DE2932105C2 - Farbwerk und Feuchtwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine mit zwei Farbwalzensträngen - Google Patents
Farbwerk und Feuchtwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine mit zwei FarbwalzensträngenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Farbwerk und ein Feuchtwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine mit
zwei Farbwalzensträngen, von denen der erste Farbwalzenstrang zwei Farbauftragwalzen und der zweite
Walzenstrang eine dritte Farbauftragwalze aufweist, die an den Plattenzylinder anstellbar sind, mit einer
Feuchtauftragwalze der anstellbaren Feuchtmittelzuführeinrichtung und einer an die Feuchtauftrag- und die
dritte Farbauftragwalze anstellbaren Walze.
Ein derartiges aus der DE-OS 23 02 261 bekanntes Farbwerk ist so ausgestaltet, daß es beim Einsatz in
Offsetdruckmaschinen entweder mit Feuchtmittelzuführung ins Farbwerk oder — durch Abtrennen des einen
Walzenstranges von der Farbzufuhr — mit vom Farbwerk getrennter Feuchtmittelzuführung betrieben
werden kann. Beispielsweise kann zum Druck von Sujets, bei denen in Umfangsrichtung nur kurze
druckende Zonen neben längeren druckenden Zonen vorhanden sind» mit getrennter Feuchtmittelzuführung
gearbeitet werden. Eine Änderung der Intensität der Farbe über die Breite des Sujets kann hierdurch
vermieden werden. Bei Sujets mit gleichmäßiger verteilten druckenden Zonen kann dagegen mit der
heute weit verbreiteten Feuchtmittelzufuhr ins Farbwerk gearbeitet werden. Nachteilig ist bei der
vorbekannten Anordnung, daß dann, wenn mit getrennter Feuchtmittelzufuhr gearbeitet wird, der eine
Walzenstrang für die Farbverreibung und -zufuhr
ausfällt
Aus der US-PS 39 26 116 ist bereits ein Farbwerk und
ein Feuchtwerk der eingangs zitierten Art bekannt Die Aufgabe der dort verwendeten zwischen die Feuchtaufs trag- und die dritte Farbauftragwalze anstellbaren
Walze ist es, die Feuchtauftragwalze von Farbe zu befreien. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, muß die
Oberfläche dieser Walze farbfreundlich, d. h. farbannehmend, sein. Somit kann kein Feuchtmitte] von der
ίο Feuchtauftragwalze über diese Reinigungswalze auf die
Farbauftragwalze übertragen werden.
Es ist das Ziel der Erfindung, ein Farbwerk und Feuchtwerk der im Oberbegriff des Anspruches 1
genannten Gattung mit minimalem Aufwand an
is zusätzlichen Teilen so weiterzubilden, daß unabhängig
von der frei wählbaren Weise der Feuchtmitlelzufuhr stets beide Walzenstränge zur Farbverreibung und
-zufuhr zur Verfugung stehen.
Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale erreicht
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der anstellbaren Walze als farbabstoßende Feuchtreibwalze und
die umstellbare Ausbildung des Wajzenstocks bietet sich
der Vorteil, daß einmal sowohl mit einer getrennten
Feuchtmittelzufuhr ausschließlich über die Feuchtauftragwalze möglich ist, bei der beide Walzenstränge des
Farbwerks für die Farbverreibung und -zufuhr zur Verfügung stehen, als auch im zweiten Fall ein Teil des
Feuchtmittels über die dritte Farbauftragwalze zugeführt werden kann.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Auf
dieser zeigt jeweils in einer schematischen Seitenansicht
F i g. 1 ein erfindungsgemäßes Farbwerk in einer Einstellung, in der das Feuchtmittel über das Farbwerk
zum Plattenzylinder geführt wird und
Stellung, in der die Feuchtung unabhängig von der Einfärbung des Plattenzylinders erfolgt.
Das in Fig. 1 dargestellte Farbwerk weist einen Farbkasten 1 mit einer Farbkastenwalze 2 auf, von der
die Farbe über eine Heberwalze 3 und zwei Farbwerk
walzen 4, 5 zu einer Reibwalze 6 geführt wird. Wie die
Farbe zur Reibwalze 6 zugeführt wird, ist für die Erfindung ohne Bedeutung. Es können hierfür also auch
andere bekannte Einrichtungen vorgesehen werden. An die Reibwalze 6 schließt ein erster Walzenstrang an, der
eine Farbwerkwalze 7, eine Reibwalze 8 und zwei Auftragwalzen 9,10 umfaßt. An die Reibwalze 6 schließt
weiterhin ein zweiter Walzenstrang an, der eine Farbwerkwalze 11, eine Reibwalze 12 und eine
Farbauftragwalze 13 umfaßt. Die Auftragwalzen 9, 10
und 13 wirken in an sich bekannter Weise mit einem
Plattenzylinder 14 zusammen.
In der in F i g. 1 wiedergegebenen Einstellung des Farbwerkes liegt an der Farbauftragwalze 13 eine
Feuchtreibwalze 15 an, die weiterhin mit einer
Feuchtauftragwalze 16 zusammenwirkt. Die Reibwalzen 6,8,12 und 15 weisen zweckmäßig eine metallische,
harte Oberfläche auf, während die Farbwerkwalzen 7, 11 sowie die Auftragwalzen 9,10,13 und 16 mit einer
nachgiebigen Oberfläche versehen sind. Der Feucht
reibwalze 15 wird Feuchtmittel von einer in einen
Feuchtmittelkasten 17 eintauchenden Feuchtmittelkastenwalze 18 zugeführt. Anstelle der Feuchtmittelkastenwalze 18 können auch andere bekannte Einrichtun-
gen zur Zufuhr des Feuchtmittels zur Feuchtreibwalze
15 vorgesehen sein.
Jede der Walzen 15, 16 und 18 ist mittels eines eigenen Antriebsmotors 19, 20, 21, beispielsweise eines
Elektromotors, angetrieben. Der Anti iebsmoior 19 ist
dabei so ausgebildet, daß sowohl se>ne Geschwindigkeit
als auch seine Drehrichtung geändert werden* kann und er in der Lage ist, die Feuchtreibwalze 15 mit einer
Umfangsgeschwindigkeit zu drehen, die gleich, kleiner oder größer als die Umfangsgeschwindigkeit des m
Plattenzylinders 14 ist. Der Antriebsmotor 20 ist ebenfalls stufenlos auf unterschiedliche Geschwindigkeiten
einstellbar und so ausgelegt, daß er die Feuchtauftragwalze 16 mit einer Oberflächengeschwindigkeit
antreiben kann, die bis zu 10% über der is
Cberflächengeschwindigkeit des Plattenzylinders 14 liegt. Letztlich ist auch der Antriebsmotor 21 stufenlos
regelbar, so daß die Feuchtmittelkastenwalze 18 in an sich bekannter Weise auf eine wesentlich unter der
Umfangsgeschwindigkeit des Platten-ylinders 14 liegende
Umfangsgeschwindigkeit einstellbar ist. Darüber hinaus ist der Antriebsmotor 21 ebenfalls umsteuerbar.
so daß die Feuchtmitielkastenwalze 18 in beiden Drehrichtungen angetrieben werden kann. Anstelle
einzelner Antriebsmotoren können auch zumindest zwei Walzen durch einen gemeinsamen Antrieb
angetrieben werden, wenn zumindest einer Walze ein Getriebe mit variabler Übersetzung und gegebenenfalls
Änderung der Drehrichtung vorgeschaltet wird.
Der Antrieb der Farbkastenwalze 2 sowie der Walzen 4, 6, 8 und 12 des Farbwerkes erfolgt in an sich
bekannter Weise. Beispielsweise kann der Farbkastenwalze 2 ein eigener Antriebsmotor zugeordnet sein,
während die übrigen Walzen vom Antrieb des Plattenzylinders 14 aus über Zahnräder gedreht werden.
Die Walzen 15, 16, 18 sind ebenso wie die Antriebsmoloren 19, 20, 21 an einem gemeinsamen
Träger 22 gelagert, der um die mit der Drehachse der Feuchtauftragwalze 16 fluchtende Achse 23 schwenkbar
gelagert ist. Der Träger 22 besteht dabei im wesentlichen aus zwei Platten, die je an einem Ende der
Walzen 15, 16, 18 angeordnet sind und deren Lager aufnehmen. Am Träger 22 greift weiterhin eine Feder 24
an, die den Träger 22 in eine Lage zu ziehen sucht, in der die Feuchtreibwalze 15 an der Farbauftragwalze 13
anliegt. Zur Einstellung des Anpreßdruckes zwischen der Feuchtreibwalze 15 und der Farbauftragwalze 13 ist
eine Stellschraube 25 vorgesehen. Weiterhin ist ein von Hand betäti-^barer Umstellnocken 26 vorgesehen, mit
dem der Träger 22 in Richtung des Pfeiles e unter Abheben der Feuchtreibwalze 15 von der Farbauftragwalze
13 schwenkbar ist. Zur Einstellung des Andruckes zwischen den weiteren Walzen des Farbwerkes sind an
sich bekannte, nicht dargestellte Mitte) vorgesehen. Weiterhin sind die Auftragwalzen 9, 10, 13 und 16
ebenfalls in an sich bekannter, nicht dargestellter Weise an den Plattenzylinder an- bzw. von diesem abstellbar.
Läuft der Plattenzylinder 14 in der Einstellung gemäß
F i g. 1 im Betrieb in Richtung des Pfeiles a um, so wird ihm über die Walzen 2 bis 6 und die Walzen der beiden
Walzenstränge 7, 8, 9, 10 sowie 11, 12, 13 Farbe zugeführt. Durch die mehrfache Verreibung, die durch
Changieren der Reibwalzen 6, 8, 12 unterstützt werden kann, läßt sich ein sehr dünner Farbfilm gleichmäßiger
Stärke erzielen.
Zur Zuführung des Feuchtmiuels dreht sich die Feuchtmittelkastenwalze 18 in Richtung des Pfeiles b
und gibt das Feuchtmittel an die in Richtung des Pfeiles c umlaufende Feuchtreibwalze 15 ab. Die auf die
Feuchtreibwalze 15 aufgetragene Feuchtmittelschicht gelangt zunächst zur Berührungsstelle mit der Feuchtauftragwalze
16, die in Richtung des Pfeiles d umläuft und einen wesentlichen Teil dieser Fsuchtmittelschicht
von der Feuchtreibwalze 15 abnimmt und unmittelbar dem Plattenzylinder 14 zuführt. Eine geringere Menge
des Feuchtmittels wird anschließend an die Farbauftragwalze 13, die durch reibungsschlüssige Mitnahme
einerseits vom Plaitenzylinder 14, andererseits von der
Reibwalze 12 ebenfalls in Richtung des Pfeiles dumläuft, übergeben und von dieser wiederum unmittelbar dem
Plattenzylinder 14 zugeführt. Bei dieser Anordnung kann daher nur sehr wenig Feuchtflüssigkeit von der
Farbauftragwalze 13 zur Reibwalze 12 und damit weiter
ins Farbwerk gelangen, so daß einer übermäßigen Emulsionierung der Farbe im Farbwerk vorgebeugt ist.
Durch die Möglichkeit, die Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtaufiragwalze 16 während des Betriebes bis zu
10% über oder unter der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders 14 halten zu können, wird zusätzlich ein
Reinigungseffekt am Plattenzylinder 14 erreicht. Da zwischen der wasserführenden Feuchtreibwalze 15 und
den beiden Auftragwalzen 13 und 16 infolge der Feuchtflüssigkeitsschicht auf der Feuchtreibwalze 15
kaum Reibung besteht, ist es in der Regel möglich, die Feuchtreibwalze 15 in gleicher Drehrichtung wie die
Auftragwalzen 13 und 16 laufen zu lassen, so daß das Feuchtmittel weitgehend unmittelbar dem Plattenzylinder
14 zugeführt wird. Sollte bei stark verschmutzter, zäher Farbe dennoch die Reibung zu groß werden, so
kann die Drehrichtung der Walzen 15 und 18 geändert werden. In diesem Fall besteht weiterhin die Möglichkeit,
mit von dem Plattenzylinder 14 abgehobener Feuchtauftragwalze 16 zu arbeiten, so daß, wie vielfach
üblich, über die auch zum Farbauftrag dienende Farbauftragwalze 13 gefeuchtet wird.
F i g. 2 zeigt das Farbwerk mit von der Farbauftragwalze 13 abgeschwenkter Feuchtreibwalze 15. In dieser
Einstellung ändert sich an der Funktion des eigentlichen Farbwerkes nichts. Es wirken lediglich die Feuchtreibwalze
15, die Farbauftragwalze 16 und die Feuchtmittelkastenwalze 18 als getrenntes Feuchtwerk. Bei dieser
Einstellung können die Feuchtreibwalze 15 und die Feuchtmittelkastenwalze 18 in Richtung der Pfeile /"und
£ drehen.
Claims (5)
1. Farbwerk und Feuchtwerk einer Offsetrotationsdruckmasehine mit zwei Farbwalzensträngen,
von denen der erste Farbwalzenstrang zwei Farbauftragwalzen und der zweite Walzenstrang
eine dritte Farbauftragwalze aufweist, die an den Plattenzylinder anstellbar sind, mit einer Feuchtauftragwalze der anstellbaren Feuchtmiuelzuführeinrichtung und einer an die Feuchtauftrag- und die
dritte Farbauftragwalze anstellbaren Walze, d a -durch gekennzeichnet, daß die an die dritte
Farbauftragwalze (13) anstellbare Walze eine Farbe abstoßende Feuchtreibwalze (15) ist und der die
Feuchtmitteizuiühreinrichtung (17, 18) aufweisende Walzenstock derart umstellbar gelagert ist, daß die
Feuchtreibwalze (15) im Betrieb entweder an der dritten Farbauftragwalze (13) anliegt oder von ihr
getrennt ist.
2. Farbwerk und Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenstock als
Feuchtmittelzuführeinrichiung (17, 18) eine Feuchtmittelkastenwalze (18) aufweist.
3. Farbwerk und Feuchtwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der
Walzen (15,16,18) des Walzenstocks ein geschwindigkeitsvariabler Antrieb (19,20, 21) zugeordnet ist.
4. Farbwerk und Feuchtwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtreibwalze
(15) in oder entgegen der Drehrichtung des Plattenzylinders (14) antreibbar ist.
5. Farbwerk und Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (15,16,18)
des Walzenstocks an einem gemeinsamen, um die Achse der Feuchtauftragwalze (16) schwenkbaren
Träger (22) gelagert sind.
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