DE3116504C2

DE3116504C2 - Rollenrotationsdruckmaschine, die wahlweise für verschiedene Druckverfahren verwendbar ist

Info

Publication number: DE3116504C2
Application number: DE3116504A
Authority: DE
Inventors: Hermann 8900 Augsburg Fischer
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1981-04-25
Filing date: 1981-04-25
Publication date: 1985-03-07
Also published as: US4397235A; JPH0226583B2; FR2504451B1; CH655900A5; DE3116504A1; IT8248255A0; FR2504451A1; JPS57182439A; IT1147700B

Abstract

Eine Rollenrotationsdruckmaschine mit einem in zwei Drehrichtungen betreibbaren Druckwerk, das einen Plattenzylinder (2), einen Druckzylinder (1), ein Farbwerk (3) und ein Feuchtwerk aufweist, ist zum wahlweisen Betrieb für Hochdruck oder DiLitho-Druck derart umstellbar, daß für Hochdruck nur das Farbwerk und für DiLitho-Druck das Farb- und das Feuchtwerk angestellt sind. Um die Maschine unter weitgehender Verwendung der für Hoch- und DiLitho-Druck erforderlichen Baugruppen zusätzlich auch für Flexo-Druck einsetzen zu können, ist das Feuchtwerk als Filmfeuchtwerk (4) ausgebildet und mit einer zusätzlichen Bürstenwalze (20) versehen. Die Bürstenwalze (20) und die Auftragwalze (12) des Filmfeuchtwerkes sind mittels getrennter Stellmittel (14, 15, 16, 21, 22, 23) derart an den Plattenzylinder (2) anstellbar, daß für Hochdruck nur die Bürstenwalze (20) an den Plattenzylinder angestellt, für DiLitho-Druck nur die Auftragwalze (12) an den Plattenzylinder angestellt und für Flexo-Druck die Auftrag- und die Bürstenwalze (12, 20) an den Plattenzylinder angestellt sind. Außerdem wird bei Flexo-Druck das Filmfeuchtwerk (4) als Farbwerk verwendet, während das Farbwerk (3) vom Plattenzylinder abgestellt ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine, die wahlweise für verschiedene Druckverfahren verwendbar ist, mit mindestens einem in zwei Drehrichtungen umsteuerbaren Druckwerk, das einen Plattenzylinder, einen Druckzylinder, ein Farbwerk und ein Feuchtwerk aufweist, und das derart umstellbar ist, daß für Hochdruck nur das Farbwerk, für DiLitho-Druck das Farbwerk und das Feuchtwerk angestellt sind.

Eine derartige Maschine ist aus der Firmendruckschrift »EUROMAN« der Firma M. A. N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft, insbesondere Seite 10, bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige, wahlweise für Hochdruck oder DiLitho-Druck einsetzbare Rollenrotationsdruckmaschine unter weitgehender Verwendung der für diese Druckverfahren erforderlichen Baugruppen so auszubilden, daß bestimmte Druckaufträge auch alternativ mit Flexo-Druck durchgeführt werden können.

Mit der vorbekannten Maschine kann kein Flexo-Druck durchgeführt werden, da weder das Schleuderfeuchtwerk noch das vorhandene Farbwerk zur Verwendung mit Flexo-Druckfarbe geeignet ist, weil diese Farbe zu schnell antrocknet

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Anwendung der im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Maßnahmen gelöst

Eine erfindungsgemäß ausgebildete Maschine zeichnet sich dadurch aus, daß unter weitgehender Verwendung vorhandener Teile auch ei:.e einwandfreie Farbführung bei Flexo-Druck erzielt wird. Durch die Reinigungswirkung der Bürstenwalze wird weiterhin beim Drucken mit Platten mit erhabenen Druckbildern ein einwandfreier Fortdruck auch bei großen Auflagen sichergestellt

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Diese zeigt als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Druckwerk in einer schematischen Seitenansicht und zwar in

Fig.! in der Einstellung für Hochdruck, in

F i g. 2 in der Einstellung für Flexo-Druck und in

F i g. 3 in der Einstellung für DiLitho-Druck.

Das in den Ausführungsbeispielen dargestellte Druckwerk umfaßt einen Druckzylinder 1, einen Plattenzylinder 2, ein insgesamt mit 3 bezeichnetes Farbwerk und ein insgesamt mit 4 bezeichnetes Filmfeuchtwerk. Das Farbwerk 3 weist eine Farbwanne 5 auf. In die in dor Farbwanne 5 enthaltene Farbe taucht eine Aufnahmewalze 6 teilweise ein. Die Aufnahmewalze 6 gibt die Farbe an mehrere Farbwerkswalzen 7 weiter, die ihrerseits die Farbe zu Auftragwalzen 8 führen. Die Auftragwalzen 8 sind derart gelagert, daß sie wahlweise an den Plattenzylinder 2 angestellt oder von diesem abgehoben werden können. Anstelle des dargestellten Farbwerks 3 können auch andere bekannte Farbwerke Verwendung finden.

Das Filmfeuchtwerk 4 umfaßt eine Wanne 9, in die eine Aufnahmewalze 10 teilweise eintaucht. Die Aufnahmewahe 10 steht in Kontakt mit einer Transportwalze 11, die auch changierend angeordnet sein kann. Mit der Transportwalze 11 wirkt eine Auftragwalze 12 zusammen. Die Auftragwalze 12 ist an beiden Enden an je einem Hebel 13 gelagert, der um die Achse derTransportwalze U schwenkbar gelagert ist und zur An- bzw. Abstellung der Auftragwalze 12 an den Plattenzylinder 2 dient. Die Stellkraft zum An- und Abstellen der Auftragwalze 12 liefern zwei in je einem Zylinder 14 geführte, mittels einer Hydraulikflüssigkeit beaufschlagbare Kolben 15, die über je eine Kolbenstange 16 an je einem Hebel 13 angelenkt sind.

Die Aufnahmewalze 10 ist über einen Riementrieb 17 von einem Motor 18 antreibbar. Der Motor 18 kann beispielsweise als Elektromotor ausgebildet sein und ist sowohl umsteuerbar als auch auf unterschiedliche Geschwindigkeiten einstellbar. Die Aufnahmewalze 10 steht über einen weiteren Riementrieb 19 mit der Transportwalze 11 in Verbindung. Der Riementrieb 19 ist so ausgelegt daß die Transportwalze 11 mit einer größeren Oberflächengeschwindigkeit umläuft als die Aufnahmewalze 10. Anstelle der Riementriebe 11, 19 können auch andere Übertragungsmittel, beispielsweise Zahnräder vorgesehen sein.

Weiterhin ist eine Bürstenwalze 20 vorgesehen, die mittels je eines an jedem Ende vorgesehenen, in einem Zylinder 21 geführten, mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagbaren Kolben 22 über eine Kolbenstange 23 an den Plattenzylinder 2 anstellbar bzw. von diesem ab-

stellbar angeordnet ist Die Bürstenwalze 20 ist über eine Teleskopwelle 24 und zwei Kegelradpaare 25, 26 mittels eines Motors 27 antreibbar. Der zweckmäßig als Elektromotor ausgebildete Motor 27 ist sowohl umsteuerbar als auch auf unterschiedliche Geschwindigkeiten einstellbar.

Anstelle des dargestellten Filmfeuchtwerkes 4 kann auch ein anders aufgebautes bekanntes Filmfeuchtwerk, beispielsweise ein 4-Walzen-Feuchtwerk, Anwendung finden. Wesentlich ist lediglich, daß alle Walzen dauernd miteinander in Kontakt stehen.

Die Erfindung ist auch bei Druckmaschinen mit mehreren Druckwerken anwendbar, die dann alle oder nur zum Teil zur Durchführung der drei verschiedenen Druckarten ausgelegt sein können.

F i g. 1 zeigt das Druckwerk in der Einstellung für Hochdruck. Der Plattenzylinder 2 läuft in Richtung des Pfeiles a um. In dieser Einstellung sind die Auftragwalzen 8 des Farbwerkes 3 an den Plattenzylinder angestellt und laufen in Richtung der Pfeile b um. Sie können somit die erhabenen Stellen der Hochdruckplatte einfärben. Die Bürstenwalze 20 ist ebenfalls an den Plattenzylinder 2 angestellt. Da dieser in Richtung des Pfeiles a umläuft, erfolgt vor dem Farbauftrag mittels der Auftragwalzen 8 eine Reinigung der auf den Plattenzylinder 2 aufgespannten Hochdruckplatten durch die Borsten der Bürstenwalze 20. Dabei besteht die Möglichkeit, die Bürstenwalze entweder in Richtung des Pfeiles coder in der Gegenrichtung, dann aber mit einer Oberflächengeschwindigkeit umlaufen zu lassen, die von der Oberflächengeschwindigkeit des Plattenzylinders 2 abweicht. Wesentlich ist lediglich, daß zwischen der Oberflächengeschwindigkeit des Plattenzylinders 2 und den Enden der Borsten der Bürstenwalze 20 eine Geschwindigkeitsdifferenz besteht. Zweckmäßig steht die Bürstenwalze zusätzlich in Kontakt mit der Transportwalze 11, der mittels der Aufnahmewalze 10 eine Reinigungsflüssigkeit aus der Wanne 9 zugeführt wird. Dabei kann die Transportwalze 11 in Richtung des Pfeiles d oder in Gegenrichtung umlaufen. Auch hier soll eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Enden der Borsten der Bürstenwalze 20 und der Oberfläche der Transportwalze 11 bestehen. Die Auftragwalze 12 ist vom Plattenzylinder abgestellt.

F i g. 2 zeigt die Einstellung des Druckwerkes zur Durchführung eines Flexo-Drucks. Zur Durchführung dieses Drucks wird die Drehrichtung des Druckzylinders 1 und des Plattenzylinders 2, wie Pfeil e ?eigt, geändert, so daß die zu bedruckende Papierbahn 28 nunmehr, bezogen auf den Hochdruck, in Gegenrichtung durch das Druckwerk läuft. In dieser Einstellung sind die Auftragwalzen 8 des Farbwerkes 3 vom Plattenzylinder 2 abgehoben und damit das Farbwerk 3 abgestellt. Dagegen ist der Kolben 15 mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt, so daß die Auftragwalze 12 des Filmfeuchtwerkes 4 an den Plattenzylinder 2 angestellt ist. Das Feuchtwerk 4 wird derart angetrieben, daß die Transportwalze

11 in Richtung des Pfeiles f umläuft, und zwar mit einer Oberflächengeschwindigkeit, die gleich der Oberflächengeschwindigkeit des Plattenzylinders 2 ist. Die Bürstenwalze 20 nimmt die gleiche Position wie bei Hochdruck ein. Bei dieser Druckart wird in die Wanne 9 des Filmfeuchtwerkes die für Flexo-Druck erforderliche Farbe eingefüllt, die somit über die Aufnahmewalze 10, die Transportwalze 11 und die Auftragwalze 12 auf die Oberfläche des Plattenzylinders 2 aufgetragen wird. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Auftragwalze

12 die Flexo-Dnickfarbe möglichst kurz vor der Drucklinie 29 auf den Plattenzylinder 2 aufträgt Auch in dieser Einstellung kann die Bürstenwalze zur Reinigung der ein erhabenes Druckbild aufweisenden Flexo-Druckplatte wahlweise in Richtung des Pfeiles g oder in der Gegenrichtung umlaufen, dann aber mit einer Oberflächengeschwindigkeit, die wiederum von der Oberflächengeschwindigkeit des Plattenzylinders 2 abweicht.

Zur Durchführung eines DiLitho-Drucks wird, wie F i g. 3 zeigt, die Papierbahn 28 in der gleichen Richtung durch das Druckwerk geführt wie beim Hochdruck, so daß der Plattenzylinder 2 in Richtung des Pfeiles a umläuft Zur Einfärbung der Flachdruckplatte sind die Auftragwalzen 8 des Farbwerkes 3 an den Plattenzylinder 2 angestellt. Die Auftragwalze 12 des Filmfeuchtwerkes 4 ist ebenfalls an den Plattenzylinder angestellt. Das Feuchtwerk 4 wird so angetrieben, daß die Transportwalze 11 in Richtung des Pfeiles d umläuft. Bei dieser Druckart wird in die Wanne 9 des Feuchtwerkes 4 Feuchtflüssigkeit eingefüllt Es erfolgt daher in Drehrichtung des Pfeiles a gesehen hinter der Drucklinie 29 zunächst eine Feuchtung der DiLitho-Platte, bevor die Farbe aufgetragen wird. In dieser Einstellung ist die Bürstenwalze 20 sowohl von der Transportwalze 11 als auch vom Plattenzylinder 2 abgestellt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Rollenrotationsdruckmaschine, die wahlweise für verschiedene Druckverfahren verwendbar ist. mit mindestens einem in zwei Drehrichtungen umsteuerbaren Druckwerk, das einen Plattenzylinder, einen Druckzylinder, ein Farbwerk und ein Feuchtwerk aufweist, und das derart umstellbar ist, daß für Hochdruck nur das Farbwerk, für DiLitho-Druck das Farbwerk und das Feuchtwerk angestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Feuchtwerk als Filnifeuchtwerk (4) mit einer in eine Wanne (9) eintauchenden Aufnahmewalze (10), mindestens einer Transportwalze (11) und einer Auftragwalze (12) in an sich bekannter Weise ausgebildet ist, daß zusätzlich eine Bürstenwalze (20) vorgesehen ist und daß die Bürstenwalze (20) sowi^ die Auftragwalze (12> des Feuchtwerkes mittels jeweils eigener Stellmittel (14, 15, 16; 21, 22, 23) derart gegenüber dem Plattenzylinder (2) verstellbar sind,

daß für Hochdruck die Auftragwalze (12) abgestellt und die Bürstenwalze (20) an den Plattenzylinder (2) angestellt ist,

daß für DiLitho-Druck die Auftragwalze (12) angestellt und die Bürstenwalze (20) vom Plattenzylinder (2) abgestellt ist

und daß für Flexo-Druck die Auftragwalze (12) und die Bürstenwalze (20) an den Plattenzylinder (2) angestellt sind, das Filmfeuchtwerk (4) als Farbwerk verwendet, das Farbwerk (3) vom Plattenzylinder (2) abgestellt und die Drehrichtung des Druckwerks umgekehrt ist.

2. RollenrotationsdruckiTiaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürstenwalze (20) in der an den Plattenzylinder (2) angestellten Lage gleichzeitig mit einer Transportwalze (11) des Filmfeuchtwerkes (4) in Berührung steht.

3. Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bürstenwalze (20) ein eigener, umsteuerbarer und auf unterschiedliche Geschwindigkeit einstellbarer Antriebsmotor (27) zugeordnet ist.