren Katalysators unter Normaldruck oder erhöhtem Druck bei einer Temperatur von über 1000C reagieren läßt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als schwach sauren Katalysator mindestens eine . Säure eines pKa-Werts von 1 < pKa < 10 verwendet.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Aldehyd Formaldehyd verwendet.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Formaldehyd in Form von Formalin oder Paraformaldehyd zum Einsatz bringt»
- 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Formaldehyd in Form von Formalin zum Einsatz13Ö"0ie/oB9Obringt und die Ifosetzung unter Druck bei einer Temperatur von über 10O0C durchführt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Formaldehyd in Form von Paraformaldehyd einsetzt und die Umsetzung unter Normaldruck bei einer Temperatur von über 1000C durchführt.
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