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Die Erfindung betrift die Ausbildung von Markierangslinien,
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insbes. von Verkehrs.eitlinien, sowie eine Vorrichtung zur Herstellung
derartiger MarkierungFlinien.
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Die bis heute aus del verschiedenen gebräuchlichen Markierungsstoffen
bestehenden Verkehrsleitlinien erfüllen nicht in allen Situationen die ihnen zugedachte
Aufgabe, nämlich als gut sichtbare Linie dem Verkehrsteilnehmer eine Hilfe beim
korrekten Befahren von Straßen zu sein. Perfekt hinsichtlich Erfüllung ihrer Aufgabe
sind die Linien bei trockenem Wetter sowohl tagsüber als auch nachts. Bei Nässe
und zwar mit zunehmender Wasserschichtdicke wird die Sichtbarkeit der Markierungen
geringer. Nachts werden Leitlinien bei Wasseranfall ab einer best ~immten Waserschichtdicke
absolut unsichtbar, obwohl in der Leitlinienoberfläche eine große Anzahl Reflexkörper,
in der Regel in Form von 0,1 bis 0,8 mm großen Glaskugeln erhaben eingebettet sind,
die das Scheinwerferlicht in Richtung Lichtquelle und damit auch in Richtung des
Auges de hinter der Lichtquelle befindlichen Autofahrers zurückwerfen sollen, wodurch
gleichsam ein Selbstleuchteffekt der Leitlinie erzielt werden soll.
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Erreicht die Wasserschicht eine Dicke, die vob den erhaben im Markierungsstoff
eingebetteten Reflexkörpern nicht mehr durchbrochen wird, werden also die eflexkörper
von Wasser überflutet, so gelangt das im flachen Winkel auftretende Scheinwerferlicht
nicht mlhr zu den Reflexkörpern, sondern
wird von der Wasseroberfläche
im gleichen Winkel in die Ferne also vom Fahrzeug weg reflektiert. Dieser als Totalreflektion
bekannte optische EffEkt läßt eine unter einer Wasserechicht ab einer bestimmten
Dicke befindliche Verkehrsleitlinie völlig unsichtbar werden. Dies ist schwerwiegender
als gerade bei Dunkelheit gepaart mit starker Nässe bzw. Regen der ohnehin in def
Sicht behinderte Verkehrsteilnehmer auf eine wirkungsvolle Leithilfe durch Verkehrsleitlinien
angewiesen ist.
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Aus den vorstehenden Ausführungen läßt sich leicht ableiten, daß Bemühungen
zur Verbesserung der sogen. Nacht-Naß-Sichtbarkeit von horizontal aufgebrachten
Straßenmarkierungen das Ziel haben müssen, auch bei starkem Wasseranfall Reflexkörper
für auftreffendes Scheinwerferlicht zugänglich zu halten, so daß Licht in Richtung
zur Lichtquelle zurückgeworfen werden kann.
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An Bemühungen zur Verbesserung der Nacht-Naß-Sichtbarkeit hat es in
der Vergangenheit nicht gefehlt und es wurden zahlreiche Verfahren und Systeme entwickelt,
die die Mängel der heute üblichen Markierungen teilweise oder ganz beseitigen sollen.
Alle bekannten Systeme sind Jedoch mit Nachteilen behaftet, die einem breiten Durchbruch
im Wege stehen.
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Sernpunkt der Bemühungen ist es, zu verhindern, daß die das Scheinwerferlicht
reflektierenden Reflexkörper der Leitlinie
auch bei stärkerem Wasserfall
von liner nivellierenden glatten Wasserschicht bedeckt sind. Dies kann erreicht
werden durch die Anwendung sehr großvolumiger Refrxkörper, die auch aus dickeren
Wasserschichten noch herausragen und somit direkt zugänglich bleiben für im flachen
Winkel auftreffendes Scheinwerferlicht. Je größer Jedoch die Reflexkörper sind,
umso größer sind die von Autoreifen beim Uberrollen auf diese Reflexkörper in bestimmten
Situationen ausgeübten Querkräften (Bremsen, Beschleunigen, Kurvenfahrt) und umso
größer ist damit die Gefahr, daß diese Reflexkörper aus der Oberfläche der Leitlinie
herausgebrochen werden.
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Während bei mit kleinen und kleinsten Reflexkörpern gefüllten Markierungsstoffen
bei fortschreitendem VerschleiB der Leitlinie, der auch das Herausbrechen von Reflexkörpern
aus der Leitlinienoberfläche beeinhaltet, immer neue Reflexkörper freigelegt und
aktiviert werden, ist bei Verwendung von übergroßen Reflexkörpern nach dem Verlust
der einzelnen Reflexkörper keine Aktivierung von weiteren etwa darunterliegenden
Reflexkörpern möglich, weil wegen ihrer Größe die Anordnung der Reflexkörper nur
nebeneinander, also in einer einzigen Schicht realisierbar ist. Ein Verlust von
Reflexkörpern bedeutet also auch Verlust von Lichtreflexfähigkeit.
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Selbst, wenn sich die feste Haftung größerer Reflexkörper im Markierungsstoff
zufriedenstellend lösen lassen wurde, würde die Oberfläche exponierter Reflexkörper
durch die verschleißenden Einflüsse des Verkehrs angegriffen und gleXhsam blind
werden.
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Sehr bewährt hinsichtlich der Nacht-Naß-Sichtbarkeit haben sich mit
Reflektoren bestückte vorfabrizierte Markierungskörper, die soweit über die Straßenoberfläche
hinausragen, daß die in ihnen eingesetzten großvolumigen RefiFtoren auch bei starkem
Wasseranfall nicht vom Wasser überflutet werden.
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Diese in der Regel sehr wirkungsvo len Markierungskörper, von denen
es viele unterschiedlich, Ausführungen gibt, werden entweder auf die Straßenoberfläche
aufgeklebt oder zum Teil in die Oberfläche eingelassen. Nachteilig sind Jedoch der
hohe Preis, der hohe Arbeitsaufwand beim Aufbringen derartiger Markierungskörper,
der bisher noch nicht befriedigend maschinell gelöst werden konnte, und die keineswegs
vernachlässigbare Höhe, die insbesbndere bei geringem Abstand der Markierungskörper
und hoher Fahrzeuggeschwindigkeit zu einer gefährlichen Ablenkung des Fahrzeuges
führen kann, wenn dieses - wie es in der ziegel der Fell ist - die aus derartigen
Markierungskörpern gebildete Verkehrsleitlinie in spitzem Winkel schneidet. Durch
das bei höheren Geschwindigkeiten auftretende Springen der Reifen wird zudem die
Reifenhaftung auf der Fahrbahn in unzulässiger Weise beeinträchtigt. Aus diesen
Gründen erden derartige Markierungskörper fast nur an Gefahrenstellen mit stark
herabgesetzter zulässiger Höchstgeschiindigkeit eiFgesetzt.
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Eine andere Möglichkeit, mit der verhindert werden kann, daß die aus
der Leitlinienoberfläche herausragenden Reflexkörper von einer Wss;erschicht überflutet
werden, besteht darin, die LeitlinieIloberfläche so zu profilieren, daß geneigte
Flächen
entstehen, von denen das Wasser schnell abfließen kann mit dem Effekt, daß die Reflexkörper
entweder sar nicht erst unter einer Wasserschicht verschwinden können oder aber
wenigstens nach kürzester ieit aus dem abfließenden Wasser wieder herausragen.
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Bekannt geworden sind bisher verschiedene Möglichkeiten der Oberflächengestaltung.
So wird bei einigen der bekannt gewordenen Verfahren die Leitlinie aus in Fahrrichtung
hintereinander auf einer dünnen Sockel schicht angeordneten quer zur Fahrtrichtung
geradlinig oder geschwungen verlauf enden Wulsten gebildet, die direkt beim Aufbringen
eines Dickschichtmarkierungsstoffes durch besondere Vorrichtungen oder unmittelbar
danach in dem noch weichen Markierungsstoff durch Einwalzen erzeugt werden.
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Die Wasserdrainierung ist sehr gut und auftreffendes Scheinwerferlicht
wird von cien günstig zur Lichtrichtung angeordneten geneigten Flächen der Wulste
gut reflektiert. Der Nachteil einer derartigen Oberflächengestaltung mit quer zur
Fahrtrichtung angfordleten Wulsten besteht neben der schwierigen Herstellung K d
darin, daß beim ueberrollen durch Autoreifen Je nach Geschwindigkeit ein mehr oAer
weniger lautes und hochfrequentes Geräusch entsteht, dessen Wirkung auf den Autofahrer
sehr umstritten ist. Das Geräusch kann vom Autofahrer als Warnung (Verlassen der
Fahrspur) verstanden werden, es kann aber auch zu Schrecksituationen führen. Durch
die dynamischen Wirkungen eines über eine derarige Leitlinie
hinwegrollenden
Autoreifen werden cie einzelnen Wulste tudem stark belastet, so daß infolge der
Plastizität des Markierungsstoffes eine baldige Abplattung und Auswalzung der Wulste
mit einhergeheXbr Verringerung der Nacht-Naß-Sichtbarkeit eintritt. Für Klimazonen,
in denen im Winter Schneepflüge eingesetzt werden, ist eine derartige Leitliniengestaltung
natürlich äußerst ungünstig.
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Zur Vermeidung der Nachteile der bekannten Markierungslinien soll
nun durch die vorliegende Erfindung die Aufgabe gelöst werden, eine Markierungslinie
zu schaffen, durch die nicht nur das Problem der Nacht-Naß-Sichtbarkeit optimal
gelöst wird, sondern die auch noch weitere Vorteile aufweist, wie z. B. eine Vereinfachung
der Aufbringung auf die Fahrbahn und mit höherer Auftragsgeschwindigkeit als bei
herkömmlichen Dickschichtlinien oder Leitlinien m-it querliegenden Wülsten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, eine
Markierungslinie in der Weite auszuführen, daß unmittelbar auf die Fahrbahndecke
eine Vielzahl von in oder im wesentlichen in Leitlinienrichtung verlaufender voneinander
getrennter Materialstreifen neben- bnd hintereinander aufgetragen sind. Bei einer
bevorzugten .usführung,sform der Erfindung sollen die Msterialstreifen als Wulststreifen,
vorzugsweise mit stark geneigten Oberflächen, aus Dickschicht-Msrkierungsmaterial
ausgeführt sein, in das gegebenenfalls Reflexionskörper eingebettet sind. Es hat
sich weiterhin als zweckmäßig erwiesen, benachbarte Material streifen in Leitlinienrichtung
versetzt zueinander anzuordnen. Eine
Markierungslinie dieser Art
weist folgende Vorteile auf: 1. Optimale Wasserdrainierung. Die bei leicht geneigten
Fahrbahnen neben bisher üblichen iickschichtmarkierungen bei Regenfällen entstehenden
Wasserstauflächen, die im Winter häufig zu gefährlichen Eisflächen erstarren, werden
vermieden, da Leitlinien der vorgeschlagenen Gestaltung durchlässig sind. Wasserstau
an einer Leitlinie wird nicht etwa nur verringert, sondern kann infolge der in der
vorgeschlagenen Leitlinie fehlenden Sockelschicht überhaupt nicht mehr auftreten.
Derartige Leitlinien sind daher gleichermaßen geeignet für Mittelmarkierungen und
für Randmarkierungen.
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2. In Anfang und Ende der einzelnen Wulste lassen sich beim Applizieren
großvolumige Glasperlen oder sonstige Reflektoren mit einer mit cen Wulstabmessungen
verträglichen Gestalt und Größe einbetten mit einer Reflexwirkung, die den zur Zeit
gebrätichlichen mit Reflektoren bestückten auf die Fahrbahn geklebten oder in diese
eingelassenen Markierungskörper ähnlich ist. Im Gegensatz zu einer Markierung mit
in größeren Abständen angebrachten Einzelreflektoren entsteht bei einer Markierung
mit der vorgeschlagenen Gestaltung mit in jedem Wulstanfang und -ende eingebetteten
Reflektoren eher der Eindruck einer flächigen Markierung.
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3. Sind Markierungen mit der vorgeschlagenen Gestaltung
durch
starke Schmutzablagerungen wie Sandazischwemmungen bei Randlinien usw. in ihrer
Effektivität hinsichtlich Nacht-Naß-Sichtbarkeit beeinträchtigt oder sollen nach
dem Schneeräumen Markierungen auch im Profil bis auf den Grund freigelegt und damit
tktiviert werden, ermöglicht die Lungsorientierung der Wulste ein einfaches Reinigen
der Markierungen mit Hilfe von um eine quer zur Fahrtrichtung liegenden Achse gegenliufig
rotierenden Bürsten.
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4. Der beim spitzwinkligen Ueberrollen der Leitlinie auf den Reifen
und damit einseitig auf das Fahrzeug wirkende erhöhte Rollwiderstand, der eine Ablenkung
des Fahrzeuges zur Folge haben kann, ist bei der vorgeschlagenen Leitliniengestaltung
wegen der nur geringen Vertikal schwingungen wesentlich geringer als bei Leitlinien
mit hintereinander angeordneten Querwulsten. Der Widerstand dürfte nur wenig größer
sein als bei den heute üblichen flächigen Leitlinien aus Dickschichtmalkierungestoff.
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5. Die Schneepflugfestigkeit dürfte infolge der Orientierung der Wulste
in Leitlinienrichtung nicht schlechter sein als bei den heute üblichen Dickschicjhtleitlinien.
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6. Durch die seitliche Uberlappung der einzelnen Wulste entstehen
beim ueberrollen in Längsrichtung nur geringe Reifengeräusche, die kaum zu Schreckreaktionen
führen können.
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Die dynamischen Kräfte zwischen Reifen und Leitlinienwulsten
sind
infolge der nur geringen Reitenshwingungen ebenfalls sehr gering, eo daß die Deformierung
der Wulete sehr viel langsamer vonstatten geht als wenn diese quer zur Fahrtrichtung
angeordnet wären.
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7. Durch die Auf teilung der Markierungstläche in kleine voneinander
getrennte Einzelflächen sind die bei ßonnenbestrahlung infolge der unterschielichen
Erwärmung in der Straßenoberfläche in den Vbergangszonen entstehenden Spannungen
wesentlich geringer, so daß mit den in diesen tbergangszonen häufig zu beobachtenden
Rißbildungen kaum noch zu rechnen ist. Bekanntlich geht von diesen Rißbildungen
häufig eine weitere Zerstörung der Straßendocke aus.
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8. Die Applikation ist einfacher und mit höherer Gchwindigkeit durchführbar
als bei querliegenden Wulste.
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Es hat sich bei flarkierungslinien gemäß der Erfindung weitorhin als
vorteilhaft erwiesen, die Material streifen innerhalb der Leitlinien unter Bildung
von Richtungspfeilen, Buchstaben oder dergl. anzubringen. Eine Vorrichtung zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Markiorungslinien kann aus einer Markiermaschine bestehen,
bei der quer zur Fahrtrichtung der Maschine mehrere Auftragdüsen nebeneinander angeordnet
sind, bei denen der ljffnungs- und der Schließvorgang für Jede einzelne Düse getrennt
steuerbar iet, wobei natürlich auch mehrere Düsen zu gemeinsam gestNeuerton Gruppen
zusammengefaßt
sein können. Zweckmäßig sollen die Düsen, was bei der erfindungsgemäßen Markierungslinie
auch ohne weiteres möglich ist, als Runddüse ausgeführt sein. Da Düsen mit rundem
Querschnitt weniger zu Verstopfungen neigen als Düsen mit rechteckigem schmalen
Querschnitt sind hierbei weniger Störungen zu erwarten.
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Eine einfache Au8tührungsform einer derartigen Markierungsmaschine
kann mit einem den Markierungsstoff aufnehmenden Druckbehälter ausgerüstet werden,
aus dem die Spritzdüsen versorgt werden. Bei anspruchsvolleren Ausführungen können
Pumpen, vorzugsweise wegabhängig angetriebene Kolbenpumpen verwendet werden, wobei
Jeder Spritzdüse eine derartige Pumpe zugeordnet ist und wobei das Hubvolumen eines
Kolbenhubes dem Mrkierungsstoffvolumen eines Material streifens (Wulstes) entspricht.
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Durch entsprechend. seitliche Steuerung der Düsenöffnung und deren
Schließung bzw. der den Düsen zugeordneten Pumpen läßt sich ohne Schwierigkeiten
die äußere Kontur der Markierungen eo gestalten, daß die Markierungen mit bestimmten
Informationagehalten versehen werden können. Mit den heute echon gebräuchlichen
elektronischen Mitteln der Steuerung ist es ohne weiteres möglich, Markierungen
mit nahezu beliebigen Konturen wie Richtungspfeile, Buchstaben usw. in einem Arbeitsgang
maschinell und ohne Schablonen zu erzeugen. Diese Markierungen bestehen dabei wie
auch die Leitlinien aus einer Vielzahl der immer wiederkehrenöen Elementen, nämlich
den
in Rahrtrichtung verlaufenden Wur@@ten.
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vor -er beiliegeneden Zeichnung sind einile beispielweise Ausfführungsformen
von erfindungsgemäßer. Iar1'ierungslinien dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine Markierungslinie
mit auslaufender Enden, Fig. 2 eine Markieringslinie mit stumpfen Enden und Fi.
3 eine Markierengnslinie in Form eines Richtungspfeiles.
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Wie man aus den Figuren erkennen kann, sind die Markierungslinien
aus einer Vielzahl von in Leitlinienrichtung verlaufenden Materialstreifen 1 aufgebaut,
die hintereinander und nebeneinander liegen, wobei sich benachbarte Streifen überlappen.
Da bei der Anordnung nirgends ein geschlossener Raum entsteht, kann zwischen die
Materialstreifen eingedrungenes wasser immer wieder ablaufen. Man erkennt auch aus
der Darstellung der Fig. 3, da ß es ohne weiteres möglich ist, jedes Leitlinienteil
beispielsweise als ichtunspfeil 2 auszubilden, womit eine Verbesserung der Markierung
insbesondere auch in Hinblick auf sogenannte Geisterfahrer möglich ist.